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Bei Team-Building-Games geht es um das Gesamtkonzept, eine Gruppe zu formen: „Vom Einzelnen zum funktionstüchtigen, zusammenarbeiten Team“. Dieses Team benötigt man bei jeder Art von Veranstaltungen – egal ob bei Seminarveranstaltungen, in der Schule, auf Ferienfahrten und Ferienlagern oder in Gruppenstunden. Wie stark die Teamzusammengehörigkeit in der jeweiligen Veranstaltung werden muss, hängt vor allem vom Zweck und der Dauer der Veranstaltung ab. Daher ist es für die Planung von Veranstaltungen notwendig, daran zu denken, dass eine Gruppe verschiedene Phasen durchläuft und diese auch dabei zu berücksichtigen: Gründungsphase, Streitphase, Vertragsphase, Arbeitsphase und ggf. Trennungs- und Bilanzphase. Auf diese Phasen beruft sich das vorliegende Buch, in dem es zu jeder der fünf Gruppenphasen 16 sorgfältig ausgewählte Spiele und Methoden für die verschiedensten Zielgruppen vorstellt und Ratschläge zu deren Einsatz gibt: von Kennenlernspielen über Vertrauensübungen und Kooperationsspiele bis hin zu Gruppenaufgaben und Reflexionsmethoden. Die jeweilige Phase und deren Besonderheiten werden jeweils am Anfang des jeweiligen Abschnittes kurz erläutert und mit Tipps aus der Praxis versehen. Mithilfe des Buches fällt es dadurch Mitarbeitern in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit wie Seminarleitungen, Jugendleitern und Pädagogen leichter, aufgrund der aktuell beobachteten Gruppensituation schnell auf die Teilnehmenden einzugehen und durch eine zielführende Methodenauswahl deren Gruppenstruktur zu verbessern. Insgesamt ergeben sich daraus 1.048.576 + x Kombinationsmöglichkeiten, die alle für unterschiedliche, aber gleichermaßen begeisternde Veranstaltungen stehen. Die an diesem Buch beteiligten Autoren sind alle seit mehreren Jahren in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit durch das Leiten von Tagesaktionen, Ferienmaßnahmen und Seminaren sowie Fortbildungen tätig. Sie eint die gemeinsame Arbeit in „Grik.de – Ideen für die Kinder- und Jugendarbeit“ unter www.grik.de.
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Seitenzahl: 113
Veröffentlichungsjahr: 2015
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nach Gruppenphasen
Team-Building als Gesamtkonzept
Was sind Gruppenaufgaben?
Reflexion und Feedback
Spiele anleiten
1. Phase – Gründungsphase (Anfang, Ankommen, Orientierung)
Behauptung zum Kennenlernen
Buchstaben-Bingo
Das bist du
Das Marktplatzspiel
Decke fallen lassen
Ein Frage- und Antwortspiel
Gemeinsamkeiten-Kette
Geografisches Kennenlernen
Gordischer Knoten
Kennenlernen mit Klopapier
Kreppband-Namens-Staffel
Malliger Marcus
Meine gewürfelte Geschichte
Schokokuss-Kennenlernen
Streichholz-Kennenlernen
True Lies – Wahre Lügen
2. Phase – Streitphase (Machtkampf, Kontrolle, Gärung)
Arsch-Hirn-Krabben-Catchen
Crazy Cow
Dampfer im Nebel
Evolution
Fake it!
