Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der die Toten nicht einfach tot bleiben. Eine Zombie-Apokalypse hat die Menschheit an den Rand des Untergangs gebracht. Städte sind zerstört, die Straßen wimmeln von wandelnden Leichen, und Überleben ist zur einzigen Priorität geworden. Mitten in diesem Chaos versucht Karl, ein junger Veganer mit einer unerschütterlichen Leidenschaft für Tofu, irgendwie klarzukommen. Während er sich mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Überlebenden durch die verfallenen Städte und endlosen Felder schlägt, kämpft er nicht nur gegen Zombies, sondern auch gegen die moralischen Dilemmata, die eine Welt ohne Regeln mit sich bringt. Als Gerüchte über eine Gemeinschaft in einer alten Burg Hoffnung aufkeimen lassen, beginnt eine gefährliche Reise voller blutiger Kämpfe, schwarzem Humor und der Suche nach einem Funken Normalität. Doch in einer Welt, in der Vertrauen ein seltener Luxus ist und das Böse nicht immer von außen kommt, wird Karl bald erkennen, dass das Überleben nicht nur vom Essen abhängt – sondern von den Menschen, die man um sich schart. Wird er es schaffen, sich und seine Freunde in Sicherheit zu bringen, oder wird die Apokalypse auch ihre letzten Träume verschlingen? Ein spannender Mix aus Horror, Action und unerwartetem Humor – mit einer großen Portion Tofu.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 272
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der die Toten nicht einfach tot bleiben. Eine Zombie-Apokalypse hat die Menschheit an den Rand des Untergangs gebracht. Städte sind zerstört, die Straßen wimmeln von wandelnden Leichen, und Überleben ist zur einzigen Priorität geworden. Mitten in diesem Chaos versucht Karl, ein junger Veganer mit einer unerschütterlichen Leidenschaft für Tofu, irgendwie klarzukommen.
Während er sich mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Überlebenden durch die verfallenen Städte und endlosen Felder schlägt, kämpft er nicht nur gegen Zombies, sondern auch gegen die moralischen Dilemmata, die eine Welt ohne Regeln mit sich bringt. Als Gerüchte über eine Gemeinschaft in einer alten Burg Hoffnung aufkeimen lassen, beginnt eine gefährliche Reise voller blutiger Kämpfe, schwarzem Humor und der Suche nach einem Funken Normalität.
Doch in einer Welt, in der Vertrauen ein seltener Luxus ist und das Böse nicht immer von außen kommt, wird Karl bald erkennen, dass das Überleben nicht nur vom Essen abhängt – sondern von den Menschen, die man um sich schart. Wird er es schaffen, sich und seine Freunde in Sicherheit zu bringen, oder wird die Apokalypse auch ihre letzten Träume verschlingen?
Ein spannender Mix aus Horror, Action und unerwartetem Humor – mit einer großen Portion Tofu.
Über den Autor / die Autorin:
Der Autor Sebastian Müller ist ein kreativer Kopf mit einer Vorliebe für düstere Geschichten und schwarzen Humor. Geboren und aufgewachsen in einer kleinen Stadt, entdeckte er früh seine Begeisterung für das Erzählen von Geschichten, die die Grenzen des Alltäglichen sprengen. Inspiriert von Filmen, Videospielen und seiner eigenen Liebe zur veganen Küche, verbindet er in seinen Werken oft das Absurde mit dem Nachdenklichen.
Sebastian hat ein besonderes Talent dafür, schräge Situationen mit Tiefgang zu verbinden und Figuren zu erschaffen, die trotz aller Widrigkeiten eine menschliche Note behalten. Er schafft es, Gesellschaftskritik mit einer Prise Zynismus zu würzen und Leser*innen in actionreiche, oft skurrile Szenarien zu entführen, die sie zum Lachen, Nachdenken und Mitfiebern bringen.
Heute lebt Sebastian Müller in einer Großstadt, wo ihn die urbane Vielfalt zu neuen Geschichten inspiriert. In seiner Freizeit tüftelt er an weiteren Ideen, kocht leidenschaftlich gern vegane Gerichte und verbringt Zeit mit seinem Hund, der ihn auf langen Spaziergängen begleitet. Sein Stil ist geprägt von der Lust, komplexe Themen auf humorvolle und zugängliche Weise zu erzählen – immer mit einem Augenzwinkern.
Titel: "Tofu, Blut und Zombies: Überleben mit Geschmack"
Kapitel 1: Der Gestank von verfaultem Tofu
Der Tag fängt schon beschissen an: Ich wach auf und stelle fest, dass ich genau noch zwei Stück Tofu im Kühlschrank hab, beide halb verschimmelt, und die Milchalternativen sind auch alle. Und als wäre das nicht schon Stress genug, turnt draußen irgendein sabberndes Etwas durch die verdammte Nachbarschaft und klopft gegen jedes Fenster. Klingt nach ’nem schlechten Horrorfilm, aber nee, das ist jetzt wohl echt so. Ich schau aus dem Fenster und seh da so ’ne Gestalt, die aussieht, als wär sie gestern von nem Bus überfahren worden – mehrmals. Blöde Frage: Wie lange kann so ein abgerissener Körper rumlatschen, bevor er endgültig umfällt? Anscheinend länger als mein Tofu hält.
