Survivor 2 (DEU) - Sammelband 2 - Peter Anderson - E-Book

Survivor 2 (DEU) - Sammelband 2 E-Book

Peter Anderson

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Beschreibung

Dieser Sammelband enthält die Folgen 5-8 der zweiten Staffel von SURVIVOR zum vergünstigten Sammlerpreis. SURVIVOR ist ein digitaler Serienroman in 12 Folgen von Peter Anderson. Illustriert von Arndt Drechsler.

In einer fremden Welt kämpfen Commander Nash und die Crew der SURVIVOR ums Überleben. Maria dos Santos, eine von ihnen, trägt ein ungeborenes Kind im Leib. Für die mysteriöse Gruppe der Freiheitskämpfer, die gegen die Wächter des Systems rebellieren, ist dieses Kind ein Symbol, das sie um jeden Preis schützen wollen. Auch das Crew-Mitglied Jabo hütet ein Geheimnis. Zwar verfügt Jabo über die Fähigkeit, seine Wunden unfassbar schnell heilen zu lassen, aber dem schwer verletzten Hünen sind selbst Arm und Auge wieder nachgewachsen. Was ist mit ihm geschehen, und warum will er nichts über seine Vergangenheit preisgeben? Die junge Halbchinesin Ai gerät in das Dorf der Drohnen, der geknechteten Arbeiter, die unter der Knute der Wächter stehen. Und dann beginnen die Wächter nach ihr zu suchen, Straße für Straße, Haus für Haus. Und gegen die elektronischen Augen der halb-organischen Wächter ist selbst Ais besondere Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, wirkungslos.

Der spannende Höhepunkt der zweiten Staffel, für alle Fans von LOST und HEROES.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 247

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Was ist SURVIVOR?

SURVIVOR ist ein zwölfteiliger Serienroman. Die Serie ist auf mehrere Staffeln angelegt. Der Sammelband enthält die Episoden 05-08 der zweiten Staffel.

SURVIVOR gibt es als E-Book, als Audio-Download (ungekürztes Hörbuch) und als Read & Listen E-Book (Text in Verbindung mit Hörbuch).

Der Autor

Peter Anderson, geboren 1965, war nach Ausbildung als Verlagskaufmann und Germanistik-Studium als Lektor für Spannungsromane, zuletzt als stellvertretender Cheflektor, tätig. Er lebt heute als freiberuflicher Lektor und Autor mit seiner Familie in der Nähe von Bonn.

Der Illustrator

Arndt Drechsler, geboren 1969, arbeitet seit 1991 als professioneller Illustrator, vor allem im Bereich Science Fiction. Er schuf Umschlagbilder für zahlreiche Buchverlage, die Perry-Rhodan-Serie sowie die Titelbilder der Romanheftserie Sternenfaust.

Die Hauptpersonen der Geschichte

Ryan Nash, Commander der Mission SURVIVOR und Ex-Navy-SEAL, kennt die Gefahr. Doch was ihn am Ziel seiner abenteuerlichen Reise erwartet, übersteigt seine kühnsten Erwartungen – und seine größten Ängste.

Dr. Gabriel Proctor, wissenschaftlicher Leiter des Projekts. Ein Genie mit einem IQ, der angeblich nicht mehr zu messen ist. Nur er kennt das wahre Ziel der Mission. Doch was weiß Dr. Proctor wirklich, und was sind seine Absichten?

Jacques D’Abo, genannt Jabo. Ein Schwarzer aus den Vorstädten von Paris. Seine besonderen Fähigkeiten haben ihm geholfen, in einem harten Milieu zu überleben und ihn misstrauisch gegen alles und jeden gemacht. Auch gegen sich selbst.

Maria dos Santos, Südamerikanerin. In dem kleinen Dorf in den Anden, in dem sie aufwuchs, wurde sie ihrer heilenden Kräfte wegen wie eine Heilige verehrt – und später grausam verstoßen. Aber Maria ist alles andere als eine Heilige.

