Unnützes Väterwissen - Norbert Golluch - E-Book

Unnützes Väterwissen E-Book

Norbert Golluch

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Beschreibung

Für Väter ist alles drin – nicht nur in der Windel. Dieses Buch ist ein Fotoalbum ohne Fotos, ein Tagebuch des väterlichen Grauens und der Glücksmomente, vom schreienden Baby und der Namensfindungskrise über wilde Nächte mit der Zahnfee statt mit der Ehefrau, über Kindergarten und Schultüte bis hin zu Zensurenstress und Schnaps auf der Klassenfahrt, und dann ist da noch dieser pubertäre Schreihals, der sich tätowieren lassen will. Am Ende stellt sich die Frage aller Fragen: Machen Kinder ihre Väter glücklich? Ja, wenn sie erwachsen geworden und ausgezogen sind. Oder wenn man in einem Buch alles noch einmal Revue passieren lässt und darüber lachen kann.

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Norbert Golluch

UNNÜTZES VÄTERWISSEN

Norbert Golluch

UNNÜTZES VÄTERWISSEN

Gehirndoping für Papas

Originalausgabe

1. Auflage 2020

© 2020 by Yes Publishing – Pascale Breitenstein & Oliver Kuhn GbR

Nymphenburger Straße 86, D-80636 München

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlaggestaltung: Ivan Kurylenko (hortasar covers)

Layout und Satz: Müjde Puzziferri, MP Medien, München

Druck: CPI books GmbH, Leck

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-96905-005-7

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96905-006-4

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96905-007-1

INHALT

Wissen über Frauen (und Mütter)

Wissen über Männer (und Väter)

Effektives Doppelpack: die Eltern

Emanzipation: der gerechte Haushalt

Es ist unterwegs!

Die Basics zum Kind

Flashkurs: Pädagogik und Schule

Erziehung: dein Kind, das bekannte Unwesen?

Was, wenn’s in die Hose geht? – Bildungskatastrophen

Ein Blick in die Familienkasse

Vater werden unter erschwerten Bedingungen

Daddy is cool! Berühmte Väter

Spielzeuge – was für welches Kind?

Kinderklassiker

Vom Hosenmatz zum Pubertäter – warnendes Wissen

Der Vater, das wandelnde Lexikon

Der Vater in der deutschen Sprache

MACHEN KINDER GLÜCKLICH?

Der Kinderwunsch ist weit verbreitet, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Aus Frauen werden Mütter und aus Männern Väter, und es stellt sich die Frage: Ist diese weit verbreitete Veränderung im menschlichen Zusammenleben von Vorteil, und wenn ja: für wen?

Jeder zweite Mann unter 45 Jahren meint nach einer Studie des Allensbach-Instituts, dass Kinder sein Leben nicht glücklicher machen. Studien zeigen aber auch, dass Menschen mit Kindern mehr Lebensglück empfinden – allerdings erst, wenn diese erwachsen geworden und ausgezogen sind …

Eine schwedische Studie ergab, dass Kinder das Lebensalter ihrer Eltern erhöhen. Im Schnitt um ganze zwei Jahre. Ob die Eltern verheiratet sind, hat auf den Effekt keinen Einfluss. Auch macht es keinen Unterschied, ob es sich bei den Kindern um Söhne oder Töchter handelt.

Für eine andere Studie, durchgeführt von der Princeton-Universität, USA, wurden mehr als 1 Million Männer und Frauen in 161 Staaten befragt. Die Ergebnisse sind zum Teil absehbar, in einigen Punkten aber auch überraschend:

Eltern sind deutlich gestresster als kinderlose Paare.

Eltern fahren emotional Achterbahn – die extremen Stimmungen wechseln sich ab: himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

Eltern, die in schlechten materiellen Bedingungen leben, freuen sich deutlich weniger über Kinder als gut situierte.

In den ersten drei Lebensjahren des Kindes fühlen sich Eltern bereichert. Sie beklagen allerdings eine Abnahme ihrer sozialen Kontakte, die Pflege von Freundschaften leidet unter der Elternschaft.

