Traum! Job! Now! - Christian Pape - E-Book

Traum! Job! Now! E-Book

Christian Pape

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Der ultimative Jobguide

Traumjobs gibt es immer – man muss nur wissen, wie man sie findet! Der Personalberater und Karriere-Experte Christian Pape verrät, wie man mit Hilfe der einzigartigen Pape-Strategie an seinen Traumjob kommt – und zwar ganz ohne Bewerbungsmappe. Ob man Berufsanfänger ist, über eine berufliche Umorientierung nachdenkt oder schon länger nach einer neuen Stelle sucht – so findet jeder den Job, der wirklich zu ihm passt!

Unverzichtbar für die moderne Jobsuche: das Internet – Christian Pape verrät, wie man Foren, Blogs, Business- und Social Networks nutzen kann.

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Seitenzahl: 330

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Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung
Copyright
Zielsetzung

Noch’n Ratgeber?

Dieses Buch soll allen Arbeitslosen Mut machen und ihnen Wege aufzeigen, wie sie nicht nur einen neuen Job, sondern auch gleichzeitig eine Tätigkeit bekommen, die ihnen langfristig Spaß macht und Zufriedenheit bringt. Der Begriff »Jobsuche« wird völlig neu definiert und die Suche selbst erfolgt auf neuen, wesentlich aussichtsreicheren Wegen, als man es gemeinhin kennt und erwartet.
Dieses Buch soll aber auch alle, die unzufrieden in ihrem Job sind, dazu ermuntern, dies nicht als persönliches Schicksal hinzunehmen, sondern einen Schritt nach vorne zu gehen und - wenn man es richtig angeht - den Traumjob zu finden. Aus der Erkenntnis heraus folgt der Königsweg zum Ziel, mit vielen Beispielen, Erklärungen und Hintergrundinformationen.
Das Buch soll auch suchenden Unternehmen aufzeigen, wie Personalbeschaffung heute funktioniert und welche Chancen und Risiken sich hinter den verschiedenen Suchmethoden verbergen.
Einen großen Teil widmet der Autor dem Thema: Warum ist das so? Warum finden Firmen nicht die Mitarbeiter, die sie suchen, und warum finden Arbeitssuchende nicht die Beschäftigung, die zu ihnen passt? Warum nehmen wir alle unser Jobschicksal so unkritisch hin und tun nichts dagegen? Auf die Analyse folgen Schlussfolgerungen und Hilfestellungen, wie man diese Verhinderer erkennt und damit positiv umzugehen lernt.
Millionen Menschen sind nicht begeistert von ihrem beruflichen Wirken. Sie sind frustriert, enttäuscht, verärgert und freuen sich nur auf eines: auf den Feierabend. Oder sie haben bereits unfreiwillig Feierabend, weil sie arbeitslos sind. Oder der Feierabend kam durch den Nebeneingang, weil man nun mit Gehörsturz und einigen Schläuchen durch die Nase auf der Intensivstation liegt - aufgrund totaler Überarbeitung und Burn-out-Syndrom. All das passiert morgens um halb zehn in Deutschland, trotz Knoppers keine guten Nachrichten, weder für die Firmen noch für die Jobmaschine Deutschland. Am wenigsten für die Betroffenen.
Aber die ultimativen Jobflüsterer sind nicht weit. Erste-Hilfe-Ratgeber für die frustrierte Zielgruppe gibt es genug. Und die CD aus der Reihe »Selbstmotivation - kompakt« verrät Ihnen nun fröhlich und exklusiv:
»Sprenge deine Grenzen! Du bist ein Adler - flieg!«
Sie überlegen kurz, schauen an sich herunter und stellen fest: Sie sind kein Adler. Sie wollen auch nicht fliegen. Sie wollen einen Job, der Spaß macht.
Im Buchladen entdecken Sie den Titel:
»Du schaffst alles was du willst!«
Sie überlegen wieder. Und möchten genervt antworten: »Danke für den Tipp, weiß mein Chef auch Bescheid?«
Selbst ernannte Experten, Pädagogen, Kommunikationsexperten erklären gerne der Welt, wie man »endlich« einen Job findet, wenn man nur ausdauernd genug Bewerbungen auf Hochglanzpapier verschickt und seinen Werdegang in Excel-Tabellen presst. Dazu gibt es dann Vordrucke für Lebensläufe, Anschreiben und Textmodule, aus denen Sie dann Ihren Lebenslauf basteln können. Malen nach Zahlen auf hohem Niveau!
