Stories for Kids Who Dare to be Different - Vom Mut, anders zu sein - Ben Brooks - E-Book

Stories for Kids Who Dare to be Different - Vom Mut, anders zu sein E-Book

Ben Brooks

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Beschreibung

Prämiert mit dem Lesekompass 2020 in der Altersgruppe 6 bis 10 Jahre! Dieses Buch ist für alle Mädchen, die gerne Kampfsport machen, und für alle Jungs, die gerne Ballett tanzen – und für alle Kinder, die Wissenschaftler, Erfinder oder Politiker werden wollen und nach großen Vorbildern suchen. Nach dem Erfolg von Stories for Boys endlich ein Buch für Jungs und Mädchen – mit 100 großartigen und inspirierenden Geschichten von Frauen und Männern aus Wissenschaft und Forschung, Kunst und Musik, Sport und Politik, die unsere Welt zum Besseren verändert haben. Jungs sind eben Jungs und Mädchen sind Mädchen – muss das so sein? Björk, Hans Christian Andersen,Andy Warhol, Sokrates, Gertrude Stein, die Edelweiß-Piraten, Andrea Bocelli, Hua Mulan,Jeanne D´Arc, Werner Herzog … das alles sind großartige Männer und Frauen, die es gewagt haben anders zu sein. Entstanden sind über 100 Geschichten von mutigen Kids, die ihren eigenen Weg gegangen sind, versammelt in einem inspirierenden Buch, das Söhne und Töchter, Neffen und Nichten begeistern und ihnen Mut geben wird, sie selbst zu sein. Weitere spannende Biographien von: Adeline Tiffanie Suwana, Adam Rippon, Ana Nzinga, Anandi Gopal Joshi, Andrea Dunbar, Anna Achmatowa, Chris Colfer, Christopher Robin, Björk, Carol Beckwith & Angela Fisher, Christine De Pizan, Dr. Seuss, Die Edelweisspiraten, Ellen Macarthur, Ellen & William Craft, Emma González, Eric Underwood, Evonne Goolagong Cawley, Greta Gerwig, Hannah Herbst, Jack Johnson, John Bradburne, Indira Ranamagar, John Boyega, Irena Sendler, Kelvin Doe, Jamie Chadwick, Kesz Valdez, Jessica Cox, Liam Davis, Luke Ambler, Naoto Matsumura, Ocean Vuong, Orville & Wilbur Wright, Peter Jackson, Papst Franziskus, Leticia Bufoni, Robert Smith, Lise Meitner, Loujain Al-Hathloul, Ryan White, Saroo Brierley, Margarete Steiff, Shah Rukh Khan, Simón Bolívar, Sócrates, Rosie Swale-Pope, Stanislaw Petrow, Sally Ride, Das Innocence Project, Die Weisshelme, Thomas Neuwirth, Ursula K. Le Guin, Vera Rubin, Whoopi Goldberg.

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ADELINE TIFFANIE SUWANA

(* 1996)

Jahr für Jahr rückte das Wasser näher an Adelines Zuhause in Indonesien heran. Viele Kinder hätten sich gefreut – bei Überschwemmung fiel die Schule aus, man durfte von früh bis spät spielen. Doch eines Tages durchbrachen die Wassermassen den Gartenzaun und schwappten ins Haus.

Alle wichtigen Dinge musste Adelines Familie schnell nach oben räumen. Und als Strom und Wasser ausfielen, musste sie ganz ausziehen.

Adeline wollte wissen, warum das passierte.

Sie forschte nach und fand heraus: Erstens führte die Erderwärmung in aller Welt zu Überschwemmungen. Zweitens wurden die Mangrovensümpfe in Nordjakarta zerstört. Deren gigantische Geflechte aus dicken Wurzeln hatten früher Wind und Wellen abgefangen.

Außerdem hatten die Sümpfe viele Tiere beherbergt, Schadstoffe aus der Luft aufgenommen und Wild angelockt, von dem sich die Einheimischen ernährten. Dass die Sümpfe verschwanden, bekam jeder zu spüren.

Als einmal keine Schule war, zog Adeline mit 150 Freunden und Klassenkameraden los und pflanzte in einem Naturschutzgebiet etliche Mangrovenbäume. Dabei stießen sie auf Affen, Schlangen und Echsen. Sie hatten Spaß, lernten etwas und verbrachten Zeit in der Natur.

An diesem Tag wurde Adelines Organisation Friends of Nature gegründet, über die seitdem über 25.000 Schüler an mehr als 100 Aktionen zum Erhalt der Natur teilgenommen haben. Sie haben Korallen gepflanzt, um Fische anzulocken und für sanften Tourismus zu werben, Hunderte Menschen überredet, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen, und in abgelegenen Dörfern wasserbetriebene Stromgeneratoren installiert.

