Unnützes Basketball Wissen - Moritz Wollert - E-Book

Unnützes Basketball Wissen E-Book

Moritz Wollert

0,0
9,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ganz klar: Basketball ist der coolste Sport der Welt. Nicht nur, dass er Superstars wie LeBron James oder Kobe Bryant hervorgebracht hat. Kaum eine andere Sportart ist so dynamisch und schnell, abwechslungsreich und athletisch. Ob NBA, WM, EM oder Olympia – Basketball zieht Millionen von Fans in die Hallen und vor die Bildschirme. Dieses Buch versammelt allerlei Erstaunliches aus mehr als 130 Jahren Basketballgeschichte, verblüffende Rekorde und Anekdoten, auch von deutschen Stars wie Dirk Nowitzki, Dennis Schröder oder Franz Wagner. Erfahren Sie, ohne welches Obst es die Sportart vermutlich nie gegeben hätte, warum Michael Jordans Talent beinahe unentdeckt geblieben wäre und welcher Superstar 100 Punkte in einem einzigen Spiel gemacht hat. Mit diesem Unnützen Wissen bekommen Sie mit Sicherheit keinen Korb.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 144

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buchvorderseite

Titelseite

 

Moritz Wollert

Unnützes

Basketball

wissen

Die beeindruckendsten Fakten rund um die NBA und den coolsten Sport der Welt

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und [email protected]

Wichtiger Hinweis Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe1. Auflage 2025© 2025 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbHTürkenstraße 89 80799 MünchenTel.: 089 651285-0

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Redaktion: Susanne SchleußerUmschlaggestaltung: Isabella DorschUmschlagabbildungen und Abbildungen Innenteil: Adobe Stock/Balint Radu, Julisart, halwani, Natalia, SportArtGameSatz: abavo GmbH, BuchloeeBook: ePUBoo.com

ISBN druck 978-3-7423-2852-6ISBN ebook (EPUB, Mobi) 978-3-7453-2637-6

 

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.deBeachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.muenchner-verlagsgruppe.de

Inhalt

Inhalt

Vorwort

1st Quarter

Hoops-Historie

2nd Quarter

Funny Fadeaways

3rd Quarter

Körbe und Kuriositäten

4th Quarter

Box Scores & beyond

Overtime

From the Parking Lot

Über den Autor

Vorwort

Es gibt eine ganze Menge guter Gründe, warum Basketball auf der ganzen Welt so beliebt ist, warum es ein echtes, globales Spiel ist. Da wären die großen Stars, von Michael Jordan über Dirk Nowitzki bis hin zu Nikola Jokić, die Jung wie Alt in ihren Bann zogen und ziehen. Da wäre der oftmals dramatische Spielverlauf, mit seinem abwechslungsreichen Charakter, seinen zahlreichen Punkten und oft spektakulären Highlights, die mittlerweile Nacht für Nacht via Internet über den gesamten Erdball ausgestrahlt werden. Da wäre sicherlich auch dieser wunderschöne, magische Klang des dumpfen Prellens eines Balls, dem Millionen von Menschen nicht nur gerne zuhören, sondern damit auch selbst ihre Freizeit gestalten. Ganz egal ob in der Halle, auf dem Freiplatz oder in der Garageneinfahrt.

Aber letztendlich sind es wohl auch die vielen kleinen Geschichten, die das Spiel über mehr als ein Jahrhundert geschrieben hat und immer noch schreibt, die bei den Menschen im Gedächtnis bleiben. Sie laden zum Träumen, zum Staunen oder auch zum Schmunzeln ein. Dieses Buch möchte von einigen dieser Anekdoten erzählen und vielleicht noch einen klitzekleinen Grund mehr liefern, um die wunderschöne Sportart Basketball zu lieben. Verdient hat sie es allemal!

1st Quarter

Hoops-Historie

Ein Kanadier, ein paar Enten und die große Idee

Dass die Kanadier Eishockey erfunden oder zumindest populär gemacht haben, liegt aus heutiger Sicht und mit dem Wissen um ihre Liebe zu jenem Sport auf der Hand. Aber Basketball? Tatsächlich müssen selbst eingefleischte Amerikaner zugeben, dass ihr uramerikanisches Spiel mit dem orangefarbenen Leder von jemandem von north of the border erdacht wurde. Dieser damals junge Mann hörte auf den Namen James Naismith und stammte aus dem kleinen Almonte im heutigen Ontario.