Ich kann Ihnen schon so viel verraten: So wird’s nix mit dem Traumjob! All diese sicher gut gemeinten Gehhilfen »zum Durchstarten«, die den Eindruck vermitteln, allein durch Motivation und Durchhalteparolen kommt man zum Ziel, sind nichts anderes als intellektueller Sondermüll. Noch schlimmer: Haben Sie sich die Motivations-CD gegeben und beabsichtigen nun, vollgepumpt mit Adrenalin, bei der Firma, bei der Sie arbeiten möchten, mit: »Jajaja, ich schaffe es, ich sprenge jetzt meine Ketten!«, brüllend die Personalabteilung entern, dann erzeugen Sie damit vermutlich kein neues Jobgefühl. Lassen Sie das lieber und warten Sie, bis der Anfall vorüber ist. Auch wenn Sie mit Ihrer Vita nun alle namhaften Unternehmen fluten möchten, wird das auch nicht den gewünschten Erfolg bringen, weil man eben nicht durch »Finger wundschreiben« und eifriges Verschicken von Lebensläufen an seinen Traumjob kommt.
Alle Ratgeber haben bisher offenkundig versagt, sonst gäbe es ja mehr glückliche Gesichter, wenn man sich über »die Arbeit« unterhält. Irgendwas läuft falsch in Knoppersland, denn weit über 80 Prozent aller Arbeitnehmer sind hochgradig unzufrieden mit ihrer Tätigkeit. Das renommierte Marktforschungsinstitut Gallup hat für 2008 in seinem jährlichen »Engagement-Index« erhoben, dass 67 Prozent der Beschäftigten in Deutschland keine echte Verpflichtung ihrer Arbeit gegenüber spüren und 20 Prozent sogar »aktiv total unengagiert« sind. Eine schockierende Bilanz, die aber erklärbar ist, denn in erster Linie wird falsch gesucht, miserabel ausgewählt und dann an der Fehlentscheidung souverän festgehalten. Bis zum Schluss - was immer das dann heißt!
Die Gesetze des Arbeitsmarktes haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt, die Art und Weise, wie nach Jobs gesucht wird, ist jedoch stehengeblieben. Firmen suchen zu allem Ärger auch noch völlig anders, als es ein Arbeitssuchender vermutet. Und das Internet ist zwar überall präsent, wird aber zur Jobsuche nur sehr »rudimentär« eingesetzt. Dabei hat man, wenn man das World Wide Web klug nutzt, ein mächtiges Werkzeug für seine Traumjobsuche zur Hand. Wir werden genau da ansetzen.
Und es gibt noch mehr Hindernisse. Die wirklich interessanten Jobs werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit besetzt! Die Kunst ist es also, genau an diese Perlen heranzukommen. Wie das funktioniert? Lesen Sie weiter.
Und wir stehen uns zu allem Übel auch noch selbst im Weg. Wir hindern uns selbst am Handeln und reden uns die Welt schön. Wenn wir dann »Arbeit suchen«, dann sind wir viel zu unkritisch und zu wenig selbstbestimmt, ordnen uns den Entscheidungen der Firmen unter und sind froh, wenn wir »genommen« werden. Ja, warum denn das jetzt? Wir werden auch hier neue Ansätze finden, die uns von der Rückbank in den Fahrersitz befördern!
Als »Headhunter« begleite ich Personen bei ihrer beruflichen Karriere und suche für Unternehmen den bestmöglichen neuen Mitarbeiter. Das macht mir unendlich viel Spaß, und genau das wünsche ich Ihnen auch: dass Sie einen Job haben, der Sie vollends erfüllt und der Ihnen »unendlich viel Spaß« macht. Nicht mehr und nicht weniger. Der Weg, den ich dazu aufgeschrieben habe, wird Ihnen andere Sichtweisen aufzeigen, denn die Öffentlichkeit weiß viel zu wenig, wie der Arbeitsmarkt heute wirklich funktioniert. Wenn wir nun gemeinsam hinter die Kulissen schauen und Sie die Möglichkeiten daraus für sich erkennen, dann werden Sie sagen: »Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen? Warum handele ich nicht schon längst, statt immer noch sinnlos herumzusitzen?«
Es ist kein Tschakka-Buch, jetzt muss ich Sie vielleicht enttäuschen, wenn Sie denken, ein paar gut gemeinte Schulterklopfer und dann geht’s los. Ich will und werde Ihnen keine übermenschlichen Fähigkeiten einflöten, damit Sie dann auf glühenden Kohlen laufen können, um so in Ihr Jobparadies zu taumeln. Ohne zu merken, dass Sie dadurch keinen neuen Job, sondern nur angesengte Hacken bekommen haben. Sie müssen dafür auch nicht die Sonne grüßen und auch nicht auf abnehmenden Mond warten.
Wir werden provokative Fragen stellen und beantworten. Warum sind so viele Menschen unzufrieden in ihrem Job und tun nichts? Was hindert mich selbst daran, aktiv zu werden? Wie sieht mein Traumjob aus und was muss ich tun, um ihn zu finden?
Ab jetzt sind Sie mittendrin, statt nur eine frustrierte Randgruppe, die nicht findet, wonach sie begehrt.
Sind Sie neugierig geworden, zu erfahren, wie der Arbeitsmarkt wirklich funktioniert, warum die guten Jobs in keiner Zeitung stehen, und wollen nun wissen, wie auch Sie Ihren Traumjob finden werden?
Dann legen wir doch los!
Lassen Sie uns nicht noch mehr Zeit verlieren.

