The Goal – Jetzt oder nie - Elle Kennedy - E-Book
SONDERANGEBOT

The Goal – Jetzt oder nie E-Book

Elle Kennedy

0,0
8,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wunderbar romantisch und fesselnd bis zur letzten Seite: Im vierten Band der »Off-Campus«-Reihe von Elle Kennedy muss die Liebe viele Hürden meistern.   Sabrina James ist ein echtes Powergirl: Sie hat ihre Ziele klar vor Augen und arbeitet hart dafür, sie zu erreichen. Das College hat sie bereits als Jahrgangsbeste abgeschlossen, jetzt bereitet sie sich auf ihr Studium in Harvard vor. Die Karriere als Anwältin scheint zum Greifen nah.    Wenn es eines gibt, das Sabrina jetzt nicht gebrauchen kann, dann ist das Ablenkung. Doch dann tritt Tucker in ihr Leben und bringt alles durcheinander.   Auch Tucker weiß ganz genau, was er will: Sabrina. Der Eishockeyspieler ist hin und weg von dem klugen, ehrgeizigen Mädchen und tut alles, um ihr seine Liebe zu beweisen. Doch Sabrina hat sich fest vorgenommen, sich durch nichts und niemanden von ihrem Weg abbringen zu lassen. Schafft Tucker es, ihr zu zeigen, dass man im Leben beides braucht: Karriere und Liebe?    Mit Tucker hat Elle Kennedy einen Protagonisten geschaffen, wie man ihn sich nicht besser erträumen könnte: attraktiv, kein Macho wie seine Kumpels, ehrgeizig und verständnisvoll. Unermüdlich kämpft der gut aussehende und liebevolle Eishockeyspieler um Sabrinas Herz. Auch wenn es bei Sabrina etwas länger dauert, die Herzen der Leserinnen erobert Tucker im Sturm.      Träume, Wünsche und die ganz große Liebe: die »Off-Campus«-Reihe   Die »Off-Campus«-Reihe von Elle Kennedy ist New Adult-Romance in Bestform. Die Träume und Zweifel dieser besonderen Lebensphase werden ebenso thematisiert wie die ewigen Wirren des Herzens.    Nach »The Deal – Reine Verhandlungssache«, »The Mistake – Niemand ist perfekt« und »The Score – Mitten ins Herz« findet die beliebte Serie mit der Geschichte um Sabrina und Tucker ihr berauschendes Ende. 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mehr über unsere Autoren und Bücher:

www.piper.de

Ein »Off-Campus«-Roman

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christina Kagerer

ISBN 978-3-492-97868-2 November 2017 © Elle Kennedy 2016 Titel der amerikanischen Originalausgabe: »The Goal: An Off-Campus Novel«, CreateSpace Independent Publishing 2016 © der deutschsprachigen Ausgabe: Piper Verlag GmbH, München 2017 Covergestaltung: zero-media.net, München Coverabbildung: FinePic®, München Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck   Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.   In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Wir weisen darauf hin, dass sich der Piper Verlag nicht die Inhalte Dritter zu eigen macht.

Inhalt

Cover & Impressum

Kapitel 1 – Sabrina: Scheiße, scheiße, scheiße. …

Kapitel 2 – Tucker: Halt dich bloß …

Kapitel 3 – Sabrina: Tucker sitzt da …

Kapitel 4 – Tucker: Das Geräusch eines …

Kapitel 5 – Sabrina: Es ist einer …

Kapitel 6 – Tucker: Das Training ist …

Kapitel 7 – Sabrina: Ich bin schon …

Kapitel 8 – Tucker: »Wir sind scheiße«, …

Kapitel 9 – Tucker: Ich warte auf …

Kapitel 10 – Sabrina: Ich weiß nicht, …

Kapitel 11 – Tucker: Ein paar Tage …

Sabrina: Ich bin bereits …

Kapitel 12 – Sabrina: Hope wartet in …

Kapitel 13 – Sabrina: … auf die Stirn …

Kapitel 14 – Sabrina: Nacktmalerei?« Zweifel überkommen …

Tucker: Wir sind alle …

Kapitel 15 – Tucker: Ich: Ich vermisse …

Sabrina: Tuckers Zunge steckt …

Kapitel 16 – Tucker: Als ich in …

Kapitel 17 – Sabrina: Habe eine alte …

Kapitel 18 – Tucker: Um viertel nach …

Kapitel 19 – Tucker: Ich dachte immer, …

Sabrina: Ich starre Tucker …

Kapitel 20 – Tucker: Das Stadion ist …

Kapitel 21 – Sabrina: Es ist eiskalt, …

Kapitel 22 – Sabrina: Das Telefon kommt …

Kapitel 23 – Sabrina: Ich warte draußen …

Tucker: Beim Eishockey spielt …

Kapitel 24 – Sabrina: Als ich im …

Kapitel 25 – Tucker: In der Küche …

Kapitel 26 – Sabrina: Ich bin nervös.« …

Kapitel 27 – Sabrina: Was machen wir …

Kapitel 28 – Tucker: Ich weiß, ich …

Kapitel 29 – Sabrina: »Heilige Scheiße, brauchen …

Kapitel 30 – Tucker: »Auf einer Skala …

Kapitel 31 – Tucker: »O mein Gott! …

Kapitel 32 – Tucker: Es gibt kein …

Kapitel 33 – Sabrina: Die kleine James …

Kapitel 34 – Sabrina: Mutter zu sein …

Kapitel 35 – Tucker: Sabrina taucht am …

Kapitel 36 – Sabrina: Tut mir leid, …

Kapitel 37 – Tucker: »Heilige Scheiße! Der …

Kapitel 38 – Sabrina: Nach meiner Lerngruppe …

Kapitel 39 – Tucker: Sabrina sieht aus, …

Epilog – Sabrina: Tucker geht vor …

Danksagung

Guide

Scheiße, scheiße, scheiße. Wo sind meine Schlüssel?«

Die Uhr in dem schmalen Flur sagt mir, dass ich noch zweiundfünfzig Minuten für eine achtundsechzigminütige Fahrt habe, wenn ich rechtzeitig bei der Party sein will.

Ich schaue noch einmal in meine Handtasche, aber die Schlüssel sind nicht da. Ich suche noch einmal die üblichen Plätze ab. Schublade? Nein. Badezimmer? Da war ich gerade. Küche? Vielleicht …

Ich will mich gerade umdrehen, da höre ich das Klappern von Metall hinter mir.

»Suchst du die hier?«

Voller Verachtung drehe ich mich um und gehe in das Wohnzimmer, das so klein ist, dass die fünf alten Möbelstücke – zwei Tische, ein Zweisitzer, eine Couch und ein Stuhl – wie die Ölsardinen in einer Dose zusammengequetscht sind. Der Fleischklops auf dem Sofa lässt meine Schlüssel in der Luft schaukeln. Bei meinem irritierten Anblick grinst er und schiebt sie unter seinen mit einer Jogginghose bekleideten Hintern.

»Komm und hol sie dir.«

Frustriert fahre ich mir mit einer Hand durch mein geglättetes Haar, bevor ich zu meinem Stiefvater hinübergehe. »Gib mir die Schlüssel«, verlange ich.

Ray wirft mir einen anzüglichen Blick zu. »Verdammt, siehst du scharf aus heute. Du bist ein richtiges Babe geworden, Rina. Wir zwei sollten uns unbedingt mal näherkommen.«

Ich ignoriere die Hand, die sich auf seinen Schritt legt. Ich kenne keinen Mann, der sich so oft zwischen die Beine greift wie Ray. Gegen ihn ist Homer Simpson ein richtiger Gentleman.

»Du und ich existieren nicht füreinander. Also schau mich nicht an, und nenn mich nicht Rina.« Ray ist der einzige Mensch, der mich so nennt, und ich hasse es wie die Pest. »Und jetzt gib mir die Schlüssel.«

»Ich hab dir doch gesagt – komm und hol sie dir.«

Mit zusammengepressten Zähnen greife ich mit meiner Hand unter seinen fetten Hintern und taste nach den Schlüsseln. Ray grunzt und windet sich wie ein ekelerregendes Stück Scheiße, bis meine Hand Metall zu spüren kriegt.

Ich ziehe die Schlüssel hervor und gehe wieder Richtung Tür.

»Was ist denn schon dabei?«, ruft er mir nach. »Wir sind schließlich nicht verwandt oder so. Es wäre also kein Inzest.«

Ich halte inne und verschwende dreißig Sekunden meiner kostbaren Zeit, um ihn ungläubig anzustarren. »Du bist mein Stiefvater. Du hast meine Mutter geheiratet. Und …« Ich muss schlucken. »… Und jetzt schläfst du mit meiner Großmutter. Nein, es geht nicht darum, ob wir verwandt sind oder nicht. Du bist einfach nur der widerlichste Mensch auf Erden und gehörst ins Gefängnis.«

Sein Blick verfinstert sich. »Pass auf, was du sagst, Missy. Sonst kommst du eines Tages nach Hause, und die Türen werden verschlossen sein.«

Arschloch. »Ich zahle ein Drittel der Miete hier«, erinnere ich ihn.

»Vielleicht genügt das noch nicht.«

Er dreht sich wieder dem Fernseher zu, und ich verschwende weitere dreißig Sekunden mit der Vorstellung, wie ich ihm mit meiner Handtasche so richtig eins überziehe. Das ist die Zeit wert.

