Umtausch nicht vorgesehen - Alison Kent - E-Book
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Umtausch nicht vorgesehen E-Book

Alison Kent

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Beschreibung

3 Romane in einem Band

Gefühlvolle Romances mit Esprit und Herz - dafür stehen die amerikanischen Bestsellerautorinnen Alison Kent, Janelle Denison und Jacquie D’Alessandro. Im vorliegenden Band erzählen sie uns drei sinnlich-besinnliche Weihnachtsgeschichten - die ideale Lektüre für kalte Tage.

Schürzenjäger
Alison Kent

Der Weihnachtsmann hat ihren größten Wunsch erfüllt: Nur mit einer Schürze bekleidet, steht Claires Traummann am Herd und kocht für sie. Das muss doch Liebe sein, denkt Claire, bis sie erfährt, dass Randy alles für sie tut, was mit Geld zu bezahlen ist.
Reingeschneit!
JACQUIE D'ALESSANDRO

Eric und Jessica genießen die kuschelige Idylle in den verschneiten Bergen Neuenglands. Bis Erics Familie den Frieden unsanft stört. Sie findet, Jess ist nicht die Richtige für ihren Sohn. Eric platzt der Kragen, und er reist wütend ab. Allein.

Falsch gewettet, Darling
JANELLE DENISON

Eine schnöde Krawatte ist genau das richtige Geschenk für den Möchtegern-Playboy Christian. Zumindest, wenn an ihr eine freche Anleitung für heiße Fesselspiele hängt. Amanda findet den anonymen Scherz genial, und ahnt nicht, dass er so anonym gar nicht ist.

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Seitenzahl: 306

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Umtausch nicht vorgesehen

Alison Kent

Schürzenjäger

Aus dem Amerikanischen von Christian Trautmann

_______________________

Jacquie D’Alessandro

Reingeschneit!

Aus dem Amerikanischen von Anke Laumann

_______________________

Janelle Denison

Falsch gewettet, Darling

Aus dem Amerikanischen von Christiane Bowien-Böll

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der Harlequin Enterprises GmbH,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Geschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright dieser Ausgabe © 2014 by MIRA Taschenbuch

in der Harlequin Enterprises GmbH

Titel der nordamerikanischen Originalausgaben:

Luv U Madly

Copyright © 2005 by Mica Stone

Holiday Inn Bed

Copyright © 2007 by Jacquie D’Alessandro

He’d Better Watch Out

Copyright © 2006 by Janelle Denison

erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

Published by arrangement with

HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln

Redaktion: Claudia Wuttke

Titelabbildung: pecher und soiron, Köln

ISBN eBook 978-3-95576-363-3

www.mira-taschenbuch.de

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eBook-Herstellung und Auslieferung:

readbox publishing, Dortmund

www.readbox.net

Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder

auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich

der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Alison Kent

Schürzenjäger

Aus dem Amerikanischen von Christian Trautmann

1. KAPITEL

Claire Braden konnte sich nicht daran erinnern, an irgendeinem Ort, an dem sie in ihren einunddreißig Jahren gelebt hatte, kurz vor Weihnachten jemals so eine Hitze erlebt zu haben. Was hatte sie nur dazu getrieben, ausgerechnet nach New Orleans zu ziehen?

Die Temperatur war unerträglich, wobei nicht die Hitze das Schlimmste war, sondern vor allem die drückende Luftfeuchtigkeit. Es war so schwül, dass sie am liebsten nackt durch ihr Reihenhaus gegangen wäre und ihren Kopf in den Kühlschrank gesteckt hätte.

Eigentlich war es Sünde, im Dezember die Klimaanlage einzuschalten. Trotzdem hätte Claire es getan – wenn das Ding nicht kaputt gewesen wäre. Und ihr war die Vorstellung zuwider, vor dem Einsetzen der heißen Jahreszeit im Mai Geld für die nötige Reparatur auszugeben.

Schon bald würde es wieder kühler werden, daran glaubte sie fest. Außerdem stand Weihnachten vor der Tür, und bestimmt hatte der Weihnachtsmann schon ihren Wunschzettel erhalten.