Endlich Freitag

Es könnte so einfach sein. Ein Job, der Spaß macht, man geht pfeifend, quietschvergnügt und gut gelaunt ins Büro, freut sich auf den Tag, auf die kommenden Aufgaben, auf die Kollegen. Die ganze Stimmung ist inspirierend, motivierend, kurzweilig und spannend. Man ist bei der Sache, man lernt immer wieder neue Dinge, der Chef ist hilfsbereit und kollegial, die Firma ist erfolgreich, es gibt Anerkennung, Trainings, ein positiver Spirit ist überall spürbar, man ist einfach Teil in einem Ganzen, das jeden Tag Spaß macht. Jeder Tag ist ein Geschenk.
Ja klar, und die Erde ist eine Scheibe!
Ein modernes Märchen, nicht wahr? Denn die Realität im Job sieht leider oft nicht nach Paradies und Himbeerland aus. Man ist eher der Himbeer-Tony. Der Vollhorst. Die meisten von uns sind unzufrieden, bis hin zur inneren Kündigung. Frust bei der Arbeit, Zeit absitzen, warten, bis endlich Feierabend ist. Thank God it’s endlich Friday!
Aktuelle Statistiken zeigen, dass nur 13 Prozent der Mitarbeiter ihre volle Leistungsfähigkeit im Job zeigen! Ist das nicht ein Debakel? Alle Ratgeber, alle Betroffenen, alle Firmen: Setzen, sechs! Und vor allem, sind wir nicht total bescheuert, dass wir das so unkritisch und teilnahmslos hinnehmen? Sind wir alle Masochisten? Macht keinen Spaß, egal. Muss ja.
Aber nein, stimmt, wir tun ja etwas: Wir jammern! Entweder ist der Job stinklangweilig oder wir sind überfordert. In jedem Fall gibt es zum Glück einen guten Grund zu stöhnen!
Wir sind lustlos, unmotiviert, schlagen die Zeit tot, surfen im Internet, jagen Moorhühner oder schmeißen online mit Schuhen auf US-Präsidenten. Ist das ein Stress heute! So geht der Tag schon irgendwie rum. Langeweile, Frust, Enttäuschung.
Oder es geht genau anders herum: Burn out. Ausgebrannt. Müde. Kaputt. Völlig fertig. Im Ohr fängt es schon an zu pfeifen.
War es das mit dem Traumjob? Entweder Sie kippen jetzt irgendwann kraftlos vom Bürostuhl oder andere Schicksalsschläge wie verlorene Ebay-Auktionen geben Ihnen den Rest und wecken in Ihnen das Bedürfnis, Frührentner werden zu wollen.
Aber nun mal im Ernst und unter uns: Zufrieden Sein sieht anders aus, oder?
Haben Sie schon aufgegeben, daran zu glauben, dass es ihn, den Traumjob, noch »irgendwo da draußen« gibt, und suchen daher erst gar nicht? Oder warten Sie bereits darauf, dass Sie eine Abfindung bekommen? Oder dass Sie ja nur noch 20 Jahre bis zur Rente haben?
Oder hat es Sie bereits erwischt? Sind Sie schon längst arbeitslos? Man braucht Sie nicht mehr? 15 Jahre dabei, und Sie haben immer gedacht, dass sich Ihr Arbeitgeber bestimmt genauso loyal verhalten wird wie Sie. Und dann das. Betriebsbedingte Kündigung aus heiterem Himmel. Jetzt stehen Sie da und schreiben sich die Finger wund mit nutzlosen Bewerbungen. Nur Absagen. Der Frust steigt und steigt. Was jetzt? Endzeitstimmung. Ich bin ein Versager, ein Hemd, ein Niemand. Hartz 10. Ganz unten.
Dann habe ich wirklich, wirklich gute Nachrichten für Sie: Das alles muss nicht sein und es muss auch nicht so weit kommen. Und es ist noch lange nicht zu spät! Das soll jetzt nicht nach Therapie und Selbsthilfegruppe mit Stuhlkreis klingen, sondern es sind Vorgehensweisen und Umsetzungsstrategien, die in meinen Karrierecoachings seit Jahren erfolgreich angewendet werden. Ja, es ist möglich, Job und den Spaß unter einen Hut zu bringen. Ohne Kompromisse - wenn man nur weiß, wie es geht.
Das ist natürlich jetzt ein ganz lockerer Spruch von mir, ich kann Ihnen ja viel erzählen. Lassen Sie sich überraschen. Ich werde es mir auch nicht verkneifen, die Finger in ein paar Wunden zu legen. Das werden Sie vermutlich nicht so mögen, muss aber sein, denn sonst kommen wir nicht weiter.
Wir werden lernen, dass man nur den Vorgang der Jobsuche umkehren muss, dass man agieren muss, statt immer nur zu reagieren - dann klappt’s auch mit dem Traumjob! Wir werden unsere »Verhinderer« und ureigenen Ausreden beleuchten und zu beherrschen lernen, denn wir müssen endlich aufhören, uns selbst nach Strich und Faden zu belügen und zu betrügen.
Danach werden wir herausarbeiten, dass es sinnvoller ist, die Suche endlich anzugehen, statt weiter auf unserer Standspur abzuwarten und von allen überholt zu werden. Wir werden sehen, dass sich mit unserer Veränderungsbereitschaft und Umsetzung der neu gewonnenen Ziele das Risiko vermindert und nicht vergrößert. Denn hier liegen immer noch unsere größten Ängste. Was passiert, wenn ich meine Komfortzone verlasse und mein Schicksal selbst in die Hand nehme? Ich kann so viel falsch machen, und dann ist es schlimmer als vorher.
Das stimmt so nicht. Ich rate Ihnen an dieser Stelle schon eindringlich, agieren Sie, bevor andere es für Sie tun und über Ihr Schicksal entscheiden. Der Arbeitsmarkt ist voll von Arbeitslosen, die zu zögerlich waren und nun unter Zugzwang sind. Und in so einer Situation macht man erst recht Fehler. Lassen Sie es nicht so weit kommen.
Wenn Sie verstanden haben, wie der Arbeitsmarkt wirklich tickt und wie Entscheider entscheiden, dann werden Sie sich das zunutze machen können und finden, wonach Sie suchen. Dann winkt Ihnen der Traumjob, von dem viele nur denken, dass es ihn sowieso nicht gibt.
Doch. Den gibt es!
Es ist der Job, der für Sie am begehrenswertesten ist. Der Job, der irgendwo da draußen auf Sie wartet. Wir werden ihn finden. Denn jeder hat die Wahl, jeder hat auch die Auswahl, den richtigen Job zu finden, der Zufriedenheit, Begeisterung, Erfolg, Geld und sein persönliches berufliches Glück bedeutet.
Klingt gut? Dann gehen wir es an. Jetzt!

