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Ich erzähle in meiner Biografie wie ich Gott übernatürlich erlebt habe. Jesus Christus hat mich an seine Hand genommen und mir in einer Zeit, in der es sehr herausfordernd und schwer für mich war, seine Liebe und Güte gezeigt. Er hat mich seine Stimme im Geist hören lassen und mir unsagbar schöne Momente mit ihm geschenkt. In seiner Liebe hat Jesus mir Einblicke in den Himmel gewährt und mich jedesmal, wenn er mich berührt hat, auf neue glücklich und verliebt zurückgelassen. Ich kann heute sagen: "Ich kenne meinen geliebten Gott!" Möchtest du, lieber Leser Jesus in dein Herz aufnehmen, dann wartet auf dich ebenfalls ein sehr spannendes neues Leben. Ich möchte in meiner Biografie auch den Menschen Mut machen, die denken, ihr Leben sei so verkorkst, dass sie sich nicht vorstellen können, dass Gott sie wirklich lieben kann. Schaue dir einfach meine Geschichte an und siehe selbst was Jesus Christus in der Lage ist zu tun, auch wenn es noch so schlecht um dich bestellt ist.
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Seitenzahl: 151
Veröffentlichungsjahr: 2022
Meinem himmlischen Vater:
Danke für die großartigste und liebevollste Errettung, die ein Kind sich nur wünschen kann, danke, deine Liebe ist so kostbar und so unaussprechlich herrlich.
Der Brautgemeinde:
Danke für alle Geschwister, die mich in den Jahren begleitet haben und die meinen Weg mit meinem Gott mitgeprägt haben. Ihr seid so kostbar in den Augen Gottes und auch für mich.
Den Lektoren und Buchgestaltern:
Danke, ohne eure Hilfe wäre es mir nicht gelungen dieses kleine Büchlein zu vollenden und es den Menschen zur Auf-Erbauung und Freude zu schenken.
Iris Manuel
Sprich nur ein Wort der Liebe
Übernatürlich Hören und Sehen
Das Werk, einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbiographie; detaillierte biographische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.
Verlag: tredition Hamburg
ISBN
Softcover
978-3-347-79194-7
Hardcover
978-3-347-79199-2
E-Book
978-3-347-79202-9
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Umschlaggestaltung und Illustration:
Iris Manuel & tredition
Copyright: Iris Manuel
Alle Bibelzitate sind, soweit nicht anders angegeben, nach der „Neuen Lutherübersetzung von 2009“ zitiert.
INHALT
Danksagung
Geleitwort
Kapitel 1 Nicht gewollt – und doch gekommen
Kapitel 2 Plötzlich schickte Gott mir meine beste Freundin
Kapitel 3 Lehr- und Wanderjahre
Kapitel 4 Mein schwerster Irrtum - und doch die Zeit in der ich Jesus kennenlernen durfte
Kapitel 5 Meine ersten Glaubensschritte und Gottes Handeln dabei
Kapitel 6 Psychotisch, oder doch von Gott geführt?
Kapitel 7 Krankheits-, Anfechtungs-, und Wüstenzeiten
Kapitel 8 Gott läuterte und formte mich
Kapitel 9 Silvester 2000 und ich befand mich in der Psychiatrie
Kapitel 10 Berührungen vom Heiligen Geist und Jesus
Kapitel 11 Freude und Leid liegen oft nahe beieinander
Kapitel 12 Auch in der Schweiz ist Jesus an meiner Seite
Kapitel 13 Ich höre wie ein Jünger hört
Kapitel 14 Ein ständig bei mir seiender Heiland
Kapitel 15 Nicht vom Mobbing verschont aber doch getragen
Kapitel 16 Meine mir von Gott geschenkten Gaben
Kapitel 17 Ein großzügiges und freigiebiges Herz
Kapitel 18 Ohne meine Mutter, aber mit Gott und in seinem schönen Israel
Kapitel 19 Wer Israel segnet, der ist gesegnet
Kapitel 20 In Allem ist Jesus mein Versorger – wie er mich absicherte durch seine gnädige Hand
Kapitel 21 Viele Visionen und Eindrücke von Gott
Kapitel 22 Jesu göttliches Projekt mit Lara und mir
Kapitel 23 In Christus und Zeichen seiner Liebe
Kapitel 24 Weitere Wunder des Herrn
Kapitel 25 In meiner Gemeinde von Jesus in den Dienst gestellt
Kapitel 26 So schön bist nur Du!