Adeline ist überzeugt: Junge Leute können in ihrer Heimat zu Helden der Umwelt werden. Wenn sie rechtzeitig handeln, können wir selbst und unser Planet noch lange gesund und stark bleiben.

ADAM RIPPON

(* 1989)

Am Anfang traute Adam sich nicht aufs Eis. Seine Mutter musste ihn lange überreden, bevor er auch nur in die Schlittschuhe schlüpfte. Doch als er es wagte, hatte er zu seinem Erstaunen einen Riesenspaß. Bald musste ihn seine Mutter jede Woche stundenlang zum Training fahren. Da war er zehn Jahre alt.

Adam zog von zu Hause aus, um sich ganz auf das Eiskunstlaufen zu konzentrieren. Er hatte kein Geld, er ernährte sich von Äpfeln, die es umsonst in der Halle gab, und schlief bei seinem Trainer im Keller. Bald gewann er Medaillen und Turniere. Wie kein Zweiter glitt, sprang und wirbelte er über das Eis. Nichts konnte ihn aufhalten.

Oder doch? Bei den amerikanischen Meisterschaften wurde er Achter – ein tolles Ergebnis, aber zu Olympia schaffte er es nicht. Und als er beim Üben ungünstig aufkam und sich den Fuß brach, überlegte er sogar, ganz aufzuhören. Er machte eine Pause, half anderen Eiskunstläufern bei ihrem Programm … und merkte dabei, wie sehr er seinen Sport liebte. Er konnte nicht einfach aufgeben.

Ein paar Jahre später ergatterte er einen von drei Plätzen in der US-Olympiamannschaft. Er war der älteste Eiskunstläufer, der zum ersten Mal an den Spielen teilnahm, und der erste amerikanische Olympionike, der kein Geheimnis aus seiner Homosexualität machte. Dass Adam schwul ist, tut zwar nichts zur Sache, aber er möchte, dass es nicht mehr als unnormal angesehen wird. Damit überall junge Leute den Mut fassen, sie selbst zu sein.

„Ich bin wie eine Hexe. Mich kann man nicht töten!“, sagte Adam. „Jedes Jahr bin ich wieder da und werde immer noch besser!“

Nach Adam wurde ein eigener Sprung im Eiskunstlauf benannt, der Rippon-Lutz. Wie er geht? Man springt rückwärts ab und dreht sich dreimal um die eigene Achse, die Arme hoch über dem Kopf.

ANA NZINGA

(1583–1663)

Im Jahr 1624 stieg Ana zur Herrscherin über Ndongo auf, ein Land an der Westküste Afrikas. Ihr Volk war von Feinden umzingelt: Die Portugiesen überfielen benachbarte Dörfer, entführten Menschen und versklavten sie, gleichzeitig rückten die umliegenden afrikanischen Königreiche immer näher.

Sie musste etwas tun, das wusste Ana, und so vereinbarte sie ein Treffen mit den Portugiesen. Sie bestand allerdings darauf, als Gleichberechtigte mit ihnen zu sprechen. Natürlich war ihr bekannt, wie brutal die Portugiesen über andere Teile Afrikas hergefallen waren – vor ihnen niederknien wollte sie aber trotzdem nicht. Bei dem Treffen sah sie, dass der Gouverneur auf dem einzigen Stuhl im Raum thronte. Sofort wies sie eine Dienerin an, auf alle viere zu gehen, und nahm auf ihrem Rücken Platz. Sie wollte dem Gouverneur auf Augenhöhe begegnen.

Um sich gegen ihre Feinde wehren zu können, schloss Ana einen Pakt mit Portugal und wurde Christin.

Da sich die Portugiesen aber nicht an ihren Teil der Abmachung hielten, mussten Ana und ihr Volk ins Landesinnere flüchten.

Dort, außer Reichweite ihrer Feinde, wurde Ana zur Königin von Matamba.

Sie nahm Sklaven auf, die geflohen waren, und andere Afrikaner, die für die Portugiesen hatten kämpfen müssen. So steigerte sie ihre Macht. Sie verfügte über gut organisierte Streitkräfte – junge Männer mussten ihre Familie verlassen und zum Militär gehen. Ein hartes Schicksal, doch nur so konnten die Einwohner Matambas überleben.

Ana wurde 81 Jahre alt. Bei ihrem Tod stand Matamba gleichberechtigt neben der portugiesischen Kolonie. Durch kluge Taktik und den unbedingten Willen, sich nicht zu ergeben, hatte Ana ihr Volk vor der Sklaverei bewahrt.