In der Küche sitzt meine Oma am Tisch, raucht eine Zigarette und liest eine Ausgabe des People-Magazins. »Hast du das gesehen? Kim K. hat sich schon wieder ausgezogen.«

»Schön für sie.« Ich nehme meine Jacke von der Stuhllehne und gehe zur Küchentür.

Ich habe festgestellt, dass es sicherer ist, das Haus durch die Hintertür zu verlassen. Auf den Stufen des schmalen Stadthauses in unserer eher weniger wohlhabenden Straße in diesem eher weniger wohlhabenden Viertel von Southie lungern meistens Straßenpunks herum. Und außerdem ist unser Carport hinter dem Haus.

»Habe gehört, Rachel Berkovich hat sich schwängern lassen«, bemerkt meine Großmutter nebenbei. »Sie hätte abtreiben sollen, aber ich nehme an, das ist gegen ihre Religion.«

Zähneknirschend drehe ich mich zu ihr um. Wie gewöhnlich trägt meine Oma schäbige Klamotten und flauschige, rosa Hausschuhe, aber ihr blond gefärbtes Haar ist perfekt frisiert, und im Gesicht ist sie makellos geschminkt, obwohl sie kaum noch aus dem Haus geht.

»Sie ist Jüdin, Nana. Ich denke nicht, dass es gegen ihre Religion ist, aber selbst wenn, es ist ihre Entscheidung.«

»Wahrscheinlich ist sie scharf auf die Extra-Essensmarken«, fügt meine Oma hinzu und bläst eine große Rauchwolke in meine Richtung. Ich hoffe, ich stinke nicht wie ein ganzer Aschenbecher, wenn ich in Hastings ankomme.

»Ich denke nicht, dass das der Grund ist, warum Rachel das Baby behält.« Mit einer Hand an der Türklinke warte ich ungeduldig darauf, dass sich eine Gelegenheit ergibt, mich von meiner Großmutter zu verabschieden.

»Deine Mama hat darüber nachgedacht, dich abtreiben zu lassen.«

Und da ist sie auch schon, die Gelegenheit. »Okay, das reicht«, murmle ich. »Ich fahre nach Hastings. Ich komme heute Nacht zurück.«

Ihr Kopf schnellt von dem Magazin auf, und ihr Blick verfinstert sich, als sie meinen schwarzen Rock, den schwarzen, kurzärmeligen Pulli mit U-Ausschnitt und die zentimeterhohen High Heels begutachtet. Ich kann förmlich sehen, wie sich die Wörter in ihrem Kopf bilden, bevor sie ihren Mund verlassen.

»Du siehst hochnäsig aus. Fährst du zu deinem Schickimicki-College? Hast du am Samstagabend auch Kurse?«

»Ich gehe auf eine Cocktailparty«, antworte ich gereizt.

»Eine Cocktailparty. Ich hoffe, deine Lippen werden nicht spröde, weil du dort so vielen die Füße küssen musst.«

»Ja, danke Nana.« Ich öffne die Hintertür und zwinge mich noch zu einem »Hab dich lieb«.

»Hab dich auch lieb, Baby.«

Sie hat mich wirklich lieb, aber manchmal ist diese Liebe so befleckt, dass ich nicht weiß, ob sie mich verletzt oder mir hilft.

Ich schaffe es weder in zweiundfünfzig noch in achtundsechzig Minuten nach Hastings. Stattdessen brauche ich ganze eineinhalb Stunden, weil die Straßen so überfüllt sind. Weitere fünf Minuten vergehen, bis ich einen Parkplatz gefunden habe, und als ich endlich bei Professor Gibsons Haus ankomme, bin ich angespannter als ein Klavierdraht – und komme mir mindestens genauso empfindlich vor.

»Hi, Mr Gibson. Es tut mir leid, ich bin zu spät«, entschuldige ich mich bei dem Mann mit Brille, der in der Tür steht.

Der Ehemann von Professor Gibson lächelt mich verständnisvoll an. »Kein Problem, Sabrina. Das Wetter ist schrecklich. Gib mir deinen Mantel.« Er streckt eine Hand aus und wartet geduldig, während ich mich umständlich aus meinem Wollmantel schäle.

Professor Gibson kommt, als ihr Mann gerade meinen billigen Mantel zwischen die ganzen teuren in der Garderobe hängt. Er sieht genauso fehl am Platz aus wie ich. Ich schiebe das Gefühl des Nichtdazugehörens zur Seite und setze ein strahlendes Lächeln auf.

»Sabrina!«, ruft Professor Gibson erfreut. Ihre eindrucksvolle Präsenz zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. »Ich bin froh, dass du heil hier angekommen bist. Schneit es schon?«

»Nein, es regnet nur.«

Sie verzieht das Gesicht und nimmt meinen Arm. »Noch schlimmer. Ich hoffe, du musst heute nicht wieder zurück in die Stadt fahren. Die Straßen werden vereist sein.«

Da ich morgen früh arbeiten muss, werde ich die Fahrt trotz der schlechten Bedingungen auf mich nehmen, aber ich will nicht, dass meine Professorin sich Gedanken macht, also lächle ich sie zuversichtlich an. »Alles in Ordnung. Ist sie noch da?«

Die Professorin drückt meinen Unterarm. »Sie ist noch da, und sie freut sich wahnsinnig, dich kennenzulernen.«

Wunderbar. Ich atme das erste Mal, seit ich hier bin, tief ein und aus und lasse mich durch das Zimmer zu einer kleinen, grauhaarigen Frau führen, die eine sackförmige, pastellfarbene Anzugjacke über einer schwarzen Hose trägt. Das Outfit ist eher nichtssagend, aber die Diamanten, die in ihren Ohren funkeln, sind größer als mein Daumen. Und außerdem sieht sie zu freundlich aus für eine Juraprofessorin. Die habe ich mir immer als mürrische, ernste Personen vorgestellt. Wie mich.

»Amelie, darf ich dir Sabrina James vorstellen? Sie ist die Studentin, von der ich dir erzählt habe. Unter den Besten ihrer Kurse, mit zwei Nebenjobs und trotzdem einer Eins Komma siebenundsiebzig in ihrem Aufnahmetest für das Jurastudium.« Professor Gibson wendet sich mir zu. »Sabrina, das ist Amelia Fromm, eine außergewöhnliche Juraprofessorin.«

»Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen«, sage ich, strecke ihr meine Hand entgegen und hoffe inständig, dass sie trocken und nicht verschwitzt ist. Ich habe eine Stunde lang einen seriösen Handschlag geprobt, bevor ich hierhergefahren bin.

Amelia erwidert meinen Händedruck leicht und tritt dann einen Schritt zurück. »Ich habe eine italienische Mutter und einen jüdischen Großvater – deshalb der seltsame Name. James ist schottisch – kommt Ihre Familie dorther?« Sie mustert mich mit ihren hellen Augen, und ich widerstehe dem Drang, an meiner billigen Kleidung herumzuspielen.

»Das kann ich Ihnen nicht sagen, Ma’am.« Meine Familie kommt aus der Gosse. Schottland ist bestimmt viel zu schön und majestätisch, um unser Heimatland zu sein.

Sie winkt ab. »Ist nicht wichtig. Ich beschäftige mich nebenbei etwas mit Ahnenforschung. Sie haben sich also für Harvard beworben? Das hat Kelly mir jedenfalls erzählt.«

Kelly? Kenne ich eine Kelly?

»Sie meint mich, Liebes«, sagt Professor Gibson lächelnd.

Ich erröte. »Oh, tut mir leid. Für mich sind Sie immer die Professorin.«

»So förmlich, Kelly?«, sagt Professor Fromm. »Sabrina, wo haben Sie sich sonst noch beworben?«

»Boston College, Suffolk und Yale. Aber Harvard ist mein absoluter Traum.«

Amelia zieht eine Augenbraue hoch, als sie hört, wo ich mich noch beworben habe.

Professor Gibson springt zu meiner Verteidigung ein. »Sie will nicht zu weit weg von zu Hause. Und ganz offensichtlich hat sie etwas Besseres verdient als Yale.«

Die beiden Professorinnen rümpfen einstimmig die Nase. Professor Gibson hat einen Harvard-Abschluss, und anscheinend muss man immer gegen Yale sein, wenn man in Harvard studiert hat.

»Nach allem, was Kelly erzählt hat, könnte Harvard sich geehrt fühlen, Sie als Studentin begrüßen zu dürfen.«

»Es wäre mir eine große Ehre, in Harvard studieren zu dürfen, Ma’am.«

»Die Zusagen werden bald versandt.« Ihre Augen funkeln verschmitzt. »Ich werde ein gutes Wort für Sie einlegen.«

Amelie lächelt mich noch einmal an, und ich werde fast ohnmächtig vor Erleichterung. Ich habe ihr nicht nur schmeicheln wollen. Harvard ist wirklich mein Traum.

»Danke«, bringe ich hervor.

Professor Gibson deutet auf das Büfett. »Warum holst du dir nicht etwas zu essen? Amelia, ich würde gerne mit dir über dieses Thesenpapier sprechen, das anscheinend von Brown gekommen ist. Konntest du es dir schon ansehen?«

Die beiden drehen sich weg und beginnen eine Diskussion über die Intersektionalität des Schwarzen Feminismus und der Rassentheorie – ein Gebiet, auf dem Professor Gibson eine Expertin ist.

Ich schlendere zum Büfetttisch, der mit einer weißen Tischdecke geschmückt ist und auf dem sich Käse, Cracker und Obst häufen. Zwei meiner besten Freundinnen – Hope Matthews und Carin Thompson – stehen bereits dort. Die eine ist blond, die andere dunkelhaarig, und sie sind die zwei schönsten und klügsten Engel auf der ganzen Welt.

