Tirol hautnah erlebt: Julia Gschnitzer -  - E-Book

Tirol hautnah erlebt: Julia Gschnitzer E-Book

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Beschreibung

Zum Sammelband: Sechs Tiroler Persönlichkeiten, sechs bewegte Leben, sechs besondere Menschen, die die Geschichte dieses Landes mitgestaltet haben: Schauspielerin Julia Gschnitzer, Diplomat und Politiker Ludwig Steiner, Altbischof Reinhold Stecher, Autor, Unternehmer und politischer Aktivist Heinrich Klier, Dramatiker und Schauspieler Felix Mitterer und der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder. Als Zeitzeugen schildern sie in diesem Buch persönliche Eindrücke und wichtige Ereignisse, die sie hautnah miterlebt haben. In einer Kooperation von Tiroler Tageszeitung, ORF Tirol und Casinos Austria haben bekannte TT-Redakteure die Geschichten der Zeitzeugen anhand von Gesprächen aufgeschrieben - einzigartig intime Einblicke in das Innenleben Tirols.

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Seitenzahl: 52

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Titel

Tirol hautnah erlebt

Alexandra Plank-Holzknecht über Julia Gschnitzer: „Nur ein Leben wäre mir viel zu langweilig“

Prolog

Als ich gebeten wurde, über die Schauspielerin Julia Gschnitzer einen Beitrag für dieses Buch zu schreiben, reagierte ich zunächst verhalten. 40 Seiten sind ganz schön viel Holz, wie man so schön auf Tirolerisch sagt, für jemanden, der wie ich gewohnt ist, auf Zeile zu schreiben. Um 80 Jahre Lebenszeit abzubilden, sind es dann aber fast wieder zu wenig. Nach einigem Zögern sagte ich zu, weil ich es als Ehre begreife, diese großartige Künstlerin, hinter der sich eine facettenreiche Persönlichkeit verbirgt, vielen Menschen noch etwas näher zu bringen. Und weil eine Annäherung an die große Charakterschauspielerin Julia Gschnitzer immer auch eine Liebeserklärung an das Theater ist. Und das Theater ist für mich das künstlerische Medium, das mich zutiefst berührt, zum Nachdenken, zum Lachen und Weinen bringt und mich oft auch ärgert – wenn ein Stück schlecht umgesetzt wird oder nicht für die Bühne taugt.

Es folgten das Sichten von Material, das schon über die Schauspielerin erschienen ist, und sehr lebendige Gespräche mit Julia Gschnitzer. Wichtig war mir auch, einige Produktionen zu beschreiben, in denen ich ihre Authentizität in den unterschiedlichsten Rollen erlebt habe. Freunde sagen viel über einen Menschen aus, deshalb habe ich auch Weggefährten wie Felix Mitterer, Martin Sailer und Judith Keller befragt. Der einhellige Tenor bei den Angefragten lautete: „Für die Julia mache ich das.“ Gschnitzer kommentierte diese Bereitwilligkeit lakonisch: „Ja, die werden sich denken, vielleicht haben wir sie ja nicht mehr lange.“ Die Bereitschaft der Vielarbeiter freute sie aber sichtlich. Entstehen sollte keine Biografie, sondern vielmehr ein Portrait. Gerhard Polt sagte zum Thema Biografie anlässlich seines 70. Geburtstages treffend: „Ein lebender Mensch verdient keine Biografie.“ Das Leben von Gschnitzer bis ins Detail auszuleuchten, soll anderen überlassen bleiben. Das hier ist der Versuch des Herantastens an eine bescheidene, beeindruckende Frau. Möge die Übung gelingen.

Schauspiel als Berufung

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit

(Karl Valentin)

Was könnte auf einer Visitenkarte von Julia Gschnitzer stehen? Julia Gschnitzer, „Kammerschauspielerin“ oder Julia Gschnitzer, „Volksschauspielerin“? Oder einfach nur Julia Gschnitzer, „Spielerin“? Mit letzterem Ausdruck hatte Gschnitzer ihrer Mutter, als sie noch nicht einmal zur Volksschule ging, ihren Berufswunsch mit Nachdruck ans Herz gelegt: „Ich will eine Spielerin werden.“ Den Titel „Kammerschauspielerin“ erhielt die Mimin 1988. Er wird vom österreichischen Bundespräsidenten an hervorragende Schauspieler und Schauspielerinnen verliehen. „Diese Auszeichnung hat mich so gefreut, weil es früher die Auszeichnung schlechthin war. Und ich war die erste am Wiener Volkstheater, die diese Auszeichnung bekam“, erzählt Gschnitzer. Den Begriff Volksschauspielerin sieht sie selbst als Ehrentitel. Dennoch greife er zu kurz. „Ich habe ja auch in sehr vielen klassischen Stücken mitgespielt, zum Beispiel Fausts Gretchen, die Luise in , Desdemona in Johanna in , Madame Sommer in und Marthe Rull im , sagt sie. In wie viele Rollen sie im Laufe ihres Künstlerlebens hineingeschlüpft ist, kann Gschnitzer nicht beziffern. Das mit der Berufsbezeichnung ist also gar nicht so einfach. Und der Platz auf einer Visitenkarte bekanntlich begrenzt. Wären da noch die zahlreichen Ehrungen, die unbedingt mit auf das kleine Stück Papier müssten: Karl-Skraup-Preis 1985/86, Goldenes Ehrenzeichen des Landes Tirol 1995, Kulturehrenzeichen der Stadt Innsbruck 2009, Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien 2010, und zuletzt im Jänner 2012 der Ehrenbecher der Stadt Salzburg. Salzburg ist seit Jahren Gschnitzers zweite Heimat. Sie lebt in Elsbethen im Flachgau. Von 1990 bis 1994 war sie fix am Salzburger Landestheater engagiert, doch schon zuvor war sie häufig dort zu Gast. Auch in den vergangenen 15 Jahren spielte Gschnitzer als Freie Schauspielerin immer wieder in Salzburg, vorwiegend als regelmäßiger Gast am Landestheater, aber auch etwa 1998 in Christopher Hamptons an der Elisabethbühne. Große Rollen am Salzburger Landestheater waren unter anderem Mrs. Peachum in der (1987/88), Maria in Turrinis (1991/92), die Großmutter in Horvaths (2000) und die Mutter in Thomas Bernhards (2002).

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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