Auch für die Partnerschaft entstehen Probleme, vor allem Zeitmangel wird genannt.

Väter fühlen sich mit Arbeitsleben und Kind genauso wohl wie zuvor ohne Kind.

Die Zufriedenheit von Männern, die ungeplant zum Vater wurden, verbessert sich nach der Geburt nicht – sie sind als Väter nicht zufriedener als kinderlose Männer.

In einer Studie der Zeitschrift eltern und des Forsa-Instituts von 2013 zur Lebenszufriedenheit von Vätern wurden über 1000 Männer befragt. Demnach stellt sich die Lage für den neuen Vater so dar:

58 Prozent der Väter zwischen 20 und 55 Jahren finden, ihr Leben würde durch das Kind bzw. die Kinder erfüllter. Waren sie bei der Geburt des Kindes im Kreißsaal dabei (wie heute etwa 70 Prozent der Väter), steigt die Quote sogar auf knapp zwei Drittel.

Doch der neue Status als frischgebackener Vater hat auch Schattenseiten: 65 Prozent der Kreißsaal-Väter beklagen sich über zu wenig Sex.

Über 80 Prozent der Väter sagen, dass es äußerst wichtig sei, viel Zeit mit den Kindern zu verbringen. Allerdings geben auch 61 Prozent an, zur Versorgung der Familie müssten sie in Vollzeit berufstätig sein. Eine Teilzeitbeschäftigung wünscht sich nur ein Drittel.

Die meisten Väter nehmen nur zwei Monate Elternzeit. Dabei spielen Ängste wohl eine große Rolle: 40 Prozent der neuen Väter fürchten, die Elternzeit könne sich negativ auswirken, ein Karriereloch oder sogar den Arbeitsplatzverlust nach sich ziehen.

Ginge es nach den Erkenntnissen der Wissenschaft, oft in nackte Zahlen gepresst, erscheint es ganz schön gewagt, Kinder in die Welt zu setzen. Vermutlich würde die Menschheit auf lange Sicht aussterben, wenn sich alle an diesen statistischen Fakten orientieren würden. Echtes Elternglück scheint es nur in mikroskopischer Dosis zu geben und Dankbarkeit haben Vater und Mutter auch nicht zu erwarten. Dafür ist das Angebot an Problemen gigantisch: Schon wenn sie klein sind, machen Kinder, was sie wollen, gar nicht darüber zu reden, was geschieht, wenn sie älter werden … Erziehung? Geht das überhaupt?

Aber offenbar gibt es wie in der Atomphysik eine Unschärferelation – je genauer man ein Atomteilchen betrachtet, desto ungenauer werden die Erkenntnisse, die man gewinnen kann. Ähnlich verhält es sich mit Einsichten über die Elternschaft und vor allem auch über das ganz besondere Verhältnis, das ein Vater zu seinen Kindern und natürlich auch zur Mutter hat: Globale Aussagen und Durchschnittswerte bringen nichts. Je messbarer die Ergebnisse, desto ungenauer werden sie. Man könnte behaupten, dass die wenigsten Soziologen Babybrei auf der Krawatte haben und viele Statistiker noch nie eine Windel gewechselt haben – somit auch die damit verbundenen Emotionen nicht kennen. Aber sind das Glücksgefühle? Die tatsächlichen individuellen Verhältnisse kann man in einem einzigen Satz erklären: Fragen Sie einmal einen Vater, ob er mit einem reichen Mann ohne Kinder tauschen möchte.

Die Antwort macht klar, warum es mit der Menschheit immer weitergeht und warum es sich lohnt, ein bisschen tiefer in die verborgene Welt des väterlichen Wissens einzusteigen …

Eine Frage sollte man als Vater allerdings nicht vergessen: Sind Kinder eigentlich glücklich mit ihren Eltern?