Bevor mir noch mehr übel wird, stopf ich mir den verschimmelten Sojablock rein – besser als nix – und merk plötzlich, dass dieses verfluchte Ding da draußen anfängt, mit seinen Fingernägeln über die Scheibe zu kratzen. Da kommt mir zum ersten Mal der Gedanke, dass der Tag noch deutlich schräger werden könnte als gedacht.
Ich stampfe aus dem Bett, schlepp mich zum Kühlschrank und versuche, die Reste ordentlich zu verstauen. Was soll der Scheiß, denk ich mir. Selbst jetzt, wo die Welt im Arsch liegt, ist es noch nicht einfach, an seine Ernährung zu denken. Aber hey, ich bin Veganer. Und das bedeutet, dass ich jetzt irgendwie gegen Zombies kämpfe, während ich mir gleichzeitig Gedanken darüber mache, ob mein Tofu schon wieder zum Selberleben übergegangen ist.
Die Sonne blinzelt durch die schmutzigen Fenster meiner kleinen Wohnung, die eher einem Lagerraum für vergessene Lebensmittel ähnelt. Ich zieh mir schnell meine abgenutzte Jeans an, die mehr Löcher haben als ein Schweizer Käse, und schnappe mir meinen Rucksack. Darin sind die letzten Überlebensmittel, ein paar Konserven, mein halb verschimmelter Tofu und – als ob das Schicksal noch nicht genug Spaß hatte – meine Lieblings-Tofu-Pfanne, die schon bessere Tage gesehen hat.
Draußen ist die Luft stickig und riecht nach verbranntem Gummi und etwas, das definitiv nicht nach Leben schmeckt. Ich mache mich auf den Weg nach unten, immer den Geräuschen folgend, die sich wie ein mieser Soundtrack durch die Straßen ziehen. Sabbern, Knurren, gelegentlich das dumpfe Plumpsen von etwas Großem, das versucht, über den Bürgersteig zu kommen. Zombies. Genau das, was man sich an einem Montagmorgen wünscht.
Die Straße ist verlassen, zumindest sieht es so aus. Kein Mensch in Sicht, nur verlassene Autos, die wie tote Bestien auf den Bürgersteigen liegen. Ich halte inne, schnuppere die Luft und spüre, wie mein Magen knurrt – wahrscheinlich nicht nur wegen des schlechten Tofus. Ein weiteres sabberndes Geräusch zieht näher, und ich dreh mich schnell um. Da ist er wieder, die groteske Gestalt, die schon die halbe Straße blockiert. Seine Augen sind glasig, der Mund hängt offen, und irgendwo zwischen den zerfetzten Kleidern blitzt ein Stück ehemals menschlicher Kleidung hervor.
"Verdammt, was zum Teufel läuft hier?" murmle ich, während ich einen Schritt zurück mache. Kein Plan, wie ich aus dieser Hölle hier wieder rauskomme, aber aufgeben ist keine Option. Ich ziehe tief die Luft ein und beschließe, dass ich einen Plan brauche. Vielleicht kann ich diesen Zombie irgendwie ablenken oder wenigstens sicher vorbeikommen.
Ich schau in meinen Rucksack, finde die letzte Dose Bohnen und werfe sie langsam in Richtung des Zombies. Vielleicht isst der Typ ein bisschen Bohnen, bevor er auf mich zustürmt. Aber das Ding steht einfach da, schaut mich mit seinen glasigen Augen an und schlurft langsam in meine Richtung. Ich kann das Grinsen auf meinem Gesicht nicht unterdrücken – Zombies sind irgendwie die schlechteste Wahl für eine Ablenkung, aber hey, ich probiere es aus.
In dem Moment, als der Zombie näherkommt, höre ich plötzlich ein Krachen. Ein weiterer Zombie stolpert aus einer Seitenstraße, wahrscheinlich angelockt vom Geräusch der Dose Bohnen. Jetzt hab ich zwei dieser sabbernden Bestien auf mich geeicht. Panik steigt in mir auf, aber ich muss einen kühlen Kopf bewahren. Vielleicht gibt's irgendwo einen sicheren Ort, wo ich mich verstecken kann.
Ich mach einen Satz nach rechts, renn über den Bürgersteig und lande unsanft auf dem Asphalt. Meine Hände klatschen auf den Boden, während ich mich so schnell wie möglich aufrappel. Hinter mir höre ich das dumpfe Stampfen der Zombies, die sich mir hinterherziehen. Kein Wunder, dass mein Herz bis zum Hals schlägt.
Glücklicherweise entdecke ich eine offene Seitentür eines verlassenen Gebäudes. Ohne groß nachzudenken, renne ich drauf zu, pack die Tür auf und stoß sie hinter mir zu. Drinnen ist es dunkel und staubig, die Luft steht zum Kochen. Ich renne durch den Flur, meine Schritte hallen laut in den leeren Räumen wider. Mein Herz rast, und ich kann kaum atmen, aber ich weiß, dass ich nicht stehen bleiben kann.
Plötzlich höre ich das gleiche Klopfen an einer anderen Tür, vielleicht ein weiterer Zombie. Ich stoppe kurz, um mich zu orientieren, und sehe eine alte Treppe, die in den Keller führt. Kein Plan, was mich dort unten erwartet, aber es sieht nach dem sichersten Ort aus, den ich finden kann. Also schleicht ich mich die Stufen hinunter, jeder Schritt ein kleiner Kampf gegen die Panik in mir.
