True Crime Italien - Adrian Langenscheid - E-Book

True Crime Italien E-Book

Adrian Langenscheid

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Beschreibung

True Crime Italien – 12 wahre Kriminalfälle aus dem Land der Leidenschaften Echte Verbrechen. Wahre Abgründe. Nichts für schwache Nerven. Bestsellerautor Adrian Langenscheid entführt Sie in das dunkle Herz Italiens – einem Land voller Schönheit, Geschichte und ... schockierender Verbrechen. In 12 erschütternden Fällen offenbart sich eine Welt jenseits von Pasta, Amore und Piazza-Romantik: -Serienkiller mit Doppelleben -Blutige Rituale -Justizskandale -Verbrechen, die Familien für immer zerstörten Was treibt Menschen dazu, zu töten? Wie konnte es so weit kommen? Und warum schweigt manchmal ein ganzes Dorf? Jeder Fall basiert auf wahren Begebenheiten – gründlich recherchiert, nüchtern erzählt, packend geschrieben. Die präzise Darstellung weckt gewaltige Emotionen und lässt Sie atemlos zurück. Ein Stil, der Leserinnen und Leser begeistert – und auch diesen Band zu einem Pageturner macht. Von Neapel bis Modena, von Palermo bis Turin – entdecken Sie die dunkle Seite Italiens. Wenn Sie wahre Kriminalfälle lieben, die unter die Haut gehen – dann ist dieses Buch Pflicht. Real. Erschütternd. Faszinierend. Jetzt kaufen und in die Abgründe der italienischen Kriminalgeschichte eintauchen.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Adrian Langenscheid

TRUE

CRIME

Italien

Wahre Verbrechen Echte Kriminalfälle

Impressum

Autoren: Adrian Langenscheid, Caja Berg, C.K. Jennar

Lektorat: Juno Dean

Ebook Tolino ISBN 978-3-98661-144-6

1. Auflage Juli 2025

© 2025 True Crime International/ Stefan Waidelich,

Zeisigweg 6, 72212 Altensteig

Coverbild: © Canva (canva.com)

Covergestaltung: Pixa Heros, Stuttgart

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Rechteinhabers und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Einige Dialoge und Äußerungen, der in diesem Buch auftretenden Personen sind nicht wortgetreu zitiert, sondern dem Sinn und Inhalt nach wiedergegeben.

Adrian Langenscheid

TRUE CRIME ITALIEN

Wahre VerbrechenEchte Kriminalfälle

Über dieses Buch:

Als man ihre Leiche fand, war der Körper so sehr entstellt, dass es schwerfiel, sie wiederzuerkennen. Einundvierzig Tage lang hatten sie sie gefangen gehalten, jeder Tag ein neuer Akt der Grausamkeit. Niemand hatte sie gerettet, niemand hatte ihr geholfen. Doch in diesem Buch wird ihre Geschichte erzählt – eine von vielen, die man nicht so leicht vergisst.

Über den Autor:

Adrian Langenscheid ist ein gefeierter Bestsellerautor und True Crime-Experte, dessen Bücher international die Spitzenpositionen der True Crime-Bestenlisten erobert haben. Gerade durch seine sachlich-neutrale Erzählweise trifft er den Nerv der Leser – seine Geschichten gehen tief unter die Haut. Jedes Kapitel legt schonungslos die grausame Realität echter Verbrechen offen – präzise, ungeschönt und dennoch zutiefst berührend.

