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Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht – Neue Edition: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Mystik Romanen interessiert. Haar. »Danke, Dad« und sah ihren Vater liebevoll an. hast. Ich liebe dich.« roten Glanz zu erstrahlen. Kleinod, ehe er sein rassiges Gegenüber fragend ansah. ein Geschenk der Hüterin des Lichts« gähnende Öffnung blickte, die in der Zimmerwand entstanden war. Mischung zwischen einer Echse und einem Menschen glich. verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. der Nacht?« fragte Zorca. wählen können, doch so gefalle ich mir selbst am besten.« sich durch die Öffnung. überragte Jasmin um mindestens einen ganzen Meter. noch größer sein!« stieß Zorca hervor. wischte sich. Ausdruck an.
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Seitenzahl: 102
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Ich wünsche dir alles nur erdenklich
Gute zu deinem einundzwanzigsten
Geburtstag, Jasmin
«, sagte Harold Barclay mit
feierlich klingender Stimme, umarmte
seine Tochter, küßte sie
zärtlich auf die Wangen und
strich ihr dann behutsam über
das dunkelblonde schulterlange
Haar.
»Danke, Dad«, sagte Jasmin
und sah ihren Vater liebevoll an.
»Ich danke dir von ganzem Herzen
für alles, was du für mich getan
hast. Ich liebe dich.«
Harold Barclays Lächeln ver-
Tochter der Nacht
Eine düstere Prophezeiung
lastet auf Jasmin
Roman von Jeany Steiger
Der magische Ring an Jasmins Hand begann plötzlich stärker in seinem
roten Glanz zu erstrahlen. Daves Blick richtete sich auf das
Kleinod, ehe er sein rassiges Gegenüber fragend ansah. »Der Ring ist
ein Geschenk der Hüterin des Lichts«, erklärte sie und lächelte Dave
aufmunternd zu, ehe sie sich zur Seite wandte und auf eine dunkel
gähnende Öffnung blickte, die in der Zimmerwand entstanden war.
Plötzlich wurde sie von einem monströsen Wesen ausgefüllt, das einer
Mischung zwischen einer Echse und einem Menschen glich. In den Augen
des Dämons funkelte alles Böse der Welt, und sein wulstiger Mund
verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. »Wie gefalle ich dir, Tochter
der Nacht?« fragte Zorca. »Ich hätte auch tausend andere Gestalten
wählen können, doch so gefalle ich mir selbst am besten.« Das
Monstrum aus dem Reich der Finsternis lachte schaurig und zwängte
sich durch die Öffnung. Dann richtete sich Zorca vollends auf und
überragte Jasmin um mindestens einen ganzen Meter. »Wenn ich dich
besiegt habe, werde ich in der Hierarchie des Bösen aufsteigen und
noch größer sein!« stieß Zorca hervor.
wischte sich. Sein Gesicht nahm
einen nachdenklichen, ja fast düsteren
Ausdruck an.
Jasmin sah ihren Vater erstaunt
an, ehe sie nach seiner Hand griff
und sie fest drückte. »Was ist los,
Daddy?« fragte sie ernst.
Harold Barclay zwang sich zu
einem Lächeln, das keineswegs
echt wirkte. Er erwiderte den
Händedruck und schüttelte dann
den Kopf. »Es ist nichts, Jasmin«,
antwortete er. »Es tut mir leid,
wenn ich einen etwas niedergeschlagenen
Eindruck mache. Das
hat nichts zu sagen und auf keinen
Fall etwas mit dir zu tun. Ich
habe mich leicht erkältet und
fühle mich daher nicht besonders
wohl.«
Jasmins sportlicher Körper
straffte sich. Sie ließ die zitternde
Hand ihres Vaters los und trat einen
Schritt zurück. »Schade,
Dad«, sagte Jasmin leise. »Wir
hatten nie Geheimnisse voreinander.
Ich fühle doch ganz genau,
daß dich etwas bedrückt. Ich erinnere
mich genau, daß du vor
vielen Jahren einmal sagtest, daß
du diesen Tag fürchtest. Als ich
dann Näheres wissen wollte, hast
du mich mit Ausreden abgespeist.
«
Harold Barclay sah seine schöne
Tochter betroffen an, ehe er
sich zu einem Lächeln zwang.
