Star Trek - Titan 4: Schwert des Damokles - Geoffrey Thorne - E-Book

Star Trek - Titan 4: Schwert des Damokles E-Book

Geoffrey Thorne

4,5

Beschreibung

Schicksal: Ein Konzept, so alt wie das Leben selbst. Formen unsere Entscheidungen die Zukunft oder ist es andersherum? Und wenn unser Weg vorherbestimmt ist - wenn wir unser Ende vorhersehen könnten - zu was würde uns dieses Wissen verpflichten? Die Reisen der Titan bringen das Schiff zu einer Welt am Rande des Verstandes. Orisha ist ein Planet, dessen Bewohner seit Jahrhunderten unter einem geheimnisvollen Himmelskörper gelebt haben. Seit dem Moment seines ersten Erscheinens glaubten sie, dass es sich bei ihm um etwas Unnatürliches handelt, ein böses Omen, durch das sie sich beobachtet fühlten, bloßgestellt, verletzlich - und er verursachte eine Urangst, die den Lauf ihrer Zivilisation beherrscht hat. Die Orishaner nennen ihn "das Auge", und weil er jedem wissenschaftlichen Versuch widerstanden hat, seine wahre Natur zu entschlüsseln, sind viele überzeugt, dass es sich bei ihm um ein Wesen handelt, dass ihre Welt untersucht ... und vielleicht darauf wartet, sie zu zerstören. Doch das Geheimnis um das Auge bedroht die Titan genauso wie Orisha ... und für ein Mitglied aus Captain Rikers Besatzung hat es eine besondere Bedeutung; jemanden, dessen lebenslange Suche nach dem Ausgleich zwischen Glauben und Wissenschaft durch das grelle, unbarmherzige Licht der Unvermeidbarkeit auf die Probe gestellt wird.

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Seitenzahl: 478

Veröffentlichungsjahr: 2011

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STAR TREK

TITAN™

SCHWERT DES DAMOKLES

GEOFFREY THORNE

BASED UPON STAR TREK ANDSTAR TREK: THE NEXT GENERATION®CREATED BY GENE RODDENBERRY

Ins Deutsche übertragen vonStephanie Pannen

Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – TITAN: SCHWERT DES DAMOKLES wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Stephanie Pannen; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Anika Klüver und Gisela Schell; redaktionelle Mitarbeit: Julian Wangler; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Cliff Nielsen.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK – TITAN: SWORD OF DAMOCLES

German translation copyright © 2009 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 2007 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

© 2009 Paramount Pictures Corporation. All Rights Reserved.™®© 2009 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

Print ISBN 978-3-941248-04-5 (August 2009) · E-Book ISBN 978-3-942649-58-2 (November 2011)

WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.STARTREKROMANE.DE

Für Susan, die meine Hand hältFür Donal, der mir guten Rat gabFür Chris und Barbette,die die Tür geöffnet haben

DANKSAGUNGEN

Dieser Roman hätte nicht ohne die vorangegangenen herausragenden Werke von Michael A. Martin, Andy Mangels und Christopher Bennett entstehen können, oder die sowohl literarische als auch moralische Hilfe von Dayton Ward und Keith R. A. DeCandido.

Er hätte niemals verwirklicht werden können ohne die Geduld und ruhige Hand von Lektor Marco Palmieri, der nun sicherlich eine gewaltige Haartransplantation braucht, um die Mähne zu ersetzen, die er sich über meine Exzentrizitäten ausgerissen hat.

Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Sean Tourangeau für sein wunderschönes und wahrhaftig inspirierendes Design des Raumschiffes Titan. Ich hoffe, dass ich auf sein Gesicht ein genauso großes Lächeln zaubern kann wie er auf meines.

Und natürlich wäre nichts davon möglich gewesen ohne Mr. Roddenberry und den Rest der Mannschaft, die uns allen eine so wundervolle und mühelose Geburt geschenkt haben.

Der Große Vogel lebt.

UMUK.

HISTORISCHE ANMERKUNG

Diese Geschichte spielt ungefähr drei Monate nach den in »Die Hunde des Orion« geschilderten Ereignissen.

TEIL EINS

Wir sprechen hier, im Sternenschimmer,die Wahrheit aus, die alle kennen.Vom Ersten zum Letzten und für immer,Zeit ist das Feuer, in dem wir brennen.

– El-Aurianisches Sprichwort

EPILOG

Die Flamme verzehrte alles, was sie berührte, fraß sich ihren Weg durch die Luft und das Blattwerk wie die Geisterwinde, von denen die Prophezeiungen erzählten. Sie kroch zwischen Felsen hindurch, verschlang die Vegetation in riesigen, schlangenartigen Wellenbewegungen und hinterließ nichts als Spuren dunkler Asche. Was sie berührte, verzehrte sie vollständig, und sie berührte alles – alles, außer seinem Zufluchtsort aus Steinen.