Im Keller angekommen, entdecke ich eine Art Lagerraum. Alte Möbel, ein paar Kisten mit unbrauchbaren Sachen und ein schwaches Licht, das durch ein kleines Fenster hereinfällt. Ich atme tief durch und versuche, mich zu beruhigen. Vielleicht kann ich hier eine Weile ausharren, bis sich die Lage entspannt hat.
Doch kaum habe ich mich hingesetzt, höre ich ein leises Stöhnen hinter mir. Ich drehe mich langsam um und sehe eine weitere Zombie-Gestalt, die durch die Tür schlüpft. Ihr Blick trifft mich direkt, und ich spüre, wie mein Blut in den Adern gefriert. Keine Panik, denke ich mir, langsam aufstehen und einen Plan schmieden.
Ich greife nach einer alten Holzplatte, die neben dem Kamin liegt, und halte sie kampfbereit vor mir. Der Zombie taumelt näher, sabbert weiter und zieht langsam an seinen schlurfenden Beinen. Genau jetzt, wo ich dachte, es könnte nicht schlimmer werden, beschließe ich, dass es Zeit ist, dieser verdammten Nacht zum Opfer zu fallen.
Aber bevor ich reagieren kann, höre ich ein lautes Krachen – die Treppe wird absichtlich abgerissen. Plötzlich fällt eine schwere Metallplatte von oben herab und trifft den Zombie direkt auf den Kopf. Er rammelt zurück, verliert das Gleichgewicht und fällt mit einem dumpfen Aufprall zu Boden. Ich atme erleichtert auf und schaue nach oben, wo ein losgelöster Betonblock auf den Boden knallt.
"Was zur Hölle ist hier los?" frage ich mich laut, während ich die Situation überdenke. Irgendjemand muss das Gebäude gesichert haben, oder vielleicht ist es nur Zufall. Aber egal, was passiert ist, ich hab keine Zeit, darüber nachzudenken. Die Welt ist im Arsch, Zombies laufen überall rum, und ich hab meinen verfaulten Tofu, der mir jetzt irgendwie wichtiger erscheint als je zuvor.
Mit einem letzten Blick auf den liegenden Zombie schnapp ich mir meinen Rucksack, wirf eine zweite Dose Bohnen hinein und beschließe, dass es Zeit ist, diesen Mist hier hinter mir zu lassen. Vielleicht gibt's irgendwo da draußen einen sicheren Ort, einen Zufluchtsort ohne sabbernde Untote und verschimmelten Tofu. Also drehe ich mich um, öffne die Tür und stürme hinaus in die verlassene Straße, bereit, den Tag so schräg und beschissen zu machen, wie er nur werden kann.
Kapitel 2: Die Straße ins Verderben
Um nicht völlig die Nerven zu verlieren, zieh ich schnell meine halb zerrissenen Schuhe an und latsch nach draußen. Ich erwarte so ’ne Art Biss-Attacke vom sabbernden Untoten, aber der hängt eher rum wie ein schimmeliger Vorhang. Die Augen sind nach innen gerollt, der Mund steht offen, und aus dem Kiefer tropft was, das aussieht wie pürierte Leberwurst, aber so viel Fleischhaufen war da bestimmt nicht übrig. Ich nehme allen Mut zusammen, werf dem Vieh meinen letzten gammeligen Tofu an den Kopf und renne los. Auf der Straße riecht’s nach brennendem Gummi, vermischt mit dem metallischen Gestank von Blut. Autos stehen kreuz und quer, als hätten ein paar Besoffene ein Straßen-Parkour ausprobiert. Und die paar Leute, die nicht schon wie wandelnde Leichen aussehen, rennen schreiend in alle Richtungen. Klar, wo soll man auch hin in ’ner Zombie-Apokalypse? Gibt ja keine Busse mehr, die pünktlich kommen.
Ich stolper über eine halb eingestürzte Laterne und lande mitten in einem Haufen Müll, der wohl die letzte Hoffnung auf Ordnung in dieser verdammten Stadt darstellt. Reste von Pizzakartons, zerdrückte Plastikflaschen und was auch immer sonst die Zombies im Schub haben, liegen verstreut um mich herum. Mein Knie pocht schmerzhaft, aber ich schiebe den Schmerz beiseite. Keine Zeit zum Weinen, wenn Zombies sabbern und die Straße aussieht, als hätte eine Bombe einen schlechten Tag gehabt.
Während ich mich mühsam aufrappeln will, höre ich ein lautes Quietschen hinter mir. Ein alter, verrosteter Lieferwagen versucht verzweifelt, aus einem Schlamassel zu entkommen, aber das Ding bleibt kleben wie eine schlecht geölte Sau. Der Fahrer, offensichtlich auch ein Überlebender, sitzt da drin und versucht, das Rad wieder auf die Straße zu bekommen. „Brauchen Sie Hilfe?“ frage ich ihn, obwohl ich eigentlich nur von ihm weg will. Er dreht sich um, schaut mich mit müden Augen an und nickt.
„Klar, Bruder. Jede Hand hilft hier noch. Diese Straße ist ein einziger Albtraum.“
Ich greife nach meinem Rucksack und hole das letzte Stück Tofu heraus, fest entschlossen, es gegen den Fahrer einzusetzen, falls die Zombies wirklich so hungrig sind, wie sie aussehen. Doch bevor ich etwas tun kann, rutscht der Fahrer aus, verliert das Gleichgewicht und der Wagen kracht vor mich hin. Ich lande direkt neben ihm, mein Gesicht rutscht im Müll herum. „Scheiße“, murmle ich, während ich versuche, mich wieder aufzurichten. Der Fahrer hustet, blinzelt verwirrt und streckt die Hand aus.