»Vielleicht hatte ich damals nur
Angst, dich heute zu verlieren.«
»Bis jetzt habe ich noch nicht
den richtigen Mann fürs Leben
gefunden«, erwiderte Jasmin
Barclay. »So schnell werde ich
auch nicht heiraten. Du hast dich
seit Mutters Tod für mich aufgeopfert
und gehörst zu meinem
Leben.«
Harold Barclays großgewachsener
Körper entspannte sich zusehends,
er setzte sich und stützte
den Kopf schwer in beide Hände.
Er starrte auf den kostbaren
Teppich, schien aber das Muster
nicht wahrzunehmen.
»Es tut mir leid, daß ich über
Mutter gesprochen habe«, sagte
Jasmin.
Harold Barclay hob den Kopf,
erhob sich und wirkte irgendwie
müde und niedergeschlagen.
»Schon gut, mein Kind«, sagte er
dann. »Laß uns die letzten Mi -
nuten vergessen. Ich denke, daß
du zum Frühstück kommen solltest.
Mistreß McKinsley hat alles
vorbereitet. Danach mußt du
dich um die Vorbereitungen für
deine Geburtstagsparty kümmern.
«
»Ich freue mich riesig, alle
meine Freunde und guten Bekannten
wieder einmal zu se-
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hen. In den vergangenen Monaten
hatte ich sie ein wenig vernachlässigt.
«
Ihr Vater nickte und verließ das
Zimmer. Jasmin blickte ihm
nachdenklich hinterher.
Er hat mir nicht die Wahrheit
gesagt, dachte sie. Etwas ganz anderes
bedrückt ihn und zwar
schon seit Wochen. Und es muß
mit meinem Geburtstag zusammenhängen.
Warum sagt er mir
nicht die Wahrheit?
Jasmin Barclay konnte in diesen
Sekunden nicht ahnen, daß
sie die Wahrheit über sich erst
viel später erfahren sollte. Und
diese Stunde würde ihr ganzes
weiteres Leben auf eine erschreckende
Art und Weise verändern.
*
»Ich freue mich sehr, daß du
kommen konntest«, sagte Jasmin
zu einem Mann in ihrem Alter,
nachdem sie ihn herzlich begrüßt
hatte. »Gehe rein zu den anderen!
Ich komme bald nach. Zuvor
muß ich noch einige andere Gäste
begrüßen.«
»Bis später«, sagte der ehemalige
Schulfreund.
Die junge Engländerin strahlte
nur so vor guter Laune, dieser
Funke sprang auch auf die Gäste
über, die alle gerne gekommen
waren, da sie Jasmin schätzten
und mochten.
Harold Barclay trat neben seine
Tochter und legte ihr einen
Arm um die Schultern. »Das
dürften wohl soeben die letzten
Gäste gewesen sein, Liebes«, sagte
er. »Willst du nicht hereinkommen,
damit wir das kalte Buffet
eröffnen können?«
Jasmin wandte sich ihrem Vater
lächelnd zu. »Richard Burkley ist
noch nicht eingetroffen«, sagte
sie, und Enttäuschung klang in
ihrer Stimme mit.
»Er wird schon noch kommen
«, tröstete Harold Barclay.
»Komm schon mit in den Ballsaal.
Deine Gäste warten auf
dich.«
»Gib mir noch drei Minuten«,
antwortete Jasmin. »Du kannst
inzwischen nochmals deine Rede
durchlesen, die du bestimmt zu
halten gedenkst.«
Harold Barclay nickte lächelnd
und ließ seine Tochter alleine in
der kleinen Vorhalle zurück. Jasmin
trat zum Portal hinaus und
spähte den erleuchteten Kiesweg
entlang, der durch einen gepflegten
Park führte, der von einer
mannshohen Mauer umgeben
wurde.
Sie vernahm das Brummen ei-
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nes Automotors, der kurz darauf
verstummte. Dann klappten
Türen. Kurze Zeit später schlenderten
zwei Männer heran. Jeder
von ihnen hielt einen großen Blumenstrauß
in den Händen.
Das ist Richard, dachte Jasmin,
und die Freude stand in ihrem anmutigen
Gesicht geschrieben.
Aber wer ist der andere Mann?
fragte sie sich.
Richard Burkleys Schritte wurden
länger, als er Jasmin sah.
Kurz darauf umarmte er die junge
Frau stürmisch, ehe er ihr den
Blumenstrauß überreichte.