Grummeln
Impuls geben
Jasskarten-Staffette
Minuten-Meditation
Murmeltier macht Winterschlaf
Roboter
Stuhlgang
Tanz der Zulu
Virus
Zwerg – Riese – Zauberer
Zwillingsstatuen modellieren
3. Phase – Vertragsphase (Vertrautheit, Intimität, Klärung)
Anspitzerspiel
Bis 21 zählen
Blind durch den Wald
Blinde Mathematiker
Die Riesenraupe
Gegenstände einholen
Im Kreis fallen lassen
Je kleiner, desto besser
Knoten mit Schleife binden
Murmelbahn
Murmeltransport
Reise nach Jerusalem mal anders
Schwankender Mast
Seilschwingen
Tausendfüßler
Tunnellauf
4. Phase – Arbeitsphase (Differenzierung, Aktion)
Blindes Einkaufen
Calculator
Die Piraten von Walbel
Dreiecksparkettierung
Eimer leeren
Energiestrahl
Fan-Schere-Stein-Papier
Geschichten dichten
Holzstab wandern
Holzstabtragen
Magic Shoes
Panzerknacker
Schokofluss
Spinnennetz durchqueren
Teppich umdrehen
Zwergenrätsel
5. Phase – Bilanzphase (Abschied, Abschluss, Trennung, Ende)
5-Finger-Reflexion
Abendlicher Abschied
Abschiedsbrief
Abschluss des Lagers
Andenken aus Ton
Auswertungsernte
Bild malen als Reflexion lio
Brief für mich in
Bunte Reflexion
Gefühlsdiagramm
Hier sind die Nachrichten
Stärken erkennen
Süßes oder Saures
Teilnehmer gegen Betreuer
Ultimative Lobhudelei
Wasserstand
Alphabetisches Inhaltsverzeichnis
von Christian Mehler
Bei Team-Building-Games geht es um das Gesamtkonzept, eine Gruppe zu formen: „Vom Einzelnen zum funktionstüchtigen, zusammenarbeitenden Team“. Dieses Team benötigt man bei jeder Art von Veranstaltungen – egal ob bei Ferienfahrten (das Team der Leiter und das Team der Teilnehmenden sowie das Team aller), Gruppenstunden oder auch bei Seminarveranstaltungen. Wie stark das „Team“ in der jeweiligen Veranstaltung werden muss, hängt vor allem vom Zweck und der Dauer der Veranstaltung ab. Daher ist es für die Planung von Veranstaltungen notwendig, daran zu denken, dass eine Gruppe verschiedene Phasen durchläuft und diese auch dabei zu berücksichtigen.
Der Begriff „Teamentwicklung“ oder auch „Team-Building“ durchlief in den letzten Jahren eine Kommerzialisierung und findet sich heute in vielen Angeboten für beruflich zusammenarbeitende Gruppen. Solche meist als „Events“ vermarktete Veranstaltungen setzen dabei häufig eher auf den Spaßcharakter oder beginnen bereits mit Gruppenaufgaben, um sich den inneren, bereits gewachsenen Gruppenabläufen zu nähern und daraus Optimierungsstellen zu entdecken und zu entwickeln. Das ist nicht, worum es in diesem Buch geht. Hierbei geht es um den Prozess, eine neu zusammengewürfelte Gruppe von der Entstehung bis hin zur (ggf. eintreffenden) Auflösung zu begleiten.
Das klassische Phasenmodell basiert auf Bruce Tuckmann (US-amerikanischer Psychologe), der erst vier Phasen und später noch die letzte Phase beschrieb, die nicht in jedem Team auftaucht:
1. Gründungsphase (Forming)
Jeder kommt mit unterschiedlichen Erwartungen und Zielen, die durch die eigenen Vorerfahrungen geprägt sind. Die Gruppenmitglieder bleiben auf Distanz. Es gilt, die Spielregeln der Gruppe herauszufinden: Wie ist der Umgang miteinander? Was sind Tabus? Wer will führen?
2. Streitphase (Storming)
Die unterschiedlichen Zielvorstellungen treffen aufeinander. Die Hierarchie wird festgelegt, jeder sucht seine Rolle und will seine Ziele durchsetzen. Gefahr von Einzelgängern.
3. Vertragsphase (Norming)
Die Gruppe hat sich auf einen Gruppenvertrag mit den wichtigsten übereinstimmenden Zielen festgelegt und sich mit diesen abgefunden, sich geeinigt oder sie festgelegt. Die persönliche Beteiligung steigt.
4. Arbeitsphase (Performing)
Der Gruppenvertrag ist stabil, wird allerdings immer wieder auf Bewährungsprobe gestellt. Jeder engagiert sich und identifiziert sich stark mit der Gruppe.
5. Trennungs- und Bilanzphase (Adjourning)
Überprüfung des Gruppenvertrages, Neuaushandlung oder Auflösung, aber auch Trennung/Abschied der Gruppe.