Die Klimaanlage. Die Kooba-Umhängetasche in Pflaumenblau, bitte. Zehn zusätzliche Stunden jeden Tag. Zehn Pfund weniger auf den Hüften. Oh, und eine Affäre mit dem Typen von Nummer 13 in der Court du Chaud, dessen Balkon schräg gegenüber von ihrem lag.

Der erste Wunsch war praktischer Natur, eine Notwendigkeit, kaum ein richtiges Weihnachtsgeschenk; der zweite eine Belohnung, die sie sich gönnen würde, sobald sie dem derzeitigen Kunden ihrer Imageberatung die Rechnung geschickt hatte. Der dritte Wunsch war ein Hirngespinst, und der vierte – ein reines Aufbegehren gegen ihre Gene.

Der fünfte Wunsch war etwas Besonderes, Unerwartetes, das sie zwar nicht unbedingt brauchte, aber herbeisehnte. Und das außerdem ihr tiefes Verlangen stillen würde.

Sie schloss die zum Hof hin liegende Eingangstür auf und betrat den Flur ihres Reihenhauses. Die schwüle Hitze war nichts im Vergleich zu der Wirkung, die ihr neuer Nachbar auf ihre Gemütsverfassung hatte.

Seit zwei Jahren wohnte sie nun im Court du Chaud, kannte aber nur wenige Mitbewohner. Es hätte noch länger gedauert, ihr Imageberatungsbüro zu etablieren, wäre Claire nicht auf Empfehlungen bekannter Unternehmen, für die sie gearbeitet hatte, nach New Orleans gekommen.

Die vielen Stunden, die sie in die Arbeit steckte, ließen ihr kaum Zeit, um sich mit netten Typen zu einem Date zu verabreden oder neue Freunde kennenzulernen. So gern sie auch unter Leute ging – ohne ausreichenden Schlaf konnte sie ihr hohes Arbeitstempo nicht durchhalten.

Eine Bekanntschaft hatte sie jedoch gemacht, und zwar mit Perry Brazille, die auf der anderen Seite des Innenhofes wohnte. Mit ihr frühstückte Claire oft zusammen im Café Eros, einem zweistöckigen Lokal am Eingang des Innenhofes. Dort tranken sie meistens Kaffee, teilten sich eines der gehaltvollen Kuchenstücke und klagten einander ihr Leid. Denn ihr beider Liebesleben war eher trostlos.

Im Café hatte Claire genug Tratsch aufgeschnappt – hauptsächlich von Madame Alain, dem Klatschmaul aus dem Court du Chaud –, um zu wissen, dass ihr neuer Nachbar genau der Richtige für eine heiße Affäre wäre.

Er hatte sein Reihenhaus bar bezahlt, fuhr einen teuren Importwagen, trug Maßanzüge und hatte eine unwiderstehliche erotische Ausstrahlung.

Allerdings war es eher untypisch für Claire, sich von derartigen Äußerlichkeiten beeindrucken zu lassen. Schließlich wusste sie als Imageberaterin am besten, was sich hinter einer ansprechenden Fassade alles verbergen ließ.

Tatsächlich verpasste sie sich bei jeder Gelegenheit einen neuen Look, als könnte die richtige Kombination von Haarfarbe und Frisur sie von ihrer Unzufriedenheit ablenken.

Aber ihr Nachbar war sexy und athletisch wie ein griechischer Gott. Und es gab eben nun einmal Zeiten, da zählte nichts anderes. Zeiten wie diese, wenn Weihnachten näher rückte und sie absolut nicht darauf scharf war, das Fest allein zu verbringen.

Nachdem sie ihre Prada-Pumps weggekickt hatte, zog sie ihre Strumpfhose aus und warf sie zusammen mit der Handtasche und ihrem dunkelblauen Blazer auf das dick gepolsterte Sofa, das orientalisch rot und gold gemustert war. Dann ging sie in die Küche, um sich ein großes Glas Eistee zu holen.

Die weiße Bluse über ihrem elfenbeinfarbenen Camisole aus Seide aufgeknöpft, schnappte Claire sich ihren ledernen Aktenkoffer, in dem ihre Post steckte. Dann ging sie nach oben und in ihr Schlafzimmer. Seufzend öffnete Claire die Balkontür und trat hinaus.

