Sportphysiotherapie -  - E-Book

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Beschreibung

Sportphysiotherapie: verstehen und anwenden Vom Breitensportler bis zum Profi: Alle Physiotherapeuten, die Sportler behandeln, benötigen ein umfassendes Wissen über sportphysiotherapeutische Maßnahmen. Ein theoretischer Teil bietet alle Inhalte, die für den Sportphysiotherapeuten wichtig sind: z. B. Doping, Sportpsychologie, aber auch Schnelldiagnostik auf dem Spielfeld und sportphysiotherapeutische Maßnahmen. Im praktischen Teil lassen sich Experten über die Schulter blicken: - Wie betreut man eine Mannschaft? - Wie sieht der Betreuerkoffer aus? - Wie geht man mit Schiedsrichtern um? - Was macht man, wenn man mit Doping konfrontiert wird? - Wie kann man Sportler auf dem Spielfeld schnell untersuchen und behandeln? - Was sind die effektivsten sportphysiotherapeutischen Maßnahmen? - Wie sieht eine adäquate Rehabilitation aus? Das Plus: Mit vielen Fallbeispielen und anschaulichen Fotos und Grafiken

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Seitenzahl: 1604

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Sportphysiotherapie

Harald Bant, Hans-Josef Haas, Martin Ophey, Mike Steverding, Paul Beenen, Mario Pietro Bizzini, Tom Fox, Erwin Jansen, Heinz-Otto Junker, Lusann Liebergesell, Walter Lindlbauer, Hannspeter Meier, Hauke Mommsen, Guido Perrot, Leo Pruimboom, Bernhard Reichert, Simone Schmidt, Dietmar Schmidtbleicher, Joachim Schwarz, Rolf Strasser, Igor Tak, Tim Watson, Thorsten Weidig, Fritz Zahnd, Arjen van Duijn, Frans van den Berg, Robert van den Berg, Sylvia Wunderlich

2., unveränderte Auflage

448 Abbildungen

Vorwort

"Try to learn something about everything and everything about something."Thomas Henry Huxley (1825–1895)

Das Physiofachbuch „Sportphysiotherapie“ in der Form, wie Sie es jetzt in den Händen halten, hatte seine Geburtsstunde im Jahr 2006. Im Frühjahr dieses Jahres haben sich wichtige Organisationen im Bereich der deutschsprachigen Sportphysiotherapie bei Thieme in Stuttgart versammelt. Das Ziel dieses Treffens war, ein gemeinsames Konzept für ein Buch über Sportphysiotherapie zu entwickeln. Am runden Tisch, mit vielen Experten aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz, Vertretern von Berufsverbänden und Ausbildungsorganisationen wurde mit viel Begeisterung und gegenseitigem Respekt über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Sportphysiotherapie diskutiert und der Frage nachgegangen, wie die Inhalte dem interessierten Leser vermittelt werden könnten.

Sportphysiotherapie ist in der heutigen Zeit nicht mehr aus dem Gesundheitswesen wegzudenken. In den letzten 15 Jahren hat sich das Fachgebiet rasant entwickelt. Dies kommt durch die Zunahme von Verletzungen bei Sportlern, die Abnahme von körperlicher Aktivität und chronischen Erkrankungen in der allgemeinen Bevölkerung. Die Professionalisierung des Fachgebietes war unumgänglich, weil der Sportphysiotherapeut mehr Verantwortung bekommt und auch übernehmen will. Dadurch ist das wissenschaftliche Interesse in unserem Fachgebiet enorm gewachsen.

Berufspolitisch gesehen war die Gründung der International Federation of Sports Physiotherapy (IFSP) im Jahre 2000 ein wichtiger Grundstein für die formale Anerkennung der Sportphysiotherapie als Spezialisierung innerhalb der Physiotherapie. Der IFSP sind weltweit 24 nationale Verbände angeschlossen. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Veröffentlichung des Berufsprofils „Sportphysiotherapie“. In diesem Berufsprofil ist beschrieben, was ein Sportphysiotherapeut ist und was man von ihm erwarten darf.

Dieses Profil war wiederum die Basis für dieses Physiofachbuch. Das Kernstück des Berufsprofils und damit dieses Buches ist die Rolle des „Patientenmanagers“. Der direkte Patientenkontakt mit dem Ziel Prävention, Erste Hilfe, Rehabilitation und Leistungssteigerung ist der primäre Ausgangspunkt sportphysiotherapeutischen Handelns.

Um der Komplexität dieser Ausgangspunkte gerecht werden zu können, hat der runde Tisch von Stuttgart sich für eine Zweiteilung des Buches entschieden. Der allgemeine Teil des Buches umschreibt die unterschiedlichsten Konzepte, die für adäquates sportphysiotherapeutisches Handeln relevant sind. Es geht hierbei um Themen wie konzeptuelle Modelle, Wundheilung, Erste Hilfe bei Sportverletzungen, die sportphysiotherapeutische Untersuchung, Reha- und Leistungsphysiologie, aber auch um multidisziplinäres Arbeiten, Ernährung, Doping und Sportpsychologie.