Auch Donner gab es da draußen, obwohl der Himmel im Wesentlichen klar war. Donner, oder etwas sehr Ähnliches. Und da waren auch andere Geräusche, tiefes und entferntes Grollen, das ihn an Amphitheater voll applaudierender Mengen denken ließ.

Er war sich nicht sicher, ob der Himmel diesen besonderen Kupferton haben sollte, allerdings war er sich im Moment über gar nichts sicher. Nicht über die üppige und sinnliche Vegetation, die außerhalb des Feuers in laubigen Explosionen aus Amethyst wuchs; nicht über den Zimtgeruch, der die Luft zu durchdringen schien; nicht über das seltsam diffuse Licht der weißglühenden Kugel des hiesigen Sterns oder über die körnige Beschaffenheit des Bodens unter ihm. Nichts schien richtig. Nichts schien sicher außer dem Feuer.

Brennbare Gase oder ein anderer Treibstoff hielten diese Flammen am Leben, sorgten dafür, dass sie weiterhin tanzten und an den Stämmen und Steinen leckten.

Während er diesen Anblick beobachtete, die fiebrige Hitze und Erschütterung und sogar sein eigenes Blut an den Rändern seiner Zunge spürte, konnte er kaum die angemessene Besorgnis aufbringen. Es war, als ob all dieses bevorstehende Verderben auf jemand anderen zustürzte, jemanden in einer Gute-Nacht-Geschichte, und er selbst war sicher irgendwo anders, frei, um sich nur auf die hypnotischen Bewegungen und die kaleidoskopartige Schönheit des Feuers zu konzentrieren.

Sein Verstand suchte nach der Erinnerung an den Moment seiner Ankunft und war glücklich, sie nicht zu finden. So wie auch seine Identität, die Umstände, die ihn hierher geführt hatten, wo er langsam in der sich ausbreitenden Hitze röstete, nicht gefunden werden konnten.

Gehirnerschütterung?

Irgendwie schaffte er es, genügend Tatsachen zu versammeln, um eine Hypothese zu bilden; es hatte eine Explosion gegeben, an der er viel zu nahe gewesen war und die ihm seine Erinnerungen geraubt hatte. Er erinnerte sich dunkel daran, durch die Luft geschleudert worden zu sein, und an den plötzlichen, zermalmenden Aufprall.

Er war kurz zuvor irgendwo anders gewesen, irgendwo, wo es klein und kühl und voller Leute gewesen war. Da war er sich ziemlich sicher.

War es ein Raum? Eine Art Gefährt? Wer waren die Leute? Wo waren sie nun?

Halbfertige Bilder – Blau oder Rot oder Gold auf Schwarz – Gesprächsfetzen – Ich glaube nicht, dass ich so etwas schon einmal gesehen habe, Commander – etwas über eine Frau aus Gold – oder vielleicht war das nur die Farbe ihres Haares? – selbst Musik – seltsame trillernde Melodien, ein Chor von Flöten – blitzten in seinem Geist auf und verblassten wieder, bevor er sie zwingen konnte, ein Ganzes zu bilden.

Ja, auf jeden Fall eine Gehirnerschütterung. Dazu musste man kein Arzt sein.

Die Verwirrung und die Lücken in seinem Bewusstsein waren noch ein wenig beunruhigender als der körperliche Schmerz, aber nicht viel. Er verlagerte seinen Körper in der Hoffnung, so wenigstens einen Teil der Schmerzen lindern zu können, aber er verschlimmerte sie dadurch lediglich.

Er hatte sich etwas Wichtiges gebrochen, das konnte er spüren, etwas, das schrecklich pochte, wenn er sich nicht bewegte, und stach, wenn er es tat. Bestimmt eine gebrochene Rippe, vielleicht auch zwei oder drei.

Oh, kam der trockene Gedanke, als sich seine Lippen zu einem Lächeln bogen. Oh, das ist nicht gut.

Er lag immer noch dort, wo er gefallen war. Durch Glück war er in einem Ring aus seltsam kegelförmigen Felsen eingekeilt, mit dem Rücken gegen etwas Hartes und Unnachgiebiges. Er war immer noch nah genug an der Feuersbrunst, um seinen Tod kommen zu sehen, aber weit genug entfernt, um sich einzureden, dass die Begegnung nicht zu früh geschehen würde.

Beunruhigende Bilder stiegen wieder und wieder nutzlos vom Grunde seines Geistes auf. Er sah das ernste Antlitz eines älteren Mannes, dessen Name ihm nicht einfallen wollte. Das Gesicht kam ihm bekannt vor – graue, tiefliegende Augen, Haut wie verschlissenes Leinen, Falten, die zu Furchen wurden, entweder durch zu viel Lächeln oder durch zu viel Zeit in der Wüstensonne. Ja, es war ein vertrautes Gesicht, aber immer noch unbekannt. Der ernste Mann war eine Art Lehrer, soviel wusste er; jemand, dem er vertraute. Der Rest war trübe.