Ich eile zu ihnen und werde mit stürmischen Umarmungen empfangen.

»Und? Wie ist es gelaufen?«, fragt Hope ungeduldig.

»Gut, glaube ich. Sie hat gesagt, es klinge so, als ob Harvard sich geehrt fühlen könnte, mich als Studentin zu haben, und dass die erste Welle an Zusagen bald rausgeschickt wird.«

Ich hole mir einen Teller und beginne, ihn zu befüllen. Dabei wünschte ich, die Käsehäppchen wären größer. Ich könnte einen ganzen Brocken essen, so hungrig bin ich. Den ganzen Tag lang war ich so aufgeregt wegen dieses Treffens, und jetzt, da es vorbei ist, würde ich mich am liebsten über das ganze Büfett hermachen.

»Du wirst so was von angenommen«, sagt Carin.

Wir sind alle drei Schülerinnen von Professor Gibson, die sich sehr dafür einsetzt, jungen Frauen in die Berufswelt zu helfen. Es gibt noch andere Organisationen auf dem Campus, aber ihren Einfluss macht sie rein dafür geltend, Frauen zu besseren Chancen im Leben zu verhelfen. Und dafür bin ich ihr unendlich dankbar.

Die heutige Cocktailparty ist dazu gedacht, dass sich ihre Studentinnen mit Fakultätsmitgliedern der begehrtesten Hochschulen des Landes treffen können. Hope hofft auf einen Platz an der medizinischen Fakultät von Harvard, und Carin möchte auf das Institut für Technologie in Massachusetts.

Im Haus von Professor Gibson herrscht momentan ein richtiger Östrogenüberschuss. Abgesehen von ihrem Ehemann sind nur wenige andere Männer anwesend. Ich werde das hier wirklich vermissen, wenn ich meinen Abschluss habe. Es war wie ein Zuhause für mich.

»Ich hoffe es«, antworte ich Carin. »Wenn ich nicht nach Harvard komme, dann eben nach BC oder Suffolk.« Was auch in Ordnung wäre, aber Harvard würde mir einen Job garantieren, den ich nach dem Uniabschluss wirklich gerne hätte – eine Position in einer der besten Anwaltsfirmen des Landes.

»Du wirst angenommen«, sagt Hope zuversichtlich. »Und wenn du die Zusage endlich hast, hörst du hoffentlich damit auf, dich so fertigzumachen. Du siehst wirklich angespannt aus.«

Ich drehe den Kopf auf meinem verspannten Nacken. Ja, ich bin angespannt. »Ich weiß. Mein Terminplan ist zurzeit mehr als voll. Ich bin erst um zwei Uhr morgens ins Bett gekommen, weil das Mädchen, das eigentlich bis zum Schluss bei Boots & Chutes arbeiten sollte, ausgefallen ist, und ich für sie einspringen musste. Dann bin ich um vier Uhr wieder aufgestanden, um Post zu sortieren. Mittags bin ich heimgekommen, habe mich kurz hingelegt und hätte fast verschlafen.«

»Du machst immer noch beide Jobs?« Carin streicht sich ihr rotes Haar aus dem Gesicht. »Du hast doch gemeint, du hörst mit dem Kellnern auf.«

»Das kann ich noch nicht. Professor Gibson hat gesagt, dass sie nicht wollen, dass man im ersten Jahr des Jurastudiums arbeitet. Das heißt, ich muss bis September genügend Geld zusammenhaben, damit ich mir das Essen und die Miete leisten kann.«

Carin gibt einen mitfühlenden Laut von sich. »Ich weiß, was du meinst. Meine Eltern nehmen dafür einen Kredit auf, der so hoch ist, dass ich mir ein eigenes kleines Land kaufen könnte.«

»Ich wünschte, du würdest bei uns einziehen«, sagt Hope traurig.

»Wirklich? Ich hatte ja keine Ahnung!«, scherze ich. »Das hast du ja seit Anfang des Semesters nur jeden Tag zweimal gesagt.«

Sie rümpft ihre süße Nase. »Du würdest die Wohnung lieben, die mein Vater für uns gemietet hat. Sie hat wandhohe Fenster und liegt genau an der U-Bahn-Linie. Öffentliche Verkehrsmittel.« Sie zuckt verführerisch mit den Augenbrauen.

»Sie ist zu teuer, Hope.«

»Du weißt, dass ich die Differenz begleichen würde – oder besser gesagt meine Eltern«, korrigiert sie mich. Ihre Familie hat mehr Geld als ein Ölbaron, aber das merkt man Hope nicht an. Sie ist so bodenständig wie man nur sein kann.

»Ich weiß«, sage ich zwischen zwei Bissen von meinem Miniwürstchen. »Aber ich würde mich schuldig fühlen, und dann würde sich die Schuld in Verbitterung umwandeln, und dann wären wir keine Freunde mehr, und mit dir nicht mehr befreundet zu sein, wäre furchtbar.«

Sie schüttelt ihren Kopf. »Wenn es dein sturer Stolz irgendwann zulässt, um Hilfe zu bitten, dann werde ich da sein.«

»Wir werden da sein«, mischt sich Carin ein.

»Seht ihr?« Ich fuchtle mit meiner Gabel zwischen den beiden umher. »Deshalb kann ich nicht mit euch beiden zusammenwohnen. Ihr bedeutet mir zu viel. Und außerdem schaffe ich das schon. Ich habe noch fast zehn Monate Zeit zum Sparen, bis das Studium nächsten Herbst beginnt. Das geht schon.«

»Dann geh zumindest mit uns noch einen trinken, wenn das hier vorbei ist«, fleht Carin.

»Ich muss nach Hause fahren.« Ich verziehe das Gesicht. »Ich muss morgen zur Post und Pakete sortieren.«

»An einem Sonntag?«, fragt Hope.

»Ich kriege dafür den eineinhalbfachen Lohn. Das konnte ich nicht ausschlagen. Eigentlich sollte ich jetzt bald fahren.« Ich stelle meinen Teller auf den Tisch und werfe einen Blick durch das riesige Fenster. Ich sehe nichts als Dunkelheit und Regentropfen an der Scheibe. »Je schneller ich auf der Straße bin, desto besser.«

»Nicht bei diesem Wetter.« Professor Gibson erscheint mit einem Glas Wein in der Hand neben mir. »Es soll spiegelglatt werden auf den Straßen. Die Temperaturen sinken bereits, und der Regen verwandelt sich in pures Eis.«

Nur ein Blick ins Gesicht meiner Professorin reicht, um zu wissen, dass Widerstand zwecklos ist. Also gebe ich nach.

»Also gut«, sage ich. »Aber nur unter großem Protest. Und du …« Ich deute mit meiner Gabel in Carins Richtung. »Du hast besser Eis im Kühlschrank, falls ich bei dir übernachten muss. Sonst werde ich richtig sauer.«

Die drei müssen lachen. Professor Gibson zieht weiter, und wir tun alles in unserer Macht Stehende, um Beziehungen zu knüpfen. Nach einer Stunde voller Gespräche holen Hope, Carin und ich unsere Mäntel.

»Wohin fahren wir?«, frage ich die beiden.

»D’Andre ist im Malone’s, und ich habe gesagt, dass ich mich dort mit ihm treffe«, sagt Hope zu mir. »Die Fahrt dauert nur zwei Minuten, das sollten wir schaffen.«

»Wirklich? Ins Malone’s? Das ist eine Eishockeybar«, winsle ich. »Was macht D’Andre denn dort?«

»Trinken und auf mich warten. Und du brauchst auf jeden Fall mal wieder Sex. Und Sportler sind genau dein Typ.«

Carin schnaubt. »Ihr einziger Typ.«

»Hey, ich habe gute Gründe, Sportler zu bevorzugen«, verteidige ich mich.

»Ich weiß. Das hatten wir schon.« Sie verdreht die Augen. »Wenn du eine Statistikfrage beantwortet haben willst, geh zu einem Mathematikfreak. Wenn deine körperlichen Bedürfnisse befriedigt werden sollen, geh zu einem Sportstudenten. Der Körper ist das Werkzeug eines Profisportlers. Er passt darauf auf, weiß ihn zu benutzen, bla, bla, bla.« Carin ahmt mit ihrer Hand einen plappernden Mund nach.

Ich zeige ihr den Mittelfinger.

»Aber Sex mit jemandem, den du magst, ist so viel besser.« Das kam von Hope, die seit dem ersten Jahr am College mit D’Andre, ihrem Footballspieler, zusammen ist.

»Ich mag sie«, erwidere ich. »Zumindest während der Stunde, in der ich sie benutze.«

Wir müssen alle drei lachen, bis Carin einen Typen ins Gespräch bringt, der den Durchschnitt rapide gesenkt hat.

»Kannst du dich noch an Greg aus der zehnten Klasse erinnern?«

Ich schaudere. »Erstens, danke, dass du mir diese schreckliche Erinnerung wieder ins Gedächtnis gerufen hast, und zweitens sage ich ja nicht, dass es unter ihnen keine Idioten gibt. Aber die Chancen stehen bei Sportstudenten einfach ziemlich gut.«

»Und Eishockeyspieler sind Idioten?«, fragt Carin.

Ich zucke mit den Schultern. »Ich muss es ja wissen. Ich habe sie nicht von meiner Liste potenzieller Objekte der Begierde gestrichen, weil sie es im Bett nicht draufhaben, sondern weil sie überprivilegierte Trottel sind, die von den Professoren Extrawürste bekommen.«

»Sabrina, du musst endlich darüber wegkommen«, drängt mich Hope.

