SYLTKRIMI Dünengrab - Krinke Rehberg - E-Book

SYLTKRIMI Dünengrab E-Book

Krinke Rehberg

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Beschreibung

Die Idylle des Wattenmeeres ist trügerisch... Hauptkommissarin Bente Brodersen ermittelt mit friesischer Sturheit auf Deutschlands nördlichster Insel. Von einem luxuriösen Anwesen in Kampen verschwindet ein Mädchen spurlos. Die Indizien weisen auf ein Gewaltverbrechen hin. Als Hauptkommissarin Bente Brodersen die Bewohner und Nachbarn befragt, trifft sie auf falsche Alibis, Lügen, Widersprüche und Verleumdungen. Nach einem Doppelmord setzt Bente alles daran, das vermisste Mädchen zu retten, bevor der Mörder wieder zuschlägt? Die raue See, der frische Wind und die endlosen Dünen machen SYLT zum idealen Schauplatz der spannenden Küstenkrimis. Jeder Teil der Syltkrimiserie ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

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DÜNENGRAB

KRINKE REHBERG

INHALT

IMPRESSUM

Auch wichtig

Gedanke

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Ende

Danke

Leseprobe

Kapitel 31

32. 19 Jahre zuvor

Die KÜSTENKRIM-REIHE

IMPRESSUM

© 2022 Krinke Rehberg

Alle Rechte an Cover/Logo/Text/Idee vorbehalten

ISBN der Printausgabe: 979-8831968361

Imprint: Independently published

Covergestaltung: MOTTOM

Bildnachweis:: Pixabay /Chorengel / Santa3

Autorenservice Tomkins – Krinke Rehberg, Am Wald 39, 24229 Strande

AUCH WICHTIG

Dieser Kriminalroman ist frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen und/oder realen Handlungen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Für Sabine

Sie ist alles in oin!

ACH JA: NIEMAND IST PERFEKT!

Daher bitte ich, eventuelle Rechtschreibfehla zu entschuldigen ...; )

GEDANKE

»Es begann mit Kain und Abel und hat bis heute nicht aufgehört.«

1

»Sie müssen pressen!«

Agnes sprach eindringlich auf die erschöpfte Frau ein.

»Ich möchte, dass Sie pressen. Bei drei! Eins, zwei, jetzt!«

Die Wehen waren künstlich eingeleitet worden, aber die Gebärende verweigerte jegliche Mitarbeit.

Ihre Atmung war flach und sie hatte offenbar starke Schmerzen.

Agnes nahm ihre eiskalte Hand und rieb sie in ihren.

»Sie haben es gleich geschafft, helfen Sie nur ein paar Mal mit, dann ist es vorbei!«, flüsterte sie der gepeinigten Frau zu.

Der Wehenschreiber kündigte die nächste Wehe an. Die Frau keuchte und biss die Zähne zusammen. Ihre Augen hielt sie geschlossen.

»Eins, zwei drei, pressen Sie, pressen!«

Agnes Stimme war ruhig und entschlossen.

Die Frau bäumte sich auf.

»Das machen Sie gut!«

Agnes hatte in der Hebammenschule gelernt, wie sie sich bei einer sogenannten stillen Geburt verhalten musste. Noch nie hatte sie dieses Wissen benötigt.

Tränen liefen ihre Wangen hinab, während sie der Frau gut zuredet, ihr totes Baby zur Welt zu bringen.

2

Svea verstaute die schwarze Langhaarperücke, die dunkle Sonnenbrille und das Sonnenkäppi in dem kleinen Rucksack und stopfte ihn unter die Kofferraumablage neben das Reserverad.

Warum war er nicht gekommen? Es war Freitag und sie hatte diesem Treffen entgegengefiebert!

Sie lenkte den schwarzen SUV auf die Auffahrt zum Haus und wählte erneut seine Handynummer.

Es sprang noch nicht einmal die Mailbox an.

»Torben, wo bist du?«, murmelte sie enttäuscht.

Noch nie hatte er ein Treffen abgesagt, geschweige denn einfach versäumt!

Sie öffnete die Haustür und drängte die Gedanken an ihn beiseite.