Wieder verlagerte er seine Haltung, versuchte instinktiv, eine bequemere Position zu finden, bedauerte es aber sofort.

Er bemerkte, dass er auch im unteren Teil seines Körpers Schmerzen hatte, obwohl sie nichts gegen die in seiner Brust waren. Zerschmettertes Knie? Gebrochene Hüfte? Obwohl der Schmerz stark war, konnte er ihn noch keinem bestimmten Bereich zuordnen. Er war immer noch zu weit von sich selbst entfernt, zu hilflos in seinen unsteten Erinnerungen, um irgendein aufrichtiges Interesse an seinem verletzten Zustand aufzubringen.

Hübsch, dachte er, hingerissen von dem Anblick der Feuersbrunst.

Seine Aufmerksamkeit ließ von den lebhaften Plasmadrachen ab, die sich wandten und umhertanzten, um den seltsamen und vertrauten Geräuschen zuzuhören, die nun ein sanftes Gegengewicht zu dem Lärm des Feuers bildeten.

»Was tust du da, du fauler Batos?«, sagte eine Stimme, die er sofort als die seiner Mutter erkannte. Was seltsam war, da er sich ziemlich genau daran zu erinnern glaubte, dass sie seit geraumer Zeit ziemlich tot war.

Oder doch nicht? War sie bereits der Orkettkrankheit anheim gefallen, hatte sie sich bereits in die Vergessenheit geblutet und gekrampft, oder stand diese schmerzhafte Prüfung noch bevor? Er konnte es nicht auseinanderhalten und hatte im Moment auch nicht die Kraft, es zu versuchen.

»Ich spreche mit dir, Jem«, sagte sie erneut, obwohl er sich nun nicht sicher war, ob es wirklich ihre Stimme war, oder nur das Geräusch von Pflanzensaft, der durch das Feuer überhitzt wurde und in der Flora um ihn herum knackte.

»Wach auf, Junge«, sagte eine andere Stimme, männlich dieses Mal, die so klang, als sei die Kehle, aus der diese Worte kamen, mit Glassplittern gescheuert worden. »Beweg dich oder stirb.«

Er kannte diese Stimme ebenfalls und hasste sie. Guldejit? Glinforkis? Troknoor? Die Namen sausten wie Sandmücken am Rande seiner Gedanken umher und blieben genauso vollkommen außerhalb seiner Reichweite wie sein eigener Name. Paradoxerweise blieb sein Hass auf ihre Besitzer bestehen und brannte fast so heiß wie die Flammen, die es, wie er vermutete, irgendwie geschafft hatten, näher zu kommen.

»Steh auf«, sagte die Stimme seiner Mutter, nachdrücklicher dieses Mal. »Sie werden uns niedertrampeln.«

Ein Teil seines Verstandes sagte ihm, dass er im Delirium lag, dass diese Leute und ihre Worte nicht mehr als Schatten waren, Streiche, die ihm sein verletztes Gehirn spielte. Der andere Teil, der momentan überwog, war nur allzu gern bereit, an sie zu glauben. So geisterhaft wie sie erschienen, waren sie dennoch Gesellschaft. Er hasste es, allein zu sein.

Der wahre Gläubige ist niemals allein. Das war eine Formulierung aus den Prophezeiungen, eine, die er nicht verstanden hatte bis …

Plötzlich wurde der Ring aus Steinen von einem anderen Bild abgelöst, einem anderen Ort und einer anderen Zeit. Er war zurück in den Lagern, damals, als seine Eltern ihn von Unterkunft zu Unterkunft stießen, scheinbar ohne Grund, in Wirklichkeit aber, um den Gewehren und Peitschen der bösen Leute zu entrinnen.

Ihn niedertrampeln? Ja, das würden sie. Es waren nun viele von ihnen, neben ihm und seiner Mutter, Hunderte. Sie waren Borhyas, geisterhafte Darstellungen von Leuten, die er einst gekannt hatte, vielleicht immer noch kannte. Sie rannten, flohen vor dem Angriff von etwas Gewaltigem und Tödlichem.

Den bösen Leuten. Den Anderen.

Ihre Flucht hatte Freunde und Verwandte, Lehrer und Vedeks und Schulhoffeinde in eine Herde verängstigten Viehs verwandelt. Wenn er seinen Halt verlieren sollte, wenn er auch nur für einen Moment stehen bleiben sollte, würde die fliehende Masse ihn genauso sicher töten wie die bösen Leute, die die Flucht verursachten.

Der Geist seiner Mutter streckte ihm eine durchsichtige Hand entgegen und winkte. Für einen Moment betrachtete er sie und bewunderte den Anblick ihrer hellgrauen Augen in ihrem dunklen, ovalen Gesicht, ihre dichten Zöpfe, die hin und her wippten, während sie die umliegende Gegend absuchte, ihre Lippen, die hätten lächeln sollen, aber nun zu einer Grimasse verzerrt waren. Wie jung sie aussah. Wie lange war es her, dass er sie so gesehen hatte?