»Es tut mir leid, daß ich mich
verspätet habe«, entschuldigte er
sich und sah Jasmin Barclay bewundernd
an.
Richard trat lachend zur Seite
und deutete auf einen großgewachsenen
und schlanken Mann,
der dreißig Jahre alt sein mochte.
»Das ist Dave Sutherfield, ein guter
Freund von mir«, stellte Richard
den Fremden vor. »Er besuchte
mich heute rein zufällig
und bleibt einige Tage in London.
Ich mußte ihn überreden, mit zur
Party zu kommen. Ich hoffe
doch, daß du nichts dagegen einzuwenden
hast?«
»Natürlich nicht«, antwortete
Jasmin. »Sie sind mir herzlich
willkommen, Mister Sutherfield
«, sagte sie und spürte es
heiß in sich aufsteigen, als ihr
klar wurde, daß ihr der schwarzhaarige
Mann auf den ersten
Blick gefiel.
Sie senkte verlegen den Blick
und bat ihre Gäste herein. Aus
dem zum Partysaal umfunktionierten
Wohnzimmer erklang leise
Musik, die gegen den Stimmenlärm
der mehr als dreißig
Gäste ankämpfte.
Sie hakte sich bei Richard Burkley
ein, der ihr galant den Arm
angeboten hatte. Dave Sutherfield
blieb einen Schritt zurück,
als sie den Saal betraten.
»Da bist du ja endlich«, sagte
Virginia Hartley, eine von Jasmins
Freundinnen. »Wir sind am
Verhungern.«
Sie zog die Gastgeberin mit in
Richtung des kalten Büfetts, um
das sich die anderen Gäste geschart
hatten.
»Greift zu und laßt es euch
schmecken!« rief Jasmin Barclay
voller guter Laune.
»Wer ist dieser interessante
Mann?« fragte Virginia Hartley
wenig später neugierig und deutete
auf Dave Sutherfield.
Jasmin Barclay lachte und verspürte
einen Hauch von Eifersucht
in sich aufsteigen, was sie
ein wenig verwirrte. »Er ist ein
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Freund von Richard«, antwortete
Jasmin und blickte zu Dave hinüber.
Ihre Blicke trafen sich für
einen Herzschlag lang, was Jasmins
Verwirrung noch steigerte.
Die Freundin rüttelte sie am
Arm. »Du schmilzt ja regelrecht
dahin«, meinte sie. »Er gefällt dir
wohl auch?«
Virginia Hartley zwinkerte ihrer
Freundin kurz zu, ehe sie sich
ans Büfett vordrängte.
Ich muß mich um Mister
Sutherfield kümmern, dachte
Jasmin. Richard unterhält sich
mit einigen Bekannten, und Dave
steht einsam und verlassen dort
drüben. Er kennt ja auch sonst
niemanden. Ich glaube, ich habe
mich in ihn verliebt. Gibt es das
wirklich? Die große Liebe auf
den ersten Blick?
Jasmin begab sich zu Dave, der
sichtlich aufatmete, als die schöne
Frau vor ihm stehenblieb. »Ich
möchte… dich… mit einigen
Freunden bekannt machen,
Dave«, sagte Jasmin und ließ alle
Förmlichkeiten fallen. »Wenn du
natürlich erst etwas essen möchtest,
dann gehen wir zum Büfett.
«
Dave lächelte.
»Ich könnte schon einen Happen
vertragen«, sagte er mit seiner
angenehmen Stimme, die der
jungen Britin durch und durch
ging.
Jasmin deutete zum Büfett hinüber.
Die beiden bedienten sich
und aßen bald mit gutem Appetit.
Sie sahen viele neugierige Blicke
auf sich gerichtet.
»Ich werde dich dann meinen
Freunden vorstellen«, sagte Jasmin.
»Viele denken wohl, daß du
mein Liebhaber bist, den ich ihnen
bis jetzt vorenthalten habe.«
»Ich bin sicher, daß ich meine
Traumfrau endlich gefunden
habe«, sagte Dave Sutherfield
leise.
Dann schwieg er, doch sein
Blick sagte mehr, als tausend
Worte hätten sagen können.
*
»… und so wünsche ich dir, liebe
Jasmin, alles Glück dieser Welt
für deinen weiteren Lebensweg.«
So endete Harold Barclays kleine
Rede, die mit großem Beifall aufgenommen
wurde. Jasmin trat zu
ihrem Vater und hauchte ihm einen
Kuß auf die Wange.
