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Beschreibung

Dieser Band präsentiert Beiträge namhafter Autor:innen zur translatorischen Theorie und Praxis. Die Themen reichen von der Ausgestaltung der Disziplin, unter anderem mit Blick auf zentrale Grundfragen des Übersetzens, Aspekte von Multimodalität und soziokognitive Translationsprozesse, bis hin zu Studien aus dem Feld der (Literary) Translator Studies, in denen Übersetzer:innen als Gestalter:innen im Zentrum stehen. Weitere Abschnitte widmen sich dem weiten Feld der literarischen Übersetzung, mit Fallstudien zu Übersetzungen aus verschiedenen Genres (Belletristik, Lyrik, Theatertexte, Operntexte, Jugendliteratur, Comics), sowie dem Wirken von fiktionalen Translator:innen in Film und Literatur. Ein persönlicher Nachklang mit Fokus auf dem Operntext als Übersetzungsphänomen runden den Sammelband ab. Der Band richtet sich an Forscher:innen aus der Translationswissenschaft und verwandten Disziplinen. Er liefert einen Einblick in rezente zentrale Entwicklungen des Fachs und spiegelt die facettenreiche Themenvielfalt aktuellen translationswissenschaftlichen Schaffens.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Mira Kadrić / Waltraud Kolb / Sonja Pöllabauer (Hrsg.)

Translation als Gestaltung

Beiträge für Klaus Kaindl zur translatorischen Theorie und Praxis

DOI: https://www.doi.org/10.24053/9783823396079

 

© 2024 • Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KGDischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

 

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

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Internet: www.narr.deeMail: [email protected]

ISBN 978-3-8233-8607-0 (Print)

ISBN 978-3-8233-0526-2 (ePub)

Inhalt

            Foto: privatOuvertüre„Von den Rändern ins Zentrum“LiteraturWerkverzeichnis Klaus Kaindl202420222021202020192018201720162015201420132012201120102009200820072006200520042003200220012000199919981997199619951994199219911990Book ReviewsInterviews(Meta-)Biographisches zu und für Klaus Kaindl1 Metabiographisches2 BiographischesLiteraturI Gestaltung einer DisziplinVon verbal zu multimodal1 Einleitung2 Wiener Schule3 Vom Text zur Gestalt4 Von audiomedial zu multimodalLiteraturReflections on individualized and extended translator studies1 Introduction2 Similar origins and motivations3 Shifting the focus in different directions4 Extendedness and distributedness: Implications for translation studies5 Common ways aheadReferencesBenjamin, without doubt?1 Aristotle on eels2 Background3 Benjamin’s rhetoric of certainty4 ConclusionReferencesLogotherapie für Translator:innen? Selbstverständnis und Kompetenzsuche im Zeitalter der Automatisierung1 Einleitung2 Anzeichen einer Sinnkrise3 Sinnsuche als zentraler Aspekt psychischer Gesundheit4 Umgang mit technologieinduzierter Sinnkrise5 SchlussbemerkungenLiteratur„Aber ein toller Film reicht, und man ist wieder Feuer und Flamme für den Beruf“1 Einleitung2 Forschungsstand3 Methodisches Vorgehen4 Ergebnisse5 FazitLiteraturAnhang: InterviewleitfadenII Übersetzer:innen als Gestalter:innenRooms, wombs, and stanzasReferencesEditorial Purgatory1 Introduction2 Setting the stage3 Ante-Purgatory: White lies and flattery4 Terrace One: Coaxing and cajoling5 Terrace Two: Damage control6 Terrace Three: Negotiating editorial agency7 Conclusion: The editor’s revengeReferencesH. C. Artmann als Übersetzer in Nichtstandardvarietäten1 Der zerbrochene Krug von H. C. Artmann nach Heinrich von Kleist2 Da Legionäa Asterix3 Daisy Ashfords Junge Gäste oder Mr. Salteenas Plan4 Villon: Baladn5 ResümeeLiteraturSekundärliteraturIs a translation ever finished?1 Introduction2 Fleeting moments: Hebrew I3 Fleeting moments: English and French4 Fleeting moments: Hebrew IIReferencesTextual and academic visibility1 Introduction2 Élisabeth Lavault-Olléon and Hans J. Vermeer3 Massimiliano Morini and Gideon Toury4 Esther Kinsky and Walter Benjamin5 ConclusionReferencesTranslator:innen als Influencer:innen1 Einführung2 Influencer:innen in der Kritik3 Translator:innen als Influencer:innen?4 Fazit: An- und Auffälligkeitsmerkmale ‚weiblich‘ und ‚freiberuflich‘5 AusblickLiteraturAnhangIII Das weite Land der ÜbersetzungZwischen historischer Rekonstruktion und Aktualisierung1 Einleitung2 Die Übersetzer und ihre Verlage3 Die Übersetzungsstrategien4 Textvergleiche5 ConclusioLiteraturÀ propos de la traduction des littératures autochtones du CanadaLe rôle vital de la traductionBibliographieYoung adult novels from communist Poland in translation1 Introduction2 Hanna Ożogowska’s Ucho od śledzia3 The translations of Ucho od śledziaReferencesLa ritraduzione dei libretti d’opera come negoziazione del loro potenziale ermeneutico1 Introduzione: La storia della traduzione come discorso2 Tipologia del ritradurre2.2 L’approccio descrittivo3 Ritraduzioni di libretti d’opera4 ConclusioneElenco delle fontiIntersemiotische Übersetzung und Interpunktionszeichen1 Einleitung2 Verfilmung als intersemiotische Übersetzung3 La belle personne (2008)4 Lovecraft Country (2020)5 SchlussbemerkungenLiteraturIV Beyond TranslationImagining translation, thinking in metaphors1 Introduction: Translator studies as a burgeoning field2 Slippery characters: Katie Kitamura on translators and interpreters3 Translated to the movies: The Lost Daughter as fiction and film4 A translator rewrites her life5 Conclusions: Loss, grief, and instabilityReferencesWortsucht und sprachlicher Eigensinn1 Einleitung2 Wer ist Pascal Mercier und was hat er mit dem Übersetzen zu tun?3 Immer wieder Wörter4 Die eigene Stimme5 Pseudo-Übersetzung oder sprachlicher Eigensinn?6 SchlussbemerkungLiteraturSara und Lorena1 Einleitung2 Hauch der Hydra3 Kabinengemauschel. Dolmetscherin Lorena Woldt ermittelt4 ZusammenfassungLiteraturNachklang„… e poi le parole“1 Von der Opern-Übersetzung zum Opern-Übertitel2 „Prima la musica…“3 Macbeth: Tragödie und Melodrama4 Oper, Gesang und Bühnenpräsenz5 Der Operntext als ÜbersetzungsphänomenLiteratur

            Foto: privat

Ouvertüre

„Von den Rändern ins Zentrum“

Die Wissenschaftsreise von Klaus Kaindl

Waltraud Kolb, Sonja Pöllabauer & Mira Kadrić

Dieser Band würdigt das wissenschaftliche Werk Klaus Kaindls, und das ist keine kleine Aufgabe angesichts der Breite und Fülle eines Werks, das im interdisziplinär und pluralistisch orientierten Fach Translationswissenschaft angesiedelt ist und sich auf eine Vielzahl von Dimensionen erstreckt. Bereits mit seiner 19951 veröffentlichten Doktorarbeit Die Oper als Textgestalt. Perspektiven einer interdisziplinären Übersetzungswissenschaft zog Klaus Kaindl die Aufmerksamkeit der internationalen Fachwelt auf sich, ungewöhnlich für eine erste Buchpublikation, die nicht einmal in englischer Sprache verfasst war. Zuvor, noch während der Promotionsphase, war schon ein Beitrag zur Übersetzung des Librettos zu Carmen (1991b) in TexTconTexT, dem damaligen zentralen Organ der deutschsprachigen Translationswissenschaft um Hans Vermeer, erschienen. 1997 widmete jedenfalls das renommierte Fachjournal Target seiner Studie zur Opernübersetzung eine ausführliche Rezension, in der ihm – „a young Austrian translation theoretician and opera lover undeterred by hybrid art forms“ (Gorlée/van Baest 1997: 377) – attestiert wurde, Pionierarbeit geleistet zu haben. Diese Einschätzung sollte sich in weiterer Folge auch für andere seiner Arbeiten bestätigen. Immer wieder wagt er sich auf neues Terrain und setzt bis dahin unbeachtete Themen auf die translationswissenschaftliche Landkarte oder trägt zu einer Neuperspektivierung bei.