»Jetzt«, zischte sie gleichzeitig ängstlich und zornig. »Wir müssen hier sofort weg.«

Trotz der Stiche in seiner Brust, in seinen Beinen, in seinem Geist, die ihn aufstöhnen ließen, zwang er sich auf und folgte ihr vorwärts. Hinter ihnen machte sich die Anwesenheit der bösen Leute bemerkbar. Er konnte sie nicht erkennen, da sie in die andere Richtung rannten, aber seine Erinnerung spuckte Eindrücke aus. Scharfe, schroffe Gesichtszüge, die Körper in graue Metalluniformen gehüllt. Jedes Gesicht zu einem Ausdruck der Abscheu über ihn und die seinen gefroren.

»Bewegt euch, bajoranischer Abschaum. Bewegt euch.«

Strahlen ätherischen Lichts schossen aus den Waffen, die sie hielten, trafen einige der fliehenden Geister und löschten sie aus. An anderen prallten sie ab, zwangen sie jedoch zu Boden, wo sie von ihren Leidensgenossen niedergetrampelt wurden.

Weg, dachte er. Wir müssen hier weg.

Während er sich seinen Weg hinauf erkämpfte, über harten und unerbittlichen Boden, fühlte er Hitzezungen begierig an seinen Füßen lecken. Das brachte ihn zurück ins Hier und Jetzt, wenn auch nur für einen Moment. Er blickte rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie das aufgewühlte Plasma das überrollte, was er für einen sicheren Zufluchtsort gehalten hatte.

Kernriss?, dachte er, während er das Geschehen verfolgte. Deuterium-Ungleichgewicht? Sein Verstand wurde plötzlich mit vertrauten Konzepten und Gleichungen überflutet. Gerren Kins erstes Gesetz der Bewegung. Obars Regeln der Gravimetrie. Die chemische Zusammensetzung von argelianischem Met. Der dritte Gesang der Propheten.

Er war von dem Ansturm ein wenig verunsichert, bis er begriff, dass sein Gedächtnis zurückkehrte. Aber da war immer noch die Orientierungslosigkeit, das Gefühl, gleichzeitig hier und dort zu sein. Und da war ein seltsamer Chor von Geräuschen – wie Wellen, die auf einem ewigen Meer aus Kieseln brachen – die von nahen, aber unsichtbaren Orten widerhallten. Er kannte dieses Geräusch – hatte zumindest das Gefühl, es kennen zu müssen – und wusste außerdem, dass es ihn mit einer Art Grauen erfüllte. Es lag Tod in diesem Geräusch, aber es war schwer für ihn, sich genügend zu konzentrieren, um sich zu erinnern, warum.

Was zwang ihn zu seiner unbeholfenen Kletterei diese Klippe hinauf? Ein Feuer? Nein. Nein, es sind die bösen Leute, die uns jagen. Die Explosion ist noch nicht geschehen. Ich habe mich noch nicht einmal der Widerstandsbewegung angeschlossen. Mich mit Vater überworfen. Im Moment bin ich nur ein Junge.

Ein Teil seines Verstandes, der Erwachsene, der Wissenschaftler, wusste, dass diese Reise durch seine Vergangenheit nicht mehr als eine Wahnvorstellung war, verursacht durch die Verletzungen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Gehirnerschütterung einschlossen, aber es war nur ein kleiner Teil, der noch nicht in der Lage war, die Oberhand wiederzugewinnen. Ein Großteil von ihm glaubte an das, was er sah, trotz aller Widersprüche.

Daher kletterte er den plötzlich senkrechten Felsvorsprung weiter hinauf, Hand um qualvolle Hand, hoch und außer Reichweite der Geister alter Unterdrückung. Das Gesicht zu einer beständigen Grimasse verzogen, bewegte er sich auf die ausgestreckte Hand der Mutter zu, die er seit einem Jahrzehnt nicht gesehen hatte und die seit dreien nicht mehr so jung gewesen war.

»Schnell«, sagte ihr Schatten. Voller Angst. Ernsthaft. Verzweifelt. Dinge, die sie niemals im Leben gewesen war. »Schnell, oder sie werden …«

Und dann war sie fort. Nicht erschossen oder zertrampelt oder von einem bis jetzt unbemerkten Angreifer davongezerrt, einfach nur fort.

Weil sie niemals hiergewesen ist, dachte er in einem weiteren klaren Moment. Nur mein Verstand, der mit mir Spielchen spielt.

Erhöhte Kraftanstrengung bedeutete erhöhte Durchblutung, bedeutete, dass er wieder zu sich kam. Weil das hier nicht Bajor ist, und ich nicht vor den Cardassianern weglaufe. Das war vor langer Zeit, bevor wir unsere Unabhängigkeit erkämpft haben, vor der Miliz, vor der Sternenflotte, vor …

Vor der Titan.

