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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Archäologie, Note: 2, Ruhr-Universität Bochum (Klassische Archäologie), Veranstaltung: Proseminar: Figürliche Wandbilder aus den Vesuvstädten, Sprache: Deutsch, Abstract: „...Sei getrost und laß dies nicht das Herz dir bekümmern. Könnt` ich ihn doch so gewiß entrücken dem grausamen Tode fern in der Weite, sobald ihm naht das schreckliche Schicksal, wie ihm die herrlichen Waffen bereit sein werden, die mancher, wer sie gewahrt, bestaunen noch wird von den Völkern der Menschen. Also sprach er, ließ sie zurück und schritt zu den Bälgen, wandte sie gegen das Feuer und hieß am Werke sie schaffen....“ (Homerus, Ilias XVIII, 464-482) Basierend auf diese und die folgenden Textpassagen aus Homers Ilias wur-de ein Kunstwerk in der griechischen Malerei geschaffen, das die Meernym-phe Thetis in der Werkstatt des Hephaistos zeigt. Thetis überredete Hephaistos Waffen für ihren Sohn Achilleús zu schmieden, um ihn vor seinem tödlichem Ende im Kampf gegen Troja zu schützen. Auch sollten sie ihn von seiner Trauer um seinen Kampfgenossen und Freund Pa-troklus ablenken. Da dieses Gemälde leider nicht mehr erhalten ist, soll anhand von Verglei-chen römischer Kopien aus der verschütteten Vesuvstadt Pompeji gezeigt werden, wie der Aufbau und die Komposition dieses Gemäldes höchstwahr-scheinlich gewesen sein kann. Die römische Wandmalerei liefert zwei Darstellungsformen, die sich mit die-sem Thema befassen. a) Hephaistos steht in seiner Werkstatt und zeigt Thetis den Schild für ihren Sohn Achilles b) Hephaistos sitzt und läßt den Schild Thetis durch einen Gehilfen zeigen Für die erste Darstellungsweise stehen drei relativ gut erhalten Wandgemäl-de in den Häusern Casa degli Amorini dorati, Casa di Sirico und Casa IX 5,2 (Domus Uboni) zur Verfügung. In der Casa befindet sich ein Gemälde, das sich mit der zweiten Variante des sitzenden Hephaistos befaßt. Sowohl die Gemälde des Casa IX 5,2, als auch der übrigen Häuser sind durch das Museo Nazionale in Neapel archiviert und katalogisiert. Da sich diese Szene in einer Schmiede abspielt, wird kurz auf die damalige Bauweise einer solchen Werkstatt im Mittelmeerraum eingegangen.
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Veröffentlichungsjahr: 2002
Page 1
Ruhr-Universität BochumKlassische Archäologie
Proseminar: Figürliche Wandbilder aus den Vesuvstädten
Sommersemester 2002
Thetis in der Schmiede des Hephaistos
Analyse römischer Kopien überlieferter griechischer Bildthemen und Kompositionen
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Einleitung
...Sei getrost und laß dies nicht das Herz dir bekümmern. Könnt` ich ihn doch so gewiß entrücken dem grausamen Tode fern in der Weite, sobald ihm naht das schreckliche Schicksal, wie ihm die herrlichen Waffen bereit sein werden, die mancher, wer sie gewahrt, bestaunen noch wird von den Völkern der Menschen. Also sprach er, ließ sie zurück und schritt zu den Bälgen, wandte sie gegen das Feuer und hieß am Werke sie schaffen....1
Basierend auf diese und die folgende Textpassagen aus Homers Ilias wurde ein Kunstwerk in der griechischen Malerei geschaffen, das die Meernymphe Thetis in der Werkstatt des Hephaistos zeigt.
Thetis überredete Hephaistos Waffen für ihren Sohn Achilleús zu schmieden, um ihn vor seinem tödlichem Ende im Kampf gegen Troja zu schützen. Auch sollten sie ihn von seiner Trauer um seinen Kampfgenossen und Freund Patroklus ablenken.
Da dieses Gemälde leider nicht mehr erhalten ist, soll anhand von Vergleichen römischer Kopien aus der verschütteten Vesuvstadt Pompeji gezeigt werden, wie der Aufbau und die Komposition dieses Gemäldes höchstwahrscheinlich gewesen sein kann.
Die römische Wandmalerei liefert zwei Darstellungsformen, die sich mit diesem Thema befassen.
a) Hephaistosstehtin seiner Werkstatt und zeigt Thetis den Schild für ihren Sohn Achilles
b) Hephaistossitzt und läßtden Schild Thetis durch einen Gehilfen zeigen