Ai Rogers, eine Halbchinesin, geboren in Hongkong, die nach der Übergabe der Kronkolonie an China in einem Umerziehungslager aufwuchs. Ist sie Opfer eines unmenschlichen Systems, gnadenlose Killerin – oder beides?

SURVIVOR

Episode 05

DIESEELEDERMASCHINE

1

Was sie sahen, war ein Schlachtfeld.

Gabriel Proctor – oder Kasanov, dessen Geist auf irgendeine Weise in seinem Robotergehirn zugegen war – hatte es bereits gesehen. Während die anderen in der Höhle Unterschlupf gefunden hatten, hatte Proctor das Terrain erkundet.

Die Schlacht war vorbei. Überall auf der Ebene vor den Klippen lagen brennende Wracks – von Panzerfahrzeugen, von Kampfrobotern, von gepanzerten Vehikeln, die sich auf spinnenartigen Beinen fortbewegten, von abgestürzten Fluggeräten jeder Art. Auch tote Wächter und Freie lagen auf dem Schlachtfeld.

In der Ferne grollte noch immer Explosionsdonner. Dort, über einer weiten hügeligen Landschaft, die mit braunen, harten Gräsern bewachsen war, sah man eine Bergkette, deren Gipfel in graue Wolken gehüllt waren. Zwei große Luftschiffe kreisen vor diesen Bergen, und Explosionen flammten am Boden auf. Schwarzer Rauch erhob sich und wurde vom scharfen Wind auseinandergetrieben.

Im Gras vor ihnen lagen zerstörte Cyborgs und die teils grauenvoll verstümmelten Körper ihrer Gegner.

Proctor blickte Maria und Ai an – Nubroskis Reaktion interessierte ihn nicht – und sah das Erschrecken in Marias Augen, während Ai einigermaßen gelassen blieb. Marias schwarze Haare flatterten im kalten Wind, während Ai, die sich die Haare abgeschnitten hatte, in ihrem Drohnen-Overall entsetzlich frieren musste.

»Was ist hier nur geschehen?«, flüsterte Maria erschüttert.

Proctor hatte ihr beim Aufstieg geholfen, obwohl die Klippen nicht sehr steil waren und Maria, die in den Anden Perus aufgewachsen war, zu den besten Kletterinnen der Gruppe gehörte. Nun ließ er sie los. »Die Freien haben versucht, die Unterwasserfabrik zu erobern«, erklärte er noch einmal, was sie von Ryan-Kang erfahren hatten. »Sie wollten uns befreien.«

Maria sah sich um. »All diese Toten«, sagte sie erschüttert. »Nur für uns. Diese Menschen sind nur für uns gestorben …«

Trauer und Schmerz schwangen in ihrer Stimme mit. Proctors akustische Sensoren waren in der Lage, solche Schwankungen in einer menschlichen Stimme zu analysieren. Sein elektronisches Gehirn glich sie innerhalb von Sekundenbruchteilen mit vergleichbaren Daten ab, die er gespeichert hatte, und analysierte die Rückschlüsse auf den Gemütszustand des menschlichen Sprechers. Ja, Maria spürte Trauer, Schmerz und Schuld, weil diese Menschen für sie gestorben waren.

»Sie sind nicht für uns gestorben, Maria«, korrigierte er sie, »sondern für ihre Zukunft. Für die Zukunft dieser Welt.«

Maria schaute ihn an.

Auch ohne dass sie etwas sagte, wusste Proctor, was sie wollte, denn hatte den Ausdruck in einem menschlichen Gesicht zu interpretieren gelernt: Maria wollte, dass er seine Aussage erläuterte.