Der frisch gebackene Professor arbeitet Ende 1891 an der International Young Men’s Christian Association (YMCA) Training School in Springfield, Massachusetts, als ein ungewöhnlich strenger Winter Neuengland heimsucht und etliche Outdoor-Aktivitäten – unter anderem die für die männlichen Studenten des Colleges – komplett zum Erliegen bringt. Es stellt sich heraus, dass Exerzieren oder Aerobic-Kurse den Lausbuben als Auslastung nicht wirklich genügen und sie aus Langeweile so allerlei Unsinn veranstalten. Dementsprechend soll Naismith eine Beschäftigung erfinden, die das Schulinventar, die Knochen der Studenten und die Nerven seines Vorgesetzen Luther Gulick schonen. Der umtriebige Pädagoge erinnert sich an ein Spiel aus seiner Jugend namens duck on a rock. Die »Ente« ist dabei ein Stein, den man unter anderem mithilfe kleinerer Steine von einem Baumstumpf herunterschießen muss. Ein Wurf auf ein Ziel, eine Prise Rugby, etwas Fußball und ein paar kleine Ergänzungen aus anderen Sportarten, dann alles im Geiste noch einmal umrühren und fertig ist Naismiths Rezept für den Basketball, oder Basket Ball, wie er seine Erfindung zuerst noch nennt.

Am Anfang kommt es knüppeldick

Am 21. Dezember 1891 ist es dann endlich so weit: Ein nervöser James Naismith wartet in der alten Sporthalle der YMCA School am Springfielder Winchester Square, um Basketball zum ersten Mal das Licht der Welt erblicken zu lassen. Links wie rechts hängen Pfirsichkörbe an der holzgetäfelten Balustrade, etwas anderes hatte der Hausmeister gerade nicht auf Lager.

Auch seinen ursprünglichen Zweck zur Beruhigung der testosterongeschwängerten Schülerschaft erfüllt das Spiel zunächst nicht. Denn nach dem ersten Tip Off der Geschichte entwickelt sich ein fürchterliches Hauen und Stechen mit etlichen blauen Augen, einer ausgekugelten Schulter und einem bewusstlosen Spieler. Obendrein gelingt den Studenten durch William Chase gerade mal ein einziger Korberfolg. Warum die ganze Geschichte doch Zukunft hat, zeigt sich aber in den Gesichtern der jungen Athleten: Sie strahlen nach dem Abpfiff über beide Ohren, so viel Spaß hat ihnen die neuartige Sportart gemacht, und sie fragen sofort, wann denn das nächste Mal gespielt werden könne.

Neun gegen neun und mehr

Die ersten Gehversuche des Basketballs unterscheiden sich noch wesentlich von dem Spiel, wie man es heute kennt. Ein Team bestand meistens aus neun Spielern, wobei die Akteure abenteuerliche Positionen besetzten wie die des home man, der sich unter dem eigenen Korb positionierte, oder des goalkeepers (»Torwart«), der mit zwei Guards eine Verteidigungsreihe bildete. Es war aber auch durchaus möglich, mit bis zu 40 Spielern das Spielfeld zu bevölkern. So schrieb unter anderem Erfinder Dr. James Naismith in einem 1892 veröffentlichten Artikel für die Schulzeitung The Triangle, dass er neun Spieler zwar als optimale Teamgröße favorisiere, aber auch einen Zusammenhang zwischen mehr Spielern und mehr Spaß sehen würde. Baldige Rufe nach einer Reduzierung der Mannschaftsstärke wurden von etlichen Basketballexperten der damaligen Zeit kritisch gesehen, hatten letztendlich aber nach ihrer Umsetzung doch einen merklich positiven Effekt auf den Spielverlauf. Ebenso dauerte es eine Weile, bis sich heute essenzielle Regeln wie die für das Dribbling etablierten. Es entstand mehr oder minder durch Zufall, als in die Ecke gedrängte Spieler den Ball eine kurze Distanz in die Luft warfen, um ihn dann in aussichtsreicherer Position wieder aufzunehmen.

Das erste Profiteam

In den Anfangsjahren verbreitete sich Basketball vor allem durch die in den USA verteilten Zentren der Young Men’s Christian Association, einer oft mit YMCA abgekürzten christlichen Jugendorganisation, die nicht wenigen aufgrund der berühmten Song-Hommage durch die Village People ein Begriff sein dürfte. Für sie erfüllte der Basketball als geselliges Turnhallenspektakel noble Ziele, vermittelte das Spiel doch Teamwork, körperliche Ertüchtigung und Fair Play. Von Profitum dagegen hielten die Verantwortlichen damals überhaupt nichts, Geld würde den Sport in ihren Augen korrumpieren und pervertieren. Eine Meinung, die schon bald zu Reibungen mit dem typisch kapitalistischen Unternehmergeist in den USA führte.

