TopfFit! - Laurie Boucke - E-Book

TopfFit! E-Book

Laurie Boucke

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Beschreibung

"Baby sind klüger und empfänglicher als wir denken. Unser großer Fehler ist es, anzunehmen, ein Neugeborenes sei sich seiner Ausscheidungen nicht bewusst. Wir glauben, ein Säugling sei nicht fähig zu einer Art von Toilettentraining, weil er klein und unkoordiniert ist und weil er nicht sprechen und laufen kann.Ein Baby tut sein Bestes dir seine Bewusstheit mitzuteilen, aber wenn du nicht zuschaust und zuhörst, wird es aufhören zu kommunizieren.TopfFit erzeugt ein spezielles Gefühl von Intimität und Nähe zwischen Eltern und Baby. Es verstärkt die Bindung und die Kommunikation."

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Seitenzahl: 231

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TopfFit!

Der natürliche Weg mit oder ohne Windeln

von Laurie Boucke

Vorwort

Ein Baby von Geburt an oder in den ersten Lebensmonaten aufs Töpfchen setzen?

Die meisten Menschen in den Industrieländern lachen über die bloße Idee, dass ein Säugling in der Lage sein soll, so mit vertrauten Erwachsenen zusammenzuarbeiten. Und doch ist es in weiten Teilen der Welt lebendige Tatsache und Teil des Bindungsprozesses. Es ist der natürlichste und instinktivste Weg, mit den Ausscheidungsfunktionen umzugehen, und es ist ein akzeptierter Teil der nähebetonten Erziehung in vielen Gesellschaften.

Das Abhalten basiert auf einer Art des Ausscheidungstrainings, die in großen Teilen Asiens, des ländlichen Subsahara-Afrikas und Südamerikas angewendet wird. In diesem Buch ist die Technik in verschiedener Hinsicht an den urbanen westlichen Lebensstil angepasst worden. Es werden Waschbecken, Töpfchen, Toiletten oder andere Behälter benutzt, Ausscheidungspositionen werden variiert, und zeitweise kann auf Windeln zurückgegriffen werden.

Dieses Buch ist meine dritte Arbeit über Ausscheidungstraining bei Säuglingen. Zuerst kam 1991 Trickle Treat: Diaperless Infant Toilet Training Method (nicht mehr verlegt). Dieses Buch wurde als Resultat meiner eigenen Erfahrungen mit der TopfFit-Methode geschrieben und war auch inspiriert dadurch, dass es keine anderen Bücher zu dem Thema gab. Dann folgte im Jahr 2000 Infant Potty Training: A Gentle and Primeval Method Adapted to Modern Living, ein 2002 neu aufgelegter, 500 Seiten starker Wälzer mit ausführlichen Forschungen, vielen langen Erfahrungsberichten und einer großen Auswahl an Fotos. Und jetzt haben wir TopfFit!: Der natürliche Weg mit oder ohne Windeln (im engl. Original 2003 erschienen), ein Buch, das Attribute beider vorher gegangener Arbeiten kombiniert und auch einige neue Forschungen mit einschließt.

Warum drei Bücher über TopfFit? Die Meinung der westlichen Medizin hat begonnen, sich zu ändern. Inzwischen ist man sich uneinig über die verbreitete Ansicht, Babys müssten »bereit« sein für das Sauberkeitstraining und auch über das Alter, in dem Babys damit anfangen können, etwas Schließmuskelkontrolle zu erlangen. Gleichzeitig ist das Interesse an TopfFit ständig gewachsen, und Eltern hungern nach detaillierten Informationen über diese angenehme Methode.

Eine Variante der TopfFit-Methode wurde bis ca. 1950 etwa 50 Jahre lang in den westlichen Ländern genutzt. Von 1914 bis 1945 wurde die Methode durch die Regierung der Vereinigten Staaten in zahlreichen Ausgaben ihrer Publikation Infant Care gutgeheißen. Andere Stellen und Experten empfahlen dasselbe. Leider waren einige der Praktiken eher harsch und führten zu dem Schluss, dass jede Form von frühem Sauberkeitstraining schlecht sei. Zum Beispiel basierte die Methode damals auf einem fixen Zeitplan der Mutter oder Pflegerin und nicht auf den natürlichen Ausscheidungszeiten des Babys. Den Signalen des Babys wurde wenig Bedeutung beigemessen. Auch Seifenstöckchen (um Stuhlgang zu stimulieren), Strafen und Zwang wurden manchmal genutzt. (Diese sind beim TopfFit absolut unerwünscht!) Danach kam die Toleranz des Dr. Spock, das verspätete Toilettentraining oder »Warten, bis das Baby selbst sauber wird« des Dr. Brazelton, Theorien über die Bereitschaft des Babys und die millionenschwere Wegwerfwindelindustrie. Dies alles hat es geschafft, die TopfFit-Methode nicht nur vollständig aus dem westlichen Denken auszuradieren, sondern führt auch zu Missverständnissen und Angst sowie dazu, dass diese Methode vielen lächerlich erscheint.