Er drehte sich um und wies auf Ai. »Sie und Ryan sind die Stammeltern der Freien. Unsere Duplikate waren schon einmal hier – schon viele Male. Und zwei von ihnen haben das Geschlecht der Freien gegründet. Sie haben den Widerstand gegen den Friedensstifter erst möglich gemacht.«

»Dann erwarten sie, dass wir ihnen die Freiheit bringen?«, fragte Nubroski. Er stieß ein hysterisches Lachen aus, das Proctor verriet, dass der Mann mit den Nerven am Ende war. Aber Nubroski war schon immer ein Weichling gewesen, rückgratlos, ängstlich und egoistisch. »Wir sind in einer fremden Zeit gestrandet«, fuhr Nubroski fort. »In einer Zeit, in der ein gottähnlicher Despot und seine Armee aus Zombies und Robotern die Welt regieren. Wie sollen wir ihnen da helfen?« Unvermittelt verwandelte sich seine Hysterie in Zorn. »Das ist Ihre Schuld, Kasanov! Sie haben uns hierher gebracht!«

»Ich habe Sie nicht hierher gebracht, Nubroski«, widersprach Proctor gelassen. »Sie sind mir gefolgt. Was wäre gewesen, wenn wir tatsächlich auf dem Planeten Sircus IV angekommen wären? Hätten Sie und Ihre Killerbrigade uns alle getötet?«

»Ich wollte nur Sie, Kasanov!«, brüllte Nubroski. »Ihr Wissen über die Steuerung der SURVIVOR!«

»Ja, ich war Ihnen wichtig – und nur ich«, antwortete Proctor unbeeindruckt. »Die anderen haben für Sie nicht gar nicht gezählt. Sie hätten sie getötet oder auf einem unbekannten Planeten zurückgelassen, Lichtjahre von der Erde entfernt.«

Er sah, wie Maria die Augen aufriss und Nubroski anstarrte. Auch in den asiatischen Zügen Ais sah er die Abscheu gegen diesen Mann.

Nubroski trat einen Schritt zurück. Er versuchte, den Blicken der anderen auszuweichen und hüllte sich in Schweigen.

Proctor hatte es geschafft. Es war wichtig, die Gruppe zu spalten. Das war von Anfang an sein Ziel gewesen. Deshalb hatte er Ryan Nash, Jacques d’Abo und Ai Rogers ausgewählt. Er hatte von vornherein bedacht, dass sich die Teilnehmer der Mission nicht gegen ihn verbünden durften.

Nein, nicht ich, ging es Proctor durch den Sinn. Das war Kasanov gewesen. Peter Kasanov hatte das alles geplant.

Aber er war Kasanov!

Seltsamerweise fühlte er sich nicht mehr so. Als hätte sich etwas verändert. Ryan Nash zu verlieren hatte ein seltsames Gefühl in ihm ausgelöst.

Gefühle …

Eigentlich traute man einem Maschinenwesen wie Proctor gar keine Empfindungen zu, aber er trug die Persönlichkeit eines Menschen in sich – und der hatte sehr wohl Gefühle empfunden.

Diese Programmierung löste nun auch in Proctor Emotionen aus – und das, obwohl in seinem Körper keine Hormone als biologische Botenstoffe kreisten, die ihm Unbehagen oder Angst, Glück oder Zufriedenheit und andere Empfindungen vorgaukeln konnten.

War Kasanov in Wirklichkeit nicht genauso schlimm wie Nubroski? Beide gingen über Leichen, wenn es darum ging, ihre Ziele zu erreichen. Über die Leichen von Ryan Nash und Jacques d’Abo. Und auch über die von Ai Rogers.

Nur eine Person war ihnen wichtig.

Maria dos Santos.

Und der Schlüssel, den sie trug.

Erst jetzt bemerkte Proctor, dass er sekundenlang nur dagestanden und nichts gesagt hatte.

Maria und Ai starrten ihn an. Er musste auf sie wirken wie eine Statue. Oder besser, wie eine Maschine, die unvermittelt zum Stillstand gekommen war. Durch einen Programmfehler oder Ähnliches.

Ja, es musste sich tatsächlich um einen Programmfehler handeln. Die Gedanken, die er sich machte, waren falsch. Kasanov hatte nach all dem Leid und den Schmerzen, die ihm in seinem Leben widerfahren waren, nicht mehr emotional reagiert. Aber er war sicherlich kein Mann wie Nubroski gewesen, dem es nur um die eigene Karriere ging. Kasanov hatte höhere Ziele verfolgt.

