SOS Herzschmerz - Silvia Fauck - E-Book

SOS Herzschmerz E-Book

Silvia Fauck

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Beschreibung

Liebeskummer - Es ist, als hätte einem jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Man fühlt sich unendlich einsam oder es ist einem einfach nur zum Heulen zumute. Wie Julia, die einfach nicht glauben kann, dass es aus ist, Sebastian, der seinen Liebeskummer mit Radfahren zu bekämpfen versucht, oder Nadine, die sich ihren Schmerz und ihre Verletztheit in einem Brief an den Ex-Freund von der Seele schreibt. Wahre Geschichten aus der Liebeskummer-Praxis mit Hintergrundinformationen von Experten.

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Buchinfo:

Fragst du dich, ob dieser Schmerz jemals wieder aufhören wird? Oder wann du dich nicht mehr so allein fühlen wirst? Die Geschichten und Interviews in diesem Buch zeigen dir: Du bist mit deinem Liebeskummer nicht allein. Anderen ging es einmal ähnlich in ihrer Trauer um die Liebe. Wie sie den Schmerz besiegt und wieder Hoffnung geschöpft haben, erzählen sie hier. Außerdem findest du kompetente Hilfe, wie du schneller über den Liebeskummer hinwegkommst.

Autorenvita:

© Thienemann Verlag GmbH

Silvia Fauck, Jahrgang 1953, ist Expertin in Sachen Liebeskummer. Sie gründete die erste und einzige Liebeskummerpraxis in Deutschland und die erste Liebeskummer-Telefon-Ambulanz. Die psychologische Beraterin, Coach, Mediatorin und Medienexpertin hat bereits mehrere Bücher für Erwachsene zum Thema Liebeskummer veröffentlicht.

Silvia Fauck

SOS

Herzschmerz

Soforthilfe von derLiebeskummer-Expertin

Gabriel

Ich widme dieses Buch meinem ersten EnkelkindBen.LoveSilvia Fauck

Inhalt

Einleitung

1. Schmerzhafter Aufprall: Von Wolke 7 auf den Boden der Tatsachen

Wie ich meinen ersten Liebeskummer erlebte

Warum der erste Liebeskummer besonders schlimm ist

Die Geschichte von Lena

2. Was passiert bei Liebeskummer?

Eine emotionale Ausnahmesituation

Die Geschichte des Autors Sebastian Erxleben

Die fünf klassischen Phasen des Liebeskummers

Die Geschichte von Julia

Mädchen und Jungen trauern unterschiedlich

Vier Interviews

Jasmin Ruprecht: Die Hormone spielen verrückt

3. Was wirkt gegen Liebeskummer?

Was tun, wenn du gerade verlassen wurdest?

Der Brief von Nadine

Wirkungsvolle Ablenkungsmanöver

Berend Breitenstein: Aktiv gegen den Liebeskummer

4. Typische Liebeskummerfallen und wie du sie umgehen kannst

Urlaubsflirt, Fernbeziehung

Die Geschichte des Schauspielers Michael Dierks

Lies mir die Wünsche von den Augen

Die Geschichte von Anna und Tim

Verrückt vor Eifersucht

Die Geschichte von Sven

Untreue

Die Geschichte von Nina

Verliebt in einen Erwachsenen

Die Geschichte von Jennifer

Verliebt in einen Star

Die Geschichte von Pia

5. Was du sonst noch über Liebeskummer wissen solltest

Wie trennt man sich respektvoll?

Die Geschichte von Jan

Das schlechte Gewissen bändigen

Mit den Eltern fertigwerden

6. Die TOP 10 rund um das Thema Liebe

In 10 Schritten vom Flirt zur Beziehung

10 Ideen, den anderen um Verzeihung zu bitten

10 Sofortmaßnahmen gegen Liebeskummer

Die Top-10-»No-Gos« bei Liebeskummer

10 goldene Regeln, wenn der Liebeskummer einen Freund/eine Freundin erwischt hat .

Adressen für Liebeskummer-Coaching

Einleitung

Wir alle werden unsere erste Liebe wohl niemals vergessen. – Das erste Mal! Wir betreten Neuland in der Welt der Gefühle und unsere Hormone spielen förmlich verrückt. Das Leben macht Spaß, wir sind neugierig und denken, dass uns nichts aus der Bahn werfen kann.