Sie haben die Wahl!

Sie sind arbeitslos? Sie suchen einen Job? Mit großer Wahrscheinlichkeit gehen Sie dabei die üblichen Wege, und das heißt: Sie machen alles verkehrt. Sie können es natürlich nicht besser wissen, woher auch. Sie suchen nämlich am falschen Ende des Jobmarktes. Und seien Sie ehrlich: Ein Konzept haben Sie auch nicht bei dem, was Sie da gerade veranstalten. Bewerben halt. Lebenslauf verschicken. Jobsuchen eben. »Wird schon irgendwann klappen«, sprechen Sie sich (noch) Mut zu.
Und dann bekommen Sie die ultimativen Tipps aus dem »Off«: So muss er aussehen, der richtige Lebenslauf, so müssen Sie Ihr Anschreiben für die Blindbewerbung verfassen. So schinden Sie Eindruck! So überzeugen Sie jeden von sich!
Alles Quark, denn schon der Denkansatz ist falsch. Agieren oder reagieren, da liegt der eigentliche Unterschied.
Sie schreiben Bewerbungen auf Anzeigen, die Sie lesen, auf Jobs, die Ihnen ins Auge fallen. Damit tun Sie genau das, was alle machen, und haben dabei Konkurrenz bis zum Horizont, weil alle das Gleiche tun.
Beispiele gefällig?
Wie suchen Sie denn, wenn Sie suchen?
• Über Stellenanzeigen in Tageszeitungen? Diese führen nur in vier Prozent aller Fälle zu einer Anstellung.
• Mit Hilfe von Blind-/Initiativbewerbungen? Noch weniger erfolgversprechend. Die nerven überall und verstauben auf irgendwelchen Schreibtischen.
• In Jobbörsen? Erfolgsquote auch weit im einstelligen Bereich. Viel Cyberlärm um nichts.
• Sie schalten Stellengesuche? Der Erfolg liegt bei 2 Prozent. Haben Sie sonst nichts zu tun, um Ihre Zeit zu verschwenden?
• Freunde fragen? Ja, wenn Sie Ihren Freunden peinlich werden möchten.
Dabei könnten Sie durch geschicktes Agieren und Taktieren Ihre Chancen um ein Vielfaches erhöhen und sind dann auch noch ohne nennenswerte Mitbewerber. Nicht schlecht, oder? Wir werden genau hier ansetzen, haben Sie noch ein wenig Geduld.
Der Begriff »Jobsuche« löst bei den meisten Menschen nur eines aus: Angst und Frust. Er steht für: Bewerbungen verschicken, unzählige Absagen erhalten, erniedrigende Bewerbungsgespräche führen, Auswahlverfahren, Angst vor peinlichen Fragen, die man nicht beantworten kann oder nicht beantworten will, Psychomühle, Assessmentcenter und die Furcht vor längerer Arbeitslosigkeit.
All dies trifft auf die herkömmliche Methode der Jobsuche zu, die die Menschen so lange in der Bewerbungsmühle zerquetscht, bis sie im wahrste Sinne des Wortes zermürbt sind.
Nicht »irgendwo unterzukommen« darf doch das anzustrebende Ziel sein, sondern den Beruf auch als Berufung zu verstehen und Spaß am Job zu haben, gerne zur Arbeit zu gehen. Ein großes Stück Lebensqualität eben.
Ende Gelände? Gibbs nich?
Ich nehme mal an, Sie haben eine gewisse Bereitschaft zur beruflichen Veränderung. Sie haben ja auch hoffnungsvoll dieses Buch gekauft. Erst einmal Glückwunsch dazu!
Oder gehören Sie zu denen, die zwar gerne suchen würden, aber leider keine Zeit dafür haben? Oder die ja grundsätzlich schon suchen wollen, das aber auf morgen verschieben?
Stimmt, Sie warten besser noch ein wenig ab, bis Sie wirklich suchen wollen, und geben Ihrem Arbeitgeber eine letzte Chance. Respekt! Ich garantiere Ihnen aber schon jetzt, er wird sie nicht nutzen. Und wird Sie deswegen auch nicht besonders zuvorkommend behandeln. Auch für den Mitarbeiter des Monats gibt es keine Bonusrunde, wenn die Pforten sich für immer schließen müssen.
Oder Sie sagen sich: »Na ja, so schlimm ist es ja nun auch wieder nicht. Ich schau mal, was in diesem Buch steht, und dann sehen wir weiter.« Dann gehören Sie zu den ewig Wartenden, die auf den perfekten Moment warten. Der wird nur leider nicht kommen. Dafür kommt eventuell der Moment, auf den Sie weniger warten, nämlich dass andere über Ihr Schicksal entscheiden.
Oder Sie müssen jetzt suchen, weil Sie es versäumt haben, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen?