Trotz des Wissens über diese Phasen, die eine Gruppe von der Entstehung bis hin zur Trennung durchläuft, kann man nicht mit jeder Gruppe das gleiche Programm durchführen. Es wird in vielen Fällen klappen, aber eben auch manchmal scheitern. Das Schlimmste, was einer Leitung passieren kann, ist die Rückmeldung der Teilnehmenden: Wir fühlten uns nicht wohl und nicht wahrgenommen. Oder um es umgekehrt auszudrücken: Als Teilnehmer einer Fortbildung auf eine solche Äußerung zu hören: „Also bei den anderen Gruppen kam es immer gut an!“ Das ist keine passende Form von Feedbackannahme und stellt etwas Tolles in den Fokus: Jede Gruppe ist anders! Daher muss auch die Leitung – auch wenn es ein festes Programm ist – auf die Gruppe eingehen, das Gefühl, die Stimmung mitnehmen und passend darauf reagieren. Ohne Alternativplan geht es eben nicht.
Die Phasen dauern in unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich lang und können teilweise direkt durch die Leitung beeinflusst werden, wenn diese die verschiedenen Bedürfnisse, Einstellungen, aber auch Wünsche der Gruppe in jeder Phase kennt.
Die jeweilige Phase und deren Besonderheiten werden jeweils am Anfang der jeweiligen Spielekategorie erläutert. Teilweise fiel dabei die Zuordnung der Spiele zu einer Gruppenphase schwer, wodurch letztendlich eine Entscheidung aufgrund der Praxiserfahrung gefällt wurde. Viele der Spiele werden von Jugendleitern „automatisch“ an den richtigen Stellen einer Veranstaltung eingesetzt. Mir persönlich hat es geholfen, die Gruppenaktionen in diese fünf Phasen unterscheiden zu können. Aber vor allem mit etwas Beobachtungsgeschick diese auch in der mir aktuell gegenüber sitzenden/spielenden/arbeitenden Gruppe zu erkennen und direkt ihre Wünsche und Bedürfnisse in das weitere Vorgehen einfließen lassen zu können, ohne dass diese aktiv geäußert wurden. Ich hoffe, dass Dir dabei auch dieses Buch hilft.
Insgesamt stellt dieses Buch den Versuch dar, die verschiedensten Gruppen unter „einen Hut zu bringen“: Vereinsgruppen, Seminare, Schulgruppen, Erwachsenenbildung etc. Warum? Weil in allen diesen Gruppen dieselben Methoden angewandt werden. Häufig wechselt nur die Einbettung oder die Bezeichnung des Spiels, aber der Inhalt bleibt derselbe. Deshalb habe ich versucht, diese Vielfältigkeit auch in den Inhalten zu berücksichtigen und auch bspw. Fragen, die so nur direkt für Schulklassen passen, unabgewandelt übernommen.
Mit den jeweils 16 Spielen in 5 Kategorien ergeben sich (bei einem Spiel aus jeder Phase) 1.048.576 Kombinationsmöglichkeiten, um sich auf Gruppen einstellen zu können und diese zu begeistern.
Ich freue mich über Rückmeldungen, Anregungen und Wünsche über „Grik.de – Ideen für die Kinder- und Jugendarbeit“, gerne auch direkt an [email protected].
Bleibt mir nur noch eins am Schluss zu wünschen: begeisternde Gruppenentwicklungen!
Auf eine neue Jugendarbeit
Christian Mehler
von Christian Mehler
„Gruppenaufgaben sind Spiele, bei denen die Gesamtgruppe kommunikativ und kooperativ tätig werden muss und das Spiel nur als Gesamtgruppe bewältigen kann. Gegner sind maximal der/die Spielleiter. Die Aufgaben dienen als Katalysator, um die beobachteten Effekte, Kommunikationen und Handlungen nach der Durchführung mit der Gruppe besprechen zu können.“
Damit wissen wir aber noch nicht alles, sondern im Grunde nur:
- Gesamtgruppe arbeitet als ein Team
- Arbeitsform: kooperativ
- Gegner: keine oder Spielleitung
- pädagogisches Ziel: Analyse des Vorgehens
Dass das noch nicht alles sein kann, wird klar, wenn man sich die ersten Beispiele anschaut. Die Spiele beinhalten meist noch weitere charakteristische Punkte:
- ein Problem, dessen Lösung nicht schon bekannt ist
- verschiedene Phasen, in denen verschiedene Aktionen erlaubt bzw. verboten sind: Planungsphase, Durchführungsphase, ggf. Beratungsphase und erneute Durchführungsphase
- Angaben, die das Spielgeschehen erschweren oder erleichtern
Die Auswahl der richtigen Aufgabe für die aktuelle Gruppenphase stellt eine kleine Kunst dar, die man aber leicht meistern kann, wenn man bedenkt:
- Wie lange und gut kennt sich die Gruppe schon?
