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Ein Kinderfachbuch für Kinder suchtkranker Eltern. Ein mulmiges Gefühl im Magen...Das Erste was Suki spürte, als sich alles veränderte. Kein Pfannkuchen Duft am Morgen, Mama liegt niedergeschlagen im Bett und dann diese vielen Flaschen Wein. Wie Suki und ihre Eltern mit dieser Situation umgehen und was es bedeutet süchtig zu sein, könnt ihr hier lesen.
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Seitenzahl: 44
Veröffentlichungsjahr: 2015
„Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen.“
Aurelius Augustinus
Mit Illustrationen von Lea Jarnicki
Vorwort
Beitrag von Diplom Sozialpädagogin Sabine Link
Teil I: Konsum und Sucht
Konsum, was ist das?
Sucht, was ist das?
Teil II: Suki – Wenn Sucht und Kind aufeinander treffen
Das ist Suki!
Papa Fred und Mama Paula
Was ist nur mit Mama los?
Streit am Geburtstag
Ärger in der Schule
Mama geht in Therapie?!
Besuch in der Klinik
Alles beim Alten?
Teil III: Informationen für Groß und Klein
Webadressen, Bücher für Kinder, Erwachsene und Fachkräfte
Zu der Autorin
Ella
Danksagung
Liebe Kinder, Eltern und Fachkräfte,
wie ihr sicherlich alle bestätigen könnt, ist das Thema Sucht nicht das Beliebteste! Trotzdem betrifft es ganz viele Kinder, Eltern und somit Familien. Als Kind weiß man im Regelfall noch nicht, was es bedeutet süchtig zu sein und als Erwachsener ist es oft schwer das zu erklären. Trotzdem ist es wichtig, dass Groß und Klein sich untereinander austauschen und gegenseitig erzählen was sie bereits wissen, was sie denken und fühlen und vielleicht auch was sie selbst schon einmal erlebt haben. In diesem Buch findet ihr Informationen was Sucht bedeutet, ihr entdeckt eine Geschichte über ein Mädchen namens Suki, die mit ihrer suchtkranken Mutter zusammen lebt und findet Hilfen, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr selbst in so einer Situation seid oder in eine solche kommt.
Ihr könnt das Buch natürlich auch lesen, wenn ihr euch gar nicht mit dem Thema Sucht auskennt und einfach neugierig seid!
Das Buch sollte immer mit einem Erwachsenen gemeinsam gelesen werden, so können Gedanken oder Anmerkungen direkt besprochen werden und keiner ist mit seinen Fragen alleine.
Aufgepasst!
Immer wenn ihr ein Kleblatt seht, gibt es einen kleinen Tipp.
Viel Spaß beim Lesen und gemeinsamen Entdecken!
Grundsätzlich ist Suchtvorbeugung als Elternaufgabe zu verstehen: Kinder bieten ihren Eltern Anlass für viele glückliche Momente. Mütter und Väter erleben jedoch auch Zeiten der Unsicherheit und Sorge und fragen sich vielleicht: Wie schaffen wir es, unsere Tochter oder unseren Sohn sicher auf einem guten Weg ins Leben zu führen? Wie sollen wir reagieren, wenn es unserem Kind einmal nicht so gut geht und wir feststellen, dass es Trost bei anderen Dingen findet wie z. B. Tabak, Alkohol oder illegalen Suchtmitteln? Die Fachkräfte sind sich einig: Eltern können Kinder stark machen und damit einem späteren Suchtmittelmissbrauch vorbeugen. (vgl. http://www.kinderstarkmachen.de/suchtvorbeugung/eltern.html, 26.07.2014)
Was aber, wenn die Eltern aufgrund einer Suchterkrankung dazu nicht in der Lage sind? In Deutschland sind mehr als 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche von der Alkoholstörung eines Elternteils betroffen. Sie unterliegen einer erhöhten Gefahr für Suchterkrankungen und psychischen Störungen. Bei etwa einem Drittel der Kinder entsteht eine Alkohol- oder Drogenabhängigkeit, ein zweites Drittel weist Symptome anderer psychischer Störungen auf, und ein Drittel bleibt weitgehend psychisch gesund. Kinder suchtkranker Eltern gelten als die größte Zielgruppe für die Suchtprävention.
Was ist zu tun? Um den Erkrankungsrisiken entgegenzuwirken, werden zunehmend präventive Maßnahmen für Kinder aus suchtbelasteten Familien angeboten. Hier spielt die Förderung von Resilienz1 und Schutzfaktoren eine entscheidende Rolle, um die psychische Widerstandsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen gegenüber Entwicklungsrisiken und -herausforderungen zu stärken. Für manche Kinder stellt die schwierige psychosoziale Umgebung der Suchtfamilie offenbar eine besonders starke Stimulation dar, welche sie unter geeigneten intrapsychischen und interaktionalen Bedingungen zu stabilen, belastbaren und anpassungsfähigen - also resilienten Menschen heranreifen lässt.
Was bedeutet es, resilient zu sein? Resiliente Kinder besitzen ein Gefühl für die persönliche Kontrolle ihrer Umwelt, die sogenannte Selbstwirksamkeitserwartung. Diese steht in scharfem Widerspruch zu den Gefühlen von Hilflosigkeit und Ohnmacht, die bei vielen anderen betroffenen Kindern vorherrschen. Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass das Kind versteht, dass Schmerz und Leiden in der Familie ungerecht sind und dass es in keinem Falle daran schuld ist.
Was ist zu tun? Bei Kindern aus suchtbelasteten Familien sind für die Entwicklung der psychischen Widerstandsfähigkeit folgende schützende Faktoren besonders hervorzuheben, zu stärken und zu fördern: den Kontakt zu einer emotional stabilen Bezugsperson, die soziale Unterstützung außerhalb der Familie, das Wissen über die Suchterkrankung in der Familie, räumliches und/oder emotionales Distanzieren von belastenden Familiensituationen, die Entwicklung von Selbstwert und Selbstwirksamkeit sowie ein stabiles Kohärenzgefühl.
Neben den vielfältigen negativen Lebenserfahrungen dieser Kinder können die oft vorhandenen Ressourcen für Frühintervention und Prävention sinnvoll genutzt werden. In der Resilienzförderung und der damit verbundenen Präventionsarbeit sollten die ganze suchtbelastete Familie sowie das Unmittelbare und weitere Lebensumfeld des Kindes Berücksichtigung finden. Eine lebensweltorientierte Prävention kann damit also im Kindergarten, der Schule und in der Familie ansetzen.
Es ist daher als eine der wichtigsten Aufgaben selektiver Präventionsprogramme anzusehen, eine ganz gezielte Resilienzförderung für die betroffenen Kinder zu leisten.
Dieses Buch ….
1 Unter Resilienz wird eine besonders hohe Stressresistenz verstanden. Es handelt sich also um Kinder, die auf der einen Seite eine hohe Toleranz für stressreiche, widrige Ökologien, und auf der anderen Seite eine gute Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Lebensbedingungen aufweisen.
Sicher hast du dich das auch schon einmal gefragt.