Plötzlich war es da, zurück in seiner normalen mentalen Schublade, gefüllt mit Freunden und Kollegen und …

Das Shuttle. Er hatte eines der Hochleistungsshuttles geflogen, irgendetwas … untersucht und etwas war schiefgegangen. Waren sie angegriffen worden?

Er und sein Team waren hier abgestürzt – wenn auch noch ein wenig unklar war, wo auch immer hier sein mochte – und sie mussten schleunigst weg. Die Blitze von Schwarz und Gold und Blau und Rot waren die Uniformen gewesen, die er und die anderen in dem Shuttle getragen hatten.

Da war eine Frau, mindestens eine, mit einer Mähne aus rotbraunem Haar und Augen, die groß und dunkel und unergründlich waren. Ihr Gesicht war da, aber die anderen waren immer noch unscharf. Er erinnerte sich, dass sie irgendetwas gesagt hatte, bevor der Transportereffekt ihn davongetragen hatte.

»Es ist etwas passiert«, hatte sie fast geschrien. »Ich kann sie nicht fühlen! Ich kann keinen von ihnen fühlen!«

Sein Verstand war nun klarer, und er war fast wieder bei sich. Die Erinnerung war immer noch nicht ganz richtig, aber seine Fähigkeit, Dinge begreifen zu können, war wieder da.

Es war etwa eine Minute her, seit er wieder an den Ort getrieben war, der nicht ganz Schlaf war. Wieder zurück, immer noch auf dem Felsvorsprung sitzend, betrachtete er die Landschaft unter sich.

Es war eine vollkommen fremdartige Welt, komplett mit Fehlfarbenhimmel, gewaltigen indigofarbenen Kristallformationen und Felsen, die die Elemente zu bizarren kegelförmigen Gebilden geformt hatten, Blattwerk, das wild und mannigfaltig war, ein Mosaik aus Lila, Rot und Weiß.

Und natürlich war da noch das Feuer. Die Feuer.

Überall um ihn herum waren Ableger davon, große Bereiche der noch größeren Fläche, die irgendwie in Brand gesteckt worden war. Erst vor Kurzem, wie es schien.

Waren das die Folgen des Plasmasturms? Die gleichmäßige Ausbreitung und Struktur der Brände ließ das unwahrscheinlich wirken. Und was war mit dem Sturm? Er hatte ihn für das Ergebnis eines Kernbruchs oder einer Art Inkongruenz der Treibstoffvermischung gehalten, aber jetzt, mit klarem Verstand, wusste er, dass dem nicht so sein konnte. Solch ein Unfall hätte die örtliche Landschaft ausgelöscht, sie für mehrere Kilometer in jede Richtung so glatt wie poliertes Glas gemacht.

Nein, was auch immer den Sturm und diese Feuer ausgelöst hatte, war lokal. Spezifisch.

Vertraut?

Ja. Es gab da ein Muster, das ihn wieder an sein altes Leben auf Bajor denken ließ. Er fand es seltsam, dass seine Erinnerungen dieser zunehmend entfernten Momente mit solcher Klarheit zurückkehrten, wenn seine Kurzzeiterinnerungen so schwer fassbar waren. Er hatte diese Umrisse, diese Muster schon einmal gesehen.

Einschlagskrater, wurde ihm klar. Das sind sie. Jemand warf mit Brandbomben um sich.

Er erlaubte sich kurz den düsteren Hoffnungsschimmer, dass er lediglich auf eine Art Munitionstestgebiet gestolpert war und nicht in einen laufenden örtlichen Krieg. Letzteres würde bedeuten, dass alles möglich war.

In diesem Moment erkannte er die seltsamen Hintergrundgeräusche, die er hörte, als die eines Kampfes. Handfeuerwaffen. Die Rufe von Gefechtsgruppen. Die gelegentlichen Schreie.

Er brauchte einen höheren Aussichtspunkt, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo er sich befand. Er musste sehen, wo was war, ob der Kampf in seine Richtung kam und, das war das Wichtigste, ob es noch andere Überlebende des Shuttleabsturzes gab.

Der Schmerz des Aufstiegs brachte die Borhyas zurück. Selbst während er seinen protestierenden Körper auf den Gipfel dieses riesigen Felsens hievte, kehrte er zu dem schrecklichen Tag zurück, als die Cardassianer gekommen waren.

»Es ist schon gut, Jem«, sagte seine Mutter, während er vor Anstrengung auf dem Boden kniete, am Rande des Abgrunds. »Das hier wird vorbeigehen. Nur die Propheten sind ewig.«

Sie redete über die Zerstörung ihrer Heime, ihrer Leben, während die cardassianischen Stiefel und Brandbomben sie zerschmetterten. Er hatte damals nicht an ihre Binsenweisheiten geglaubt. Wie hätte er das können, mit all dem Tod und Gemetzel, das dort unten vor sich ging? Seine Freunde waren versprengt oder tot. Ihre Häuser, ihre Farmen, die Schule, der Schrein, alles lag in verkohlten Ruinen. Wo waren ihre kostbaren Propheten in all dem?