Doch die wenigsten Menschen bleiben ein Leben lang mit ihrer ersten Liebe zusammen. Und so wird er kaum einem Menschen auf der Welt erspart: der Liebeskummer. Genau wie beim ersten Verliebtsein gehen auch jetzt wieder unsere Gefühle mit uns durch. Bloß tragen sie uns diesmal nicht auf Wolke 7 durch den Tag, sondern ziehen uns runter in die tiefsten Tiefen unserer Seele. Plötzlich macht überhaupt nichts mehr Spaß und am liebsten würden wir uns nur noch im Bett verkriechen und warten, bis der Schmerz endlich zu Ende geht – falls das überhaupt jemals passieren wird. Denn vorstellen können wir es uns in dem Moment eigentlich nicht.

Kein Wunder, denn Liebeskummer ist eines der stärksten Trauergefühle überhaupt. Ähnlich wie beim Verlust eines geliebten Menschen erleben wir beim Liebeskummer Verlustgefühle, Machtlosigkeit und Trostlosigkeit. Wir fühlen uns vom Schicksal ungerecht behandelt und fragen uns: Warum muss das ausgerechnet mir passieren?

Wenn es dir gerade jetzt so geht, hoffe ich, dass ich dir mit diesem Buch eine Hilfestellung geben kann, um über diese schweren Stunden hinwegzukommen. Vielleicht bringt es dich schon einen kleinen Schritt weiter, wenn du erfährst, warum wir unter Liebeskummer so sehr leiden und in welchen Phasen Liebeskummer üblicherweise verläuft.

Außerdem findest du in diesem Buch zahlreiche Geschichten, die dir zeigen: Du bist nicht allein. Vielen Menschen ging es einmal ähnlich wie dir – und sie alle sind aus diesem Tief irgendwann gestärkt wieder aufgetaucht. Alle Geschichten, die ich in diesem Buch beschreibe – ob von Prominenten oder von Menschen wie du und ich – sind nicht ausgedacht, sondern wirklich genau so passiert.

Aus meiner langjährigen Arbeit mit »Liebeskummerkranken« weiß ich auch: Es gibt eine Reihe von Tipps und Tricks, die den Liebeskummer ein wenig lindern und dir helfen, schneller darüber hinwegzukommen. Diese kleinen »Trostpflaster« will ich dir natürlich nicht vorenthalten.

Und zu guter Letzt gilt es, nicht gleich noch einmal in dieselbe Falle zu tappen, wenn du erst einmal bereit bist, dich auf eine neue Liebe einzulassen. Deshalb beschreibe ich in diesem Buch auch die typischen Liebeskummerfallen und wie du sie umgehen kannst.

Dieses Buch wendet sich an Mädchen und an Jungen gleichermaßen, denn der Liebeskummer macht vor Geschlechtern nicht halt. Auch wenn beide vielleicht unterschiedlich trauern, ist die Wunde, die durch das Ende der ersten Liebe ins Herz gerissen wird, gleich tief.

Übrigens kann ich dich in einem Punkt beruhigen. Liebeskummer geht wirklich irgendwann vorbei. Auch ich habe mich nach meinem ersten Liebeskummer schließlich wieder aufgerappelt. Ich lenkte mich ab, hatte wieder Spaß mit meinen Freundinnen, gewann an Selbstvertrauen und konnte wieder lachen.

Herzlichst

deine Silvia Fauck

Schmerzhafter Aufprall: Von Wolke 7 auf den Boden der Tatsachen

Wie ich meinen ersten Liebeskummer erlebte

Ich selbst erinnere mich noch gut an meinen ersten Liebeskummer. Ich war 13 und total verknallt in Klaus aus der Parallelklasse. Klaus gehörte zu unserer Clique, die aus drei Jungen und drei Mädchen bestand. Seit Wochen trafen wir uns schon jeden Nachmittag an der Currywurstbude in Dortmund-Aplerbeck, und dank der Großzügigkeit meines Großvaters hatte ich auch das Geld, um täglich Pommes zu kaufen. Mein Herz schlug mir jedes Mal bis zum Hals, wenn ich Klaus sah.