Inhalt

Kapitel 1: Das größte Geheimnis des Vatikans

Kapitel 2: Die DNA-Lüge

Kapitel 3: Das Millionen-Dollar-Ohr

Kapitel 4: Räuberische Zwillinge

Kapitel 5: Der mysteriöse Tod von Claire Martin

Kapitel 6: Ein Tag am Pool

Kapitel 7: Ich habe sie getötet

Kapitel 8: Tod auf dem Campus

Kapitel 9: Der Haarsammler

Kapitel 10: Wenn ich dich nicht haben kann

Kapitel 11: Bankräuber aus Versehen

Kapitel 12: Das Monster von Florenz

Schlusswort des Autors

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True Crime International

» … und erlöse uns von dem Bösen. «

- Die Bibel Matthäus 6,13 -

Kapitel 1: Das größte Geheimnis des Vatikans

Es ist eine kleine quadratische Oase der Ruhe hinter dicken Vatikanmauern. Auf dem Friedhof wachsen Zypressen und Palmen, deren Blätter sanft im Wind wehen, von ihnen zwitschern Vögel herab. Sonst herrscht auf dem Campo Santo Teutonico Stille. Obwohl er der einzige Friedhof innerhalb der Vatikanmauern ist, spürt man kaum etwas vom Touristenstrom des Petersplatzes. Dabei ist der deutsche Pilgerfriedhof frei zugänglich. Hier liegen unter anderem Künstler wie Joseph Anton Koch oder Wilhelm Achtermann, der christliche Archäologe Joseph Wilpert, Prinzessin Carolyne zu Sayn-Wittgenstein oder die Prinzessin Sophie von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein. Doch am 10. Juli 2019 gibt es keinen Zugang für Besucher, der Friedhof ist weiträumig abgesperrt. An diesem Donnerstag soll das letztgenannte Grab sowie ein Nachbargrab geöffnet werden. „Sucht, wohin der Engel schaut“, hatte ein anonymer Hinweis geheißen. Eben an Prinzessin Sophies letzter Ruhestätte steht ein Marmorengel, der darauf hinabblickt, weswegen die beiden Gräber ins Visier gerieten. Die bevorstehende Graböffnung erregt Aufsehen, vor den Absperrungen warten zahlreiche Medienvertreter gespannt auf Neuigkeiten. Denn darin sollen nicht nur die Überreste der Prinzessin liegen, sondern womöglich auch die von Emanuela Orlandi. Die Tochter eines Vatikan-Hofdieners verschwand vor 36 Jahren; zu diesem Zeitpunkt war sie die jüngste Bürgerin des Vatikanstaats. Zahlreiche Gerüchte und Ermittlungen halten die italienische Öffentlichkeit seit Jahren in Atem: War es die Mafia? Der KGB? Oder ist gar der Vatikan selbst in den mysteriösen Fall verwickelt? Am Rand der Absperrung steht auch Emanuelas Familie. Heute, so hoffen sie, erfahren sie endlich, was mit ihrer Tochter und Schwester geschehen ist. Unter ihnen ist auch Pietro Orlandi, der ältere Bruder der Vermissten. „Es ist ein neues Kapitel“, sagt er in die Mikrofone der Journalisten. „36 Jahre lang gab es im Vatikan keinerlei Kooperation.“ Wird der Vermisstenfall endlich einen Abschluss finden? Doch kurz darauf macht eine schockierende Nachricht vom Friedhof die Runde, die allen den Atem stocken lässt: Die Gräber sind leer!

Am 14. Januar 1968 wird Emanuela Orlandi in Rom geboren. Sie ist die Tochter eines Hofdieners von Papst Johannes Paul II. und damit die jüngste Bürgerin des Vatikanstaates. Das ist in Rom ein eigener Stadtstaat, das kleinste anerkannte Land der Welt. Innerhalb von Rom als Enklave gelegen umfasst es lediglich eine Fläche von 0,49 Quadratkilometern und beherbergt rund 1.000 Einwohner. Oberhaupt des Zwergstaates ist der Papst als Monarch. Emanuela wächst in dieser besonderen Umgebung mit ihren vier älteren Geschwistern Natalina, Federica, Maria Christina und Pietro auf. Sie teilt sich mit einer Schwester ein Zimmer, liebt Popmusik, spielt Querflöte und Klavier. Als 15-Jährige singt sie zudem im Chor. Sie ist ein hübsches, schlankes Mädchen, das sein kastanienbraunes Haar schulterlang trägt. Trotz der strengen, katholischen Umgebung verbringt sie wie ein typischer Teenager ihre Freizeit mit ihren Freunden in Rom, trifft Jungs, amüsiert sich. Emanuela ist immer pünktlich zu Hause.

Es ist der 22. Juni 1983, als dies nicht geschieht. Es ist ein heißer Sommertag, in Rom werden bis zu 37 Grad Celsius erwartet. Am Nachmittag will Emanuela zu ihrer Musikschule außerhalb des Vatikans aufbrechen, denn sie proben für eine Aufführung zum Ende des Schuljahres, in dem sie im Chor singen soll. Mit dem Flötenkoffer und ihrer Ledertasche über der Schulter schaut sie gegen 16:30 Uhr ihren Bruder auffordernd an. „Bringst du mich hin? Komm, bitte, es ist heiß“, fleht sie ihn an. Pietro besitzt ein Motorrad, und es wäre ein Leichtes für ihn, der Bitte seiner kleinen Schwester nachzukommen. Aber er verneint und behauptet, er hätte keine Zeit. Dabei hat er in Wahrheit nur keine Lust. Die Jugendliche sagt noch etwas zu ihm, was er nicht versteht, bevor sie die Wohnung verlässt. Pietro weiß in diesem Moment noch nicht, dass es das letzte Mal war, dass er seine Schwester gesehen hat und er diese Entscheidung bitterlich bereuen wird.

