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Königs Erläuterung zu Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
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Seitenzahl: 123
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 472
Textanalyse und Interpretation zu
Wolfgang Koeppen
TAUBEN IM GRAS
Horst Grobe
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgabe: Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras. Roman. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 322011 (suhrkamp taschenbuch 601). Über den Autor dieser Erläuterung: Horst Grobe, Jahrgang 1944, Studium der deutschen und englischen Philologie, der Philosophie und der allgemeinen Sprachwissenschaften (Bonn 1963–69), Fremdsprachenassistent in Großbritannien (1966/67), Referendariat (Aachen 1969/70), Tätigkeit im gymnasialen Schuldienst in Nordrhein-Westfalen in verschiedenen Funktionen 1969-2006, Dr. phil. (Bochum 1993).
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.
3., aktualisierte Auflage 2014
ISBN: 978-3-8044-6945-7
© 2009, 2011 by Bange Verlag GmbH, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelbild: Wilde Tauben © ullstein bild – Imagebroker.net
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Wolfgang Koeppen: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
Alexander
Philipp
Ehepaar Behrend
Dr. Behude
Odysseus Cotton
Emilia
Washington Price
Richard Kirsch
Mr. Edwin
Heinz und Ezra
Mr. Edwins Vortrag
3.3 Aufbau
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
Erzählzeit und erzählte Zeit
Montage und Handlungsort
Orte und Personen
Erzählstil
Die Titelmetapher
Weltanschauung statt Anschauung
Filmische Techniken
3.7 Interpretationsansätze
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 **
Aufgabe 3 ***
Aufgabe 4 ***
Literatur
Zitierte Ausgabe
Weitere Ausgabe
Sekundärwerke
Internetadressen
Medien
Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.
Im zweiten Kapitel beschreiben wir Wolfgang Koeppens Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar.
Wolfgang Koeppen lebte von 1906 bis 1996. Sein Lebensweg war durch uneheliche Geburt und fehlende formale Bildung belastet. Er führte ihn von Greifswald und den Masuren nach München.
Er machte die Erfahrung von zwei Weltkriegen. Die unmittelbaren Nachkriegsjahre und die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland prägten seine Mannesjahre und das Alter: Währungsreform und Wirtschaftswunder, Besatzungszonen und Westintegration.
Seine Werke entstanden in drei Phasen. Zwei Romane erschienen in den dreißiger Jahren, eine Romantrilogie erschien in den fünfziger Jahren, und danach schrieb er nur noch Reiseberichte. Die Chronologie seiner Veröffentlichungen und der Wechsel des Genres führten zur Rede vom „Verstummen“ des Autors.
Das dritte Kapitel beinhaltet Textanalyse und -interpretation.
Tauben im Gras – Entstehung und Quellen:
Koeppen bezieht die Themen und formalen Mittel der modernen Kunst und Literatur, wie sie sich seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in den USA und in Europa entwickelt haben, auf die Situation der jungen Bundesrepublik Deutschland. Dem angeblichen „Nullpunkt“ 1945, der „Kahlschlagliteratur“ seiner Kollegen (Gruppe 47) mit ihren bewusst reduzierten formalen Mitteln setzt Koeppen den Rückgriff auf Themen und Schreibweisen der literarischen Moderne zur Schilderung der Nachkriegszeit entgegen (Bewusstseins- und Großstadtroman).
Inhalt:
Der Roman stellt das Schicksal vieler Menschen mit unterschiedlichem Herkommen und sozialen Stand, unterschiedlicher Nationalität und Hautfarbe dar. Gemeinsam ist ihnen, dass sie zur selben Zeit am selben Ort sind und der Krieg ihre Zukunft zerstört hat. Sie existieren in einer kurzen Atempause eines unmittelbar bevorstehenden oder schon ausgetragenen neuen Krieges. Die auf zahlreiche Figuren verteilte Handlung zielt auf einen enttäuschenden und wirkungslosen Vortrag über die geistige Erneuerung aus humanistischem Geist eines amerikanischen Dichters, Mr. Edwin, der am Ende bei einem Überfall ums Leben kommt.
Chronologie und Schauplätze:
Schauplatz ist eine Stadt in der amerikanischen Besatzungszone, vermutlich München, obwohl der Name nicht genannt wird. Die erzählte Zeit beträgt 18 Stunden.
Aufbau:
Der Text besteht aus 85 zumeist sehr kurzen Abschnitten, die assoziativ durch Wörter und Sachen zu Sequenzen verknüpft sind.
