Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Fast ein Jahrzehnt lang hat sich Garak nur nach einer Sache gesehnt - nach Hause zurückzukehren. Im Exil auf einer Raumstation, umgeben von Fremden die ihn verabscheuen und ihm misstrauen, war die Rückkehr nach Cardassia Garaks einziger Traum. Nun endlich ist er zu Hause. Doch dieses Zuhause ist eine Landschaft voller Tod und Zerstörung. Verzweiflung und Staub sind stete Begleiter, und ein Glas sauberes Wasser und ein warmer Schlafplatz sind wahrer Luxus. Ironischerweise ist es ein Brief von einem der Fremden auf jener Raumstation, Dr. Julian Bashir, der Garak dazu inspiriert, die Struktur seines Lebens zu betrachten. Elim Garak war ein Schüler, ein Gärtner, ein Spion, ein Exilant, ein Schneider, selbst ein Befreier. Es ist ein Leben, das durch die Zwänge der cardassianischen Gesellschaft gezeichnet wurde; mit wenig Verständnis für die Person und sogar noch weniger Mitgefühl. Doch es ist der Schneider, der versteht, wer Elim Garak war und was er sein könnte. Es ist der Schneider, der das zerstörte Gewebe Cardassias sieht und der weiß, wie man diese verwüstete Gesellschaft wieder zusammenführen kann. Das ist seltsam, denn ein Schneider ist das Einzige, was Garak niemals sein wollte. Doch es ist der Schneider, den sowohl Cardassia als auch Elim Garak brauchen. Es ist der Schneider, der die einzelnen Teile wieder zusammenfügen und einen Stich zur rechten Zeit machen kann.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 572
Veröffentlichungsjahr: 2011
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Based on
Star Trek: Deep Space Nine
created by Gene Roddenberry
Ins Deutsche übertragen von
Anika Klüver
Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – DEEP SPACE NINE: EIN STICH ZUR RECHTEN ZEIT wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.
Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Anika Klüver;
verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Anja Pilz und Gisela Schell;
redaktionelle Mitarbeit: Julian Wangler; Satz: Amigo Grafik; Cover Artwork: Martin Frei.
Titel der Originalausgabe: STAR TREK – DEEP SPACE NINE: A STITCH IN TIME
German translation copyright © 2011 by Amigo Grafik GbR.
Original English language edition copyright © 2000 by CBS Studios Inc. All rights reserved.
™®© 2011 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc.
This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.
ISBN 978-3-942649-79-7 Juni 2011
www.cross-cult.de · www.startrekromane.de
Für Irene, meine Lebenspartnerin.
Deine Fürsorge, Ermutigung und bedingungslose Liebe
machen all das möglich.
»Welche der Geschichten, die Sie mir erzählt haben, waren wirklich wahr und welche waren gelogen?«
»Mein guter Doktor, sie sind alle wahr …«
»Auch die Lügen?«
»Ganz besonders die Lügen.«
Mein lieber Doktor:
Vergeben Sie mir meine verzögerte Antwort auf Ihre freundlichen Nachrichten. Ich wollte dieser bescheidenen Aufzeichnung, die ich beigefügt habe, ein Minimum an Ordnung geben und sie auf den neuesten Stand bringen, bevor ich sie an Sie schickte. Ich danke Ihnen für Ihr Interesse. Ich habe seit unserem letzten Treffen oft an Sie gedacht, und es freut mich, zu hören, dass Ihr Leben auf Deep Space 9 weiterhin herausfordernd und produktiv ist. Bedenkt man all die Veränderungen, die stattgefunden haben, hätte ich nicht weniger erwartet. Ich bin absolut nicht überrascht, dass Ihre Forschungsvorschläge angenommen wurden. Sie sind ein brillanter junger Wissenschaftler – auch wenn Sie genetisch aufgewertet sind. Was mein Leben hier angeht …
Es ist der Staub.
Ich kann mit dem Geröll leben. Ich kann mit den Überlebenden leben, die sich wie holografische Phantome bewegen und jede wache Minute damit verbringen, nach allem zu suchen, was sie am Leben hält. Ich kann sogar mit dem Gestank der Leichen leben, die die zerstörten Straßen übersäen und in grotesken Posen darauf warten, in Massengräber abtransportiert zu werden.
Doch es ist der Staub, der mich erstickt und meine geistige Gesundheit herausfordert. Er verstopft meine Nase, trübt meine Sicht; mein Mund ist mit einer kalkartigen Paste gefüllt, die Speise und Trank (seltene Güter) geschmacklos werden lässt. Wir existieren in einer halbdunklen Welt, in der jede Form und jedes Geräusch von dieser ruhelosen Staubwolke, die sich nicht legen will und mir jeden Atemzug abschnürt, getrübt und gedämpft wird.