Emanuela kommt zu spät in die Musikschule. Aufgeregt erzählt sie einer Freundin, dass sie vor der Schule ein Mann angesprochen habe, der behauptet, für die Kosmetikfirma Avon zu arbeiten. Er macht ihr ein Jobangebot: Ob sie nicht Lust hätte, Werbematerialien für die Firma zu verteilen? Gleiches erzählt sie ihrer Schwester Federica, die sie nach dem Musikunterricht zu Hause anruft. Dies werden die letzten Worte der 15-Jährigen sein, die sie an ihre Familie richtet. Um 19 Uhr wartet ihre andere Schwester Maria Christina mit Freunden zwischen der Engelsbrücke und der Brücke am Justizpalast über eine halbe Stunde vergebens, Emanuela taucht nicht auf. Maria Christina denkt sich zunächst nichts dabei, fragt jedoch später ihre Eltern, als sie nach Hause kommt, ob Emanuela da sei. Sie verneinen. Gegen 21:30 Uhr bekommt es die Familie mit der Angst zu tun. Es sieht der Jüngsten überhaupt nicht ähnlich, nicht Bescheid zu geben, wo sie ist und dass sie sich verspäten könnte. Die Geschwister und Eltern beschließen, nach ihr zu suchen. Sie teilen sich auf. Während die Männer den Weg zur Musikschule ablaufen, ruft Natalina in den Krankenhäusern an. Doch niemand findet Emanuela. Schließlich bittet der Vater seinen Bruder Mario um Hilfe, der sofort kommt und sich mit ihm auf die Suche durch ganz Rom begibt. Die Männer nehmen ein aktuelles Foto von Emanuela mit, doch niemand, den sie fragen, hat das Mädchen gesehen.

Als die 15-Jährige am nächsten Morgen immer noch verschwunden ist, schaltet die Familie die Polizei ein. „Ich weiß nicht, ob sie mich beruhigen wollten“, erinnert sich die älteste Schwester Natalina Jahre später an diesen Moment. „Aber sie sagten, ich bräuchte keine Sorge haben, sie sei nicht hübsch genug, um sexuell missbraucht zu werden.“ Die Beamten gehen davon aus, dass das Mädchen weggelaufen sei. Trotzdem nehmen sie die Ermittlungen auf, denn Emanuela Orlandi ist nicht irgendwer. Sie ist ein „Vatican girl“, wie die Medien sie taufen werden – die jüngste Bürgerin des päpstlichen Stadtstaats.

Schnell werden zwei Zeugen ermittelt; beide berichten übereinstimmend, sie hätten die Vermisste gesehen, wie sie von einem Mann angesprochen wurde. Sie beschreiben ihn zwischen 35 und 40 Jahre alt, 1,80 Meter groß, an einen grünen BMW gelehnt. Die Polizisten glauben, das sei der Avon-Mann, von dem Emanuela in den letzten Gesprächen berichtete. Dies erhärtet ihre Theorie, das Mädchen könnte lediglich weggelaufen sein, um Kosmetikprodukte für gutes Geld zu verkaufen, weil ihre Eltern dies nie erlauben würden. Doch die Eltern und vor allem ihr Bruder Pietro bestreiten das vehement. Die Jugendliche würde nie durchbrennen, beharren sie. Um nicht tatenlos herumzusitzen, geben die Angehörigen eine Vermisstenmeldung in den Zeitungen heraus, die am 24. Juni erscheint, zwei Tage nach dem Verschwinden des Mädchens. Fortan klingelt das Telefon der Familie ohne Pause, doch es melden sich fast ausschließlich Menschen, die keinen brauchbaren Hinweis über den Verbleib von Emanuela liefern. Nur ein Anruf sticht heraus. Am Samstagabend, dem 25. Juni, meldet sich ein 16-jähriger Junge namens „Pierluigi“, der sagt, er habe das Mädchen am Nachmittag auf dem Piazza Navona getroffen. Das ist einer der charakteristischen Plätze des barocken Rom im Stadtviertel Parione. „Pierluigi“ beschreibt Emanuela genau, erwähnt ihr Haar, ihre Brille, die sie nicht gerne trage, und die Querflöte, die sie bei sich gehabt habe. Diese und weitere Details machen seine Aussage glaubwürdig. Doch der Junge erzählt zudem, dass sich der Teenager die Haare abschneiden ließ und sich selbst „Barbarella“ nannte. Sie habe ihm erklärt, dass sie von zu Hause weggelaufen sei und nun Avon-Produkte verkaufen wolle. Diese Aussage bestätigt die Ermittler: Emanuela ist lediglich ausgerissen. Dennoch verblüfft ein Besuch am folgenden Abend die Familie. Geheimdienstmitarbeiter kommen vorbei, um das Telefon mit einem Aufnahmegerät auszustatten. So soll sichergestellt werden, dass keine Information verpasst würde. Die Familie wundert sich nur kurz darüber, warum solch eine Maßnahme ergriffen wird, wenn die Heranwachsende doch nur durchgebrannt sei. Sie denken nicht weiter darüber nach und sind über jede Hilfe dankbar.

