Strandläufer - Kerstin Zech-Niehaus - E-Book

Strandläufer E-Book

Kerstin Zech-Niehaus

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Beschreibung

Der kleine Kobold Mo lebt mit seiner Familie am Strand im Muschelhaus. Er rettet eine verletzte Möwe und erlebt mit ihr und seinen Freunden die tollsten Abenteuer.

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Seitenzahl: 60

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis

Die Kobolde am Meer

Das Meer

Sturm über den Dünen

Ole

Ole kann wieder fliegen

Der Flug

Ein neues Abenteuer

Neues erleben

Fremdes Land

Es wird Winter

Frühling und neue Abenteuer

Der alte Jacob

Jupps Erzählungen

Dünenblume

Wasser

Neue Ideen

Hedis Idee

Sommerfest am Koboldstrand

Strandläufer

Die Kobolde am Meer

Hier, in den Dünen am Meer, hoch oben im Norden, da leben sie, die Küstenkobolde Mo und Marle mit ihrer Familie und ihren Koboldfreunden.

Mo wird von seiner Familie nur Strandläufer gerufen, denn er ist von morgens bis abends am Strand und schaut träumend auf das Meer hinaus oder er sucht Muscheln und goldfarbene Steine.

Mit den Möwen spielt er Fangen, dabei wünscht er sich, dass er auch fliegen könnte wie sie.

Das Meer

Das Meer rauscht wie jeden Morgen. Mo steht auf und streckt den Kopf aus der Tür des Muschelhauses, in dem er mit seiner Koboldfamilie lebt. Er ist wieder total begeistert von dem gewaltigen Tosen des Meeres. Mo ist ein Koboldwinzling, der in den Dünen lebt. Er liebt das Meer wie kein anderer. Jeden Tag geht er am Wasser entlang und schaut nach, was für Schätze das Meer über Nacht angespült hat. Er liebt Muscheln, die es in den verschiedensten Farben und Formen an seinem Strand gibt. Die schönsten nimmt er mit nach Hause und verziert das Koboldhaus damit. Alle nennen es „das Muschelhaus“, da es über und über mit Muscheln verziert ist. Es gibt viele verschiedene Sorten, Herzmuscheln sowie auch Schneckenhausmuscheln, und jede sieht anders aus. Jede Einzelne ist für Mo besonders. Am liebsten würde er alle mitnehmen, aber er sucht sich immer nur ein paar aus und nimmt sie dann später mit zum Muschelhaus.

Mo ist jeden Tag am Strand und läuft und läuft, bleibt kurz stehen, schaut aufs Meer hinaus, träumt und läuft weiter.

Er fragt sich beim Laufen, was gibt es hinter dem Meer? Gibt es dort auch einen Strand, so wie hier?

Nichts kann ihn davon abhalten, am Meer entlang zu laufen. Bei schlechtem Wetter zieht er sich warm an, und bei Sonnenschein zieht er sein Hemd einfach aus. Er vergisst schon mal, zu den Mahlzeiten nach Hause zu gehen. Aber seine Koboldmutter, die von allen nur Dünenblume gerufen wird, kennt das schon und stellt ihm sein Essen immer zurück.

Mo findet nicht nur Muscheln, nein, er findet auch kleine Steine, die sich im Seegras verfangen haben und an das Ufer gespült wurden. Er liebt diese Steine, denn sie sind leicht, so dass er sie gut nach Hause tragen kann. Die Steine funkeln in allen Farben, von dunkelbraun bis honiggelb. Manchmal, wenn er die Steine gegen das Licht hält, kann er kleine Tiere, Würmer oder Käfer darin entdecken. Das sind dann seine Schätze, und er legt sie im Muschelhaus in eine Truhe.

Mo hat auch viele Freunde am Wasser. Ob es die Rauchschwalben oder die Uferschwalben sind, die jedes Frühjahr wieder an die Steilküste kommen, oder seine Freunde, die Möwen. Mit den Möwen tobt er am liebsten. Sie spielen gern Fangen, wobei er immer verliert. Er ist ein guter Verlierer, denn er weiß, dass die Möwen mit ihren Flügeln ja viel schneller sind. Er beneidet sie, wie sie über das Meer gleiten und sich vom Wind tragen lassen. Er weiß auch, dass sie eine verfressene Bande sind und alles in den Schnabel stecken, was ihnen vor die Flügel kommt. Oft verschlucken sie etwas, das sie nicht verdauen können, und er hilft ihnen, es wieder aus dem Schnabel zu ziehen.

Im Muschelhaus lebt auch seine kleine Koboldschwester Marle. Er hat ihr versprochen, morgen wieder mit ihr zum Wasser zu gehen, denn auch sie spielt mit Mo gern am Wasser.

Sturm über den Dünen

Mo und Marle gehen zusammen zum Wasser hinunter. Dabei rutschen sie gemeinsam auf ihrem Hosenboden die Dünen runter, wo sie das ein und andere Mal an einem Strauch hängen bleiben und ein großes Loch in die Hose reißen. Sehr zum Ärger ihrer Koboldmutter Dünenblume.

Gemeinsam toben sie mit den Möwen, bis sie sehen, dass am Horizont dunkle Wolken rasend schnell aufziehen und durch den starken Wind aufs Land zu geschoben werden.

Der Wind nimmt zu, und sie müssen ihr Spiel unterbrechen und zurück zum Muschelhaus laufen. So schnell sie können, krabbeln sie die Dünen hinauf, um sich vor dem starken Wind in Sicherheit zu bringen, denn die beiden Koboldkinder sind so klein und zart. Der Wind könnte sie einfach umpusten und verletzen.

Sie erreichen in letzter Sekunde das Muschelhaus, wo sie schon von ihren Koboldeltern erwartet werden.

Auch Koboldvater Will musste seine Arbeit draußen abbrechen, denn es ist einfach zu gefährlich, bei diesem Wetter im Freien zu sein. Die ganze Familie macht es sich im Haus gemütlich. Sie erzählen sich Geschichten und legen sich zum Dösen in ihre Schlafhöhlen.

Die Möwen haben Mo und Marle von weißen Riesen draußen auf dem Meer erzählt, und nun träumen sie und möchten doch zu gern wissen, wie diese Riesen aussehen.

Mo ist unruhig und schaut nach draußen, aber nein, der Sturm hat sich noch nicht gelegt.

Schade.

Koboldmutter Dünenblume hat Fischsuppe gekocht. Sie möchte den Rest der Familie aufheitern, denn sie sieht, dass alle traurig sind und gern nach draußen möchten.

„Och Essen, keine Lust“, kommt es von den Koboldkindern, als Dünenblume sie ruft. Aber sie lässt sich nicht erweichen und bittet alle zu Tisch.

Immer wieder horcht Mo nach draußen, aber es stürmt immer noch, so dass sie wohl heute nicht mehr ans Wasser können.

Traurig setzen sie sich an den Tisch und verspeisen die köstliche Fischsuppe. Mit vollem Magen geht es in die Schlafhöhlen, und alle schlummern schnell ein.

Ole

Am nächsten Morgen, der heftige Sturm hat sich beruhigt, rutschen Mo und Marle, wieder auf ihrem Hosenboden, die Dünen runter zum Wasser. Sie laufen am Strand entlang. In einem Haufen Seegras, das der Sturm an Land gespült hat, sehen sie eine Möwe liegen. Sie kennen sie nicht, es ist keine, mit der sie sonst spielen. Die Möwe ist verletzt, ihr Flügel ist verdreht. Es sieht nicht gut aus. Die Möwe hat starke Schmerzen.

Sie befreien die Möwe aus dem Seegras und tragen sie mit all ihren Kräften die Dünen hoch zum Muschelhaus, um sie ihrer Koboldmutter zu zeigen. Koboldmutter Dünenblume weiß immer Rat, denn sie hat schon viele Möwen und andere Seevögel gesund gepflegt. Koboldmutter Dünenblume schaut sich den Flügel genau an und schickt Marle zur Koboldhexe Hedi, um Salbe und Kräuter für die Möwe zu holen. Da die Koboldhäuser hier in den Dünen alle mit unterirdischen Gängen verbunden sind, kommt Marle trockenen Fußes bei Hedi an. Sie erzählt von der Möwe, die sie am Strand gefunden haben, und dass der Flügel nicht so gut aussieht. Hedi wäre keine gute Hexe, wenn sie nicht für alle, ob Kobold oder Tier, das richtige Kraut oder die richtige Salbe hätte. Marle erzählt Hedi, dass es eine fremde Möwe sei. Sie wollen sie trotzdem gesund pflegen, denn es ändert ja nichts, ob sie von diesem oder von einem anderen Strand kommt und dort zu Hause ist.