Ja, Doktor, ich bin nach Hause zurückgekehrt. Das einzige Heim, das ich je kannte, ist nur noch Schutt. Glücklicherweise steht das kleine hintere Außengebäude noch, in dem Tolan seine Gartengeräte lagerte. Ich konnte mir einen Weg dorthin freiräumen und mir darin eine kleine Bleibe einrichten. In der Tat sitze ich hier, während ich dies schreibe. Die Tür steht offen, um den Raum größer wirken zu lassen. Ich gebe zu, die Aussicht ist ironisch: der Staub und der Schutt des Hauses von Enabran Tain, dem Mann, der versuchte, die Heimatwelt der Gründer zu zerstören.
Die Gründer haben in der Tat eine regelrecht cardassianische Gerechtigkeit walten lassen.
Und dann ist da noch die zusätzliche Ironie meiner eigenen Heimkehr, Doktor, bei der ich nichts außer Tolans Werkzeugen und Geräteschuppen vorfinde; eine Ironie, von der ich denke, dass Sie sie vollends zu würdigen wissen werden, wenn Sie diese Erinnerungen gelesen haben. Ja – ich fürchte, Sie haben auf Ihre freundliche Nachfrage nicht eine solche Antwort erwartet; sie geht ein bisschen weiter als »Grüße von Cardassia – Ich wünschte, Sie wären hier«. Es scheint, als sei ich arrogant genug, um zu glauben, dass diese Sammlung von Erinnerungen etwas ist, das Sie tatsächlich interessieren könnte.
Ich begann sie zu schreiben, als ich damals ins Exil nach Terok Nor / Deep Space 9 geschickt wurde. Es war eine episodische und unzusammenhängende Bemühung, mein Leben auf der Station aufzuzeichnen. Dann, letztes Jahr, lud Captain Sisko mich ein, mich der ersten Invasion in den cardassianischen Raum anzuschließen – »die Schlacht um das Chin’toka-System« wie unsere klingonischen Freunde es herausposaunten –, ein Ereignis, von dem ich nicht sicher war, dass ich es überleben würde. Mein sehnlichster Wunsch zu dieser Zeit war, wie Sie sehr wohl wissen, meine Heimat aus der Tyrannei des Dominion zu befreien. Aufgrund dieser Unsicherheit, was mein Überleben betraf, widmete ich diesen Aufzeichnungen mehr Zeit und Energie, was das folgende Resultat ergab. Und nun bin ich hier, ein Überlebender des »befreiten« Cardassias, ein Cardassia, das von den Seelen aberhunderter Dahingeschlachteter heimgesucht wird, die gemeinsam die Form dieser Staubwolke angenommen haben, die unablässig über dieses Ödland wirbelt und kreischt und vergeblich nach einem friedlichen Ort zum Ruhen sucht. Es ist fast so, als wäre meine Heimkehr auf deren Kosten zuwege gebracht worden.
TEIL I
»Sie sind längst nicht mehr der naive junge Mann, den ich vor fünf Jahren kennenlernte. Sie sind misstrauisch und argwöhnisch geworden. Das steht Ihnen.«
»Ich hatte einen guten Lehrer.«
An: Dr. Julian Bashir
Leitender Medizinischer Offizier
Deep Space 9
Eintrag:
Wie seltsam ihr Menschen doch seid. Oder sind das nur die Leute von der Sternenflotte? Captain Sisko hat mich soeben eingeladen, mich der Invasion anzuschließen – wofür ich ewig dankbar bin. Die Gelegenheit, meine Heimat zu befreien, erfrischt und belebt meinen trägen Geist. Doch der gute Captain erwähnt nicht mit einem Wort die Tatsache, dass diese Invasion wegen des Vorfalls mit den Romulanern nun erst möglich ist. Ich soll mich einfach um 0900 in seinem Büro melden und Ideen dazu mitbringen, wo die Verteidigungslinien des Dominion ungeschützt sein könnten. Oh, unser Umgang miteinander ist nicht weniger als angemessen (»Mr. Garak«, »Captain Sisko«), doch was so seltsam ist, ist die Tatsache, dass er so tut, als hätte der Vorfall nie stattgefunden. Und Sie und ich wissen beide, wie tief er von dieser ganzen Sache betroffen war. Nur wenn wir direkte Blicke austauschen, nehme ich ein Flackern von … was? Wut? Verrat? Verletzung? wahr.
Seltsame Leute.
Die Menschen scheinen durch die unendlichen Variationen an Beziehungen und Situationen zu wandern, die das Leben zu bieten hat, und sie nehmen sie alle für bare Münze. Sie blicken nur selten hinter die Fassade oder die Maske, wo die wahren Absichten – die Aufrichtigkeit unserer Motive – verborgen liegen. Und Tatsache ist, dass sie oft sogar leugnen, dass sie überhaupt eine Maske haben. Diese Menschen (und dabei schließe ich Sie aus, Doktor – dazu komme ich in Kürze) glauben, dass das, was sie der Welt präsentieren und umgekehrt, das, was die Welt ihnen präsentiert, die Wahrheit ist. Es ist dieser Glaube, der sie gefährlich macht.