Fast eine Woche nach ihrem Verschwinden, am Dienstag, dem 28. Juni, trifft ein weiterer Anruf bei der Familie Orlandi ein, der für Aufregung sorgt. Ein Mann namens „Mario“ behauptet, dass in seiner Bar eine neue Kundin sei, die sich „Barbara“ nenne, aber der Vermissten sehr ähnlich sehe. Das Lokal des Mannes liegt in der Nähe der Brücke Ponte Vittorio Emanuele II, zwischen der Vatikanstadt und der Musikschule. Seiner Aussage verleiht ein Detail Glaubwürdigkeit: „Mario“ berichtet, dass die Jugendliche ihm gestanden habe, dass sie es bereue, weggelaufen zu sein, weil sie doch beim Abschlusskonzert singen wollte. Diese Tatsache stimmt: Emanuela sollte nicht mit ihrer Flöte beim Konzert spielen, die überall im Zusammenhang mit der Suche nach ihr erwähnt wird. Dieser Anruf bringt die Familie auf eine weitere Idee: Sie lassen 3.000 Plakate drucken und überall in Rom verteilen. Ab dem 30. Juni prangt nun Emanuelas Gesicht von jeder Mauer, jeder Litfaßsäule, überall in der Stadt. Niemand kann die Plakate übersehen – nicht einmal der Vatikan. In der folgenden Sonntagsmesse auf dem Petersdom greift das Oberhaupt der katholischen Kirche die Vermisstensuche auf. „Ich möchte mein aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken, mit dem ich der Orlandi-Familie in ihrem Leid zur Seite stehe, da ihre 15-jährige Tochter Emanuela seit Mittwoch, dem 22. Juni, nicht nach Hause kam“, spricht Papst Johannes Paul II. in das Mikrofon. „Ich teile die Ängste und die Beklemmungen der Eltern. Wir werden nicht die Hoffnung verlieren und glauben an die Menschlichkeit der Verantwortlichen in diesem Fall.“ War es eine Entführung, wie der Papst damit indirekt zu verstehen gibt? Was weiß der Vatikan? Weitere Antworten gibt es vom Heiligen Stuhl nicht, die Oberhäupter des Stadtstaates hüllen sich in Schweigen.

Nur zwei Tage später trifft ein weiterer, bezeichnender Anruf bei der Familie Orlandi ein. Er soll der erste von einer Reihe von anonymen Anrufen werden. Ein Mann mit einem amerikanischen Akzent – weswegen er der „Amerikaner“ genannt wird – behauptet nicht nur, dass „Pierluigi“ und „Mario“ zu seiner Organisation gehören, sondern auch, dass Emanuela von der terroristischen Vereinigung Graue Wölfe gefangen gehalten wird. Dahinter stecken türkische Rechtsextremisten, die das Mädchen mit einem Ziel entführt haben: Sie fordern die Freilassung von Mehmet Ali Ağca. Dieser Name ist kein unbekannter in Italien, denn Ağca hat am 13. Mai 1981, mehr als zwei Jahre zuvor, ein Attentat auf den Papst verübt. Wenige Stunden später wird auch dem Heiligen Stuhl der Austausch vorgeschlagen, doch der Vatikan schweigt über die Einzelheiten.

Jetzt mischen sich internationale Medien ein. Ein entlaufener Teenager aus dem Vatikan ist keine interessante Story, ein von einer terroristischen Vereinigung entführtes Mädchen hingegen schon. Überall auf der Welt wird nun über das „Vatican girl“ berichtet. Was weiß die Kirche? Was unternehmen die Behörden? Warum haben die Entführer keinen Priester ausgewählt, sondern eine Jugendliche? Auf all diese Fragen gibt es keine Antworten. Dennoch schöpft Emanuelas Familie Hoffnung. In einer der nächsten Telefonate wird eine Tonbandaufnahme vorgespielt, in dem ein Mädchen über ihre Schule spricht. Ihre Verwandten sind sich sicher: Das ist die Stimme der Vermissten. Auf die Bitte der Angehörigen hin, ihnen ein Lebenszeichen von Emanuela zu geben, lassen die Entführer ihnen über ein abgelegtes Paket lediglich eine Kopie ihres Musikschulausweises, eine Quittung des Schulbeitrags und eine handschriftliche Notiz zukommen. Einen echten Beweis gibt es nicht, dass das Mädchen tatsächlich in der Hand der Terroristen ist. Dennoch setzt der „Amerikaner“ schließlich ein Ultimatum: Wird Ağca nicht bis zum 20. Juli 1983 freigelassen, wird Emanuela sterben. Tage des Bangens beginnen.