Personen:
Die vielen Personen gewinnen allmählich an Profil und lassen sich auf Grund ihrer Eigenschaften zusammenfassen (Amerikaner und Deutsche, Farbige und Weiße, Einheimische und Fremde usw.). Alle Figuren hat der Krieg aus ihrer Lebensbahn gerissen, sind einsam und von Angst beherrscht. Ihre Schicksale sind auf vielfältige Weise miteinander verknüpft.
Stil und Sprache Koeppens:
Die Elemente der Darstellung werden entkonkretisiert und mit Bedeutung aufgeladen. Wolfgang Koeppen orientiert sich bei der Darstellung am internationalen Roman und am Film. Stilistisch orientiert er sich vor allem an Alfred Döblin, James Joyce und John Dos Passos. Durch die Verwendung der Montagetechnik und die Darstellung des Bewusstseinsstroms verschafft er der deutschen Nachkriegsliteratur Anschluss an internationale literarische Standards.
Interpretationsansätze:
Koeppen stellt die Situation der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1951 kritisch dar. Die Ursache für seine negative Bilanz sieht er im Fortwirken der zerstörerischen Kräfte der Vergangenheit: Zwischen Gegenwart und Vergangenheit gibt es keinen Bruch, sondern einen Kontinuitätszusammenhang. Damit ist aufs engste die Auseinandersetzung des Schriftstellers mit seiner zeitkritischen Aufgabenstellung verbunden. Zur Analyse der Zeit kommt daher die Untersuchung der Schriftstellerproblematik hinzu. Beide durchdringen sich wechselseitig.
Wolfgang Koeppen (1906–1996) © ullstein bild – AKG Pressebild
JAHR
ORT
EREIGNIS
ALTER
1906
Greifswald
Wolfgang Koeppen (eigtl. Köppen) am 23. Juni unehelich geboren; Mutter: Marie Köppen, Näherin, Souffleuse am Stadttheater. Der Vater Reinhold Halben, Augenarzt und Universitätsdozent, erkennt die Vaterschaft nicht an.
1908
Thorn
Umzug der Mutter zur Schwester Olga, Haushälterin und Lebensgefährtin des Baurats Theodor Wille
2
1912–1919
Ortelsburg/Masuren
Umzug Willes mit Olga, Marie und Wolfgang nach Ortelsburg; Besuch der Grundschule und des Realgymnasiums
6–13
1919
Greifswald
Rückkehr nach Greifswald; aus finanziellen Gründen Wechsel auf die Mittelschule, Abbruch der Schulausbildung
13
1919–1921
Greifswald
Tätigkeit im Buchhandel, am Stadttheater; Gasthörer an der Universität Greifswald
13–15
ab 1921
Stettin, Hamburg
Gelegenheitsarbeiten: als Schiffskoch nach Schweden und Finnland; Platzanweiser im Kino
15
1924
Wismar, Berlin
Engagement am Theater Wismar, vorzeitig abgebrochen; Gelegenheitsarbeiten
18
1925
Greifswald
Tod der Mutter
19
1926/ 1927
Würzburg
Engagement am Theater als Dramaturg und Regieassistent
20
ab 1927
Berlin
Umzug nach Berlin; Gelegenheitsarbeiten, Pressearbeit
21
1931–1933
Berlin
Feuilletonredakteur beim „Berliner Börsen-Courier“
25–27
1934
Niederlande
Emigration, Gelegenheitsarbeiten
28
ab 1938
Berlin
Rückkehr; Drehbuchschreiber für UFA und Bavaria-Filmgesellschaft
32
1943
Feldafing am Starnberger See, München
Koeppen taucht unter, um sich der Einberufung zur Wehrmacht zu entziehen.
37
1945
München
Übersiedlung nach München
39
1948
München
Eheschließung mit der 21 Jahre jüngeren Marion Ulrich
42
1955–1961
Spanien, Italien, Sowjetunion, Holland, England, USA, Frankreich, Griechenland
Zahlreiche Auslandsreisen: Reiseberichte für den Hörfunk als Reiseschriftsteller
49–55
1984
München
Tod der alkoholkranken Ehefrau Marion geb. Ulrich
78
1996
München
Wolfgang Koeppen stirbt am 15. März.
90
Der Lebensweg Wolfgang Koeppens ist in mehrfacher Hinsicht bewegt.
Die Jugend Wolfgang Koeppens ist belastet durch den damals großen Makel der unehelichen Geburt, die abgebrochene Schulausbildung und die fehlende Berufsausbildung. An die Stelle der formalen Bildung treten bei ihm der Wissenserwerb im Haushalt seines Onkels Theodor Wille und sein Bildungshunger, den er als Gasthörer an Universitäten, an Theatern und in Redaktionsstuben stillt.