Also, Sie suchen. Oder zumindest, Sie beabsichtigen, unter Umständen suchen zu wollen. Oder Sie kennen jemanden, der sagt, Sie sollten suchen. Sie haben von jemandem gehört, der kennt einen, der sucht. Ich verstehe. Klaro! Schluss mit Ausreden!
Wie suchen Sie denn nun, wenn Sie schon suchen? Blöde Frage? Sie machen es natürlich so, wie es alle machen. Wie »man« eben sucht. Immer mit dem Strom, wir sind ja Herdentiere und fühlen uns dort am wohlsten, wo das Rudel ist. Wenn die anderen das so machen, dann wird es schon richtig sein. Die wissen doch, was sie tun! Das kann ja dann nicht falsch sein.
Jeder Verhaltensforscher bestätigt, dass wir der »Herde« nach dem Mehrheitsprinzip meist Recht geben. Wenn alle um einen Tisch stehen und wühlen, dann muss ich da unbedingt auch hin. Muss ja einen Grund haben. Was es da gibt, sind Schnäppchen. Sind Sie ein Schnäppchenjäger? Dann nur zu! Dann sollten Sie aber auch wissen: Die guten Sachen, die gibt es selten im Sonderangebot. Die muss man schon selbst suchen und sich als Erster dabei bücken.
Wir aber sind skeptisch, sobald kein anderer das auch macht. Sind wir die Einzigen, umschleicht uns ein seltsames Gefühl. Hab ich was falsch gemacht? Haaalloooo, warum ist hier niemand? Wenn keiner hier wühlt, dann hat das bestimmt auch einen Grund und dann bleiben wir lieber weg. Sind wir die Einzigen im Lokal, dann setzen wir uns selten als Erste dort hinein, da muss bestimmt was mit dem Essen nicht in Ordnung sein. Dort aber, wo sich alle in Dreierreihen um die billigen Fleischklöpse schlagen, da muss ich auch hin! Egal wie sie aussehen. Wird schon schmecken. Die anderen essen sie ja auch.
»Los Wochos« in der Jobbörse - wäre vermutlich der absolute Renner! Wenn wir das also auf unsere Jobsuche übertragen, dann wollen wir eigentlich einen Job, der maßgeschneidert zu uns passt, und keinen, den wir vom Wühltisch oder aus dem Sonderangebot bekommen. Das geht aber nur, wenn wir uns von unserem Rudeldenken ein ordentliches Stück weit entfernen. Wir müssen weg von der Herde, weg von den Methoden, die alle anwenden, denn dort ist eben auch die Konkurrenz am größten.
Dieses Verlassen der gängigen Methoden, die alle anwenden, weil sie es immer schon so gemacht haben und nicht besser kennen, ist genau unser Thema und eigentlich schon die Lösung für unsere nun anstehende erfolgreiche Suche nach dem Traumjob. Anstatt also jetzt aktionistisch loszulegen: »So macht es die Herde«, müssen wir uns zuallererst den grundsätzlichen Fragen stellen: Warum tue ich nichts? Ich bin zwar unzufrieden, aber warum hocke ich trotzdem hier rum? Was kann ich und was will ich wirklich beruflich machen? Gibt es einen Weg dahin, auch wenn es unwahrscheinlich klingen mag? In welchem Job bin ich zufrieden?
Darauf aufbauend, werden wir dann eine Strategie entwickeln, wie Sie an Ihren Traumjob gelangen. Und ich garantiere Ihnen, die Herde wird dumm aus der Wäsche schauen! Denn dieses Vorgehen kennt sie nicht, das ist ihr fremd. Aber wenn die wüssten, was Sie dann wissen, dann hätten Sie wieder viele Freunde. Nutzen Sie also den Wissensvorsprung!
Rudel? Nein danke!
Einen neuen Job zu suchen sieht zunächst nach Arbeit aus mit einem ungewissen Ende. Eventuell glauben Sie auch, dass die Risiken größer sind als die Chancen. Sie werden sehen, es ist genau anders herum.
Auch den Job zwangsläufig zu verlieren muss keine Katastrophe sein. Im Gegenteil: Sehen Sie es als Wendepunkt in Ihrem Leben. Die entscheidende Frage lautet dann: Was hat die Welt Ihnen zu bieten? Wollen Sie weitermachen wie bisher? Es liegt nun vor Ihnen: Das ultimative Rezeptbuch für »the other way round«, ab jetzt sind Sie anders herum! Es geht in diesem Buch um das Rezept für den sehr kreativen Weg der Jobsuche und es geht um die richtige Einstellung dabei. Sie werden verblüfft sein, wie einfach es sein kann, lassen Sie sich entführen in eine ganz andere Denk- und Vorgehensweise. Und es geht nicht um irgendeinen Job, sondern es geht um den Job. Den Traumjob. Gehen wir also nun auf die Suche nach ihm. Fangen wir an!
Zunächst allerdings bei uns!

Wie gut kennen Sie sich?

