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Träume sind Schäume, oder beeinflussen sie doch unsere Realität? Das, liebe Lesende, entscheiden Sie selbst. Für mich fühlen sich die Erlebnisse in meinen 44 Traumepisoden so lebensecht und überzeugend an, dass ich diese gerne auch hier auf unserem schönen Planeten erleben möchte. Sie gehen mit mir auf eine Reise zu Welten, in denen die Fähigkeit und Bereitschaft ungehemmt zu kreieren selbstverständlich sind. Wie auch wertschätzender und inspirierender Umgang mit alle Wesen und der Natur. Alles ist mit Allem vernetzt und aufeinander bezogen.
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Seitenzahl: 179
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Wie alles Begann
Traum Episode 1 ein neues Erlebnis
Traum Episode 2 umwerfende Gefühl
Traum Episode 3 weitere Begegnung
Traum Episode 4 ein etwas anderes Konzept
Traum Episode 5 die Selbstverständlichkeit des Seins
Traum Episode 6 Welle oder Teilchen
Traum Episode 7 individuelle Kreation
Traum Episode 8 ein Clown und eine Königin
Traum Episode 9 Begrenzungen überwinden - frei werden
Traum Episode 10 Erfahrungen mit allen Sinnen durchleben
Traum Episode 11 Rollenwechsel
Traum Episode 12 Abschied und ein kleiner Elefant
Traum Episode 13 Neubeginn und was mich hält
Traum Episode 14 Energie und Materie
Traum Episode 15 alte Zweifel
Traum Episode 16 Begrenzung und Weite
Traum Episode 17 Ich kann mich sehen
Traum Episode 18 Schöpferenergie
Traum Episode 19 eine Frage der Wahrnehmung
Traum Episode 20 eine Reise
Traum Episode 21 Auseinandersetzungen
Traum Episode 22 Außen / Innen – Einklang
Traum Episode 23 Nichts und dann Alles
Traum Episode 24 Kommunikation
Traum Episode 25 Selbstannahme
Traum Episode 26 ein Meer aus Potenzialen
Traum Episode 27 Wasser und Gefühle
Traum Episode 28 Zweifel
Traum Episode 29 Wahrheit
Traum Episode 30 Klarheit
Traum Episode 31 Übergänge
Traum Episode 32 Spiel der Wellen
Traum Episode 33 Gespür für Sinnlichkeit
Traum Episode 34 die Fliege an der Wand
Traum Episode 35 die Treppe
Traum Episode 36 und jetzt?
Traum Episode 37 Kristallhöhlen I
Traum Episode 38 Kristallhöhlen II
Traum Episode 39 Potenziale und Sinne befeuern
Traum Episode 40 die Drei
Traum Episode 41 Verstehen
Traum Episode 42 Geduld bringt Rosen
Traum Episode 43 Rauf und runter
Traum Episode 44 Alles ist offen für die neue Form
Nachwort
Ich wache auf und mir ist klar: so kann und will ich nicht mehr leben! Es muss doch noch etwas Anderes geben, als diese ewigen gleichen Dramen auf unserer Erde. Besonders genervt bin ich vom immer gleichen Alltag, der Routine und den immer gleichen Beschränkungen und Begrenzungen. Ob es die rote Ampel ist, oder der Nachbar, der mir sagt, wann der Rasen zu mähen ist. Alles erscheint mir zäh und schwer. Dazu kommt die ständige Sorge um das liebe Kleingeld, ein Job, der mir schon seit langem keinen Spaß mehr macht. Wahrscheinlich, weil es auch dort immer nur darum geht, wer besser, schöner, größer, reicher, witziger, kreativer und so fort ist und daher Anspruch auf ein größeres Stück vom Kuchen erhebt. Wo und wie finde ich, was ich wirklich suche? Leichtigkeit, selbstverständliche Fülle und das direkte Erleben meiner Kreationen. Nach dem Motto: Kaum gedacht, schon vollbracht.