»Nein, Eishockeyspieler kommen für mich nicht infrage.«

»O Mann, aber denk nur dran, was du verpasst.« Carin leckt sich betont lasziv über die Lippen. »Dieser eine Kerl aus der Mannschaft mit dem Bart? Ich würde nur allzu gerne wissen, wie er sich anfühlt. Bärte stehen absolut auf meiner Liste.«

»Nur zu. Mein Boykott gegen Eishockeyspieler bedeutet ja nur, dass für dich mehr bleibt.«

»Da hast du recht, aber …« Sie grinst. »Muss ich dich daran erinnern, dass du mit dieser männlichen Hure Di Laurentis im Bett warst?«

Arrrgh. Musste sie mich daran erinnern?

»Erstens war ich total betrunken«, murmle ich. »Zweitens war das schon im zweiten Semester. Und drittens ist er der Grund, warum ich den Eishockeyspielern abgeschworen habe.«

Obwohl Briar ein erfolgreiches Footballteam hat, ist es doch eher als Eishockey-College bekannt. Die Kerle mit den Schlittschuhen werden wie Götter behandelt. Typisches Beispiel – Dean Heyward Di Laurentis. Sein Hauptfach ist, genau wie meins, Politikwissenschaft, und wir hatten mehrere Kurse zusammen. Darunter auch Statistik in unserem zweiten Collegejahr. Dieser Kurs war verdammt schwer. Jeder hatte damit Schwierigkeiten.

Jeder außer Dean, der mit der Kursleiterin ins Bett gegangen ist. Und – Überraschung! – sie hat ihm eine Eins gegeben, die er beim besten Willen nicht verdient hat. Das weiß ich so genau, weil wir für die Abschlussarbeit zusammenarbeiten mussten und ich den Schrott gesehen habe, den er abgegeben hat.

Als ich herausgefunden habe, dass er eine Eins bekommen hat, hätte ich ihm am liebsten sein bestes Stück abgeschnitten. Es war so unfair. Ich habe mir in diesem Kurs den Arsch aufgerissen. Verdammt, ich reiße mir für alles den Arsch auf. Alles, was ich erreiche, erreiche ich mit Blut, Schweiß und Tränen. Und andere kriegen das alles auf dem Silbertablett serviert? Das ist unfair.

»Jetzt wird sie wieder sauer«, flüstert Hope Carin zu.

»Sie denkt daran, dass Di Laurentis eine Eins in diesem Kurs gekriegt hat«, flüstert Carin zurück. »Sie braucht dringend Sex. Wie lange ist es schon her?«

Ich will ihr gerade erneut den Mittelfinger zeigen, da kommt mir in den Sinn, dass ich mich wirklich nicht mehr daran erinnern kann, wann ich zum letzten Mal Sex hatte.

»Da war, äh, Meyer? Der Lacrosse-Typ? Das war im September. Und dann kam Beau …« Mein Gesichtsausdruck erhellt sich. »Ha! Seht ihr? Das ist nur etwas über einen Monat her. Kann man wohl kaum einen nationalen Notfall nennen.«

»Süße, jemand mit deinem Terminkalender sollte keinen ganzen Monat ohne Sex auskommen müssen«, entgegnet Hope. »Du bist ein wandelndes Nervenbündel, und das heißt, du brauchst guten Sex, und zwar mindestens … täglich«, beschließt sie.

»Jeden zweiten Tag«, wendet Carin ein. »Gönn ihrer Vagina ein bisschen Pause.«

Hope nickt. »Gut. Aber nicht heute.«

Ich breche in schallendes Gelächter aus.

»Also Sabrina, du hast gegessen, du hast ein Nickerchen gehalten, und jetzt ist es an der Zeit für ein bisschen Spaß«, beschließt Carin.

»Aber ins Malone’s?«, wiederhole ich zögerlich. »Wir haben doch gerade erst darüber geredet, dass dort nur Eishockeyspieler sind.«

»Nicht nur. Ich wette, Beau ist auch dort. Willst du, dass ich D’Andre frage?« Hope hält ihr Handy in die Luft, aber ich schüttle den Kopf.

»Beau nimmt zu viel Zeit in Anspruch. Er wollte während dem Sex immer reden. Ich will einfach nur Sex und dann gehen.«

»Oooh, reden! Gruselig!«

»Klappe!«

»Zwing mich doch.« Hope wirft ihren Kopf zurück, und ihre langen Zöpfe schlagen gegen meinen Mantel. Dann verlässt sie das Haus von Professor Gibson.

Carin zuckt mit den Schultern und folgt ihr. Nach kurzem Zögern gehe ich ebenfalls. Als wir Hopes Auto erreichen, sind unsere Mäntel bereits durchgeweicht. Aber wir haben unsere Kapuzen auf, was bedeutet, dass unsere Haare den Regenguss überlebt haben.

Ich bin wirklich nicht in der Stimmung, heute Nacht einen Kerl aufzureißen, aber ich kann nicht leugnen, dass meine Freundinnen recht haben. Ich bin schon seit Wochen total gestresst, und seit ein paar Tagen verspüre ich dieses gewisse Verlangen. Ein Verlangen, das nur ein harter, muskulöser Körper und ein hoffentlich überdurchschnittlicher Penis stillen kann.

Aber ich bin auch ziemlich wählerisch, wenn es darum geht, mit wem ich schlafe, und wie ich befürchtet hatte, ist das Malone’s voll von Eishockeyspielern, als ich mit meinen Freundinnen fünf Minuten später durch die Tür trete.

Aber wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch das Beste daraus machen und schauen, was passiert. Allerdings habe ich keine allzu großen Erwartungen, als ich Carin und Hope zur Bar folge.

Halt dich bloß von der fern, Junge. Sie ist pures Gift.«

Dean lässt unseren neuen Linksaußen Hunter Davenport gerade an einer seiner – meist fehlgeleiteten – Weisheiten teilhaben, als ich aus dem strömenden Regen ins Malone’s komme.

Die Straßen sind beschissen, und eigentlich will ich heute gar nicht hier sein, aber Dean hat darauf bestanden, dass wir feiern müssen. Er ist schon den ganzen Tag rastlos durch unser kleines Häuschen getigert und war total schlecht gelaunt und sauer. Aber als ich ihn gefragt habe, was los sei, hat er nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, er hätte Hummeln im Hintern.

Was natürlich Blödsinn ist. Verglichen zu meinen lauten Teamkollegen mag ich vielleicht der ruhige Typ sein, aber ich bin nicht blöd. Und ich muss auch kein Detektiv sein, um eins und eins zusammenzuzählen: Denn Allie Hayes, die beste Freundin der Freundin unseres Mitbewohners hat letzte Nacht bei uns geschlafen.

Dean ist eine männliche Hure. Die Mädchen lieben Dean. Allie ist ein Mädchen.

Fazit: Dean hat mit Allie geschlafen.

Außerdem lagen überall im Wohnzimmer Klamotten auf dem Boden, weil Dean körperlich nicht dazu in der Lage ist, Sex in seinem Schlafzimmer zu haben.

Er hat es noch nicht zugegeben, aber ich bin mir sicher, das kommt noch. Und ich bin mir auch sicher, dass Allie keine Wiederholung will – was immer auch zwischen den beiden letzte Nacht vorgefallen ist. Aber warum Dean, dem König der One-Night-Stands, das etwas ausmacht, muss ich erst noch herausfinden.

»Also wie Gift sieht sie für mich nicht aus«, sagt Hunter, während ich mir das Wasser aus dem Haar schüttle.

»Hey, Wauzi«, grummelt Dean in meine Richtung, »mach dich woanders trocken.«

Ich verdrehe die Augen und folge Hunters Blick, der an einer schlanken Brünetten haftet, die an der Bar steht. Ich sehe einen Minirock, Hammer-Beine und dichtes, dunkles Haar, das ihr über den Rücken fällt. Nicht zu vergessen den rundesten, knackigsten, schärfsten Arsch, den ich je gesehen habe.

»Nett«, bemerke ich und grinse Dean an. »Ich nehme an, die ist schon für dich reserviert?«

Sein Gesicht verzieht sich vor Ekel. »Auf keinen Fall. Das ist Sabrina, Bro. Die geht mir schon jeden Tag in den Kursen auf den Sack. Das brauch ich nicht auch noch in meiner Freizeit.«

»Moment, das ist Sabrina?«, frage ich langsam. Das ist das Mädchen, von dem Dean behauptet, sie sei seine Erzfeindin? »Ich sehe sie ständig auf dem Campus, aber ich wusste nicht, dass sie diejenige ist, die dir das Leben zur Hölle macht.«

»Ja, das ist sie«, murmelt er.

»Eine Schande, Mann. Sie sieht verdammt gut aus.« Mehr als gut, um genau zu sein. Im Lexikon muss neben dem Wort scharf ein Foto von Sabrinas Hintern abgebildet sein. Genau wie neben den Wörtern atemberaubend, Wahnsinn und Hammer.

