Tödliche Medizin - Daniel Rehm - E-Book

Tödliche Medizin E-Book

Daniel Rehm

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Beschreibung

Doug Johnson wir von der Pharmafirma ATRIXA engagiert um einen Fall von Produktfälschung in Indien nachzugehen. Das neue Medikament von ATRIXA, Triflexa, wurde mit einem Wirkstoff niederer Qualität gefälscht und es gab Todesfälle. Doug reist in Begleitung von Nina Mueller nach Indien um herauszufinden wer den Wirkstoff für das Medikament fälscht. Die Reise führt sie durch verschiedene Städte in Indien. In Mangalore finden Sie eine Spur zu einem Chemiker der sie dann zu der Firma führt die den Wirkstoff illegal herstellt. Sie finden bei der Firma Amivira einen Beweis aber diesen muss Doug wieder herausgeben als Nina entführt wird. Nach der Entführung beschliesst Doug Amivira nachts zu besuchen. Er stiehlt den Beweis und legt einen Brand um zu verhindern, dass Amivira in Zukunft den Wirkstoff fälschen kann.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 91

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Tödliche Medizin

Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7GlossarImpressum

Kapitel 1

Basel, Schweiz, 6 Uhr morgens. Er erwachte mit einem rauen Gefühl in seinem Rachen. Wie üblich hat er es versäumt während des Fluges genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Genauer gesagt hatte er zweit Whiskey mit Eis getrunken aber kein Mineralwasser. Eine schlechte Angewohnheit die er sich schon längst abgewöhnen wollte. Er schaute sich um und versuchte sich im Halbdunkel des Hotelzimmers zu orientieren. Es dauerte einige Momente bis er realisiert wo er sich befand und was ihn hierherbrachte.

Die Wasserflasche stand direkt auf dem Nachttisch dem Bett und er nahm hastig einen Schluck um das unangenehme Gefühl in seinem Mund loszuwerden.

Gestern Abend war er Basel am Euroairport gelandet und direkt zum Hotel gefahren. Wie es seine Gewohnheit war hatte er sich noch einen Gin und Tonic an der Bar genehmigt, war dann aber schnell ins Bett gegangen. Die Reise, der unvermeidliche Jetlag und auch das kalte Februarwetter machen ihm zu schaffen.

„Ich frage mich warum ich das noch immer mache“ war eine rhetorische Frage die er sich immer wieder stellte. Da er aber insgeheim seine Arbeit liebte suchte er nicht wirklich nach einer Antwort. Naiver weise glaubte er auch, dass er mit seiner Tätigkeit Leben retten kann und so die Welt verbessern kann.

Seine militärische Ausbildung und sein naturwissenschaftliches Studium stellten eine rare Kombination von Fähigkeiten dar. In der Vergangenheit, als er noch beim Militär war hatte er an einigen Geheimmissionen teilgenommen. Von diesen Erfahrungen profitiert er immer noch aber er spricht nie darüber. Selbst seinen militärischen Rang, Lieutenant Colonel, hielt er geheim um unnötige Fragen zu vermeiden. In der Vergangenheit kannte man ihn als Lt. Colonel Douglas Johnson, doch jetzt war er nur Doug Johnson und nur manchmal nannte man noch seinen akademischen Titel, PhD in Chemie. Mit seinen 57 Jahren fühlte er sich noch immer jung und er dachte noch lange nicht an den Ruhestand. Für sein Alter war er noch fit und er hielt sich durch gesunde Ernährung und viel Sport gesund.

Er gönnte sich noch einige Minuten im Bett und stand dann auf um sich parat zu machen. Er rasierte sich schnell und schlüpfte dann in seine Laufsachen die er bereits am Vorabend bereitgelegt hatte. Das Fitness-Studio des Hotels war mittelmässig ausgestattet, bot aber immerhin ein passables Laufband. Da es an diesem Februarmorgen kalt war und er sich in Basel nicht auskannte hatte er dem Fitness-Studio vor einem Lauf Draussen den Vorzug gegeben. Falls er am Nachmittag Zeit für einen Erkundungsspaziergang hatte würde er für den nächsten Morgen eine Laufroute auskundschaften. Der Rhein floss ja direkt vorbei am Hotel und es gab bestimmt eine Uferpromenade die er nutzen konnte.