Um der sportphysiotherapeutischen Praxis gerecht zu werden, sind im speziellen Teil 13 Fallbeispiele ausgearbeitet worden. Experten auf dem Gebiet der Sportphysiotherapie beschreiben in diesen Fallanalysen ihr eigenes Handeln und vor allem die Überlegungen, die diesem Handeln zugrunde liegen. Auf diese Weise erhält der Leser tiefe Einblicke in die typischen Verletzungen der unterschiedlichen Sportarten und die dazugehörige Reha. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, dass die Überlegungen der Experten oftmals eine Mischung aus verschiedenen Evidenzquellen darstellen. Einerseits versucht der Sportphysiotherapeut, wissenschaftliche Forschungsresultate in sein Handeln mit einfließen zu lassen, andererseits spielen Überzeugungen von Sportlern und das Erfahrungswissen des Sportphysiotherapeuten nach wie vor eine wichtige Rolle. Durch den bewussten, gewissenhaften und kritischen Gebrauch dieser verschiedenen Evidenzquellen versucht der Sportphysiotherapeut, die ideale Therapie für jeden einzelne Sportler zu finden.

Dieses Buch konnte nur durch die Unterstützung vieler Menschen zustande kommen. Einerseits gilt unser Dank natürlich den Autoren der verschiedenen Kapitel, die ihr Wissen, ihre Kompetenz und natürlich auch ihre Zeit in das Buch eingebracht haben. Es war und ist uns eine große Ehre, mit ihnen zusammen arbeiten zu dürfen. Andererseits möchten wir uns beim Thieme Verlag für die Unterstützung bedanken, mit der sich zum Beispiel Rosi Haarer-Becker, Fritz Koller und Eva Grünewald für dieses Buch eingesetzt haben. Nicht zuletzt gilt unser Dank unseren Familien, denn auch ihre „Homöostase“ wurde durch unsere Bucharbeiten regelmäßig gestört.

Wir hoffen, dass dieses Buch bei Physiotherapeuten Interesse für dieses komplexe Fachgebiet weckt, Schülern und Studenten in der Sportphysiotherapie-Ausbildung ein hilfreiches Lehrbuch und praktizierenden Sportphysiotherapeuten ein Ratgeber in der täglichen Arbeit ist.

Dieses Buch gibt die Diversität im Denken und Handeln innerhalb der heutigen Sportphysiotherapie wieder. Wir hoffen, dass dieses Buch dem Fachgebiet Sportphysiotherapie einen positiven Impuls zur Weiterentwicklung in den nächsten Jahren gibt.

“Es gibt nur ein unveränderliches Gesetz, das Gesetz der Veränderlichkeit.”Indira Ghandhi (1917–1984)

Harald Bant, Nijmegen

Martin Ophey, Berg en Dal

März 2011

Vorwort

Die Idee zu diesem Buch geht auf das Jahr 1994 zurück. Und es war Rosi Haarer-Becker vom Thieme Verlag, die uns ansprach, ein Lehrbuch zum Thema Sportphysiotherapie zu schreiben. Natürlich konnten wir uns das vorstellen. Nicht vorstellen konnten wir uns die damit verbundene Arbeit. Enthusiastisch und ebenso naiv wie blauäugig sagten wir zu, um in den darauf folgenden Wochen, Monaten und letztlich Jahren festzustellen, dass unser persönlicher Lebensstil kaum Zeit für die Realisierung des Buchprojektes zuließ. Letztendlich hat es bis 2006 gedauert, um ein Autorenteam aus unterschiedlichen sportphysiotherapeutischen Konzepten und Gruppierungen für die Umsetzung zusammenzustellen. Hierbei wurden auch nationale Grenzen überwunden und ein Expertenteam aus den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Deutschland gewonnen.

Von Anfang an waren wir überzeugt, dass unsere Grundidee für ein Lehrbuch zum Thema Sportphysiotherapie auf aktuellem wissenschaftlichem Niveau durchaus den Zeichen der Zeit entsprach. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Stellenwert einer aktiven Physiotherapie und Trainingstherapie, belegt durch die physiologischen und nachgewiesenen Erkenntnisse zur Adaptation der Gewebe nach Verletzungen und operativen Eingriffen, in den Bewertungen der Kostenträger seinen Widerhall gefunden hatte. Sind heute doch Medizinische Trainingstherapie (MTT), Medizinisches Aufbautraining (MAT) und Krankengymnastik am Gerät (KGG) als aktive Therapien für viele Patientengruppen in den unterschiedlichsten Altersklassen und bei verschiedensten Erkrankungen von den Kostenträgern weitestgehend akzeptiert und in den Erstattungskatalog aufgenommen.

Berufspolitisch gesehen war die Gründung der International Federation of Sports Physiotherapy (IFSP) im Jahre 2000 ein wichtiger Grundstein für die formale Anerkennung der Sportphysiotherapie als Spezialisierung innerhalb der Physiotherapie. Der IFSP sind weltweit 24 nationale Verbände angeschlossen. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Veröffentlichung des Berufsprofils „Sportphysiotherapie“ durch die IFSP. In diesem Berufsprofil wird das Tätigkeitsfeld in der Sportphysiotherapie herausgearbeitet und beschrieben. Seit einigen Jahren besteht nun auch die Möglichkeit, Bachelor- und Masterstudiengänge in Sportphysiotherapie an einigen europäischen Universitäten zu belegen.