Kapitel 27 Mein Dank gehört meinem Heiland, Retter und Erlöser Jesus Christus
Geleitwort
Wenn diese Biografie das Herz des Lesers anrührt und ihn verändert zurücklässt, ist mein Ziel für dieses kleine Buch erreicht. Ich habe versucht alles für den Leser verständlich und gleichzeitig sehr wahrheitsgetreu darzulegen.
In diesem Buch beschreibe ich viele Begebenheiten, in denen mir Jesus Christus, aber auch Gott der Vater und der Heilige Geist sehr nahe waren. Sie haben mir in den Visionen, die sie mir geschenkt haben, den Himmel ein wenig nähergebracht und mich jedes Mal sehr glücklich und aufs Neue verliebt, zurückgelassen. Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was denen vorbehalten ist, die Jesus Christus lieben, dies hat mir Gott gezeigt.
Ich höre wie ein Jünger hört und zwar die Stimme Jesu, des Vaters und des Heiligen Geistes. Alle drei haben eine unterschiedlich klingende Stimme und ich kann sie akustisch im Geist wahrnehmen. Ich weiß wohl, dass dies ein großes Gnadengeschenk ist und auch, dass selbst wiedergeborene Christen vereinzelt daran zweifeln, dass dies möglich ist.
Das Zeugnis dieses Buches besteht darin, die übergroße und unbeschreiblich schöne Gnade, mit der Jesus uns liebt, bekannt zu machen. Es gibt keinerlei Begrenzungen, wenn Jesus, der König der Könige uns liebt und an sein gnädiges Herz zieht. Wer will dem allmächtigen Gott eine Grenze setzen?
In diesem Buch wird auch mein Kampf mit dem Widersacher beschrieben, der mich just in dem Moment attackierte, als ich psychotisch krank wurde. Ich zeige dem Leser auch auf, wie Gott diese Zusammenhänge genutzt hat, um mich zu läutern und meinen Charakter zu verändern.
Ich möchte Sie bitten, diese Biografie mit einem offen auf Gott ausgerichteten Herzen zu lesen und sie im Lichte des Wortes Gottes zu betrachten. Sie werden sicherlich herausfinden, dass die Begebenheiten durch und durch biblisch sind.
Kapitel 1
Denn du hast meine Nieren geschaffen und hast mich im Mutterleib gebildet. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele wohl. Mein Gebein war dir nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich in den Tiefen der Erde gebildet wurde. Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, als es noch keinen von ihnen gab.
(Psalm 139, 13-16)
Nicht gewollt – und doch gekommen
Ich bin ein Siebenmonatskind (Frühgeburt) und außerdem ein Zwilling von meinem 15 Minuten älteren Bruder.
Meine Mutter erzählte, dass mein Bruder falsch herum in ihrem Bauch lag (in Steißlage, also mit dem Gesäß nach unten) und mit einer Zange geholt werden musste. Bis zum Geburtstermin wussten meine Eltern nicht, dass es Zwillinge werden und meine Mutter hatte schon Angst, dass ihr Baby einen Wasserkopf haben könnte.
Als ich dann auch noch hinterherkam, waren meine Eltern nicht gerade begeistert. Einen Jungen wollten sie schon gern, aber nicht noch ein Mädchen.
Mein Bruder hatte bei der Geburt einen linsenförmigen Kopf und rote Haare und wurde in ein Wärmebettchen gelegt. Ich wog so wenig, dass ich in den Brutkasten musste und die Ärzte Angst hatten, dass ich nicht überleben werde.
Bei der Geburt stand meine Mutter unter Narkose. Als die Krankenschwester ihr das erste Mal ihre beiden Kinder zeigte, rief sie empört: „Das sind nicht meine Kinder, so hässliche Kinder habe ich nicht!“ Sie hat mir später oft erzählt, dass ich damals die Zunge aus dem Mund hängen ließ und sie hin- und herbewegte. Bei diesem Anblick dachte sie, ich sei "bekloppt".
Als ich dann etwas größer war, stellte man fest, dass ich mit beiden Augen schielte. Daraufhin musste ich über mehrere Jahre meiner Kindheit ein Schielpflaster abwechselnd auf beiden Augen tragen: An einem Tag war das rechte Auge und am Folgetag das linke Auge abgeklebt. Dies machte man, damit sich das Gehirn daran gewöhnt, mal mit dem einen und mal mit dem anderen Auge scharf und nicht doppelt zu sehen. Da es zur damaligen Zeit in den 60er Jahren in meinem Umfeld keine Kinder gab, die eine ähnliche Einschränkung hatten, wurde ich deswegen beim Spielen oft ausgestoßen und von den anderen Kindern gehänselt. Auch später, als ich dann eine Brille bekam, war ich ausgeschlossen, denn damals trug in dem Alter (in den ersten beiden Schulklassen) kein Kind eine Brille.