Der Ventilator, dessen Blätter aus Bambusrohr bestanden, bewegte die schwüle Luft nur träge. Claire setzte sich in einen der Sessel, die um den Tisch aus Glas und Gusseisen standen. Sie legte die Füße auf einen weiteren Sessel und warf ihre Tasche auf den dritten. Es dauerte nicht lange, die Post auszusortieren.

Flyer, Kataloge, Postkarten und Werbezettel kamen auf einen Stapel, das alles wanderte in den Müll. Rechnungen steckte sie in ihren Terminplaner, genau wie ihre Tickets für das Konzert der Black Eyed Peas im März. Danach blieben ein halbes Dutzend Weihnachtskarten übrig, die Claire gemütlich bei einem kühlen Getränk las.

Drei waren von Windy, Tess und Alexandra, ihren engsten Freundinnen. Sie hatten zusammen an der University of Texas studiert, verbrachten nach wie vor ihren Urlaub gemeinsam und schrieben sich jedes Jahr zu Weihnachten.

In diesem Jahr hatte Claire bisher nicht einmal die Zeit gefunden, Weihnachtskarten für ihre Freundinnen zu kaufen, geschweige denn, welche zu schreiben und abzuschicken.

Das war eine echte Schande, weil es sie immer aufmunterte, die handgeschriebenen Karten ihrer Freundinnen zu lesen, auch wenn sie mindestens einmal pro Woche mit ihnen telefonierte und ihnen noch öfter E-Mails schickte.

Beim Anblick der Texte sah Claire ihre Freundinnen und deren schrullige Angewohnheiten regelrecht vor sich – Windy, die beim Schreiben an ihren Haarspitzen zupfte, Tess, die immer einen bestimmten Kugelschreiber benutzte, und Alex, die schrieb, während sie am Computer saß, in ein erotisches Rollenspiel vertieft ...

Claire seufzte. Gleich am nächsten Morgen würde sie Karten besorgen. Für ihre Freundinnen und ihre Familie. Sogar für die wenigen Nachbarn, die sie kennengelernt hatte: Chloe, der das Café gehörte, würde sie eine Karte schicken. Und Josie, die Sozialarbeiterin aus Nummer sechzehn. Außerdem natürlich Perry, die ebenso besessen zu arbeiten schien wie sie selbst.

Hm, vielleicht würde sie sogar dem Objekt ihrer Begierde eine Weihnachtskarte unter der Tür durchschieben. Ihn angemessen willkommen heißen. Ihn auf einen Drink einladen. Sich kurz und heftig mit ihm bekannt machen.

Als er seine Balkontür aufdrückte, zwang Claire sich, nicht aufzusehen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf ihren Eistee und die restliche Post. Vermutlich hatte er sie noch kein einziges Mal hier draußen angetroffen, wenn sie wirklich gut aussah. Und die Hitze machte es jetzt nicht gerade besser. Bei der Vorstellung, was er zu sehen bekommen würde, falls er herüberschaute, hätte Claire am liebsten genervt aufgestöhnt.

Andererseits hatte sie am Wochenende eine fantastische Pediküre und Wellnessbehandlung genossen. An ihrem Körper, den ihre luftige Bluse angenehm umschmeichelte, war an den entscheidenden Stellen kein störendes Härchen mehr zu entdecken.

Ihr blonder Haarknoten im Nacken war leider nicht mehr so elegant wie noch an diesem Morgen. Die Luftfeuchtigkeit hatte ihren Tribut gefordert; ein paar Strähnen hatten sich aus dem Knoten gelöst. Warme Luft, die aus dem Schlafzimmer drang, wehte Claire nun ins Gesicht, was ihre laszive Stimmung noch verstärkte.

Ihr Camisole klebte ihr an der Haut, darunter zeichneten sich die Körbchen ihres BHs ab. Der Gesamteindruck dürfte eher dem eines Models aus einem Männermagazin als dem einer Imageberaterin gleichen, was jedoch auch besser zu ihrem Plan passte. Claire würde sich auf eine heiße Weihnachtsaffäre einlassen.