In der cardassianischen Gesellschaft lehrt man uns schon in sehr frühem Alter, alle Gefühle und Gedanken zu verbergen und jeglicher äußerer Wahrnehmung und Beobachtung auszuweichen. Das Ziel dieser Ausbildung ist es, einen Bürger zu erschaffen, der in der Gruppe arbeiten kann, um ein Gruppenziel zu erreichen, das vom Gruppenleiter aufgestellt wurde, und gleichzeitig in der Lage ist, auf eine Art und Weise zu arbeiten, durch die keines der anderen Gruppenmitglieder weiß, was er oder sie gerade macht. Solange das Ziel erreicht wird, geht es niemanden etwas an, wie man seine Arbeit erledigt hat.
Warum also Captain Sisko so wütend auf mich ist, weil ich das Ziel erreicht habe (das er aufgestellt hat!), Romulus für den Krieg gegen das Dominion zu gewinnen, verwirrt mich. Und es ist nicht wegen der paar Leben, die geopfert wurden. Die Ausdehnung der Föderation hat ihren Tribut von zahllosen Lebensformen gefordert – die meisten von ihnen sind sich dessen glücklicherweise nicht bewusst. In dem Moment, in dem man einen Garten betritt und beginnt, ihn zu kultivieren und zu beschneiden, wird man zu einem Mörder. Vielleicht war der Captain verärgert, weil er damit gezögert hatte, zu tun, was notwendig war, um die IntegritätseinesGartens zu sichern. Sentimentalität ist ein weiterer Charakterzug, der die Menschen gefährlich macht.
Doch warum schreibe ich Ihnen das, anstatt philosophisch von einem unserer Mittagessen zu schwärmen? Ich sehe dieses übermäßig höfliche Lächeln vor mir, Ihre »Kommen Sie zum Punkt, Garak«-Maske. Geduld, lieber Doktor. Lassen Sie mich zuerst erklären, warum Sie meines Erachtens nicht zu den Menschen gehören, die dem Zwang der äußeren Erscheinung und der Meinung anderer unterliegen. Lange bevor sich herausstellte, dass Sie genetisch »aufgewertet« sind, erkannte ich in Ihnen eine Intelligenz, ein Einsichtsvermögen, das anderen Menschen fehlte. So sehr Sie dieses Thema auch verärgert, Sie wurden nicht genetisch aufgewertet, sondern vielmehr »ausgestattet«. Die Leute, die Sie so verändert haben, hatten präzise Gründe, denen Sie seitdem längst entwachsen sind. Und dadurch, dass Sie diese Veränderungen in sich aufgenommen haben, haben Sie sich an diese »Ausstattung« angepasst, sodass sie den Anforderungen Ihres Lebens entspricht. Für mich bedeutet das, dass Sie auf gewisse Weise mehr ein Cardassianer als ein Mensch sind. Das ist auch der Grund, warum ich dieses Dokument mit Ihnen teilen kann … und warum ich mich überhaupt erst zum Mittagessen zu Ihnen gesetzt habe.
Bevor Sie jetzt bei dem Gedanken, ein Cardassianer zu sein, mit Schrecken erschaudern, lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben. Das menschliche Gedächtnis ist selektiv und linear. Einfach ausgedrückt, ein Mensch erinnert sich an die besten Zeiten in fortschreitender Reihenfolge, wobei er mit der frühesten Kindheit beginnt. Diese rosigen Erinnerungen werden nur von Albträumen herausgefordert. Ein Cardassianer erinnert sich an alles, auf jeder Ebene und zu jeder Zeit. Für uns sind Vergangenheit und Gegenwart nicht akkurat getrennt. Wir leben mit allem im Hier und Jetzt – auch mit den Albträumen. Und das tun Sie auch. Für einen Menschen wäre das chaotisch und unerträglich. Für uns ist es einfach so, wie es ist.
Das ist einer der Gründe, warum ich diese Erinnerungen an Sie adressiere. Die einzelnen Momente meines Schicksals drängen auf mich ein wie Erinnerungen, die einen sterbenden Mann plagen. Ichmussdas hier schreiben, Doktor, und Sie sind die einzige Person auf der Station, die das verstehen wird. Die Invasion Cardassias ist folgenschwer. Viele werden sterben. Falls ich nicht überlebe, möchte ich, dass Sie Kopien hiervon an einige Leute weiterleiten, die ich am Ende nennen werde.