Oft wurde mir die Brille vom Kopf geschlagen, wobei sie zerbrach, denn damals waren die Brillengläser noch aus mineralischem Glas und nicht aus Kunststoff. Meine Mutter schimpfte sehr mit mir, denn jedes Mal mussten wir wegen der Reparatur zum Optiker.
Oft spielte ich als Kind allein und war zurückgezogen. Zu dieser Zeit, das hat mir Gott, als ich gläubig war, in Erinnerung gerufen, habe ich in meinem Zimmer gesessen und mit einem Jungen gespielt. Damals dachte ich, es sei Tom (ein Nachbarjunge, den ich gernhatte). Aber Gott offenbarte mir später, dass dies ein von ihm zu mir gesandter Engel war, der mit mir gespielt hatte, um mich in meiner Traurigkeit zu trösten.
Auch hat mein Bruder mit mir gespielt und sich für mich Geschichten ausgedacht, die manchmal herzzerreißend waren und mich damit zum Weinen gebracht haben.
Mit Tom bin ich ein paar Mal zum Kindergottesdienst gegangen – solange bis ich nicht mehr durfte. Mein Vater war dagegen. Einmal im Kindergottesdienst hatte die Diakonin die Geschichte von Josef und Maria erzählt, als sie mit Jesus nach Ägypten flohen. Hier hat mir der Heilige Geist die ganze Geschichte, wie sie auf dem Esel reisen, wie einen Film im Geist gezeigt. Hieran erkenne ich auch im Nachhinein, dass Gott bereits damals bei mir war.
Mein Elternhaus war ungläubig und mein Vater sehr streng und auch ich muss es leider so sagen, tyrannisch. Er hat geherrscht, aber mit der Faust. Er hat meinen Zwillingsbruder des Öfteren geschlagen und mich hat es auch das eine oder andere Mal erwischt. Die einzige, die davon verschont blieb, war unsere zehn Monate ältere Schwester, weil sie der Liebling meines Vaters war.
Meine Mutter war eine sehr rechtschaffene und auch liebevolle Frau. Sie war nur sehr von meinem Vater unterdrückt worden und hatte sich immer, wenn es Streit gab, seinen Meinungen untergeordnet. So kam es auch, dass ich im Alter von ungefähr sechs Jahren abends in meinem Bett lag und mich aus Angst vor meinem Vater sehr verkrampft hatte, weil ich befürchtete, dass er gleich die Treppe hochgerannt käme und es Ärger gäbe. Ich konnte also nicht einschlafen und in diesem Moment (so hat es Gott mir später in Erinnerung gerufen) war Gott, der Vater, bei mir und hat mir liebevoll zugeredet und gesagt: „Iris, habe keine Angst, ich bin ja bei dir, dein Vater tut dir jetzt nichts, ich beschütze dich und passe auf dich auf, meine Kleine, schlaf jetzt ganz ruhig ein!“
Dies sind Erinnerungen, anhand derer ich später erkennen durfte, dass Gott mich schon als Kind gesehen und beschützt hat und Er bereits in meiner Kindheit immer bei mir war.
Ich habe als Kind in meinem Elternhaus auch immer Angst vor Gespenstern gehabt. Ich dachte, sie seien unter dem Bett oder im Schrank und wenn ich mal etwas aus dem Keller holen sollte, gruselte es mich jedes Mal ganz stark. Heute glaube ich, es waren wirklich Dämonen dort und es war schon damals keine Einbildung. Ich bin also als Kind mit vielen Ängsten aufgewachsen und diese Ängste haben mich oft begleitet, auch als ich älter war. Mein Zwillingsbruder hatte in der Nacht oft Alpträume und ich weiß, dass ich oft an seinem Bett stand und mit ansah, wie meine Mutter ihm kalte Waschlappen auf die Stirn gelegt hatte, damit er aus diesen Träumen erwachte. Aber das tat er manchmal minutenlang nicht, so schlimm waren diese Träume.
Später kamen bei ihm epileptische Anfälle hinzu, weswegen er jahrelang Tabletten dagegen nehmen musste.