1975 verglich Jean Liedloffs Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (The Continuum Concept) die Erziehungsmethoden der modernen westlichen Kultur mit denen der in den Regenwäldern Venezuelas lebenden Yequana-Indianer und begann damit, das Pendel zurück schwingen zu lassen zu natürlicheren und instinktiveren Mitteln der Erziehung. Das Continuum Concept legt großes Gewicht auf die Im-Arm-Phase, in der eine Mutter oder andere Betreuungsperson 24 Stunden am Tag in ständigem körperlichen Kontakt mit dem Baby ist (teilweise mit Hilfe einer Tragehilfe, vorzugsweise eines Tragetuchs), und zwar von Geburt an, bis das Baby anfängt zu krabbeln, also etwa mit 6 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt kann das Baby den Betreuer aus freien Stücken verlassen und wieder zurückkehren. Liedloff vertritt die Ansicht, dass die Menschen in den Industrieländern gelehrt werden, ihre instinktiven Gefühle zu missachten, die die Im-Arm-Phase, das Schlafen mit dem Baby, das Stillen und das Antworten auf das Weinen des Babys unterstützen würden. Wir haben eine natürliche Sehnsucht danach, unseren Babys nahe zu sein, aber wir sind gelehrt worden viele unserer elterlichen Instinkte zu verleugnen. Wir akzeptieren die Auffassung, dass unsere Babys nur unabhängig und unverwöhnt aufwachsen können, wenn wir sie allein (schreien) lassen.

In den frühen 1980er Jahren erfand der Kinderarzt William Sears einen neuen Begriff für das Continuum Concept und brachte seinen eigenen intuitiven, berührungsbetonten und auf das Baby reagierenden Erziehungsstil einem größeren Publikum nahe. Er nannte ihn »Attachment Parenting« (AP) und definierte ihn mit Hilfe der 5 »Baby-Bs« des bonding (Bindung), breastfeeding (Stillen), bed-sharing (gemeinsames Schlafen), baby-wearing (Tragen) und belief in baby’s cries (Glauben, dass auf das Weinen des Baby eingegangen werden muss).

Interessanterweise ist TopfFit in Gesellschaften, in denen AP seit Jahrhunderten praktiziert wird, ebenfalls die Norm. In diesem Sinne betrachte ich es als 6. »Baby-B« (Blasen- und Enddarm-Bewusstsein und Kommunikation darüber) und hoffe, dass es eines Tages als integraler Bestandteil des AP anerkannt wird.

Die Leserinnen und Leser sollten daran denken, dass jedes Baby einzigartig ist und sich in seinem eigenen persönlichen Tempo entwickelt. Eltern und Betreuer, die diese Methode mit einem gesunden Baby in einer stabilen häuslichen Situation nutzen möchten, die sie korrekt anwenden und die Geduld, Hingabe und Sorgfalt einbringen, sollten in der Lage sein, Erfolg zu haben.

Laurie BouckeLafayette, Colorado

Einführung

von Prof. Dr. Marten W. DeVries

Sauberkeitstraining ist ein wichtiger Entwicklungsmeilenstein in allen Gesellschaften und daher von allgemeinem Interesse für Mütter und Familien. Weltweit haben Kulturen ihre charakteristischen Methoden des Ausscheidungstrainings und untermauern ihre Ansätze mit bestimmten Ideen darüber, was ein Baby ist, kann und tun sollte.

Wer die Erziehungsmethoden in verschiedenen kulturellen Situationen studiert und beobachtet hat, ist beeindruckt von der Vielfalt der Ideen, Erwartungen und Praktiken, die Eltern und Familien im tagtäglichen Umgang mit ihren Babys und Kindern leiten. Eine Beobachtung des einflussreichen Anthropolgen Caudill, der in den 1950er und 1960er Jahren japanische und amerikanische Säuglingsentwicklung und Pflegepraktiken verglichen hat, hat immer als unanfechtbare Weisheit aufgeragt. Er war betroffen von der Tatsache, dass die Reaktionen auf die Pflegepraktiken, die er bei den Säuglingen beobachtete, in beiden Kulturen im Einklang mit den weiteren Erwartungen für das Verhalten waren. Zum Beispiel war in den Vereinigten Staaten die Erwartung, dass ein Individuum körperlich und verbal durchsetzungsfähig sein sollte, im Säuglingsverhalten wie auch in der Erziehung zu beobachten, während es in Japan die Erwartung war, dass ein Individuum körperlich und verbal zurückgenommen sein sollte. Während meiner Feldstudien in Ostafrika in der Mitte der 1970er Jahre war ich ähnlich beeindruckt davon, wie kulturelle Werte mit den konstitutionellen Besonderheiten des Babys wechselwirkten.