ANDREA BOCELLI

(* 1958)

Andrea hatte schon von klein auf schlechte Augen, aber als er einen Fußball gegen den Kopf bekam, verlor er sein Augenlicht ganz. Die Ärzte versuchten alles, damit er wieder sehen konnte, und legten sogar Blutegel in seine Augenhöhlen. Aber nichts half: Mit zwölf Jahren war Andrea vollkommen blind.

Das hielt ihn aber nicht von seiner Leidenschaft ab: Andrea liebte die Musik. Er spielte Flöte, Saxofon, Trompete, Gitarre, Schlagzeug und Klavier. Da er nichts mehr sah, lernte er, die Noten in Blindenschrift zu lesen, und erarbeitete sich so neue Stücke.

Auf Wunsch seiner Eltern begann Andrea ein Jurastudium an der Universität und wurde Rechtsanwalt. Doch eigentlich wollte er das gar nicht. Stattdessen nahm er Unterricht bei einem italienischen Opernsänger und spielte abends in Bars Klavier, um die Gesangsstunden bezahlen zu können. Jahrelang führte Andrea dieses Leben.

Und dann, eines Tages, hörte der berühmteste Opernsänger der Welt eine Aufnahme von Andreas Stimme.

Der Name dieses Sängers war Luciano Pavarotti, und er empfahl Andrea für ein Duett mit dem italienischen Rockstar Zucchero. Gemeinsam nahmen sie das Lied „Miserere“ auf. Die Aufnahme wurde ein Riesenerfolg und begründete Andreas Karriere.

Bis heute hat Andrea über 80 Millionen CDs verkauft, für drei Päpste gesungen, und man hat sogar einen Strand in Italien nach ihm benannt.

Andrea brachte die klassische Musik aus den verstaubten Übungsräumen zurück an die Spitze der internationalen Hitlisten. Aber vor allem hofft er, dass seine Geschichte anderen jungen Leuten zeigt, dass es kein Hindernis gibt, das man nicht überwinden kann.

„Für jeden von uns“, sagt er, „gibt es ein Projekt.“ Und es liegt nur an uns, dieses Projekt zu entdecken.

ANANDI GOPAL JOSHI

(1865–1887)

Mit neun Jahren heiratete Anandi, mit 14 Jahren bekam sie ein Kind – im Indien des 19. Jahrhunderts war das nicht ungewöhnlich. Ihr Baby starb nach zehn Tagen. Auch das war in Indien damals leider keine Seltenheit, denn gute medizinische Versorgung war dort kaum zu finden.

Dagegen wollte Anandi etwas tun.

Mit 18 Jahren reiste sie über das Meer nach Amerika und bemühte sich um einen Studienplatz in Medizin am Woman’s Medical College of Pennsylvania. „Mag sein, dass ich nicht über die erforderlichen Fähigkeiten verfüge“, schrieb sie in ihrer Bewerbung. „Doch bitte geben Sie mir die Chance, meinen armen leidenden Landsfrauen zu helfen.“

Anandi wurde aufgenommen und hatte Erfolg: Als erste Inderin überhaupt machte sie einen Abschluss in westlicher Medizin. Sogar Queen Victoria schickte ihr eine Glückwunschbotschaft.

Während ihres Studiums hatte Anandi allerdings die ganze Zeit selbst mit körperlichen Problemen zu kämpfen. Sie fühlte sich schwach, sie bekam kaum Luft, litt unter Kopfschmerzen und Fieber. Durch das ungewohnte feuchte und kalte Klima Pennsylvanias verschlimmerte sich ihr Zustand noch. Kurz nach der Rückkehr in ihre Heimatstadt Bombay (heute: Mumbai) starb Anandi. Sie wurde nur 21 Jahre alt.

Ihr Leben endete viel zu früh, noch bevor sie alle ihre Ziele verwirklichen konnte. Doch sie ermutigte eine ganze Generation von Frauen, aus ihrer traditionellen Rolle auszubrechen.

Mehrere Auszeichnungen und Stipendien in der Welt der Medizin sind nach Anandi benannt und ein riesenhafter Krater auf der Venus trägt ihren Namen. An dem Tag, an dem sie 153 Jahre alt geworden wäre, verwandelte sich das Google-Logo in eine Zeichnung von Anandi mit ihrem Arztdiplom in der Hand. Die Welt hat die erste Ärztin Indiens nicht vergessen.

