The Crucible - Hexenjagd von Arthur Miller. - Arthur Miller - E-Book

The Crucible - Hexenjagd von Arthur Miller. E-Book

Arthur Miller

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Beschreibung

Königs Erläuterungen: Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen ALLES, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Infos zu Leben und Werk bis zu Stil und Sprache u. v. m. - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . findest du kurz und knapp aber auch ausführlich - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick ideal auch zum Wiederholen. - Das Stichwortregister ermöglicht dir schnelles Finden wichtiger Textstellen. . und klar strukturiert - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen gibt dir bessere Orientierung beim Suchen wichtiger Textstellen. - Klar strukturierte Schaubilder zeigen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit weiteren extra Abituraufgaben und vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

Band 492

Textanalyse und Interpretation zu

Arthur Miller

THE CRUCIBLE

Von Dorothée Leidig

Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen

Zitierte Ausgabe: Arthur Miller: The Crucible. A Play in Four Acts. Hrsg. von Bernhard Reitz. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2010.  Über die Autorin dieser Erläuterung: Dr. phil. Dorothée Leidig, Studium der Germanistik, Ethnologie, Pädagogik, Ur- und Frühgeschichte u. a. m. Lebt und arbeitet als freie Lektorin und Autorin in Freiburg. Mitautorin und -herausgeberin verschiedener Sach- und Fachbücher. Im Jahr 2012 Stipendiatin des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg.

Hinweis: Die Rechtschreibung wurde der amtlichen Neuregelung angepasst. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.

1. Auflage 2013

ISBN 978-3-8044-7007-1

© 2013 by C. Bange Verlag GmbH, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Bruce Davison als Reverend Parris und Winona Ryder in der Rolle der Abigail in der Verfilmung von Nicholas Hytner (US. 1996). © Cinetext Bildarchiv

Hinweise zur Bedienung

Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

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INHALT

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. Arthur Miller: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Hexenverfolgungen in Europa

Die Hexenprozesse von Salem 1692/93

Chronologie der historisch belegten Vorgänge in Salem

Puritanismus

Antikommunistische Hetzjagd der McCarthy-Ära

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

Erste Idee und Auslöser

Literarische Vorbilder

3.2 Inhaltsangabe

1. Akt, Vorspann (S. 3–17)

1. Akt (S. 17–75)

2. Akt (S. 76–113)

3. Akt (S. 114–156)

4. Akt (S. 157–185)

Echoes down the Corridor (S. 186)

Die Kommentare

3.3 Aufbau

1. Akt – Exposition

2. Akt – Steigerung durch „erregende Momente“

3. Akt – Weitere Steigerung und Höhepunkt

4. Akt – „Fallende Handlung“ und Katastrophe

Die Kommentare des 1. Akts

Hinzugefügt und wieder gestrichen: Szene 2. Akt

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

John Proctor

Abigail Williams

Elizabeth Proctor

Reverend Samuel Parris

Reverend John Hale

Rebecca Nurse

Mary Warren

Thomas und Ann Putnam

Giles Corey

Nebenfiguren

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

3.7 Interpretationsansätze

Hexenjagd und Kommunistenhetze

Vergleich der beiden Fälle

Gewissen und Selbstachtung

Bühnenbild

4. Rezeptionsgeschichte

Kritische Stimmen

Verfilmungen

5. Materialien

Hexenhammer (Malleus Maleficarum)

Ursachen der Hexenverfolgungen in Europa

Umgang mit dem Besitz Proctors

Committee on Un-American Activities (HUAC)

Wie ein Gerücht zu Pogromstimmung führen kann

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Task 1 **

Task 2 *

Task 3 *

Task 4 **

Literatur

Zitierte Ausgabe

Deutsche Übersetzung

Weitere Ausgaben und Werke

Lernhilfen und Kommentare

Sekundärliteratur

Internet-Adressen

Verfilmungen

1.Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Damit sich jeder Leser und jede Leserin in diesem Band sofort zurechtfindet und das für ihn Interessante entdeckt, folgt eine Übersicht.

Im 2. Kapitel wird Arthur Millers Leben beschrieben und auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund verwiesen:

Arthur Miller wurde am 17. Oktober 1915 als Sohn jüdischer Einwanderer in New York geboren. Er starb im Alter von 89 Jahren am 10. Februar 2005.

Der Puritanismus begünstigte die Entwicklung des Hexenwahns.

