More Stories for Boys Who Dare to be Different - Geschichten, die dein Leben verändern - Ben Brooks - E-Book

More Stories for Boys Who Dare to be Different - Geschichten, die dein Leben verändern E-Book

Ben Brooks

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Beschreibung

Was haben der Fußballer Kylian Mbappé, der Philosoph Sokrates und der Sänger Ed Sheeran gemeinsam? Alle drei widersetzten sich den Erwartungen der Gesellschaft - trotz scheinbar unüberwindbarer Hindernisse und Schwierigkeiten. Sie haben sich entschieden, gegen den Strom zu schwimmen und mutig ihre Träume zu verfolgen. Ihre Lebensgeschichten sind unglaublich, genauso wie die all der anderen Jungs in diesem besonderen Buch.   Nach dem großen Erfolg der Good Night Stories for Rebel Girls ein weiterer Band mit Geschichten für Jungs - über 100 berühmte Persönlichkeiten! Der Autor Ben Brooks erzählt von Helden, die die Welt verändert haben. Für Jungen und Mädchen zum Vorlesen und Selberlesen.   Der Titel ist auf Antolin gelistet.

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AARON FOTHERINGHAM

AKRIT JASWAL

AMROU AL-KADHI

ANDRE AGASSI

ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY

ĀPIRANA NGATA

ARYAN PASHA

AUGUSTE ESCOFFIER

BANKSY

BART WEETJENS

BISI ALIMI

BRASSAÏ

BUN SALUTH

CARL GUSTAV JUNG

CARLOS ACOSTA

CHARLES M. SCHULZ

DIE TAUCHER VON TSCHERNOBYL

CHESTER BENNINGTON

CHESTER GREENWOOD

CHRIS MOSIER

CRAIG KIELBURGER

KYROS II.

DER 14. DALAI LAMA

DASHRATH MANJHI

ED SHEERAN

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LOYLE CARNER

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MICHAEL PHELPS

NOUSHAD AFRIDI & KHITTABSHAH SHINWARI

OLIVER PERCOVICH

OLIVER SACKS

OSCAR EKPONIMO

PETER OSTRUM

PRINZ CARL PHILIP VON SCHWEDEN

PRINZ HARRY

RAINER MARIA RILKE

RENE SILVA

REUBEN KOROMA & GRACE AMPOMAH

RICHARD BUCKMINSTER FULLER

RICHARD KEARTON & CHERRY KEARTON

RICKY MARTIN

ROBERT CHAN

ROBERT MONTGOMERY

ROBERTO BURLE MARX

RUBÉN FIGUEROA

HEILIGER NIKOLAUS

SAMAN KUNAN

SATOSHI TAJIRI

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SERGEJ DJAGILEW

SHERIF & TAREK HOSNY

SIMON FITZMAURICE

SOKRATES

TIM BERNERS-LEE

TOBIAS BAMBERG

TOM DALEY

WITI IHIMAERA

XIUHTEZCATL MARTINEZ

YANG HAK-SEON

YVES SAINT LAURENT

ZACHARIAS KUNUK

AARON FOTHERINGHAM

(* 1991)

Aaron wurde mit Spina Bifida geboren, einer Krankheit, bei der sich die Wirbelsäule nicht richtig entwickelt. Mit zwei Monaten wurde er adoptiert. Seine Adoptiveltern befürchteten, dass Aaron aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigung zu sehr eingeschränkt sein würde.

Schnell wurde klar, dass es überhaupt nicht so war. Sie erwischten Aaron ständig dabei, wie er mit dem Kopf voraus die Treppe hinunterrutschte oder mit seinen Krücken über den Flur stürmte.

Als feststand, dass Aarons Arme und Beine ihn nicht tragen konnten, tauschte er die Krücken gegen einen Rollstuhl.

Aaron hatte einen älteren Bruder, der fast jeden Nachmittag in einem Skatepark verbrachte. Er begleitete ihn häufig, um zuzuschauen. Einige der Skater schlugen vor, dass er mit seinem Rollstuhl eine Rampe hinunterfahren solle.

Aaron stürzte. Aber er fand es so toll, dass er es gleich noch einmal versuchte. Und noch einmal. Und noch einmal.

Der Rollstuhl war nicht stabil genug für das Fahren in einem Skatepark. Seine Freunde sammelten Geld und ließen einen speziellen Sportrollstuhl für ihn bauen, der Spins, Grinds und Airs überstehen konnte.

Am 13. Juli 2006 gelang Aaron der weltweit erste Backflip im Rollstuhl, eine Art Salto rückwärts auf Rädern. Ein Video davon verbreitete sich rasend schnell im Internet.

