Teufel100s Weihnachtsgeschichten - Sven Buchien - kostenlos E-Book

Teufel100s Weihnachtsgeschichten E-Book

Sven Buchien

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Beschreibung

Die ersten beiden Kurzgeschichten, die im Buch zu finden sind, sind im Rahmen des Bloggeradventskalenders in den Jahren 2011 und 2012 entstanden. Beide Geschichten sind auf dem Blog aquarium.teufel100.de veröffentlicht, und können nun auch hier als E-Book kostenlos gefunden werden.

 

Die dritte Kurzgeschichte ist entstanden, als viele Menschen ihre Menschlichkeit über Board warfen. 2015, als wir von einer "Flüchtlingswelle" sprachen und gleichzeitig Menschen im Meer ertrinken ließen. So, wie wir es noch immer geschehen lassen, während wir Menschen kriminalisieren, die sich für die Seenotrettung einsetzen.

 

Menschlichkeit entdecken, so wie es in vielen anderen Weihnachtsgeschichten geschieht, dazu wäre die Weihnachtszeit doch genau richtig. Zu sehen, dass der eigene Egoismus, der menschenfeindliche Nationalismus diese Welt nicht weiterbringt, dass wir wirklich zusammen mehr erreichen könnten, das wäre es, was unsere Welt das ganze Jahr über zu einer Weihnachtsinsel machen könnte.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Sven Buchien

Teufel100s Weihnachtsgeschichten

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Und dann Frage ich mich, ob das Weihnachten ist?

Und dann Frage ich mich, ob das Weihnachten ist?

 

Nachdenkend gehe ich durch die nächtliche Stadt. Überall sind Lichter, welche die Nacht, die Läden und die Marktbuden erhellen. Auf dem Weihnachtsmarkt hört man glückliche Kinder, die sich in Fahrgeschäften vergnügen. Weihnachtsmusik verfolgt mich, bohrt sich tief in meine Gedanken. Es geht um die Weihnachtsbäckerei, um den Schnee, um Liebe und Zuneigung und um den Zusammenhalt der Familie - Nächstenliebe wird auf einmal großgeschrieben.

 

Langsam gehe ich von Bude zu Bude. Vor einem Stand mit kandiertem Obst entdecke ich ein Kind, dass die kandierten Äpfel mit großen Augen ansieht. Die Mutter steht daneben, sieht, wo der Blick des Kindes hinfällt und dann kann ich Traurigkeit in ihrem Gesicht erkennen. Sie kniet sich zu ihrem Kind hinunter, flüstert ihm was ins Ohr und auch in seinem Gesicht flackert kurz Traurigkeit auf. Beide gehen sie weiter, aber schon kurze Zeit später kann man wieder Fröhlichkeit im Gesicht des Kindes erkennen, das Gesicht der Mutter hingegen bleibt von Traurigkeit erfüllt.

 

Auch ich gehe weiter, bleibe mit meinen Gedanken aber bei der Mutter mit ihrem Kind. Wahrscheinlich wird sie es schwer haben, dem Kind ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Wahrscheinlich wird es was Kleines sein und wahrscheinlich wird das Kind kurz traurig sein, sich dann aber über das Geschenk freuen. Und dann Frage ich mich, ob das Weihnachten ist?

 

Kurze Zeit später komme ich an einem Kaufhaus vorbei. Hier streitet sich eine Jugendliche mit ihren Eltern. Es geht wohl um das Geschenk, welches die Eltern hier im Kaufhaus erwerben möchten. Es geht darum, dass das Geschenk wohl noch nicht teuer genug ist und das die Jugendliche wohl etwas will, was noch einmal doppelt so teuer ist.

Und dann muss ich daran denken, dass ich in meiner Jugendzeit nicht einmal wusste, was ich unterm Baum finden würde. Es blieb ein großes Geheimnis bis zur Bescherung und das war es, was den Reiz von Weihnachten ausgemacht hat. Sicher war ich auch vorher schon neugierig, habe versucht herauszufinden, welche Geschenke denn unterm Weihnachtsbaum auf mich warteten, aber erfahren habe ich es immer erst unterm Weihnachtsbaum. Es war nicht immer das, was ich mir gewünscht hatte, aber es war immer schön und ich war nach der Bescherung immer glücklich über das Geschenk.

Inzwischen waren die Eltern des Mädels verschwunden und das Mädel selbst telefonierte mit ihrem Handy. Jetzt hörte sie sich wieder glücklich an, obwohl sie eben noch sagte, dass sie nie mehr glücklich sein würde, wenn sie nicht das teurere Geschenk bekommt. Wahrscheinlich wird sie ihren Willen bekommen haben und unterm Weihnachtsbaum wird das liegen, was sie sich schon immer gewünscht hat.

 

Spontan zähle ich mein letztes Kleingeld – mein letztes Geld. Es sind noch fünf Euro. Ich steuere auf den Stand zu, vor dem das Kind stand, und kaufe einen leuchtend roten kandierten Apfel. Ich lasse ihn einpacken und schlendere weiter über den Markt in dieser nächtlichen Stadt. Am Ende der Straße entdecke ich das Kind mit seiner Mutter, ich laufe zu ihm, spreche kurz mit der Mutter und gebe dem Kind den leuchtenden Apfel. Ich sehe die großen leuchtenden Augen des Kindes und sage mir, das ist Weihnachten.