Einen ersten solchen Themenschwerpunkt stellen multimodale Texte dar, und der Name Klaus Kaindl ist aufs engste mit der Etablierung des Multimodalitätskonzepts in der Translationswissenschaft verbunden. Pöchhackers Beitrag im vorliegenden Band zeichnet im Detail die Wege seines Kollegen nach, die diesen von der Auffassung multimedialer Texte als ‚Gestalt‘ zur Entwicklung soziosemiotischer Ansätze führten. Im Laufe der Jahre rückt Klaus Kaindl neben dem Musiktheater (u. a. 1991b, 1995, 1997a, 1998d, 2004f, 2010d, 2020b) eine ganze Reihe weiterer multimodaler Texte in den Fokus: von Popularmusik wie Schlagern, Chansons oder Rock ‘n’ Roll über Musikvideos (z. B. 2003a, 2004c, 2009b, 2011, 2012c, 2020a) bis hin zu Comics und verwandten „hybriden Kunstformen“ wie Graphic Novels (exemplarisch 1998b, 1999b, 2004b, 2004d, 2008b, 2015, 2018a, 2021b). Um Übersetzungen solcher semiotisch komplexer oder „plurisemiotischer“ (2005e) Texte in ihrer jeweiligen zielkulturellen Situiertheit und im Zusammenwirken sprachlicher und nicht-sprachlicher Elemente erfassen zu können, entwickelt er entsprechende Analyseinstrumentarien, für deren Konzeption er auch den Dialog mit benachbarten Disziplinen sucht. Inspiration findet der „beherzte Grenzgänger“ (Pöchhacker in diesem Band) diesbezüglich vor allem in der Semiotik und der Soziologie (beispielsweise in Bourdieus Feld- und Habituskonzepten), aber auch in der Musik- und Literaturwissenschaft (erinnert sei hier etwa an Bachtins Prinzip der Dialogizität). Ganz explizit greift er die Rolle der Interdisziplinarität in der Translationswissenschaft (siehe auch weiter unten) am Beispiel der Comic-Übersetzung in seiner Habilitationsschrift auf (2004g).

Ab den 2000er Jahren kommt ein weiterer Forschungsschwerpunkt hinzu: die fiktionale Darstellung von Translator:innen bzw. literarische und filmische Verarbeitungen translatorischer Tätigkeiten. Obwohl vereinzelte Arbeiten diese Thematik bereits in den 1970er und 1980er Jahren aufgegriffen hatten (Steiner 1975; Arrojo 1986; Kurz 1987) und Vieira schon 1996 einen fictional turn in der Translationswissenschaft ausgerufen hatte, fand dieser turn erst in der zweiten Hälfte der Nullerjahre merkbaren Niederschlag – unter reger Beteiligung von Klaus Kaindl. Sein maßgeblicher Beitrag zur Entwicklung dieses Forschungsfeldes umfasst etwa die Organisation der „First International Conference on Fictional Translators in Literature and Film“ (siehe Zentrum für Translationswissenschaft 2011), die das Konferenzthema in der internationalen wissenschaftlichen Community etablierte und zu Nachfolgekonferenzen in Tel Aviv (2013), Montréal (2015) und Guangzhou (2017) führte, durch die das Feld noch weiter gefestigt wurde. Dazu kommen Fallstudien, theoretische und methodologische Darstellungen und Handbucheinträge (beispielsweise 2008e, 2010a, 2010i, 2012e, 2016a, 2018b, 2018c) ebenso wie die Mitherausgeberschaft von bislang vier Sammelbänden zum Thema (Kaindl/Kurz 2005, 2008b, 2010; Kaindl/Spitzl 2014). Der rezenteste trägt den Titel Transfiction: Research into the realities of translation fiction und verankerte den Begriff transfiction endgültig im Fach (vgl. Spitzer/Olivera 2022). In allen diesen Publikationen zeigt Klaus Kaindl eindrücklich, wie einerseits fiktionale Translator:innen „eine ideale Projektionsfläche für die mit der globalisierten Welt verbundenen gesellschaftlichen und kulturellen Befindlichkeiten und Zustände“ zu sein scheinen (Kaindl/Kurz 2010a: 11) und andererseits fiktionale Verarbeitungen der translatorischen Praxis nicht nur der Theorie als Erkenntnisquelle dienen, sondern auch die Translationsdidaktik bereichern können. Klaus Kaindls besonderes Augenmerk gilt dabei auch den handelnden Personen und den unterschiedlich angelegten literarischen Konstruktionen von Selbst- und Fremdbildern translatorischer Rollen und Identitäten, wie etwa jüngst in einer Untersuchung von sogenannten transfictional footnote novels, die in Fußnoten vom Haupttext unabhängige narrative translatorische Welten und Identitäten entwerfen (2022).

Seit der Jahrtausendwende sind auch die an realen translatorischen Prozessen und Produkten beteiligten Menschen zunehmend in den Vordergrund tranlationswissenschaftlichen Interesses gerückt, ablesbar u. a. am Ruf Pyms (2009) nach einer Humanisierung des Fachs und Chestermans (2009) Vorschlag, Translator Studies als eigenständiges Forschungsfeld zu etablieren (vgl. auch Hu 2004). Auch hier hat sich Klaus Kaindl wieder als „pathfinder“ (Gorlée/van Baest 1997: 377) erwiesen, der neue Wege ein- und vorschlägt. Dabei geht es ihm vor allem auch um eine stärkere Theoretisierung des translatorischen Subjekts, die systematische Entwicklung geeigneter Analysemethoden und – wie bei allen seiner Forschungsschwerpunkte – den epistemologischen Wert solcher Untersuchungen. Zwei Publikationen seien hier stellvertretend genannt: zum einen der Band Dolmetscherinnen und Dolmetscher im Netz der Macht: Autobiographisch konstruierte Lebenswege in autoritären Regimen (Kaindl et al. 2017b), mit dem er Autobiographien von Translator:innen als Untersuchungsgegenstand verstärkt ins Zentrum rückt – Zeugnisse translatorischen Wirkens, die ihn auch gegenwärtig besonders beschäftigen; zum anderen der Sammelband mit dem richtungsweisenden Titel Literary Translator Studies (Kaindl et al. 2021), der auf eine 2018 in Wien von ihm initiierte Konferenz folgt („Staging the Literary Translator“, siehe Zentrum für Translationswissenschaft 2018) und die Untersuchung literarischer Übersetzer:innen, ihrer Rollen, Identitäten, Persönlichkeiten, ihres Menschseins in allen seinen Dimensionen, als neues Feld translationswissenschaftlicher Forschung definiert. „Translator Studies, as I understand it, is the antithesis to the mechanisation of Translation Studies“, schreibt Klaus Kaindl in seiner Einleitung: „There is little more complex and complicated than the study of a person. Life is not logical, unambiguous, linear, stringent, objective, static – it is usually quite the opposite.“ (2021a: 22). Indem Tranlator:innen nicht auf ihre berufliche Praxis reduziert, sondern als ganze Menschen betrachtet werden, können wir, so Klaus Kaindl, letztendlich ein holistisches Verständnis von Translation fördern: „The investigation of the personal response of a translator to social structures, cultural traditions and ideological values helps to detect the cracks, conflicts and contradictions in the grand narratives of translation.“ (2021a: 23). Ein Untersuchungsstrang führt dabei auch zum Topos der übersetzerischen Sichtbarkeit, dem er sich 2021 etwa mit Andrea Brighentis (2007, 2017) soziologisch geprägtem Ansatz nähert. Dabei ist (Un-)Sichtbarkeit nach Klaus Kaindl multifaktoriell und gründet nicht in einem „expliziten Regelapparat“, sondern im „performativen Akt des doing translation“ (2021c: 48, Kursivierung im Original), aus dem vier Dimensionen übersetzerischer Sichtbarkeit entstehen können: textuelle, mediale, soziale und wissenschaftliche Sichtbarkeit (2021c), wobei Klaus Kaindl zu letzerer ganz maßgeblich beigetragen hat.

Ein weiteres Feld, das Klaus Kaindl, vor allem auch gemeinsam mit Brian Baer, für die Translationswissenschaft erschlossen und in ihren Themenkanon eingeschrieben hat, ist jenes der queer translation. Auch hier ist der Mensch, sind Selbst- und Fremdbilder und damit verbunden Identitätsdefinitionen und -zuschreibungen Dreh- und Angelpunkt der inhaltlichen Erörterung. Aufbauend auf der Auseinandersetzung mit queerness als identitätsstiftende Facette von otherness (Baer/Kaindl 2018a: 1) im Rahmen einer Konferenz 2015 an der Universität Wien („Queering Translation – Translating the Queer“, siehe Zentrum für Translationswissenschaft 2015) veröffentlichte er gemeinsam mit Brian Baer neben einer Arbeitsbibliographie zum Thema (Baer/Kaindl 2015) einen breit rezipierten Sammelband mit theoretischen Beiträgen und Fallstudien (Baer/Kaindl 2018b). Die Rezeption der Publikation zeugt davon, dass der Versuch eines Brückenschlags zwischen Queer Theory und Translationswissenschaft – „to destabilize not only traditional models of representation […] but also the authorial voices and subjectivities they project“ (Baer/Kaindl 2018a: 10) – gelungen scheint: Sie wird nicht nur als „compelling“ (Ma 2022: 776) und „ground-breaking“ (Gramling 2018: 501; siehe auch Iturregui-Gallardo 2021: 450) gewertet, sondern hat sich zweifelsohne auch, wie im Klappentext erhofft, als „key reading“ etabliert.