Provokant erotisches Auftreten war nicht ihr Stil. Sie mochte es subtiler – ein bisschen Haut zu zeigen war ihrer Ansicht nach wirkungsvoller als völlige Nacktheit.

Sie fand es jedenfalls viel aufregender, einen verstohlenen Blick auf die Brust eines Mannes mit offenem Hemdausschnitt zu erhaschen, als einen Typen mit Sixpack und in hautengen Radlershorts zu beobachten. Sinnlicher Sex-Appeal machte sie mehr an als pures männliches Testosteron.

Während ihr diese Dinge durch den Kopf gingen, spürte sie, wie ihr Nachbar sie musterte. Sie nahm die Füße vom Stuhl und griff nach ihrem Aktenkoffer. Dabei verrutschte ihre Bluse für den Bruchteil einer Sekunde, sodass ihr Camisole zum Vorschein kam.

Dann stand sie auf und bückte sich, um ihren Terminplaner und die noch nicht zu Ende gelesenen Karten in den Aktenkoffer zu stecken. Dadurch gewährte sie ihrem Nachbarn einen großzügigen Einblick in ihr Dekolleté.

Nachdem das erledigt war, nahm sie ihr Glas Eistee, trat an das Balkongeländer und sah auf die bunten Lichter am Tannenbaum im Hof herunter. Claire ließ ihrer Fantasie freien Lauf. Sie malte sich aus, wie ihr Nachbar hinter ihr stand und sie die Wärme seines muskulösen Körpers spürte.

Sie träumte von der Berührung seiner starken Hände, mit denen er ihre nackten Arme streichelte. Ein Schauer durchlief sie, ihre Brustwarzen richteten sich auf. Sie trank einen Schluck Eistee. Ein Tropfen Kondenswasser vom Glas fiel auf ihren Hals, verschaffte ihr jedoch keinerlei Kühlung. Denn als Claire sich umdrehte, um hineinzugehen, machte sie den großen Fehler, zum Balkon des heißen Nachbarn hinüberzusehen.

Er stand am Türrahmen, die Hände in den Taschen seiner dunklen Anzughose. Seine Krawatte hatte er gelockert, die Ärmel seines weißen Hemdes waren hochgekrempelt. Seine Brust hob und senkte sich schwer, sicher pochte eine Ader an seinem Hals. Mit der angespannten Miene und der Haltung sah er aus wie ein Mann, der sich nur mühsam beherrschte.

Claire vergaß zu atmen. In diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, nie wieder Nahrung oder Sauerstoff zu brauchen. Nur ihn. Sie würde nur noch ihn brauchen. Die Vorstellung, dass sie, selbstständig und unabhängig, wie sie war, einen Mann für irgendetwas brauchte, machte sie benommen.

Vor allem da es sich um einen Mann handelte, den sie nicht einmal kannte.

Randy hatte nicht vorgehabt, so lange im Büro zu bleiben. Zwar machte er schon seit Wochen Überstunden, doch den heutigen Abend hatte er zur Abwechslung einmal wieder für sich haben wollen.

Er wollte nach Hause fahren, sich einen Drink einschenken und auf den Balkon gehen, um abzuwarten, ob sie wieder herauskam – so wie gestern. Ob es erneut zwischen ihnen knisterte? Beim letzten Mal hatte er beinah weiche Knie bekommen.

Sie tauchte nicht jeden Abend auf, doch in letzter Zeit schienen die Hitze und der Weihnachtsbaum unten im Hof sie öfter nach draußen zu locken.

Die Blätter ihres Ventilators bewegten sich langsam und sorgten nur für einen leichten Luftzug. Das wusste er, weil sein Ventilator dasselbe tat. Das schwüle Wetter war erschöpfend.

Die Lichter am Weihnachtsbaum waren ihm nur aufgefallen, weil sie sie betrachtete und weil sie ihr hellblondes Haar glänzen ließen, es schimmerte wie Edelsteine. Und dann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht, das jedoch nie ihre Augen erreichte.

