Tom Prox 13 - G. F. Unger - E-Book

Tom Prox 13 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Das kleine Dorf am Rand der Sierra del Bacatete trägt den Namen San Filipe. Es ist ein typisches Mexikanerdorf mit Lehmhütten, Strohdächern und vielen, vielen Fliegen. Der Mann, der auf einer elenden Mähre einreitet, scheint ein ganz heruntergekommenes Subjekt zu sein. Dass es Tom Prox ist, der in dieser Tarnung einen ungewöhnlich dreisten Raub aufklären will, ahnt niemand in diesem vor Hitze flimmernden Nest ...

Wer zuletzt lacht ...

Der "Tom Prox"-Roman stammt aus der Feder von G.F. Unger. Spannend und authentisch wie kein anderer berichtet er in seinen Werken aus dem Wilden Westen. Mit jedem Wort erleben Sie die Zeit der rauen Cowboys, kaltblütigen Desperados und der Männer, die den Kampf gegen die Gesetzlosen aufnahmen. Einer von diesen mutigen Helden ist Tom Prox!

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Seitenzahl: 86

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Inhalt

Cover

Impressum

WER ZULETZT LACHT

WEITER WILDER WESTEN - Teil 1

Vorschau

Kleines Wildwest-Lexikon

Aus dem Wilden Westen

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

Illustrationen Innenteil: duncan1890/iStockphoto; Rustic/shutterstock

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7770-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

WER ZULETZT LACHT …

Von Erfolgsautor G.F. Unger

Das kleine Dorf am Rand der Sierra del Bacatete trägt den Namen San Filipe. Es ist ein typisches Mexikanerdorf mit Lehmhütten, Strohdächern und vielen, vielen Fliegen. Der Mann, der auf einer elenden Mähre einreitet, scheint ein ganz heruntergekommenes Subjekt zu sein. Dass es Tom Prox ist, der in dieser Tarnung einen ungewöhnlich dreisten Raub aufklären will, ahnt niemand in diesem vor Hitze flimmernden Nest …

Inspektor Sunshine klatscht sich kräftig fluchend mit der flachen Hand auf seine Glatze, doch die Fliege, die ohnehin schon große Mühe hatte, sich auf dieser spiegelglatten Fläche halten zu können, summt davon.

»Sie sollten sich ein wenig Klebstoff auf Ihr Haupt streichen!«, sagt plötzlich eine sonore Stimme.

Sunshine blickt schnell zur Tür, starrt einige Sekunden wütend auf die kraftvolle Gestalt des Mannes, dann grinst er schadenfroh.

»Hallo, Mister Prox! Vermute mal stark, diese Scherze werden Ihnen bald vergehen! Gehen Sie nur rein, der Al… äh, wollte sagen, der Chef wartet schon auf Sie!«

Sunshine deutet dabei mit dem Daumen auf die Tür, die zum Chef der G-Abteilung hineinführt.

Tom Prox geht langsam um den Vorzimmerbeamten des Gewaltigen der G-Abteilung herum.

»Da hat ein Medizinmann kürzlich ein absolut zuverlässiges Haarwuchsmittel entdeckt«, erwähnt er beiläufig.

»Wer! Was!«, ruft Sunshine lebhaft und schielt nach der Fliege, die um seine Glatze immer engere Kreise zielt.

Tom setzt sich auf die Schreibtischkante.

»Man nehme guten, echten Bienenhonig und streiche ihn auf die haarlose Stelle, dann besorge man sich guten Dung, am besten Kuhmist, und verspeise davon vor jeder Mahlzeit hundertfünfzig Gramm. Der Honig zieht, und der vom Körper verdaute Dung treibt neue Haare nach draußen! Es soll ein sehr zuverlässiges Mittel sein.«

Tom Prox ist schon an der Tür, als Sunshine nach dem Löscher greift. Aber da Tom diese Tür inzwischen aufgemacht hat, muss der Inspektor das Wurfgeschoss mit bedauerndem Knurren wieder auf seinen Platz stellen.

Oberst Wels empfängt den Eintretenden mit leichtem Lächeln, wird jedoch sofort wieder ernst.

»Nehmen Sie den Sessel dort! Ich habe einen Spezialauftrag für Sie! Kann sein, dass Sie Ihren feinen Maßanzug mal wieder mit Cowboykleidung vertauschen müssen!«

»Nanu, sind denn die West-Spezialisten der G-Abteilung trotz ihres hohen Gehaltes verhungert? Ist Billy Jenkins nicht mehr da?«, fragt Tom Prox grinsend.

»Captain Jenkins ist in Alaska, und sonst habe ich keinen, den ich mit diesem heiklen Auftrag betrauen kann«, knurrt der Oberst.

»Na schön! Und wie kann ich der geplagten G-Abteilung helfen?«, will Tom etwas respektlos wissen.