Vier Jahre später gelang ihm der erste doppelte Backflip im Rollstuhl.

Aaron hat bewiesen, dass sein Rollstuhl keine Einschränkung für ihn ist; er hilft ihm, Dinge zu tun, die er sonst nie wagen würde. Er sagt, dass er nicht „in“ einem Rollstuhl sitzt, sondern „auf“ ihm. So, wie ein Skater auf einem Skateboard steht.

Aaron sind Flips von 15 Meter hohen Mega-Rampen gelungen, und er ist über gewaltige Gaps gesprungen. Aus seinem Hobby hat er einen Sport gemacht: WCMX (Rollstuhl-Skaten), das überall auf der Welt jungen Leuten zeigt, was sie können, anstatt zu betonen, was sie nicht können.

AKRIT JASWAL

(* 1993)

Ein kleines Mädchen in Indien hatte einen Unfall, bei dem es schwere Verbrennungen an der Hand erlitt. In den folgenden fünf Jahren verwuchsen die Finger miteinander. Die Eltern wussten nicht, was sie tun sollten; sie lebten auf dem Land und hatten kein Geld. Ihre einzige Hoffnung war ein siebenjähriger Junge namens Akrit aus einem nahe gelegenen Dorf.

Akrit wurde für ein Genie gehalten. Angeblich konnte er schon mit einem Jahr sprechen und las seit seinem fünften Geburtstag Theaterstücke von Shakespeare und medizinische Fachliteratur. Man erzählte sich, dass er schon als Kleinkind den Chirurgen im örtlichen Krankenhaus über die Schulter geschaut hatte.

Daher brachten die Eltern ihr Kind zu Akrit. Obwohl sie Angst hatten, dass ihre Tochter bei der Operation verletzt würde, gab es keine andere Möglichkeit. Akrit operierte das Mädchen und trennte die Finger voneinander, sodass es die Hand wieder benutzen konnte. Videos der Operation wurden im Internet verbreitet.

Mit zwölf wurde Akrit zum Medizinstudium zugelassen. Nach kurzer Zeit spezialisierte er sich auf Krebsforschung.

Einige Leute waren der Meinung, dass es nicht gut sein kann, wenn ein junger Mensch so viel Aufmerksamkeit bekommt. Akrits Talent hatte seinen Preis. Nachdem sein Vater jahrelang um Anerkennung und Chancen für seinen Sohn gekämpft hatte, war er es so leid, dass er die Familie verließ. Ein derart begabtes Kind zu haben, kann für die Eltern sehr belastend sein. Wie fördert man seine Talente am besten? Wenn man so anders ist, kann es schwierig sein, seinen Platz zu finden.

Doch Akrit hat es geschafft. Er ist jetzt Mitte zwanzig und studiert Biotechnologie in Kanpur. Er will immer noch ein Mittel gegen Krebs finden und glaubt, es mit der sogenannten oralen Gentherapie gefunden zu haben. Er weigert sich, den Traum aus seiner Kindheit aufzugeben.

AMROU AL-KADHI

(* 1990)

Amrou möchte nicht „er“ genannt werden. Für manche ist das vielleicht verwirrend, aber die Vermeidung von Personalpronomen kann Menschen helfen, die sich nicht über ihr Geschlecht definieren wollen.

Amrou findet „es“ besser. „Das fühlt sich wie ein warmes Bad an“, sagt es. „Es gibt mir das Gefühl, gehört und gesehen zu werden, nicht, weil ich ein ‚Mann‘ bin, sondern weil ich Amrou bin.“

Und Amrou hatte oft das Gefühl, nicht gesehen zu werden. Als es aufwuchs, sagten seine Eltern ständig zu ihm, dass es sich nicht so verhalte wie ein richtiger Mann. Die Religion von Amrous Eltern war schuld daran, dass sie Probleme mit dem Anderssein ihres Kindes hatten. Sie verboten Amrou alles, was mit Schwulsein zu tun hatte.

Amrou flüchtete vor der Realität auf die Bühne, wo es jemand anders werden konnte. Und es drückte sein Gesicht an die Glasscheibe von Aquarien, wo es eine andere Welt voller fantastischer Kreaturen fand.

Amrou arbeitete hart, um ein Stipendium zu bekommen und von zu Hause ausziehen zu können, was ihm ein wenig mehr Freiheit verschaffte. Zu der Zeit begann es, unter dem Namen Glamrou in Frauenkleidern aufzutreten. Auf der Bühne trug es Perücken, grelles Make-up und Glitzerfummel. Nun hatte es endlich die Kontrolle darüber, wie es gesehen wurde, und konnte sich von traditionellen Vorstellungen über Geschlechterrollen befreien. Bald veranstaltete Amrou Schwulenbälle für Hunderte Studierende seiner Universität.