Weitere Arbeiten im Schaffen Klaus Kaindls widmen sich verschiedenen Facetten der ‚disziplinären Positionsbestimmung‘, wobei dieses für den vorliegenden Überblick gewählte Etikett der Tiefgründigkeit seiner Ausführungen sowie der Vielfalt der seinen Publikationen zugrunde liegenden theoretischen Ansätze sicher nicht gerecht wird. Immer wieder greift er in seinem wissenschaftlichen Schreiben in differenzierter und nuancierter Form strittige Fragen auf. Dieser Blick für wunde Punkte ist wohl auch der Tatsache geschuldet, dass er in seiner wissenschaftlichen Vita als junger Assistent am damaligen Institut für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung in Wien der „quasi ersten […] Generation“ (2004a: 149) in den Aufbaujahren der Disziplin angehörte und so – noch am Rande des Systems – Konflikte und die daraus erwachsende Konsolidierungsarbeit hautnah miterlebte (beispielsweise den Wiener „Translationsgipfel“ oder die Gründung der „European Society of Translation Studies“, siehe 2004a) und durch den Appell seiner Doktormutter Mary Snell-Hornby zur „Neuorientierung“ wohl auch zum kritischen Hinsehen angehalten wurde. So befasst er sich auf wissenschaftstheoretischer Ebene etwa mit der Frage des Objektbereichs des Fachs und der Konsolidierung der Disziplin (1997c, 1997d, 2010h), dem (Spannungs-)Verhältnis von Theorie und Praxis (2005d) oder den Formen und der Ausgestaltung von Interdisziplinarität in der Translationswissenschaft (1991a, 1997d, 2004g, 2006a, 2020a).

In seinem Ausloten des Objektbereichs der sich neu etablierenden Disziplin, dem er sich intensiv Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre widmet, vergleicht er die Entwicklungen in der Translationswissenschaft mit ähnlich gelagerten Emanzipationsbestrebungen beispielsweise in der Theaterwissenschaft (1997c). Die Translationswissenschaft als aus linguistischen oder philologischen Teildisziplinen erwachsene Disziplin sieht er dabei nicht als „Stiefkind einer wie auch immer gearteten Textwissenschaft“ (57), auch wenn für ihn der ‚Text‘ als „Basiskategorie“ auch in weiterer Folge zentral ist, damit die junge Disziplin nicht ihre Identität verliert und das Konstrukt ‚Übersetzen‘ nicht nur metaphorisch als Transferhandlung in anderen Disziplinen, wie etwa in den Cultural Studies, bestehen bleibt (2010h). Eine Verlagerung des Fokus auf den größeren Handlungsrahmen, wie bei Holz-Mänttäri (1984) ausgeführt, sieht er dabei als vielversprechend und die anfangs noch vage Ausdifferenzierung der begrifflichen und theoretischen Grundlagen des jungen Fachs nicht als Manko, sondern als Aufforderung, dessen „Erfolgsgeschichte“ (1997c: 62) weiterzuschreiben – ein Fazit, zu dem er selbst im Lauf der Jahre wesentlich beitragen wird.

Aus einer wissenschaftstheoretischen Perspektive befasst er sich auch mit theoretisch-methodischen Zugängen in der Disziplin. Ausgehend von den Kuhn‘schen (1979) Ausführungen zu Fortschritt in der Wissenschaft sieht er in der Phase der Normalwissenschaft der Translationswissenschaft weniger ein akzeptiertes Paradigma als in Anlehnung an Toulmin (1968) einen „pluriparadigmatischen Zugang“ (1997d: 229). Sehr kritisch (siehe dazu auch 1997c) wertet er dabei den in dieser Zeit, und hier vor allem in der Dolmetschwissenschaft (siehe etwa Moser-Mercer 1991), stark präsenten naturwissenschaftlich geprägten „radikalen Induktivismus“ (1997d: 231), der aus seiner Sicht oft ohne fundierte Theorieeinbettung als „Allheilmittel“ (236) für die Konsolidierung des Fachs erachtet zu werden scheint. Hier fordert er eine größere Akzeptanz auch hermeneutischer Methoden und ein Mehr an wissenschaftstheoretischer Reflexion mit dem Ziel des Aufbrechens der von ihm identifizierten „theoretischen Orientierungslosigkeit“ (1997d: 234).

Neben dem Spannungsfeld Empirie–Hermeneutik bzw. quantitativ vs. qualitativ ausgerichtete Methodenorientierung (1997d) beschäftigt ihn auch das Konfliktfeld Theorie–Praxis, das er zur damaligen Zeit als „feindselige Debatte“ (2005d: 47) wahrnimmt. Auf der Grundlage eines systemsoziologischen Blickwinkels (Luhmann 1984) greift er etwa Maturana und Varelas (1987) neurobiologisches Konzept der „Pertubation“ (im Sinne von ‚Störung‘) auf und erörtert, wie Einflüsse von außen in die autopoietischen Systeme der Translationswissenschaft bzw. der Translationspraxis integriert werden könnten, um Adaptationen im System zu bewirken. Derartige Störungen heben Differenzen dabei nicht auf, sondern können aus seiner Sicht befruchtend wirken. In diesem Sinne schlägt er auch eine Brücke zur Ausbildung (siehe unten), deren Ziel es sein sollte, Expert:innentum aufzubauen und zu fördern, um unreflektiert tradiertes Praxiswissen nicht zu perpetuieren, sondern zu „perturbieren“ (2005d: 55) und so durch kritisches Hinterfragen neuen Herausforderungen begegnen zu können.

Umfassend beschäftigt Klaus Kaindl sich auch mit der Frage nach der Ausgestaltung von ‚Interdisziplinarität‘ in der Translationswissenschaft, in Abgrenzung zu Konzepten wie ‚Multi‑‘/,Pluri-‘ oder ‚Transdisziplinarität‘. Wie er Ende der 1990er feststellt (1999a), ist die Translationswissenschaft kaum durch wissenschaftstheoretisch fundiertes interdisziplinäres Arbeiten geprägt. Diesen Befund hält er auch 2006 noch weitgehend aufrecht, als er seine Modellierung verschiedener Formen und Stufen der Interdisziplinarität noch um Kriterien für „genuine mutual cooperation“ (2006a: 92) erweitert (umfassend zum Thema siehe seine Habilitationsschrift 2004g). Während Klaus Kaindl das Fach aufgrund von dessen Einverleibung durch die Linguistik lange durch eine imperialistische Interdisziplinarität gekennzeichnet sieht, erkennt er nach der Konsolidierung der Disziplin eine importierende Interdisziplinarität. Eine ‚echte‘ reziproke Interdisziplinarität oder Ausprägung von Transdisziplinarität sieht er (auch weiterhin) nicht gegeben (1999a, 2006a, 2020a). Abhängig von der Fragestellung und auch getrieben durch rasante technologische Entwicklungen identifiziert er bereits Ende der 1990er Jahre die Notwendigkeit einer Ausweitung der Theorie- und Methodenvielfalt, auch wenn diese stets die Gefahr einer weiteren „einseitigen Instrumentalisierung“ (1999a: 152) birgt.

