Tweets fürs Leben - Nasi Go Reng - E-Book

Tweets fürs Leben E-Book

Nasi Go Reng

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Beschreibung

"Lernt, ohne Scham unwichtig zu werden. Unwichtig werden schafft Freiheit ..." - Kurztexte für eine radikale Änderung im Leben. 70 Kurztexte und Gedanken zur Auslegung für jeden Tag. 70 Schritte, um Kopf und Seele zu befreien. Fernöstliche Weisheiten treffen auf christliche Spiritualität.

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Seitenzahl: 122

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Nasi Go Reng

Tweets fürs Lebens

Spiritualität im Alltag

Mit Bildern von Martina Burandt 

Impressum

Bibliografische Informationen der Deutschen National­bibliothek 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über 

http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-95894-087-1

© Copyright: Omnino Verlag, Berlin / 2018

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. 

Vorwort des Herausgebers

Frühjahr 2017. Ich bin in Hongkong unterwegs, in der türkisfarbenen Linie der MTR, der U-Bahn von Hong Kong Airport Richtung Hong Kong Central Station. Feierabendverkehr. Wir stehen dicht an dicht. Die Luft ist zum Schneiden. 

Meine Zeit hier geht wieder einmal ihrem Ende entgegen. Ein wissenschaftlicher Kongress. Kollegen aus der ganzen Welt. Für eine Woche haben wir uns in dieser turbulenten Metropole getroffen. Ich hätte nie damit gerechnet, ausgerechnet in Hong Kongs U-Bahn in eine Begegnung verstrickt zu werden, die mein Leben verändern würde. 

Der alte Mann neben mir liest. Im Stehen. Wie viele, die um diese Tageszeit U-Bahn fahren. Ich mustere ihn kurz. Ein gebildet aussehender Chinese. Er muss um die siebzig Jahre alt sein. 

Es gehört sich nicht, Menschen zu fixieren, denen man zufällig begegnet. In China nicht und anderswo auch nicht. Ich weiß das. Ich muss aber immer wieder einen Blick zu ihm hinüberwerfen. Wir stehen sicherlich schon dreißig Minuten nebeneinander. Er liest ein Buch in deutscher Sprache.

„Sprechen Sie Deutsch?“, frage ich ihn. Er lächelt und hält das Buch hoch. „Wege der Lebenskunst“ lese ich. „Und? Sprechen Sie Chinesisch?“ Seine Antwort ist freundlich. Das Lächeln bleibt. Sein Deutsch ist fast akzentfrei. Wir kommen ins Gespräch. 

Er lädt mich ein, eine Pause einzulegen und ein paar U-Bahn-Züge zu überspringen. „Trinken Sie einen Tee mit mir. Ich möchte mich in der Sprache meiner Mutter unterhalten.“ Wir steigen an einer weniger belebten Station aus. Finden einen freien Stehtisch. 

Wir sprechen über die politische Situation in Hongkong und in China. Ich erzähle ihm von Deutschland. Er interessiert sich, welche Philosophen deutsche Schüler in der Schule lesen. Er fragt nach, wie es in Hamburg aussieht, in der Stadt, die seine Mutter in der Nazizeit verlassen musste. Es ist ein angeregtes Gespräch. Nur wenn ich ihm eine Frage zu seinem Leben stelle, weicht er aus. Immerhin erfahre ich, dass seine Mutter in Hamburg einen chinesischen Geschäftsmann geheiratet hatte. Die Familie musste Deutschland kurz vor Kriegsbeginn Hals über Kopf verlassen und siedelte samt Großmutter und sieben Kindern nach Hong Kong über. In der Familie wurden Deutsch und Chinesisch gesprochen. Mein Gesprächspartner und dessen Geschwister wuchsen zweisprachig auf. 