Wieder knurrt der Oberst, und dann schiebt er Tom eine Zeitung hin. Eine kurze Nachricht ist rot angestrichen:

Der Schatz Montezumas

Gibt es wirklich einen verborgenen Schatz des letzten Kaisers der Azteken? Konnte er damals wirklich seine riesigen Schätze vor den spanischen Eroberern in Sicherheit bringen? Eine amerikanisch-mexikanische Expedition von Wissenschaftlern will diese Frage klären. Irgendwo in Sonora, in der Gegend der Sierra del Bacatete, soll der Schatz der Azteken verborgen sein.

Eine kleine Statue aus purem Gold, die einen Aztekensoldaten mit Schild darstellt, gab den ersten Anlass zu dieser Vermutung: Auf dem Schild des Kriegers ist eine Landkarte eingraviert und ein bestimmter Punkt besonders markiert.

Wir werden unsere Leser weiter auf dem Laufenden halten.

»Soll ich den Schatz suchen?«, fragt Tom Prox und gibt das Blatt zurück.

Wieder knurrt der Oberst und reicht ein zweites Blatt herüber.

Ungewöhnlich dreister Diebstahl!

Wie wir soeben erfahren, wurde in der vergangenen Nacht die kleine mexikanische Goldstatue, von der wir unseren Lesern gestern berichteten, gestohlen.

Bekanntlich hatte die Regierung Mexikos diese äußerst wertvolle Skulptur des Aztekenkriegers der amerikanisch-mexikanischen Gemeinschaftsexpedition zur Auffindung des alten Kaiserschatzes Montezumas bereitwillig zur Verfügung gestellt.

Der Diebstahl ist umso schwerwiegender, als die kleine Kartenskizze, die man auf dem Schild des Soldaten entdeckt hatte, die einzige Möglichkeit bietet, den Goldschatz zu entdecken.

Die Tragweite des Diebstahles ist noch unabsehbar. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. Da die Statue in einem sicheren Tresor aufbewahrt wurde, steht der Leiter der Expedition vor einem Rätsel.

Wir werden unseren Lesern in unserer nächsten Ausgabe ausführlich berichten, mit welch raffinierten Mitteln der Diebstahl ausgeführt wurde.

Kurz vor Redaktionsschluss erfahren wir noch, dass der Leiter der G-Abteilung, Oberst Wels, vom Gouverneur mit der Durchführung der Untersuchung beauftragt wurde. Oberst Wels wird versuchen, einen seiner fähigsten Leute auf die Spur der Täter zu heften.

»Also ich soll den kleinen Aztekenkrieger suchen, oder …«

Oberst Wels unterbricht Tom Prox mit kurzer Handbewegung.

»Die amerikanische Regierung ist sehr ungehalten darüber, dass die Figur abhandengekommen ist. Es gibt Leute in Mexiko, die jetzt behaupten werden, dass die ›States‹ den Schatz für sich allein finden wollen und den Mexikanern das Glück, daran mitbeteiligt zu sein, nicht gönnen! – Hören Sie nun, was wir bisher ermittelt haben! Unsere Agenten sind …«

Als Tom Prox endlich aus dem Zimmer des Gewaltigen kommt, sitzt Sunshine glücklich hinter seinem Schreibtisch. Er hält die geballte Faust ans Ohr.

»Jetzt habe ich sie gefangen! In meiner Faust brummt sie! Drei Wochen hat mich dieses Biest geärgert. Fast hat sie mich um den Schlaf gebracht, sogar im Traum verfolgte mich das Luder. Meine Frau hat getrennte Schlafzimmer verlangt, weil ich im Schlaf nach der Fliege schlage und dabei sie treffe. Endlich habe ich das Biest!«

Sunshine öffnet vorsichtig seine Faust, will mit spitzen Fingern zupacken, da surrt die Fliege in tollen Spiralen davon.

Tom kaut grinsend an seinem Kaugummi, und der Inspektor sinkt mit einem Fluch erschöpft in den Sessel.

Die Fliege sitzt deutlich erkennbar an der Wand. Grimmig greift Sunshine nach dem Löscher, da wehrt Tom ab.

»Darf ich mich mal schlecht benehmen?«, fragt er.

Der Inspektor knurrt: »Tun Sie sowieso immer!«

Tom grinst, dann fischt er seinen Kaugummi heraus. Der Kaugummi knallt genau auf die Fliege am der Wand, und Sunshine reißt überrascht die Augen auf.

»Nehmen Sie Millers-Gummi! Mit dem können Sie am besten spucken«, meint Tom grinsend und verschwindet.

Nach zehn Minuten gibt eine Ordonnanz eine große Packung Kaugummi bei Inspektor Sunshine ab.

»Mister Prox schickt sie mit den besten Grüßen!«, meldet der Mann.

Sunshine will erst loswettern, dann überlegt er es sich und verstaut die Packung in seinem Schreibtisch.

»Für alle Fälle«, knurrt er dabei.