Klaus Kaindls holistischer Blick auf Translation als komplexes soziosemiotisches System (z. B. Kaindl 2005e), in dem nicht die fortlaufende Mechanisierung (siehe oben), sondern der handelnde und gestaltende Mensch ins Zentrum gerückt werden sollte (Kaindl et al. 2021), zeigt sich auch in seinen Überlegungen zur Translationsdidaktik – hier liegt sein Fokus vorrangig auf dem Übersetzen, auch wenn seine Ausführungen in ihrer Breite vielerorts auch auf das Dolmetschen übertragbar sind. Wieder richtet sich seine kritische Aufmerksamkeit gerne auf die „cracks, conflicts and contradictions in the grand narratives of translation“ (2021a: 23, siehe oben), so etwa im Zusammenhang mit dem universitären Übersetzungsunterricht (exemplarisch 1996b, 1997b). Wohl geprägt durch die eigenen Erfahrungen als Studierender in den 1980er Jahren, als sich der Übersetzungsunterricht wenig überraschend und mit seltenen Ausnahmen (siehe auch Pöchhacker in diesem Band) auf die ausgangstextorientierte satzbasierte Wiedergabe eines stark reduzierten Repertoires an (Zeitungs-)Texten beschränkt haben dürfte, war Klaus Kaindl die theoretische Fundierung des Unterrichts in Verbindung mit einer konkreten Praxisorientierung stets ein Anliegen. Nach seinem aus persönlicher Sicht „wissenschaftsfreien Übersetzungsstudium“ (2004a: 148) versuchte er diesem Anliegen in der eigenen Lehre von Anbeginn an Rechnung zu tragen. Auf theoretischer Ebene widmet er sich kritisch dem „Festhalten an der traditionellen Ausbildungspraxis“ (1997b: 99), das er als Zeuge der „disziplinären Bauphase“ (1999a: 138) des Fachs selbst nach dem Aufbrechen der „linguistischen Vormachtstellung“ (1997b: 99) noch Ende der 1990er Jahre in der Konzeption des universitären Übersetzungsunterrichts erkennt. Dabei reflektiert er diesen in verschiedenen „Teilsystemen“ des komplexen Systems Universität (1997b: 92), wie dem Fremdsprachenunterricht an Philologien, dem fachlichen Fremdsprachenunterricht an nichtsprachlichen Fachbereichen und dem Übersetzungsunterricht an Instituten für Übersetzen und Dolmetschen, und hält fest, dass Fremdsprachenkundigkeit nicht per se als Qualifikation für eine Lehrtätigkeit im Bereich Translation gewertet werden kann. Besonders vom eigenen Teilsystem fordert er dabei eine modernisierte Konzeption des Unterrichts, in dem „Übersetzen als theoriegeleitete praktische Tätigkeit“ (1997b: 101) gelehrt werden sollte, anstatt in einer veralteten „Konzeptionslosigkeit“, wie im Titel des genannten Beitrags angesprochen, zu verharren.

Dieses Bemühen um eine fundierte theoriebasierte Ausbildung neuer Generationen von Translator:innen zeigt sich auch in der Mitgestaltung einer Reihe von Lehrbüchern, die in ihrer inhaltlichen Ausrichtung und Aufbereitung die zieltextorientierte, funktionale Prägung spiegelt, in die Klaus Kaindl als junger Wissenschaftler und Hochschullehrer in der Phase der viel zitierten disziplinären „Neuorientierung“ (Snell-Hornby 1986) und Loslösung von der Linguistik and anderen Textwissenschaften in den 1980er Jahren hineinwuchs. Mit dem 2019 bereits in 6. Auflage (2005, 2007, 2009, 2010, 2012) erschienenen Lehrbuch Translatorische Methodik (Reihe „Basiswissen Translation“) bereiten Mira Kadrić, Klaus Kaindl, Michèle Cooke, und ab 2019 Karin Reithofer, den Boden für eine zeitgemäße Translationsdidaktik, die davon ausgeht, dass für angehende Übersetzer:innen und Dolmetscher:innen „der Erwerb von Grundlagenwissen zu ihrer Tätigkeit selbstverständlich und unverzichtbar geworden“ ist (Kadrić et al. 2019, Klappentext). Die theoriebasierte Fundierung der Lehre wird dabei nicht als „Selbstzweck“ gesehen, sondern soll dazu beitragen, „die Praxis auf ein neues, höheres Niveau zu befördern“ (9) und damit die „Basis für das nötige (Selbst-)Bewusstsein zukünftiger Translatorinnen“ (Klappentext) zu bilden. Verschiedene Facetten von „Translation als zentrale Nebensache“ (Kadrić/Kaindl 2016a: 1) skizzieren Mira Kadrić und Klaus Kaindl differenziert in einem weiteren, in der renommierten UTB-Reihe erschienenen Lehrbuch für Studierende und Fachinteressierte, das sich in seiner breiten Ausrichtung auf Anforderungen, Ausbildung, Arbeitsmittel und Tätigkeitsfelder als würdiger Nachfolger von ähnlich gestalteten ‚Klassikern‘ im deutschsprachigen Raum erweist (etwa Kapp 1991; Best/Kalina 2002; Kurz/Moisl 2002).

Die Beurteilung translatorischer Leistungen als ein Aspekt der Translationsdidaktik erweckt – vor diesem Hintergrund wenig verwunderlich – ebenfalls das Interesse Klaus Kaindls (1994, 1998c, 2001). Hier beschränkt er sich allerdings nicht auf didaktische Überlegungen, sondern erörtert unter Bezug auf Hanna Riskus kognitionswissenschaftlich fundierte Modellierung von Expertentum (1998) und vor der Folie des von ihm so benannten „Sumpf[s] laienhafter Sprach- und Übersetzungsvorstellungen“ (2001: 320) Dimensionen einer Expert:innenkompetenz für eine fachlich fundierte Übersetzungskritik. Dass seine Expertise, unter anderem zu Themen wie Übersetzungskritik, nicht nur im Rahmen deutschsprachiger Lehr- und Handbücher gefragt und anerkannt ist, belegt seine Autorenschaft von Beiträgen für eine internationale Leser:innenschaft in Handbüchern renommierter Verlage zu Themen wie Comicübersetzung (2010b, 2018a), Multimodalität (2012d), Repräsentation von Translator:innen (2012e) oder Transfiction (2018b). Auch wenn er sich selbst in Bezug auf seine Themenwahl mehr am „Rande der Wissenschaft“ (2004a) verortet, in der er aus eigener Sicht mehr per Zufall und Neigung denn per gezielter Karriereplanung Fuß fasste (siehe ibid.), so zeigt diese Fülle an Handbucheinträgen doch, dass der Grenzgänger per Zufall – polysystemtheoretisch gesprochen – im Zentrum angelangt ist und als Vertreter der Wiener Schule (siehe Pöchhacker in diesem Band) auch international reüssiert.

Klaus Kaindls Breite an Interessen und die Offenheit für neue Themen spiegeln sich auch in seiner universitären Lehre und Betreuungstätigkeit wider, wobei die Lehre der Bereich ist, in dem die Wissenschaft Studierenden personifiziert gegenübertritt, gleichsam ein Gesicht bekommt. Klaus Kaindl gehört zu jenen Vertreter:innen des Fachs, die der Lehre ebenso viel Raum und Gedanken widmen wie der Forschung – ein Dienst an den nachrückenden Generationen des Faches.

Den Großteil seiner Berufslaufbahn hat Klaus Kaindl am Zentrum für Translationswissenschaft in Wien, der größten translatorischen Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum, verbracht. Das Zentrum steht, so wie seine Mutter, die Universität Wien als größte Hochschule des deutschen Sprachraums, für einen freien Hochschulzugang und einen nicht-elitären, großen Studienbetrieb bei gleichzeitig hohem Qualitätsanspruch. Klaus Kaindl hat Zeit seines Berufslebens auf allen curricularen Ebenen – im Diplomstudium, in den Bachelor- und Masterprogrammen ebenso wie im PhD-Bereich – unterrichtet. Seine Lehrtätigkeit umfasst große Vorlesungen wie auch Veranstaltungen mit kleineren Gruppen (siehe Universität Wien 2023), behandelt breite Themenfelder und zeichnet sich durch den Einsatz vielfältiger didaktischer Methoden aus. Dabei scheut er auch nicht die sogenannten ‚Massenlehrveranstaltungen‘, Vorlesungen mit mehreren hundert Zuhörer:innen. Die ausgezeichneten Evaluierungen durch die Studierenden zeugen von der Gewissenhaftigkeit, mit der er sich der Wissensvermittlung widmet.

Für eine Universität lässt sich der Qualitätsanspruch dann am besten erfüllen, wenn die Spitzenvertreter:innen der Forschung sich auch in der Lehre besonders engagieren. Für die Universität Wien ist der außergewöhnliche Einsatz Klaus Kaindls in der Lehre ein Asset und Privileg. So ist es für die Universität etwa wichtig, die Studierenden am Beginn des Studiums für ein Fach zu begeistern. In seinen Vorlesungen zu den Grundlagen der theoretischen und angewandten Translationswissenschaft gelingt Klaus Kaindl genau das. Er vermittelt einen Überblick, stellt Inhalte des Fachs in einen größeren Zusammenhang und regt die Studierenden zur kritischen Bewertung an. Seine Vorlesungen zeichnen sich zudem durch die enge Verknüpfung der Theorie mit praktischen Anwendungen in Form von mehrsprachigen Beispielen aus: Dabei kommt ihm das Beherrschen einer Vielzahl von Sprachen zugute.