Im Flur spürte sie sofort, dass irgendetwas nicht stimmt.

In ihrem großen, reetgedeckten Anwesen auf der Wattseite in Kampen war es still.

Allerdings war sie 3 Stunden früher als angekündigt zurück, vielleicht hielt Jördis noch ihren Mittagsschlaf.

Aber das Radio spielte nicht und auch kein Haushaltsgerät lief.

Juliette hatte immer irgendein Gerät eingeschaltet! Wenn sie nicht staubsaugte oder die Wäsche machte, buk sie einen Kuchen oder kochte. Und vor allem hörte sie immer Radio!

Svea mahnte sich zur Ruhe, legte Schlüssel und Handy auf die Kommode im Flur und streifte ihre Sneaker von den Füßen.

»Haaallloooo, Juliette!«

Keine Antwort.

Sie fühlte ein Ziehen in der Magengegend.

Vielleicht war sie eingeschlafen?

Juliette war in den vergangenen Monaten so etwas wie ein Familienmitglied geworden.

Benno hatte auf ein Au-pair-Mädchen gedrängt und sie hatte sich schließlich überreden lassen. Die Entscheidung hatte sich als richtig erwiesen! Juliette war ihr eine schwesterliche Freundin geworden und Jördis liebte sie!

Außerdem hatte Svea den geheimen Plan, stundenweise in der Kunstgalerie in Keitum auszuhelfen, wo sie vor Jördis Geburt gearbeitet hatte.

Die nächsten Monate würden eine radikale Umstellung ihrer aller Leben mit sich bringen und Svea baute fest darauf, Juliette an ihrer Seite zu haben.

Ohne die 24-jährige Französin hätte sie keine der längst überfälligen Entscheidungen getroffen!

Und ohne Torben!

»Juliette?«, rief sie erneut und stieg über das Laufrad, das im Flur vor der Treppe lag. Jördis nutzte es nur noch im Haus, seit der Osterhase ihr ein kleines Fahrrad mit Stützrädern gebracht hatte.

Svea lief durch die große Wohnküche, warf einen Blick auf die Terrasse und den Garten und stürmte schließlich, immer 2 Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf.

Jördis!

Sie riss die Tür zum Kinderzimmer auf und stand im Halbdunkel in dem rosafarbenen Raum. Etwas Licht fiel durch die hochgezogenen Plissees.

Das weiße Bettchen mit den geschnitzten Tierfiguren als Bettpfosten stand am Fenster.

Svea rannte lautlos über den flauschigen Teppich und schrie leise auf, als sie auf einen Legostein trat.

Jördis lag friedlich schlafend in ihrem Bett!

Angestaute Tränen liefen Sveas Wangen hinab und erleichtert legte sie eine Hand auf die Wange ihrer Tochter, nur um sie zu spüren.

»Alles ist gut, meine Prinzessin!«

Das schlafende Kind strahlte so viel Zufriedenheit aus, dass Svea sich für ihre Besorgnis rügte.

Eine Welle der Liebe strömte durch ihren Körper. Jördis war das Wichtigste in ihrem Leben!

Noch einmal kam panische Blitzangst in ihr hoch, nur für wenige Sekunden stellte sie sich vor, dass Jördis in Gefahr geraten könnte und sie selbst machtlos wäre. Schließlich wischte sie den Gedanken beiseite und atmete tief durch.

Dann sah sie das Brotmesser auf dem Nachttisch.

Augenblicklich setzte ihr Herzschlag aus, um danach in dreifacher Geschwindigkeit zu pochen.

Juliette würde niemals ein Messer ins Kinderzimmer tragen, geschweige denn es liegenlassen!

Svea nahm es vorsichtig in die Hand.

Sie erkannte sofort, dass es in den Messerblock in der Küche gehörte. Was hatte es hier zu suchen?

Sie umschloss den Griff, warf einen prüfenden Blick auf Jördis, die im Schlaf lächelte und ging hinunter in die Küche.

Dort steckte sie das Messer zurück in den Messerblock.

Was hatte Juliette mit einem Messer im Kinderzimmer gemacht?

Wie sie es auch drehte und wendete, Svea fand dafür keine Erklärung.

Eine diffuse Angst beschlich sie, aber Jördis war in Sicherheit und nur das zählte. Ihr kam ein schrecklicher Gedanke, ohne dass sie ihn festhalten oder genauer bestimmen konnte.

Sie zwang sich, an etwas anderes zu denken. Was war mit Juliette? Wo war die junge Frau, die sie ins Herz geschlossen und der sie sich anvertraut hatte?

Nein, Juliette ist über jeden Zweifel erhaben!

Mit zunehmend mulmigem Gefühl durchsuchte sie das ganze Haus. Vom Keller bis zum Dachgeschoss öffnete sie jede Zimmertür. Sie sah in die Garage und die danebenliegende Gästewohnung.

Nichts.

Resigniert ging sie zurück in die Küche und überprüfte das Babyfon.

Es war still in Jördis Zimmer.

Plötzlich schreckte sie hoch. Sie hatte alle Räume durchsucht, nur nicht das Prinzessinnenzimmer mit dem angrenzenden Bad!

Leise schlich sie erneut ins Kinderzimmer, um Jördis nicht zu wecken.

Im Halbdunkel sah sie sich um.

Nichts. Hinter der Spielecke führte ein kleiner Flur zu einem begehbaren Kleiderschrank und dem Kinderbad.

Auch hier war Juliette nicht. Wieder schlich sie die Treppe hinab und bemerkte erst jetzt den bordeauxroten Fjällräven-Rucksack von Juliette im Flur.

Er stand neben der Kommode, also musste sie hier im Haus sein. Sie nahm diesen Rucksack immer mit, wenn sie das Haus verließ.

»Juliette! Das ist kein Spiel mehr! Komm sofort aus deinem Versteck!«, kreischte sie. Jeden Tag mussten Juliette und sie sich abwechselnd verstecken, damit Jördis sie suchen konnte. Dabei legte sie ihre kleine Hand immer in die der Erwachsenen, weil sie so aufgeregt war. Aber dies hier war etwas anderes!

Svea überlegte, ob Juliette zum Einkaufen gefahren sein könnte, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort, als sie einen Blick auf die Auffahrt warf, wo der Motorroller stand. Juliette würde nicht zu Fuß zum Einkaufen gehen, außerdem würde sie Jördis nie unbeaufsichtigt zuhause lassen.

Sie brachte dem Au-pair-Mädchen aus Lyon in Frankreich blindes Vertrauen entgegen und war noch nie enttäuscht worden!

Es gab sicherlich eine ganz normale Erklärung für Juliettes Abwesenheit.

Nervös sah Svea auf ihr Handy.

Vielleicht hatte sie eine Nachricht bekommen oder das Klingeln eines Anrufes verpasst?

Nichts.

Sie wählte Juliettes Nummer.

Diese Nummer ist vorübergehend nicht erreichbar.

Sveas Besorgnis nahm zu.

Juliettes Handy war immer angeschaltet! Sie nahm es überall mit hin, sogar zur Toilette!

Es musste etwas Schreckliches passiert sein!

Erst Torben, der nicht wie verabredet zu ihrem Treffen gekommen war und jetzt Juliettes Verschwinden.

Sveas Gedanken jagten ungeordnet kreuz und quer durch ihren Kopf.

Sie musste sich zusammenreißen.

Wie lange schlief Jördis schon?

Normalerweise dauerte der Mittagsschlaf eine knappe Stunde. Svea war nun seit fast 10 Minuten im Haus.

Juliette konnte also noch nicht lange fort sein.

Hatte es vielleicht einen Notfall gegeben?

Aber dann hätte sie eine Nachricht hinterlassen oder angerufen.

Svea setzte sich auf die Kante des hölzernen Küchentisches und starrte auf ihr Handy.

Bitte, Juliette, melde dich!

Sie stellte eine Tasse unter die vollautomatische Kaffeemaschine und drückte auf das Tassensymbol.

Sofort brummte es und 30 Sekunden später schwappte ein cremiger Kaffee in die Tasse.

Svea holte Juliettes Rucksack und öffnete ihn. Ungeduldig schüttete sie den Inhalt auf den Tisch und nahm jedes einzelne Teil in die Hand. Eine Rolle Pfefferminzdragees, ein Kugelschreiber, ein Sudokuheft, ein kleines Täschchen mit Tampons und Slipeinlagen darin, eine angebrochene Packung Taschentücher und eine Tube Handcreme. Kein Handy, kein Portemonnaie und auch kein Reisepass.

Juliette, was ist los?

Svea drückte auf Wahlwiederholung.

Wieder die Ansage.

Mittlerweile wohnte Juliette seit über einem halben Jahr bei ihnen im Haus und nie zuvor hatte es eine vergleichbare Situation gegeben. Sie war viel zuverlässiger, als Svea es von einer Mittzwanzigerin erwartet hatte.

Svea konnte und wollte sich gar nicht mehr vorstellen, ohne Juliette zu wohnen!

Und doch drohte seit geraumer Zeit das nahende Ende. Juliette würde irgendwann wieder zurück nach Frankreich gehen und irgendwann eine eigene Familie gründen.

Sie selbst dagegen würde sich von Benno trennen. Das stand fest, aber sie musste ihm ihren Entschluss noch mitteilen und davor graute ihr.

Benno hatte etwas unterschwellig Bedrohliches an sich. Wie ein wilder Kater, der in dem einen Moment schnurrte und im nächsten zubiss und kratzte.

Sie musste endlich den Mut finden, mit ihm zu reden. Dann erst konnte ihr Leben sich ändern!

Juliette bewohnte die Gästewohnung neben der Garage. Am Ende des Hausflures führte eine Tür dorthin. Svea ging noch einmal in die Räume und öffnete die Schränke und Schubladen. Es war ein beschämendes Gefühl, in ihren Sachen herumzuwühlen.

Sie sollte jetzt Jördis wecken. Wenn sie mittags zu lange schlief, war sie den ganzen Nachmittag quengelig.

Svea ging ins Kinderzimmer und schob die Plissees hoch. Sofort strahlte die Sonne durch das Fenster.

Allein dieser Ausblick war Millionen wert, auch ohne das riesige, hochmoderne Bauernhaus. Baugrundstücke in Kampen in erster Reihe zum Naturschutzgebiet waren schlicht nicht vorhanden. In den seltenen Fällen, wo eines der Häuser zum Verkauf stand, wurden irrational hohe Summen gezahlt, nur um die bestehende Immobilie dem Erdboden gleichzumachen und ein noch luxuriöseres Anwesen zu bauen.

Gedankenverloren schaute Svea über die Heidelandschaft auf das Wattenmeer hinaus bis zum Festland. Der Himmel über Sylt verdunkelte sich. Ein Gewitter zog auf.

Plötzlich fuhr sie erschrocken zusammen.

Dort lag etwas Helles im Heidekraut.

Während Jördis sich schlaftrunken räkelte, rannte sie die Treppe hinunter, hetzte durch die Wohnküche, riss die Terrassentür auf und eilte durch den Garten. Sie erkannte jetzt, dass auf dem kleinen Hügel hinter ihrem Grundstück eine helle Strickjacke lag.

Svea war sich sicher, dass Juliette diese Jacke nicht getragen hatte, als sie heute Mittag das Haus verlassen hatte, um sich mit Torben zu treffen.

Zitternd und bebend vor Anspannung hob sie die Jacke hoch und warf sie im nächsten Augenblick mit einem Aufschrei von sich.

Braunrot prangte ein großer Blutfleck auf dem unteren Rückenteil der Jacke.

Oh Gott, Juliette!

Svea rannte zurück ins Haus, griff ihr Handy und wählt 110. Ihr Puls raste und sie hatte Mühe, die aufgestaute Panik zu unterdrücken.

»Juliette!«, rief Jördis von oben aus dem Kinderzimmer und der erste entfernte Donner grollte heran.

3

Der Streifenwagen der Sylter Wache fuhr den Kiesweg zum Anwesen der Larsens hoch.

---ENDE DER LESEPROBE---