Sie wirkte nicht direkt traurig, eher konzentriert, als hätte sie keine Zeit für Ablenkungen, egal welcher Art. Das faszinierte ihn, denn es erinnerte ihn sehr an sich selbst.

Er hatte zufällig Klatschgespräche mit angehört und erfahren, dass ihre Klimaanlage kaputt war. Seine Nachbarin mochte zwar darunter leiden – ihm gefiel es, wie erhitzt und zerzaust sie aussah. Sie war eine Frau, bei deren Anblick er nicht nur an schnellen, wilden Sex dachte.

Am vergangenen Abend hatte er sie wie gebannt beobachtet und das Für und Wider ihrer Wohnungen abgewägt. Bei ihm würde es kühle Laken und Gänsehaut geben. Bei ihr warme Haut an erhitzter Haut. Die Entscheidung fiel ihm leicht. Er musste nur noch einen Weg hinein finden.

Sein Reihenhaus war vom Vorbesitzer renoviert worden und bestand im unteren Stockwerk nur noch aus einem einzigen großen Raum, im oberen aus einem Loft. Er ging zur Kücheninsel und warf die Post, die er beim Hereinkommen vom Fußboden aufgehoben hatte, auf die Arbeitsfläche. Anschließend nahm Randy ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank.

Dann griff er nach der Hauptfernbedienung für den Raum und schaltete die Ecklampe und den Fernseher ein, bevor er sich der Post widmete.

Als sein Blick auf einen roten Umschlag ohne Briefmarke und Adresse fiel, hielt er interessiert inne. Vom Format her passte in den Umschlag eine Karte, eine Einladung vielleicht. Das Kuvert war nicht zugeklebt.

Neugierig stellte er sein Bier auf die Arbeitsfläche aus schwarzem Marmor, zog die Karte aus dem Umschlag und las.

Es sieht vielleicht sehr nach Weihnachten aus, aber es fühlt sich eher an wie der vierte Juli. Ich habe Ventilatoren. Ich habe Eis. Lust, beides mit mir zu teilen? Ich werde die Tür offen lassen. Sagen wir, um zehn heute Abend? Nichts Festes und keine Fragen, so wäre es mir übrigens am liebsten.

Heiß rauschte das Blut durch seine Adern. Er las die Karte ein zweites und ein drittes Mal, ehe er sich besann. Hastig sah er auf die Uhr.

Halb neun. Ihm blieb noch Zeit, um zu duschen, sich zu rasieren und umzuziehen – und eine Flasche Wein auszusuchen. Nichts Festes, keine Fragen. Was genau sollte das bedeuten? Nun, fürs Erste beschloss er, auf diese Bedingungen einzugehen.

Aber nur fürs Erste.

Claire stand auf ihrem Balkon und betrachtete die funkelnden Lichter am Weihnachtsbaum unten im Hof. Als sie zuletzt im Schlafzimmer auf die Uhr gesehen hatte, war es fünf Minuten nach halb zehn gewesen.

Sie hatte sich vorgenommen, fünfundzwanzig Minuten lang immer wieder langsam bis sechzig zu zählen, überlegte es sich jedoch anders – nachdem sie sich gleich beim ersten Mal verzählt hatte.

Wird er kommen oder nicht?

Er will mich, er will mich nicht.

Sie hatte die Karte noch auf dem Parkplatz des Geschenkeladens geschrieben, in dem sie nach der Arbeit eingekauft hatte. Dann hatte Claire die Einladungskarte schnell durch seinen Briefschlitz geschoben, bevor ihr Zweifel kommen konnten.

Sie hätte zuerst die Karten an ihre Freundinnen schreiben und sich deren Reaktionen auf ihren Plan, der so völlig untypisch für sie war, vorstellen sollen. Claire, die Vernünftige, Praktische und Langweilige.

Stattdessen hatte sie sich von einem attraktiven und supererotischen Mann hinreißen lassen, wohl wissend, dass sie damit einem Mythos aufsaß: Schönheit war nicht nur oberflächlich. Natürlich kam das vor. Aber wie groß war die Chance dafür?