In seinen Seminaren, etwa zu Forschungsmethodik, zur literarischen und multimodalen Übersetzung oder zu queer translation, bemüht er sich ebenso wie in Master- und PhD-Kolloquien, Studierende frühzeitig in Forschungsaktivitäten einzuführen und ihnen den Weg zu eigenen Interessen und Schwerpunkten freizumachen. Klaus Kaindls Offenheit für die Interessen der Studierenden und seine Bereitschaft zur Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten mit neuen, auch unkonventionellen Inhalten erschließen dem Fach neue Perspektiven. In den von ihm betreuten Bachelor- und Masterarbeiten zur Theorie, Qualität und Praxis der Translation, vorwiegend im Kontext der literarischen, multimedialen und multimodalen Translation, wird auch sein eigenes Werk reflektiert und in neuen Themenfeldern implementiert. Die Verbreiterung des Faches durch das Wirken Klaus Kaindls ist so sichtbar. Dazu kommt der Anspruch, Studierende so früh wie möglich mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft in Kontakt zu bringen und sie in Publikationsaktivitäten und internationale Konferenzen einzubeziehen. Im Ergebnis war und ist sein Wirken bereits für mehrere Generationen von Studierenden der Translationswissenschaft prägend, die mit seinen Werken ins Fach hineinwachsen oder bei ihm studiert haben.

Klaus Kaindl gehört wohl zu den Menschen, die als Kosmopoliten geboren sind. Man kann ihn sich in jeder Hauptstadt der Welt vorstellen. Er bewegt sich mit der größten Selbstverständlichkeit durch die vielen Sprachen, die er selbst beherrscht, und durch die internationale akademische Welt. Biographisch der Stadt Wien verbunden, war Klaus Kaindl schon früh weltweit vernetzt. Diese internationale Vernetzung ist wieder stark der Wiener Translationswissenschaft zugutegekommen, insbesondere sein Engagement bei der Organisation internationaler Fachkonferenzen zu innovativen Themen (siehe oben), die zu den Meilensteinen seiner Pionierarbeit gehören und den Standort Wien ein Stück weiter in die translationswissenschaftliche Mitte gerückt haben. Sie illustrieren, wie es ihm gelingt, Themen in den internationalen Diskurs einzuführen und die translationswissenschaftliche Forschung auf der Höhe der Zeit zu halten, was auch in seiner Lehre Niederschlag findet.

Die Verzahnung von Forschung und Lehre und eine hohe Qualität im Studienbetrieb sind ohne Engagement und Einsatz von Spitzenforscher:innen in der akademischen Verwaltung kaum möglich. Die Leistungen Klaus Kaindls als Studienprogrammleiter und Studiendekan verdienen hier eine besondere Würdigung. Die Organisation und Qualitätssicherung der Lehre durch alle curricularen Ebenen mit mehr als 700 Lehrveranstaltungen in einem Studienjahr, die Verantwortung für über zweitausend Studierende in studienrechtlichen Belangen und die Fachaufsicht über mehr als 100 Lehrende (siehe Zentrum für Translationswissenschaft 2023) bedeuten eine besondere Herausforderung, und Klaus Kaindl nutzte diesen Verantwortungsbereich, um neue Qualitätsmaßstäbe in der translatorischen Lehre zu etablieren.

Manche Tätigkeiten eines Wissenschaftlers und Universitätsprofessors sind unsichtbar und erfahren wenig Aufmerksamkeit. Das gilt jedenfalls für den Bereich der akademischen Verwaltung und die Übernahme von Funktionen, wie etwa die bereits genannten Verantwortungsbereiche eines Studienprogrammleiters oder eines Studiendekans. Diese Unsichtbarkeit betrifft aber ebenso, und vielleicht sogar in noch höherem Maße, die Beteiligung an diversen evaluativen Verfahren für andere facheinschlägige Forschungs- und Ausbildungsstätten, etwa Gutachtertätigkeiten in Berufungsverfahren, für Forschungsprojekte oder internationale Publikationsorgane. So ist Klaus Kaindl Mitglied in mehreren editorial boards sowie Reviewer in zentralen Publikationsorganen wie Meta, Target, Translation Studies, inTRAlinea, Translation and Interpreting Studies oder JoSTrans.

Klaus Kaindls über Jahrzehnte konstantes Engagement ist für die Translationswissenschaft von unschätzbarem Wert. Der Erfolg seiner wissenschaftlichen Laufbahn gründet zweifellos auf außergewöhnlichen Begabungen, die er im Berufsalltag, sei es in der Lehre, sei es in der Forschung, mit Genauigkeit und Konsequenz verbindet. Spricht man Menschen auf Klaus Kaindl an, dann heben fast alle – neben seiner wissenschaftlichen und didaktischen Qualifikation – seinen Humor und sein Lachen hervor. Das befreite, herzliche Lachen steht für die Offenheit, die sein gesamtes Wirken prägt und auszeichnet und die Begegnung mit ihm so wertvoll macht.

Die vorliegende Schrift versucht die Breite und Buntheit des Wirkens und der Person Klaus Kaindls einzufangen und darzustellen. Dazu versammeln sich in diesem Band zahlreiche dem Jubilar freundschaftlich verbundene Kolleg:innen, um ihm in vier Sprachen zu gratulieren. Ihnen allen wollen wir an dieser Stelle ganz herzlich danken. Wir stellen die Beiträge hier nicht einzeln vor und haben sie auch keiner rigorosen formalen Vereinheitlichung unterzogen, sondern hoffen, dass die jeweils stärkere persönliche Note sowohl dem Jubilar als auch den Autor:innen besser entspricht. Diese stärkere persönliche Prägung gilt für zwei Beiträge ganz besonders, und wir danken sehr herzlich Klaus Kaindls Lebenspartner, Martin Stegu, für seinen (meta-)biographischen Beitrag und seiner Doktormutter und der Doyenne der Wiener Translationswissenschaft, Mary Snell-Hornby, dafür, dass sie diesen Band mit einem so schönen Nachklang abgerundet hat.2 Der Würdigung und Beglückwünschung Klaus Kaindls durch die Autor:innen schließen wir Herausgeberinnen uns ganz herzlich an!

Literatur

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Werkverzeichnis Klaus Kaindl

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Künzli, Alexander/Kaindl, Klaus (Hrsg.) (2024b). Handbuch Audiovisuelle Translation. Arbeitsmittel für Wissenschaft, Studium, Praxis. Berlin: Frank & Timme.

2022

Kaindl, Klaus (2022). The Centrality of the Margins: The Translator’s Footnote as Parergon. In: Spitzer, D. M./Oliveira, Paulo (eds.). Transfiction and Bordering Approaches to Theorizing Translation. Essays in Dialogue with the Work of Rosemary Arrojo. London: Routledge, 25–40.

2021

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Kaindl, Klaus (2021c). Sichtbarkeit(en) der Übersetzung – Sichtbarkeit(en) der ÜbersetzerInnen: Überlegungen zur theoretischen Fundierung eines schleierhaften Konzepts. In: Neumann, Birgit (Hrsg.). Sichtbarkeit der Übersetzung: Zielsprache Deutsch. Tübingen: Narr Francke Attempto, 35–51.

Kaindl, Klaus/Kolb, Waltraud/Schlager, Daniela (eds.) (2021). Literary Translator Studies. Amsterdam: John Benjamins.

Kaindl, Klaus/Pöllabauer, Sonja (2021). Vom Mut über Grenzen zu gehen. Zu Leben und Werk von Mira Kadrić. In: Kaindl, Klaus/Pöllabauer, Sonja/Mikić, Dalibor (Hrsg.), 13–27.

Kaindl, Klaus/Pöllabauer, Sonja/Mikić, Dalibor (Hrsg.) (2021). Dolmetschen als Dienst am Menschen. Texte für Mira Kadrić. Tübingen: Narr Francke Attempto.

2020

Kaindl, Klaus (2020a). A theoretical framework for a multimodal conception of translation. In: Boria, Monica/Carreres, Àngeles/Noriega-Sánchez, María/Tomalin, Marcus (eds.). Translation and Multimodality: Beyond Words. London: Routledge, 49–70.

Kaindl, Klaus (2020b). „Ordne die Reih’n“. The Translation of Mozart-Da Ponte Operas in the Third Reich. In: Şerban, Adriana/Chan, Kelly (eds.). Opera in Translation: Unity and Diversity. Amsterdam: John Benjamins, 175–194.

2019

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Bachleitner, Norbert/Bastian, André/Kaindl, Klaus/Teutsch, Susanne (2019). Vom „Ausloten eines Möglichkeitsraums“ über den Umgang mit dem anderen Text und die Freiheit des Übersetzens. In: Teutsch, Susanne (Hrsg.). „Was zu fürchten vorgegeben wird“: Alterität und Xenophobie. Wien: Praesens Verlag, 263–272.

Kadrić, Mira/Kaindl, Klaus/Reithofer, Karin (62019). Translatorische Methodik. Wien: Facultas Universitätsverlag.

2018

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2017

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2016

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2015

Kaindl, Klaus (2015). Von den Rändern ins Zentrum: Was kann die Übersetzungswissenschaft von Comics lernen? In: Mälzer, Nathalie (Hrsg.). Comics – Übersetzungen und Adaptionen. Berlin: Frank & Timme, 25–46.