„Danke, Mann. Könnte ich einen Gang höher legen? Dieser Drecks-Karren hat echt seinen eigenen Kopf.“
Ich schnaube, schiebe meinen Rucksack beiseite und biete ihm meine Hilfe an. Gemeinsam schaffen wir es, den Lieferwagen wieder flottzumachen, wenn auch mit einer gehörigen Portion Kraft und einer Prise Verzweiflung. „Du bist echt ein Ehrenmann“, sagt er, als das Auto endlich losfährt. „Ich bin Jürgen, übrigens. Und du?“
„Nenn mich einfach den veganen Zombie-Jäger“, antworte ich mit einem müden Grinsen, obwohl mir ganz klar ist, dass er mich nur für verrückt hält.
Wir stehen eine Weile schweigend da, hören das entfernte Stöhnen der Untoten und die sirrende Stille, die die Stadt übernommen hat. Dann wirft Jürgen einen Blick über die Schulter. „Was führt dich hierher?“
„Auf der Flucht vor Zombies und auf der Suche nach frischem Tofu“, antworte ich ehrlich, obwohl ich weiß, dass er mich dafür wahrscheinlich auslacht.
Er lacht kurz auf, ein raues, heiseres Geräusch. „Veganer in der Apokalypse, das hab ich noch nicht gehört. Aber hey, jeder hat seine Macken. Komm, wir müssen weiter. Ich habe eine Karte von der Stadt, könnte uns helfen, einen besseren Weg zu finden.“
Ich nicke zustimmend und steige in den Lieferwagen. Der Innenraum ist ein einziges Chaos, aber wenigstens gibt es Sitzplätze und nicht überall Zombies rumlungern. Wir fahren los, die Straßen verschwimmen vor mir, während ich versuche, den Überblick zu behalten. Jürgen blättert durch eine alte, vergilbte Karte, die irgendwo zwischen den Rücksitzen liegt.
„Hier“, sagt er schließlich und zeigt auf einen Punkt, der wie ein Zufluchtsort aussehen könnte. „Eine alte Bibliothek, ziemlich gut befestigt. Sollen wir dort hin?“
Ich nicke. Eine Bibliothek klingt wie der perfekte Ort – Bücher, Wissen und hoffentlich keine hungrigen Zombies, die sich über Tofu hermachen wollen. Außerdem könnte ich dort vielleicht ein paar alte Kochbücher finden, um meinen Speiseplan in dieser Hölle etwas aufzupeppen.
Während wir uns dem Ziel nähern, beginne ich, mich zu entspannen. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung in dieser verdammten Welt. Oder zumindest ein bisschen frischen Tofu. „Was genau erwarten dich in der Bibliothek?“, frage ich neugierig.
Jürgen zuckt mit den Schultern. „Wahrscheinlich dasselbe wie überall sonst – Zombies und ein Haufen kaputter Bücher. Aber es ist besser als nirgendwo. Wir können uns verstecken, Vorräte suchen und vielleicht ein paar nützliche Dinge finden.“
Ich lache trotz der Umstände. „Perfekt, ich kann meine Fähigkeiten als Tofu-Krieger einbringen. Wenn die Zombies mich nicht fressen, dann zumindest den verrotten Speck auf meinen Füßen.“
Er lacht erneut. „Ich mag deinen Humor, Mann. Bleib einfach wachsam. Diese Stadt ist ein einziger Käfig voller Untoter und verrückter Überlebender.“
Wir fahren weiter, vorbei an zerstörten Gebäuden, überfluteten Straßen und überall verstreuten Leichenteilen. Die Realität dieser Apokalypse ist kaum zu ertragen, aber irgendwie finde ich Trost in dem Wissen, dass ich nicht allein bin. Jürgen scheint ein paar nützliche Tipps parat zu haben, wie man sich in dieser neuen Welt zurechtfindet. Und vielleicht, nur vielleicht, gibt es einen Ort, an dem ich meinen Tofu ohne Angst vor Zombie-Attacken genießen kann.
Als wir die Bibliothek erreichen, stellt sich heraus, dass das Gebäude noch relativ intakt ist. Die Fenster sind eingeschlagen, und der Eingang ist mit Holzplatten vernagelt, aber es scheint, als könnte man hineinkommen, wenn man vorsichtig ist. Wir steigen aus dem Lieferwagen und nähern uns der Tür. Mein Herz schlägt schneller, aber ich zwinge mich, ruhig zu bleiben.
„Bist du bereit?“, fragt Jürgen und zieht eine alte Taschenlampe aus seiner Tasche.
„Bereit wie ich sein kann“, antworte ich, während ich tief durchatme.
Gemeinsam stoßen wir die Tür auf und treten in die düstere Stille der Bibliothek. Regale voller zerfallender Bücher, zerbrochene Möbel und eine unheimliche Ruhe umfassen uns. Die Luft ist staubig und riecht nach altem Papier und Verfall. Wir werfen einen Blick um uns und planen unsere nächsten Schritte.