Wenn ich alles genau betrachte, geht es mir nach menschlichem Ermessen hier auf der Erde sehr gut. Ich wohne in einer wunderbaren Landschaft, wo andere Menschen Urlaub machen. Mein soziales Umfeld ist abwechslungsreich und unterstützend. Beruflich mache genau das, was ich gerne mache und gut kann. Allerdings ist die Tätigkeit sehr schlecht bezahlt. Was hat die magere Bezahlung mit der materiellen Fülle zu tun, die einem in der esoterischen Literatur versprochen wird? So bohrt ein Gedanke in meinem Kopf. Fülle scheint ein Punkt zu sein, der bei mir nicht in Balance ist und an mir nagt. Für mich sieht es so aus, dass der Zugang zur materiellen Fülle in unserer Gesellschaft eher über soziales Wohlverhalten geregelt wird, weniger über Kreativität und Sinnhaftigkeit. Nehme ich deshalb an der auf der Erde angesehenen Form von materieller Fülle nicht teil? Das krasse Missverhältnis zwischen Armen und Reichen, Frauen und Männern und die vielen weiteren Missverhältnisse richten in meinem Kopf Chaos an. Schon kommt der nächste Gedanke, der sich unbedingt formulieren will: die Menschen, die, statt sich aneinander zu freuen, sich das Leben zur Hölle machen; daran hat auch alle lebenserleichternde Technologie bis heute nichts geändert. Armut, Krankheit, Kriege, Korruption und Verbrechen gehören auch heute noch zur Normalität auf unserer wundschönen Erde, die von uns gierig und ohne Einfühlungsvermögen für die Schönheit und das uns nährende Lebensumfeld ausgebeutet wird. Als Kind habe ich mich bereits gefragt, ob ich hier in diesem Leben richtig, oder doch mal falsch abgebogen und am eigentlichen Ziel vorbeigelaufen bin.
Nun das ist jetzt müßig. Aus meiner Sicht habe ich alles versucht, auf diesem Planeten, in meiner Familie, der Gesellschaft und dem was alles dazu gehört anzukommen und meinen Platz zu finden. Zuerst über Anpassung, egal wie weh es getan hat. Weil ich mich ständig verbogen habe, um den äußeren Erwartungen gerecht zu werden. Das Ergebnis war ein einziger großer Verlust an Lebensfreude, Fülle und zuletzt auch dem Glauben an mich selbst. Nach intensiver Arbeit mit meinem Innenleben war ich sicher, das Leben generell verstanden zu haben. Das wollte ich dann unbedingt in die Welt bringen. Daraufhin habe ich meinen Mitmenschen viele Jahre mit Leidenschaft und Motivation zu vermitteln versucht, wie wir alle viel entspannter, freudvoller und reicher leben könnten. Dieser missionarische Eifer ging ebenfalls gründlich in die Hose.
Heute stelle ich fest, dass mich wahrscheinlich niemand verstanden hat, weil jeder genau da ist, wo er sein will und hinpasst. Nur ich passe nicht. Also wohin jetzt mit mir? Und wenn ich wüsste wohin, wie komme ich dahin? Mittlerweile bin ich so frustriert, dass ich alles – auch meine physische Existenz hier auf der Erde mit Freuden aufgebe, um dahin zu kommen, wo ich so leben kann, wie ich es mir vorstelle. So kann es einfach nicht weitergehen, das sich ständig drehende und an mir nagende Gedankenkarussell hilft mir gerade gar nicht. Also woher können nährende Impulse kommen? Mir fallen meine Träume ein, die ich oft nicht nachvollziehen kann. Ich erinnere mich an die Zeit, wo ich mich bewusst mit dem Träumen an sich und mit meinen eigenen Erfahrungen damit auseinandergesetzt habe. Ich bekomme den Impuls, mich dieser Traumwelt wieder zu öffnen.
In den ersten Nächten war das Ergebnis eher mager, außer, dass ich morgens wie erschlagen aufgewacht bin, hat sich nichts getan. Nach einiger Zeit, ohne den Anspruch an mich und ein bestimmtes Ergebnis, kam die Sache dann doch noch in Schwung.
Ich schwebe – tatsächlich ist dann doch Boden unter mir, eine wunderschöne, mit Blumen übersäte Wiese, die von einer leichten Brise bewegt ist. Erst ist mir ein bisschen schwindlig, doch dann kann ich die Bewegung so gut spüren, dass es mir Spaß macht, dahinzufliegen. Es gibt kein konkretes Ziel. Was gibt es hier wohl für Wesen? Kaum gedacht, komme ich an eine Bank, auf der ich neben einem Wesen - ja es ist ein Mensch - lande. Dieser wirkt irgendwie androgyn, fremd und doch sehr bekannt. Ein Leuchten geht von ihm aus und als er den Kopf zu mir dreht und lächelt habe ich den Eindruck, dass ich angekommen bin. Diese Gewissheit verstärkt sich, als er mich fragt, wie ich mich fühle. Wunderbar, erleichtert und ganz mit mir in Balance. Ich frage ihn, ob er schon lange hier ist und wie die Gegend heißt. Da schaut er mich ganz verdutzt an und fragt mich meinerseits, woher ich komme.