Am 8. Juli 1983 wird der verurteilte Attentäter in das Polizeihauptquartier nach Rom zur Befragung gebracht. Unter Blitzlichtgewitter steigt er aus dem Polizeiauto aus, zahlreiche Journalisten strecken ihm ein Mikrofon entgegen. Doch was Ağca den Medien zuruft, während er ins Gebäude gebracht wird, überrascht: „Ich bin auf der Seite des unschuldigen Mädchens und ihrer leidenden Familie und des Vatikans.“ Handeln die Entführer gar nicht in seinem Sinn? Ağca behauptet, er habe nicht im Auftrag der Grauen Wölfe versucht, den Papst zu töten, sondern für die Bulgaren, hinter denen der KGB stecke. Dieser würde jetzt versuchen, ihn freizubekommen, damit der russische Geheimdienst ihn für immer zum Schweigen bringen könne. Was er hinter verschlossenen Türen den Behörden sagt, gelangt nicht an die Öffentlichkeit.

Neun Tage später, am 17. Juli 1983, gibt es einen weiteren angeblichen Beweis, dass Emanuela noch am Leben ist. Das von Journalisten am angegebenen Ort abgeholte Paket beinhaltet eine Audiokassette. Auf der einen Seite wird die Forderung nach der Freilassung Ağcas wiederholt, auf der anderen Seite ist etwas Verstörendes zu hören: Ein stöhnendes Mädchen, das fragt: „Warum?“. Immer wieder sagt sie, das tue weh und ächzt „Oh Gott“. Emanuelas Familie gefriert das Blut in den Adern beim Anhören dieser möglichen Foltergeräusche. Sie sind sich sicher: Bekommen die Entführer nicht das, was sie wollen, werden sie ihr Mädchen töten. Ist Ağca nach Ablauf der Frist nicht auf freiem Fuß, wird irgendwo Emanuelas Leiche gefunden werden. Sie ahnen noch nicht, dass es mehr als nur drei weitere Tage bedeutet, in denen sie bangen und nach der 15-Jährigen suchen werden. Die Frist verstreicht, der Attentäter bleibt in Haft, und das Mädchen taucht nirgends auf – weder tot noch lebendig. Nach Ablauf des Ultimatums erscheinen lediglich erneut Geheimdienstmitarbeiter bei der Familie Orlandi, die sie auffordern, die Anrufe nun von Profis entgegen nehmen zu lassen. Eine Anwaltskanzlei soll ab sofort an die Verhandlungen mit den Entführern übernehmen. Nachdem die Familie dies offiziell bekannt gibt, vergehen Wochen ohne Fortschritt. Der letzte Anruf der Entführer trifft am 14. Dezember 1983 ein. Danach werden sie sich nie wieder melden, und Emanuela bleibt verschwunden.

Das Weihnachtsfest naht, und die Familie Orlandi ist weiter verzweifelt. In ihrer Mitte fehlt jemand, und keiner weiß, wo die Jugendliche ist, ob sie noch lebt oder längst irgendwo tot und verscharrt ist. Zum heiligen Fest der katholischen Kirche kündigt sich stattdessen ein ganz besonderer Gast in ihrem Haus an: der Papst höchst persönlich. Johannes Paul II. überbringt Emanuelas Eltern und Geschwistern sein Mitgefühl, behauptet aber auch, dass er keine neuen Erkenntnisse mitteilen könne, denn das Verschwinden sei ein Fall von „internationalem Terrorismus“.

Dass diese Hypothese nicht stimmt, vermuten so manche Journalisten in den folgenden Wochen, Monaten, gar Jahren, denn in den verbleibenden Achtzigerjahren taucht keine weitere, verlässliche Spur des Mädchens auf. Gerüchten zufolge soll Emanuela mal in Paris, mal in Ungarn, im Irak oder in der Türkei gesehen worden sein. Im Jahr 1993 umstellen Einsatzkräfte ein Kloster in Luxemburg, weil sich die junge Frau dort aufhalten soll. Die Vermutung erweist sich als falsch, ebenso diese, sie sei in einem Südtiroler Kloster. Inzwischen kursieren allerlei Theorien: War es der KGB? Die CIA? Oder die sizilianische Mafia? Auch der Vatikan steht immer wieder im Zentrum der Vermutungen. Zahlreichen Journalisten fällt es schwer zu glauben, dass der Heilige Stuhl nichts weiß. Warum habe der Papst sonst an jenem Sonntag bei der Messe auf dem Petersdom der Familie Orlandi sein Mitgefühl ausgedrückt, damit eine Entführung angedeutet, die sich nur zwei Tage später mit Anrufen bestätigte? Warum hat das katholische Oberhaupt Emanuelas Familie am darauffolgenden Weihnachten besucht? Keiner weiß es, doch die Orlandis geben nicht auf. Als ihr Vater im Jahr 2004 zwei Jahrzehnte nach dem Verschwinden seines Kindes stirbt, lässt sein Anwalt verlauten: „Er ist in der Hoffnung gestorben, dass seine Tochter noch am Leben ist.“ Vor allem ihr Bruder Pietro setzt auch in den folgenden Jahren alles daran, die Wahrheit über den Verbleib seiner Schwester zu erfahren. Doch als auch Papst Johannes Paul II. im folgenden Jahr seinen jahrelangen Leiden erliegt, glaubt so mancher, dass er die Wahrheit über Emanuela Orlandi mit ins Grab genommen hat.