Sind Sie ein grundsätzlich positiv, optimistisch denkender Mensch, oder eher negativ eingestellt, leicht zu Depressionen neigend? Ist für Sie das Glas immer halb leer oder halb voll? Sind Sie nach einem Autounfall, bei dem Sie sich einen Fuß gebrochen haben, froh, dass Ihnen nicht mehr passiert ist, oder jammern Sie, dass immer Ihnen so etwas passieren muss?
Es gibt zahlreiche Versuche, die belegen, dass die Einstellung, Dinge positiv zu sehen, tatsächlich beflügeln kann. Man nimmt zum Beispiel mehr ab, wenn man fest von seinem Diätwillen überzeugt ist, als im Vergleich Testpersonen, die bei gleicher Nahrungsmenge und gleicher Statur nicht daran geglaubt haben.
Man besiegt auf diese Weise auch Krankheiten schneller oder findet seinen Traumpartner leichter, wenn man nur selbst davon überzeugt ist, dass es ihn gibt. »Ich finde sowieso keinen«, verankert sich auch in Ihrem Auftreten und in Ihrem ganzen Verhalten und wirkt nicht gerade magnetisch und anziehend auf Ihr Umfeld.
Positiv denkende Menschen erfreuen sich in der Regel auch besserer körperlicher Gesundheit und Fitness, da das seelische und körperliche Wohlbefinden eng miteinander verknüpft sind. Ein positives Lebensgefühl wirkt auf unsere inneren Organe wie ein Lebenselixier, wie Doping für alle Sinne. Optimisten bleiben länger jung und gesund. Sie sind der Überzeugung, dass sie ihr Wohlbefinden selbst in der Hand haben, und das macht sie stark und weniger anfällig.
Unzählige Untersuchungen belegen, dass unsere Abwehrkräfte durch eine positive Lebenseinstellung gestärkt werden. Wenn wir uns in seelischer Harmonie befinden, dann befindet sich auch unser Körper im Gleichgewicht. Und das ist der beste Schutz gegen Krankheiten und alle negativen äußeren Einflüsse. Wenn Sie einen psychischen Ballast mit sich herumtragen, dann ist es eine logische Folge, dass Sie auch krank werden. Ihr Geist ist geschwächt, Ihr Körper wird Ihnen folgen. Sie gehen gebückt, demütig, Mundwinkel nach unten, gezeichnet vom Leben. Irgendwann wird auch die Bandscheibe ihren Teil dazu beitragen und sich aus ihrer eigentlichen Verankerung lösen.
Menschen mit einer optimistischen, positiven Lebenseinstellung sind gesünder und widerstandsfähiger als pessimistisch eingestellte Menschen. Wenn Optimisten krank werden, dann richten sie ihre ganze Energie auf das »Gesund-Werden«, nicht auf das stille Leiden. Sie mobilisieren durch die Kraft ihrer positiven Vorstellungen ihre inneren Selbstheilungskräfte, und die Hormone und Neurotransmitter schießen nur so durch den Körper, Stoffwechsel, Kreislauf, Immunsystem - alles läuft auf Hochtouren.
Anders bei den Depressiven, die sind schlapp, müde, gereizt. Wie soll der Körper sich da selbst helfen? Außer die Viren kriegen Mitleid. Krankheiten sind für den Pessimisten ein Warnsignal, der Stinkefinger des Lebens, irgendetwas haben sie falsch gemacht und es nicht besser verdient. Jetzt müssen sie dafür zahlen und ertragen es wie einen Bußgürtel.
Die grundsätzliche Lebenseinstellung beeinflusst natürlich auch das Berufsleben. Beruflich und finanziell sind Positiv-Denker fast immer erfolgreicher als die Dauer-Skeptiker. Dort, wo andere die Probleme sehen, sehen sie die Chance. Sie betrachten Probleme nicht als ein lästiges Übel oder Schicksal, sondern als eine Herausforderung, doch an ihr Ziel zu kommen.
Aufgrund ihrer optimistischen Einstellung - auch gegenüber sich und ihren Fähigkeiten - trauen sie sich viel mehr zu, glauben an sich und ihren Erfolg und können so ihre Fähigkeiten voll entfalten. Sie sind »Ich-kann-es«-Denker, gehen erst einmal unvoreingenommen an eine Sache heran und rechnen immer damit, dass sie Erfolg haben werden. Sie lassen sich auch nicht so leicht von Fehlschlägen und Niederlagen beeinflussen und entmutigen.
Einen Misserfolg sehen sie als wertvolle Erfahrung, die sie ihrem Ziel ein Stück näher bringt. Sie gehen selten auf ausgetretenen Pfaden, sondern suchen neue Wege, die vor ihnen noch niemand gegangen ist. Da sie sich überwiegend gut fühlen, gehen ihnen selbst unangenehme Aufgaben leicht von der Hand.
Der Optimist sieht die Dinge positiv und wird dafür mit erfolgversprechenden Wahrnehmungen belohnt. Sie motivieren ihn, auch zukünftig positiv eingestellt zu sein und auf dieser »perfekten Welle« weiterzusurfen. Denn wer positiv denkt, der erreicht eher sein Ziel, auch wenn es unerreichbar scheinen mag.
Der Pessimist wird hingegen immer Gründe dafür finden, warum es nicht gehen kann, und es daher auch gar nicht erst versuchen.
Was sind Sie für ein Typ? Wo finden Sie sich eher wieder?
Natürlich sind meine Beschreibungen verallgemeinert, niemand ist nur schwarz oder nur weiß, wir sind immer eine Mischung. Aber tendenziell kann sich sicher jeder in dem einen oder anderen Verhalten wiederfinden.
Warum erzähle ich Ihnen das überhaupt?
Sie werden nun in jedem Fall neue Sichtweisen und Einblicke bekommen, wie Sie Dinge anders und positiver angehen können. Sind Sie ein Pessimist, so werde ich Sie nicht sofort dazu bekehren können, jetzt aufzuspringen, Tschakka zu rufen und die Welt ist eine andere. Ich will auch kein Motivationskünstler sein, das überlasse ich den Flummis, die für viel Geld auf Bühnen herumspringen und mit ihrem Headset die Welt ein bisschen besser machen. Vor allem die eigene auf ihrem Konto.
Auch wenn Sie pessimistisch eingestellt sind und sagen: »Kann gar nicht funktionieren« - ich kann und möchte Sie anregen, es einfach mal zuzulassen, dass die Dinge anders sein können, als Sie es »befürchten«. Dass Sie etwas kritischer mit Ihren Vorbehalten und Ihrer Lebenseinstellung umgehen, nicht alles sofort infrage stellen und nicht gleich in die Schublade packen: »Geht eh nicht!« Geben Sie mir und vor allem Ihnen eine Chance!
Eine lebensbejahende Einstellung zu den Dingen, das ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für die nun folgenden Aufgaben. Pessimismus und »ich schaffe das sowieso nicht« bremsen Sie aus, bevor Sie überhaupt loslegen können. Sie haben nichts zu verlieren, also lesen Sie weiter und probieren Sie es aus!