Ja, wenn ihm der Auftrag dafür Zeit lassen würde....

Wie nicht anders zu erwarten war das Fitness-Studio zu dieser frühen Stunde noch leer. Er mochte es, wenn er allein beim Sport war. So konnte er ungestört Musik aus seinem iPod hören und seinen Gedanken nachhängen. Die 45 Minuten Laufen brachten ihn zum Schwitzen und es tat ihm gut. Ohne diese regelmassige sportliche Betätigung wäre es wohl schwer den Job den er machte langfristig durchzuhalten.

Nach dem Duschen ging er in die Lobby des Hotels und suchten den Frühstücksbereich. Da es bereits 7:30 war und er seit Meeting mit dem Kunden um 9:00 hatte musste er sich beeilen und konnte nicht so ausgiebig frühstücken wie er es sonst gewohnt war. Er blätterte durch die ausliegende lokale Zeitung um sich einen Überblick über das Weltgeschehen zu machen und fand die üblichen Schreckensmeldungen vor.

Während er sich im Hotelzimmer für das Treffen mit dem Kunden bereitmachte, fragte er sich was sein neuer Auftrag bringen würde. Man hatte ihn letzte Woche kontaktiert und um ein kurzfristiges Treffen in Basel gebeten. Seine Kontaktdaten waren von einem ehemaligen Militärkollegen, John Davis, der sich als Vermittler von sogenannten ‚Troubleshootern‘ also Problemloser selbstständig gemacht hatte. Als John ihm diese Idee präsentiert hatte, schlug er ihm mehr im Spass vor ihn in seine Kartei aufzunehmen. In den letzten Jahren hatte es sich zu seinem Erstaunen zu einem lukrativen Geschäft entwickelt.

Die gebotene Geldsumme war grosszügig und lag sogar noch etwas über dem was er normalerweise forderte. Dies war ein klares Indiz, dass das Problem das er lösen sollte ein Dringendes ist.

Er war gespannt was ihm dieser Tag bringen würde....

Kapitel 2

Um 8:30 war er wie verabredet in der Lobby des Hotels und erwartete den Fahrer der ihn abholen sollte. Nach ein paar Minuten kam ein junger Mann im Anzug auf ihn zu und sprach ihn an.

„Guten Morgen Herr Johnson, ich bin da um Sie zum Buero der ATRIXA zu fahren. Bitte folgen Sie mir“

„Gerne. Wie lange wird die Fahr dauern?“ Er konnte es nie unterlassen nach solchen Dingen zu fragen. Er wusste genau wie lange es dauern würde daher er die Wegstrecke mit Google Earth herausgesucht hatte. Gute Vorbereitung war ihm wichtig.

„Es wird circa 15 Minuten dauern. Wir sollten pünktlich ankommen.“

‚Es sind 12 Minuten vom Hotel Trois Rois im Stadtzentrum bis nach Binningen wo die ATRIXA residiert‘, aber das dachte er nur.

„Danke. Lassen Sie uns fahren“

Sie gingen zum dunkelblauen 7er BMW der vor dem Hotel stand. ‚Noblesse oblige‘, man lässt sich seinen Besuch etwas kosten was ihm den Hinweis gab, dass es um etwas Dringendes gehen musste.

Doug nutzte die Fahrt um sich Basel anzuschauen. Es war ein trüber und kalter Februarmorgen und die Strassen war am frühen Morgen mit Pendlern überfüllt. Er fragte sich was den Leuten die er sah im Kopf herumging unversuchte dabei sein Gehirn im Leerlauf zu halten um sich zu entspannen.