Dann rede ich wie ein Wasserfall und erzähle ihm von meinem Leben auf der Erde. Er hört mir zu, allerdings zieht er sich allmählich von mir zurück, als immer mehr von der Erdenschwere auf ihn übergeht. Plötzlich steht er auf und schwebt grußlos davon. Ich bleibe zurück. Na ja, ich kenne mich mit den Gepflogenheiten hier eben noch nicht so genau aus.
Ich kann einen leichten Kaffeeduft ausmachen, der meine Nase angenehm kitzelt. Oh wunderbar; ein leckeres Eis und ein Cappuccino kommen mir jetzt sehr gelegen. Und wie aus dem Nichts steht ein Tablett mit diesen Köstlichkeiten vor mir auf einem schönen Tischchen. So ist es richtig, um die Bezahlung kümmere ich mich später. Noch nie in meinem ganzen Leben haben mir Eis und Kaffee so intensiv und gut geschmeckt; ja es ist eine Geschmacksexplosion, die mich völlig unvorbereitet überwältigt. So sitze ich noch eine Weile und fühle ganz intensiv meine Umgebung. Das Rascheln der Blätter in den Bäumen, die Bewegung der kleinen Tiere und die Vögel. Die ziehen mich in ihren Bann – wie elegant sie fliegen, mit welcher Farbpracht ihr Gefieder ausgestattet ist und der Gesang, einfach umwerfend. Und das Beste ist, ich kann alles so spüren, als wenn ich es selbst wäre. Auch das Gespür für Zeit fehlt und doch weiß ich irgendwie, dass ich schon eine ganze Weile hier bin. Kaum gedacht, zieht mich etwas auf die alte Erde zurück.
Ich wache auf und brauche eine Zeit, um mich zu orientieren. Mein Körper fühlt sich steif und schwer an; beim Aufstehen habe ich Blei an den Füßen. Ich brauche ein Salzbad und dann ein gutes Frühstück mit einem starken Kaffee. Leider ist alles nicht halb so sinnlich wie in meiner Traumreise. Es fühlt sich unendlich beschwerlich an, mich wieder in den irdischen Alltag einzufädeln. Lange geht mir noch das Gefühl der Einfachheit nach, wie sich in dem Traumerleben alles ohne jede Anstrengung gefügt hat.
Heute freue ich mich darauf, endlich wieder in die neue Traumwelt einzutauchen. Ich gehe ganz früh ins Bett und kann es kaum erwarten. Den ganzen Tag habe ich die sogenannte reale physische Welt mit der Erfahrung der letzten Nacht verglichen. Wie grau, flach und beengt mir doch mein menschliches Sein erscheint. Der Gegensatz ist unbeschreiblich. Selbst die verheißungsvolle Maipracht der Natur mit den vielfältigen Schattierungen von frischem Grün ist nur ein Abklatsch der Empfindung aus der Traumwelt. Irgendwann, nach vielen Runden Atmen und Entspannungsübungen im Bett, gleite ich dann doch hinüber in den Traum.
Ich bin in einem langen Tunnel, roh behauene Wände aus Stein. Es ist so feucht, dass ich ab und zu einen Wassertropfen abbekomme. Die fallenden Tropfen klingen wie Kanonenschüsse. Es ist kalt, dunkel und ich bin ganz allein ohne eine Idee, wie lange dieser Tunnel sein könnte. Mir ist völlig unklar was ich hier mache. Trotzdem setze ich einen Fuß vor den anderen, Schritt für Schritt. Etwas scheint mich vorwärts zu treiben und gleichzeitig zurückzuziehen. Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich gar nicht von der Stelle komme. Panik macht sich in mir breit, ein heißer Feuerstrom durchfließt mich. Stopp, tief durchatmen und den Tunnel an mir vorbei gleiten zu lassen, anstatt wie auf einem Laufband weiter zu laufen und damit auf der Stelle zu treten. So verrückt das klingt, ich weiß irgendwie, dass das richtig ist. Ich bleibe stehen, schließe die Augen und stelle mir vor, wie der Tunnel zurück rast und ich damit vorwärtskomme und das Ende erreiche. Wie eine Art Aufzug nur umgekehrt.