Aus der kulturübergreifenden Perspektive zeichnen sich zwei Punkte ab, die bezüglich dieses Buches von Interesse sind. Der eine ist, dass die Kultur und die Familie ihre oftmals evolutionär und sozial sehr gut begründeten Ideen davon, was ein Säugling tatsächlich kann, auf das Baby projizieren und dadurch das Verhalten des Säuglings formen. Der andere – getragen durch über 40 Jahre ethnographischer und experimenteller Studien – ist, dass Säuglinge bei der Geburt und während des ersten Jahres zu einem immensen Repertoire an Verhalten fähig sind. Diese beiden Aspekte – dass ein Säugling empfänglich ist zu lernen und eine immense Spanne an Verhaltensweisen ausführen kann und dass er offen ist, durch Familie und Kultur geformt zu werden – bieten die logische Erklärung für dieses Buch.

Frau Boucke bietet unter Verwendung von Beobachtungen an Säuglingen und mütterlichen Kommentaren einen praktischen, aktuellen Führer für das Sauberkeitstraining. Dabei tritt sie in die Fußstapfen früherer anthropologischer Feldstudien, die auf Geber zurück gehen. Diese kulturübergreifenden Studien haben die verschiedenen Perspektiven und das Ausmaß der Möglichkeiten beleuchtet, die westlichen Müttern offen stehen. In Fotos, Erfahrungsberichten und Beschreibungen bringt Frau Boucke diese Informationen in einer allgemein verständlichen Sprache zu den westlichen Lesern. Die Lektion, die wir von Frau Boucke und den traditionellen Gesellschaften lernen können, ist, dass das Abhalten von Säuglingen weit mehr ist als nur eine lästige und schmutzige Pflicht. Es ist eine wichtige Möglichkeit für Familie und Baby sich kennen zu lernen. Boucke widerlegt die westliche Ansicht, dass frühes Training zwanghaft oder potentiell gefährlich in Hinblick auf die Persönlichkeitsformung ist, indem sie aus der ganzen Welt Stichproben dafür anführt, dass Töpfchentraining tatsächlich eine wohltuende Erfahrung sein und helfen kann, einen kompetenten Säugling groß zu ziehen. Ihre Auswahl von Fotos und Kommentaren macht klar, dass Töpfchentraining alles andere als harsch sein kann.

Heutzutage ist es – dank der Vorteile der Windeltechnologie – nicht notwendig, dass Familien die über die Zeit bewährte TopfFit-Methode anwenden. Aber sie ist eine ernstzunehmende und effektive Alternative, wie Frau Boucke anhand von Beispielen aus Asien, Afrika und den Vereinigten Staaten klarmacht. Ihre Bücher Infant Potty Training und TopfFit! bieten Müttern die Gelegenheit, mit ihren Kindern auf eine neue, kreative und liebevolle Weise zusammen zu sein. Ich finde, dass der praktische Rat der Autorin und ihre klaren Beschreibungen einen förderlichen Beitrag zur Literatur für Familien, Kinderärzte und zur allgemeinen Erziehung darstellt.

Marten W. DeVries, Maastricht, 2000

Ein paar grundlegende Fragen

In diesem Buch geht es darum, mit Säuglingen zu kommunizieren und zusammen zu arbeiten, um liebevoll, sanft und behutsam das zu erreichen, was man gemeinhin als »sauber werden«, »Töpfchentraining« und so weiter bezeichnet. Aber diese Methode ist nicht mit dem Toilettentraining zu vergleichbar, das allgemein in den Industrienationen üblich ist. Idealerweise beginnt man mit der TopfFit-Methode – dem Abhalten – zwischen der Geburt und dem Alter von etwa 6 Monaten (oder genauer gesagt dem Alter, wenn das Baby erstmals mobil wird), wenn die erste sensible Phase für diese Art von Lernen ist.

Vielleicht ist die größte Besonderheit dieser Methode, dass Eltern normalerweise anfangen, mit dem Baby zu arbeiten, bevor es selbstständig sitzen kann. Statt erst anzufangen sich über das Sauberwerden zu informieren, wenn das Kind die ersten Schritte macht, ist die beste Zeit für Eltern um sich mit dieser Methode vertraut zu machen, die Schwangerschaft oder die ersten Wochen/Monate nach der Geburt.

Wer kann diese Methode benutzen?

Dieses Buch ist für Eltern, werdende Eltern, Großeltern, Kindermädchen und jeden anderen gedacht, der sich dafür interessiert, wie man liebevoll und geduldig zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit dem Baby auf die eigenständige Sauberkeit hin arbeitet. »Säugling« ist hier das entscheidende Wort, im Gegensatz zu »Kleinkind«, da die Eltern in den ersten Monaten des Lebens beginnen mit dem Säugling als Team zusammenzuwirken.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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