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2014

Kaindl, Klaus (2014a). Going Fictional! Translators and interpreters in literature and film. An introduction. In: Kaindl, Klaus/Spitzl, Karlheinz (eds.), 1–26.

Kaindl, Klaus (2014b). Of dragons and translators: Foreignness as a principle of life: Yoko Tawada’s “St. George and the Translator“. In: Kaindl, Klaus/Spitzl, Karlheinz (eds.), 87–101.

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2013

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2012

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2010

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Kaindl, Klaus (2004f). Normes et conventions: Un cadre théorique pour l’analyse de la traduction d'opéra. Dans: Marschall, Gottfried (éd.). La traduction des livrets: aspects théoriques, historiques et pragmatiques. Paris: PUPS, 43–54.

Kaindl, Klaus (2004g). Übersetzungswissenschaft im interdisziplinären Dialog: Am Beispiel der Comicübersetzung. Tübingen: Stauffenburg Verlag.

2003

Kaindl, Klaus (2003a). Ein Schiff wird kommen: Zur Übersetzung von Popularmusik. In: Nord, Britta/Schmitt, Peter A. (Hrsg.). Traducere Navem: Festschrift für Christiane Nord. Tübingen: Stauffenburg Verlag, 83–101.

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2002

Kaindl, Klaus (2002a). A Small World of Its Own: Translating for opera. Language International 14, 5.

Kaindl, Klaus (2002b). Traduire le non-verbal. Dans: Alves, Fábio/Pagura, Reynaldo/Bandia, Paul F./Brodal, Jan/Chang, Hsiu-Chen Jane (éds.). La Traduction: Des idées nouvelles pour un siècle nouveau: Actes du XVIè Congrès de la FIT Vancouver, C.-B., Canada, 7–10 Août 2002. Paris: International Federation of Translators.

2001

Kaindl, Klaus (2001). „Schwemmland“ versus „Schlammböden“: Im Sumpf der Übersetzungskritik. In: Hebenstreit, Gernot (Hrsg.). Grenzen erfahren, sichtbar machen, überschreiten. Festschrift für Erich Prunč zum 60. Geburtstag. Frankfurt a. M.: Peter Lang, 303–321.

2000

Kadrić, Mira/Kaindl, Klaus/ Pöchhacker, Franz (Hrsg.) (2000). Translationswissenschaft. Festschrift für Mary Snell-Hornby zum 60. Geburtstag. Tübingen: Stauffenburg.

Pöchhacker, Franz /Kaindl, Klaus/Kadrić, Mira (2000). Mary Snell-Hornby: Eine Würdigung. In: Kadrić, Mira/Kaindl, Klaus/Pöchhacker, Franz (Hrsg.), 9–34.

1999

Kaindl, Klaus (1999a). Interdisziplinarität in der Translationswissenschaft: Theoretische und methodische Implikationen. In: Gil, Alberto/Haller, Johann/Steiner, Erich/Gerzymisch-Arbogast, Heidrun (Hrsg.). Modelle der Translation. Grundfragen für Methodik, Bewertung, Computermodellierung. Frankfurt a. M.: Peter Lang, 137–155.

Kaindl, Klaus (1999b). Thump, Whizz, Poom: A Framework for the Study of Comics under Translation. Target 11 (2), 263–288.

Kaindl, Klaus (1999c). Warum sind alle Japaner Linkshänder? Zum Transfer von Bildern in der Übersetzung von Comics. TexTconTexT 13, 1–24.

1998

Kaindl, Klaus (1998a). Musiktheater. In: Snell-Hornby, Mary/Hönig, G. Hans/Kußmaul, Paul/Schmitt, Peter A. (Hrsg.). Handbuch Translation. Tübingen: Stauffenburg Verlag, 258–261.

Kaindl, Klaus (1998b). Sprache und Bild in der Comicübersetzung. In: Stegu, Martin/Stöckl, Hartmut/Kettemann, Bernhard (Hrsg.). Mediendiskurse: VERBAL-Workshop 1996 Graz. Frankfurt a. M.: Peter Lang, 93–105.

Kaindl, Klaus (1998c). Übersetzungskritik. In: Snell-Hornby, Mary/Hönig, G. Hans/Kußmaul, Paul/Schmitt, Peter A. (Hrsg.), 373–378.

Kaindl, Klaus (1998d). Zur Problematik der Opernübersetzung. In: Schmidt-Reiter, Isolde (Hrsg.). Repertoire und Spielplangestaltung. Anif: Müller-Speiser, 192–201.

1997

Kaindl, Klaus (1997a). Die Übersetzung als Inszenierung: Ein interdisziplinärer Rahmen zur Analyse von Opernübersetzungen. Target 9 (2), 271–289.

Kaindl, Klaus (1997b). Translatorische Kompetenz mit beschränkter Haftung: Zur Konzeption(slosigkeit) des universitären Übersetzungsunterrichts. In: Stegu, Martin/De Cillia, Rudolf (Hrsg.). Fremdsprachendidaktik und Übersetzungswissenschaft; Beiträge zum VERBAL-Workshop 1994. Frankfurt a. M.: Peter Lang, 91–105.

Kaindl, Klaus (1997c). Von Hauptdarstellern und Statisten: Zur Rolle des Textes im translationswissenschaftlichen Handlungsspiel. In: Grbic, Nadja/Wolf, Michaela (Hrsg.). Text – Kultur – Kommunikation: Translation als Forschungsaufgabe. Tübingen: Stauffenburg Verlag, 53–66.

Kaindl, Klaus (1997d). Wege der Translationswissenschaft: Ein Beitrag zu ihrer disziplinären Profilierung. TexTconTexT 11 (1), 221–246.

Kaindl, Klaus/Kadrić, Mira (1997). Astérix – Vom Gallier zum Tschetnikjäger. Zur Problematik der Massenkommunikation und übersetzerischen Ethik. In: Snell-Hornby, Mary/Jettmarová, Zuzana/Kaindl, Klaus (eds.), 135–146.

Snell-Hornby, Mary/Jettmarová, Zuzana/Kaindl, Klaus (eds.) (1997). Translation as Intercultural Communication. Amsterdam: John Benjamins.

1996

Kaindl, Klaus (1996a). Multimedialer Beziehungszauber: Überlegungen zu Theorie und Praxis der Opernübersetzung. In: Heiss, Christine/Bolettieri-Bosinelli, Maria (cur.). Traduzione multimediale per il cinema, la televisione e la scena. Bologna: CLUEB, 59–72.

Kaindl, Klaus (1996b). Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben: Wege und Irrwege der universitären Übersetzerausbildung. In: Doherty, Monika/Schmitz, Manfred (Hrsg.). Sprache und Wirtschaft in der europäischen Informationsgesellschaft: 21. Jahrestagung: Berlin, 13–14/X/1995. Duisburg: Internationale Vereinigung Sprache und Wirtschaft.

Kaindl, Klaus/Kadrić, Mira (Hrsg.) (1996). Translation und Text. Ausgewählte Vorträge von Mary Snell-Hornby. Wien: WUV Universitätsverlag.

1995

Kaindl, Klaus (1995). Die Oper als Textgestalt: Perspektiven einer interdisziplinären Übersetzungswissenschaft. Tübingen: Stauffenburg Verlag.

1994

Kaindl, Klaus (1994). „Let’s have a party“: Übersetzungskritik ohne Original? Am Beispiel der Bühnenübersetzung. In: Snell-Hornby, Mary/Pöchhacker, Franz/Kaindl, Klaus (eds.), 115–126.

Snell-Hornby, Mary/Pöchhacker, Franz/Kaindl, Klaus (eds.) (1994). Translation Studies – An Interdiscipline. Selected papers from the Translation Studies Congress, Vienna, 1992. Amsterdam: John Benjamins.

1992

Kaindl, Klaus (1992). „Weil ich innig liebe“: Stimme und Gestalt in der Oper „Carmen“ von G. Bizet. In: Snell-Hornby, Mary (Hrsg.). Translation in Mitteleuropa: Beiträge aus dem Mitteleuropäischen Symposium am Institut für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung der Universität Wien, 11.–13. November. Prag: Abteilung für Übersetzen, Karls-Universität, 59–70.

1991

Kaindl, Klaus (1991a). „Die kleine Frau Schmetterling“: Eine Übersetzungstragödie in drei Akten. Ü wie Übersetzen: Zeitschrift der Österreichischen Übersetzergemeinschaft 2, 59–71.

Kaindl, Klaus (1991b). Stimme und Gestalt in der Opernübersetzung. TexTconTexT 4, 227–250.

1990

Kaindl, Klaus (1990). Sangbare Sprache: Die Wonne der Vokale – die Patina der Konsonanten. Ü wie Übersetzen: Zeitschrift der Österreichischen Übersetzergemeinschaft 1 (3), 41–52.

