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Meinungsschauspieler: #Digitalleben E-Book

Sven Buchien

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Beschreibung

Am 25.04.2015 hat die SPD ein Barcamp zum Thema #DigitalLeben veranstaltet. Es gab eine Menge Sessions, von denen ich mir allerdings nur drei ansehen konnte. Zu diesen drei Sessions habe ich meine Gedanken jeweils in einem Blogartikel zusammengefasst, die auf meinungsschauspieler.de veröffentlicht wurden.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Sven Buchien

Meinungsschauspieler: #Digitalleben

Texte zum Barcamp #Digitalleben der SPD

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

#DigitalLeben: Die neue Arbeitswelt

Am 25.04.2015 hat die SPD ein Barcamp zum Thema #DigitalLeben veranstaltet. Es gab eine Menge Sessions, von denen ich mir allerdings nur drei ansehen konnte. Eine davon hatte das Thema „Sharing Economy – Digitaler Kapitalismus“. Die Diskussion ging um Pro- oder Contra Sharing Economy, allerdings glaube ich, dass die Diskussion in die falsche Richtung ging.

 

Als Erstes ist es schon schwierig, eine Definition für „Sharing Economy“ zu finden. Ich zähle Portale wie Helping oder Airbnb nicht dazu, denn für mich sind das große Vermittlungsagenturen, die Angebot und Nachfrage zusammen bringen. Aber an eine Definition möchte ich mich hier jetzt nicht wagen, weswegen ich jetzt einfach den Rahmen aus der Session übernehme.

 

Aufgefallen ist als Zweites, dass viele noch an dem alten Bild der Arbeitswelt festhalten. Von der sind wir aber inzwischen schon weit entfernt. Das typische Arbeitsverhältnis wird immer weiter verdrängt. Es findet eine Flexibilisierung der Arbeitskraft statt, und dieser Prozess wurde von der SPD wohlwollend mit angestoßen. Wir reden hier von Zeitarbeit, wir reden von Ich-AGs und wir reden von Hartz4. Immer mehr Menschen wurden in die Selbstständigkeit gedrängt, denn die Selbstständigkeit ist die größtmögliche Form der Flexibilität.

 

Natürlich hat das Nachteile, denn die meisten dieser Selbstständigen haben nicht das Geld, um sich eine private Altersvorsorge aufzubauen. Und auch viele andere Leistungen können sie nicht in Anspruch nehmen, die durch die Sozialversicherungen abgedeckt sind und genau hier sollte die SPD ihr Augenmerk drauflegen.

 

Es kann nicht darum gehen, zu versuchen, die alten Arbeitsverhältnisse wieder herzustellen – das wird nicht gelingen. Vielmehr muss es jetzt darum gehen, dass diese Arbeitsverhältnisse so gestaltet werden, dass die Betroffenen auch unter das soziale Schutzschild kommen. Das gilt aber nicht nur für die Menschen, die jetzt durch Online-Vermittler wie Helping in die Selbstständigkeit gehen, sondern auch für die, die schon vorher den Schritt wagen mussten. Und es hilft auch nicht, diese Menschen zu verteufeln, denn es gibt einen Grund dafür, dass sich diese Menschen in die Selbstständigkeit begeben haben. In eine Selbstständigkeit, die bei vielen in eine Art Selbstausbeutung ausartet, weil das für viele der einzige Weg ist, um das Geld für die Grundversorgung zu erwirtschaften.

 

Viele von diesen Menschen würden sich gar nicht in die Selbstständigkeit begeben, wenn sie einen sicheren Arbeitsplatz hätten. Viele würden das soziale Schutzschild nicht verlassen, wenn sie denn die Möglichkeit dazu hätten. Aber die SPD hat mit Hartz4 die Grundlagen geschaffen, dass viele die Selbstständigkeit als letzte Möglichkeit sehen, sich ein letztes Stück Würde zu behalten. Darüber wurde in der Session übrigens überhaupt nicht gesprochen. Hartz4 bedeutet für viele soziale Ausgrenzung, es bedeutet für viele, dass sie von der Gesellschaft angefeindet werden, weil sie nicht selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen und das drohende Sanktionsschwert tut das übrige. Es wurde also ein gesellschaftlicher Druck aufgebaut, auch von der SPD und sich jetzt darüber zu beschweren, dass es im Internet Plattformen gibt, die diesen Selbstständigen Aufträge vermitteln, ist einfach nur scheinheilig. Dies gilt übrigens auch für andere Anbieter, die zum Beispiel Taxifahrten vermitteln oder Nachhilfe oder was weiß ich.