Zehn Tage sind vergangen. Das kleine Dorf am Rande der Sierra del Bacatete trägt den Namen San Filipe.

Es ist ein typisches Mexikanerdorf mit Lehmhütten, Strohdächern und vielen, vielen Fliegen, die noch zahlreicher sind als die Kinder der Einwohner.

Der Mann, der auf einer elenden Mähre in die Ortschaft einreitet, scheint ein ganz heruntergekommenes Subjekt zu sein. Der riesige Strohhut hat überall Luftlöcher, und der ehemals blaue Leinenanzug ist schon lange reif für den Lumpenhändler.

Aber hier in der Sierra gibt es keine Lumpenhändler. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Mann noch diesen Anzug trägt.

Wirres Haar kringelt sich unter dem Strohhut hervor, und zwei dunkle Augen blitzen im braunen Gesicht. Ein großer Ohrring baumelt am linken Ohrläppchen, und an den bloßen Füßen des Kerls sitzen mächtige Sporen.

Merkwürdig gut sind die Waffen des Mannes, und das lange Messer ohne Scheide trägt keinen einzigen Rostfleck.

Die Bewohner des Dorfes sind an solche Erscheinungen gewöhnt: In den Bergen gibt es viele Bandidos. Sie machen mit ihnen oft gute Geschäfte und unterstützen sie nach besten Kräften.

Der Reiter brabbelt fortwährend leise spanisch vor sich hin: »Was meinst du, guter alter Tom! Werden die Räuberchen hier absteigen und ein Schnäpschen trinken? Evita, du liebes Pferdchen, wollen wir es riskieren? Oh, ich weiß, dass du froh bist, wenn ich absteige!«

Der Gaul schnaubt leicht, als er vor der Schenke ist, und bleibt ganz von selbst stehen. Wahrscheinlich ist er es von seinem vorherigen Besitzer so gewöhnt, dass vor jeder Schenke gehalten wird.

Grinsend gleitet der Mann aus dem Sattel und tritt ein.

Der Wirt ist noch schmieriger als er, und das will etwas heißen, denn Tom hat sich ganz toll zurechtgemacht.

»Aaah, ein reitender Caballero! Was steht zu Diensten?«, ruft der Wirt und zeigt damit, dass er Lebensart besitzt.

»Wenn ich ein kleines Gläschen Mescal bekommen könnte?«, fragt Tom und grinst.

»Oooh, Mescal? Señor, Sie wissen doch, dass Mescal verboten ist!«, erklärt der Wirt und füllt ein großes Glas mit einer bernsteinfarbigen Flüssigkeit, die einen eigenartigen Fuselgeruch ausströmt.

Es ist Mescal, und Tom zieht sich mit dem Glas in eine Ecke des Gastraumes zurück. Nach einer Weile kommt der Wirt zu ihm an den Tisch.

»Hat der Señor Pistolero vielleicht etwas zu verkaufen? Hihi, ein Ührlein oder einige goldene Ringe? Hihihi, ich gäbe einen guten Preis. Oder …«

»Nein, du Freund aller Bandidos, ich habe nichts bei mir, aber vielleicht morgen, quién sabe!«

Der Wirt zieht sich mit bedauerndem Grunzen zurück. Die Bandidos der Berge sind verschlossen. Dass der Kerl hier ein Bandidos sein muss, ist für den Wirt eine Gewissheit. Ein armer mexikanischer Peon oder Gaucho kann sich nicht so wertvolle Colts leisten.

Es herrscht Stille im Raum. Zahllose Fliegen surren. Durch die Fensterlöcher der Lehmwand sticht der Sonnenschein wie weiße Finger in den Raum. Staub wirbelt im Licht, sinkt langsam auf die schmutzige Diele.

Plötzlich horchen beide auf. Pferdegetrampel wird immer deutlicher. Der Wirt flitzt zur Tür. Ein Dutzend Reiter mit einigen Packtieren halten vor der Schenke.

»Ho, wollen erst einmal unseren Brand löschen!«, poltert eine tiefe Bassstimme und es klingt, als holpere ein Wagen über eine Bohlenbrücke.

»Gringos!«, zischt der Wirt und begibt sich wieder hinter die Theke.

»Bringt die Gäule auf den Hof und lasst sie tüchtig saufen!«, befiehlt die Stimme wieder, und dann verdunkelt sich das Sonnenlicht am Eingang.

Tom in der Ecke macht plötzlich den Eindruck eines Betrunkenen, aber unter seinen halbgeschlossenen Lidern mustert er die eintretenden Kerle sehr genau.

Ja, das ist Duff Lane mit seiner Bande, denkt er, und als er die halb städtisch gekleideten Männer sieht, weiß er, dass diese Kerle New Yorker Gangster sind. Sie haben die kleine Goldfigur geraubt und sich nun mit der Lane-Bande verbündet, um den Schatz zu suchen.