Er hat mir immer noch nicht seinen Namen verraten. „Lassen Sie“, sagt er bestimmt. „Ich behalte meinen Namen für mich. Keine guten Zeiten für Hong Kong. Sie haben davon gehört. Die Zentralregierung hält Zusagen nicht ein. Freiheitsrechte unserer Stadt werden nicht gewahrt. Wer sich politisch engagiert, wird überwacht. Wir sind vorsichtig im Kontakt mit ausländischen Gesprächspartnern. – Lassen Sie sich dadurch nicht verstimmen!“, schließt er, als er meine Irritation bemerkt. 

Wir schweigen. Er lächelt. „Benutzen Sie einen anderen Namen. Alle Deutschen kennen ihn, wenn sie an Asien denken. Aus ‚chinesischen’ Restaurants: ‚Nasi Go Reng’.

Ich muss lachen. „Gut. So machen wir das. Herr Nasi Go Reng.“ 

Ich frage ihn nach dem Buch, das er in der U-Bahn gelesen hat. Mein Gesprächspartner wird offener. Er erzählt: Nach seiner Pensionierung als Geschäftsmann hat er angefangen, sich intensiv mit Weisheitslehren und Lebenskunst zu befassen. Schon seit Jahren sendet er einer Gruppe von siebzig Menschen jeden Tag über E-Mail oder später dann über Facebook Sprüche zu. „Das habe ich begonnen, als ich noch gearbeitet habe. Vor zwanzig Jahren. Kollegen kommen müde und unkonzentriert zur Arbeit. Vor allem die jungen. Tausende Verpflichtungen. Ausgelaugt sind sie. Finden keine Mitte für ihr Leben. Zu wenig Lebensglück. Nicht gut fürs Geschäft. Die sind nicht in sich selbst zu Hause. Das ist schlecht für sie. Und schlecht fürs Geschäft. Zu wenig Lust an der Arbeit. Zu wenig bei der Sache.“ 

Nasi Go Reng erzählt von seiner Großmutter. Sie war Buddhistin. Sie hat ihn aufgezogen. Die Mutter war Christin. Sehr fromm. In einer Freikirche. „Ich gehöre nicht zu einer Kirche. Nicht zu einem Tempel. Ich meditiere, jeden Tag eine Stunde. Gedanken aus dieser Stunde“ – er zögert – „wie sagen Sie? Widerfahrnisse? Ich schreibe das auf. Ein oder zwei Sätze. Ich schicke sie an andere, will sie unterstützen.“

Ich komme ins Nachdenken. Auch in meinem Lebensumfeld kenne ich viele Menschen, die ihre Lebensmitte verlieren. Die ihre Grenzen nicht finden können. Die es schwer haben, lebendigen und vertrauten Kontakt zu leben. Zu sich selbst und zu anderen. Das gilt für Kontakte am Arbeitsplatz, zum Beispiel – wie in meinem Fall – an der Universität. Viele sind beruflich so unter Druck, dass sie das Gefühl haben, sich gar nicht mehr entscheiden zu können, was ihnen persönlich wichtig ist.

Für viele übernehmen soziale Netzwerke die Aufgabe, Kontakt zu anderen lebendig zu halten. Menschen wollen Resonanz erfahren. Sie wollen sich nicht allein fühlen. Selbst auf dem Kurznachrichtendienst Twitter lese ich jeden Tag Beiträge, in denen keinerlei öffentlich interessante Informationen mitgeteilt werden, sondern Lebensgefühle zwischen Scham und Grandiosität, Trauer und Mut, Sorgen und Lebenslust. 

Mir kommt ein Einfall.

„Herr Nasi, können Sie sich vorstellen, Ihre Lebensweisheiten auch an ein deutsches Publikum zu schicken?“ Der alte Mann sieht mich zweifelnd an. 