»Was ist zwischen euch?«, meldet sich jetzt Hunter zu Wort. »Ist sie deine Exfreundin?«

Dean schüttelt sich. »Nein, um Gottes willen.«

Der Neue verzieht die Mundwinkel. »Ich würde also nicht gegen den Bro-Code verstoßen, wenn ich sie anmache?«

»Du willst sie anmachen? Nur zu. Aber ich habe dich gewarnt, diese Schlampe wird dich mit Haut und Haaren verschlingen.«

Ich drehe meinen Kopf zur Seite, um ein Grinsen zu verbergen. Das hört sich verdammt danach an, als hätte da jemand Dean einen Korb verpasst. Die beiden haben definitiv eine gemeinsame Vergangenheit, aber obwohl Hunter weiter nachfragt, gibt Dean keine Details preis. Auf der anderen Seite des Raumes dreht sich Sabrina zu uns um. Wahrscheinlich spürt sie unsere Blicke auf ihrem Hintern haften – und zumindest von zweien von uns sind sie sehr hungrig.

Unsere Blicke treffen sich, und sie sieht mich an. Sie funkelt mich herausfordernd an, und ich halte ihrem Blick stand.

Kannst du mir das Wasser reichen?, scheint ihr Blick zu fragen.

Du hast ja keine Ahnung, Darlin’.

Ein Funkeln blitzt in ihren Augen auf, zumindest bis sie Dean erblickt. Sofort presst sie ihre Lippen aufeinander und deutet mit dem Mittelfinger in unsere Richtung.

Hunter stöhnt und murmelt etwas darüber, dass Dean seine Chance ruiniert hat. Aber Hunter ist ein kleiner Junge, und dieses Mädchen hat genügend Feuer in sich, um die ganze Welt zu entfachen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit einem Achtzehnjährigen ins Bett steigen würde, vor allem nicht, wenn er bei der ersten Gelegenheit aufgibt. Der Kerl muss stärker werden, wenn er bei den großen Jungs mitspielen will.

Ich krame in meiner Tasche nach etwas Bargeld. »Ich hol mir ein Bier. Braucht ihr auch noch eins?«

Sie schütteln beide mit dem Kopf. Nachdem das geklärt wäre, mache ich mich auf den Weg Richtung Bar beziehungsweise Sabrina und komme genau dann dort an, als der Barkeeper ihr eine Flasche Bier reicht.

Ich lege zwanzig Dollar auf den Tresen. »Das geht auf mich. Und ich nehme auch noch ein Bier.«

Der Barkeeper greift nach dem Schein und geht zur Kasse, bevor Sabrina widersprechen kann. Sie schaut mich nachdenklich an und hebt dann ihre Bierflasche an die Lippen.

»Ich schlafe nicht mit dir, nur weil du mir ein Getränk bezahlt hast«, sagt sie über den Flaschenrand hinweg.

»Das will ich auch nicht hoffen«, antworte ich achselzuckend. »Da ist mein Standard schon höher.« Ich nicke ihr höflich zu und gehe dann wieder zu dem Tisch zurück, an dem meine Teamkollegen sitzen. Ich kann fühlen, wie sie mir nachblickt. Da sie mein Gesicht nicht sehen kann, gestatte ich mir ein triumphierendes Grinsen. Dieses Mädchen will erobert werden, was bedeutet, dass ich das Überraschungsmoment auf meiner Seite haben muss.

Am Tisch begutachtet Hunter bereits eine andere Gruppe Mädchen, und Deans Nase ist in seinem Handy vergraben. Wahrscheinlich schreibt er gerade Allie. Ich frage mich, ob die anderen wissen, was die beiden gemacht haben. Wahrscheinlich nicht. Garrett und Logan sind bis morgen mit ihren Freundinnen in Boston, also tappen sie wahrscheinlich noch im Dunkeln. Aber Garrett hat deutlich klargemacht, dass Dean an diesem Wochenende seine Hände von Allie lassen soll. Er will nicht, dass irgendein Drama sein momentan perfektes Leben mit Allies bester Freundin Hannah durchkreuzt.

Und nachdem es noch keine Ausbrüche oder wütende Telefonate gab, nehme ich an, dass Dean und Allie die Geschehnisse der letzten Nacht geheim halten wollen.

Gerade als Hunter seinen Mund öffnet, um eines der Mädchen, die gerade an unseren Tisch gekommen sind, plump anzumachen, flackert das Licht verdächtig auf.

Dean runzelt die Stirn. »Ist das da draußen die Apokalypse oder so?«

»Es geht ziemlich ab«, antworte ich ihm.

Danach beschließt Dean, zu fahren. Ich bleibe, obwohl ich heute Abend nicht einmal in die Bar gehen wollte. Ich weiß nicht warum, aber diese kurze Konversation mit Sabrina hat mich mehr als aufgewühlt.

Es ist nicht so, als dass in meinem Leben ein Mangel an Mädchen herrschen würde. Ich prahle vielleicht nicht so mit meinen Eroberungen wie Dean, Logan oder meine anderen Mannschaftskollegen, aber ich kann mich nicht beklagen. Ich habe One-Night-Stands, wenn mir danach ist.

Und in diesem Moment ist mir danach.

Ich will Sabrina unter mir. Über mir. Und ich will sie so sehr, dass ich mir durch den Bart streichen muss, um nicht dem Drang nachzugeben, meine Hand über eine andere Stelle meines Körpers gleiten zu lassen.

Ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich von meinem Bart halten soll. Ich habe ihn letzten Frühling während der Meisterschaft wachsen lassen, aber er ist außer Kontrolle geraten, also habe ich ihn im Sommer wieder abrasiert. Dann ist er wieder gewachsen, weil ich so verdammt faul bin. Und ihn einfach nur zu stutzen ist so viel einfacher, als ihn immer abzurasieren.

»Setz dich, Mann«, sagt Hunter zu mir. Sein Blick will mich darauf aufmerksam machen, dass die Mädels zu dritt und wir zu zweit sind, aber so hübsch sie auch alle sind, sie interessieren mich nicht im Geringsten.

»Sie gehören alle dir, Kumpel.«

Ich leere meine Flasche und gehe wieder an die Bar, wo Sabrina immer noch steht. Es haben sich ihr schon ein paar Konkurrenten genähert. Ich werfe jedem Einzelnen von ihnen einen bösen Blick zu und stelle mich an einen gerade frei gewordenen Platz neben sie.

Ich lehne mich rückwärts mit einem Ellbogen an den Tresen und lasse sie so in dem Glauben, dass sie genügend Platz hat. Sie erinnert mich ein bisschen an ein wildes Pony mit ihren großen Augen, den langen Beinen und dem unausgesprochenen Versprechen des besten Ritts meines Lebens. Aber wenn man seine Hand zu schnell ausstreckt, rennt sie davon und ist nicht mehr einzufangen.

»Du bist also ein Freund von Di Laurentis?«

Sie sagt es betont beiläufig, aber wenn man bedenkt, dass sie und Dean sich nicht besonders mögen, gibt es auf diese Frage wahrscheinlich nur eine richtige Antwort – und zwar, es zu leugnen.

Aber das würde ich einem Freund niemals antun, nicht einmal, um eine Frau ins Bett zu bekommen. Und was immer zwischen Sabrina und Dean auch gelaufen ist, geht mich nichts an. Genauso wenig wie mich Deans Meinung von Sabrina darin beeinflusst, wie ich sie sehe. Außerdem glaube ich daran, dass man so beginnen sollte, wie man weitermachen möchte.

»Er ist mein Mitbewohner.«

Sie gibt sich gar nicht erst die Mühe, ihren Widerwillen zu verbergen, und will mich stehen lassen. »Danke für das Bier, aber ich glaube, meine Freunde winken nach mir.« Sie nickt in die Richtung einiger Mädchen.

Ich betrachte die Gruppe, und nicht eines der Mädchen schaut überhaupt in unsere Richtung. Ich drehe mich zu ihr um und schüttle traurig den Kopf. »Das kannst du doch besser, oder? Wenn du willst, dass ich gehe, dann sag es mir. Du siehst aus wie eine Frau, die genau weiß, was sie will, und die es auch sagt.«

»Hat Dean dir das erzählt? Ich wette, er hat mich eine Schlampe genannt.«

Diesmal halte ich besser meinen Mund. Stattdessen hole ich mir ein neues Bier.

»Er hat recht«, fährt sie fort. »Das bin ich, und es tut mir in keinster Weise leid.«

Niedlich streckt sie ihr Kinn nach oben. Ich würde es gerne berühren, aber wahrscheinlich hätte ich dann ein paar Finger weniger. Und ich brauche meine Finger heute Nacht noch. Ich will sie noch auf ihrem ganzen Körper spüren.

Sie nimmt noch einen Schluck von dem Bier, das ich ihr gezahlt habe, und ich beobachte das Spiel ihrer Halsmuskeln. Sie ist verdammt schön. Dean hätte mir auch erzählen können, dass sie das Leben neugeborener Babys aussaugt, und ich würde sie trotzdem wollen. Sie zieht mich magisch an.

Und nicht nur mich. Das halbe männliche Klientel in der Bar wirft neidische Blicke in unsere Richtung. Ich drehe meinen Körper leicht, um sie vor den Blicken zu schützen.

»Okay«, sage ich schließlich.

»Okay?« Sie sieht so süß verwirrt aus.