Plötzlich ist alles ganz leicht, ich scheine zu fliegen und weiß doch, dass ich mich gar nicht bewege. Mein Herz klopft. Ich kann die Bewegung in jeder Zelle in meinem Körper spüren. Nehme in alle Richtungen wahr, sozusagen in einer 360 Grad Schau. Mir ist unklar, mit was und wie eigentlich. Dieses Gefühl ist so umwerfend, dass ich es noch eine Zeit lang beibehalten möchte, nur darin sein und sonst gar nichts. Ganz sanft gleitet mein Bewusstsein weiter in eine Dimension, die ich nicht erinnere.
Am nächsten Morgen wache ich sehr entspannt auf und fühle mich wieder ganz eins mit meinem menschlichen Körper. Ich gehe meinem Alltag nach und gönne mir zum Abschluss des Tages eine entspannte Radtour mit meinem elektrisch betriebenen Fahrrad. Wie ich so dahingleite fühle ich mich ganz frei, fast ähnlich wie in meinem Traumerleben in der letzten Nacht. Die Natur und die Bewegung unterstützen mich darin, nur den Moment ganz bewusst zu erleben, ohne Gedanken an das Gestern oder das Morgen.
Heute falle ich in mein Bett und bin schon weg, als mein Kopf das Kissen berührt. Ich erwache in einem Traum, wo ich an einem See am Ufer sitze. Das Wasser ist so klar, dass ich die Wasserpflanzen am Grund sehen kann. Der Impuls, in dieses Wasser einzutauchen, ist so überwältigend, dass ich ihm folge. Irgendwie trägt mich das Wasser. Es ist, als ob es mich schaukelt, schiebt und zieht, je nachdem, welche Bewegungen ich mir vorstelle. Ich tue nichts, lasse die Bewegung einfach zu. Genieße die intensiven Empfindungen und werde dann ganz allmählich wieder an das Ufer gespült. Dort finde ich einen Tisch und eine Liege vor. Waren die vorhin schon dort? Keine Ahnung, auch ob das flauschige Badetuch schon dort lag.
Nach diesen Überlegungen nehme ich alles einfach an, wie es kommt und mache es mir auf der Liege bequem, die mir wie aus der Natur gewachsen erscheint. Auf einmal höre ich Stimmen und drei Menschen schweben heran, die mich freundlich begrüßen und sich auf die drei – wie aus dem Nichts entstandenen - Stühle setzen. Sie fragen mich, was mich bewegt. Was für eine Frage, denke ich und weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Ich erzähle von meinem wunderbaren Bad im See und dass ich von einem anderen Planeten komme.
Die Neugier packt mich und ich möchte wissen, wie das Leben hier aussieht. Wir fangen an unsere Lebenssituationen, Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen. Die drei hören mir genauso aufmerksam zu, wie ich ihnen.
Lange bleiben wir am Thema Arbeit hängen. Meine Gesprächspartner können sich einfach nicht vorstellen, wozu man arbeiten muss. Denn auf diesem Planeten gibt es weder Jobs, noch Geld, noch Firmen. Stattdessen? Irgendwann schwirrt uns allen der Kopf. Mir, weil mir Arbeit, Geld und Job plötzlich selbst so unnatürlich vorkommen, den anderen, weil sie nicht verstehen, warum all das auf der Erde so wichtig ist. Einer der drei runzelt die Stirn und scheint sich an etwas zu erinnern. Ja, er spricht es auch aus: „Ich glaube, ich war auch mal auf der Erde inkarniert und kann mich vage an die Dichte und Schwere erinnern.“ Plötzlich sind diese Dichte und Schwere für uns alle fühlbar.
Hoffentlich stehen meine Gäste nicht einfach auf und verschwinden, weil es Ihnen zu unangenehm ist, sich so zu fühlen. Die Drei sind aber nur ganz still, und dann lassen wir gemeinsam einen bunten warmen Luftzug durch uns durchströmen, der einfach da ist, weil er weiß, dass er gebraucht wird. So geht das hier. Wenn etwas eng zu werden scheint, wird aufgemacht, statt zu begrenzen. Der Energie wird gestattet, frei zu fließen. Welch ein Gegensatz zu dem üblichen Verhalten auf der Erde. Flüsse werden begradigt, in ihrem Lauf beschnitten, gedämmt und eingeengt. Das Gleiche mit uns Menschen. Wir regeln, kontrollieren, formen und stellen uns vor, wie etwas zu sein hat. Hier wird mein Körper weit und alles fühlt sich frei und richtig an. Am liebsten würde ich hierbleiben. Doch kaum habe ich das gedacht, erfasst mich ein Sog und ich werde wie auf einer Rutsche wieder in mein Bett auf der alten Erde befördert. Anscheinend habe ich hier noch etwas zu tun.
Heute fällt es mir wieder schwer, die Augen zu öffnen. Ich spüre noch einmal in mein Traumerlebnis hinein und stehe dann auf. Ich beginne, mich mit meinem Leben in verschiedenen Welten zu arrangieren, ohne Ziel und ohne zu wissen, wie sich diese Reise entwickelt. Der Weg ist das Ziel. Den Tag über begleitet mich die Vorstellung, wie ich hier auf der Erde Begrenzungen wenigstens lockern kann.
Odyssee im Weltraum – daran muss ich denken während ich von einem bunten Strudel einsaugt werde, der mich eine gefühlte Ewigkeit festhält und weiterbefördert. Ich lande sanft und weich - das Abbremsen funktioniert besser als bei einer Flugzeuglandung - auf einem Stuhl in einer Art Freiluftarena. Gefüllt mit fröhlichen Menschen, die sich zum Singen eingefunden haben. Alle sind sehr unterschiedlich gekleidet, ob männlich oder weiblich, kann ich nicht feststellen. Die Formen und Farben sind ganz individuell, sehr prächtig und farbenfroh. Doch sieht alles leicht aus. Es ist, als ob die Kleidung aus dem Köper wächst oder mit diesem verwachsen ist. Automatisch weiß ich, dass diese Menschen jederzeit ihr Äußeres auf Wunsch verändern können.
Nun wird zusammen gesungen. Ich kann nur sagen, ein überwältigendes Ganzkörper- und Ganzseele- Erlebnis. Die Töne durchdringen alles und kommen nicht nur aus dem Kehlkopf, sondern gleichzeitig aus jeder Pore. So sinnlich, wie ich es noch nie erlebt habe. Das erinnert mich an die Aussage: „Die Stimme ist der Flügel der Seele“. Worte, Klänge und Menschen fließen zusammen – in allen Höhen, Tiefen, Lautstärken, Betonungen. Und diese irdischen Beschreibungen erfassen doch nur die Spitze des Eisbergs. Könnte ich diese Erfahrung doch auf der alten Erde erlebbar machen!
Sofort findet ein Transfer statt – ich sehe wie das Konzert auf die alte Erde übertragen wird und tatsächlich können ein paar Menschen dieses auch wahrnehmen. An der Mehrheit geht der göttliche Klang jedoch ungehört vorbei. Für manche ist vielleicht wenigstens ein Lufthauch spürbar. Jetzt schaue ich mir das Ganze etwas genauer an – mit den Vorstellungen der alten Erde – und erkenne, dass es weder eine Bühne noch einen Chorleiter gibt und dass sich die Menschen auch immer wieder anders zusammenstellen. Wie viel Mühe habe ich mir auf der Erde gegeben, Firmen und Organisationen das Potenzial von Selbstorganisation zu vermitteln. Von gefühlten 100% Verständnis, die ich vermittelt habe, sind maximal magere 5% angekommen. Und hier ist das Wissen umso selbstverständlicher. Niemand hat das Bedürfnis etwas zu steuern, zu verbessern, zu regeln, oder zu leiten. Ganz zu schweigen davon, sich selbst oder die anderen Sänger zu bewerten. Es geht um den Zusammenfluss von individuellem Ausdruck zu einem Gesamtwerk. Jeder bringt sich ein und verbindet sich nach Lust und Laune mit anderen. Auch Solisten sind dabei, wie im Jazz auf der alten Erde.
Alles hat ein Ende, auch dieses himmlische Konzert. Es erscheinen Tische, Stühle und wie bei „Tischlein deck dich“ auch Getränke und Leckereien. Ich komme mit, setze mich an einen Tisch und frage meinen Nachbarn nach dem Anlass für diesen Event. Er schaut mich etwas verdutzt an und antwortet, dass sich heute alle Menschen, die Singen wollten, hier eingefunden haben. Es klang so, als sei das ganz normal. „Gibt es dafür Noten oder bestimmte Regeln?“, will ich dann wissen. Mein Nachbar lacht und erinnert sich wohl auch an die alte Erde, denn er fragt mich, ob ich daherkomme.
Ich erzähle ihm, dass ich in meinen Träumen hierherkomme und so begeistert bin, dass ich am liebsten bleiben würde. Daraufhin schaut er mich etwas zweifelnd an und meint, es sei geschickter, erst noch weitere Erfahrungen auf der alten Erde zu machen. Ich frage ihn, ob es so etwas wie Weise Alte gibt, die mir mehr über das Leben hier vermitteln können. Mit dieser Frage komme ich so stark in den menschlichen mentalen Verstand, dass ich ziemlich ungebremst wieder in meinem Bett lande.
Diesmal mit einem Muskelkrampf im linken Bein und Nackenverspannungen. Ich könnte heulen, gebe mich einen Moment dem scheinbaren Trost von ein bisschen Selbstmitleid hin und stehe dann doch auf und tauche nach Dehnübungen in den irdischen Alltag ein.
Schon ganz gespannt darauf, was mir als nächstes im Traum begegnen wird, fiebere ich förmlich der nächsten Erfahrung entgegen. In meiner sogenannten realen physischen Welt surfe ich zurzeit. Das heißt, ich lasse mich treiben ohne Ziele, Vorhaben oder Vorstellungen. Wie ein Surfer entscheide ich, welche Welle ich nehme. Allerdings erscheinen mir die Erlebnisse gerade mehr oder weniger gleich und flach, so dass eine bohrende Stimme in meinem Hinterkopf immer mehr Raum gewinnt. Sie nötigt mich regelrecht, mich verstärkt auf das Traumgeschehen einzulassen und dessen Wichtigkeit für die weitere Entwicklung meines Lebens zu erkennen.
Nach einem langen Tag im Berufsalltag schlafe ich aufgrund der neuen Erwartungen an das Traumgeschehen mit sehr gemischten Gefühlen endlich ein. Bisher kam mir das Traumgeschehen frei und ohne jede Verpflichtung daraus vor. Das scheint jetzt anders zu sein. In der Nacht wache ich mehrfach auf, ohne eine Idee, was ich geträumt haben könnte. Doch dann geht es los. Ich liege in einer Art Kapsel, sehr beklemmend und merke, wie ich mit riesiger Geschwindigkeit nach oben befördert werde. Zusätzlich dreht sich mein Gefährt und ab und zu ändert es die Richtung. Mir wird schlecht und ich bekomme Angst. Ich atme bewusst und mache die Augen auf. In dem Moment werde ich aus der Kapsel ausgespuckt, weil diese sich einfach öffnet. Ich falle und komme auf einer bequemen Bank in einer parkähnlichen Umgebung sanft auf.
Neben mir ist ein Tischchen mit Getränken und kleinen Snacks. Die Sonne scheint, die Luft ist klar und ich kann die Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen, so, als ob alles ein Teil von mir wäre. Hier ruhe ich mich nach der anstrengenden Reise erst einmal aus. Die Selbstverständlichkeit dieses vollkommenen Seins überwältigt mich, mir kommen die Tränen. Ich lasse sie fließen. Als eine halbe Ewigkeit so im Eins-Sein mit mir und meiner Umgebung vergangen ist, beginnt mein Verstand Fragen zu stellen. Wer erschafft dies hier alles? Wer pflegt diesen perfekten Garten oder Park? Gehört er zu einem Anwesen, das auch jemandem gehört?
Kaum habe ich das zu Ende gedacht, erscheint eine in Regenbogenfarben gekleidete Person, diesmal sieht sie wie eine Frau aus. Ganz selbstverständlich steht plötzlich ein sehr bequem aussehender Stuhl mir gegenüber, auf dem sie Platz nimmt. Ein Strahlen geht von ihr aus, Lebendigkeit wie ich sie auf der alten Erde noch bei keinem Menschen so intensiv erlebt habe. Sie lächelt mich an und begrüßt mich mit den Worten: „Ich sehe, du hast hier ein einladendes kleines Paradies geschaffen und wolltest jetzt gerne Gesellschaft. Ich war in der Nähe und habe dich wahrgenommen. Unsere Energien harmonieren gerade, deshalb treffen wir uns hier. Wenn du magst, verbringen wir eine Weile miteinander.“