»Ich danke dir für deine Worte,
Dad«, sagte sie und sah noch immer
diesen wie gehetzt wirkenden
Ausdruck in seinen Augen,
der ihr so große Rätsel aufgab. Es
kam ihr vor, als warte ihr Vater
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auf etwas, dem er mit großer
Angst und Sorge entgegenfieberte.
»Komm mit, damit ich dir
Dave vorstellen kann!« sagte Jasmin.
»Das wollte ich eigentlich
schon vor geraumer Zeit tun,
doch dann kam immer etwas anderes
dazwischen.«
Jasmin machte die beiden
Männer miteinander bekannt,
und auch ihr Vater schien Gefallen
an Dave Sutherfield zu finden,
denn er unterhielt sich längere
Zeit mit ihm, während sich
seine Tochter um ihre anderen
Gäste kümmerte.
Dann bat Dave sie um den
nächsten Tanz. Er zog Jasmin behutsam
an sich, als die Kapelle zu
einem Blues überging. Sie spürte
eine Ausstrahlung, wie sie sie vorher
noch nie bei einem Mann
wahrgenommen hatte. Als seine
Wange die ihre berührte, lief ein
Beben durch ihren Körper.
»Ich rufe dich morgen früh
an«, wisperte Dave dicht an
ihrem Ohr. »Dann verabreden
wir uns. Einverstanden…?«
Er zog sie noch fester an sich,
und Jasmin, die sonst sehr auf Distanz
beim Tanzen achtete, ließ es
geschehen.
Ich habe mich verliebt, dachte
sie immer wieder. Das ist so blitzartig
geschehen, daß ich es selbst
nicht begreifen kann. Und auch
Dave scheint es erwischt zu haben.
Die Musik endete mit einem
leisen Akkord, und Jasmin löste
sich nur widerstrebend aus den
Armen des dunkelhaarigen Mannes.
Die Beleuchtung wurde
langsam dunkler gedimmt.
»Was ist denn jetzt los?« fragte
Dave.
»Wahrscheinlich eine neue
Überraschung meines Vaters«,
vermutete Jasmin lächelnd. »Leider
hat er Stillschweigen bewahrt,
doch es wird irgendein
Künstler sein, der jetzt seinen
großen Auftritt hat.«
Jasmin sah zu ihrem Vater hinüber,
der nur wenige Schritte entfernt
stand. Sein Körper wirkte
angespannt, die Lippen ähnelten
einem schmalen Strich. Die zusammengekniffenen
Augen waren
auf eine dunkle Gestalt gerichtet,
die in diesem Augenblick
aus einem Seitenraum trat.
Das leise Gemurmel der Gäste
verstummte. Alle Blicke richteten
sich auf die düstere Gestalt, die
dort zu sehen war.
Der großgewachsene Mann
trug eine schwarze Kutte, die bis
zum Boden reichte. Eine Kapuze
bedeckte den Kopf, das Gesicht
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des Fremden lag im tiefen Schatten.
Der Mann ähnelte einem
Mönch aus einer längst vergangenen
Epoche. Er wirkte unheimlich
und gespenstisch.
Er blieb mitten auf der Tanzfläche
stehen.
Jasmin blickte zu ihrem Vater
hinüber und sah den fassungslosen
Ausdruck in seinem Gesicht.
Ihr wurde schnell klar, daß dieser
Mönch, oder was immer er auch
sein mochte, nicht zum Rahmenprogramm
der Geburtstagsfeier
gehörte.
Jasmin Barclay drehte leicht
den Kopf und sah hoch zu Dave
Sutherfield. Sie erschrak, als sie
in sein versteinert wirkendes Gesicht
blickte. Sie hatte plötzlich
den Eindruck, als habe Dave
Sutherfield dieses unheimliche
Wesen erwartet.
Sie wollte etwas sagen, doch in
diesem Moment hob der Kuttenträger
beide Arme in Schulterhöhe.
Er drehte sich langsam im
Kreis und blieb stehen, als er in
Jasmins Richtung sah.
Harold Barclay seufzte tief auf
und senkte den Kopf. Jasmin
spürte einen dumpfen Druck im
Magen, der immer stärker wurde.
Sie zitterte plötzlich am ganzen
Körper und ahnte, daß da etwas
eingetreten war, das niemand geplant
hatte.
»Mein Name ist Bruder John«,