In den 1940-/1950-er Jahren trieb Senator McCarthy in den USA eine Kommunistenjagd voran. 1953 verfasste Miller als Warnung das Theaterstück The Crucible.

Im 3. Kapitel bieten wir Textanalyse und -interpretation.

The Crucible – Entstehung und Quellen:

Erste Ideen für The Crucible entwickelt Miller während seines Studiums. Plot und Figuren sind eng an historische Fakten angelehnt. Millers literarische Vorbilder: Ibsen und Piscator.

Am 22. Januar 1953 wird The Crucible im Martin Beck Theatre am New Yorker Broadway uraufgeführt.

Chronologie und Schauplätze:

Zeit: 1692.Ort: Salem, Massachusetts, USA.

Inhalt:

Im Jahr 1692 bricht in der puritanisch geprägten Stadt Salem ein Hexenwahn aus, nachdem Mädchen bei wilden Tänzen im Wald von Reverend Parris erwischt worden sind. Aus Furcht vor Strafen verfallen einige Mädchen in eine Art Hysterie: Die Sache wird zum Teufelswerk aufgebauscht. Abigail, die ein Verhältnis mit John Proctor hatte, beschuldigt Elizabeth, die Frau ihres einstigen Dienstherrn, falsch, um sie loszuwerden. Elizabeth wird ebenso wie andere rechtschaffende Personen verhaftet und zum Tode wegen Hexerei verurteilt. Auch John Proctor wird verurteilt. Kurz vor seiner Hinrichtung könnte er sein Leben durch die Unterschrift unter ein falsches Geständnis retten. Er bleibt bei der Wahrheit und lässt sich wie ebenfalls unschuldige Mitgefangene hängen.

Aufbau:

The Crucible ist in vier Akten wie ein klassisches Dramanach einem fünfstufigen Schema aufgebaut. Das Theaterstück enthält jenseits der Handlung ausführliche Kommentare des Autors zu den historischen Hintergründen und den Figuren.

Personen:

John Proctor, Hauptfigur und tragischer Held des Stücks. Er hatte ein Verhältnis mit Abigail, hält Hexen und Teufel für Hirngespinste und wählt am Ende den Tod, um seine Aufrichtigkeit zu bewahren.

Abigail Williams, Anführerin der Mädchen, heizt die Hexenjagd maßgeblich mit an.

Elizabeth Proctor, Johns Ehefrau, wird von Abigail als Hexe verleumdet und verhaftet.

Reverend Samuel Parris, Pfarrer von Salem, unbeliebt, machtbesessen und zugleich voller Ängste; die Entwicklung von Hysterie und Hexenjagd ist ohne ihn nicht denkbar.

Reverend John Hale, gelehrter Geistlicher, wird herbeigerufen, um das Böse zu bekämpfen; er macht eine vollkommene Wandlung durch.

Weitere Personen des Stücks sind u. a.: Ann und Thomas Putnam, Rebecca Nurse, Giles Corey, die Mädchen Betty, Ruth, Susanna, Mercy, Mary und die Sklavin Tituba.

Stil und Sprache:

Miller entwickelt eine Sprache, die dem modernen Publikum verständlich ist, aber auch den Ton des 17. Jahrhunderts trifft: Besonderheiten sind doppelte Verneinungen, Fehlen des Hilfsverbs „to do“ und altmodische Begriffe wie „aye“ statt „yes“.

Interpretationsansätze:

Komplexes Drama mit vielfältigen Interpretationsansätzen (u. a. Verhältnis Individuum/Gesellschaft, Rolle der Justiz, Entstehung von Massenwahn). Zwei wichtige Ansätze werden ausführlich behandelt:

Die Verbindung zwischen der Hexenjagd in Salem und der Kommunistenhetze in den USA der 1950er-Jahre.

Die Bedeutung des Gewissens für den einzelnen Menschen (zentrales Thema in Millers Werk).

2.Arthur Miller: Leben und Werk

Arthur Miller (1915–2005) im Jahr 1947 © ullstein bild – ArenaPAL / MANDER AND MITCHENSON

2.1Biografie

JAHR

ORT

EREIGNIS

ALTER

1915

New York

Geburt von Arthur Miller am 17. 10. 1915 als zweites Kind von Isidore und Augusta Miller. Der Vater war ein wohlhabender jüdischer Textilfabrikant.