In Trenton im Bundesstaat New York führten diese Meinungsverschiedenheiten 1896 zur Abspaltung der lokalen YMCA-Mannschaft von der Dachorganisation. Angeführt von Kapitän Fred Cooper und Starspieler Al Bratton machten sich zehn junge Männer auf, um unter dem Namen Trenton Nationals eigenes Geld mit ihrem geliebten Sport zu verdienen. Bald füllten die mit dicken, gepolsterten Wollstutzen ausgerüsteten Neu-Profis die altehrwürdige Masonic Hall im Stadtzentrum mit Hunderten von Zuschauern und begeistern im ersten cage der Geschichte. Den großen Eisenkäfig um die Spielfläche he­rum sahen manche als Schutz vor allzu enthusiastischen Fans, er erfüllte aber noch eine weitere praktische Aufgabe. Wenn ein Ball damals ins Aus flog, bekam immer derjenige ihn zugesprochen, der ihn zuerst erreichte. Man kann sich vorstellen, dass dies zu allerlei tumultartigen Szenen abseits des Courts führte. In Trenton waren solcherlei Tumulte also fortan nicht mehr so häufig zu bewundern. Für ihre Mühen sollen die Nationals übrigens rund 15 US-Dollar pro Partie bekommen haben, wovon nach Abzug der Hallenmiete und der Reisekosten für die Gegner ungefähr ein Drittel übrig blieb.

Stürmen wir die Scheune!

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts formten sich im Nordosten Amerikas immer mehr neuartige Profiligen und Profiteams. Genauso schnell, wie sie entstanden, lösten sie sich oft aber auch wieder auf. Das Geld fehlte an allen Ecken und Enden, von echter Professionalität hatten die meisten Protagonisten außerdem auch noch nie etwas gehört. Ohne Heimhallen, organisierte Dachverbände oder eingewachsene Strukturen packten etliche Mannschaften in den Jahren zwischen den Weltkriegen ihre Koffer, zwängten sich zu fünft in klitzekleine Autos oder in ein Zugabteil und tingelten als reisender Basketballzirkus durch die Lande. Barnstorming nennt sich diese auch im Baseball übliche Praxis, deren Bezeichnung von den gleichnamigen Kunstflugschauen der 1920er-Jahre entliehen wurde. Nicht selten führten die Reisen die Spieler allerdings tatsächlich in echte barns (»Scheunen«), denn regelmäßig machten die Teams Halt in den verschlafenen Nestern im Nirgendwo des amerikanischen Mittleren Westens, wo die größte Scheune manchmal die besten Bedingungen für einen Indoor-Court bot.

Die »Original Celtics«

Heute denkt jeder bei dem Begriff Celtics an die NBA-Rekordmeister aus Boston, die mit ihren grün-weißen Trikots und dem vermeintlichen Glück eines vierblättrigen Kleeblatts zur Legende wurden. Doch lange vor ihnen gab es bereits eine andere Mannschaft dieses Namens, die in Sachen Wegbereitung für spätere Generationen ihren Kollegen aus New England in fast nichts nachstand.

Die ursprünglichen New York Celtics waren eine zusammengewürfelte Truppe von der irisch dominierten New Yorker West Side, die sich im Zuge des Ersten Weltkriegs auflöste. Promoter James Furey führte sie wieder zusammen, verwandelte ihren Namen nach Protesten seines Vorgängers Frank »Tip« McCormack in Original Celtics und versammelte mit Namen wie Dutch Dehnert, Johnny Beckman oder dem großen Nat Holman einige der berühmtesten Spieler der damaligen Zeit hinter sich. In jungfräulichen Profiligen und auf ausgedehnten Barnstorming-Touren dominierten die Celtics ihre Gegner, machten etliche heute typische Spielzüge wie das Pivot Play oder den Switch salonfähig und verhalfen dem Basketball mit ihrem spektakulären Spiel an vielen Orten zu großer Popularität. Trotz des Ruhms wuschen sie ihre ­Trikots – wenn überhaupt – selber und rissen zeitweise pro Jahr 150 000 Kilometer ab.