Das größte Ziel von allen.

DerFriedensstifter…

Seine künstlichen Synapsen stellten diese Assoziation her, ohne dass er es gewollt hatte.

Er musste aufhören zu grübeln, musste die Fakten betrachten und analysieren.

Er hatte eine Mission zu erfüllen. Nur darum ging es. Dafür war er geschaffen worden. Dafür hatte Peter Kasanov die letzten Jahrzehnte seines Lebens gearbeitet.

Darauf war sein ganzes Leben hinausgelaufen.

Kasanovs Leben. Sein Leben.

Er war Peter Kasanov. Er hatte ein Ziel!

»Alles in Ordnung?«, fragte Maria und streckte die Hand nach ihm aus. Sie wollte ihn am Arm berühren, wagte es dann aber doch nicht.

Proctor wandte den Kopf und blickte sie an.

Bevor er antworten konnte, rief Nubroski Maria zu: »Sie reden mit einer Maschine, vergessen Sie das nicht!«

Sie wirbelte zu ihm herum. »Diese Maschine hat mir mehr als einmal das Leben gerettet!«, schrie sie ihn an. »Sie aber wollten mich umbringen!«

Ihre Worte versetzten Proctor in Erstaunen. Dann aber begriff er, dass Maria die Bemerkung nur deshalb gemacht hatte, um Nubroski anzugreifen.

Sehr gut …

Er, Proctor, hatte einen Keil zwischen sie getrieben.

Ai ging zu Maria, als die Südamerikanerin in Tränen ausbrach, und nahm sie in die Arme.

Proctor ließ es zu. Er würde Ai später gegen Maria ausspielen, aber momentan war es in seinem Sinn, wenn die Halbchinesin Maria Trost spendete und Kraft gab, damit sie nicht zusammenbrach.

Maria war von äußerster Wichtigkeit.

Der Schlüssel musste überbracht werden.

»Was werden wir jetzt tun?«

Es war Ai Rogers, die diese Frage stellte. Sie versuchte, stark und mutig zu wirken. Sie war auch stark, das wusste Proctor. Aber mutig war sie nicht. Die kommunistische Regierung Chinas, in deren Obhut Ai aufgewachsen war, hatte alles getan, um sie innerlich zu zerbrechen. Was sie tat, tat sie aus Verzweiflung. Das war ihre Stärke.

»Ich sagte es bereits«, erinnerte Proctor. »Ich kann euch alle zurück in eure Zeit bringen. Aber dafür brauche ich ein Labor, Werkstätten und die entsprechende Technik.«

»Und das glauben Sie bei den Freien zu finden?«, fragte Nubroski.

»Sie verfügen über Dimensionsportale«, erklärte Proctor. »Damit haben sie die technischen Voraussetzungen, die ich brauche, um uns einen Weg durch die Zeit zu öffnen. Ob man durch Raum oder Zeit geht, macht auf interdimensionaler Ebene keinen großen Unterschied, es ist nur ein anderes Ziel, das definiert wird. Sie wissen das sehr gut, Nubroski. Wir beide haben daran gearbeitet.«

»Und wäre es mir entfallen«, giftete der Russe, »hätten Sie mich eindrucksvoll daran erinnert, indem Sie mich in diese grauenhafte Zukunft geführt haben!«

»Können wir diese Zukunft denn nicht ändern?«, fragte Maria. »Ich meine, wenn wir erfahren, wer der Friedensstifter ist und wie das alles hier geschehen konnte, und wir reisen dann in unsere Zeit zurück – könnten wir das alles nicht ungeschehen machen?«

Proctor nickte – eine menschliche Geste, die zu seiner nonverbalen Kommunikation gehörte. »Ich speichere beständig sämtliche Daten ab, die ich erhalten kann.«

»Aber Sie haben sich schon einmal geirrt«, wandte Ai ein. »Sie wollten auf einen fremden Planeten und haben uns in eine fremde Zeit gebracht.«

»Keine Bange, dieser Fehler wird mir nicht noch einmal unterlaufen«, gab Proctor sich überzeugt.