1929

Die Weltwirtschaftskrise treibt auch die Fabrik der Millers in den Ruin. Die Familie muss nach Brooklyn umziehen und unter viel bescheideneren Verhältnissen leben.

14

1933

New York

Abschluss der High School.

18

1934

Michigan

Studium des Journalismus an der Ann Arbor University of Michigan.

19

1936

Erste Uraufführung eines Dramas von Miller (Honors at Dawn).

20

1936

Nach dem Gewinn des „Avery Hopwood Award“ in Drama für sein Stück No villain wechselt Miller ins Hauptfach Anglistik.

21

1938

New York

Abschluss des Studiums, Rückkehr nach New York. Mit dem „Theatre Guild Award“ erhält Miller den ersten seiner zahlreichen Preise für seine Dramen. Miller schlägt sich mit verschiedenen Jobs durch, einen Teil seiner Einkünfte kann er durch literarische Arbeiten (Hörspiele, journalistische Arbeiten) erzielen.

23

1940

Heirat mit Mary Grace Slattery.

24

1944

Geburt der Tochter Jane Ellen.

28

1947

Geburt des Sohnes Robert. Das Drama All My Sons erscheint (dt. Alle meine Söhne, 1948) und wird mit dem „New York Drama Critics Circle Award“ ausgezeichnet. Antifaschistische Aktivitäten Millers.

31

1949

New York

Uraufführung von Death of a Salesman am Broadway unter der Regie von Elia Kazan. Miller erhält den „Pulitzer-Preis“ für Death of a Salesman (dt. Tod eines Handlungsreisenden, 1950)

33

1953

New York

Miller schreibt das Drama The Crucible. Es wird am 22. Januar 1953 im Martin Beck Theatre am New Yorker Broadway uraufgeführt. (dt. Titel Hexenjagd, 1954; auch unter Hexen von Salem bekannt).

38

1954

Berlin

10. Februar 1954: Deutsche Erstaufführung von Hexenjagd am Schillertheater in Berlin.

39

Brüssel

Auf Veranlassung US-amerikanischer Behörden wird Miller die Einreise nach Europa verweigert.

1955

Das Drama A View from the Bridge erscheint (dt. 1956 unter dem Titel Blick von der Brücke).

40

1956

New York

Scheidung von Mary Grace Slattery. Miller heiratet die amerikanische Schauspielerin Marilyn Monroe.

41

1957

Miller wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er sich geweigert hat, die Namen ihm bekannter Kommunisten zu nennen. Ihm wird außerdem der Pass entzogen.

42

1958

Das Urteil von 1957 wird aufgehoben.

43

1960

Reno/Nevada

Der Film Misfits (dt. 1961 Nicht gesellschaftsfähig), für das Miller das Drehbuch verfasst hat, wird mit Marilyn Monroe und Clark Gable verfilmt, Regie: John Houston. Während der Filmarbeiten erste Begegnung mit Inge Morath.

45

1961

Die Ehe mit Marilyn Monroe wird geschieden.

46

Paris

Miller hält sich zu Dreharbeiten für A View from the Bridge in Paris auf.

1962

Heirat mit der österreichischen Fotografin Inge Morath; Geburt der Tochter Rebecca.

47

1962

Tod von Marilyn Monroe.

47

1965

Der Roman Incident of Vichy erscheint (dt. Zwischenfall in Vichy).

50

1965

Bled, Slowenien

Miller wird zum Präsidenten des internationalen Schriftstellerverbandes PEN gewählt.

1966

Geburt des Sohnes Daniel.

51

1968

Washington, D.C.

Miller wird Delegierter auf Parteitag der Demokraten.

53

1972

Politische Aktivitäten gegen die Unterdrückung von Künstlern und Schriftstellern.

57

1978

China

Reise nach China.

63

1983

China

Miller arbeitet mit chinesischen Theaterensembles.

68

1985

Litauen

Teilnahme an einem Treffen amerikanischer und sowjetischer Autoren in Vilnius.

70

1986

Moskau

Miller trifft Michail Gorbatschow.

71

1987

Millers Autobiografie Timebends (dt. Zeitkurven, 1987) erscheint.

72

1995

London

Festakt und Ehrungen anlässlich seines 80. Geburtstages.