Sein Lebensweg führt ihn von Greifswald und den Masuren über Berlin nach München. Das beständige Unterwegssein ist ein Grundzug seines Lebens.
Er gehört einer Generation an, die mehrere politische Systeme und ihre Auswirkungen erlebt hat. Noch unter der Monarchie geboren, wächst er in der Weimarer Republik auf und lebt unter der Nazi-Diktatur. Das Besatzungsregime und die junge Bundesrepublik prägen Mannesjahre und Alter. Diese Generation hat die Erfahrung von zwei Weltkriegen und ihrer Folgen mit Lebensangst, Vertreibung, Hunger, Kälte usw. gemacht.
Das Leben ist für die Angehörigen dieser Generation Kampf um das Überleben. Alle Anstrengungen richten sich auf die Bewältigung der Gegenwart. Der Kampf zermürbt und führt zu Resignation. Das Aufkommen der Zukunft wird distanziert beobachtet. Die höchste Form des Interesses ist die Erwartung, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt und dass die Handelnden moralisch geleitet werden.
ZUSAMMENFASSUNG
Das Vorwort zur Taschenbuchausgabe (1956) des Romans benennt den zeitgeschichtlichen Hintergrund des Romans. Währungsreform und Wirtschaftswunder, Trümmer und Besatzungsmächte verweisen auf die Nachkriegszeit und den beginnenden politischen und wirtschaftlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland vor dem Hintergrund des Ost-West-Konfliktes.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die ehemaligen Verbündeten USA und UdSSR zu Weltmächten mit unterschiedlichen Interessen geworden. Die Entwicklung nicht nur in Europa ist in die Interessen der Großmächte eingebunden.
Deutschland wird nach Kriegsende 1945 in vier Besatzungszonen eingeteilt. Aus den drei westlichen Besatzungszonen entwickelt sich die Bundesrepublik Deutschland, aus der sowjetischen Besatzungszone entsteht die DDR.
Die staatliche Entwicklung der Bundesrepublik fußt auf der Integration in das westliche Bündnissystem (1949: Gründung der NATO).
Die wirtschaftliche Entwicklung wird durch den Marshallplan (1948–1952) und die Währungsreform (21. Juni 1948: Ersetzung der Reichsmark durch die Deutsche Mark) angestoßen. Die Maßnahmen bewirken die schnelle Überwindung der Kriegsfolgen und allgemeinen Wohlstand.
Die Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in das westliche Bündnissystem bedingt, dass die „deutsche Frage“ (Wiedervereinigung) auf Jahrzehnte hinaus offen bleibt.
Aufgaben und Probleme, die zu bewältigen waren, verfestigten sich zu Begriffen und Schlagwörtern: Kalter Krieg und Eiserner Vorhang, Kriegsheimkehrer, Flüchtlinge und Vertriebene; Wiedergutmachung; Trümmer und Schwarzmarkt; Wiederaufbau und Wirtschaftswunder; Wiederbewaffnung und Ohne-mich-Bewegung; Wiedervereinigung; Gleichgewicht des Schreckens und Rüstungswettlauf.
Einige wichtige Daten der Nachkriegsgeschichte
JAHR
EREIGNIS
1945
4.–11. 2.: Konferenz von Jalta: u. a. Festlegung der Nachkriegspolitik der Alliierten gegenüber Deutschland (Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, Reparationen, Demontage)
1945
7./8. 5.: Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht
1945
Juli/August: Potsdamer Abkommen: u. a. Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, Reparationen, Demontage, Entnazifizierung
1945
Verwaltung Berlins durch Alliierte Kommandantur
1945–1946
Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher
bis 1946
Neubildung von Ländern
1947
Entwicklung des Europäischen Wiederaufbau-Programms (ERP) auf Vorschlag des amerikanischen Außenministers Marshall (Marshall-Plan) für den Zeitraum 1948–1952
1947
Errichtung der Bizone (Zusammenschluss der amerikanischen und britischen Besatzungszone in Deutschland)
1948
März: Errichtung der Trizone (Zusammenschluss der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone in Deutschland zu einer Wirtschaftseinheit), auch sog. Westzone, später Westdeutschland
21. Juni: Währungsreform in Westdeutschland: Eintausch von 10 RM (Reichsmark) in 1 DM (Deutsche Mark)
September: Erste Sitzung des Parlamentarischen Rates: Ausarbeitung des Grundgesetzes
1948–1949