Nach seinem Abschluss entwickelte Amrou Shows für Bühne und Fernsehen, in denen es auch selbst auftrat, und veröffentlichte ein Buch über sein Leben mit dem Titel Unicorn.

Wenn Amrou in Frauenkleidern auf der Bühne steht, sieht es sich manchmal als Aquarium. Wie ein Fenster in eine funkelnde neue Welt, von der Amrou hofft, dass sie jenen Mut macht, die noch nicht entdeckt haben, wer sie sind.

ANDRE AGASSI

(* 1970)

Als ehemaliger Olympiaboxer war Andres Vater fest entschlossen, aus seinem Sohn einen Tennis-Weltmeister zu machen. Für Andre bedeutete dies stundenlanges zermürbendes Training. Er wurde angeschrien, immer wieder zum Üben angetrieben und fehlte deshalb häufig in der Schule.

Der Plan seines Vaters ging auf: Mit 16 wechselte Andre ins Profilager. Mit 25 war er Weltranglistenerster.

Doch Andre hatte das Gefühl, als wäre alles sinnlos. Nur zwei Jahre später war er in der Weltrangliste auf Platz 141 abgerutscht.

Andre wusste, dass er eine bessere Motivation brauchte. Er nahm sich vor, so erfolgreich wie möglich zu spielen, damit er Bildungsprojekte für benachteiligte Kinder fördern könnte. Er wollte Kindern, die – wie er damals – keine Wahl hatten, eine Wahl geben.

Also spielte er sich in der Weltrangliste wieder auf Platz eins vor. Insgesamt 101 Wochen lang war Andre der beste Tennisspieler der Welt.

2006, mit 36 Jahren, spielte Andre sein letztes professionelles Tennismatch. Es war ein anstrengendes Turnier für ihn gewesen: Sein Knöchel bereitete ihm große Schmerzen, und auch sein Rücken hielt den Strapazen nicht mehr stand. Als sein Gegenspieler, Benjamin Becker, ein Ass mitten auf das Spielfeld schlug, setzte sich Andre hin und brach in Tränen aus. Die Zuschauer feuerten ihn an, spendeten Beifall und vergossen ihrerseits Tränen.

Andre stand auf und wandte sich an sie. „Auf der Anzeigetafel steht, dass ich heute verloren habe“, sagte er. „Aber was nicht dort steht, ist, was ich alles gewonnen habe.“

Seitdem konzentriert er sich darauf, Schulen für Kinder zu fördern. Mit seiner Hilfe sind 79 Schulen entstanden, in denen 38.000 Kinder unterrichtet werden. Andre sagt, dass er sich sein Leben zwar nicht selbst ausgesucht hat – doch das bedeutet nicht, dass er es nicht als sein eigenes Leben akzeptiert.

ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY

(1900–1944)

Ein Pilot muss mitten in der Sahara notlanden. Sein Flugzeug ist zerstört, das Trinkwasser reicht nur für acht Tage. Dann begegnet er einem kleinen Prinzen, der von einem Asteroiden namens B 612 stammt. Sie reden über das Leben, Freundschaft und den Schmerz, darüber, Dinge zu verlieren, die man liebt.

Das ist die Geschichte von Der kleine Prinz, einem Buch, das Antoine de Saint-Exupéry 1943 geschrieben hat.

Antoine war Kampfpilot. Schon als Junge war er geradezu von Flugzeugen besessen. Er hatte Flügel gebastelt, sie an seinem Fahrrad befestigt und hatte dann kräftig in die Pedale getreten, um fliegen zu können.

Um ein richtiges Flugzeug steuern zu können, trat Antoine in die französische Luftwaffe ein. Und er führte für ein privates Unternehmen Postflüge durch. Dabei hatte er viele Unfälle.

Trotz ständiger Schmerzen schrieb er Der kleine Prinz. Er ließ sich von Ereignissen aus seinem Leben inspirieren, zum Beispiel einem Flugzeugabsturz, nach dem er tagelang durch die Wüste marschierte.

Im Krieg gegen Deutschland flog Antoine ein Kampfflugzeug. Beim Fliegen las und schrieb er häufig. Einmal kreiste er eine Stunde lang über einem Flughafen, weil er noch ein Buch zu Ende lesen wollte.

Ein Jahr nach der Veröffentlichung von Der kleine Prinz verschwand Antoines Flugzeug über dem Meer. Im Jahr 2000 entdeckte man Wrackteile der Maschine, doch seine Leiche wurde nie gefunden. Was Antoine zugestoßen ist, bleibt ein Geheimnis.

Der kleine Prinz wurde in 250 Sprachen übersetzt und verkauft sich immer noch zwei Millionen Mal im Jahr. In dem Buch sagt der Prinz zu dem Piloten, dass er später einmal in den Nachthimmel sehen und an ihn denken soll, denn er werde dort oben auf einem Stern wohnen. Inzwischen wurde ein Asteroid nach der Heimat des kleinen Prinzen, B 612, benannt, und ein zweiter nach Antoine de Saint-Exupéry.

ĀPIRANA NGATA

(1874–1950)

Als weiße Siedler aus Europa im 19. Jahrhundert mit der Kolonialisierung Neuseelands begannen, lebten die Maori dort schon seit über 800 Jahren. Die Neuankömmlinge brachten bisher unbekannte Krankheiten mit und stritten mit den Ureinwohnern um das Land.

Immer mehr europäische Siedler kamen, und die Zahl der Maori begann zu schrumpfen. Ihre Sprache und Kultur drohten zu verschwinden. Apirana wollte etwas dagegen tun.

Er wurde als eines von 15 Kindern geboren, traditionell erzogen, und er beherrschte die Sprache der Maori. Doch sein Vater war der Meinung, dass sein Volk nur bestehen konnte, wenn es mit den Weißen im Land zusammenarbeitete. Apirana war der erste Maori, der an einer neuseeländischen Universität studierte.

Aus Apirana wurde ein geachteter Anführer, der um Rat gefragt wurde, als die weißen Siedler gegen einen Vertrag verstießen, den sie vor vielen Jahren unterschrieben hatten.

Im Parlament prangerte er die Versuche der Regierung an, Maori-Land zu verkaufen. Außerdem verlangte er, die traditionelle Maori-Kultur zu fördern.

Allerdings entschied sich Apirana manchmal auch gegen die Tradition. Er stimmte für ein Gesetz, das vorsah, traditionelle Heiler der Maori durch moderne Ärzte zu ersetzen.

Am hundertsten Jahrestag des Vertrags, den die Maori und die weißen Siedler geschlossen hatten, hielt Apirana eine Rede, in der er sagte: „Viel Land ging verloren, die Häuptlinge wurden entmachtet, die Kultur der Maori wurde zerstört. Was ist von all den schönen Worten geblieben, die vor hundert Jahren gesagt wurden?“

Er hörte nie auf, für sein Volk zu kämpfen, und deshalb halten viele Apirana für den größten Maori aller Zeiten.

Dank Leuten wie Apirana hat die neuseeländische Regierung Schritte unternommen, um die Maori für das erlittene Unrecht zu entschädigen und ihre Sprache und Kultur zu fördern.

ARYAN PASHA

(* 1991)

Aryan wurde in Indien geboren und bekam den Namen Nayla. Er kam im Körper eines Mädchens zur Welt, aber wusste, dass sein Äußeres nicht zu seinem Innern passte. Aryan war sechs, als er seinen Eltern sagte, er werde nur in einer Jungen-Uniform zur Schule gehen. Sie waren einverstanden, und bald behandelten ihn seine Freunde in der Schule wie einen Jungen.

Trotzdem war es schwierig. Aryan nahm an Wettkämpfen im Eisschnelllauf teil, aber er musste gegen Mädchen antreten. Außerdem benutzte er lieber die Toilette für die Jungen. In der Schule wurde er gemobbt und bedroht.

Als Aryan älter wurde, fiel seiner Stiefmutter, die Psychologie studiert hatte, auf, dass er immer wütender, trauriger und einsamer wurde. Sie erzählte ihm von Transsexuellen und erklärte ihm, dass manche Leute mit einem Geschlecht geboren werden, das nicht zu dem passt, was sie fühlen. Aryan war erleichtert, weil er seine Gefühle nun besser verstand und wusste, dass er nicht der Einzige war, der so etwas durchmachte.

Aber da er immer noch gemobbt wurde, brach er die Schule ab. Mit 18 unterzog er sich mehreren großen Operationen und bekam einen männlichen Körper. Nun war er so glücklich wie noch nie. Endlich hatte er einen Körper, der zu ihm passte. Er änderte seinen Namen zu Aryan.

Aryan studierte Jura und arbeitete dann für eine Organisation, die für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen in Indien kämpft. 2014 wurde in Indien ein Gesetz erlassen, das Transsexuellen die gleichen Rechte zusichert wie allen anderen. Aryan sorgt dafür, dass dieses Gesetz durchgesetzt wird.