In diesem Moment hatte er seinen Glauben verloren, als er auf die Ruinen des Harka-Tales geblickt hatte und auf die schwarzgekleideten cardassianischen Truppen, die unerbittlich durch die glimmenden Krater marschiert waren. All das nur, weil jemand angedeutet hatte, dass sich dort vielleicht Mitglieder einer Widerstandszelle versteckt hielten.

Sein Glaube hatte sich so schnell und vollständig aufgelöst wie der Schaum auf einem Krug bolianischen Bieres und war nicht wieder aufgetaucht bis … bis …

Er schüttelte seinen Kopf und zwang sich dazu, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Das hier war nicht Bajor. Es war nicht jene Zeit oder jener Ort. Diese Feuer waren etwas anderes, etwas, das ausschließlich mit dieser neuen Umgebung zu tun hatte. Die Wesen um ihn herum – keine Cardassianer, sondern neue und unbekannte Leute – waren immer noch nah genug, um ihm mehr Schwierigkeiten zu bereiten, als er in seinem Zustand bewältigen konnte.

Tatsächlich hatten ihn die letzten paar Meter des Aufstiegs fast erledigt. Wenn er bis jetzt noch keine inneren Blutungen gehabt hatte, war es nun auf jeden Fall soweit.

Er sah zum goldorangenen Himmel auf und verfolgte mit seinem Blick Rauchfahnen, bis sie den Horizont berührten. Er blickte auf die große Fläche aus Pflanzen und Steinen unter sich. Er bemerkte die Muster der Krater und ihrer Feuer, beachtete die Ausbreitung des Plasmasturms und scheiterte bei dem Versuch, sein weit entferntes Zentrum zu sehen. Er nahm Bewegungen wahr, schnell, brutal und hinterhältig, die durch die Überwucherung rauschten. Er hörte das entfernte Geräusch von Geschützfeuer. Waren seine Freunde irgendwo dazwischen? Angenommen es hatte den Absturz überstanden, wo war das Shuttle, ihre einzige Fluchtmöglichkeit?

Wo war die Titan?

In einem nahegelegenen Busch ertönte ein seltsames, knackendes Geräusch und lenkte seine Aufmerksamkeit von den Feuern ab. Plötzlich kam ihm in den Sinn, dass Einheimische, die er hier möglicherweise traf, vielleicht nicht in der Stimmung für einen friedlichen Erstkontakt sein würden. Außerdem fiel ihm ein, dass irgendeine Art von Waffe in der Hand möglicherweise eine gute Idee wäre. Gerade als er sich zwischen einem abgebrochenen Ast von einem der kleinen lila Bäumchen und einem größeren Felsbrocken entscheiden wollte, tauchte die Quelle des Geräusches auf.

Es war ein grobschlächtiges Ding, etwa zweieinhalb Meter groß und in ein chitinartiges Außenskelett gehüllt, wahrscheinlich eher sein eigener Körper als eine künstliche Rüstung. An seinem Kopf waren vier ovale Ausbuchtungen – wahrscheinlich Augen. Darüber erstreckten sich zwei schmale Antennen nach hinten und schwangen sacht im Wind. Es gab keinen erkennbaren Mund, und darüber war er irgendwie froh.

Formica Mactabilis, dachte er. Ein riesiger Käfer.

Es handelte sich außerdem eindeutig um einen Soldaten. Das konnte man von der blutigen gezackten Klinge, die es in seiner unteren rechten Hand hielt, ziemlich eindeutig schließen. Insgesamt hatte es vier Hände, und die verbleibenden drei hielten eine zweite Machete, etwas, das beunruhigend wie eine Schusswaffe aussah, und ein weiteres Etwas, das eine Granate hätte sein können.

Das Wesen hatte komplizierte Muster an seinem gesamten oberen rechten Arm, wie eine Tätowierung, vielleicht um einen irgendwie gearteten Rang zu bezeichnen.

Die gesamte Analyse schoss ihm in den fünf Sekunden durch den Kopf, die das Wesen brauchte, um ihn zu bemerken und die hässliche kleine Schusswaffe auf ihn zu richten.

»Nein!«, schrie eine vertraute Stimme aus dem Nichts. »Passen Sie auf!«

Im gleichen Moment, in dem der Soldatenkäfer auf ihn schoss – keine Strahlenwaffe, den Propheten sei Dank – sprang eine zweite, nicht-insektoide Kreatur aus dem Busch und stürzte sich gegen die erste. Diese hier war ein wenig kleiner und statt in ein Außenskelett war ihr Körper in mehrere schützende Panzerplatten gehüllt. Ihr gesamter Körper schien wie poliertes Gold statt dem gedeckten Grün und Schwarzes, das ihr Feind bevorzugte.