- Gibt es ausgeschlossene Gruppen?
- Wurden schon andere Gruppenaufgaben erfolgreich gelöst?
Somit bietet es sich an, mit einfachen Gruppenaufgaben zu starten und erst später zu schwierigeren zu kommen.
Vor allem durch die unbekannte Lösung des Problems, für das verschiedene Strategien erprobt, ausprobiert, verworfen, abgewandelt oder auch bestätigt werden müssen, kann die Interaktion der Gruppe untereinander gut vom Spielleiter (aber auch durch Teilnehmer, die aktuell von der Aktion ausgenommen sind, oder durch Videomitschnitte) beobachtet werden. Das Ziel einer Gruppenaufgabe ist somit nicht die erfolgreiche Bewältigung der Aufgabe durch die Gruppe (auch wenn das natürlich einen sehr positiven Effekt hat), sondern vor allem die nachfolgende Auswertungsphase.
In dieser Auswertungsphase versucht man als Spielleiter vor allem die Gruppe in die Auswertung mit einzubeziehen und die meisten Reflexionen und Anstöße von diesen zu bekommen. Damit das gelingt, gibt es mehrere Fragen, die man sich merken (oder auf einem Notizzettel dabei haben) sollte. Die Fragen lassen sich grob in die folgenden Kategorien einteilen. Dabei sollten diese ineinandergreifen und nicht lose hintereinander gestellt werden.
- Wie fühlt ihr euch?
- Wie habt ihr euch dabei gefühlt?
- Wer übernimmt welche Funktion, Rolle oder Aufgabe? Gab es feste Rollen? Existierte ein Anführer?
- Wer beteiligt sich an der Diskussion? Wer nicht?
- Wie wurde über das weitere Vorgehen entschieden?
- Entstanden Teil- bzw. Untergruppen? Welche kommunizierten miteinander?
- Wie wird mit Vorschlägen (von wem) umgegangen?
- Wer beteiligt sich gar nicht?
- Wie habt ihr die Aufgabe empfunden?
- Wo lag die Schwierigkeit?
- Was habt ihr in der Planungsphase/anstelle/dann gemacht?
- Wie wurde der Ablauf organisiert?
- Wer hatte den Vorschlag/die Idee?
- Wie habt ihr dann weitergemacht? Warum?
- Woran lag es, dass dies nicht funktioniert hat?
- Wie würdet ihr es das nächste Mal machen/versuchen?
Natürlich sollte man während dieser Auswertung strikt darauf achten, dass die Gruppe nicht versucht, einer einzelnen Person den Schwarzen Peter zuzuschieben, sondern dann auch dazu fragen: Was hättet ihr machen können, um ihn/sie zu unterstützen, damit es gelingt? Ob man von vornherein bei der Auswertung das Nennen von Namen verbietet (und damit die gewünschten Effekte erreicht), ist fragwürdig, denn schließlich war ja jeder dabei. Wichtig ist es, während der Auswertung auch eigene Empfindungen und Impulse mit einfließen zu lassen, aber eben nur so viele wie nötig und so wenige wie möglich.
Vor allem bei gescheiterten Aufgaben kann diese Phase zu einem Spießrutenlauf werden. Dann kann es besser sein, die Auswertung zeitlich etwas zu verschieben und dazwischen die Gruppe anders zu beschäftigen.
Hat die Auswertung geklappt, so sollte die Gruppe jetzt zumindest wissen, woran es gelegen haben könnte, dass es geklappt bzw. nicht geklappt hat und was man beim nächsten Mal (unabhängig vom Ergebnis) während der Planungs- und der Durchführungsphase anders machen würde.