„Lass uns einen sicheren Ort finden, Vorräte durchsuchen und einen Plan schmieden“, sage ich entschlossen. „Vielleicht finden wir hier etwas, das uns hilft, oder zumindest einen Ort, an dem wir uns erholen können.“
Jürgen nickt zustimmend. „Klingt nach einem Plan. Aber bleib wachsam. Du weißt nie, was hier noch alles lauern könnte.“
Wir bewegen uns vorsichtig durch die Gänge, die von zerbrochenen Büchern und verstreuten Papierten übersät sind. Jeder Schritt knarrt unheimlich in der Stille, und ich kann das entfernte Stöhnen der Zombies hören, die außerhalb des Gebäudes umherwandern. Trotzdem fühle ich mich sicherer als draußen auf der Straße. Hier gibt es zumindest eine gewisse Ordnung – oder so viel, wie man in einer Bibliothek finden kann, die von der Apokalypse heimgesucht wurde.
Plötzlich höre ich ein leises Rascheln aus einem der Hinterzimmer. Ich schnappe nach Luft und signalisiere Jürgen, dass wir vorsichtig sein müssen. „Was war das?“, flüstere ich, während wir uns dem Geräusch nähern.
Jürgen zieht seine Taschenlampe hervor und wir nähern uns langsam der Quelle des Geräusches. Als wir die Tür öffnen, sehen wir eine Gruppe von Überlebenden, die sich hierher geflüchtet haben. Sie sehen erschöpft und verängstigt aus, aber zum Glück keine Zombies. Ein paar von ihnen halten sich aneinander fest, während andere versuchen, sich die Wunden zu versorgen.
„Hey, wir sind auch hier, um zu überleben“, sage ich freundlich, obwohl ich mich innerlich frage, ob sie genauso nervös sind wie ich. „Ich bin der Tofu-Jäger hier, und das hier ist Jürgen.“
Eine Frau mit kurzen Haaren tritt vor. „Ich bin Maya, und das ist mein Bruder Lukas. Wir haben uns hierher geschlichen, nachdem unsere Wohnung von Zombies überrannt wurde. Schön, euch kennenzulernen.“
„Keine Ursache“, antworte ich. „Wir haben gerade erst angefangen, unsere Vorräte zu durchsuchen. Vielleicht können wir uns zusammentun und uns gegenseitig unterstützen.“
Maya nickt zustimmend. „Das klingt gut. In dieser Stadt hilft nur, zusammenzuhalten. Wir haben ein paar nützliche Sachen hier, vielleicht können wir sie teilen.“
Wir verbringen die nächsten Stunden damit, die Bibliothek zu durchsuchen, nach nützlichen Gegenständen zu suchen und uns mit den anderen Überlebenden auszutauschen. Es gibt ein paar Vorräte, ein altes Erste-Hilfe-Set und einige Bücher, die noch lesbar sind – was in dieser Situation ein seltsames Gefühl ist. Trotz der Gefahr fühle ich eine Art Gemeinschaft, die hier entsteht, und das gibt mir Hoffnung.
Während wir uns ausruhen und unsere Entdeckungen teilen, höre ich draußen erneut das entfernte Stöhnen der Zombies. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, aber ich versuche, mich nicht davon einschüchtern zu lassen. Schließlich sind wir alle hier, um zu überleben, und jeder hat seine eigenen Macken und Fähigkeiten, die uns helfen können, diese Hölle zu durchstehen.
„Weiß jemand, wie lange diese Apokalypse schon andauert?“, frage ich, obwohl ich weiß, dass die Antwort uns wahrscheinlich nicht weiterhilft.
Maya zuckt mit den Schultern. „Kaum jemand weiß es genau. Manche sagen, es war ein Virus, andere glauben an eine natürliche Katastrophe. Aber eines ist klar: Es ist vorbei, wie wir es kannten.“
Ich nicke nachdenklich. „Zumindest können wir zusammenhalten und einen Weg finden, durchzuhalten. Vielleicht gibt es irgendwo einen sicheren Ort, einen Zufluchtsort, der noch unberührt ist.“
Jürgen fügt hinzu: „Und vielleicht ein paar frische Tofus. Ich glaube, du brauchst sie mehr als ich.“
Wir lachen gemeinsam, obwohl die Situation alles andere als lustig ist. In dieser düsteren Welt ist jeder kleine Moment der Heiterkeit ein Segen. Während wir uns auf die kommenden Tage vorbereiten, weiß ich, dass die Straße ins Verderben nur der Anfang war. Doch mit dieser neuen Gruppe an meiner Seite, meinem verdorbenen Tofu und einer gehörigen Portion Humor, bin ich bereit, mich den Herausforderungen zu stellen, die noch kommen werden.
Kapitel 3: Ein veganes Herz schlägt schneller
Ich renn in Richtung Stadtzentrum, weil mir nichts Besseres einfällt. Währenddessen klopft mir das Herz bis zum Hals. Vielleicht liegt’s an dem grausigen Anblick, vielleicht aber auch an dem halbverfaulten Tofu, den ich gerade geschluckt hab. Mein Magen rebelliert, mir wird übel, aber ich reiß mich zusammen. Ist doch immer das Gleiche: Auch in der Zombie-Apokalypse bin ich der Dude, der an seine Ernährung denken muss, und genau jetzt fällt mir auf, dass ich vielleicht ein oder zwei Notfall-Riegel hätte mitnehmen sollen. Mist. Plötzlich seh ich, wie zwei Untote sich auf irgendwas Stöhnendes stürzen. Ich brauch ein paar Sekunden, um zu kapieren, dass das ’n noch lebender Typ ist, der da am Boden liegt. Der schreit so laut, dass mir die Ohren klingeln. Ich würd ja helfen, aber ich hab keine Waffe, nur meine dünnen Ärmchen und mein schlechtes Gewissen.