Neben den grundsätzlichen Vorteilen einer aktiven Physio- und Trainingstherapie (Sportphysiotherapie) bei verschiedenen Krankheitsbildern wie neurologische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und orthopädisch-traumatologischen Erkrankungen, fasziniert die traditionelle Sportphysiotherapie oft in erster Linie durch die unmittelbare Betreuung von Sportlern und Sportlerinnen aller Leistungsklassen. Ist es nicht wirklich verlockend, eine erfolgreiche Mannschaft zu betreuen und dabei ein wichtiger Teil des Erfolges zu sein? Als Sportphysiotherapeut zu nationalen und internationalen Wettkämpfen oder gar zu Olympischen Spielen zu fahren? Einen Sportler von der Verletzung bis zur vollständigen, sportartspezifischen Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit zu begleiten? Nicht nur im Spitzensport stellt dies eine große Herausforderung dar.

Die erforderlichen Kompetenzen bestehen in der Prävention von Verletzungen, der Früherkennung von Überlastungssymptomen, der Einbeziehung einer adäquaten Ernährung, dem Einsatz einer effektiven Kommunikation, der Unterstützung in der mentalen Vorbereitung und in der Planung eines effektiven Rehabilitationsprozesses nach Verletzungen. Diese Kompetenzen müssen genauso beherrscht werden, wie die unmittelbare Betreuung im Training und Wettkampf durch regenerative (z. B. Weichteiltechniken) und therapeutische (z. B. Tapeverbände) Maßnahmen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, entlehnt die Sportphysiotherapie Fachwissen aus den Bereichen der Sportmedizin, der Physiotherapie und der Trainingswissenschaften.

Wir müssen in einer modernen Sportphysiotherapie sowohl die klassischen, als auch die aktuellen Anforderungen erfüllen. Der Sportler verlangt eine schnelle und unmittelbare Hilfe und langfristig müssen wir daran arbeiten, dass Probleme seltener entstehen, zum Beispiel

dass Achsenfehlstellungen rechtzeitig erkannt bzw. vermieden werden

Ursache-Folge-Ketten entdeckt und berücksichtigt werden

eine systematische Planung und Periodisierung von Training und Rehabilitationstraining unter Berücksichtigung der Anpassungskapazität unseres Organsystems erfolgt

eine dem Sportler oder Patienten angepasste Ernährung berücksichtigt wird

die psychische (mentale) Komponente der sportlichen Leistung und eines erfolgreichen Rehabilitationsprozesses angemessen berücksichtig werden.

Letztlich liefert eine „moderne“ Sportphysiotherapie eine Symbiose aus den Erwartungen und Erfordernissen des Sports allgemein, des Spitzensports im Speziellen sowie der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) bzw. dem Medizinischen Aufbautraining (MAT) im physiotherapeutischen Alltag.

Um dieser Symbiose gerecht werden zu können, haben wir uns auf erfahrene und in ihren Fachgebieten anerkannte Autoren verständigt und uns über die zahlreichen und spontanen Zusagen gefreut. Im ersten Teil des vorliegenden Buches werden die theoretischen und physiologischen Grundlagen aus Sportmedizin, Physiotherapie und Trainingswissenschaften vermittelt, im zweiten Teil werden diese theoretischen Grundlagen in praktisches Handeln umgesetzt und an 13 Fallbeispielen verdeutlicht.

Die Beiträge entstanden zum Teil unter erheblichem Zeitdruck und zeichnen sich dennoch durch ihre hohe fachliche Qualität aus. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen Autoren bedanken. Ohne ihre engagierte Mitarbeit und fachliche Kompetenz wäre dieses Buch nicht entstanden.

Ein besonderer Dank gebührt auch den zahlreichen Mitarbeitern und Helfern aus dem Thieme Verlag. Hervorheben möchten wir Rosi Haarer-Becker als frühe Initiatorin und Fritz Koller sowie Eva Grünewald als Vollender. Ohne ihre Geduld, ihren Langmut, ihre stets vorhandene Forderung nach Ergebnissen und die dabei immer freundliche und kompetente Unterstützung würden wir heute noch im „Ideenstadium“ stecken. Zu guter Letzt soll auch den Menschen von ganzen Herzen gedankt werden, die möglicherweise am meisten unter dem „Projekt“ haben „leiden“ müssen: unseren Familien (und den Familien der übrigen Autoren). Viele Stunden an möglicher Freizeit mit unseren Ehepartnern, Lebensgefährten und Kindern sind in die Schreiberei geflossen. Wir hatten dabei immer unser Ziel vor Augen und konnten auf ihr Verständnis vertrauen. Danke! TVB

Mike Steverding, Herxheim

Hans-Josef Haas, Königswinter

März 2011

TVB