„Ich möchte Ihnen etwas vorschlagen. Wie wäre das, wenn ich Ihnen meinen Twitter-Account zur Verfügung stelle. Sie schicken mir, solange Sie mögen, jeden Tag den Text, den Sie auch all den Menschen schicken, die Sie hier vor Ort mit Ihrer Weisheit bedenken. Das würde für Sie keine zusätzliche Arbeit bedeuten. Sie können mit den Zusendungen aufhören, wann immer sie wollen. Ich würde Ihre Texte unter dem Hashtag #spirituality veröffentlichen, so dass sie über den Kreis meiner Follower hinaus wahrgenommen werden – von allen, die sich davon ansprechen lassen wollen.“

Dieses Gespräch liegt jetzt ein Jahr zurück. Nasi Go Reng hat sich damals nicht auf eine Zusage festlegen lassen. Ich habe die Begegnung nie ganz vergessen, aber sie ist doch hinter vielen anderen Ereignissen verblasst.

Bis zu diesem denkwürdigen Frühstück am 16. September, ein halbes Jahr später also. Als ich den Rechner hochfahre, finde ich eine E-Mail von Nasi Go Reng vor. Kein Kommentar. Nur eine Botschaft: 

Lernt, ohne Scham unwichtig zu werden. Unwichtig werden schafft Freiheit.

Ich habe abgewartet. Ein paar Tage kam nichts Neues. Dann, zunehmend regelmäßiger und schließlich jeden Tag. Die Tweets waren zunächst 140 Zeichen lang. Ich habe, als die Länge der Tweets auf 280 Zeichen erhöht wurde, Herrn Nasi eine entsprechende Nachricht geschrieben. Dann wurden manche Tweets länger, aber längst nicht alle. Nasi Go Reng hat sich auch dann stärker an der kurzen Form orientiert.

Der letzte Tweet erreicht mich am 13. Dezember – einer der längsten aus der ganzen Serie: 

Wenn du dich elend fühlst, wenn du beschämt wirst, wenn sich die Welt gegen dich zu verschwören scheint, wenn du trauerst: Such dir einen sicheren Ort. Leb die Beziehungen, die dich tragen. Es gibt immer jemand, auf den Verlass ist.

Das war, ohne weitere Ankündigung und ohne nachträgliche Erklärung, die letzte Botschaft von Nasi Go Reng an mich – und damit an seine Leser*innen in Deutschland.

Ich habe lange überlegt, wie ich mit diesen fast 70 Lebensweisheiten umgehen kann. Ich sehe in ihnen zutiefst kluge und hilfreiche Ansagen. Sie gelten auch für Zeitgenoss*innen in unserer deutschen Gesellschaft, die von Stress, Versagensgefühlen, von Beschämung und Abschiedsfurcht geplagt sind. Mir sind – mit stärker distanziertem Blick – auch einige philosophische, humanistische und religiöse Traditionen deutlich geworden, die Herr Nasi Go Reng in seinen Botschaften lebendig gemacht hat – zwischen Buddhismus, christlicher Mystik und evangeliumsmäßiger Verheißung.

Ich habe mich entschieden, die Sprüche Nasi Go Rengs in einem Büchlein zu veröffentlichen und so einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Dieses Buch halten Sie jetzt in der Hand. Ich ergänze die Tweets von Nasi Go Reng durch Auslegungen und Meditationen, die den Blick für ihre tiefe Wahrheit schärfen – oder sie zumindest nicht verstellen mögen. 

Das Buch lebt nicht nur durch Texte. Kunstwerke von Martina Burandt laden zu Phantasiereisen ein. Diese Werke sind keine Illustration für die Texte. Es sind eigenständige Beiträge – für die Wahrnehmung der abgründigen Schönheit des Lebens. 