Was ihr an Größe fehlte, machte sie durch Heftigkeit weg. Die Plötzlichkeit und reine Brutalität ihres Angriffs waren fast genug, um ihren Gegner zu überwältigen.

Die zwei Wesen schlugen hart auf den steinigen Boden auf, während die Waffe nun wild ihre Geschosse versprengte. Eine der kleinen Kugeln schaffte es, seine rechte Schulter zu streifen, bevor die Waffe zerschmettert wurde. Die Granate wurde direkt nach der Pistole aus der Hand geschlagen. Nun musste sein goldener Retter nur noch den zwei gezackten Macheten ausweichen.

Seine Sicht wurde verschwommen, als seine Verletzungen schließlich doch noch ihren Tribut forderten. In ihm rissen und zerrten Dinge, und durch den Nebelschleier des Schmerzes konnte er nur noch einen Wirbelwind aus bewaffneten Armen und Beinen wahrnehmen, die aneinander rissen und schlugen.

Er stöhnte und hustete Blut, sackte erst auf seine Knie und fiel dann vornüber auf den Boden. Währenddessen schlug eine der Kreaturen – er hatte keine Ahnung, welche von beiden – den Kopf der anderen gegen einen Felsen, einmal, ein zweites und ein letztes Mal.

»Ich kann jetzt nicht sterben«, sagte er – oder meinte er zu sagen – als sich das siegreiche Alien erhob, sich schüttelte und sich wieder auf ihn konzentrierte. »Das ist nicht die Art wie ich …« Der Rest ging in einen blutigen Hustenanfall über. Seine Stimme klang sowieso nicht mehr wie seine eigene. Sie war rau und verschleimt, als hätte er sie gegen den gleichen Fels geschmettert, an dem der Kopf der Kreatur gelandet war.

Als sich langsam ein schwarz-samtener Vorhang über die Welt legte, bemerkte er, dass sich ihm der goldene Eindringling, der Sieger, näherte.

Mit jedem Schritt vorwärts schien sein Körper zu schmelzen und sich zu verändern. Die breiten, muskulösen Arme verloren an Umfang und Kontur, wurden mit jedem Schritt kleiner und zarter. Der Körper verschluckte seine harte Panzerung und wurde zu einem Ding mit geschwungenen, muskulösen Kurven. Die langen, gefährlich wirkenden Stacheln, die von seinem Nasenrücken über seinen Kopf und den Rücken hinunter verliefen, schrumpften zusammen und wurden entweder komplett in den Körper eingezogen oder so weich, dass sie wie eine Masse von dicken, geflochtenen Zöpfen wirkte. Ein Haarschopf? Ein Mund erschien und eine Nase und plötzlich war da eine Frau, eine goldene Frau, die sich neben ihn kniete.

War dies hier tatsächlich Wirklichkeit oder nur eine weitere Halluzination, erschaffen von der Explosion von Endorphinen, die sein Gehirn in der Hoffnung entfesselt hatte, ihm einen möglichst sanften Abgang zu bereiten?

»Sie werden mir nicht wegsterben, Jaza«, sagte die Frau. »Ich verlasse mich darauf, dass Sie uns retten werden.«

Dann wiegte sie ihn in ihrem Armen und er sah auf in ihre türkisfarbenen Augen. Augen die immer zu lächeln schienen. Er kannte sie. Er erinnerte sich an ihr Gesicht und er erinnerte sich an ihren Namen.

»Y’lira?«, krächzte er und wusste dabei kaum, ob dies alles nur eine letzte Wahnvorstellung war, bevor sein Pagh frei sein würde.

»Schhh«, sagte sie sanft und beugte sich näher heran, wie zu einem Kuss, der keiner war. Die Tentakel auf ihrem Kopf, nicht Haare, wie er vermutet hatte, wurden um sie herum lebendig, drehten und wandten sich wie Schlangen. »Ich habe viel zu tun und keine Zeit.«

Als die erste Schlange seine Stirn berührte, wurde die Welt in barmherziges Schwarz getaucht.

Er schwebte in der Dunkelheit, trieb in einem unendlichen Schatten, der über und um ihn herum toste wie ein Meer aus Tinte. Er war sich bewusst – seiner selbst, seines Namens, seines Lebens, allem, das er vor nicht allzu langer Zeit verloren geglaubt hatte. Er war sich seines Körpers bewusst, der, immer noch entfernt, immer noch nicht ganz da, geheilt wurde. Er war sich ebenfalls ihrer Anwesenheit bewusst.

Y’lira, dachte er, irgendwie wissend, dass Sprache sich ihm in diesem Moment sowohl entzog wie auch unnötig war.

»Modan«, tadelte ihre Stimme aus dem Dunkel. »Y’lira ist meine Krippenbezeichnung.«

Das wusste er und noch mehr. Er wusste, dass sie seine Kollegin war, sein Mitoffizier. Er wusste, dass sie von einem Planeten namens Selene stammte. Er wusste, dass sie gerne flirtete. Er wusste, dass sie ihn irgendwie heilte, ihn der Umarmung der Propheten entzog.