Es gibt noch einen weiteren Grund. Ich weiß, dass wir uns auseinanderentwickelt haben und so sollte es auch sein. Wir lernen von gewissen Leuten, was wir können, und dann ziehen wir weiter, nachdem wir uns genommen haben, was wir brauchen. Wenn wir in einer Beziehung nichts Neues mehr über uns lernen, dann ist das der Punkt, an dem die Beziehung vorbei ist. Oder sie ist in dem Moment vorbei, in dem wir uns davorfürchten, etwas Neues über uns zu lernen. Aber was ich über mich selbst gelernt habe … was auch immer es in mir war, das entfacht und herausgefordert wurde, als ich Sie das erste Mal traf … ist tief mit dieser Geschichte verbunden. Ich bin ein unvollendeter Mann, Doktor, wie ein Anzug, der in einem Schaufenster hängt und auf den letzten Schliff wartet, der vielleicht niemals kommt; ich muss diese Geschichte erzählen, um meinen Frieden mit den Teilen von mir zu machen, die unvollendet geblieben sind. Eine Heilung. Seien Sie bitte nachsichtig mit mir, wenn Sie so freundlich wären; ich brauche Sie als einen Zeugen. Ein Stich zur rechten Zeit …
Eintrag:
Als ich das Aufstiegsalter erreichte, wurde ich in das Bamarren-Institut für den staatlichen Geheimdienst geschickt, um meine Ausbildung zum Sicherheitsagenten zu beginnen. Diese Art der Ausbildung ist normalerweise Kindern der jeweiligen herrschenden Elite vorbehalten, doch manchmal wird ein Kind aus der Dienstleistungsklasse als entwicklungsfähig identifiziert. Ich war eines dieser Kinder.
Mein Vater war ein Wartungsvorarbeiter, der für die Gartenanlage, die Monumente und die Denkmäler des Tarlak-Sektors zuständig war, ein majestätischer und gespenstischer Ort, der an die Helden des cardassianischen Staates erinnert. Meine Mutter war die Haushälterin von Enabran Tain, dem Mann, dem das Haus gehörte, in dem wir lebten. Er arbeitete für den Obsidianischen Orden, jene geheimnisvolle Behörde, die für die »Staatssicherheit« verantwortlich war. Wir lebten in der Kellerwohnung von »Onkel« Enabrans Haus, und meine Eltern identifizierten sich stolz als Diener der cardassianischen Gesellschaft.
Es wurde stets davon ausgegangen, dass ich bei meinem Vater in die Lehre gehen würde. Viele meiner frühesten Erinnerungen handeln von Staatsbegräbnissen und Einweihungszeremonien. Ich war ein ernster kleiner Junge und führte meine Aufgaben und Verantwortungen gewissenhaft aus. Ich musste es. Vater war um einiges älter als Mutter und er sagte nie viel, doch was er sagte, war deutlich und auf den Punkt. Jeder, der für ihn arbeitete, wusste, dass, falls er sich wiederholen musste, sehr schnell eine Degradierung zur Instandhaltung der städtischen Abwasserkanäle folgen würde.
Mutter kümmerte sich nicht nur um Tains Haushalt, sondern arbeitete ebenfalls mit ihm beim Obsidianischen Orden. Er war sehr wählerisch, wenn es darum ging, wer für ihn kochte und putzte, und in all seinen persönlichen Bedürfnissen auf Mutter angewiesen. Ich war mir nie sicher, was genau er machte; ich nahm einfach an, dass er wichtig genug war, um sich ein Haus und eine Bedienstete leisten zu können. Der Obsidianische Orden befand sich in jenen Tagen unter dem Versammlungsgebäude, und es sollten noch Jahre vergehen, bis ich überhaupt wusste, wo der Eingang war. Als Kind ging ich mit Vater in den Tarlak-Sektor, und während er seine Angestellten beaufsichtigte, spielte ich allein inmitten der schwarzweißen, rechtwinkligen Monumente. Ich stellte mir vor, ich wäre ein bedeutender Gul oder ein Legat, der die Grabrede für einen gefallenen Kameraden sprach. Es gab nichts am Obsidianischen Orden, das meine kindlichen Fantasien inspirierte oder erweckte. Nichts als Stille und Mysterium.
Doch Tain war zu Hause alles andere als mysteriös. Es war nicht unüblich, dass Onkel Enabran auftauchte und mich auf einen Ausflug mitnahm, der einen langen Spaziergang durch einen Teil der Stadt beinhaltete. Während dieser Spaziergänge testete er meine Aufmerksamkeit und forderte mich auf, ein Haus oder eine Person zu beschreiben, an der wir gerade vorbeigegangen waren. Wenn ich nicht aufgepasst hatte, konnte ich mich nicht an die Details erinnern. Dann war der Spaziergang vorbei und wir kehrten still und unter dem erdrückenden Gewicht seiner Missbilligung nach Hause zurück. Er schien außerdem über meine schulischen Leistungen Bescheid zu wissen, und wenn er mit meinem Fortschritt oder meinem Betragen nicht zufrieden war, bestrafte er mich. Ich arbeitete hart, doch ich hatte auch einen Hang zu Schelmentaten. Es machte mir Spaß, andere in fragwürdige Aktivitäten hineinzuziehen und es dann so zu arrangieren, dass sie erwischt wurden und die Schuld bekamen. Wenn ich doch einmal erwischt wurde, was selten geschah, fand Tain es irgendwie heraus und bestrafte mich – nicht für meine Missetat, sondern dafür, dass ich mich dabei ertappen ließ. Und nachdem meine Angst vor kleinen, dunklen Räumen von ihm entdeckt worden war, wurde es seine liebste Bestrafung, mich in solch einem Raum einzusperren, bis ich ihn davon überzeugen konnte, dass ich den Grund für das Scheitern meines boshaften Plans analysiert und vollends verstanden hatte. Ich fand es seltsam, dass Mutter und Vater nie etwas zu diesen Bestrafungen zu sagen wünschten.