Stegu, Martin/Kaindl, Klaus (1990). Lukian, Arno Schmidt und das Chaos. Semiotische Überlegungen zur Aufführung einer „Bildoper“ in Wien. Semiotische Berichte 14 (1/2), 89–103.

Book Reviews

Kaindl, Klaus (2021). Cagneau, Irène/Grimm-Hamen, Sylvie/Lacheny, Marc (éds.) (2020). Les Traducteurs, passeurs culturels entre la France et l’Autriche. Parallèles 33 (2), 70–72.

Kaindl, Klaus (2017). Stolze, Radegundis (2016). Übersetzungstheorien. Tübingen: Narr Francke Attempo. Parallèles 29 (2) : 82–85

Kaindl, Klaus (2015). Dion, Robert/Fendler, Ute/Gouaffo, Albert/Vatter, Christoph (Hrsg.) (2012). Interkulturelle Kommunikation in der frankophonen Welt. St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag. Target 27 (3), 478–482.

Kaindl, Klaus (2013). Bouchehri, Regina (2012). Translation von Medien-Titeln. Der interkulturelle Transfer von Titeln in Literatur, Theater, Film und bildender Kunst. Berlin: Frank & Timme. Parallèles 25, 67–69.

Kaindl, Klaus (2007). Griesel, Yvonne (2007). Die Inszenierung als Translat. Möglichkeiten und Grenzen der Theaterübertitelung. Berlin: Frank & Timme. Linguistica Antverpiensia, New Series 6, 376–370.

Kaindl, Klaus (2000). Salevsky, Heidemarie (1998). Über die Sprache hinaus. Beiträge zur Translationswissenschaft. Heidelberg: TexTconTexT-Verlag. Target 12 (1), 186–190.

Kaindl, Klaus (1997). Jansen, Peter (1995). Translation and the Manipulation of Disourse. Selected Papers of the Cera Research Seminars in Translation Studies. Leuven: CETRA (The Leuven Research Center for Translation, Communication and Cultures). Target 9 (2), 383–386.

Kaindl, Klaus (1995). Prachner, Doris/Schmatzer, Hannes (1993). Englische und deutsche Wirtschaftstexte im Vergleich. Übersetzung, Analyse, Bearbeitung. Wien: Facultas. TexTconTexT 8 (1), 186–190.

Interviews

Kaindl, Klaus (2011). Erste Konferenz über Übersetzer_innen als fiktionale Figuren in Literatur und Film. Bericht und Interview mit Klaus Kaindl zum Kongress Transfiction. Radio ORANGE 94.0, 10.10.2011. https://o94.at/programm/sendung/id/1006173/ (zuletzt aufgerufen 11.10.2023)

Kaindl, Klaus (2011). Das richtige Wort für … Wissenschaftlicher Kongress zur Rolle des Übersetzers in Wien. Experte im Gespräch über Aufgaben und Probleme des Berufs. Interview mit Klaus Kaindl von Leonhard Steinmann. Wiener Zeitung 17.9.2011. https://www.wienerzeitung.at/h/das-richtige-wort-fur (zuletzt aufgerufen 11.10.2023)

(Meta-)Biographisches zu und für Klaus Kaindl

Martin Stegu

1Metabiographisches

Die Herausgeberinnen der Klaus Kaindl gewidmeten Festschrift haben auch mich gebeten, für diesen Band einen Beitrag zu schreiben. Das mag einige Leser:innen verwundern, weil mich in der translationswissenschaftlichen Community wohl nicht viele kennen werden. Ich bin Sprachwissenschaftler, habe kaum übersetzungswissenschaftlich gearbeitet, scheine daher gar nicht ‚berufen‘, an diesem Buch mitzuwirken. Andererseits, für die, die Klaus (und dadurch auch mich) etwas näher kennen: Es wäre irgendwie sonderbar, wenn ich in diesem Band nicht vertreten wäre. Ich kenne Klaus seit 1987, ja, mehr noch, wir leben eigentlich seit dieser Zeit zusammen, unsere Leben sind seit damals verflochten, vor allem natürlich privat, aber auch in der gegenseitigen Spiegelung unserer wissenschaftlichen Biographien.

Und dies ist gleich das uns hier weiter beschäftigende Stichwort: Klaus hat in den letzten Jahren begonnen, sich – im Kontext der von ihm betriebenen „Translator Studies“ (vgl. Kaindl 2021) – intensiv mit Biographien und auch mit (Auto-)Biographie-Theorien zu befassen. Sein Interesse an dieser Thematik, das ich mit etwas anderen Vorzeichen inzwischen auch teile, führt mich daher zunächst zu einem kleinen metabiographischen Vorspann.

In der Textsorte Festschrift ist es üblich, auch auf das Leben des:der Gefeierten einzugehen, in mehr oder weniger ausführlicher Form. Dabei stehen im Allgemeinen die akademischen Stationen im Vordergrund, inklusive der Orte, an denen gelebt bzw. vor allem ‚gewirkt‘ wurde. Wenn es angebracht erscheint, wird auch Privates erwähnt, Herkunft, frühere und spätere – vor allem ‚geordnete‘ – Familienverhältnisse, dazu eventuell als besonders wesentlich erachtete ungewöhnliche Lebensereignisse sowie besondere Zusatzaktivitäten (politischer, zivilgesellschaftlicher, kultureller etc. Natur). Aber im Zentrum stehen akademische Aspekte, während die erwähnten privaten Details vor allem als ‚Goodies‘ (österr. ‚Zuckerln‘) für diejenigen Leser:innen bestimmt zu sein scheinen, für die die wissenschaftlichen Arbeiten des:der Geehrten (und die anderen Beiträge des Bandes) eigentlich nur von sekundärer Bedeutung sind.

Mögliche Zusammenhänge zwischen privaten biographischen Ereignissen und wissenschaftlichen Lebensaspekten werden nicht grundsätzlich ausgeklammert, aber werden vor allem dann erwähnt, wenn sie offensichtlich sind („als Diplomat:innenkind verbrachte XY große Teile ihrer Schulzeit in Asien, schon damals erwachte ihr Interesse für die japanische Sprache und Kultur“). Andererseits können auch Lebensumstände als mitteilenswert erachtet werden, die die spätere wissenschaftliche Karriere noch nicht erahnen lassen: „XY wollte nach der Schule unbedingt noch ein Handwerk erlernen …“ oder „XY machte zunächst eine Ausbildung als Rechtsanwalt, bevor …“.

Die Fragen, welche sonstigen Einflüsse es von privaten Faktoren auf ein wissenschaftliches Œuvre geben könnte oder auch welchen Stellenwert biographische (Teil-, Para-)Texte in der Präsentation einer wissenschaftlich tätigen Person haben, werden in einem derartigen Rahmen selten mitreflektiert. Die allgemein verbreitete Auffassung ist ja, dass das wissenschaftliche Werk ein von der Biographie im Grunde unabhängiges, autonomes Ganzes darstellt und auch ‚für sich‘ gilt. Die Gültigkeit (oder auch Nicht-Gültigkeit) beispielsweise der Relativitätstheorie hat mit den konkreten Lebensumständen Albert Einsteins nichts zu tun. Zweifellos gibt es jedoch indirekte Beziehungen zwischen Lebensumständen und Forschungsergebnissen – etwa welche äußeren Bedingungen bestimmte wissenschaftliche Leistungen fördern oder auch behindern.

Aus der Literaturwissenschaft kennen wir ähnliche Diskussionen, die in verschiedenen Epochen unterschiedlich geführt worden sind und werden: Welchen Einfluss hat das Leben von Schriftsteller:innen auf ihre Literatur (auch und vor allem in nicht als explizit autobiographisch ausgewiesenen Werken), und welche Rolle dürfen oder sollen Lebensumstände bzw. Biographien von Autor:innen für die Literaturwissenschaft spielen, auch wenn sie vor allem konkrete literarische Texte analysieren will?

Es geht hier um Fragestellungen, die meines Erachtens noch viel grundsätzlicher sind und alle potenziellen Beziehungen zwischen Lebensfaktoren einerseits und literarischen, wissenschaftlichen, aber auch anderen professionellen und nicht professionellen (Text-)‚Produkten‘ betreffen. Welche Beziehungen kann es hier geben und inwieweit können oder müss(t)en sie in einer wissenschaftlichen Analyse miteinbezogen werden? Sollte dies gleich von Beginn an geschehen oder erst in einer späteren, mehr oder minder unabhängig davon erfolgenden Phase? Und wäre diese Einbeziehung ein ganz zentrales Forschungsdesiderat oder doch nur eine optionale, gar unnötige Zusatzaufgabe?