„Scheiße, was soll ich jetzt tun?“ denk ich mir, während ich mich an die Wand lehne, um nicht auf die Zehen zu treten und noch mehr Stress zu verursachen. Die beiden Untoten sind jetzt total auf den Kerl am Boden fixiert, der sich verzweifelt abwehrt, obwohl er offensichtlich keine Chance gegen die sabbernden Bestien hat. Ich überlege fieberhaft, ob ich irgendwas zur Ablenkung nutzen kann. Mein letzter Gedanke: Vielleicht meine halb verrottete Tofu-Packung. Aber das wäre wohl eher ein Trostpreis für die Zombies als eine sinnvolle Ablenkung.
Plötzlich höre ich ein Geräusch von hinten – das gleiche Klopfen, das mich schon zu Beginn des Tages in den Wahnsinn getrieben hat. Ein weiterer Zombie, größer und noch sabbernder als die anderen beiden, taucht auf. Mein Adrenalin schießt durch meinen Körper, und ich spür, wie mein veganer Herzschlag im Takt mit dem schnellen Puls der Gefahr schlägt. Keine Zeit für Panik – ich muss handeln.
Ich werfe die verrottete Tofu-Packung in die entgegengesetzte Richtung, in der die beiden Untoten gerade versuchten, den verletzten Typen zu überwältigen. Das Tofuscheißteil landet klatschnass auf dem Asphalt, direkt in der Nähe einer Mülltonne. Die Zombies, nun mit verdautem Tofu beschäftigt, verlieren kurzzeitig ihr Interesse an dem Schreien am Boden. Ich nutze den Moment der Ablenkung und schleppe mich so schnell ich kann weiter, ohne mich umzusehen. Jeder Schritt ist eine Qual, aber der Gedanke an mein nächstes veganes Essen treibt mich an.
Während ich durch die trostlose Straße laufe, wirft mir die Sonne durch die zerbrochenen Gebäude bunte Lichtflecken entgegen, die aber irgendwie unheimlich wirken. Die Geräusche der Apokalypse sind überall – das entfernte Stöhnen der Untoten, das Knarren von umstürzenden Trümmern und mein eigener, lauter Atem. Ich versuche, mich auf meine Umgebung zu konzentrieren, auf mögliche Auswege, sichere Ecken oder zumindest irgendwo, wo keine Zombies rumschweben.
Plötzlich sehe ich ein Licht an der Ecke der Straße. Ein schwaches Leuchten, das vielleicht von einer verlassenen Apotheke kommt? Oder vielleicht ein Notlicht eines Überlebenden, der verzweifelt um Hilfe ruft. Meine Neugier siegt über die Angst, und ich entscheide mich, dem Licht zu folgen. Vielleicht finde ich dort etwas zu essen, einen sicheren Unterschlupf oder einfach nur einen weiteren Überlebenden, mit dem ich meinen Kummer teilen kann.
Als ich mich der Quelle des Lichts nähere, entdecke ich eine kleine, halb zerstörte Bäckerei. Das Schild „Frischgebackenes Brot“ hängt schief an der Wand, und das Licht kommt aus dem hinteren Teil des Gebäudes. Meine Hoffnung steigt, und ich schnappe mir meinen Rucksack, in dem noch der verrottete Tofu und ein paar andere Überlebensnötigkeiten sind. Vielleicht kann ich hier etwas finden, das mir weiterhilft.
Ich schleiche mich an die Tür heran, die nur noch von einem dünnen Rahmen gehalten wird. Vorsichtig drücke ich sie auf und gleite ins Innere. Die Bäckerei ist dunkel und staubig, aber der Geruch von altem Brot liegt noch in der Luft. Ich tast mich durch die Regale, die einst mit frischen Backwaren gefüllt waren, jetzt aber nur noch leere Verpackungen und zerfallene Krümel beherbergen. Mein Blick fällt auf einen Regalbereich, der halb eingestürzt ist, aber ich entdecke etwas Glänzendes am Boden – eine noch intakte Konserve Bohnen.
Mein Herz macht einen Hüpfer vor Freude, aber ich weiß, dass ich nicht zu lange bleiben kann. Plötzlich höre ich ein Geräusch von draußen – Schritte, leise aber deutlich hörbar. Zombies! Ich schnapp mir die Konserve Bohnen und stecke sie schnell in meinen Rucksack. Dann wirf ich einen Blick um mich, um einen Ausweg zu finden. Der einzige Weg raus ist durch die Vordertür, die gerade eben von den Untoten durchbrochen wurde.