»Ja. Soll mich das jetzt abschrecken?«

Sie zieht ihre perfekt geformten Augenbrauen nach oben. »Ich weiß nicht, was er sonst noch erzählt hat, aber ich bin nicht einfach. Und ich habe nichts gegen One-Night-Stands, aber ich bin sehr wählerisch, wen ich in mein Bett lasse.«

»Darüber hat er gar nichts erzählt. Nur dass du ihm das Leben zur Hölle machst. Aber wir beide wissen, dass Dean es vertragen kann, wenn sein Ego ab und zu mal einen Dämpfer erhält. Die Frage ist nur, ob du noch was von ihm willst. Es macht irgendwie den Anschein, denn er ist das Einzige, über das du redest.« Ich zucke mit den Schultern. »Wenn das der Fall ist, mache ich sofort einen Rückzieher.«

Dean hat schon deutlich klargemacht, dass er keine Gefühle für Sabrina hat, aber ich will sichergehen, dass es bei ihr genauso ist. Aber als sie ihn erwähnt hat, klang sie eher wütend als verbittert, was ein gutes Zeichen ist. Wut kann aus allen möglichen Situationen entstehen. Verbitterung entsteht normalerweise aus verletzten Gefühlen.

Wenn – nicht falls – wir miteinander im Bett landen, soll sie es auch wirklich wollen und es nicht als Versuch sehen, Dean zurückzubekommen.

Ihr Blick wandert über meine Schulter zu dem Tisch, an dem mein Mannschaftskollege immer noch sitzt, dann wieder zurück zu mir. Einen Moment lang trinken wir schweigend unser Bier. Ihre schokoladenbraunen Augen sind schwer zu lesen, aber ich habe das Gefühl, dass sie meine Worte sorgfältig abwägt. Es könnte sein, dass sie darauf wartet, dass ich das Schweigen breche und etwas sage, aber ich bleibe still. Das gibt mir auch Zeit, sie näher zu betrachten. Und aus dieser Entfernung sieht sie sogar noch hübscher aus, als ich angenommen hatte.

Sie hat nicht nur einen Weltklassehintern und endlos lange Beine. Ihr Dekolleté ist von der Sorte, die jeden Mann religiös werden lässt. So wie danke lieber Gott, dass du dieses wunderbare Geschöpf erschaffen hast und bitte lieber Gott, lass sie nicht lesbisch sein. Es kostet mich all meine Willenskraft, um ihr nicht plump in den Ausschnitt zu schauen.

Schließlich stellt sie ihre Flasche auf dem Tresen ab. »Nur weil du gut aussiehst, heißt das nicht, dass ich interessiert bin.«

Ich grinse. »Ein Mann muss ja irgendwo anfangen.«

Ein leichtes Zucken geht über ihre Mundwinkel. Sie wischt sich ihre Hand an ihrem Rock ab und streckt sie mir entgegen.

»Ich bin Sabrina James. Ich habe schon alle Witze darüber gehört, dass ich eine Hexe bin, und nein, ich will nichts mehr von Dean Di Laurentis.«

Ich nehme ihre Hand in meine und nutze den Kontakt, sie ein paar Zentimeter näher an mich heranzuziehen. Bei dieser Frau muss ich es langsam angehen.

»John Tucker. Ich bin froh, das zu hören. Aber du musst wissen, dass Dean wie ein Bruder für mich ist. Wir spielen seit vier Jahren nebeneinander auf dem Eis, leben seit drei Jahren im selben Haus, ich habe vor, bei seiner Hochzeit an seiner Seite zu stehen und hoffe, dass er es auch für mich tun wird. Er ist mein Freund, nicht mein Vater.«

»Moment, du wirst heiraten?«, fragt sie verwirrt.

Es ist irgendwie witzig, dass sie von allem, was ich gesagt habe, gerade das beschäftigt. Ich fahre sanft mit meiner Hand an der Außenseite ihres Armes entlang und umkreise ihr Handgelenk mit meinen Fingern. »Irgendwann in der Zukunft, Darlin’. In der Zukunft.«

»Oh.« Sie nimmt ihre Bierflasche, stellt sie dann aber gleich wieder ab, als sie sieht, dass sie leer ist. »Moment, du willst heiraten?«

»Irgendwann schon.« Ich schmunzle über ihre Fassungslosigkeit. »Nicht heute, aber ja, eines Tages will ich heiraten und ein oder zwei oder drei Kinder haben. Du?«

Der Barkeeper kommt zu uns, und ich schiebe noch einen Zwanzigdollarschein in seine Richtung.

Aber Sabrina schüttelt den Kopf. »Ich muss noch fahren. Ein Bier ist mein Limit.«

Also bestelle ich uns zwei Wasser, die der Barkeeper auch sogleich bringt.

Das Licht flackert erneut, und ich werde unruhig. Ich muss hier langsam vorankommen, sonst kann ich es gleich vergessen.

»Danke«, sagt sie und trinkt von ihrem Wasser. »Und nein. Ich sehe mich in der nahen Zukunft nicht mit Kindern oder einem Ehemann. Und ich dachte immer, ihr Eishockeyspieler seid eher umtriebig.«

»Irgendwann muss auch der Beste mal zur Ruhe kommen.« Ich grinse sie über den Rand meines Glases hinweg an.

Sie lacht. »Alles klar. Schon verstanden. Was ist dein Hauptfach, John?«

»Tucker. Jeder nennt mich Tucker oder Tuck. Und mein Hauptfach ist Betriebswirtschaft.«

»Dann kannst du also das ganze Geld, das du als Eishockeyspieler verdienen wirst, gut verwalten?«

Ich habe ihr Handgelenk immer noch nicht losgelassen und verringere den Abstand zwischen uns noch ein bisschen.

»Nein.« Ich deute auf meine Knie. »Ich bin zu langsam, um Profispieler zu werden. Ich habe mich in der Highschool am Knie verletzt. Ich bin gut genug für ein Stipendium hier, aber ich weiß, wo meine Grenzen sind.«

»Oh, das tut mir leid.« In ihrer Stimme klingt echtes Bedauern mit.

Dean ist ein Idiot. Dieses Mädchen ist unheimlich süß. Ich kann es nicht erwarten, meinen Mund auf ihr zu spüren.

Und meine Hände.

Und meine Zähne.

Und meinen harten Schwanz.

»Muss es nicht. Tut es mir auch nicht.«

Ich lege meinen einen Arm auf den Tresen, sodass Sabrina praktisch in meiner Umarmung gefangen ist. Ihre Füße befinden sich zwischen meinen, und wenn ich meine Hüfte ein wenig nach vorne schiebe, bekomme ich endlich den Körperkontakt, nach dem ich mich so sehne. Aber wenn es eins gibt, das ich in den letzten Jahren als Eishockeyspieler gelernt habe, dann, dass sich Geduld auszahlt. Du darfst nicht sofort schießen, wenn dein Schläger den Puck berührt. Du musst auf die richtige Gelegenheit warten.

»Ich wollte nie Profi werden«, füge ich hinzu. »Und ich denke, das ist eine Sache, die man wirklich wollen muss, um sie weiterzuverfolgen.«

Und dann gibt sie sie mir. Die Gelegenheit. »Und was willst du heute?«

»Dich«, antworte ich freiheraus.

Zwei Dinge passieren. Das Licht geht komplett aus, und sie lässt beinahe ihr Glas fallen. Die Musik verstummt, und plötzlich scheint es in der Bar viel zu leise zu sein. Um uns herum erklingen Gelächter und kurze Aufschreie.

»Macht euch nicht in die Hose, Leute!«, ruft einer der Barkeeper. »Wir schauen mal, was passiert. Der Notgenerator müsste jeden Moment angehen.«

Wie auf Kommando erfüllt ein brummendes Geräusch die Luft, und dann erleuchtet ein schwaches Licht den überfüllten Raum.

»Hast du immer noch Durst?«, frage ich und streichle langsam die Innenseite ihres Handgelenks. Ich fahre bis zu ihrem Ellbogen hoch und dann wieder zurück. Immer und immer wieder.

Ihr Blick fällt auf unsere Hände, und ihre Augen weiten sich, als würde ihr erst jetzt klar werden, dass wir uns schon seit zehn Minuten oder so berühren. Ich lehne mich an sie und fahre mit meiner Nase über den Rand ihres Ohrläppchens. Ihr scharfer Geruch strömt mir in die Nase.

Ich könnte den ganzen Tag so dastehen. Es hat etwas Wunderbares, die Erwartung so hinauszuzögern, dass es fast schmerzt. Die Erleichterung ist dann umso explosiver. Ich könnte mir vorstellen, dass Sex mit Sabrina James mich um den Verstand bringt.

Ich kann nicht mehr warten, verdammt.

Nachdem sie tief Luft geholt hat, wobei sie ihren perfekten Busen an meine Brust drückt, geht sie einen Schritt zurück. Nicht zu weit, aber doch weit genug, um eine gewisse Distanz zwischen uns zu schaffen.

»Ich stehe nicht auf Beziehungen«, sagt sie ehrlich. »Wenn wir das machen …«

»Was machen?« Diese Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen.

»Das. Stell dich nicht dümmer, als du bist, Tucker.«

Ich muss lachen. »Okay.« Ich winke ab. »Rede weiter …«

»Wenn wir das machen«, wiederholt sie, »ist es nur Sex. Kein peinlicher Morgen danach. Keine Telefonnummern.«

Ich liebkose sie noch ein letztes Mal, bevor ich sie freilasse. In mein Schweigen soll sie hineininterpretieren, was sie will. Ich bezweifle sehr, dass einmal für uns beide genug ist, aber wenn es das ist, was sie sich heute Nacht einreden will, dann bitte sehr.

»Dann lass uns gehen.«

Ihre Mundwinkel zucken. »Jetzt?«

»Jetzt.« Ich benetze meine Unterlippe mit der Zunge. »Außer du willst noch länger hier sitzen und um den heißen Brei herumreden, wo wir uns doch beide am liebsten die Klamotten vom Leib reißen würden.«

Sie lacht heiser auf, was mir durch Mark und Bein geht. »Guter Punkt, Tucker.«

O Gott, ich liebe es, wie der Klang meines Namens ihr über die vollen, sexy Lippen kommt. Vielleicht bitte ich sie nachher, ihn zu rufen, wenn ich sie zum Höhepunkt bringe.