Dann ergab sich endlich eine Gelegenheit, sich näherzukommen. Die Eltern meiner Freundin Sabine waren verreist, sodass sie sturmfreie Bude hatte. Wir planten eine kleine Party im Partykeller von Sabines Eltern und kamen auf die Megaidee, ein Wettküssen zu veranstalten. Für uns alle war es der erste Kuss.

Nachdem Klaus fachmännisch (er war ja mein Held!) eine Flasche Sekt geöffnet und ausgeschenkt hatte, setzten sich Sabine, Dietmar, Angelika und Wilfried in die Hollywoodschaukel und klappten das »Dach« nach vorn. Klaus und ich konnten die anderen nun nicht mehr sehen – sie uns allerdings auch nicht.

Klaus saß auf einem Stuhl und deutete mit der Hand auf seinen Schoß. Ich verstand die Einladung sofort und fiel vor Glück fast in Ohnmacht, denn seit Wochen hatte ich heimlich davon geträumt, in seine Arme zu sinken. Ich setzte mich also auf seinen Schoß und erlebte meinen ersten richtigen Kuss – am 11. 02. 1967 um 15 Uhr! Wir knutschten bis 18 Uhr, um 18.30 Uhr musste ich zu Hause sein. An diesem Tag schwebte ich wie auf Wolken nach Hause.

Ein paar Wochen später gab es wieder eine kleine Party, dieses Mal bei mir zu Hause. Sabine durfte allerdings nicht kommen, weil ihre Eltern wollten, dass sie für die Schule lernte – wir alle hatten in den letzten Wochen nur noch ans Küssen gedacht und fielen in der Schule nicht gerade durch Glanzleistungen auf. Und auch Klaus musste leider absagen, weil er plötzlich krank geworden war.

Da waren wir nun zu viert: Angelika, Wilfried, Dietmar und ich. Und weil wir doch wieder ein Wettküssen veranstalten wollten – was lag da näher, als dass einfach Dietmar und ich … So dusselig, wie ich damals war, dachte ich mir gar nichts dabei. Du fragtst dich jetzt wahrscheinlich: Wie blöd kann man denn sein? Tja, da hast du wohl recht.

Als Klaus wieder gesund war und in die Schule kam, erfuhr er natürlich sofort, was vorgefallen war. Ich sehe ihn noch genau vor mir, wie er auf seinem Fahrrad sitzt und zu mir sagt: »Das war’s ja wohl mit uns.«

War das eine Sch…! Ich hatte nicht eine Sekunde lang meinen Kopf eingeschaltet. Nun hatte ich den Salat, Klaus war weg!

Monatelang trauerte ich in meinem Zimmer. Roy Black sang mir ins Ohr »Irgendjemand liebt auch dich« und die englische Gruppe Dave Dee & Co. sang »Touch me!«. Abends legte ich eine Wolldecke vor den Spalt unter meiner Zimmertür, damit mein strenger Vater nicht sehen konnte, dass ich noch wach war, bei Kerzenlicht Musik hörte und mir dabei die Augen aus dem Kopf heulte.

Um mich herum sah ich nur Feinde und doofe Erwachsene, die kein Verständnis für mich zeigten. Dieses Gefühl der Einsamkeit werde ich nie vergessen – eine Mischung aus schlechtem Gewissen und Selbstzweifel machte sich breit. Klaus wollte mich nicht mehr!

Insgesamt habe ich acht Monate um ihn getrauert. Es war eine schreckliche Zeit! Dieses grauenvolle Gefühl, nicht verstanden zu werden, sich so schrecklich alleine zu fühlen und den Liebsten in den Armen einer Klassenkameradin zu sehen. »Diese Schlampe aus der Parallelklasse …«, habe ich damals gedacht.

Überhaupt drehte sich jeder Gedanke Tag und Nacht nur um Klaus. Ich hatte keinen Hunger und genoss das Gefühl auch noch, mich durch Essensentzug zu bestrafen. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit flossen die Tränen. Sogar meine Großeltern machten sich Sorgen und fragten mich immer wieder, warum ich auf einmal so sensibel sei.

Doch in meinem Kopf hatten einzig und allein die Fragen Platz, die immer und immer wieder hochkamen: Warum verzeiht er mir nicht? Bin ich zu hässlich? Was hat die andere, was ich nicht habe? Hat er mich anfangs mit seinen Gefühlen nur verarscht? Warum liebt mich keiner? Werde ich mich je wieder verlieben? Wann hört der Schmerz endlich auf? Ich möchte nicht mehr leben. Es hat doch sowieso alles keinen Sinn.