Es empfiehlt sich, nicht das gesamte Buch „in einem Rutsch“ zu lesen. Die Tweets Nasi Go Rengs und auch die Auslegungen und Meditationen beziehen sich durchweg auf den Alltag des Lebens. Wie der Alltag selbst sind sie oft redundant. Manches wiederholt sich, manches schon Bedachte wird in anderer Betonung und Färbung beleuchtet. Jede von Nasi Go Rengs Weisheiten kann ein Stück Proviant sein für ein neues, von inneren und äußeren Lasten stärker befreites Leben im Alltag. Der Proviant hält länger und wirkt heilsamer, wenn er in kleinen Portionen verzehrt wird. Der Leser, die Leserin sollte nicht mehr als ein paar Seiten am Tag zu sich nehmen. 

Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers
Die Tweets von Nasi Go Reng mit den Auslegungen von @tischlein3
Der liebevolle Blick
Die Leichtigkeit des Lebens
Der Augenblick der Dankbarkeit
Der Mittelpunkt des Lebens
Die Macht der Beziehung
Scham
Himmel und Hölle
„Selbstoptimierung“
Die Zeit. Der Alltag.
Das Geschenk
Das Geld, die Macht und das Ich
Konflikt und Sehnsucht nach Harmonie
Abschied und Trauer
Angst und Vertrauen
Schritte zur Befreiung
Das Ende – der Anfang
Dokumentation: Die Tweets von Nasi Go Reng
Dank

Die Tweets von Nasi Go Reng mit den Auslegungen von @tischlein3 

Der liebevolle Blick

Lass dich nicht klein machen. Vor allem: Mach dich nicht selbst klein. Du bist ein wunderbares Geschenk des Lebens. Wenn du das spürst, kannst du auch mit anderen wertschätzender umgehen.

Es ist wichtig, welche Selbstgespräche wir führen. Das geht allen so: Wir bewerten unser Handeln, unsere Einstellungen und Haltungen. Fast ständig. Wir beobachten uns. Unsere Wirkung auf andere: Wie ist mein Standing? Wie komme ich an? Werde ich wertgeschätzt? Und unsere Leistungen: Bin ich gut genug?

Es gibt verschiedene Stimmen in unserer Seele. Das hat nichts zu tun mit Persönlichkeitsspaltung. Manchmal wird von einem „inneren Team“ gesprochen: Unterschiedliche Botschaften, die wir uns selbst zurückmelden. Selten sind das ausgeprägte Sätze oder gar Argumente. Oft sind das knappe Resonanzen: Das schaffst du nie. Von nix kommt nix. Oder: Mach dich nicht kleiner als du bist.

Es ist heilsam, wenn diese Resonanzen positiv sind. Ermutigend. Wertschätzend. Es ist lebenswichtig, dass wir uns nicht selbst missachten und beschämen. Das ist entscheidend für den Erfolg unseres Handelns. Vor allem ist es entscheidend für unser Lebensgefühl.

Gerade in einer gesellschaftlichen Umgebung, in der fast alles nach Leistung bemessen wird, ist es nötig, die eigene Stimme warm und heilsam klingen zu lassen und ihr im Herzen Gewicht zu geben. Das gelingt leichter, wenn wir dieses innere Bild in unser Herz aufnehmen: Wir werden liebevoll angesehen. Wir können den liebevollen Blick imaginieren, auch gegen faktische Erfahrungen. Den liebevollen Blick von Menschen, die uns wirklich am Herzen liegen. Den liebevollen Blick vom Grund unseres Lebens, wie immer wir diesen Grund nennen: Von Gott. Von der energetischen Macht, die mich und alles Lebendige im Leben erhält. Vom Guten Sinn allen Lebens. Vom Schöpfer, der alles Lebendige schafft und trägt: Der Erhabene. Der Erbarmer. Von den tragenden Wahrheiten. Vom Sinn des Lebens. Die Namen dieser umfassenden guten Macht sind so vielfältig wie die Kulturen und Religionen in unserer Lebenswelt. So vielfältig, wie es Menschen gibt. Für jeden hat diese lebenstragende Macht ein unverwechselbares Gesicht. Die großen Religionstraditionen behaupten, dass das keine menschlichen Erfindungen sind, sondern dass ein Strom voller Liebe von außen auf uns zukommt und unser Leben umhüllt.