Warum sind wir bloß so unkritisch?

Wir verbringen mehr Zeit am Arbeitsplatz und in der Arbeit, als mit unserem Lebenspartner, als mit unseren Freunden, als mit unseren Hobbys. Warum schaffen wir es dann nicht, genauso sorgfältig und kritisch auszuwählen, wenn es um unsere berufliche Zukunft geht? Genauso behutsam zu entscheiden, wie wir es bei der Wahl zum Beispiel unseres Lebenspartners tun? Oder haben Sie Ihren Lebensgefährten aufgrund eines Zeitungsinserats und zwei darauffolgenden Vorstellungsgesprächen geheiratet? Nein? Ach.
Haben Sie aber genau so Ihren jetzigen Job gefunden? Anzeigen gesucht, ein wenig Text gelesen, zwei Interviews gehabt - und schon haben Sie unterschrieben.
Hier bin ich und hier bleibe ich!
Warum haben Sie für Ihre Jobsuche so viele Bewerbungen verschickt, mit der Bitte, Sie doch bitte, bitte zu nehmen? Weil Sie so super und unwiderstehlich sind. Gehen Sie privat auch auf die Straße und fragen jeden Passanten, dass er Sie doch bitte mögen soll, Sie möchten sein Freund sein, weil Sie einfach eine tolle Nummer sind, ein Oberchecker, ein herzensguter Mensch? Und Sie binden ihm gleich alle Ihre Stärken auf die Nase: Sie sind pünktlich, ehrgeizig, strebsam, zielstrebig, durchsetzungsstark, irgendwie muss man Sie doch mögen, oder?
Werfen Sie sich privat so jedem an den Hals? Nein? Warum tun Sie sich dann nur so schwer, bei Ihrer Jobwahl genauso kritisch vorzugehen, wie Sie es im Privatleben tun, und wirklich sorgfältig auszuwählen, mit wem Sie sich wann wie umgeben?
Wir nehmen, was wir kriegen können, und sind froh, dass wir überhaupt einen Job gefunden haben. »Wenn ich Glück habe, nimmt mich die Firma, bei der ich mich beworben habe.«
Sie nimmt mich. Hoffentlich!
Warum denn das jetzt? Wo sind Sie denn da in dem Entscheidungsprozess? Haben Sie alles dafür getan, damit auch Sie die richtige Entscheidung fällen konnten? Seien Sie ehrlich. Sie haben maximal zwei Gespräche gehabt bei dem Unternehmen, bei dem Sie der Personaler auseinandergenommen und viele unangenehme Fragen gestellt hat. Sie haben alles brav beantwortet, der Kaffee war gut, Orangensaft und Kekse gab es auch. Hier werden Sie nicht verhungern! Und dann haben Sie gehofft, dass Sie einen Vertrag bekommen. Und nix wie unterschreiben, bevor sich das jemand noch anders überlegt.
Gut gelaufen …? Der perfekte Arbeitgeber?
Die Praxis zeigt: Nein! Das ist meilenweit weg vom Idealfall.
Die meisten von uns merken erst, wenn sie schon einige Monate bei ihrem neuen Arbeitgeber sind, worauf sie sich eigentlich eingelassen haben. Oft, leider viel zu oft, kommt dann das böse Erwachen.
Noch einmal die Zahl zum gemeinschaftlichen Kopfschütteln: Nur 13 Prozent aller Mitarbeiter bringen im Job ihre optimale Leistung, sind also zufrieden und hochmotiviert! Eine wahnwitzig niedrige Quote. Und meist liegt es daran, dass man bei der Jobwahl viel zu unkritisch, zu blauäugig war und zu wenig im Vorfeld recherchiert hat.
Sie merken, wo das Problem liegt: Sie sollten viel sorgfältiger auswählen, viel kritischer sein, denn Sie haben die Wahl. Nicht die Firma entscheidet, sie assistiert höchstens bei Ihrer Entscheidung. So müssen Sie denken und danach handeln. Haben Sie alles getan, damit diese Entscheidung die richtige ist? Haben Sie sich neben dem Job auch die Firma genau angesehen, mit Mitarbeitern geredet, Eindrücke gewonnen, Geschäftsberichte gelesen, die potenziellen neuen Kollegen vorher kennengelernt, eventuell mal einen Tag Probe gearbeitet? Wohl nicht, sonst wäre Ihnen der Irrtum bereits vorher klargeworden. Das geht nicht?