Es ist natürlich Forscher:innen frei gestellt, sich auch nur für einen Teilaspekt des gewählten Forschungsobjekts zu interessieren, so zum Beispiel für die rein intern feststellbare (oder zugeschriebene?) Struktur eines Textes; Wissenschaft kann ja ohnehin nie wirklich ‚das Ganze‘ denken und bedenken (dies gelingt wohl nicht einmal der Philosophie …). Aber es ist natürlich möglich, den wissenschaftlichen Objektbereich zu erweitern und Aspekte einzubeziehen, die uns vorher als nicht besonders relevant erschienen sind. Ich möchte daher behaupten, dass das Wissen um Lebensumstände von ‚Textproduzent:innen‘ in manchen Fällen auch das Wissen um deren Produkte in sehr sinnvoller, vielleicht sogar notwendiger Weise ergänzt, während es in anderen Fällen nur zusätzliches, sicher auch bereicherndes, aber nicht unbedingt notwendiges Wissen darstellt. Im Grunde gilt eine solche Annahme auch für Äußerungen im Rahmen von Alltagskommunikation, wo es oft auch von großem Nutzen sein kann, mehr über den allgemeinen und situationsspezifischen Hintergrund der ‚Sender:in‘ eines Kommunikationsakts zu wissen: Bei aller weiter bestehenden Unsicherheit gelingt das Verstehen dessen, was mit dem ‚Äußerungsprodukt‘ eigentlich gemeint ist (oder bescheidener ausgedrückt: gemeint sein könnte), in diesem Fall um einiges besser. (Auch wenn beim Verstehensprozess die Autopoiesis der Empfänger:in wohl immer die Letztinstanz bleiben wird.)

Was hat das nun alles mit Klaus Kaindl zu tun? Klaus hat in seiner eigenen wissenschaftlichen Entwicklung nicht nur seinen Interessensfokus auf immer andere, neue Objekte der Translationswissenschaft ausgeweitet, sondern auch dazu beigetragen, die Translationswissenschaft selbst zu erweitern und dadurch auch zu verändern. Ging es zunächst einmal um die Erweiterung des übersetzungswissenschaftlichen Ansatzes im Fall von Opern-, aber auch Chanson- und Songübersetzungen auch auf das Zeichensystem bzw. den ‚Modus‘ Musik, wurden im Weiteren – vor allem im Bereich von Comics – auch die visuellen Elemente einbezogen, die entgegen einer wohl noch immer weitverbreiteten Meinung im Rahmen des Translationsprozesses ebenfalls ‚mitübersetzt‘ werden (bzw. werden können oder sollten).

Schließlich wandte sich Klaus Kaindl den Übersetzer:innen als Personen zu, zunächst in deren Darstellung in fiktionalen Texten und schließlich auch realen Translator:innen und deren Biographien. Lange galt Übersetzung nur als Transcodierungsvorgang, der, solange es noch keine perfekten Übersetzungsmaschinen geben würde, zwar von Menschen durchgeführt werden musste, deren jeweilige Individualität und vor allem auch Kreativität aber vielfach ausgeblendet wurden. Der in letzter Zeit bemerkbare turn hin zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit übersetzenden Menschen, deren Leben, Persönlichkeiten, Schicksalen lässt sich hingegen als Beitrag zur Entmechanisierung und Humanisierung der Translationswissenschaft begreifen (vgl. Kaindl 2021).

Klaus Kaindl wurde damit eine:r der ersten Vertreter:innen der „(Literary) Translator Studies“ und begann sich dabei besonders auch für Autobiographien von Übersetzer:innen zu interessieren. Dabei wandte er sich u. a. den (Auto-)Biography Studies zu, was dann auch zu einem doch intensiven ‚biographietheoretischen‘ Dialog zwischen uns beiden führen sollte. Im Zusammenhang mit eigenen autobiographischen Plänen stellte ich mir nämlich schon länger die Frage, ob es denn nicht möglich wäre, Zusammenhänge zwischen allgemeinen Lebensumständen oder -erfahrungen von Wissenschaftler:innen und deren konkreten Theorieansätzen festzustellen. (Etwas später entdeckte ich dazu auch ähnliche Überlegungen bei Thomä et al. 2015 bzw. auch Prasad et al. 2022). Könnten Lebenserfahrungen bzw. Biographien von Wissenschaftler:innen nicht auch in ihre (eigenen) Theorien ‚eingeschrieben‘, in diesen zumindest als Spuren enthalten sein? Nur um ein Beispiel aus meinem eigenen Fragenkatalog zu nennen: Können sich Nicht-Eindeutigkeits- und Widersprüchlichkeitserfahrungen im Alltagsleben auch auf die Form theoretischer Modelle und Aussagen auswirken?

Um zu Klaus Kaindls Translator Studies zurückzukehren, wäre hier auch die Fragestellung denkbar, ob und welche Zusammenhänge es zwischen autobiographisch erwähnten Einstellungen zur eigenen Übersetzungs- oder Dolmetschtätigkeit und der tatsächlich ausgeübten Translationspraxis gibt – was aber momentan zugegebenermaßen nicht der Hauptfokus seiner Forschungsinteressen ist. Es geht ihm eher um die Art und Weise, wie Menschen ihr ‚Leben als Translator:in‘ autobiographisch konstruieren, ohne dass diese Konstruktionen mit einer als objektiv angenommenen Wirklichkeit oder auch mit den von ihnen geschaffenen Translaten ständig abgeglichen werden müssen. (Das schließt aber nicht aus, dass grundsätzliche politische und soziologische Rahmenbedingungen wie etwa Dolmetschen in einer Diktatur mitbedacht werden.)

Als die Idee zu diesem Festschriftbeitrag entstand, stellte sich die Frage, ob Translator Studies nicht auch in Richtung „Translator Scholar Studies“ erweitert werden könnten oder sollten, etwa in Anknüpfung an Projekte wie jenes von Pöckl (2004), in denen Translationswissenschaftler:innen erzählen, wie sie zu ihrem Fach gefunden haben. (Auto-)Biographien von Translator:innen und Translationswissenschaftler:innen weisen sicher gewisse Überschneidungen auf, sind Letztere ja oft selbst als Übersetzer:innen tätig. In beiden Fällen wird wohl immer auch über das Grundverständnis des eigenen Tuns reflektiert, allerdings ergeben sich bei Translatolog:innen noch zusätzliche Überschneidungen mit (Auto-)Biographien von Wissenschaftler:innen sonstiger Disziplinen.

Wie inzwischen schon mehrfach angedeutet, bin ich jedenfalls überzeugt, dass es auch bei Wissenschaftler:innen verschiedenste Einflüsse ihrer Persönlichkeit und ihres nicht-wissenschaftlichen Lebens auf ihre eigene wissenschaftliche Tätigkeit gibt. Genauso wie in Translaten Spuren ihrer Translator:innen nachweisbar sind, lassen sich auch in wissenschaftlichen Texten Spuren ihrer Autor:innen finden. Beim Grad der Ein- oder Ausblendung der Eigenpersönlichkeit mag es Unterschiede zwischen Disziplinen, zwischen wissenschaftlichen Schulen, aber auch einzelnen Forscher:innen geben. Klaus Kaindl schreibt in der im vorigen Absatz erwähnten Publikation sogar selbst dazu: „Natürlich hat die Art und Weise, wie man Wissenschaft betreibt, immer auch mit der eigenen Person zu tun, Persönliches ist in der Forschung allerdings für aufmerksame LeserInnen höchstens zwischen den Zeilen eines Textes heraus zu lesen“ (Kaindl 2004: 147). So ist auch die von ihm zwischendurch betriebene Öffnung der Translationswissenschaft zu queer(theoretisch)en Themen sicher zu einem Teil biographisch begründet. Nicht nur in diesem Zusammenhang hat er allerdings auch gerne betont, wie sehr er rein persönlichen Befindlichkeiten, wie sie heute in gesellschaftspolitischen Diskussionen oft eine prominente Rolle spielen, sehr skeptisch gegenübersteht. Trotzdem, Klaus Kaindls Texte sind keine Produkte total anonymisierter Wissenschaft; gerade, wenn man ihn gut kennt, weiß man, wie sehr es seine Texte sind …

Klaus hat grundsätzlich darauf Wert gelegt, die Bereiche Privates und Beruflich-Wissenschaftliches niemals ganz ineinander verschwimmen zu lassen; gerade die private Umgebung hat es ihm ermöglicht, sich von beruflichem Stress zu erholen, und schon deshalb waren für ihn diesbezügliche Abgrenzungen wichtig.

Dennoch würde etwas Wesentliches fehlen, würde ich nicht auf einige Schnittstellen von Privatem und Wissenschaftsbezogenem hinweisen, von denen ich mir vorstellen kann, dass sie auch von Klaus im Nachhinein das ‚Imprimatur‘ gewährt bekommen – zumal er ja auf einige Punkte auch bereits selbst im erwähnten Text (Kaindl 2004) eingeht.

2Biographisches