An dieser Stelle sei gesagt, dass meine Oma mütterlicherseits an Gott geglaubt und sicherlich für uns alle und auch für ihre Enkel viel gebetet hatte. Ich vermute, dass mein Bruder deswegen nach etlichen Jahren von dieser schweren Krankheit wirklich geheilt war und heute völlig gesund ist.
Ich hatte jedenfalls durch die Angst vor meinem Vater bereits ab dem Alter von sechs Jahren so starke Magenschmerzen bekommen, dass ich dagegen Tropfen nehmen musste und Rollkuren gemacht habe.
Außerdem hatte ich bereits in diesem frühen Alter immer wieder sehr unter Verstopfung gelitten.
Während dieser Lebensphase entschieden meine Eltern, mich an den Augen operieren zu lassen. Diese Schieloperation ist, dank Gott, auch gut gelungen, so dass meine Augen viele Jahre ziemlich geradestanden. Allerdings musste ich weiterhin eine Brille tragen.
Aufgrund der Magen-Darm-Probleme und der Verstopfung, die so schlimm waren, dass ich tagelang nicht auf die Toilette konnte, erlitt ich im Alter von acht Jahren einen Leistenbruch, der operiert werden musste. Auch hier hat mir Gott im Nachhinein gezeigt, dass er schon damals bei mir war. Er hat mir nämlich offenbart, dass er sehr oft den Kot aus meinem Darm genommen hat, wenn ich mal wieder so schlimme Verstopfung hatte, dass es gefährlich wurde und ich in Gefahr stand, innerlich zu vergiften.
Auch hatte ich als Kind immer wieder einen sehr belastenden Traum: Ich steige in einen Fahrstuhl ein, der unten keinen Boden hat und falle durch ihn hindurch ins Bodenlose. Ich schlage nicht auf, sondern falle immer weiter und befinde mich im Weltall und falle dort ins Grenzenlose. Diesen Traum, der mich sehr gefangen hielt und der mich in Angst und Schrecken versetzte, hatte ich sehr oft.
Das Verhältnis meines Vaters zu meiner Oma war immer schlecht und angespannt, denn er hielt sie für eine Spinnerin. Sie zitierte oft Bibelstellen und war einfach anders, was ich heute verstehen kann. Wenn ich in ihrer Wohnung war, habe ich mich über die Engel gefreut, die sie in einem Glasschrank stehen hatte. Auch ihr Zuspruch tat mir sehr gut. Zu Weihnachten haben mein Vater und meine Oma sich oft über das Schmücken des Tannenbaums gestritten. Mein Vater war sehr unleidlich im Umgang mit meiner Oma – mit einer Ausnahme: Zu Heilig Abend war mein Vater oft wie verwandelt. Irgendwie besann er sich wohl und war freundlich und wollte auch, dass wir diesen Tag heiligen. Wir wurden zur Bescherung mit einer kleinen Glocke gerufen und bevor es Geschenke gab, wollte mein Vater, dass wir Weihnachtslieder sangen. Dies hat mich sehr gefreut, weil ich sie gern gesungen habe. In diesen Momenten legte sich eine heilige Atmosphäre auf unser Wohnzimmer und rückblickend glaube ich, dass Gott schon damals anwesend war.
Später in meiner Kindheit hatte ich eine Freundin, eine Nachbarstochter. Sie war für damalige Verhältnisse dick und keiner mochte sie richtig. Im Grunde war sie ähnlich ausgestoßen wie ich. Ich freundete mich mit ihr an und dachte damals immer, auch wenn andere sie nicht mögen, ich nehme mich ihrer an. Ich hatte auch noch eine andere Freundin, die Tochter unserer direkten Nachbarn. Mit ihr spielte ich auch, aber sie war sehr selbstbewusst und war immer die Anführerin.
Kapitel 2
Denke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre herankommen, von denen du sagen wirst: "Sie gefallen mir nicht".
(Prediger 12, 1)
Plötzlich schickte Gott mir meine beste Freundin!
Meine Teenie-Zeit
Als ich 11 Jahre alt war und auf die Realschule ging, lernte ich Jasmine kennen, die zu meiner besten Freundin wurde. Jasmine war sehr nett zu mir und mir sind an ihr ihre langen glänzenden blonden Haare in Erinnerung geblieben, die mich an einen Engel erinnerten.
Mit Jasmine habe ich meine ganze Teenager-Zeit verbracht. Wir sind zusammen zur Schule gegangen und sie hat mich morgens abgeholt. Oft war ich nicht rechtzeitig fertig und wir sind wegen mir zu spät in die Schule gekommen. Die Lehrerin hat uns deswegen ermahnt: „Jasmine und Iris, ihr seid schon wieder zu spät." Aber Jasmine war treu und hat mich immer wieder abgeholt.