Überraschenderweise taucht kurz darauf der nächste Hinweis auf, der für Aufsehen sorgt. Eine Zeugin meldet sich bei der Moderatorin einer italienischen Fernsehsendung, die sich mit Vermisstenfällen beschäftigt. „Um eine Lösung für den Fall Emanuela Orlandi zu finden, finden sie heraus, wer in der Gruft der ,Basilika Sant‘Apollinare‘ begraben ist und welchen Gefallen Renatino Kardinal Poletti getan hat“, spricht sie der Journalistin aufs Band. Die Basilika Sant‘Apollinare ist eine Kirche in Rom, die dem Vatikan gehört. Hier können nur Personen beerdigt werden, die mit dem Vatikan verbunden sind. Zudem liegt sie ganz in der Nähe der Musikschule, in der Emanuela das letzte Mal lebend gesehen wurde. Die Journalistin begibt sich selbst vor Ort, steigt in die Krypta hinab und findet heraus, dass hier Enrico de Pedis begraben ist. Er war einer der mächtigsten Gangsterbosse Roms. Die Tippgeberin stellt sich als Sabrina Minardi heraus, die einst die Geliebte des Verbrechers war. Sie behauptet, bei der Gefangenschaft Emanuelas nach ihrer Entführung geholfen und sie zehn Tage nach ihrem Verschwinden in den Vatikan gefahren zu haben. An der staatseigenen Tankstelle habe ein schwarzer Mercedes mit Vatikankennzeichnen gewartet. Ein Priester sei ausgestiegen und habe das Mädchen übernommen.

Nach dieser Aussage werden die Ermittlungen wieder aufgenommen, sie richten sich nicht nur gegen die Bande des Gangsterbosses, sondern auch gegen den damals für die Basilika verantwortlichen Priester Pietro Vergar. Die Polizei findet das Versteck, in dem Emanuela gefangen gewesen sein soll, ein Verlies unterhalb einer römischen Villa. Jetzt lautet die Vermutung, dass die Magliana-Bande, eine kriminelle Organisation im Mafia-Stil, das Mädchen entführt habe, um vom Heiligen Stuhl Geld zurückzufordern, das die Vatikanbank der Gruppe schuldete. Als dies fehl schlug, sei der Teenager getötet und begraben worden. Vor allem Pietro Orlandi glaubt nun: Der Vatikan kennt die Wahrheit. Doch es gibt keine Beweise, die Kirche hüllt sich in Schweigen, und es soll weitere 8 Jahre dauern, bis das Grab von Enrico De Pedis geöffnet wird. Vergeblich: Es werden Knochen gefunden, die zwar nicht dem Mafioso zugeordnet werden können, aber der DNA-Test ergibt, dass sie auch nicht von Emanuela Orlandi stammen. Vielmehr handle es sich um die Gebeine von anderen Menschen, die früher in der Krypta beigesetzt wurden.

Im gleichen Jahr tauchen zwei weitere neue Theorien auf. Die erste wird vom römisch-katholischen Priester Gabriele Amorth angetrieben, der behauptet, die Jugendliche sei Opfer eines Sex-Rings geworden, in dem sowohl ausländische Diplomaten als auch ein Mitglied der „Vatikanpolizei“, wie der Gendarmeriekorps der Vatikanstadt auch genannt wird, involviert seien. Im Kirchenstaat habe es demnach fragwürdige Feste gegeben, bei denen ein Gendarm als „Mädchen-Rekrutierer“ mitgewirkt habe. Emanuela sei Opfer dieser sexuellen Ausbeutung geworden und wurde schließlich getötet. Im Juni 2012 mischt sich zudem ein Altbekannter in den Fall ein: Mehmet Ali Ağca. Der Attentäter wiederholt nun, dass die damals 15-Jährige entführt wurde, um seine Freilassung zu erpressen. Sie sei in der Türkei und noch am Leben. Doch für beide Mutmaßungen fehlen abermals Beweise. Im März 2013 besucht erneut ein Papst die Familie Orlandi und schürt wiederholt Spekulationen, dass der Vatikan mehr weiß, als er preisgibt. Papst Franziskus sagt zu Emanuelas Verwandten, dass sie im Himmel sei. Wie und warum wird nicht erklärt.

Kurze Zeit später, ebenfalls im Jahr 2013, sucht ein Mann die Aufmerksamkeit der Medien: Der wegen Mordes verurteilte Fotograf Marco Accetti behauptet in einem zunächst anonym geführten Interview, er sei der „Amerikaner“ und habe Emanuela damals entführt. Als Beweis führt er die Ermittler zu einem Flötenkasten, der ihr gehören könnte. Spuren des Mädchens werden nicht daran entdeckt, aber die Familie zweifelt, weil der Kasten Details aufweist, die auch der ihrer Tochter besessen hatte. Accetti sagt, hinter der Entführung stecke eine Gruppe des Vatikans, die sich mit einer anderen Fraktion bekriege. Ziel sei es gewesen, den Papst in seiner antikommunistischen Politik zu bestärken. Er bringt auch einen neuen Namen ins Spiel: Mirella Gregori. Dieses Mädchen verschwand nur wenige Wochen vor Emanuela, und Accetti behauptet, sie ebenfalls entführt zu haben. Er sei der Anrufer „Mario“ und der „Amerikaner“ gewesen, wüsste aber nicht, wo die Mädchen sich nun befänden, denn im Dezember 1983 – zu dem Zeitpunkt, als die Entführer aufhören, anzurufen – wurde er wegen eines tödlichen Autounfalls verhaftet, bei dem er einen Jungen mit seinem Lieferwagen überfahren hatte.

Sagt dieser Mann die Wahrheit oder will er nur ins Rampenlicht? Vor allem Pietro Orlandi zweifelt und stimmt einer Fernsehsendung zu, in dem der Bruder des Opfers dem angeblichen Entführer gegenübersitzt und Fragen stellt. Als Accetti keine Details eines Telefonats wiedergeben kann, die der „Amerikaner“ damals erklärte, aber vor der Öffentlichkeit verborgen blieb, ist sich Orlandi sicher: Der Mann lügt. Ein Stimmenabgleich von Accetti mit den damaligen Anrufen ergibt eine Übereinstimmung von lediglich 86 Prozent. Zudem muss sich der Fotograf einer psychologischen Untersuchung unterziehen, die ihm eine Aufmerksamkeitsstörung attestiert. Diese Widersprüche und der Mangel an Beweisen lässt die Ermittler glauben, dass Accetti lediglich ein Narzisst und pathologischer Lügner ist und keine Ahnung hat, was mit Emanuela Orlandi geschehen ist. Seine Unschuld am Verschwinden von Mirella Gregori wird jedoch nach wie vor bezweifelt, denn hier zeigt die Stimmenanalyse eine vollständige Übereinstimmung mit dem damaligen Anrufer. Manche Journalisten glauben bis heute, dass Accetti ein Serienmörder ist, denn auch der Tod des überfahrenen Jungen geschah unter fragwürdigen Umständen.

Die Ermittlungen im Vermisstenfall Emanuela Orlandi werden – nach 32 Jahren – im Jahr 2015 von der italienischen Staatsanwaltschaft ergebnislos eingestellt. Weitere Zeit vergeht, bis neue Bewegung in eine mögliche Aufklärung kommt. Es sind erneut die Medien, die den Stein ins Rollen bringen. Im Jahr 2017 veröffentlicht der italienische Journalist Emiliano Fittipaldi ein Dokument, das den Titel „Summarische Aufstellung der vom Vatikanstaat für die Staatsbürgerin Emanuela Orlandi getätigten Kosten“ trägt. Es sei eine Auflistung aller Summen, die der Staat für die Unterbringung, medizinische Versorgung und Reisen für Emanuela Orlandi aufgebracht habe. Laut dieser Liste lebte das Mädchen bis zum Jahr 1997 in einem Haus in London. Recherchen des Journalisten ergeben, dass sich hinter der Adresse ein kirchliches Wohnheim für Mädchen verbirgt, das von einem katholischen Orden betrieben wird, der in enger Verbindung zum Vatikan steht. 483 Millionen Lire (umgerechnet heute etwa 250.000 Euro) soll der Vatikan dem Dokument zufolge für Orlandi ausgegeben haben. „Ich weiß nicht, ob das Dokument falsch oder authentisch ist“, sagt Emiliano Fittipaldi. Doch es sei eine Tatsache, dass es sich lange in einem Tresor des Kirchenstaats befunden habe. Auch Emanuelas Bruder Pietro weiß nicht, was er glauben soll. „Sicher ist irgendetwas Uneingestehbares geschehen“, mutmaßt er. Der Vatikan habe die Ermittlungen immer wieder behindert, aber er werde nicht aufgeben, bis er die Wahrheit herausgefunden habe. Die Kirche bestreitet die Echtheit der Kostenauflistung. Sie endet mit einem Eintrag im Jahr 1997, der nahe legt, dass das Mädchen gestorben sei und ihr Leichnam in Rom beerdigt wurde.