Wenn wir dieser Botschaft Glauben schenken, dann kann uns nichts mehr im tiefsten beschämen. Nichts kann uns mehr klein machen. Und wir können mit den anderen Menschen, mit denen wir leben, liebevoller, geduldiger und wertschätzender umgehen.

Du musst nicht alles allein schaffen. Du bist gut genug. Du kannst immer vertrauen, dass andere da sind, die dich unterstützen.

Woher kommt dieser innere Druck, immer gut sein zu müssen? Wie entsteht der innere Zwang, sich durch Leistung Daseinsrecht zu erkaufen? Immer besser werden zu müssen? Keine Frage: Die äußeren Zwänge sind da. Und sie sind mächtig. Wachstum. Optimierung. Qualitätsverbesserung. Das sind zwingende Regeln in allen Bereichen des Arbeitslebens. Vom Fließband bis zum Universitätshörsaal, vom Kindergarten bis zur Geschäftsleitung in einer Supermarktkette. Oft entsteht bei abhängig Beschäftigten die Phantasie: Wenn ich besser werde als andere, bin ich geschützt. Mein Job ist dann sicher. Ich werde den Aufstieg in eine bessere Gehaltsklasse schaffen. In eine angesehenere soziale Position. Allzu oft werden solche Hoffnungen bitter enttäuscht. Betriebsbedingte Kündigungen machen vor „Leistungsträgern“ nicht halt, wenn die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens dies erfordert.

Die äußeren Zwänge sind da. Die entscheidende Frage ist: Welchen Platz räume ich ihnen in meinem Herzen ein? Will ich, dass mein gesamtes Alltagsleben davon bestimmt wird? Will ich mein Herz daran hängen? Das Herz wird leichter, wenn ich diese Fragen kläre. Ich werde spüren, dass die Wahrheit meines Lebens anders ist. 

Ich lebe, weil ich geliebt werde. Mein Leben ist aus Liebe entstanden. Und ich kann nur weiterleben, jeden Tag, weil ich liebevoll und mit zärtlichem Blick angesehen bin. Ich kann diesem inneren Bild in meinem Herzen Raum schaffen. Sicher: Oft genug steht das gegen das anscheinend Offensichtliche. Aber es ist heilsam. 

Gegen den Augenschein: Hier liegt die Wahrheit meines Lebens. Dies ist der Ort, aus dem ich alltäglich Kraft gewinne. Wenn ich dieser Wahrheit in meinem Herzen Raum schaffe, verlieren äußere Zwänge ihre Macht. Sie sind nicht alles im Leben. Ich kann wahrnehmen, dass ich nicht allein bin. Andere sind da, auf die ich mich verlassen kann. Ich bedeute anderen etwas. Ich kann ihnen etwas geben. Ich kann mich darauf verlassen, dass sie für mich da sind, wenn ich das brauche.

Ich bin immer schon gut genug, weil ich von meinem Lebensgrund aus mit einem zärtlichen Wärmestrom umhüllt bin. Ich bin immer schon gut genug, weil ich zärtlich und liebevoll angesehen werde. Wenn ich dieser Lebensgewissheit vertraue, verändert sich mein Leben. Ich kann neu, freier, risikofreudiger leben. Mit anderen. Mit mir selbst. 

Mach dich nicht selbst klein, zieh dich nicht zurück, wenn du gemocht wirst. Du kriegst innere Stärke geschenkt durch den liebevollen Blick, der dich von deinem Lebensgrund her erreicht. Halte stand, misch dich ein. Du kannst es.

Das ist schon eigenartig. Viele Menschen können nur schwer aushalten, wenn sie die Erfahrung machen: Ich werde gemocht. Ich erfahre Wertschätzung. Ich werde geliebt.