ANDREW CARNEGIE

(1835–1919)

Mit zwölf fing Andrew in einer riesigen Baumwollspinnerei an. Er flitzte hin und her, um Spulen einzusammeln. Auf der Suche nach einem besseren Leben hatte seine Familie alles verkauft und war von Schottland nach Amerika gezogen. Man schrieb das Jahr 1848. Andrew verdiente 1,40 Dollar in der Woche.

Mit 14 fand er Arbeit als Sekretär von Thomas Scott, einer Führungskraft in der Pennsylvania Railroad Company, einer Eisenbahngesellschaft. Andrew konnte lesen und schreiben und besuchte die Abendschule. Ein paar Jahre später übernahm er den Posten seines Chefs.

In dieser Position steckte er Geld in die Firma, die die ersten Schlafwagen herstellte. Darin konnten Reisende selig schlummernd durch die staubigen Nächte Amerikas rattern – ein voller Erfolg. Andrew wollte mehr und beschloss, sich in Europa umzuschauen.

Dort traf er sich mit englischen Stahlproduzenten. Andrew erkannte, was man mit diesem neuartigen, unglaublich starken und günstigen Metall alles anstellen könnte. Zurück in Amerika errichtete er sein eigenes Stahlwerk.

Kurze Zeit später besaß er auch die Rohstoffe, die man für die Stahlproduktion brauchte, Schiffe und Eisenbahnen für den Transport und Kohle, mit der man die Öfen anfeuerte.

Als er sein Unternehmen verkaufte, war es 475 Millionen Dollar wert – das entspricht heute 275 Milliarden Euro! Mit dem Geld eröffnete er über 2.800 Büchereien, gründete Stiftungen für Schüler, Kinder und Arme in Großbritannien und den USA und eine große Friedensstiftung.

Viele dieser Stiftungen gibt es noch. Bei Andrews Tod waren von seinem Vermögen nur rund 30 Millionen Dollar übrig. „Wer reich stirbt, stirbt in Schande“, lautete sein Motto. Geld, das man nicht für andere ausgibt, sei wertlos.

Bis heute können Menschen in aller Welt für Andrews Großzügigkeit dankbar sein.

ANDREA DUNBAR

(1961–1990)

Andrea wuchs in der armen Sozialsiedlung Buttershaw in Bradford im Norden Englands auf. Sie fühlte sich dort wie am Ende der Welt.

Als Schülerin, mit 15, wurde sie schwanger, verlor aber ihr Baby. Ihre vielen schlimmen Erfahrungen verarbeitete sie in dem Theaterstück The Arbor, das sie als Englisch-Abschlussarbeit abgab. Es handelt von einer schwangeren Jugendlichen, die unter einem bösartigen Vater leidet. Andrea bekam noch drei Kinder, das erste mit 17 Jahren.

Während sie sich um das Baby kümmerte, arbeitete sie weiter an The Arbor. Schließlich landete das Stück am Londoner Royal Court Theatre und erregte die Aufmerksamkeit eines bekannten Regisseurs. So wurde es bald in London und New York aufgeführt, es gab eine Menge Wirbel, und mittendrin war Andrea.

Mit dem grellen Rampenlicht kam sie aber nicht zurecht. Je erfolgreicher sie in London war, desto fremder fühlte sie sich zu Hause in Bradford.

Als ihr zweites Stück Rita, Sue and Bob Too verfilmt wurde, beschwerten sich manche Bewohner von Buttershaw, Andrea würde sie schlechtmachen! Sie stellte sich taub. „Solange sie über mich herfallen“, sagte sie, „lassen sie einen anderen armen Tropf in Frieden.“

Andrea zog nie aus Bradford weg, ihre Kinder wuchsen dort auf. Wenn die Kleinen im Bett lagen und die Hausarbeit erledigt war, fing sie zu schreiben an. Eine Schande, dass sie schon mit 29 an einer plötzlichen Gehirnblutung starb.

Seitdem hat sich die Sozialsiedlung stark verändert – alte Häuser wurden abgerissen, neue errichtet. Andrea und ihre Stücke aber sind in Erinnerung geblieben. Sie werden noch immer aufgeführt, verfilmt und analysiert. Ihr Werk ist ein Fenster in die Welt unserer ärmsten Mitmenschen, die so oft übersehen werden, und das ist viel wert.

ANDY WARHOL

(1928–1987)

32 kleine Gemälde von Suppendosen, durch menschliches Pipi blau gefärbtes Kupfer, eine knallgelbe Banane – das sind alles berühmte Werke von Andy Warhol. Kaum jemand hat die Welt der Kunst so erschüttert wie er.