Eines Tages, kurz nach der Aufstiegszeremonie in der Schule, in der ich als Mann anerkannt wurde, kam ich nach Hause und war bereit, Vater bei der Einweihung des Boltar-Kriegsdenkmals zu assistieren. Ich war überrascht, als ich meine Eltern zu Hause mit einem Fremden vorfand. Sie waren zu dieser Tageszeit nie zu Hause, und wir hatten nur äußerst selten Gäste. Sie lebten sehr zurückgezogen und entmutigten mich sogar, auch nur einen meiner Schulkameraden mit nach Hause zu bringen. Beide waren durch die Anwesenheit dieses Mannes, den sie mir als einen Beamten der Institutsvermittlung vorstellten, sichtlich beunruhigt.
Zuerst dachte ich, ich sei in Schwierigkeiten, und mein Gesicht muss diese Angst widergespiegelt haben, denn mein Vater bemühte sich, mich mit einem gezwungenen Lächeln zu beruhigen. Doch die uncharakteristische Aufgesetztheit seines Verhaltens und seine kaum verborgene Aufregung machten die Situation nur noch schlimmer. Ich hatte ihn noch niemals so gesehen. Mutters Gesicht war eine Maske; es gab nichts Preis. Sie sprach nicht anders, als müsse ich mich nach einem Arbeitstag waschen, bevor wir aßen.
»Elim, es scheint, du hast einen Sponsor. Du bekommst einen Platz an einem angesehenen Institut. Du verlässt uns heute.«
Einfach so. Ich war zu keiner Art von Antwort fähig – ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Ich stand da und sah die drei an, die wiederum mich ansahen und offenbar eine Art Reaktion von mir erwarteten.
»Das Bamarren-Institut«, fügte Vater hinzu, als ob das die entscheidende und fehlende Information wäre, die mich aufklären würde. Oh, ich wusste von den Instituten. Welcher Heranwachsende tat das nicht? Ich wusste, dass jeder Schüler einen Sponsor benötigte, jemanden mit einer hohen Position in der Regierung oder beim Militär, der ihn oder sie empfahl und für seine oder ihre Leistung bürgte. Und ich wusste, dass ich das Alter erreicht hatte, in dem Schüler die nächste Ebene ihrer Ausbildung betraten, die Ebene, die ihr Arbeitsleben bestimmen würde. Doch diejenigen meiner Schulkameraden, die ausgewählt und einem Institut zugewiesen worden waren, hatten schon weit im Voraus gewusst, dass sie dorthin gehen würden. Und wer ihr Sponsor war. Als ich zu fragen begann, wer meiner war, unterbrach Vater mich.
»Das geht dich nichts an, Elim. Deine Aufgabe ist es nur, dich zu waschen und dich reisefertig zu machen.«
»Seine Aufgabe ist es, Cardassia und dem Imperium mit Gedanke, Wort und Tat zu dienen«, betonte der Beamte. »Deine Kindheit ist vorbei, Elim Garak.«
Ich war wie betäubt. Ich wollte mehr fragen, ich wollte nach der Einweihungszeremonie an diesem Nachmittag fragen, doch ich wagte es nicht. Vater hatte diesen Blick, den er immer aufsetzte, wenn einer der Arbeiter etwas nicht auf Anhieb richtig machte. Doch was hatteichfalsch gemacht? Mutter drehte sich plötzlich zu mir, als ob sie meine Gedanken gelesen hätte.
»Das ist eine große Ehre, Elim!«, sagte sie mit einer Leidenschaft, die mich erschreckte und ihre Maske Lügen strafte. Ich spürte, dass es das gewiss nicht war.
Es sollte noch eine lange Zeit vergehen, bis ich die Wahrheit über meinen »Sponsor« erfuhr.