Nach 10 Minuten Fahrt durch Basel kamen sie am Hauptquartier der ARTIXA GmbH in Binningen an. Die Zentrale der ARTRIXA Pharma GmbH war ein 5-stoeckiges Haus mit einer verspiegelten Glasfassade. Ein imposantes Gebäude das anzeigte, dass man in der Pharmabranche wohl noch einiges verdienen konnte. In der mit viel Marmor und Designermöbel ausgestatteten Eingangshall wies man ihm eine Sitzgruppe zu und liess Ihn mit den Worten „Frau Dr. Mueller wird sie in Kürze abholen“ zurück.

Er nutzte die Zeit und blätterte eine ausliegende Firmenpräsentation durch um sein Wissen über ARTIXA welches er im Internet recheriert hatte zu komplettieren. Stark expandierendes Mittelstand Pharmaunternehmen, dass sich auf Blutdrucksenker spezialisierte hatten. Das prominenteste Produkt, Triflexa, war im letzten Jahr auf den Markt gekommen, hatte sich als Blockbuster erwiesen, d.h. es machte mehr als eine Milliarde US Dollar Umsatz. Das hatte den Aktienkurs in den letzten Monaten stark in die Höhe getrieben. Ansonsten keine Negativschlagzeilen, was in der Branche eher ungewöhnlich ist.

Plötzlich riss ihn ein „Guten Morgen Herr Johnson“ in perfektem English als seinen Gedanken über die Pharmabranche im Allgemeinen. Er blickte auf und schaute in dem freundlichen Gesicht einer circa 40-jährigen schlanken Frau. Sie war etwa 1.75 und nur geringfügig kleiner als Doug was wohl auch ihren hochhackigen Schuhen geschuldet war. In Ihrem dunkelgrauen Hosenanzug und den kurzgeschnittenen blonden Haaren wirkte sie sehr militärisch und damit kannte sich Doug aus.

„Guten Morgen. Frau Mueller nehme ich an? Sehr erfreut sie kennenzulernen“

„ja, ich bin Nina Mueller, die Quality Managerin von ARTRIXA. Bitte Herr Johnson begleiten Sie mich zum Sitzungszimmer. Herr Ruetli unser CEO erwartet Sie bereits.“

Der Ton ihrer Stimme liess keinen Widerspruch zu und so folgte ihr Doug. Sie bestiegen den Fahrstuhl und fuhren in den fünften Stock. Einen Besucherausweis händigte man ihm am Eingang des Sitzungszimmers kommentarlos aus.

Im Raum, der offenbar das Sitzungszimmers des Vorstands erwartete ihn bereits ein elegant angezogener Herr im fortgeschrittenen Alter, er sah zu mindestens deutlich älter als Doug aus. Dies wurde noch vom beträchtlichen Bauchumfang verstärkt.

„Darf ich Vorstellen, Herr Urs Ruetli der CEO von ARTIXA.“ begann frau Mueller, wurde aber abrupt vom CEO unterbrochen.

„Nina, wir können uns kurzfassen! Ich denke Er weiss wer ich bin. Sonst hätten wir ihn nicht hinzugezogen“

‚Die Spannung im Raum zeigt mir, dass es um ein schwerwiegendes Problem geht‘ dachte Doug nach dem recht rüden Verhaltens.

„Herr Johnson, nehmen Sie bitte Platz und lassen Sie uns starten“ setzte Ruetli seinen Satz fort. Wie üblich setzte sich Doug gegenüber der Tür an den imposanten Tisch im Raum. So konnte er eine gewisse Kontrolle über das Treffen haben. Nina Mueller und der CEO nahmen ihm gegenüber Platz.

„Hier geht es um eine für uns schwierige Sache. Wir haben folgendes Problem…“ begann Urs Ruetli. Doug hörte aufmerksam zu und machte sich Notizen.

Offensichtlich hatte ATRIXA ein Problem mit ihrem Blockbuster Produkt Triflexa. Auf dem asiatischen Markt waren Produktkopien mit minder Qualität aufgetaucht und schlimmer noch aufgrund von toxischen Substanzen war es bereits zu Todesfällen in Indien gekommen.

