Tausend Lichter - Julia Fraczek - E-Book

Tausend Lichter E-Book

Julia Fraczek

4,7

Beschreibung

Poetry-Slams und Kurzgeschichten Freundschaft. Liebe. Mut. Träume. Loslassen. Nachdenken. Neu anfangen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 50

Veröffentlichungsjahr: 2016

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,7 (18 Bewertungen)
13
5
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Farbenfrohe Muster,

tausend Lichter,

berührend,

leere Sprühdosen,

meine Farben aufgebraucht.

Inhaltsverzeichnis

Es gibt Dinge, die man nicht beschreiben kann

An das Leben

Sonnenuntergang

Christmas Feeling

Du kennst mich nicht

Grünes Paradies Regenwald

New York

Ungeduld

Tausend Lichter

Liebeskummer

Verbunden

Mehr

Sinne

Bittersüß

Ein Tag im Mai

Sommerzeit

Gedankenwelt

Smile

Blättersturm

„Echtes“ Leben

Sie

Er

Es

Gedichte ohne Dichte

Neu

Wasser

Erde

Luft

Feuer

Nimmerland

Wenn

Buntes Graffiti

Umdrehungen

Gedanken

Eine Mädchenfreundschaft

Hinten: Früher Vorne: Jetzt

Was soll aus dir werden?

Im freien Fall

Warten auf Sommer

Woher weißt du, dass es Liebe ist?

Zweierpotenzen

Ode an einen Mitbewohner

Das blühende Leben

Das „Tausend Lichter“ - Team

Danksagung

Es gibt Dinge, die man nicht beschreiben kann

Wir spazierten durch den von der Abendsonne gedämmten Wald.

Das bunte Herbstlaub lag dicht auf dem Waldboden.

Erste Kastanien wuchsen an den Baumzweigen.

Die untergehende Sommersonne blickte uns am Horizont entgegen.

Wärmend, beruhigend, angenehm.

Ich stapfte durch die braune Erde, hatte Mühe, mich nicht vollkommen mit dem Matsch zu bekleckern, während sie fröhlich herum hüpfte und mich mit ihren strahlenden Augen anschaute.

Ihre Art zu reden, ihr ehrliches Lächeln, das waren nur ein paar der Dinge, die ich an ihr so sehr liebte.

Plötzlich blieb sie stehen, griff nach meinem Arm und zog mich an sich.

"Es gibt Dinge, die kann man nicht beschreiben", sagte sie. "Zum Beispiel meine Liebe zu dir."

Sie lächelte und sah mir noch tiefer in die Augen.

"Versuche mal, die Farbe Blau zu beschreiben", forderte sie mich dann auf.

Eigentlich hatte ich keine Lust, darüber nachzudenken, doch für sie tat ich es.

"Blau ist sanft, eine zarte Farbe…", fing ich an. "Es gibt sie in mehreren Nuancen, in mehreren Tönen. Die Nacht ist dunkelblau, das Meer ist hellblau. Siehst du, ich kann es beschreiben!"

Stolz richtete ich mich auf und streckte die Brust hervor.

Doch sie blickte enttäuscht drein und wartete auf mehr.

"Und was ist, wenn derjenige nicht weiß, wie das Meer aussieht?", fragte sie.

Genervt rollte ich mit den Augen.

"Keine Ahnung, das ist mir aber auch ziemlich egal!", schrie ich.

Dann stieß ich mich von ihr und ging.

Am nächsten Morgen klebte ein Zettel an meinem Schulspind.

"Es gibt Dinge, die kann man nicht beschreiben, zum Beispiel meine Enttäuschung!" stand darauf.

An das Leben

Du folgst mir auf Schritt und Tritt bis zu meinem Tod.

Manchmal renne ich voraus.

Doch manchmal komme ich kaum mit, laufe dir keuchend hinterher, während du immer schneller wirst.

Ich höre dir zu, aber verstehe dich oft nicht.

Du hörst mir zu, aber tust nichts gegen meine Klagen und Leiden.

Du gehst mit mir durch dick und dünn, doch verlass mich bloß nicht.