Sie werden erfreut sein, zu hören, Doktor, dass ich mich freiwillig gemeldet habe, um mit einer medizinischen Notfalleinheit in der Stadt zu arbeiten. Immer wenn in den Ruinen Überlebende gefunden werden, werden wir herbeigerufen, um Hilfe zu leisten und sicherzustellen, dass sie in eine medizinische Einrichtung transportiert werden können. Es ist ein Wunder, wie manche tagelang, sogar wochenlang, begraben unter Tonnen von eingestürzten Gebäuden überlebt haben. Erst gestern entdeckte ein Suchtrupp Lebenszeichen inmitten eines mindestens vier Stockwerke hohen Schutthaufens. Als es uns gelang, zu der Stelle, von der die Lebenszeichen kamen, vorzudringen, fanden wir eine tote Mutter mit ihrem Baby – das noch am Leben war. Dr. Parmak, der Einheitsleiter, arbeitete wie besessen, um das kleine Mädchen zu stabilisieren, und als sie von der Transporteinheit evakuiert wurde, brach er zusammen. Dieser Dr. Parmak ist ein sehr guter Mann; er erinnert mich an eine ältere Version von Ihnen, Doktor. Doch was wieder ironisch ist, ist, dass Dr. Parmak einst geringfügig mit einer illegalen politischen Gruppe zu tun gehabt hatte, und raten Sie mal, wer für seine Befragung zuständig war, als er verhaftet wurde? Der Mann ist alles andere als ein Feigling, doch er ist so empfindlich, dass ich ihn nur vier Stunden lang anstarren musste, bis er uns alles sagte, was er wusste. Er behauptet, dass es selbst heute noch schwierig für ihn ist, mir direkt in die Augen zu sehen. Ich habe ihn um Vergebung gebeten, und er war freundlich genug, sie mir zu gewähren. Ich hoffe, das neue Cardassia wird mehr Leute wie ihn haben.
Heute Morgen bin ich zum Tarlak-Sektor gegangen und habe der Gedenkfeier für Legat Damar beigewohnt. Seinem Andenken wurde eine einfache Markierung gewidmet. Als Kira und ich angewiesen wurden, mit Damars Widerstandsgruppe zu arbeiten, hatte ich zuerst die volle Absicht, ihn bei der ersten Gelegenheit zu töten, um den Mord an Ziyal zu rächen. Doch als wir zusammenarbeiteten, verstand ich, dass er ein wahres Produkt des cardassianischen Militarismus und fest von seiner Pflicht überzeugt war. Als Ziyal ihren Vater Dukat »verriet« und sich entschloss, auf der Station zu bleiben, erkannte Damar, dass sein vorgesetzter Offizier ins Wanken gebracht wurde und hielt es für seine Pflicht, sie zu töten. Aber Garak, werden Sie jetzt sagen, es gibtkeineEntschuldigung dafür, eine hilflose Frau zu töten. Und die gibt es auch nicht … es sei denn, man ist in unserem System aufgewachsen.
Außerdem kann ich Damars Idealismus bewundern, der ihn dazu brachte, seine Loyalität gegenüber dem Dominion zu widerrufen. Wenn er eine Schwäche hatte, so war das sein Hang zu langatmigen Reden. Doch wenn man bedenkt, dass niemand von uns perfekt ist, hätte der Mann einen guten Anführer abgegeben.
Als ich bei der Gedenkfeier stand, dachte ich an all die bedeutenden Angelegenheiten, deren Zeuge ich hier wurde, als ich ein Junge war. Keiner unserer berühmten Helden und Staatsmänner hatte je eine so bescheidene Feier – und keiner von ihnen, bei Tret Akleen angefangen, verdiente mehr als Corat Damar.
Ich dachte auch über den cardassianischen Sinn für Pflicht nach und wie dieser größtenteils dafür verantwortlich ist, dass diejenigen von uns, die noch übrig sind, in die derzeitige Situation gebracht wurden. Ich habe Dr. Parmak gefragt, wie ein ganzes Volk unter den Einfluss dieses Pflichtgefühls geraten kann und seine Loyalität einem Staat gibt, der den Verstand verliert und seine eigenen Kinder ermordet.
»Giftige Pädagogik, Elim«, antwortete er. »Wir glauben das, was man uns lehrt.«
Eintrag:
Das Bamarren-Institut befindet sich in dem Hochland, das an die Mekar-Wildnis angrenzt. Es ist ein heißes und trockenes Gebiet mit erhabenen, wunderschönen Felsformationen und einem nicht enden wollenden Netzwerk aus unterirdischen Höhlen. Anfangs wirkte die Landschaft auf meinen von der Stadt geprägten Geist und Körper fremdartig, ja sogar bedrohlich. Der scheinbar endlose Himmel und die leere Aussicht – zumindest frei von jeglichen Anzeichen der Zivilisation – beunruhigten mich.
Das Institut selbst beunruhigte mich ebenfalls. Jeder wache Moment war geplant und berücksichtigt. Das cardassianische Bildungssystem widmet sich dem Ideal, dass jede Generation eine geschlossene Führungsgesellschaft braucht, eine Elite in jedem Bereich der Gesellschaft. Künstler, Soldaten, Politiker, Gelehrte sowie Geschäfts- und Handelsleute haben alle entsprechende Institute, auf die sie mit dem Erreichen des Aufstiegsalters geschickt werden. Zu diesem Zeitpunkt wird er oder sie »identifiziert« und angewiesen, neun Jahre lang fern von Familie und Zuhause zu leben und zu studieren.
Der Studienablauf ist in drei fortschreitende Ebenen unterteilt; alle drei Jahre steigt man entweder von einer in die nächste Ebene auf oder kehrt nach Hause zurück, um der Gesellschaft in einer notwendigen, aber relativ niedrigen Position zu dienen. Wenn jemand es schafft, die dritte Ebene abzuschließen, erhält er oder sie eine Position an der leitenden Spitze dieses Bereichs.