The Wirkstoff von Triflexa, das Trifluxetin, war vor 10 Jahren in den Laboratorien von ARTRIXA in Basel entdeckt worden und die einzelnen klinischen Studien die in den Jahren darauf folgten konnten zeigen, dass der Wirkstoff die gleiche Wirkung wie andere Blutdrucksenker hat aber deutlich weniger Nebenwirkungen hat. Triflexa war ein sogenannter ACE Hemmer und eine häufige Nebenwirkung war akutes Nierenversagen. Patienten und Ärzte wäre glücklich über Triflexa und das Produkt war bereits weltweit zugelassen.

Jetzt ist ARTRIX das Opfer von Produktfälschung geworden. Die Fälscher haben Triflexa auf den Markt gebracht das verunreinigten Wirkstoff enthält. Der Gesamtschaden durch Produktfälschungen wird auf 32 Milliarden US Dollar geschätzt. Gefälschte Medikamente können verunreinigten, den Falschen oder gar keinen Wirkstoff enthalten. Die Konsequenzen für den Endkunden, den Patienten können katastrophal sein. Spektakuläre Fälle gab es 2012 in Pakistan und den USA. In Pakistan starben 100 Personen an einem kontaminierten Herzmedikament und in den USA starben 11 an Nebenwirkungen von einem verunreinigten Steroid. Dreiviertel der Produktfälschungen kamen aus Indien.

‚Indien? Wie hängt das mit ARTRIXA zusammen?‘ war eine Frage die Doug augenblicklich in den Sinn kam.

Die Frage wurde im weiteren Gespräch beantwortet. ARTRIXA hatte die Laborentwicklung noch selbst in Basel durchgeführt, dann aber aus Kostengründen die weiteren Schritte zu einem Unternehmen in Indien ausgelagert. In diesem Unternehmen, Ravindra Pharma Ltd. in Hyderabad, hatte dann das Verfahren bis zum 1000 kg Massstab weiterentwickelt und produzierte nun im Auftrag von ARTRIXA den Wirkstoff für den Weltmarkt. Das Endprodukt, Triflexa in Tablettenform wurde dann von Giannex, einer Firma im Grossraum von Mailand in Italien hergestellt. Doug war sich bewusst das die Wertschöpfungskette der Pharmazeutischen Industrie komplex ist aber über das Ausmass von Verkettungen war er überrascht. Er dachte, dass die Wirkstoffe für neue Medizin noch in Europa oder Nordamerika hergestellt werden. Vielleicht eine naive Vorstellung bei dem kompetitiven Pharma-Markt.

„. und deshalb haben wir sie eingeschaltet.“ Endete der Monolog des CEOs.

„Vielen Dank für die Hintergrundinformationen. Wenn ich es richtig verstanden habe möchten Sie, dass ich sie bei der Aufklärung der Produktfälschung unterstützte. Aber wäre dafür nicht die Polizei in Indien zuständig?“

„Wir haben die dortigen Behörden verständigt und man hat uns baldige Unterstützung versprochen. Da aber die dortige Polizei für die grassierende Korruption bekannt ist machen wir uns wenig Hoffnung das wir zu einer schnellen Lösung kommen. Daher haben wir beschlossen von unserer Seite aus aktive zu werden“ antwortete Nina Mueller wies aus der Pistole geschossen.

„Interessanter Ansatz aber wohl riskant für mich wen ich da mitmache. Ich könnte zwischen die Fronten geraten und mich in einem Indischen Gefängnis wiederfinden. Kein schöner Gedanke“ sagte Doug ohne eine Miene zu verziehen.

„Wir haben daran gedacht und uns überlegt wie wir sie ohne Probleme nach Indien bekommen um dort unseren Lieferanten unter die Lupe zu nehmen“.

„Na Frau Mueller, dann schiessen sie mal los. Ich bin gespannt ihren Plan zu hören. Danach können wir noch über das Honorar sprechen…“ sagte Doug und lehnte sich in seinem Stuhl zurück um zu erfahren was die Beiden da ausgeheckt haben.