Viele Menschen kommen einfach nicht mit dir klar.

Manche denken sogar daran, dich für immer zu verlassen, Schluss mit dir zu machen.

Aber seien wir mal ehrlich, liebes Leben.

Eigentlich bist du gar nicht so schlecht.

Die schönsten Momente verbringe ich immerhin auch mit dir.

Lachen, weinen, trauern, glücklich sein, das alles erleben wir gemeinsam.

Dann merke ich, dass du nicht nur mein Gegner, sondern auch mein bester Freund bist.

Sonnenuntergang

Ich sitze am Strand.

Wassertropfen spritzen auf meine Haut.

Der Abend bricht an.

Ich genieße die Ruhe, die leisen

Möwenschreie in der Ferne und das

Rauschen des Meeres.

Langsam schließe ich meine Augen, öffne sie gleich darauf aber wieder.

Die Sonne verabschiedet sich mit einem rosigen Schimmer.

Ihr Licht, das in den Farben orange und gelb leuchtet, wärmt mich und erzeugt eine gemütliche Atmosphäre.

Ich stehe auf.

Der Sand gibt wohltuend unter meinen Schritten nach.

Ich setze mich in den nassen Sand und lege meine Füße ins Wasser.

Eine Meeresbrise weht mir um die Ohren.

Ich atme tief ein und aus.

Die salzige Luft vermischt sich mit dem Geruch von Sonnencreme und Algen.

Ich lege meine Hände ins Wasser.

Langsam tauche ich immer mehr hinein, sodass ich am Ende im Meer stehe.

Von da aus schaue ich mir die prachtvolle untergehende Sonne an.

Die Harmonie zwischen ihr und dem Meer ist einfach traumhaft.

Ich verweile im Takt der leichten Wellen.

Die Sonne wärmt mich, so wird mir im Ozeanwasser nicht kalt.

Nach einer Weile vergeht auch der letzte Sonnenschein und die Dunkelheit zieht über die unendliche Weite.

Ich packe meine Sachen, schenke dem Meer einen letzten Gruß und verlasse den Strand mit einer neuen Kraft.

Christmas Feeling

Es ist der 24 Dezember.

Heute ist Heilig Abend.

Ich laufe durch die beleuchteten Straßen.

Der Wind weht eisig, ich kann es spüren.

Ich puste Atemwölkchen in die Luft.

Meine Schuhe treten tief in den Schnee.

Beinahe falle ich um.

Kichernd spaziere ich weiter.

Siehe da, eine Schneeeule fliegt an mir vorbei, setzt sich auf den Boden.

Ihre Federn verschmelzen mit dem kristallklaren Weiß des Schnees.

Ich stapfe weiter durch die wunderschöne Winterlandschaft.

Unter mir fängt es an zu knirschen.

Der Schnee glitzert, als bestehe er aus Tausenden von Kristallen und Diamanten.

Der Wind verstärkt sich.

Mir frieren fast die Ohren ab.

Mein Gesicht ist taub.

Ich sehe, dass sich meine Nase rot gefärbt hat.

Wie aus dem Nichts kommt eine Gruppe aus Kindern und Eltern vorbei.

"Rudolph, the red nosed Reindeer, had a very shiny nose…", fangen sie an zu singen.

Ich stimme fröhlich mit ein.

"Fröhliche Weihnachten!", rufen plötzlich alle Kinder.

Ein Mädchen kommt zu mir.

Sie hält etwas in den Händen.

"Alles Gute für dich. Wir wünschen dir ein tolles Weihnachtsfest", sagt sie und übergibt mir - einen

Schokoweihnachtsmann.

"Danke schön, euch allen wünsche ich auch ein schönes Fest. Merry Christmas", antworte ich gerührt.

Als die Gruppe strahlend weitergeht, kommen mir kleine Tränen.

Ich betrachte den süßen Weihnachtsmann.

Das ist das Schöne an Weihnachten.

Alle Geschenke kommen von Herzen.

Ich wische mir schnell die Tränen weg und schaue auf die Uhr.

Es ist schon spät.