Je nach Methode bieten sich auch noch weitere Auswertungsfragen an. Diese haben wir bei einigen Artikeln explizit angegeben.
Zur Reflexionstheorie gibt es mittlerweile viele gute Bücher. Empfohlen sei dabei „Der Blick in den See: Reflexion in Theorie und Praxis“ von Mart Rutkowski (über http://shop.grik.de bestellbar).
Häufig werden „Team-Building-Games“ (auch „Teambuilding-Games“ oder „Spiele zur Gruppenentwicklung“) mit „Gruppenaufgaben, gruppendyna-mische Spiele“ (Quick-Jump K:789) gleichgesetzt. Bei Team-Building-Games geht es anders als bei Gruppenaufgaben hingegen um ein Gesamtkonzept. Dabei wird abhängig von den Gruppenstruktur- und Aktionsphasen das Ziel „Vom Einzelnen zum funktionstüchtigen, zusammenarbeitenden Team“ verfolgt. Insofern stellen „Gruppenaufgaben, gruppendynamische Spiele“ nur einen Teil dar, der den Weg zum Ziel „das Team aufzubauen und zu festigen“ ermöglicht.
von Christian Mehler
Reflexion dient dem Einzelnen der Gruppe und der Gruppe, sich neue Erkenntnisse und Einstellungen bewusst zu machen, Ziele und Handlungsschritte nach der aktuellen Situation neu auszurichten sowie Emotionen (Gefühle) gemeinsam zu klären und zu verarbeiten. Somit bedeutet Reflexion, innezuhalten, in einen Spiegel zu schauen und gemeinsam voneinander zu lernen. Beispiele, wie man dies in der Arbeit mit Menschen einsetzen kann, finden sich im vorherigen Artikel.
Feedback ist eine Rückmeldung an eine Person, über deren Verhalten und wie dieses von anderen wahrgenommen, verstanden und erlebt wird. Also von einer Person an eine andere. Das Ziel sollte dabei sein, sein Selbst- und Fremdbild anzugleichen und sich selbst und seine Wirkung auf andere besser zu verstehen. Damit das Feedback-Geben und -Nehmen funktioniert, definiert man mit den jeweiligen Gruppen Regeln im Vorfeld – meist im Rahmen der Gesamtaktion, die diese schon (indirekt) beinhalten oder noch kurz vor dem Feedback-Part.
Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten für Feedback-Regeln. In der Praxis haben sich diese bei mir bewährt.
Geschenk
Feedback ist nichts Schlechtes und soll dem Feedback-Nehmer als Geschenk für die Zukunft dienen.
Das Feedback soll Dir für die Zukunft dienen. Daher merke Dir das Feedback der anderen, schreibe es Dir auf und versuche für die Zukunft daraus Deine eigenen Konsequenzen zu ziehen.
Man kann nicht wissen, was der andere sagen will, bevor er nicht zu Ende gesprochen hat. Allenfalls könnte man es vermuten. Deshalb gilt: Ausreden lassen!
Wenn Du einen Punkt nicht verstanden hast, so stelle Rückfragen zu diesem, achte aber darauf, dass Du nicht anfängst, Dich zu verteidigen.
Jeder empfindet Situationen anders. Daher gibt es sehr häufig geteilte Meinungen über dieselbe Situation. Rechtfertige Dich nicht für Dein Handeln, sondern lasse die Botschaft des anderen auf Dich wirken.
Subjektiv
Gehe von deinen eigenen Beobachtungen und Eindrücken und nicht von denen anderer aus. Dann fällt es dem Feedback-Nehmer leichter, das Feedback anzunehmen. Sprich daher aus Deiner eigenen Perspektive: „Ich habe beobachtet, …“, „Ich habe dabei gedacht/gefühlt, …“ „Ich denke, dass …“, „Ich finde, ....“ etc.
Fange mit positiven Rückmeldungen an, sprich dann die negativen Punkte an und ende wiederum mit positiven Punkten. Bette somit die negativen Punkte in die positiven ein.
Der Feedback-Geber soll beschreiben, was er sieht oder hört, also beobachtbare Verhaltensweisen (nicht bewerten, interpretieren, Motive suchen).
Der Geber soll konkrete Situationen beschreiben (nicht: „Immer bist Du …“).