Mein erster Tag war bereits richtungsweisend für mein neues Leben. Nach der Einweisung für die neu eingetroffenen Schüler, bei der der Erste Präfekt, der Leiter des Instituts, uns mit »fehlenden Stücken im Mosaik der cardassianischen Zivilisation« verglich, übergaben uns die Erwachsenen an Schüler aus höheren Ebenen. Diese trennten uns sofort nach Geschlecht, nahmen uns alle persönlichen Habseligkeiten ab und gaben uns unsere kratzigen, eintönigen Uniformen (Sumpfgrün und schwarz; ist es da ein Wunder, dass ich schließlich Schneider wurde?). Dann wiesen sie uns unsere Quartiere zu, die aus zehn schmalen Betten bestanden, von denen jedes ein privates Fach für unsere wenigen notwendigen Besitztümer hatte. Direkt nebenan befand sich ein gekachelter Raum für die Hygiene. Die nächsten drei Jahre hatten wir, mit Ausnahme unserer lehrenden Dozenten, selten Kontakt mit Erwachsenen. Meine Kindheit war in der Tat vorbei.
Ich wurde der Lubak-Gruppe zugewiesen, Ebene Eins, und meine numerische Bezeichnung war Zehn. Von diesem Moment an war ich nicht länger Elim Garak, sondern Zehn Lubak, und wir wurden strengstens gewarnt, uns selbst oder einander niemals bei etwas anderem zu nennen als bei dieser Nummer/Gruppe-Bezeichnung. Wir waren die »fehlenden Stücke« – und um unseren Platz im Mosaik der zivilisierten Gesellschaft zu finden, mussten wir auseinandergenommen und von Grund auf wieder neu zusammengebaut werden.
»Zehn Lubak!«
Und die Person, die diesen Prozess der Umstrukturierung begann, war unser Sektionsleiter, Eins Tarnal, eine Person der dritten Ebene von gewaltiger Statur, mit dickem Hals und dicht zusammenstehenden Augen.
»J-ja?«
»Ja, Sektionsleiter!«
Ich wurde angewiesen, in den Lagerraum zu gehen und Utensilien für die Reinigung der Hygienekammer zu holen. Nachdem er mir den Weg beschrieben hatte, sagte er, ich könne so viele meiner Sektionskameraden als Begleitung mitnehmen, wie ich wolle. Dieses Angebot verwirrte mich, doch ich dachte, es sei ein Test meiner Eigenständigkeit und antwortete, dass ich den Botengang allein bewältigen könne.
»Dann geh!«
Nachdem ich eine Weile herumgelaufen war, und mir wie in einem verworrenen Labyrinth vorkam, in dem ich andere neue Schüler auf ähnlichen Botengängen sah, fand ich schließlich den Lagerraum. Die Tür öffnete sich, und ein unordentlich aussehender Schüler in meinem Alter stolperte mit einem Armvoll Reinigungsgegenständen heraus. Er warf mir einen hastigen, ängstlichen Blick zu, bevor er den Korridor hinuntereilte. Er sollte für sein Aussehen bestraft werden, dachte ich.
»Der Nächste!«, rief eine markante und barsche Stimme aus dem Raum. Ich trat ein und war von der alles umhüllenden Dunkelheit überrascht.
»Hallo …?« Ich zögerte, denn ich hatte Angst, in etwas hineinzustolpern.
»Bist du allein gekommen?«, fragte die Barsche Stimme.
»Ja, ich bin hier wegen der …« Bevor ich den Satz beenden konnte, packte mich eine Hand an den Haaren und das Licht ging an. Mir gegenüber standen drei ältere Schüler, vielleicht Ebene Zwei.
»Warum bist du allein gekommen?« Die Barsche Stimme befand sich hinter mir, zusammen mit dem Besitzer der Hand, die mein Gesicht nach vorne hielt. Als ich versuchte, mich umzudrehen, verstärkte die Hand ihren Griff auf schmerzhafte Weise.
»Ich dachte, dass …«
»Du dachtest nur für dich selbst. Du dachtest nicht an die Gruppe. Von jetzt an wirst du lernen,niemalsmehr an dich selbst getrennt von der Gruppe zu denken.«
Diesen Worten folgten mehrere Faustschläge und Tritte. Ich versuchte, mich zu wehren, zurückzuschlagen, doch es waren zu viele. Ich sank auf die Knie und konzentrierte mich darauf, nach Luft zu schnappen, die aus mir herausgeprügelt worden war. Deutlich unterlegen weigerte ich mich dennoch, zu weinen und die Niederlage einzugestehen. Ich würde lieber sterben, bevor ich eines von beiden tat.
»Genug!«, rief die Barsche Stimme. Einer meiner Angreifer zog mich auf die Füße und ein anderer reichte mir zwei Eimer, die mit Reinigungslösungen und -utensilien gefüllt waren.