Ich renne zur Tür, während die Schritte näherkommen. Ein großes, sabberndes Untotes taucht auf, seine Augen glasig und hungrig. Ohne Zeit zu verlieren, drücke ich die Tür hinter mir zu und stoße sie voll Kraft auf. Die Zombie-Gestalt prallt gegen die Tür, aber sie hält stand – wohl wegen des dicken Holzes und der plötzlichen Kraftanstrengung. Ich nutze den Moment, um zurück in die Regale zu stürmen und finde eine alte Holzschaufel. „Perfekt“, denke ich mir, „jetzt hab ich wenigstens ein bisschen mehr als nur meine dünnen Arme.“
Das Untote versucht erneut, die Tür zu durchbrechen, aber ich halte es mit der Schaufel auf. Ein lautes Knacken ertönt, als die Tür langsam nachgibt. Der Zombie starrt mich an, sabbert weiter und hebt langsam den Arm, bereit zum Angriff. Ich weiß, dass ich jetzt handeln muss. Mit einem gezielten Schlag treffe ich den Zombie am Kopf, und er taumelt zurück, bevor er auf die Erde kracht. Nicht perfekt, aber genug, um ihn vorerst zu stoppen.
Ich atme tief durch, die Adrenalinschübe lassen meinen ganzen Körper zittern. „Verdammt, das war knapp“, murmle ich, während ich die Schaufel fest umklammere. Ich weiß, dass ich nicht lange hier bleiben kann, also ziehe ich mich zurück, stecke die Schaufel wieder ins Regal und renne zur Tür. Draußen sehe ich, dass das andere Untote immer noch mit dem Verletzten beschäftigt ist, während mein frisch gerettetes Bohnen-Glück noch nicht komplett geplündert wurde.
Mit schnellen Schritten verlasse ich die Bäckerei und halte Ausschau nach einem besseren Ort. Die Straßen sind immer noch ein Minenfeld aus zerstörten Fahrzeugen und untoten Gefahren, aber ich fühle mich ein bisschen stärker, bewaffnet mit einer Schaufel und meiner Entschlossenheit. Mein Magen knurrt erneut, diesmal allerdings mit etwas Hoffnung, dass die Bohnen ausreichen, um den nächsten Teil des Tages zu überstehen.
Ich mache mich auf den Weg weiter in Richtung Stadtzentrum, immer auf der Hut, aber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Vielleicht ist dieser Tag doch nicht so verloren, wie ich dachte. Ein veganes Herz schlägt schneller, und trotz aller Widrigkeiten weiß ich, dass ich irgendwie überleben werde – mit meinem Tofu, den Bohnen und einer gehörigen Portion Humor im Gepäck.
Kapitel 4: Erstes Blutbad und ’ne Schnapsidee
Ich duck mich hinter ein umgeworfenes Auto, während die Zombies da wie wilde Tiere an dem armen Kerl rummachen. Das Knacken von Knochen klingt so, als würd man Trockenbrot durchbrechen. Mein Magen dreht sich komplett um. Das kann ich nicht mit ansehen. Ich mach die Augen zu, hör aber trotzdem dieses ekelhafte Geräusch, wie wenn jemand nassen Fisch zerkaut. Ich atme durch und denk mir: „Okay, weg hier, so schnell wie möglich.“ Doch dann fällt mir auf, wie sinnvoll ein Auto wäre, selbst wenn’s nur noch auf drei Reifen rollt. Also robb ich mich an irgendeinen Schlitten, dessen Tür weit offen steht. Drinnen riecht’s nach kaltem Rauch und Schweiß. Auf dem Beifahrersitz liegt ’ne Flasche Wodka. Mit zittrigen Fingern greif ich zu und sauf erstmal einen fetten Schluck, in der Hoffnung, dass er mich runterbringt. Schmeckt scheiße, aber was soll’s. Danach versuche ich, den Schlüssel zu drehen – und siehe da, die Kiste springt wirklich an. Ich könnt heulen vor Freude, aber bevor ich laut jubel, seh ich im Rückspiegel eine faulige Fratze, die über die Scheibe sabbert.
Mein Herz rast wie ein geölter Blitz, während ich versuche, die Situation zu überblicken. Die Flasche Wodka in meiner Hand fühlt sich plötzlich schwerer an, als sie sollte. „Verdammt, jetzt hab ich definitiv zu viel gezischt“, murmle ich und greife instinktiv nach meinem Rucksack, um die Flasche festzuhalten. Die Zombie-Gestalt draußen scheint ungeduldig zu sein, ihr sabberndes Gesicht drückt sich förmlich gegen die Glasscheibe. Ich werfe einen schnellen Blick auf den Fahrer – ein bleicher Kerl mit zerzaustem Haar und Augen, die den letzten Funken Menschlichkeit verloren haben. „Keine gute Idee, aber keine andere Wahl“, denk ich mir und zieh die Tür leise auf.
Der Lieferwagen ist innen ein einziges Chaos aus umgeknickten Stühlen, zerbrochenen Fenstern und verstreuten Paketen. Ich stecke die Flasche vorsichtig in den Beifahrersitz, nur um festzustellen, dass der Wagenheber irgendwie verloren gegangen ist. „Super, jetzt hab ich meinen eigenen alkoholisierten Kumpel“, stöhne ich und schnappe mir die verbliebene Flasche. Während ich überlege, was ich mit der Flasche anfangen soll – vielleicht als Waffe gegen die Zombies? – höre ich ein leises Knacken hinter mir.
Ich drehe mich langsam um und sehe, wie eine weitere Zombie-Gestalt aus einer Seitentür auftaucht. Dieses Mal ist es größer, massiger und trägt ein altes Baseballshirt, das überall zerfetzt ist. Sein Blick ist fixiert auf mich, und ich weiß, dass ich keine Zeit habe zu zögern. „Alles klar, du willst also nen Schluck?“, sage ich halb spöttisch, während ich die Flasche hochhalte. Vielleicht hilft das Sabbern ja, sie von mir abzulenken.