Ihrer Erfahrung nach war sie eher gering. Die gut aussehenden Männer, die sie kannte, wussten auch, dass sie gut aussahen – und prahlten damit. Das war ziemlich abschreckend und abstoßend. Und es erinnerte Claire immer wieder daran, dass sie, um den Richtigen zu finden, die Augen schließen und ihr Herz öffnen musste.

Sie dachte noch über das Machogehabe einiger ihrer Bekannten nach und darüber, wie wenig anziehend es war. Da hörte sie, wie ihre Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde.

Ihr stockte der Atem. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Nervös schloss sie die Augen und lauschte, glaubte jedoch, die näher kommenden Schritte auf der Treppe eher zu spüren als zu hören.

Ihr dunkelblaues Kostüm, das sie bei der Arbeit getragen hatte, hatte sie nach einem kühlen Bad mit Zitronenduft und einer noch kälteren Dusche gegen ein hauchdünnes gelbes Trägerkleid eingetauscht. Das sich jetzt an den falschen Stellen zu eng anfühlte und sie zum Schwitzen brachte.

Zumindest versuchte sie, sich das einzureden, obwohl sie genau wusste, dass der Grund dafür die erotische Stimmung war. Und es lag daran, dass sie trotz geschlossener Augen funkelnde Lichter sah, die nichts mit Weihnachten zu tun hatten.

Erst als er auf den Balkon trat, schaute sie wieder in den Hof hinunter. Sie drehte sich nicht um, sondern lauschte nur dem leisen Klirren der Gläser auf dem Tisch, dem dumpferen Geräusch, mit dem eine Weinflasche abgestellt wurde.

Selbst als er hinter Claire trat und seine Nähe ein Prickeln auf ihrer Haut auslöste, hielt sie den Blick nach vorn gerichtet und nahm die Hände nicht vom Balkongeländer. Sie hatte das Gefühl, sich festhalten zu müssen, um sich nicht ganz in der aufregenden Anonymität des Abenteuers zu verlieren, in das sie ihn zog.

Er kam noch näher, sodass sie seine Körperwärme fast schon zu spüren meinte. Eine knisternde Spannung lag in der Luft. Als sich der sexy Mann weiterbewegte, fiel sein Schatten auf sie.

Das Atmen fiel ihr schwer. Sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Er legte ihr die Hände auf die Schultern, drückte sie und flüsterte ihr ins Ohr: “Ist es das, was du willst?”

War es das, was sie mit ihrer Einladung bezweckt hatte? Ja. Hatte sie damit gerechnet, derartig nervös zu sein? Nein. War es insgesamt das, was sie wollte?

Sie nickte und antwortete leise: “Ja.”

Er ließ seine Hände an ihren nackten Armen bis zu ihren Handgelenken hinuntergleiten und massierte sanft ihre Handflächen mit seinen Daumen.

“Dass du nichts Festes willst, verstehe ich. Aber keine Fragen?”

“Ich will eben nicht reden.” Sie wollte ihn als Liebhaber kennenlernen, nicht als Freund. Sie verhielt sich so, wie Männer es seit Ewigkeiten taten – sie sah in ihm einfach einen Menschen, mit dem sie heißen Sex haben wollte, ein Lustobjekt.

“Und warum tust du es dann?”, flüsterte er.

Gute Frage. Claire gab ihm die sehr einfache, ehrliche Antwort: “Weil ich nicht weiß, wie ich anfangen soll.”

2. KAPITEL

Ihre Antwort war kaum mehr als ein Flüstern und alarmierte ihn.

Was für eine Frau war Claire Braden? Randy kannte ihren Namen, seit er von ihren Problemen mit der Klimaanlage gehört hatte. Dass sie ihm einerseits diese eindeutige Einladung schrieb, dann aber das reinste Nervenbündel war, als er sie tatsächlich annahm, irritierte ihn.

Er verschränkte seine Finger mit ihren, drückte sie sanft an sich und atmete den Duft ihres Parfüms ein. Es war ein lebendiger, intensiver Duft, der ihn beinah erschauern ließ.

“Wir können mit einem Glas Wein beginnen”, schlug er vor, da er ihre Nervosität spürte und seine Selbstbeherrschung hart auf die Probe gestellt wurde.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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