80

2002

Oviedo, Spanien

Verleihung des renommierten „Prinz-von-Asturien-Preises“ in der Sparte Literatur, den zuvor nur zwei nicht-spanische AutorInnen erhalten hatten (Günter Grass 1999 und Doris Lessing 2001). Tod Inge Moraths.

86

2003

Jerusalem

„Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft“

87

2005

Roxbury/Connecticut, USA

10. Februar: Tod Arthur Millers.

89

2.2Zeitgeschichtlicher Hintergrund

ZUSAMMENFASSUNG

Als 1692 der Hexenwahn in Salem ausbrach, kam es in Europa nur noch vereinzelt zu Hexenprozessen; in Salem wurden fast 200 Menschen verhaftet, 22 verloren ihr Leben.

Der Puritanismus mit seiner engen Ausrichtung an der Bibel und einer ausgeprägten Furcht vor dem Teufel begünstigte die Entwicklung des Hexenwahns.

In den 1940-/1950-er Jahren trieb Senator McCarthy in den USA eine Kommunistenjagd voran, die wahnhafte Züge trug und Miller veranlasste, als Warnung The Crucible zu verfassen.

Hexenverfolgungen in Europa

Hexen sind in der europäischen Kultur spätestens seit der Antike bekannt, wurden aber bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts als Einzelerscheinungen angesehen. Ende des 15. Jahrhunderts nahm die Zahl der Hexenhinrichtungen zu, wobei zu dieser Zeit religiöse Motive eine besonders große Rolle gespielt haben dürften. Zauberei und Hexenwesen wurden vor allem mit den sogenannten Ketzern in Verbindung gebracht, von denen die Kirche sich bedroht sah. Im Jahr 1484 rief Papst Innozenz VIII. die Inquisition aus und beauftragte die beiden Dominikaner Heinrich Institorisund Jacob Sprenger, gegen Hexerei und Zauberei in Deutschland vorzugehen. 1487 erschien ihr berüchtigter Hexenhammer (oder Malleus maleficarum, wie das Werk im Original heißt), in dem beschrieben wird, woran man Hexen und Zauberer angeblich erkennt und wie sie die Menschen quälen (vgl. 5. Materialien).

Titelseite einer französischen Ausgabe des Hexenhammers © ullstein bild – The Granger Collection

Bis zum Beginn der großen Hexenverfolgungen und -verbrennungen, die ihren Höhepunkt zwischen 1570 und 1630 erlebten, sollten jedoch noch rund 100 Jahre vergehen[1]. Nach 1630 gab es zwar weiterhin Hexenverfolgungen, in einigen katholischen Gebieten sogar verstärkt, die Macht der Befürworter und Antreiber war jedoch gebrochen. 1775 (in Kempten) und 1782 (im schweizerischen Glarus) fanden die letzten Hexenhinrichtungen im deutschsprachigen Raum statt[2]. Neuere Forschungen gehen davon aus, dass zwischen 1400 und 1800 etwa 70.000 Menschen als Hexen hingerichtet wurden, schätzungsweise 40.000, also mehr als die Hälfte davon, im deutschsprachigen Raum. 80 % der Hingerichteten waren Frauen, wobei in Nordeuropa der Anteil der Frauen am niedrigsten war[3].

Die Hexenverfolgung ist ein komplexes Phänomen mit vielschichtigen Ursachen, die nicht isoliert voneinander betrachtet werden können. Volkstümlicher Aberglaube, die Konfessionalisierung, die Gegenreformation und der Prozess der Nationenbildung werden von der neueren Forschung als bedeutende Ursachen angesehen. In letzter Zeit rückt der Hexenwahn als Nebenprodukt des sich entwickelnden Kapitalismus zunehmend in den Fokus der Forschung. Mit Sicherheit kann man davon ausgehen, dass die Lebensbedingungen für die Menschen in dieser Zeit außerordentlich schwierig waren: Immer wieder brachen die Pest und andere Seuchen aus, die häufigen Ernteausfälle der sogenannten Kleinen Eiszeit führten zu Hungersnöten und einem ständigen Mangel an Brenn- und Bauholz und nicht zuletzt bedrohten kriegerische Auseinandersetzungen – vor allem der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) – die Menschen. Die kollektiven Ängste vor einer existenziellen Bedrohung durch unkontrollierte Mächte waren schließlich so groß, dass sie den Hexenwahn in ganz Europa zumindest begünstigten.

Die Hexenprozesse von Salem 1692/93

Arthur Millers Drama