Hoops-Helden aus Harlem

Das New Yorker Stadtviertel Harlem gerät nach der Jahrhundertwende für viele schwarze Amerikaner zum Sehnsuchtsort, nachdem sie kurz zuvor ihre Heimat in den Südstaaten aufgrund diskriminierender Rassengesetze und gesellschaftlicher Ausgrenzung verlassen haben. Als eine von vielen sportlichen Betätigungen entwickelt sich der Basketball zum mehr als nur beliebten Zeitvertreib. Vorreiter sind hierbei die von Bob Douglas geführten New York Rens. Ihr Name ist eine Abkürzung für Renaissance, ihre ursprüngliche Heimspielstätte ist der Harlem Renaissance Ballroom, ein Entertainment-Center, in dem sie jeden Sonntag den Ballsaal bespielen dürfen. Als die Große Depression das wirtschaftlich nicht mehr tragbar macht, werden die Rens zu einer der großen Barnstorming-Mannschaften ihrer Zeit. Anfang der 1930er-Jahre feiern legendäre Spieler wie Pappy Ricks, Tarzan Cooper und Wee Willie Smith 88 Siege am Stück – bis heute ein unerreichter Rekord für eine professionelle Basketballmannschaft.

Weltenbummler aus Chicago

Die Harlem Globetrotters berufen sich mit ihrem Namen zwar auch auf das berühmte Viertel in Upper Manhattan namens Harlem, sie haben aber entgegen der New York Renaissance eigentlich mit dem Big Apple nur wenig zu tun. Stattdessen führen ihre Wurzeln an die Chicagoer South Side, wo der jüdische Promoter Abe Saperstein ihnen mit dieser Bezeichnung einen geheimnisvolleren Charakter geben wollte. Wirklich nötig hatten es seine Teams eigentlich nicht, denn sie spielten für ihre Zeit einen revolutionären und spektakulären Basketball.

Dass sich die Globetrotters zu einer weltberühmten Show-Mannschaft entwickelten, ist ein wenig dem Zufall geschuldet. Denn Sapersteins Budget ist zeitweise so knapp bemessen, dass er lediglich fünf Spieler mit auf die langen Roadtrips durchs Land mitnehmen kann. Um im Spiel aber immer mal wieder eine kurze Ruhepause zu bekommen, streuen die talentierten Ballhandler regelmäßig fulminante Dribbling-Routinen ein. Und aufgrund ihrer oftmals drückenden Überlegen­heit fügen die Trotters bald allerlei Scherze und humoristische Einlagen hinzu. Sie versenken Würfe oder auch Kicks über den gesamten Court, zaubern den Ball vor den Augen ihrer Gegner weg oder essen das vorher gegen ein Brot ausgetauschte Spielgerät auf. Aber wenn es um etwas geht, können sie ihr Spiel auch ernsthaft gestalten, wie ihr Sieg beim World Professional Basketball Tournament 1940 beweist. Damit folgen sie auf die Vorjahressieger der New York Rens und tragen nachhaltig dazu bei, schwarze Spieler als feste Größen in der amerikanischen Basketballwelt zu etablieren. Im weiteren Verlauf ihrer Karriere konzentrieren sie sich allerdings zunehmend auf ihre Show, mit der sie noch heute um den Globus reisen.

Ein Spiel sucht seine Seele

Die ersten Dekaden der Basketballgeschichte ähneln durchaus einem sportlichen »Wilden Westen«, in dem vieles doch so ganz anders ist, als man es sich heute überhaupt vorstellen kann. Es dauert fast ein halbes Jahrhundert, bis sich die Sportart auf grob standardisierte Regeln einigen kann. Zuvor existierte neben den professionellen Statuten ein deutlich abgewandeltes College-Regelwerk. Was sich vor allem früh mit einem typischen heutigen Dribbling von dem des Profis unterschied, bei denen lange das Double Dribble explizit erlaubt war. Auch regional gab es große Unterschiede: An der Ostküste favorisierte man das physischere Profispiel, im Mittleren Westen gefiel den meisten das freilaufende Amateurspiel besser. Manchmal wurden sogar Spiele veranstaltet, bei denen eine Halbzeit mit dem einen, die andere mit dem anderen Regelwerk gespielt wurde. Komplettiert wurde die skurrile Szenerie mitunter durch die Veranstaltungsorte. Man spielte fast überall dort, wo man sich einmieten konnte – in Kasernen, auf Theaterbühnen, in Tanzsälen, es fanden sogar Spiele in Feuerwehrzentralen statt. Hierbei zählte manchmal das spätere Abendprogramm weit mehr als das eigentliche Spiel. So waren manche Spieler wie zum Beispiel Gil Fitch von den Philadelphia Sphas dafür bekannt, sich nach Abpfiff sofort in den feinen Smoking zu werfen, um dann mit seinem Orchester auf dem Tanzparkett für Furore zu sorgen.