Die Zombie-Gestalt starrt mich an, sabbert weiter und zieht langsam an der Flasche. Ich nutze den Moment der Ablenkung und schlendere rückwärts zur Tür, bereit, abzuhauen. Doch plötzlich ruckt die Flasche aus meiner Hand und landet mit einem lauten Klirren auf dem Boden. Ein Schellenzischen zerspringt, und ein Schwall Wodka spritzt in alle Richtungen. Die Zombies, jetzt völlig verwirrt und klebrig, ziehen sich zurück, während ich einen keuchenden Atemzug nehme.
„Tja, genau mein Tag“, denke ich mir, während ich die kaputte Flasche aufsammle und festhalte. Mit einem hastigen Blick über die Schulter stelle ich fest, dass die beiden Zombies, die vorher an dem Kerl rumgehangen haben, nun gegen den Lieferwagen gedrückt werden, völlig desorientiert durch den Wodka-Spaß.
„Warum immer ich?“ murmle ich und renne los, so schnell ich kann, ohne mich umzusehen. Die Straße scheint endlos, jeder Schritt fühlt sich an wie ein Kampf gegen die Schwerkraft und meine eigenen zitternden Beine. Ich stolpere über einen herumliegenden Plastikbecher und lande mitten in einem Haufen Müll, der meine Flucht weiter erschwert. Mein Gesicht ist klebrig von Wodka und Müll, aber der Gedanke an meinen nächsten Schritt treibt mich an.
Plötzlich höre ich ein lautes Krachen über mir – der Lieferwagen scheint auf eine Art instabile Konstruktion gestoßen zu sein, und ich sehe, wie ein Teil des Daches langsam einstürzt. „Nicht jetzt, verdammt nochmal“, stöhne ich und sehe nach oben, während ich mich wieder aufrappeln muss. Die Zombies, nun zurückgezogen und ein wenig verwirrt, scheinen keine Lust mehr zu haben, weiterzumachen. Vielleicht ist das der Moment, in dem ich wirklich die Kontrolle zurückgewinne.
Ich schleiche weiter, die Straße entlang, immer auf der Hut vor möglichen Überraschungen. Die Gebäude um mich herum sind verfallen, Fensterscheiben sind zerbrochen und Graffiti bedecken die Wände – Kunstwerke, die nur jemand mit völliger Resignation schaffen könnte. Meine Gedanken schweifen ab zu meinem verfluchten Tofu und den unfassbaren Umständen, in denen ich mich gerade befinde. „Sollte ich vielleicht doch mal überlegen, ob ich Veganerin und Zombie-Killer gleichzeitig sein kann?“, denke ich mir lachend, während ich weiterlaufe.
Plötzlich entdecke ich ein schwaches Licht am Ende der Straße – vielleicht ein Café oder ein kleines Geschäft, das noch nicht komplett zusammengebrochen ist. Meine Neugier siegt über die Müdigkeit, und ich beschließe, mich dem Licht zu nähern. Vielleicht finde ich dort nicht nur eine sichere Zuflucht, sondern auch etwas zu essen, das nicht verdorben ist. Ich nähere mich vorsichtig, jedes Geräusch verfolgend, das mich auf mögliche Gefahren hinweist.
Als ich das kleine Café erreiche, sehe ich, dass die Tür leicht geöffnet ist. Ein leises Murmeln kommt von innen, vermischt mit dem Geruch von Kaffee und frisch gebackenem Brot – ein seltsames, fast nostalgisches Gefühl in dieser trostlosen Welt. Ich atme tief durch und stehe vor der Tür, unsicher, ob ich hineingehen soll oder nicht. Plötzlich höre ich eine Stimme hinter mir.
„Bist du auf der Suche nach Gesellschaft oder einfach nur nach einem weiteren Opfer?“ Eine Gestalt tritt aus den Schatten – ein Mann mittleren Alters mit zerzaustem Haar und einem ungepflegten Bart, der ein halb leeres Glas in der Hand hält. Seine Augen funkeln schelmisch, und ein leichtes Grinsen spielt um seine Lippen.
„Nur auf der Suche nach etwas Ruhe und vielleicht einem guten Gespräch“, antworte ich, während ich versuche, so ruhig wie möglich zu wirken. Ich weiß, dass jede Interaktion mit den Untoten ein Risiko birgt, aber vielleicht ist dieser Mann anders.
Er lacht, ein raues, aber herzliches Geräusch. „In dieser Hölle ist Gesellschaft ein Luxus. Komm rein, setz dich, wenn du dich traust.“ Mit einem inneren Seufzer trete ich vorsichtig ein, wobei ich ständig nach Waffen Ausschau halte. Drinnen ist es überraschend gemütlich – ein kleiner Tresen, ein paar alte Stühle und ein Tisch in der Ecke, an dem ein weiterer Überlebender sitzt und gedankenverloren in sein Handy starrt.
Ich setze mich auf einen der freien Stühle und schnappe mir einen Becher Wasser aus dem Tresen. „Danke, dass du mich reinlässt“, sage ich leise, während ich versuche, die angespannte Atmosphäre zu durchbrechen.
Der Mann nickt verständnisvoll. „Kein Problem. Ich bin Karl. Und du?“
„Ich bin der vegane Tofu-Jäger“, antworte ich mit einem schiefen Grinsen, in der Hoffnung, dass der Humor ankommt.
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: