Tierseelen im Jenseits - Sonya Fitzpatrick - E-Book

Tierseelen im Jenseits E-Book

Sonya Fitzpatrick

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Kommunikation zwischen Mensch und Tier – auch über den Tod hinaus

Der Tod eines Haustieres ist für viele ebenso schlimm wie der Verlust eines geliebten Menschen. Und auch die trauernden Tierbesitzer stellen sich oft Fragen wie: Warum musste das geschehen? Ist mein Tier glücklich, wo es jetzt ist? Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ein anderes Haustier zu mir nehme?

Sonya Fitzpatrick ist nicht nur in der Lage, mit Tieren telepathisch zu kommunizieren, sie kann auch mit den Seelen im Tierhimmel Kontakt aufnehmen. Einfühlsam gibt sie Antworten auf all diese Fragen, spendet den Menschen Trost und hilft ganz konkret, die Trauer zu bewältigen. Für jeden Leser dieses berührenden Buches steht am Ende fest: Es gibt keine traurigen Tiere im Himmel!

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Seitenzahl: 236

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Das Buch

Jeder, der schon einmal ein Haustier verloren hat, kennt den Schmerz, wenn der geliebte Tiergefährte von dieser Welt gehen musste. Für die Hinterbliebenen hat Sonya Fitzpatrick dieses wundervolle Trostbuch geschrieben – voller Mitgefühl, mit spiritueller Tiefe und inniger Liebe zu jenen Geschöpfen, die den Menschen so vorbehaltlos ihre ganze Liebe schenken.

Einfühlsam schildert die Autorin, was eine Tierseele erlebt, wenn sie im Jenseits ist und vermittelt die tröstliche Gewissheit, dass der Tod nicht das Ende ist.

Die Autorin

Sonya Fitzpatrick ist eine der bekanntesten Tierkommunikatorinnen weltweit. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in England, entwickelte sie schon von Kindesbeinen an die Fähigkeit, sich mit Tieren auf telepathischem Weg zu verständigen. Mit dieser faszinierenden Gabe hat sie bereits zahllosen Menschen geholfen, Einblick in die verborgene Seelenwelt ihrer Haustiere zu nehmen und eine neue Dimension im Zusammenleben von Mensch und Tier zu erschließen.

www.sonyafitzpatrick.com

SONYA FITZPATRICK

Tierseelen

im Jenseits

Tröstliche Botschaften

aus dem Tierhimmel

Aus dem Englischen übersetzt

von Jochen Lehner

Ansata

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel

»There Are No Sad Dogs in Heaven. Finding Comfort After the Loss of a Pet«

bei The Berkeley Publishing Group, New York, USA.

Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden.

Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autorin noch Verlag

können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten

praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Ansata Verlag

Ansata ist ein Verlag der Verlagsgruppe Random House GmbH.

ePub-ISBN 978-3-641-12152-5

Erste Auflage 2014

Copyright © 2013 Sonya Fitzpatrick

Published by Arrangement with Sonya Fitzpatrick

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014

by Ansata Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Alle Rechte sind vorbehalten.

Redaktion: Manfred Miethe

Einbandgestaltung: Guter Punkt, München

Satz: Leingärtner, Nabburg

www.ansata-verlag.de

Für alle meine Tiere in den Gefilden des Geistes und der Verkörperung, an denen ich so viel Freude hatte und habe.

Meine Hunde in ihren Körpern: Sally, Moe, Jack, Joy, Lucky und Maggie;

und meine Hunde im Geist: Traybe, Sabrina, Silky, Brue, Bella, Ellie, Judy, Sam, Foxie, Honey und Holly.

Meine Katzen in ihren Körpern: Sunshine, Polly I und Polly II, Molly, Clair, Rosie, Dante und Fudge;

und meine Katzen im Geist: Cinnamon, Raisin, Blackie, Moonbeam, Wellington, Smokie, Jennie, Farmcat, Tiger, Cocoa, Churchill, Winston und Winnie.

Mein Pferd in seinem Körper: Luckie;

und meine Pferde im Geist: Blackie und Pickles.

Die Gänse meiner Kindheit: Buttercup, Daisy und Primrose;

und meine Hühner im Geist: Henrietta, Clover, Dowsey und Chip Chip.

Inhalt

Einleitung: Ellies Tränen

Wohin gehen Tiere nach dem Tod?

Geht es ihr gut? Fehle ich ihm? Was macht sie jetzt?

Weiß mein Tier, wie sehr ich es geliebt habe?

War mein Tier froh, mich zu haben? Hat es sich gut versorgt gefühlt?

Ist mein Liebling noch da? Kommt er wieder?

Vorzeitiger Tod?

Abschiede

Gewissensfragen

Die Frage der Treue

Sorgen um Verstorbene

Zu guter Letzt

Dank

Einleitung: Ellies Tränen

Ich wurde auf einer Farm in England geboren, wo ich keine anderen Kinder als Spielgefährten hatte, und ich war von Geburt an schwerhörig, sodass die Verständigung mit Menschen sehr schwierig für mich war. Vielleicht wurde ich deshalb schon früh darauf aufmerksam, dass ich mich mit Tieren auf eine Weise austauschen konnte, die anderen Leuten fremd zu sein schien. Tiere teilen sich telepathisch mit, also über innere Bilder und Körperempfindungen, die kein Hörvermögen voraussetzen. Deshalb wurden die Tiere auf unserem Hof meine besten Freunde. Mit den Freuden dieser Freundschaften verbanden sich aber auch Schmerz und Kummer, nämlich immer wenn ein Tier geschlachtet wurde oder auf andere Art zu Tode kam – und das passiert auf einer Farm nicht selten.

Ich lebe heute in Texas in einem Haus mit großem Garten und umgeben von zahlreichen Hunden und Katzen jeglicher Provenienz, und fast jeden Tag versichere ich meinen Klienten am Telefon oder im Rahmen meiner Radiosendung »Animal Intuition«, dass Tiere genau wie Menschen in der geistigen Welt leben, wenn sie von uns gegangen sind. Aber natürlich bricht auch mir jedes Mal das Herz, wenn mich eines meiner geliebten Tiere verlässt.

Der wohl tiefste Schmerz dieser Art, den ich je erlebt habe, begann mit dem Wissen, dass sich Ellie, meine Rhodesian-Ridgeback-Hündin, dem Ende ihres Lebens näherte. So lieb mir alle meine Tiere sind, zwischen Ellie und mir bestand offenbar eine besonders tiefe Seelenverbindung. Dreizehn Jahre lang hatte ich mich an ihrem Hals ausgeweint, wenn ich traurig war, alle Freuden und Erfolge hatte ich mit ihr geteilt, doch jetzt war nicht mehr zu übersehen, dass ihre Hinterläufe schwächer wurden und schmerzten. Und eines Tages wurde sie plötzlich sehr krank.

Ich hatte wie immer mit Ellie und den anderen Hunden einen Waldspaziergang in der Nähe meines Hauses gemacht, als Ellie auf einmal zu Boden sank, auf die Seite rollte und nicht mehr aufstehen konnte. Ich kniete mich neben sie und hielt ihren Kopf in den Armen, während sie mir tief in die Augen blickte. Ellie wog an die sechzig Kilo, und mir war klar, dass ich sie nicht etliche hundert Meter zurück bis zur Straße würde tragen können. Ich war wie von Sinnen, einerseits wollte ich sie auf keinen Fall alleinlassen, andererseits war zu erkennen, dass sie sterben würde, wenn ich nicht sofort Hilfe holte. Ich ließ sie telepathisch wissen, dass ich kurz weg musste, aber so bald wie möglich wieder da sein würde. Sie verstand. Dann nahm ich meine beiden kleinen Hunde, rief den dritten und lief so schnell ich konnte. Die Tränen liefen mir übers Gesicht, während ich meinen Geistführern auftrug, für die dringend benötigte Hilfe zu sorgen.

Und tatsächlich, am Waldrand sah ich, dass auf der Straße ein Lastwagen auf mich zukam. Ich wedelte heftig mit den Armen, bis er anhielt, dann erklärte ich dem Fahrer atemlos, mein Hund sei im Wald zusammengebrochen und er möge mir doch bitte helfen, Ellie zur Straße zu tragen. Er sah, wie aufgeregt ich war, und erwiderte, er wohne gleich da vorn; ich solle zu meinem Hund zurückgehen, er werde inzwischen den Schubkarren holen und dann könnten wir Ellie zu meinem Wagen bringen. Meine anderen Hunde lud er ein, damit ich die Hände für Ellie frei hatte, dann fuhr er los, während ich in den Wald zurückrannte. Ich spürte, dass Ellie noch in ihrem Körper war; ich sandte ihr die dringende Bitte, auf mich zu warten. Dann kniete ich wieder neben ihr nieder und hielt ihren Kopf in den Armen, während sie mich ansah. Ich legte ihr die Hände auf und bat Gott und meine Geistführer, ihr heilende Energien zu schicken, und zugleich ließ ich Ellie wissen, dass sie getrost gehen könne, wenn es für sie an der Zeit sei. Das war nicht einfach für mich, aber ich wusste, dass sie meine Zustimmung brauchte, da das Band zwischen uns so stark war. Tiere nehmen bereitwillig große Schmerzen auf sich, wenn sie spüren, dass sie noch bleiben müssen, bis ihre menschlichen Gefährten endlich loslassen können.

Ellie ist nicht an diesem Tag gestorben. Ich wusste jedoch, dass sie nicht mehr lange bleiben würde. Nach einigen Untersuchungen teilte mir der Tierarzt mit, Ellie leide an Morbus Addison oder Nebennierenrindeninsuffizienz. Es handelt sich dabei um ein schleichend zunehmendes Versagen der Nebennieren, und jetzt hatte Ellie eine sogenannte Addison-Krise gehabt, bei der der Kaliumspiegel steigt, wodurch das Herz aus dem Takt gerät und der Blutdruck sinkt – bis hin zum Kollaps. Da die Symptome dieser Krankheit anfangs wenig charakteristisch sind, hauptsächlich Schwäche und Antriebslosigkeit, hatte ich sie für Alterserscheinungen gehalten. Ridgebacks werden durchschnittlich zehn Jahre alt, und Ellie war bereits dreizehn.

Sie kam an den Tropf, und drei Tage später konnte ich sie wieder mit nach Hause nehmen. Sie war aber noch schwach und konnte nicht auf mein Bett springen, wo sie, seit sie bei mir war, immer geschlafen hatte. Also zog ich los und besorgte die größte Hundekoje, die ich finden konnte – und schlief von da an neben ihr auf dem Boden, den Arm über ihren Rücken gelegt.

Ich redete ihr telepathisch und in Worten tröstend zu. Ich erzählte ihr, so etwas komme bei Menschen auch vor, alle seien irgendwann einmal krank. Das fand sie offenbar lustig, jedenfalls fragte sie schelmisch nach, ob ich so etwas schon gehabt hätte. Als ich erwiderte: »Nein, aber es könnte passieren«, lachte sie. So schwach ihr Körper war, ihr Geist und ihr Humor blieben ungebrochen.

Die nächsten drei Tage lockte ich sie mit allen nur erdenklichen Leckereien, damit sie wieder ein wenig zu Kräften kam – Eis, Babynahrung, Käse, Joghurt, püriertes Hühnchen, Gemüse. Aber, was ich auch anbieten mochte, sie brachte immer nur ein paar Häppchen hinunter, und ihr Zustand bedrückte ganz offensichtlich auch meine anderen Hunde. Sie wussten wohl, dass Ellie gehen würde, und hielten sich ganz nah bei ihr, sehr traurig über den bevorstehenden Verlust.

Als ich am vierten Morgen neben ihr aufwachte, hechelte sie. Ihr Körper war heiß, offenbar hatte sie eine weitere Addison-Krise. Meine Tochter Emma und mein Exmann, die beide ganz in der Nähe leben, kamen sofort und halfen mir, Ellie in den Wagen und zur tierärztlichen Ambulanz zu bringen. Ich setzte mich hinten neben sie und hatte nur noch den Wunsch, dass ihre Schmerzen gelindert würden. So schrecklich der Gedanke war, ich wusste, dass der Abschied nahte und sie sehr bald ins geistige Reich zurückkehren würde.

Der Tierarzt versorgte sie und machte es ihr so angenehm wie möglich. Ich legte meinen Kopf neben ihren. Als der Tierarzt mich und Emma mit ihr allein ließ, sah ich wunderbares weißes Licht rings um uns her. Ellie teilte mir auf telepathischem Wege mit: Meine Zeit ist nah. Ich freue mich darauf, diesen Körper, der seine Funktionen nicht mehr erfüllen kann, zu verlassen, aber ich werde immer bei dir sein. Dabei quollen ihr sogar Tränen aus den Augen und tropften mir auf die Hände. Etwas Derartiges hatte ich noch nie gesehen. Dann spürte ich, wie die Kraft sie verließ. Sie gab uns ihre Kraft, damit wir den Schmerz des Verlusts besser ertragen konnten. Emma und ich legten unsere verschränkten Hände auf Ellies Körper und überließen uns einer gewaltigen Woge von Liebe und Frieden. Ellie war eine außergewöhnliche Seele, so klar und wissend, so bewusst auf ihrem Heimweg in die geistige Welt.

Dann bat sie uns, sie allein zu lassen, damit sie gehen konnte. Ein letztes Mal blickte ich ihr tief in die braunen Augen und küsste sie zum Abschied. Sie allein zu lassen war der letzte Liebesdienst, den ich ihr erweisen konnte. Sie wollte mich froh sehen bei dem Gedanken, dass sie jetzt zu einem so schönen Ort aufbrechen würde. Ich wusste, unsere Seelen würden ungetrennt bleiben, aber der Verlust ihrer physischen Gegenwart tat trotzdem weh.

Als meine Tochter und ich zu Hause ankamen, wurden wir von all unseren Tieren an der Tür erwartet. Wir kuschelten uns alle zusammen, bis wir dann genau um halb vier spürten, dass Ellie ihren Körper verließ. Und sie war so sehr da, dass es uns die Sprache verschlug. Es wurde hell im Zimmer, und vor dem inneren Auge sah ich alle Tiere, mit denen ich je mein Leben hatte teilen dürfen, wie sie Ellie auf der anderen Seite empfingen und sich um sie scharten. Dann rief der Tierarzt an und unterrichtete mich von Ellies Tod. Verschwunden war sie deswegen jedoch nicht. Sie war da, sehr deutlich, neben mir auf dem Sofa mit dem Kopf auf meinem Knie. Die anderen Tiere rückten für sie zur Seite.

Ich erzähle Ihnen das aus zwei Gründen. Sie sollen wissen, dass ich Ihren Schmerz über den Verlust eines geliebten Tieres nachvollziehen und mitfühlen kann, aber ich möchte Ihnen auch sagen, dass Ihr Gefährte Ihnen in der geistigen Welt nach wie vor sehr nah ist. Sie werden in diesem Buch die Geschichten vieler Menschen lesen, denen ich zu dieser Sicht der Dinge verhelfen konnte, und ich wünsche mir von Herzen, dass Sie daraus, selbst wenn Sie jetzt noch trauern mögen, ebenfalls Trost schöpfen können. Sie werden die Antworten hören, die ich diesen Menschen geben konnte, und ich hoffe, ich kann auch Ihre Fragen beantworten.

Wohin gehen Tiere nach dem Tod?

Cleo und ihr Frosch

Cleos Tod lag erst ein paar Tage zurück, und Maggie brach jedes Mal in Tränen aus, wenn auch nur der Name ihres heiß geliebten Welsh Corgi fiel. Sie hatte ein telefonisches Reading – so nenne ich die telepathische Kontaktaufnahme mit Seelen im Jenseits – bei mir gebucht und berichtete unter Schluchzen, das Haus sei jetzt so leer, aber manchmal sei ihr, als spüre sie Cleos Gewicht auf dem Schoß.

»Wo ist Cleo jetzt?«, hauchte sie. »Kommen Tiere auch irgendwo hin, wenn sie gestorben sind?«

Sie hatte schon eine Zeit lang gewusst, dass die gemeinsame Zeit dem Ende entgegenging. Cleo hatte ein volles Hundeleben gelebt und war friedlich in Maggies Armen gestorben, aber Maggie hatte noch nicht ihren Frieden damit gemacht. Sie brauchte die Versicherung, dass diese Hündin, die schon als Welpe zu ihr gekommen war, auch dort glücklich war, wo sie sich jetzt befand. Und dass sie nicht allein war.

Das ist immer eine der ersten Fragen, die mir gestellt werden, und ich bin jedes Mal froh, eine beruhigende Antwort geben zu können. Der Kontakt zu Cleo war fast augenblicklich hergestellt, und ich erzählte Maggie, ich könne ihre Hündin sehen – innerlich natürlich. Es entsteht dabei ein Bild vor meinem inneren Auge, ungefähr so, wie Sie sofort die Freiheitsstatue vor sich sehen würden, wenn ich Ihnen eine Frage dazu stelle. Cleo zeigte mir einen grünen Flauschfrosch, der etwas zernagt wirkte, und es waren etliche andere Tiere und sogar Leute um sie.

»Ach«, seufzte Maggie, »das war ihr Lieblingsspielzeug. Sie hat es etliche Jahre gehabt. Wie schön, dass sie andere um sich hat. Allein war sie gar nicht gern.«

Ich konnte ihr glaubhaft versichern, dass Cleo nicht allein war und sie auch nicht. Außerdem war Maggie keineswegs verrückt und bildete sich nur ein, Cleo sei noch irgendwie vorhanden. Ich erklärte ihr, dass Tierseelen in derselben Geistwelt existieren wie menschliche Seelen. Für Tiere gibt es keinen gesonderten Bereich; wir werden unseren Lieblingen wiederbegegnen, wenn wir schließlich auch unseren Körper verlassen. Und seien Sie gewiss, dass kein Tier diesen sogenannten letzten Gang allein bewältigen muss. Es wird von anderen Tieren oder Menschen empfangen, die es hier gekannt hat und die vor ihm gingen.

Maggie war sehr beruhigt zu erfahren, dass Cleo sich ihr noch mitteilen konnte und dass sie alte Freunde um sich hatte. Kaum etwas anderes tröstet die trauernden Menschen, die ich fast täglich berate, so sehr wie diese Mitteilung.

Auch Kühe kommen in den Himmel

Elena und ihre Tochter Heather sind Tierliebhaber, wie sie im Buche stehen.

Elenas Vater war Milchbauer gewesen, er besaß neun Kühe und zwei Ziegen, Sissy und Sadie. Als er starb, versprach Elena den Kühen, sie werde auf keinen Fall zulassen, dass sie geschlachtet würden. Sie fand ein kleines Haus mit knapp zweieinhalb Hektar Land, ausreichend für die Tiere, aber weit von der nächsten Ortschaft entfernt. Leider hatte das Haus, als sie es kaufte, jahrelang leer gestanden und war etwas verkommen. Da sie selbst auch nicht mehr die Jüngste war, bereitete ihr die Erhaltung des Anwesens erhebliche Mühe und war zudem kostspielig.

Sie kämpfte wacker weiter, bis sie eines Tages beim Austeilen von Leckereien – Bananen – auf der Weide versehentlich von einer Kuh angerempelt und unsanft umgeworfen wurde. Mühsam rappelte sie sich wieder auf und schleppte sich nach Hause, wo sie ihre Tochter anrief. Heather erschrak natürlich und war in großer Sorge. Sie sagte ihrer Mutter, sie könne wirklich nicht weiter allein dort draußen leben, es sei einfach zu abgelegen und deshalb gefährlich.

Das sah Elena ein, wollte aber noch bleiben, bis sie eine gute Bleibe für ihre Kühe gefunden hatte. Da Mutter und Tochter schon lange zu meinen Klienten gehörten, riefen sie mich an. Ich sagte, ich würde sehen, was sich machen ließ. Ich rief eine andere Klientin an, die Besitzerin einer großen Ranch mit vielen Tieren. Sie sagte, sie könne die Kühe nicht aufnehmen, wisse aber möglicherweise jemand anderen. Ein paar Tage später rief sie wieder an und gab mir die Nummer eines Freundes, der ganz in der Nähe ebenfalls eine Ranch betrieb. Froh übermittelte ich Elena die Botschaft, doch sie war nicht begeistert. Die Entfernung war zu groß, sodass sie ihre Kühe nicht besuchen konnte. Ich musste mir also etwas anderes einfallen lassen.

Eine Woche darauf saß ich gerade mit meinen Freunden Dan und Helen beim Abendessen, als mir der Gedanke kam, einfach mal zu fragen. Schaden, dachte ich, kann es ja nicht. Also schilderte ich den beiden Elenas Problem, und Helen fiel sofort etwas ein. Cliff, mit dem Dan eine ärztliche Gemeinschaftspraxis betrieb, besaß eine Menge Land und nahm ständig Tiere auf, die bei ihm das Gnadenbrot bekamen. Wahrscheinlich würde er die Kühe nehmen. Ich konnte es kaum fassen. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich für neun Kühe zwei Möglichkeiten des Unterkommens aufgetan. Kühe waren offenbar leichter unterzubringen als Hunde und Katzen!

Dann kam der Umzugstag. Der Viehtransporter fuhr vor, und die Leute begannen die Kühe zu verladen. Elena machte ihnen erst einmal klar, dass es überhaupt nicht infrage kam, die Kühe mit Stöcken zu bearbeiten oder zu schubsen. Sie hielt selbst einen ordentlichen Prügel in der Hand und sagte, sie werde ihn auch benutzen, sollte sich jemand an ihren Kühen vergreifen. »Fordert sie einfach freundlich auf«, sagte sie. »Das verstehen sie. Sie sind ausgesprochen intelligent.« Während der Verladeaktion hatte Elena mich am Telefon, und ich nahm telepathisch Kontakt zu den Kühen auf. Ich erklärte ihnen, sie würden jetzt eine sehr schöne neue Heimat bekommen, die Leute dort würden sich gut um sie kümmern und Elena werde immer wieder zu Besuch kommen.

Nach der Ankunft inspizierten die Kühe ihre schöne neue Weide und teilten mir mit, die Fahrt habe ihnen viel Spaß gemacht. Wo sie jetzt waren, gab es Enten und Gänse, Schildkröten, Pferde, wohlgenährte Schweine und sogar ein Lama, allesamt Tiere, die irgendwann herrenlos geworden waren. Allerdings wurde hier auch Freilandvieh gezüchtet und geschlachtet, und das beunruhigte Elena sehr. Ich konnte das nachfühlen, sagte aber: »Elena, so sind sie nun mal. Sie sind Fleischesser. Aber Ihre Kühe werden nicht geschlachtet.«

Die Kühe gewöhnten sich ein, sie waren begeistert von ihrer neuen Heimat. Elena buchte monatliche Telefonate bei mir, sodass ich ihr den Inhalt meiner Kommunikation mit den Kühen wiedergeben konnte. Nach einiger Zeit spürte ich bei einer der Kühe, Mahogany, eine Blasenstörung. Wenn ein Tier etwas hat, spüre ich an meinem eigenen Körper, wo das Problem sitzt. Elena rief den Tierarzt, und der bestätigte nach der Untersuchung, dass Mahogany Schmerzen litt und ihre Zeit gekommen war. Vor meinem inneren Auge tauchte eine andere Kuh auf, die zu Elenas Herde gehört hatte und vor Jahren gestorben war. Jetzt kam sie, um Mahogany abzuholen. Mahogany konnte diese Kuh ebenfalls sehen. Als ich Elena dies mitteilte, ging es ihr gleich ein wenig besser.

Larry und John, die Betreiber des Hofs, hoben für Mahogany ein Grab auf der Weide aus, und am nächsten Tag kam der Tierarzt und schläferte sie ein. Mahogany war damit ganz einverstanden, denn ich hatte ihr erklärt, dass sie in die Geistwelt zurückkehren würde. Unser Körper, sagte ich, ist nur eine Art Reisemobil auf der Erde, und wenn er stirbt, gehen wir heim in die geistige Welt, wo wir allen wiederbegegnen, die wir in diesem oder einem anderen Leben je gekannt und geliebt haben. Ich erzählte ihr, sie werde alle ihre Freunde wiedersehen, sogar aus Leben, in denen sie keine Kuh gewesen sei; sie werde keine Schmerzen haben und überglücklich sein. Mahogany war die Ruhe selbst und die anderen Kühe waren es auch.

Anschließend versammelten sich alle um ihr Grab und hielten eine kleine Andacht. Die Kühe waren traurig, weil sie Mahoganys physische Präsenz vermissten, aber ich konnte ihnen plausibel machen, dass wir uns nach dem Verlassen unseres Körpers an einem Ort wiederfinden, an dem es nur Frieden und Liebe gibt und keinen Schmerz. Da waren sie zwar immer noch traurig, aber sie standen ruhig da, während Larry und John das Grab zuschaufelten; dann wandten sie sich still ab und gingen. Elena erzählte mir, wie schön der Augenblick gewesen sei, und die Kühe wüssten ganz offensichtlich, dass es Mahogany gut ging und sie Frieden gefunden hatte.

Heute ist es so, dass Mahogany immer dabei ist, wenn ich für Elena ein Reading mache. Sie erzählt mir, was die anderen Kühe auf der Ranch so machen, und übermittelt mir Botschaften für Elena. Auch die anderen Kühe spüren, dass Mahogany irgendwie noch da ist. Elena überlegt sich, ob sie einen Wohnwagen auf Cliffs Land stellen soll, damit sie immer ein paar Tage am Stück bei ihren Kuh-Freundinnen sein kann.

Und mich macht es froh zu wissen, dass es so viele Menschen gibt, die sich für Tiere einsetzen und denen bewusst ist, dass Tiere eine Seele haben.

Ein Bett voller Katzen

Jan rief mich an, weil ihre zehnjährige Katze Hattie bei der Kollision mit einem Auto ihr Leben gelassen hatte. Das war nicht nur ein herber Verlust, sondern Jan machte sich auch noch Vorwürfe. Sie besaß drei Katzen, die sie, wie sie mir erzählte, morgens immer aus dem Haus ließ, aber wieder hereinholte, wenn sie dann zur Arbeit ging. An diesem Morgen war Hattie nicht gekommen, als Jan rief. Jan hatte es eilig, und da es ein schöner Tag war, dachte sie, Hattie werde schon zurechtkommen. Tatsächlich wurde sie beim Überqueren der Straße von einem Wagen erfasst.

Jan war am Boden zerstört, ihre beiden anderen Katzen, Ginger und Whisky, wirkten traurig und verstört. Sie spürten Hattie noch um sich, sahen sie aber nicht mehr. Ich erklärte ihnen, Hattie sei »heimgegangen«, und zwar dorthin, wohin wir alle gehen, wenn wir unseren Körper verlassen, und sie sei zwar körperlich jetzt nicht mehr zu sehen, aber immer noch bei ihnen. Sie sagten mir, ihr Frauchen sei sehr traurig und sie auch.

Dann ließ ich Jan wissen, sie habe sich wegen Hatties Tod nichts vorzuwerfen. Hatties Zeit war einfach gekommen, und Jan hätte nichts daran ändern können.

Während ich noch sprach, kam Hattie immer deutlicher zu mir durch, und im Näherkommen sah ich, dass sie von jemandem gehalten wurde.

»Jan«, sagte ich, »da ist eine Frau, die Hattie hält. Sie muss bei ihrem Tod gut sechzig gewesen sein, und jetzt sagt sie, dass sie Ihnen sehr nahesteht.« Jan bestätigte, dass ihre Mutter in diesem Alter gestorben sei, und ich teilte ihr mit, was die Frau jetzt sagte: Aus deinen Armen in meine.

Jan weinte, aber sie antwortete: »Oh, Sonya, das macht mich so froh. Hattie war nämlich die Katze meiner Mutter. Ich habe sie übernommen, als Mama starb. Jetzt sind sie wieder zusammen.«

An dieser Stelle fiel mir auf, dass auch noch eine rötlich-braune Katze bei Jans Mutter war. Die hatte sie jahrelang gehabt, sagte Jan. Dann war da noch eine schwarzweiße Katze, die an Nierenversagen gestorben war. Das sei ihre Katze gewesen, als sie klein war, sagte Jan. Diese Katze erzählte, sie habe Jan alles beigebracht, was sie über Tiere wusste, und Jan stimmte ihr eifrig zu: »Ja, ja, genau. Meine Katzenliebe habe ich von ihr.«

»Sie müssen wissen«, sagte ich, »dass sie nachts alle kommen und in Ihrem Bett schlafen. Ihr Bett ist gut gefüllt. Und Ihre lebenden Katzen wissen, dass die anderen da sind.«

Jetzt meldete sich Jans Mutter wieder und teilte mir mit, Jans Sofa sei sehr schön geworden. Jan, die ihr Sofa erst kürzlich hatte neu beziehen lassen, kam aus dem Staunen nicht heraus. Es sieht jetzt viel besser aus, fuhr ihre Mutter fort. Sie sitzt morgens immer auf dieser Couch, wenn sie ihren Kaffee trinkt. Sag ihr doch bitte, dass ich sie besuchen komme, wenn sie da sitzt. Und ich bringe die Katzen mit.

Jan lachte und weinte, beides zugleich. »Sagen Sie ihr, dass ich mich so freue«, bat sie mich. »Ich habe schon immer daran geglaubt, dass Menschen nicht einfach weg sind, wenn sie sterben, und meine Mutter habe ich oft um mich gespürt. Ja, ich werde jeden Morgen mit meinen Katzen auf dem Sofa sitzen und abends auch wieder, bevor ich das Licht ausmache.«

Wo ist Buck jetzt?

Tom ist Fernfahrer und rief mich während meiner Radiosendung von unterwegs an. Ich bekomme übrigens ziemlich viele Anrufe von Fernfahrern, die ja sehr viel am Steuer sitzen und oft ihren Hund bei sich haben.

Tom erzählte, seine Hündin Rosie sei bei ihm in der Kabine, aber eigentlich wolle er sich nach einem anderen, längst verstorbenen Hund aus seiner Kindheit erkundigen. Ich erwiderte, ich würde es versuchen, normalerweise sei das kein Problem. Und tatsächlich stellte sich auch gleich das Bild eines mittelgroßen braunen Hundes mit einem großen weißen Fleck auf der Brust ein. »Das ist er!«, rief Tom begeistert. »Das ist mein Buck. Wie geht es ihm jetzt da drüben?«

»Na, wie allen anderen«, sagte ich. »Er hat seinen Frieden gefunden und ist voller Liebe. Er besucht Sie nach wie vor.«

Tom schluckte und antwortete mit brüchiger Stimme: »Sagen Sie ihm bitte, dass ich jeden Tag, jeden Tag, an ihn denke. Ich war vierzehn, als er starb, und er war der Einzige, von dem ich in meiner Jugend Liebe bekommen habe.«

»Ich soll Ihnen sagen«, antwortete ich, »dass er jeden Tag bei Ihnen ist, auch im Lastwagen. Der Geist hat ihn in Ihr Leben gebracht, er ist in früheren Leben als Tier und als Mensch mit Ihnen unterwegs gewesen. Sie waren dabei übrigens auch schon Hund.«

»Danke, dass Sie mir das erzählen. Vielleicht hatten wir ja früher schönere Leben zusammen.« Dann fiel ihm noch etwas ein: »Danke für deine Liebe, sagen Sie ihm das bitte. Er hat mir damals so oft die Wunden geleckt. Er war meine Welt, er hat mir das Leben gerettet, es gab so viele Tage, an denen ich ohne ihn nicht mehr hätte weitermachen können. Was mich am Leben hielt, war, dass ich ihn nicht alleinlassen wollte.«

Jetzt war ich es, die schluckte. Da war etwas, das mich wirklich berührte. Ich bat ihn, mir seine Telefonnummer zu schicken, damit wir privat miteinander sprechen konnten.

Wir hatten ein Reading vereinbart, und als er dann anrief, war er ganz aufgeregt und freute sich darauf. Er hatte die Nacht davor kaum schlafen können, und mit diesem Reading ging für ihn ein Wunschtraum in Erfüllung.

Ich würde mit Rosie sprechen, kündigte ich ihm an. »Sie ist sehr glücklich, sie fragt mich, ob ich ein Hund sei. Eben jetzt, erzähle ich ihr, bin ich ein Hund, aber ich bin auch Mensch. Und weiter erzähle ich ihr, wie die Tiere mir ihre Sprache beigebracht haben, als ich klein war und mich wegen meiner starken Schwerhörigkeit so schlecht mit Menschen verständigen konnte. Die Tiere verstand ich immer, deshalb unterhielt ich mich lieber mit ihnen.«

Rosie meldete sich wieder und sagte, sie sei so froh, bei Tom zu sein, er habe sie aus dem Tierheim geholt, als sie schon eingeschläfert werden sollte. »Das stimmt«, sagte Tom. »Ich bin in dieses Tierheim gegangen und habe mir die Hunde zeigen lassen, die zum Einschläfern vorgesehen waren. Am liebsten hätte ich sie alle genommen, es war wirklich herzzerreißend. Aber Rosie kam und leckte mir die Hand, und da wusste ich, dass sie für mich vorgesehen war.«

»Tom, jetzt erzählt sie mir, dass sie Hamburger und Fisch besonders gern mag. Wenn Sie an einer Raststätte haltmachen, bekommt sie immer etwas von Ihrem Essen. Sie schläft auf einer braunen Decke bei Ihnen in der Kabine. Und dass Sie sie nie alleinlassen, das betont sie.«

»Ja, absolut richtig. Seit ich sie habe, lasse ich sie nie allein, niemals.«

»Ja, und darüber freut sie sich besonders.«

»Und mich freut es, wenn sie das sagt. Geben Sie ihr das bitte weiter.«

Danach kam Buck wieder deutlicher durch. »Tom«, sagte ich, »Buck ist da. Er möchte etwas sagen.« Ich spürte, dass Buck eine ganz besondere Seele war. Er erzählte, er sei damals von der geistigen Welt als Schutzengel und Helfer in Toms Leben entsandt worden. Durch ihn spürte ich die Leiden und die ganze Verstörung, denen Tom in seiner Jugend ausgesetzt gewesen war.

»Tom, jetzt sagt er, Sie und er seien immer in ein Geschäft in Ihrem Heimatort gegangen.«

»Ja«, bestätigte Tom, »ich habe damals für den Inhaber gearbeitet. Das war ein sehr freundlicher Mann. Wenn wir zu Hause mal nichts zu essen bekamen, gab es immer bei ihm etwas.«

Buck berichtete weiter, Tom habe manchmal in der Scheune schlafen müssen, und dann sei er, Buck, bei ihm gewesen und habe ihm das Gesicht geleckt.

»Das hat er«, sagte Tom. »Als wollte er mich küssen. Wir haben uns gegenseitig warmgehalten.«