Thilda und die Zwergenbande - Anja Schumann - E-Book

Thilda und die Zwergenbande E-Book

Anja Schumann

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Beschreibung

Thilda verbringt mit ihren Eltern die Sommerferien in Frankreich. Zunächst ist sie skeptisch aber dann erwarten sie dort ein eigenes Zimmer unterm Dach, die Katze Dickerchen, zwei neue Freunde und ein geheimnisvolles Labyrinth. Die Kinder gehen mit detektivischem Gespür ihrem Verdacht auf den Grund. Bei aller Aufregung im Kampf gegen das Böse erfährt Thilda in Frankreich auch, es es sich anfühlt Schmetterlinge im Bauch zu haben, denn da ist Pascal...

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Seitenzahl: 74

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Wer will denn schon nach Frankreich!

Kribbeliger letzter Schultag

Hallo fremdes Frankreich

Lauter Sachen zum Verknallen

Das weltschönste Sternenzimmer

Expeditionen im Gartenparadies

Bekanntschaft mit dem Ross

Unheimliches im Kellerlabyrinth

Die Zwergenstube

Apfelpflücktagsglück

Beweise finden für einen Verdacht

Der dritte Weg zum Zwergenzimmer

Die Zwergenbande

Oma Pomms Verdacht

Die Polizeit wird eingeweiht und staunt ganz schön

Der doppelte Plan

Der Bund für Gerechtigkeit tagt im Baumhaus

Gute Tarnung ist alles

Ein Rock wird entlarvt

Die Zwergenbande löst sich auf

Die große Hilfsaktion

An Lorina

Wer will denn schon nach Frankreich!

„So eine öde, blöde, Tröten-Kröten-Idee! Ich will nicht ins Frankreich!“, mault Thilda. Papa schaut sie an und sagt sanft aber so, dass keine Widerworte geduldet sind:

„Wir fahren nach Frankreich- und du wirst es ganz bestimmt mögen, vertrau mir.“

Dabei reicht er ihr eine der dicken, sonnenwarmen Himbeeren, die er gerade vom Busch gepflückt hat. Thilda kennt diesen Papatrick: er bleibt trotz ihrer Nörgelei ganz ruhig, weil er weiß, dass Thilda weiß, dass seine Einfälle eigentlich immer ziemlich gut sind. Aber diesmal findet Thilda ihre eigene Idee auch richtig gut und wünscht sich eben Ferien in Kroatien. Kroatien ist die Heimat ihrer Freundin Lorina. Lorina fährt dorthin zu ihrer Oma und erzählt in den Schulpausen vom weißen Sandstrand, der so riesig ist wie der große Spieli - nur tausendmal so groß. Dann leckt Lorina sich mit der Zunge über die Lippen:

„Mmmmh- und die Eiskugeln vom Eismann am Strand sind sooo groß“, dabei macht sie mit beiden Händen eine Kugel, „und das Eis ist rot und fruchtig und schmeckt wie, wie…. “ .

„Na wie denn jetzt?“, fragt Nico ungeduldig und Lorina beeilt sich zu schwärmen: „Wie Erdbeeren, Himbeeren und Limonade“. Das sitzt. Die Kinder um sie herum staunen und können das prickelnd-himbeerrote Super-Limo-Eis förmlich schmecken.

Lorina fährt fort: „Die Erwachsenen am Strand liegen immer nur auf dem Rücken und werden rot vor lauter Sonne. Das ist oberlangweilig. Das kapiert doch keiner, oder was?“ Pjotr fragt: „Und was machen die Kinder da am Strand den ganzen Tag?“ Pjotr kommt aus Polen und war noch nie am Strand.

„Oh Mann“, jault Lorina, „du weißt auch gar nix! Kannst Du Dir denn keine Strandspiele ausdenken? Mit dem Meerwasser können wir zum Beispiel kleine Plastiktüten füllen und sie über den roten Bäuchen zerplatzen. Das gibt Ärger, macht aber irre Spaß!“ Pjotr macht verächtlich „Pfffff“ aber insgeheim staunt er über Lorinas Mut. Lorina weiß noch mehr zu berichten und macht mit wild rudernden Armen nach, wie sie in den Monsterwellen des Meeres badet.

„Und“, sagt Lorina, „am tollsten ist es dann Abends. Da ist es so schummrig dunkel in den Gassen der Altstadt und sehr, sehr geheimnisvoll.“ Dabei rollt sie mit den Augen und alle können sich vorstellen, wie super man da Verstecken spielen kann und wie es einem den Rücken runter kribbelt, wenn man allein in einem düsteren Hinterhof im Versteck wartet und sich die Stimme des Suchers immer weiter entfernt. Das ist großartig und unheimlich.

Lorina ergänzt: „Und keiner von den Erwachsenen mischt sich ein. Wir spielen so lange, wie die Erwachsenen auf der Terrasse zusammensitzen“.

„Stark!“, murmeln die Kinder ehrfurchtsvoll und ein wenig neidisch.

Das alles sieht Thilda gerade vor sich und dann denkt sie an das komische Frankreich.

„Och Männooooo!“, jammert Thilda. Doch Papa kramt aus seiner „verdächtig-gute-Ideen-Kiste“ auch jetzt noch etwas heraus.

„Komm mit ins Haus, ich zeig Dir was.“, sagt er, zieht die Gartenschürze aus und stiefelt mit Thilda ins Arbeitszimmer an den Computer. Gemeinsam rufen Sie im Internet Bilder des Ferienhauses in Frankreich auf, in dem sie wohnen werden. Thildas Augen werden groß: „Oh! Das ist ja toll!“.