Diese Entwicklungen lösen neue Untersuchungen aus. Ein weiterer anonymer Hinweis führt die Suchenden auf einen Friedhof des deutschen Priesterkollegs neben dem Petersdom: „Sucht, wohin der Engel schaut“. Das Grab von Fürstin Sophia, einer Verwandten des Kardinals Gustav Adolf von Hohenlohe, gerät ins Visier, da hier ein Marmorengel steht. Die Familie Orlandi stellt gemeinsam mit ihrer Anwältin einen Öffnungsantrag, dem im Juli 2019 stattgegeben wird. Für Pietro Orlandi ist das nach Jahren das erste Zeichen, dass gründlich untersucht wird, denn eine Graböffnung ist keinesfalls Usus, erst recht nicht auf einem Friedhof, der zwar offiziell zu italienischem Staatsgebiet gehört, aber innerhalb der vatikanischen Mauern liegt. Zudem wird nicht nur ein Grab geöffnet, sondern gleich zwei – die Begräbnisstätte daneben soll ebenfalls untersucht werden. Doch beide sind leer! Zur Überraschung aller werden keinerlei sterbliche Überreste darin gefunden, auch nicht die der zwei Frauen, die hier offiziell begraben sein sollen. Nur zwei Tage später meldet der Vatikan doch Erfolg. Eine tieferliegende Recherche brachte zwei geheime Beinhäuser zutage, die unter einer Falltür lägen. Rund 70 Knochen seien hier gefunden worden, deren Analyse jedoch ergibt, dass keiner von ihnen aus dem 20. Jahrhundert stamme. Anzweiflungen an diesem Ergebnis lässt der Vatikan abprallen. Ein weiteres Mal hatte die Familie Orlandi Hoffnung geschöpft, und ein weiteres Mal wurde sie enttäuscht. Von Emanuela fehlt nach wie vor jede Spur.

Im Jahr 2023 erscheint auf Netflix eine vierteilige Dokumentation, die alle Geschehnisse, Vermutungen und Theorien ausgiebig beleuchtet. Auch hier stellen die Journalisten immer wieder eine Frage: Was weiß der Vatikan? Dieser hat trotz mehrmaliger Anfragen seine Mitarbeit an der Serie verweigert. Der Streamingdienst punktet mit einer neuen Zeugin: Eine Schuldfreundin von Emanuela Orlandi sagt anonym aus, dass die damals 15-Jährige ihr nur eine Woche vor ihrem Verschwinden gestanden habe, sie sei in den Gärten des Vatikans von einem hochrangigen Priester sexuell missbraucht worden. Doch letztendlich kann auch diese Dokumentation keine neuen Ergebnisse aufweisen oder gar das Schicksal der Vermissten aufklären. „Das Einzige, was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass der Vatikan die Wahrheit kennt“, sagt Pietro Orlandi in der Serie.

Fast 40 Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens wird der Vatikan endlich proaktiv. Am 9. Januar 2023 leitet er seine erste offizielle Untersuchung zum Verschwinden von Emanuela Orlandi ein, unter der Leitung des vier Monate zuvor neu ernannten Staatsanwalts des Vatikanstaates Alessandro Diddi. Die Angehörigen erfahren es aus den Medien, sind überrascht, aber erfreut. Doch noch immer weiß niemand, was mit dem Teenager im Sommer 1983 wirklich geschah. Diddi will alle bisherigen Erkenntnisse, Dokumentationen und Beweise neu prüfen, alle Zeugen neu befragen, die noch leben. Es bleibt abzuwarten, was diese Untersuchung zutage fördern wird und ob das Schicksal des „Vatican girls“ endlich aufgeklärt wird.

Am 22. Juni 2023 jährt sich der Tag von Emanuelas Verschwinden zum 40. Mal. Sollte sie noch leben, wäre sie an diesem Tag 55 Jahre alt. Papst Franziskus erinnert an ihr Verschwinden in seiner Angelus-Ansprache und drückt vor allem ihrer Mutter seine Nähe aus. Pietro Orlandi schwört weiterhin, dass die Familie nie aufhören wird, nach dem Mädchen zu suchen, bis das Mysterium gelöst ist, denn seine mittlerweile 92-jährige Mutter soll wenigstens Blumen auf ihr Grab legen können.

» Es gibt viele Väter, die Kinder haben, aber nur wenige Kinder die Väter haben. «

- Francis de Croisset (1877–1937), französischer Dramatiker und Opern-Liberettist -

Kapitel 2: Die DNA-Lüge

---ENDE DER LESEPROBE---