24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949: Berlin-Blockade (West-Berlin) der Sowjets als Reaktion auf die Währungsreform in den Westzonen, Ziel war der Rückzug der Westalliierten aus Berlin. Versorgung West-Berlins durch die Berliner Luftbrücke der Amerikaner
1949
23. Mai: Verkündung des Grundgesetzes, Gründung der Bundesrepublik Deutschland
14. August: Wahl des ersten Deutschen Bundestags
7. Oktober: Gründung der DDR
22. November: Petersberger Abkommen: Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in westliche Organisationen
1950
Bundesrepublik Deutschland: Ende der Lebensmittelrationierung; sozialer Wohnungsbau; Bundesversorgungsgesetz für Kriegsopfer; Charta der Heimatvertriebenen: Verzicht auf Vergeltung, gerechte Verteilung der Kriegslasten
1950–1953
Korea-Krieg
1952
Mai: Deutschlandvertrag (Vertrag der Bundesrepublik Deutschland mit den westlichen Siegermächten, erst 1955 in leicht veränderter Form im Rahmen der Pariser Verträge in Kraft): weitgehende Souveränität über innere und äußere Angelegenheiten, Aufhebung des Besatzungsstatuts
1953
Luxemburger Abkommen: Vertrag der Bundesrepublik Deutschland mit dem Staat Israel (gegründet 1948) über Wiedergutmachungsleistungen
1955
5. Mai: Inkrafttreten der Pariser Verträge: Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur Westeuropäischen Union (WEU) und zur NATO, Inkrafttreten des Deutschlandvertrags von 1952, Ende der Besatzungszeit, Gründung der Bundeswehr, Wiederbewaffnung
September: Staatsbesuch von Bundeskanzler Adenauer in Moskau: bewirkt Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen („Heimkehr der Zehntausend“); Aufnahme diplomatischer Beziehungen Bundesrepublik – Sowjetunion
1956
Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR; Aufbau der Bundeswehr, Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der Bundesrepublik
Wolfgang Koeppens Werke entstehen in drei Lebensphasen. Schon in den dreißiger Jahren schrieb er zwei Romane. Sein Hauptwerk ist eine Romantrilogie („Trilogie des Scheiterns“), die zu Beginn der fünfziger Jahre entstand und zu der auch Tauben im Gras gehört. Danach erschienen nur noch Reisebeschreibungen. Die Chronologie seiner Werke und der Wechsel in ein anderes Genre führten dazu, dass in der literarischen Öffentlichkeit vom „Verstummen“ des Autors die Rede war. Das Ausbleiben neuer Werke, der Rückzug des Autors aus der Öffentlichkeit bewirkte, dass über die Gründe spekuliert wurde. Das Interesse an seinem Werk hielt Koeppen durch gelegentliche Gespräche und Interviews wach. Bis zuletzt hielt er so die Öffentlichkeit in gespannter Erwartung auf neue Werke.
JAHR
EREIGNIS/WERK
ALTER
ab 1919
Tätigkeit an Theatern in Greifswald, Wismar, Würzburg
13
ab 1927
Berlin: Kontakt mit Erwin Piscator (1893–1966), Bekanntschaft mit Ernst Toller (1893–1939), Egon Erwin Kisch (1885–1948), Walter Mehring (1896–1981), Max Tau (1897–1976), Bruno Cassirer (1872–1941); freier Journalist
21
1931–1933
Berlin: Feuilletonredakteur beim „Berliner Börsen-Courier“ (Reportagen, Rezensionen, Prosaskizzen, Essays)
25–27
1934
Eine unglückliche Liebe (Roman) bei Bruno Cassirer; Emigration in die Niederlande; Kontakt mit Klaus Mann (1906–1949) und Erika Mann (1905–1969)
28
1935
Die Mauer schwankt (Roman) bei Bruno Cassirer
29
ab 1938
Rückkehr nach Deutschland; Drehbücher für UFA und Bavaria-Filmgesellschaft
32
1948
Aufzeichnungen aus einem Erdloch (Roman) erscheint unter dem Pseudonym Jakob Littner im Kluger Verlag.
42
1951
Tauben im Gras (Roman) erscheint im Goverts Verlag
45
1953
Das Treibhaus (Roman) erscheint im Goverts Verlag
47
1954
Tod in Rom (Roman) erscheint im Goverts Verlag
48
1958
Nach Russland und anderswohin (Reiseberichte) erscheint im Goverts Verlag
52
1959
Amerikafahrt (Reiseberichte) erscheint im Goverts Verlag
53
1961
Reisen nach Frankreich (Reiseberichte) erscheint im Goverts Verlag
55
1971
Romanisches Café (Erzählungen) erscheint (wie alle folgenden Werke) im Suhrkamp Verlag
65
1976
Jugend (autobiografisch inspirierte Erzählung)
70
1984
Die elenden Skribenten