Zu der Zeit hatten wir auch einen Hund, einen West-Highland-White-Terrier. Jasmine liebt Tiere und sie hat sich viel mit dem Hund beschäftigt und ihm beigebracht, auf ihr Wort zu hören. Also sind Jasmine und ich viel mit dem Hund spazieren gegangen und so haben wir unsere Nachmittage verbracht. Wir haben zu der Zeit, wir waren ungefähr 16 Jahre alt, auch Ausschau nach Jungen gehalten und sind dann mit dem Hund an ihnen vorbei gegangen. Unauffällig, wie wir dachten. Wir hatten auch beide im Sommer eine rote Latzhose an, denn wir gingen gern im Partnerlook. Ich muss sagen, es war eine schöne unbeschwerte Zeit und Jasmins Familie mochte mich und hatte mich sozusagen als ihre fünfte Tochter aufgenommen.
Mit unseren Klassenkameraden feierten wir auch ausgelassene Partys. Manchmal wurden wir auch eingeladen, wenn die Eltern eines unserer Klassenkameraden im Urlaub waren und so hatten wir dann sturmfreie Bude. Zu der Zeit trug ich auch Kontaktlinsen und war froh, meine Brille los zu sein. Ich hatte mich auch äußerlich gemausert und war ein recht hübscher Teenie geworden. Jasmine und ich hatten dann wirklich auch Chancen bei den Jungs.
So kam es, wie es kommen musste, jede von uns lernte einen Jungen kennen und mit 17 Jahren hatten wir dann beide unseren ersten Freund.
Zu meiner Konfirmationszeit hatte ich Jesus noch in meinen Gedanken, aber später nicht mehr. Ich war also zu dieser Zeit keine Christin.
Jasmine und ich blieben in Kontakt, aber hatten jetzt beide einen Freund, um den wir uns jeweils kümmerten.
Viele Jahre vergingen und auch die Freunde, die wir hatten, wechselten und ich kann sagen, erst mit 32 Jahren, als Jesus in mein Leben trat und ich ihm nachfolgen wollte, habe ich gewusst und gelernt, dass dieses ausschweifende Leben, welches ich geführt hatte, in seinen Augen Sünde war.
Kapitel 3
W ohl dem, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen geht! Du wirst dich von deiner Hände Arbeit nähren; wohl dir, du hast es gut.
(Psalm 128, 1-2)
Lehr- und Wanderjahre
In den Zwanzigern
Mit 21 Jahren zog ich von Wolfenbüttel nach Kiel, wo ich Betriebswirtschaft an der dortigen Fachhochschule studierte. Es war kein leichter Studiengang und ich habe viele Tage und Stunden mit Lernen verbracht. Aber ich lernte hier einen Mann kennen, einen Studienkollegen, in den ich mich verliebte. Wir kamen zusammen und waren ca. fünf Jahre befreundet. Weil ich so viel mit ihm zusammen war, vernachlässigte ich mein Studium und musste noch Zeit daran hängen, um schließlich mein Diplom zu erlangen. Meine Beziehung zu diesem Mann war leider nicht gesegnet.
Als ich dann von Kiel nach Hamburg zog und eine Stelle als Wirtschaftsprüfungsassistentin annahm, trennten sich auch die Wege zwischen meinem Freund und mir.
Meine Arbeit als WP-Assistentin hat mich viel Kraft gekostet, denn damals war gerade die Grenzöffnung gewesen und ich musste in die neuen Bundesländer mit dem Auto fahren und dort Bilanzen prüfen. Damals war die Infrastruktur dort noch sehr rückständig und die Fahrten mit dem Auto zu den jeweiligen Firmen waren beschwerlich. Es war alles im Umbruch und ich habe oft mit Menschen gesprochen, die mir von der ehemaligen DDR erzählt hatten und die teilweise auch traurig waren, dass es die DDR nicht mehr gab. Oft habe ich mich unwohl gefühlt, weil man spüren konnte, dass dort ein völlig anderes Regime regiert hatte. Auf den Autofahrten vom „wilden Osten“ zurück nach Hamburg am Freitagnachmittag hat es dann angefangen, dass ich die ersten Male so Gedanken hatte, dass ich verfolgt werde. Ich dachte, die Stasi verfolgt mich bis nach Hamburg. Auch wenn ich es wollte, konnte ich solche Gedanken nicht mehr abschütteln.