Was ist passiert?, dachte er wütend, als er seine Stärke zurückkehren, seine Knochen und Gewebe sich wieder zusammenfügen spürte. Mit dem Shuttle? Den anderen?

»Sie wissen, was«, sagte ihre Stimme. »Wir sind abgestürzt. Und die anderen … ich … ich weiß es nicht.« Es war eine Lüge. Sie wusste es. Er fühlte es so sehr wie ihr Bedürfnis, es nicht zugeben zu müssen.

Etwas war ihnen zugestoßen, etwas Schreckliches.

Ihre Gesichter und Namen kamen zu ihm zurück, und er wünschte, dass sie es nicht getan hätten. Er hätte den Verlust nicht so intensiv gespürt, wenn sie weiterhin nichts als verschwommene Flecken gewesen wären.

Troi, dachte er. Troi und der ganze Rest.

»Schhh«, sagte sie, etwas zu energisch. Irgendwie wusste er, dass sie dabei war, seine zerschmetterten Rippen wieder miteinander zu verbinden, aber er fühlte, dass sie noch etwas anderes bewegte. Etwas Großes und Schreckliches, das sie jetzt noch nicht sehen wollte. Oder vielleicht ihn nicht sehen lassen wollte.

Der ganze Rest.

Was ist mit dem Schiff?, dachte er zu ihr. Er fürchtete die Antwort und kannte sie doch schon, bevor sein Verstand die Frage formuliert hatte.

Was ist mit der Titan passiert?

Sie zögerte, bevor sie antwortete. Der schwarze Ozean schien anzuschwellen und um ihn herum zu tosen. Für eine Illusion, die nur in seinem Kopf existierte, fühlte es sich dennoch so an, als ob er hier ertrinken könnte.

Modan?, dachte er wieder zu ihr. Was ist mit der Titan passiert?

»Sie wissen es«, sagte sie, immer noch selbst nicht bereit, sich dem zu stellen. »Sie haben es gesehen.«

Da überwältigte ihn die Erinnerung; er hatte gesehen, wie eine unfassbar riesige Feuerwand über das Schiff hinweggefegt war, es gänzlich verschlungen hatte. Er erinnerte sich daran, wie Troi geschrien hatte.

»Es ist etwas passiert! Ich kann sie nicht fühlen! Ich kann keinen von ihnen fühlen!«

Aber er musste immer noch hören, wie Modan es aussprach – musste seine Erinnerungen in der Wirklichkeit verankern – für sie und für ihn. Wenn sie diesen neuen und offensichtlich feindlichen Ort davon abhalten wollten, sie zu töten, mussten sie jeder Tatsache gemeinsam begegnen.

Was ist mit der Titan passiert, Modan?, dachte er erneut, unnachgiebig. Was ist mit der Titan geschehen?

KAPITEL 1

OCCULTUS ORA, STERNZEIT 58358, 1

Das Raumschiff Titan bewegte sich langsam in der Dunkelheit, tanzte zwischen dem unsichtbaren himmlischen Treibgut umher wie ein anmutiger Leviathan, der durch ein terrestrisches Meer schwimmt. Ringsum schwebten und kreisten die anderen Bewohner dieser Region, die Inspiration für das langsame Ballett des Schiffes als offensichtlicher Kontrapunkt zu seinen Bewegungen.

Die Astronomen der Titan hatten die Region aus nur ihnen bekannten Gründen Occultus Ora getauft. Die Physiker nannten die Dinge, die hier hausten, exotische Materieplasmide, aber seit Kurzem waren die, die damit beauftragt waren, ihre Geheimnisse aufzustöbern, dazu übergegangen, die seltsamen Objekte einfach Düsterlinge zu nennen.

Das Bild kam von einem Mythos, den Dr. Cethente einmal auf seiner Heimatwelt Syrath gehört hatte, etwas über die Katalysatoren der Schöpfer, die sich in der Dunkelheit versteckten.

Der Name passte gut auf die neuen Objekte. Sie waren unsichtbar für das bloße Auge, ungeachtet der Spezies, unerreichbar für alles außer den am speziellsten kalibrierten Sensoren, unfassbar durch fast jedes Maß, und dennoch waren sie da, im Schatten des Gum-Nebels, vollführten ihre Pirouetten, verbogen die Schwerkraft in Knoten und scherten sich nicht einen Deut um ihre vermeintliche Nichtexistenz.

Es war reines Glück, dass die Titan, selbst mit dem unglaublichen Aufgebot an Apparaturen, die sie für ihre Forschungen benötigte, überhaupt über sie gestolpert war.

Eine seltsame, aber beständige Spitze in einem der unteren EM-Frequenzbereiche während eines Routinescans hatte die Aufmerksamkeit des Wissenschaftsoffiziers und daraufhin die seines Captains geweckt. Einem anderen Schiff wäre selbst das entgangen.

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