Und zu allem Überfluss kam noch der andere »Feind« hinzu, mit dem ich zu kämpfen hatte – meine Eltern. Sie hatten überhaupt kein Verständnis für mich und waren wie immer mit sich und ihrer kaputten Ehe beschäftigt. Kurz und gut: Keine Sau war für mich da.

Das war wirklich eine schlimme Zeit für mich. Doch die gute Nachricht lautet: Sie ging vorüber. Etwa fünf Jahre später war ich mit Dietmar sogar ein Jahr lang fest liiert. So bekam die Geschichte im Nachhinein sogar noch einen Sinn.

Warum der erste Liebeskummer besonders schlimm ist

Die äußeren Umstände können ganz und gar anders sein – doch dieses unendlich trostlose Gefühl, das wir Liebeskummer nennen, erleben die meisten Menschen in ganz ähnlicher Weise. Das gilt nicht nur für Teenager, sondern für jede Altersgruppe. Niemand ist davor geschützt.

Und doch bist du besonders schlimm dran, wenn du zum ersten Mal unter Liebeskummer leidest. Das hat mehrere Gründe:

♥ Du erlebst diese Situation zum ersten Mal. Vielleicht hast du den Gefühlssturm noch gar nicht verdaut, den das erste Verliebtsein in dir hervorgerufen hat. Und nun musst du schon mit dem anderen Extrem fertigwerden. Du fühlst dich total orientierungslos.

♥ Du hast noch nicht die Erfahrung gemacht, dass Liebeskummer irgendwann wieder vorbeigeht, und denkst, dass du für den Rest deines Lebens unglücklich sein wirst.

♥ Du fühlst dich als Opfer deiner Gefühle, brichst womöglich bei jeder Gelegenheit in Tränen aus und musst auch noch die Scham darüber ertragen.

♥ Dein Selbstwertgefühl sinkt in den Keller, weil du vielleicht zum ersten Mal bewusst die Erfahrung machst, abgewiesen zu werden.

♥ Während Erwachsene selbst entscheiden können, zum Arzt zu gehen und sich krankschreiben zu lassen, darfst du nicht einfach von der Schule wegbleiben, obwohl du fix und fertig bist. Dabei kannst du dich in der Schule sowieso keine Sekunde konzentrieren.

♥ Und dann musst du auch noch mit deinen Eltern fertigwerden, obwohl du schon mit dir selbst genug zu tun hast. Entweder du musst ihnen verheimlichen, wie es dir geht, weil sie »ausflippen« würden, wenn sie wüssten, dass du überhaupt schon mit jemandem zusammen warst. Oder sie nerven mit ihren peinlichen Aufmunterungsversuchen, statt dich einfach in Ruhe trauern zu lassen.

♥ Und überhaupt neigen Erwachsene dazu, den Liebeskummer von Teenagern nicht ernst zu nehmen. So, wie sie vielleicht schon das Verliebtsein zuvor als belanglose Schwärmerei abgetan haben, so denken sie auch jetzt, dass es sich bloß um eine kleine Verstimmung handelt, die irgendwas mit der Pubertät zu tun hat.

Wie Lena ihren ersten Liebeskummer erlebt hat, beschreibt sie in der folgenden Geschichte. Vielleicht findest du darin ja sogar einiges von deinen eigenen Erfahrungen wieder.

Die Geschichte von Lena

Bei meiner ersten Erfahrung – und Enttäuschung – mit dem männlichen Geschlecht war ich gerade 14 Jahre alt und in der Schule eine absolute Außenseiterin. Und besonders Jungs interessierten sich null für mich. Ich mich für sie allerdings auch noch nicht wirklich. Irgendwie waren alle Klassenkameraden für mich gleich und vor allem doof.

Ich komme aus einer Metzgerfamilie. Irgendwann kriegten die Jungs das mit und haben sich allmählich dafür interessiert, welche gute Wurst auf meinen Pausenbroten war. Oft machten wir dann Tauschgeschäfte, z. B. Mortadellabrot gegen ein Snickers.