Das Verlangen in mir ist so stark, dass ich meine Arschbacken zusammenkneifen und durch die Nase atmen muss, um es unter Kontrolle zu halten. Ich packe Sabrina am Ellbogen und bahne mir einen Weg Richtung Eingangstür. Ein paar Jungs rufen meinen Namen oder klopfen mir auf die Schulter, um ihre Achtung auszudrücken. Ich ignoriere sie alle.

Draußen regnet es immer noch in Strömen. Ich ziehe Sabrina fest an mich und hebe meine schwarz-silberne Trainingsjacke über ihren Kopf. Zum Glück steht mein Truck nicht weit weg. »Hier drüben.«

»Netter Parkplatz«, bemerkt sie.

»Ich kann mich nicht beschweren.« Das ist einer der Vorteile, im erfolgreichen Eishockeyteam des Colleges zu spielen.

Ich helfe ihr ins Auto, setze mich auf den Fahrersitz und starte den Motor. »Wohin?«

Sie zittert ein bisschen, und ich weiß nicht, ob wegen der Kälte oder aus einem anderen Grund. »Ich wohne in Boston.«

»Dann zu mir.« Denn auf keinen Fall kann ich noch eine Stunde warten, bis wir in der verdammten Stadt wären. Mein Penis würde explodieren.

Sie legt ihre Hand auf mein Handgelenk, bevor ich in den Rückwärtsgang schalten kann. »Du wohnst mit Dean zusammen. Wäre das nicht seltsam für dich?«

»Nein, warum sollte es?«

»Ich weiß nicht.« Ihr Zeigefinger gleitet über meine Knöchel.

Ich knirsche mit den Zähnen, als meine Erektion förmlich aus der Hose zu springen droht. Der einzige Grund, warum ich sie nicht gleich geküsst habe, als wir aus der Bar draußen waren, ist der, dass ich nicht mehr hätte aufhören können und sie wahrscheinlich auf der Stelle vernascht hätte. Aber jetzt, da sie mich berührt, ist es um meine Selbstbeherrschung ganz und gar nicht mehr gut bestellt.

»Lass es uns hier tun«, sagt sie entschlossen.

Ich runzle die Stirn. »Im Truck?«

»Warum nicht? Brauchst du Kerzen und Rosenblätter? Es ist nur Sex«, beharrt sie.

»Darlin’, wenn du das noch öfter sagst, frage ich mich bald, ob es wirklich ich bin, den du davon überzeugen willst.« Mein Atem geht schneller, als sie mit ihrem Daumen kleine Kreise auf meiner Handfläche zieht. Verdammt. Ich will sie. »Aber gut. Wenn du es im Truck tun willst, dann tun wir es im Truck.«

Ohne ein weiteres Wort greife ich hinter mich und schiebe den Sitz so weit zurück, wie es geht. Dann ziehe ich meine Jacke aus und werfe sie auf den Rücksitz.

»Gibt es irgendwelche Regeln für deine One-Night-Stands?«, frage ich. »Zum Beispiel nicht auf den Mund küssen oder so?«

»Nein, verdammt. Sehe ich aus wie Julia Roberts?«

Ich ziehe die Augenbrauen nach oben.

»Pretty Woman?«, sagt sie. »Die Nutte mit dem Herz aus Gold? Keine Küsse auf den Mund?«

Ich grinse. »Das heißt also, dass du mich küssen willst?«

Sie kichert. »Wenn du mich nicht küsst, werde ich sauer. Ich brauche Küssen. Sonst kann ich ja gleich mit meinem Vibrator zu Hause bleiben.«

Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Mit dem Rücken gegen das Fenster gelehnt und den Füßen auf der Mittelkonsole schaffe ich eine Kuhle für ihren scharfen Körper und deute ihr, zu mir zu kommen. »Dann komm und hol dir, was du brauchst.«

Tucker sitzt da mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einer riesigen Erektion in der Hose. Ich benetze meine Lippen mit der Zunge und spüre, wie mir das Blut durch die Adern schießt. O Gott, dieses Riesending wird sich so gut in mir anfühlen.

Mein Blick fällt auf seinen getrimmten Bart, und ich frage mich kurz, ob ich Carin den Vortritt hätte lassen sollen. Schließlich steht sie auf Bärte. Aber jetzt frage ich mich ebenfalls, wie sich diese Stoppeln zwischen meinen Beinen anfühlen werden. Weich? Kratzig? Erwartungsvoll presse ich die Oberschenkel zusammen.

Hope und Carin hatten recht. Ich brauche unbedingt wieder Sex, und Eishockeyspieler hin oder her, ich denke, Tucker ist genau der Richtige dafür. Er hat Selbstvertrauen, ohne angeberisch zu wirken – und das macht mich wirklich an. Als er auf meine Frage, was er heute will, »dich« geantwortet hat, ist mein Höschen ganz feucht gewesen.

Und er macht einen bodenständigen Eindruck, als könne ihn nicht einmal ein Erdbeben erschüttern. Ich fand es sogar bewundernswert, wie er zu Dean gestanden ist, auch wenn ich weiß, dass diese Loyalität unangebracht ist. Tucker hat wissen müssen, dass er größere Chancen bei mir gehabt hätte, wenn er seine Freundschaft zu Dean verleugnet hätte, aber er hat sich für die Wahrheit entschieden, was ich mehr schätze als alles andere.

»Brauchst du eine Anleitung?« Seine Stimme ist leise und kehlig, und er zieht die Silben so süß in die Länge.

O Mann, dieser Akzent.

»Ich überdenke nur meine Möglichkeiten.« Ich genieße es, dass er einfach nur dasitzt, mich einlädt, mir das zu nehmen, was ich will. Als ob sein großer Schwanz allein für mich da wäre.

Ich kann es kaum noch erwarten, aber ich kann mich auch nicht entscheiden, was ich zuerst tun will. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken daran, wie sein Penis gegen meine Zunge drückt. Aber auch zwischen meinen Beinen ist das Verlangen danach entbrannt, ihn voll und ganz in mir zu spüren.

»Warum fangen wir nicht mit Küssen an, wo du doch so sehr darauf stehst?«, schlägt er vor. Er sieht mich hungrig an.

»Wo?«, frage ich schüchtern, was seltsam ist, denn normalerweise bin ich nie schüchtern. Aber etwas an seiner selbstsicheren Art erweckt das Weibchen in mir zum Leben, und komischerweise macht es mir überhaupt nichts aus.

Er tippt sich mit einem Finger an seine Unterlippe. »Genau hier.«

So verführerisch wie es nur geht, krabble ich über die Mittelkonsole auf seinen Schoß und lasse dabei meine Schuhe auf den Boden des Trucks fallen. Sein Mund öffnet sich einladend, aber ich presse meine Lippen nicht sofort auf seine.

Stattdessen fahre ich mit den Fingerspitzen durch seinen Bart – von einer Seite seines Kinns zur anderen. »Weich«, murmle ich.

Sein Blick wird dunkler, und es liegt so viel Verlangen darin, dass mir fast die Luft wegbleibt. Dann ist er es leid zu warten und zu reden und packt mich grob.

Unsere Münder treffen sich. Er vergräbt eine Hand in meinem Haar, und ich bin mir nicht sicher, ob er das macht, um einen besseren Winkel zu erhalten oder um der Kraft seines Kusses mehr Druck zu verleihen. So oder so ruft seine Zunge in meinem Schritt ein köstliches Gefühl hervor. Ich habe schon vergessen, warum ich ihn fast abblitzen lassen wollte.

Ich meine, groß, scharf, dunkles Haar, Stoppelbart? Warum habe ich überhaupt gezögert? Ach ja, weil er Eishockeyspieler ist.

Ich ziehe meinen Kopf zurück und lasse ihn wissen: »Nur für die Statistik, ich hasse Eishockeyspieler. Dies hier ist eine einmalige Sache.«

Er streicht mein Haar zur Seite und legt meinen Hals frei. »Notiert. Ich werde dich nicht daran erinnern, wenn du mich anflehst, es noch ein zweites Mal zu tun.«

Lachend greife ich nach seinem Kopf und ziehe ihn an mich heran, während er mit seiner Zunge meinen Hals hinunter und bis zu meinen Brüsten fährt. »Das wird nicht passieren.«

»Sag niemals nie. Dann ist es einfacher, wenn man seine Meinung doch ändert. Nicht so peinlich.«

Seine Worte sind kaum zu verstehen, weil er sein Gesicht in meinem Ausschnitt vergräbt. Mit einer schwieligen Hand zieht er an meinem Oberteil, und dann stöhnt er frustriert auf, als er den Ausschnitt nicht weit genug nach oben bekommt, um an sein Ziel zu gelangen.

Nur gut, dass wir beide das Gleiche wollen. Ich greife zwischen uns und ziehe mir mein Oberteil aus, und bevor ich mit meinem BH weitermachen kann, umschließt sein Mund schon meinen Nippel. Als ich um mich herumgreifen und den Verschluss öffnen will, schiebt er meine Hand zur Seite.

Das Lachen über seine Dringlichkeit bleibt mir förmlich im Hals stecken, als sich eine Hand um meine nackte Brust legt. Lustvoll recke ich ihm meinen Oberkörper entgegen. O Gott, es ist wirklich schon viel zu lange her. Während Tuckers Mund gierig an einem meiner geschwollenen Nippel saugt, zwicken und umspielen seine Finger den anderen.