»Nimm sie und geh zurück zu deiner Sektion. Und denke daran, Zehn Lubak: Das hier passiert, wenn du dich von deiner Gruppe entfernst. Alle Individuen werden gejagt und bestraft. Allein bist du nichts als Pudding. Wir werden dich beobachten.«
Ich wurde zur Tür geschoben, und das Licht ging aus. Die Tür öffnete sich, und als ich mit den Eimern hindurchstolperte, stieß ich beinahe mit einem anderen Schüler zusammen, der darauf wartete, hineinzugehen. Wir sahen einander an, und ich erkannte die Missbilligung in seinem Gesicht. Ich dachte darüber nach, ihn zu warnen, doch irgendetwas sagte mir, ich sollte besser zu meiner Sektion zurückkehren. Ich eilte an ihm vorbei und hörte, wie die Barsche Stimme rief: »Der Nächste!«
Eintrag:
»Sagen Sie mir, Mr. Garak«, meinte Captain Sisko, als er konzentriert einen Bildschirm mit einem Diagramm der Cardassianischen Union betrachtete. »An welcher Stelle ist die cardassianische Verteidigungslinie Ihrer Meinung nach am schwächsten?«
Ich lachte. Wie erklärt man einem Fremden, dass das der einzige Punkt ist, an dem Cardassianer nicht schwach sind? Der gute Captain warf mir einen seiner irritierten Blicke zu.
»Die Wahrscheinlichkeit irgendeiner Schwäche, die sich ausnutzen lässt«, antwortete ich, »läge in der Befehlskette zwischen den Anordnungen der Gründer und deren Ausführung durch die Vorta und deren drogenabhängigen Jem’Hadar-Soldaten. Wenn es eine Verteidigungslinie ist, die von Cardassianern errichtet wurde, dann hat sie keine Schwäche.«
Der Captain warf mir einen skeptischen Blick zu. »Das ist eine sehr selbstbewusste Einschätzung.«
»Captain, Cardassianer werden schon mit einem Bewusstsein für ihre geschützten Grenzen geboren – das, was der gute Doktor unsere ‚reptilische Hirndominanz‘ nennt –, und sie sterben, um sie zu verteidigen.«
Der Captain nickte und wandte sich wieder dem Diagramm zu. Ich hätte beinahe hinzugefügt, dass wir dieses Bewusstsein in der Zwischenzeit an Orten wie dem Bamarren-Institut perfektionieren.
Eintrag:
Männliche und weibliche Schüler der ersten und zweiten Ebene wurden im Bamarren-Institut getrennt gehalten. Auch wenn wir gewisse Dozenten und Außentrainingsanlagen teilten, hatte jede Gruppe ihre eigenen Quartiere und sanitären Anlagen. Man erklärte uns, dass wir, bis wir in unseren Beziehungen mit dem »ergänzenden Geschlecht« diszipliniert waren, auf diese Weise größere Fortschritte machen würden. Als ich Eins Tarnal fragte, wie wir diese Disziplin ohne Interaktion unter den Geschlechtern lernen würden, blinzelte er und murmelte etwas von »Ablenkungen«. Als ich fragte, was das bedeute, sagte man mir, ich habe ein loses Mundwerk, und ich bekam zur Strafe fünf Tage Reinigungsdienst in der Hygienekammer.
»Du weißt nicht genug, um so viele Fragen zu stellen.«
Als ich begann, ihn zu fragen, wie ich lernen könne, ohne Fragen zu stellen, zog er seinen Knirpsstock hervor (der so genannt wird, weil er verwendet wird, um »Knirpse« zu schlagen –die Schüler der ersten Ebene) und versetzte mir einen Schlag auf das Bein. Dann befahl er mir, zum Lagerraum zu gehen und Reinigungsutensilien zu holen. Als der Schmerz nachließ, sah ich mich nach »Gruppenunterstützung« um. Sie können davon ausgehen, dass ich dieses Mal von so vielen meiner Kameraden wie möglich begleitet werden wollte. Es waren fünf Schüler im Raum, doch als ich mein Anliegen vorbrachte, gaben vier von ihnen Ausreden an, die von kaum plausibel bis hin zu geradezu verdächtig reichten. Drei Lubak, der Größte in unserer Sektion und derjenige, den ich am liebsten als Begleitung gehabt hätte, sagte: »Der Sektionsleiter hat recht. Du redest zu viel.«
Unglücklicherweise war der einzige Schüler, der noch übrig blieb, der stille Acht Lubak, der völlig in sich selbst zurückgezogen schien. Er willigte ein, mich zu begleiten, und ging schnell zur Tür. Acht war klein und schlank, und seine dunklen Augen und langen Wimpern ließen ihn jünger aussehen als den Rest von uns. Er war fast zu zierlich für einen Cardassianer. Das ermutigte mich nicht sonderlich … doch ich hatte keine Wahl. Ich ging durch die Tür und imitierte unbewusst die Barsche Stimme meiner letzten Erfahrung.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!