Andy wuchs inmitten von Schmutz und Smog auf, in der Industriestadt Pittsburgh im Osten der USA. Als Kind war er oft krank und musste viel Zeit im Bett verbringen. Damit er sich nicht langweilte, brachte ihm seine Mutter Zeichnen, Malen und Drucken bei.

Dank seines künstlerischen Talents war er der Erste in seiner Familie, der studieren konnte. Doch er tat sich schwer und bestand nicht mal das erste Jahr. Durfte er an der Uni bleiben?

Im Sommer danach arbeitete Andy mit seinem Bruder bei einem Obst- und Gemüsestand. Wenn es wenig zu tun gab, schnappte er sich einen Bleistift, zeichnete die Kunden und machte sie zu ganz eigenen Charakteren. Ein Professor sah diese Skizzen und erlaubte ihm, weiterzustudieren. Nach seinem Abschluss stieg Andy in einen Zug nach New York, fest entschlossen, als Künstler groß herauszukommen.

Andy gab altbekannten Motiven einen neuen Dreh. Wie so viele Revolutionäre zuvor stellte er eine grundsätzliche Frage: Was ist Kunst eigentlich? Marcel Duchamp hatte einmal in einer Galerie eine Toilette aufgestellt. Andy verblüffte das Publikum mit Putzschwämmen und Colaflaschen.

Außerdem drehte er experimentelle Filme, die damals nur Verwirrung stifteten, heute aber als Meilensteine gelten. In einem sieht man, wie ein Mann eine Dreiviertelstunde lang einen Pilz verspeist, in einem anderen schläft ein Dichter sechs Stunden lang.

Ist das Kunst?

„Kunst ist, wenn man damit durchkommt“, behauptete Andy einmal.

Nach seinem Tod wurde von seinem Geld die Andy Warhol Foundation gegründet, die bis heute die verwegensten Störenfriede der Kunstwelt fördert.

ANNA ACHMATOWA

(1889–1966)

Hättest du in der Sowjetunion des frühen 20. Jahrhunderts ein Gedicht verfasst, wärst du in Lebensgefahr gewesen. Der brutale Diktator Stalin hätte jederzeit dein Haus durchwühlen und deine Familie entführen lassen können. Und hättest du dagegen angeschrieben, wärst du womöglich selbst vom Erdboden verschwunden.

Anna dichtete seit ihrem zwölften Lebensjahr und hatte sich nie davon abhalten lassen. Irgendwann sagte ihr Vater, sein guter Name dürfe nicht durch ihre Schmierereien beschmutzt werden – da zog Anna fort und schrieb unter dem Namen ihrer Großmutter weiter.

In Sankt Petersburg lernte sie eine Gruppe junger Dichter mit den gleichen Idealen und Hoffnungen kennen. Sie schlossen sich zusammen und schufen eine Bewegung mit eigenen Zeitschriften. Bald sprach die ganze Stadt darüber.

Dann kam Stalin an die Macht. Menschen verschwanden über Nacht, nur weil sie etwas über die Regierung gesagt hatten.

Da Anna Stalins Brutalität verabscheute, wurde sie abgehört und beobachtet und man warf ihre Liebsten ins Gefängnis.

Anna lebte in Angst. Nur durch ihre Dichtkunst konnte sie sich wehren – doch Verse niederzuschreiben, war inzwischen zu gefährlich. Selbst wenn man sie versteckte, bei der nächsten Hausdurchsuchung würde die Polizei sie aufstöbern.

Aber Anna fand eine Lösung: Sie schrieb nicht mehr auf Papier. Sie dichtete in Gedanken und brachte ihre Werke anderen Frauen bei, denen sie vertrauen konnte. Immer und immer wieder trug sie die Gedichte mit ihren Freundinnen vor. Irgendwer, davon war sie überzeugt, würde sie im Geist bewahren.

Anna vergaß die Toten nie. Und auch der Rest der Welt sollte sich erinnern.

„Ihr werdet den Donner hören und an mich denken“, schrieb sie.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Anna zu einer der beliebtesten Dichterinnen Russlands.

CHRIS COLFER

(* 1990)

Als Kind lag Chris drei Monate im Krankenhaus. Er las sich in Fantasiewelten hinein, um diesem Alltag zu entkommen. Wenn eine Geschichte mit „Es war einmal …“ anfing und Zaubersprüche, böse Hexen und Prinzessinnen vorkamen, war er glücklich.

In der Schule hatte Chris das Gefühl, anders zu sein als die anderen. Er sei ein Lama, sagte er mal: „Wohin gehört ein Lama? Es ist keine Kuh. Und auch kein Pferd.“ Er wurde gemobbt und war oft allein.