Er ist gut darin. Er weiß ganz genau, wie fest er saugen, wie hart er beißen und wie sanft er küssen muss. Und trotz dem Ständer in seiner Hose tut er so, als könnte er das die ganze Nacht lang machen.

Ich fahre mit meinem Unterleib über seine Erektion und schiebe umständlich meinen Rock aus dem Weg, damit ich ihn richtig spüren kann. Ich will dieses verdammte Ding ausziehen. Ich will spüren, wie er seinen nackten Körper an meinem reibt. Ich will ihn in mir spüren.

Ich will alles.

Ich greife nach dem Saum seines Shirts. Hilfe bekomme ich von ihm nicht, denn er ist zu sehr mit meinen Brüsten beschäftigt. Ich finde den Saum und ziehe hart daran. Erst dann lässt er von mir ab, und die kühle Luft im Truck führt dazu, dass meine Nippel noch härter werden als sie schon sind.

»Ich brauche kein Vorspiel mehr«, sage ich zu ihm und ziehe ihm das T-Shirt über den Kopf. O Gott, diese Muskeln. So viele wohlgeformte Muskelstränge unter meinen Handflächen. Ich liebe Sportler.

Seine Hände gleiten unter meinen Rock. »Gut so?«

An der Art, wie seine Finger meinen Slip zur Seite schieben, ist nichts Anmutiges, und ohne Vorwarnung dringt er plötzlich mit zweien davon in mich ein. Es ist schmutzig und verdammt scharf. Ich ziehe scharf die Luft zwischen meinen Zähnen ein.

»Gefällt dir das?«, murmelt er.

»Es ist okay«, lüge ich und werde sofort dafür bestraft, indem er seine Finger wieder aus mir rauszieht. »Na schön. Es ist gut.«

Er zieht sie wieder raus und umkreist jetzt mit seinen feuchten Fingerspitzen meine Klit. Mein ganzer Körper zieht sich zusammen, zuckt und verlangt nach mehr.

»Nur gut, wie?«, neckt er mich.

Ich gebe nach. »Toll. Es ist toll.«

»Ich weiß.« Er setzt einen süffisanten Gesichtsausdruck auf. »Ich sage es dir nicht gern, Sabrina James. Aber du hast einen großen Fehler begangen.«

»Was? Warum?«

Seine Finger ziehen fest an meinem Slip, und der Stoff drückt sich in meine geschwollenen Schamlippen. »Weil ich dich für alle zukünftigen Männer ruinieren werde. Ich entschuldige mich schon mal im Voraus.«

Dann reißt er das Stück Stoff gänzlich zur Seite und dringt mit drei Fingern in mich ein. Diese schiere Grobheit überkommt mich wie eine Schockwelle. Ich kann es – ihn – überall fühlen. Bis in meine Zehenspitzen. Ich werde von Lust förmlich überrollt. Verdammte Scheiße, ich komme gleich. Ist das denn möglich?

Ich starre ihn mit offenem Mund an, und er grinst frech zurück. Seine weißen Zähne bilden einen Kontrast zu seiner gebräunten Haut und dem Bart. Er weiß ganz genau, dass er mir gerade den Verstand raubt. Seine Finger bewegen sich erneut. Zwei von ihnen reiben an diesem Punkt, den kaum einer außer mir jemals findet.

Und er reibt immer weiter, während seine Finger sich in mir bewegen. Jetzt kann ich mich nicht mehr länger zurückhalten. Ich lasse den Kopf nach hinten fallen, schließe die Augen und werde mitgerissen von der Welle der Lust, die über meinem ganzen Körper hereinbricht. Bis ich nur noch ein zitternder Haufen voller Emotionen bin.

Als ich wieder auf dem Boden ankomme, merke ich, dass ich nach Luft schnappend an seiner Brust lehne. Ich hatte noch nie in meinem Leben so einen heftigen Orgasmus, und dieser Kerl war noch nicht einmal in mir. Mein Herz schlägt unheimlich schnell, und mein vernebelter Verstand kann kaum mithalten.

Er ist nur ein Kerl. Ein normaler Kerl, rufe ich mir selbst in Erinnerung. Ein Schwanz und zwei Eier. Nichts Besonderes.

»Ich hatte schon eine Weile keinen Sex mehr«, murmle ich, als sich meine Atmung langsam wieder normalisiert. »Ich stand unter Dauerstress. Mein Körper brauchte wohl einen Abbau.«

Er bewegt sich immer noch mit drei langen Fingern in mir. »Rede dir das nur ein, Darlin’.«

In seiner Stimme klingt Erheiterung mit, aber dieser Kerl hat mich gerade mit seinen Fingern zum Orgasmus gebracht – etwas, das mir sonst nie passiert –, also kann ich es ihm wohl nicht übel nehmen. Als er seine Finger langsam herauszieht, streicht er mit den Kuppen über meine sensiblen Nervenendungen, was mich wohlig erschauern lässt.

Er hebt seine Hand zwischen uns nach oben, und die Feuchtigkeit an seinen Fingern ist sogar in der Dunkelheit des Trucks zu erkennen. Auf die gewaltige Erregung, die mich durchfährt, als er seine Finger sauber leckt, bin ich nicht vorbereitet.

Ich muss heftig schlucken.

Eine schnelle Bewegung am Hebel, und sein Sitz legt sich komplett um. Tucker liegt vor mir und lockt mich zu sich. »Komm und setzt dich auf mein Gesicht. Ich will noch mehr davon.«

Oh. Mein. Gott. Wer ist dieser Kerl?

Wahrscheinlich sollte ich meinen Rock nicht um meine Hüften nach oben schieben und zu ihm kriechen, aber ich tue es trotzdem. Es ist, als hätte er mich mit einem Fluch belegt, und ich könnte ihm nicht widerstehen.

»Jetzt mach dich auf was gefasst«, sagt er mit heiserer Stimme. »Denn du wirst gleich noch einmal kommen.«

»Du bist so verdammt selbstgefällig.«

»Nein, ich bin mir nur sicher. Und das bist du dir auch. Und jetzt setz dich mit deiner süßen Pussy auf mein Gesicht.«

O mein Gott. Sex mit Tucker ist schmutziger und schärfer als ich es mir vorgestellt habe. Er sieht nicht so aus, aber sind es nicht immer die stillen Wasser?

Das gefällt mir. Fast ein bisschen zu sehr.

Sein warmer Atem streicht über meine Haut, und ich lasse mich über seinem Gesicht sinken.

»Ja, verdammt«, ist das Letzte, was er sagt, bevor er mich mit seinem Mund umschließt.

Er benutzt nicht nur seine Zunge. Er benutzt seine Lippen und seine Zähne, um mit ihnen über meine überempfindliche Klit zu streichen. Eine Hand hält mich an der Hüfte fest, während er mich mit der anderen bearbeitet. Und seine Zunge? Mit der leckt er mich langsam und genussvoll, bis ich nur noch vor mich hin wimmere. Dann teilt er meine Schamlippen mit zwei Fingern und dringt fest mit seiner Zunge in mich ein.

Er hat recht, ich sollte mich auf etwas gefasst machen. Ich halte mich an den Seiten des Autositzes fest, und dann ist es um mich geschehen. Er treibt mich bis zum Rand der Klippe und dann darüber.

Während ich mich zitternd von meinem zweiten Orgasmus in dieser Nacht erhole, zieht mich Tucker von seinem Gesicht weg und setzt mich auf seinen Schoß, wo sein Penis plötzlich nicht mehr in seiner Jeans steckt. Ich fasse zwischen uns und greife nach ihm.

»Warte«, sagt er, aber es ist zu spät.

Ich beiße mir auf die Unterlippe, als mich eine wohlige Wärme durchdringt. Gierig drücke ich meinen Körper nach unten und will spüren, wie er komplett ausgefüllt ist. Seine Hände gleiten über meine Hüften, und ich stöhne erregt auf, nur um gleich darauf frustriert zu seufzen, als er mich von sich schiebt.

»Kondom«, sagt er entschlossen.

Überrascht werfe ich einen Blick zwischen uns. Diesen Fehler mache ich sonst nie. Niemals. Ich fasse mir mit der Hand an den Mund. »Es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht …«

Er kramt in seiner Jeanstasche herum, zieht seinen Geldbeutel heraus und wirft mir ein Kondom zu. »Kein Problem. Es war nur die Spitze.«

Sein spitzbübisches Zwinkern entlockt mir ein Lachen. Mit den Zähnen öffne ich die Verpackung des Kondoms und halte es dann über die Spitze seines Schafts.

»Ich bin sauber.« Ich verspüre plötzlich das dringende Bedürfnis, ihm dies mitzuteilen. »Ich habe mich testen lassen, nachdem ich …« Ich breche mitten im Satz ab, weil es mir irgendwie komisch vorkommt, von meinen letzten One-Night-Stands zu erzählen, während ich nackt bin und auf dem Schwanz eines anderen Mannes sitze. »Na ja, danach halt. Und ich nehme die Pille.«

»Bei mir ist auch alles gut«, sagt er. Er schließt für einen kurzen Moment seine Augen, als ich das Kondom über seinen geschwollenen, heißen Penis ziehe. Er presst ein leises Stöhnen hervor und schiebt dann meine Hand zur Seite.

»Bist du bereit?«, fragt er und positioniert sich über meiner Spalte.