Ein Ring unter den Ringen

Die Olympischen Spiele im Jahr 1936 sind aus verschiedensten Gründen bemerkenswert, fanden sie doch im Schatten der deutschen NS-Diktatur statt. Trotzdem bescherten ausgerechnet diese Spiele der Welt mit dem viermaligen Goldmedaillengewinner Jesse Owens eine der größten Sportgeschichten des 20. Jahrhunderts. Neben derart monumentalen Ereignissen geht ein besonderes Debüt gerne einmal unter – das des Basketballs auf dem olympischen Parkett.

Wobei – Parkett wäre ein wenig zu blumig formuliert. Die Basketballspiele fanden damals nämlich noch unter freiem Himmel und auf ausgedienten Tenniscourts statt. Dementsprechend abenteuerlich gestalteten sich die bei Regen gespielten Partien, so unter anderem auch das Finale zwischen den USA und ihren Nachbarn aus Kanada. »Es mutete eher wie ein Spiel im Wasserball an«, schrieb hinterher ein völlig durchnässter Journalist, der sich die zwei 20-Minuten-Halbzeiten bis zum Ende angetan hatte. In der Schlammschlacht behielt US-Boy Joe Fortenberry den kühlsten (oder sagen wir: trockensten) Kopf und führte sein Team mit acht Punkten zu einem deutlichen 19 : 8-Sieg. Der amerikanische Kader bestand vor allem aus Spielern einer Firmenmannschaft der Universal Pictures und von den McPherson Globe Refiners, einem Team der Lario Gas & Oil Company aus Kansas, die sich in den olympischen Trials zuvor für einen Start empfohlen hatten.

Bei der anschließenden Zeremonie bekamen die Sieger ihre Medaillen von keinem Geringeren überreicht als von Dr. James Naismith höchstpersönlich, der drei Jahre vor seinem Tod einen gigantischen Schritt für das einst von ihm erdachte Spiel miterleben durfte.

College is King

Wie auch im American Football dachten die Amerikaner lange Zeit, dass sich der wahre Kern des Basketballsports an den Universitäten befände und nur hier das wirklich schöne Spiel zelebriert werde. Es hielt sich sogar bei nicht wenigen das Gerücht, dass die besten College-Teams der damaligen Zeit mit den stärksten Profioutfits den Boden wischen würden. Ein Vorurteil, das zumindest ob der eben wenig professionellen Arbeitsweise vieler früherer Profiligen nicht ganz von ungefähr kam.

Das große Geld wurde auch zunächst im College-Basketball gemacht. Hierbei tat sich vor allem ein Mann als großer Initiator hervor: Ned Irish, Sportjournalist und PR-Mann für die New York Giants aus der National Football League. Er übernahm als Promoter die Buchungen für den Madison Square Garden in New York und arbeitete das Prinzip der sogenannten Doubleheader aus, bei dem zwei College-Spiele direkt hintereinander stattfanden. Zuvor hatte der einstige New Yorker Bürgermeister Jimmy Walker ähnliche Events mit mehreren Partien in Auftrag gegeben, um während der Großen Depression Spendengelder für Arbeitslose einzusammeln. Irish mietete den Garden damals auf Konzession an, garantierte eine 4000-US-Dollar-Miete pro Nacht und kümmerte sich im Gegenzug um alles, was im Vorfeld eines Events zu organisieren war. Sein erstes großes Spiel zwischen NYU und Notre Dame am 29. Dezember 1934 lockte über 16 000 Menschen in die Halle – Big Time College Basketball war geboren.

Eine Liga wird geboren

Am 1. November 1946 nahm eine Liga namens Basketball Association of America ihren Spielbetrieb auf, was auf den ersten Blick nicht besonders erwähnenswert erscheinen mag. Es wird allerdings zum geschichtsträchtigen Datum, wenn man bedenkt, dass sich die heutige NBA nur drei Jahre später aus besagter BAA sowie der rivalisierenden National Basketball League formen sollte und jenen Novemberfreitag als ihren eigenen offiziellen Geburtstag ansieht.