Er war tatsächlich davon überzeugt. Er hatte niemals die Absicht gehabt, den Planeten Sircus IV zu erreichen.

Aber das brauchten die anderen nicht zu wissen.

Sie brauchten auch nicht zu wissen, was er wirklich plante. Er hatte nicht gelogen: Er konnte sie in ihre Zeit zurückbringen.

Aber er hatte etwas anderes vor.

Die Mission war noch nicht gescheitert. Noch gab es die Chance, den Schlüssel zu überbringen …

Unvermittelt ertönte ein lautes Krachen und riss ihn aus seinen Gedanken.

Alle wirbelten herum.

Und sahen einen Dreadnought-Kampfroboter, der unter einem abgestürzten Fluggerät begraben gewesen war und sich nun erhob.

Der Kampfroboter stampfte auf Proctor und seine Begleiter zu. Es war klar, dass er in ihnen Feinde zu erkennen glaubte. Er richtete seinen Waffenarm, der in einem schweren MG endete, auf Ai und Maria.

Proctor trat vor. »Halt!«, rief er. »Angriff stoppen! Die Waffe runter!«

Doch der Dreadnought ignorierte ihn, machte einen weiteren Schritt vorwärts und brachte sich in Schussposition.

Proctor wurde klar, dass der Dreadnought nicht auf ihn reagierte wie der Wächter vor der Höhle.

Er erkannte ihn nicht.

Moskau1957

Am 4. Oktober 1957 brach das Raumfahrtzeitalter an. An diesem Tag wurde Sputnik 1, der erste russische Satellit, in die Erdumlaufbahn geschossen.

Wer den Satelliten entworfen und gebaut hatte, blieb das Geheimnis der sowjetischen Führung. Im Westen nannte man ihn nur geheimnisvoll »Mister X«. Erst viele Jahre später sollte herauskommen, dass sich hinter dieser mysteriösen Bezeichnung der Chefkonstrukteur Sergei Pawlowitsch Koroljow verbarg.

Ebenfalls maßgeblich an der Entwicklung von Sputnik 1 beteiligt war der Ingenieur Michail Klawdijewitsch Tichonrawow.

Und ein junger Russe, der gerade mit siebzehn Jahren die Schule abgeschlossen hatte und als Genie galt, besonders auf mathematischem Gebiet. Er hatte sich bereits als junger Teenager mit Zahlentheorie beschäftigt und bestimmte Aspekte der einsteinschen Relativitätstheorie angezweifelt.

Sein Name war Peter Kasanov, damals noch Pjotr Alexandrowitsch Kasanov.

Seit dem Tod seiner Eltern hatten der Geheimdienst und das Militär ein Auge auf das junge Genie. Nachdem die Familie von der Roten Armee im Jahre 1945 aus dem KZ Auschwitz II befreit worden war, hatte der Junge mit seinen Eltern in einer der vielen Wissenschaftsstädte der Sowjetunion gelebt.

Dann war es 1949, dreitausend Kilometer von Moskau entfernt, zu jener verheerenden Explosion gekommen, die als erster Atomwaffentest der UdSSR in die Geschichte eingehen sollte – ein gekonnter Propagandatrick der Sowjets, denn in Wirklichkeit hatten die Kasanovs an etwas weit Größerem gearbeitet.

Und der erste Test, auf Befehl von Stalin vorzeitig anberaumt, endete in einer Katastrophe, die Peters Eltern das Leben kostete.

Aber Peter Kasanov war von den hehren Zielen des Sozialismus überzeugt. Und er wollte erfolgreich vollenden, woran seine Eltern gearbeitet hatten und wofür sie gestorben waren.

Der Hochbegabte erbrachte in seiner schulischen Laufbahn Bestnoten, während sich der Staat um ihn kümmerte. Auf Anweisung des russischen Geheimdienstes war er auf einer Eliteschule untergekommen, und alles, was er benötigte, um Wissen zu erlangen, musste ihm zur Verfügung gestellt werden.