Heute verbringt Aryan viel Zeit mit Bodybuilding. Es stärkt sein Selbstbewusstsein und hilft ihm dabei, sich in seinem Körper wohlzufühlen. Bald wird er eine eigene Fitnessstudio-Kette eröffnen, damit er anderen Leuten dabei helfen kann, sich genauso zu fühlen.

AUGUSTE ESCOFFIER

(1846–1935)

Auguste wurde in Villeneuve-Loubet geboren, einem verschlafenen Dorf in Südfrankreich. Mit 13 wurde er zu seinem Onkel in die Lehre geschickt, der ein Restaurant in Nizza besaß.

Auguste war begeistert vom Kochen, aber entsetzt von den Bedingungen in der Küche. Die Hitze war mörderisch, das Tempo erbarmungslos, und die Köche schikanierten ihre Mitarbeiter pausenlos. Trotzdem arbeitete Auguste hervorragend und erwies sich als Naturtalent, wenn es darum ging, neue Gerichte zu erfinden.

Seine Karriere wurde unterbrochen, als der Krieg begann. Auguste wurde in die Armee eingezogen und wärmte in den nächsten vier Jahren Konserven für Offiziere auf. Nach Kriegsende reiste er nach Amerika.

In Monte Carlo lernte Auguste César Ritz kennen, mit dem er dann im Savoy Hotel in London zusammenarbeitete. Sie machten das Restaurant zu einem der bekanntesten und besten der Welt.

Auguste kochte für König Edward VII., Kaiser Wilhelm II. und eine Opernsängerin namens Nellie Melba.

Ihr zu Ehren erfand er den „Pfirsich Melba“, einen Nachtisch aus einem halben pochierten Pfirsich, Vanilleeis und Himbeerpüree.

Als Auguste eines Tages seine eigene Küche hatte, sorgte er dafür, dass es den Mitarbeitern nicht so erging wie ihm als Lehrling. Er verbot Bier und Gebrüll und machte Schluss mit Mobbing.

Zu einer Zeit, als Köche überall auf der Welt ihre Gerichte mit sinnloser Dekoration garnierten und unzählige Gänge mit bizarren, ausgefallenen Kreationen servierten, bot Auguste einfaches, sättigendes und hervorragend gekochtes Essen an. Er schrieb zahlreiche Kochbücher, die auch heute noch benutzt werden, und gründete eine Reihe von Wohltätigkeitsorganisationen, damit arme Menschen zu essen hatten.

Auguste hat die moderne Küche zu dem gemacht, was sie heute ist. Und jeder, der bei ihm gegessen hat, war glücklich.

BANKSY

(* 1974)

Einige glauben, dass er ein bekannter Musiker ist. Oder zu einer Gruppe von sieben Künstlern gehört. Die meisten glauben, dass er aus einer Kleinstadt in der Nähe von Bristol kommt. Aber niemand weiß es genau.

Banksys Kunstwerke tauchten zum ersten Mal während der 1990er an Gebäuden in Bristol auf. Es waren originelle Bilder, die sich gegen Krieg und die etablierte bürgerliche Gesellschaft richteten. Auf einem sieht ein kleines Mädchen zu, wie ihr herzförmiger Luftballon davonfliegt. Auf einem anderen wirft ein Demonstrant einen Blumenstrauß.

Banksy schaffte es, in das Pinguin-Gehege des Londoner Zoos zu klettern und „We’re Bored of Fish“ („Fisch langweilt uns“) auf die Felsen zu sprühen. Auf die Mauer zwischen Israel und Palästina malte er ein Loch, durch das eine tropische Insel mit zwei im Sand spielenden Kindern zu sehen ist.

Nachdem in Bristol ein riesiges Bild auftauchte, das einen an einem Fenster hängenden Mann zeigte, wurde abgestimmt, ob es bleiben sollte. 97 Prozent der Einwohner Bristols wollten es behalten.

Anfangs wurden Banksys Arbeiten noch als Sachbeschädigung angesehen, doch inzwischen gelten sie als Kunst. Drucke seiner Bilder wurden für viele Tausend Pfund verkauft. Banksy benutzte das Geld, um anderen zu helfen. Als eine Schule in Bristol eines ihrer Gebäude nach ihm benannte, prangte dort eines Morgens plötzlich ein echter Banksy an einer Wand.

Vom traditionellen Kunstbetrieb hält Banksy nicht viel. Bei einer Auktion wurde eines seiner Bilder vor aller Augen von einem im Rahmen versteckten Reißwolf zerstört, sodass dem Käufer nur ein paar Papierstreifen blieben.