Doch, alles was ich gerade aufgezählt habe, sind legitime Beispiele, wie Sie sich vorher hätten »schlaumachen« können, und jede Firma wird Ihnen auch zugestehen, dass Sie sich genauer informieren wollen. Tut sie das nicht, dann ist das ja ein Indiz für Ihre Entscheidung, wenn auch kein gutes. Die Firma muss doch allerhöchstes Interesse daran haben, dass die Entscheidung für beide Seiten die richtige ist, weil eine Fehlbesetzung sehr unangenehm und zudem teuer ist. Sie glauben gar nicht, wie falsch auch die Firmen oft bei ihren Entscheidungen liegen, wie oft sie sich lenken lassen von Dingen, die nicht relevant sind. Denn hier entscheiden auch Menschen, und ich habe noch keine Personalentscheidung miterlebt, in der nach einer Matrix »Plus gegen Minus« streng nach Logik und Vorgabe entschieden wurde.
Es ist am Ende immer der Bauch, der entscheidet. Der Kopf kriegt nur anschließend noch Nahrung, damit auch er zufrieden ist und man die getroffene Bauchentscheidung rechtfertigen kann. Wenn also eine Matrix angelegt wird, weil es so toll aussieht, dann dient diese nur dazu, eine bereits getroffene Entscheidung zu begründen. So ist es nun mal.
Also vertrauen Sie nicht dem Unternehmen, das Sie einstellt, unter dem Motto: Die wissen schon, was sie tun. Wissen sie nicht. Denn sie wissen nicht, was Sie wollen und was für Sie das Beste ist. Und noch schlimmer: Es interessiert sie auch nicht, ob Sie damit der glücklichste Mensch auf unserem Planeten werden.
Vertrauen Sie also nur sich selbst und seien Sie kritischer als Ihr Gegenüber. Es ist Ihr Leben. Es ist Ihre Zeit, Sie haben die Wahl: Spaß oder Ärger. Begeisterung oder Frust.
Wenn Sie das verinnerlichen, dann sind Sie schon ein erstes Stück vorangekommen.
»Ich suche einen Job, der zu mir passt.«
Das klingt doch gleich viel besser, oder?
Also Punkt. Basta! Tanken Sie Selbstbewusstsein bei diesen Worten, lassen Sie sie auf Ihrer Zunge zergehen, denn es ist die einzig richtige Einstellung, um diese wichtigste aller Entscheidungen fundiert treffen zu können. Jede andere Vorgehensweise unter dem Kaisermotto: »Schaun mer mal«, ist doch kompletter Unfug, oder? Als wäre es so eine Nebenbei-Entscheidung. Nichts Wichtiges. Dafür müssen Sie sich ab jetzt viel zu schade sein.
Es kommt nicht darauf an, irgendetwas zu tun, sondern das Richtige zu tun. Sie müssen nur den Glauben daran haben, dass Sie finden können, was Sie suchen. Sie werden noch sehen, wie leicht das sein kann! Und Sie müssen kritischer werden, nur dann vermeiden Sie eine Fehlentscheidung, die Sie über Jahre hinweg begleitet und die zu einem unbefriedigenden beruflichen Schicksal führt.
Nicht der Mangel an Jobs ist unser Problem bei der Suche, sondern die Art, wie wir nach ihnen suchen!
Die Arbeitgeber warten eigentlich auch nur darauf, dass ihnen jemand die Suche abnimmt, dass sich jemand meldet, der sagt: »Hier bin ich, das kann ich und das passt für uns beide.« Nur tut das keiner. Schade eigentlich, denn es wäre auch für die Firmen viel leichter, sie müssten keine Umwege gehen, könnten sich viel Geld sparen und müssten nicht zeitintensiv suchen.
Und was tun wir in der Regel? Wir suchen unseren Job, wenn wir überhaupt aktiv sind, nur auf eine möglichst unaufdringliche Art und Weise, wie biedern uns an, sind dabei unvorbereitet und unsicher. Wir überlassen es den Unternehmen, zu entscheiden, und wir nehmen diese Entscheidung dann dankend an. Dabei sollten wir doch selbst am besten wissen, was zu uns passt und wo wir die bestmögliche Leistung erbringen können. Wir dürfen uns nur nicht selbst belügen und uns alles schönreden.
Was hindert Sie daran, sich nicht mehr länger in Ihr Schicksal zu ergeben, sondern einfach loszulegen?
Wer ist dieses Monster, das Ihnen Ihr Glück nimmt und Sie in Ihrem unzufriedenen beruflichen Zustand verharren lässt?
Originalausgabe 07/2010
Copyright © 2010 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Johann Lankes, München
Innenillustrationen: Doris Detre, München
Illustration in Teil 3: Der Jobflüsterer - Ihr »Persönliches Netzwerk«: www.glam-pix.deSatz: C. Schaber Datentechnik, Wels
eISBN : 978-3-641-04711-5
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Leseprobe

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