Plötzlich vertraut sie Papa tatsächlich sehr und hat - schwups - gar keine richtige Wut mehr.

Das Haus ist einfach genial- besser kann sich Thilda selbst im Traum kein perfektes Ferienhaus vorstellen: eine Mischung aus Schloss und Hexenhaus und Piratenversteck und Schatzhöhle. Es ist aus dickem Stein gebaut, mit Kieselauffahrt und Blumenkübeln an der Tür, mit Türmchen und Balkonen, hohen Fenstern, verwinkelten Gängen innen und mit einem superschönen Sternen-Himmelbett, in das sich Thilda sofort verliebt. Es gibt eine unheimlich große Küche mit Sonnenblumen auf dem Tisch und auf der Schwelle zum Garten sitzt eine dicke schwarze Katze mit weißen Pfötchen.

Und Thilda sieht einen Kletterbaum mit Baumhaus! Wenn das nichts ist! Kein Kind in ihrer Klasse hat je von einem Baumhaus im Urlaub erzählt – auch Lorina nicht.

„Paps, das wird mein Geheimversteck!“. Thildas Papa lacht:

„Oh meine Thilda! Wusste ich doch, dass dir das gefällt. Die schreiben auch, dass sie sich auf Kinder freuen und ich finde: das kann man sehen: schau mal, da hinten im Garten neben den Himbeerbüschen ist eine Schaukel und hier, hier sind Hühner und dort Hasen und Gänse. Na, das müsste uns doch allen gut gefallen. Für Mamas Lesehunger ist auch gesorgt: eine Bibliothek mit herrlich vielen Büchern gibt es auch.“

Thilda knufft ihren Papa in die Seite:

„Paps- das ist super - kann ich bitte, bitte das Zimmer mit Himmelbett haben?“ Papa überlegt: „Mal sehen, ich weiß noch nicht genau, wie das Haus innen eingeteilt ist, aber wenn es geht, bekommst du es. So, jetzt lass mich aber mal wieder an meine Gartenarbeit gehen“.

Thilda blättert noch ein wenig in den Internetbildern des Hauses. Soso, die mögen also Kinder. Wer ist überhaupt „die“? Dann findet sie ein Bild von einer ziemlich ältlichen Frau, die aber viele Lachfalten um die Augen hat, ein buntbedrucktes Omikleid anhat und die dicke Katze auf dem Arm trägt. Unter dem Foto steht: Madame Pompon et le chat. Aha. Chat heißt dann sicher Katze. So pipieinfach ist Französisch. Und wo sind nun aber Kinder? Kein einziges hat Thilda auf den Fotos entdeckt. Auch die Schaukel hängt leer im Wind und das Baumhaus wartet wohl auch einfach auf sie- sonst ist da niemand.

Thilda wird nachdenklich. Immerhin ist sie ein Einzelkind. So ein blödes Wort. Lorina ist nie allein, die hat drei Schwestern. Klar nerven die meistens tierisch, aber manchmal ist Thilda trotzdem eifersüchtig auf Lorina. Da ist immer jemand, den du ärgern kannst, der mit dir spielt, der auf dich aufpasst, den du beschützen kannst. Hm. Thilda schreit lauthals hinter Papa her:

„Paps, sind da auch andere Kinder?“ Da schaut Thildas Mutter durch die Tür und schmunzelt geheimnisvoll:

„Ich glaube, es gibt dort auch ein paar französische Kinder, die sich auf dich freuen Thilda!“

Das klingt gut, findet Thilda und schließlich vertraut sie ja heute ganz besonders auf das, was die Eltern sagen. Wird schon schiefgehen.

Kribbeliger letzter Schultag

Und dann ist endlich der letzte Schultag. Thilda hat morgens ein bisschen Bauchweh vor lauter Aufregung. Zum Glück hat Mama schon Urlaub. Mit Mama zusammen zu frühstücken ist einfach schön, es gibt immer was zu lachen und außerdem kocht Mama die besten Frühstückseier der Welt. Vor der Schule gibt Mama Thilda einen Kuss und sagt: „Weißt du was- egal was ist, ich hab´ dich sehr, sehr lieb.“ Thilda geht beschwingt und ohne Angst in die Schule. Was kann ihr schon passieren!

Und dann hat sie – so ein blöder Mist- in Mathe eine 4! Irgendwie hat sie das ja gewusst und jetzt zieht sich ihr trotzdem der Magen zusammen und kurz ist es so als wäre rundherum alles dunkel geworden und die Zahlen im Zeugnis tanzen durcheinander- es wird ihr ein wenig schlecht. Schnell schaut sie weiter – was ist mit Deutsch? Na immerhin- da glänzt eine Zwei! Und was macht Sport? Nicht ganz schlecht: auch ´ne Zwei- trara! Das Beste aber kommt ganz zum Schluss: stolz schaut Thilda auf die Note in Kunst: da leuchtet und strahle eine wunderschöne Eins. Aber trotzdem findet sie die Vier in Mathe richtig schlimm.

Herr Liebeskind, ihr Klassenlehrer, macht allen Kindern Mut:

„Kinder, bevor ihr jetzt in die Ferien geht, denkt dran: jede schlechte Note kann im nächsten Jahr besser werden. Ihr müsst es nur wirklich wollen. Wir schaffen das gemeinsam. Es gibt ab nächstem Schuljahr eine Hausaufgabenhilfe in der Kernzeitbetreuung- die kostet nichts und wird euch helfen, besser zu werden.“