Wunderkinder wie Peter Kasanov waren die stärkste Waffe im Wettlauf der Supermächte, davon war man im Kreml überzeugt. Ein Genie war mehr wert als eine Kompanie Soldaten im Kalten Krieg.

Nach dem Start des Sputniks sollte sogar der Westen dies erkennen, und man reagierte entsprechend darauf, indem man dort die Schulsysteme eilig reformierte.

Kasanov, der selbst an jener Eliteschule mehrere Klassen übersprang und seine schulische Laufbahn frühzeitig beendete, war trotz seines jugendlichen Alters während der letzten zwei Jahre maßgeblich an der Entwicklung des Sputnik-Programms beteiligt, wofür er wieder in die Wissenschaftsstadt umsiedeln musste, in der er als Kind fast vier Jahre lang gelebt hatte, bis seine Eltern bei jenem tragischen Experiment ums Leben kamen.

Das Sputnik-Projekt war ein voller Erfolg. Der Westen und vor allem die USA, die sich bisher als technisch weit überlegen gefühlt hatten, mussten anerkennen, dass die Sowjetunion ihnen ebenbürtig, wenn nicht sogar einen Schritt voraus war. Man sprach von einem »Sputnik-Schock«, der den ganzen Westen umdenken ließ und dazu trieb, jene Anstrengungen zu unternehmen, die in den Mondlandungen des Apollo-Programms gipfelten.

Peter Kasanov mit seinen siebzehn Jahren glaubte nicht nur, die Menschheit einen großen Schritt nach vorn gebracht zu haben, indem er mitgeholfen hatte, das Tor in den Weltraum aufzustoßen. Er war sich auch sicher, einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung des Weltfriedens geleistet zu haben. Die Trägerrakete des Sputniks war die R-7, und den Amerikanern wurde klar, dass die Sowjets nun in der Lage waren, das Gebiet der USA mit nuklearen Interkontinentalraketen zu erreichen.

Es war ein enormes Abschreckungspotential, das jeden Angriff auf die Sowjetunion und die mit ihr verbrüderten Staaten zu einer Selbstmordaktion werden ließ.

Schon einmal hatten Aggressoren die UdSSR überfallen, und Peter Kasanov hatte in einem Konzentrationslager der Deutschen am eigenen Leib erfahren müssen, was das für die Menschen bedeutete. Er hatte seinen Beitrag dazu geleistet, dass so etwas zukünftig unmöglich sein würde. Wer es dennoch wagte, die Sowjetunion zu attackieren, musste mit seiner völligen Vernichtung rechnen.

Die Weltraumforschung selbst interessierte Peter Kasanov nicht so sehr, denn die gewaltigen Entfernungen zu fremden Sonnensystemen und möglichen erdähnlichen Planeten ließen sich mit herkömmlichen Raketenantrieben nicht überwinden.

Doch Peter Kasanov wollte mehr als nur Überwachungssatelliten in den Erdorbit schießen. Er wollte nach den Sternen greifen.

Deshalb wollte er dort weitermachen, wo seine Eltern hatten aufhören müssen.

Moskau1958

Nach dem geglückten Sputnik-Projekt begab sich Kasanov in Absprache mit dem russischen Militär, das seine Ausbildung weiterhin finanzierte, nach Moskau, in die russische Hauptstadt, ins Herz der sozialistischen Revolution.

Hier schrieb er sich am Institut für Physik und Technologie ein. Das als »Phystech-System« bekannt gewordene Lehr- und Ausbildungssystem des Instituts bestand darin, gewissenhaft auserwählten Studenten ihren eigenen Lehr- und Forschungsplan aufstellen zu lassen. Auf mathematischem Gebiet war Kasanov so überragend, dass ein Studium ihn nicht weitergebracht hätte; stattdessen gab er an der Universität Kurse und wurde zum jüngsten Dozenten in der Geschichte der Hochschule. Daneben begann er sein eigenes Studium der Physik und Weltraumtechnik.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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