Eine neue Studie gibt Auskunft über die Zufriedenheit von Kindern in der ganzen Welt. Deutsche Kinder leben zwar in Sicherheit und (oft mehr als) wohlbehütet bei ihren Eltern, sind aber mit sich und ihren Lebensbedingungen nicht wirklich zufrieden. Befragungen von Zwölfjährigen in den unterschiedlichen Ländern ergaben, dass Kinder in Rumänien und Kolumbien sich als viel glücklicher einschätzen als der deutsche Nachwuchs.

WISSEN ÜBER FRAUEN (UND MÜTTER)

Die Lebenswirklichkeit von Männern und Frauen unterscheidet sich von jeher – gerade auch, was das Thema Mutter- und Vaterschaft betrifft. Manch eine und einer behauptet sogar, Männer und Frauen seien inkompatibel. Tatsächlich passen sie besser zusammen, wenn man(n) gewisse Unterschiedlichkeiten berücksichtigt. Sehr hilfreich dabei, tatsächlich Vater zu werden, ist zum Beispiel die folgende Erkenntnis: Romantische Musik hilft nachweislich beim Flirten.

FRAUEN UND DAS TELEFON

Frauen führen nicht mehr, aber längere Telefonate.

Bei Frauen dauern 64 Prozent der Gespräche länger als eine halbe Stunde.

Bei Männern dauert nur ein Drittel der Gespräche länger als eine halbe Stunde.

81 Prozent der Gespräche von Männern enden schon nach nicht einmal fünf Minuten.

Frauen reden den ganzen Tag. Und wenn sie gerade keinen zum Reden haben, dann telefonieren sie. Das behauptet zumindest der deutsche Durchschnittsmacho. Tatsächlich jedoch reden Männer fast genauso viel wie Frauen. Beide bringen es auf circa 16 000 Wörter am Tag.

17 Prozent der deutschen Frauen würden beim Sex ans Telefon gehen. Bei Männern sind es nur 10 Prozent. »Hallo, Schwiegermutter!«

INTELLIGENZ – DURCHSCHNITT KONTRA EXTREMISMUS

Frauen sind im Durchschnitt ebenso intelligent wie Männer. Allerdings gibt es bei den Männern mehr Ausreißer nach oben und nach unten, somit mehr »Genies« mit einem IQ über 130, jedoch auch mehr geistig Behinderte mit einem IQ unter 70.

Unterschiede gibt es in den einzelnen Intelligenz-Disziplinen: Frauen sind führend in der sprachlichen Intelligenz, ihre Wahrnehmung ist zum Teil schneller und umfassender. Männer dominieren im mathematischen Bereich und im räumlichen Vorstellungsvermögen. Ob die Ursachen dafür genetische Unterschiede oder aber die jeweilige Sozialisierung sind, vermag niemand mit letzter Sicherheit zu sagen.

Als die Frau mit dem höchsten IQ (je nach Test zwischen 168 und 228) gilt die amerikanische Schriftstellerin, Kolumnistin und Finanzexpertin Marilyn vos Savant. Marilyn vos Savant studierte Philosophie, arbeitete als Investmentbankerin und lebt in Manhattan.

FRAUEN UND DAS AUTO

Frauen sind die besseren Autofahrer. Zumindest, wenn man der Statistik glaubt. Eine Erhebung in Großbritannien ergab, dass 79 Prozent aller Vergehen im Straßenverkehr von Männern verursacht werden. Frauen sind also nur für eines von fünf Vergehen auf britischen Straßen verantwortlich.

Zur Ehrenrettung der Männer sei jedoch gesagt, dass zumindest in Deutschland Männer im Schnitt doppelt so viele Kilometer im Auto unterwegs sind wie Frauen.

Gemäß einem Gesetz der Stadt Memphis im US-Bundesstaat Tennessee dürfen Frauen nur Auto fahren, wenn vor ihnen ein Mann mit einer roten Fahne läuft, der Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer warnt.

Bis 2018 war Saudi-Arabien der letzte Staat der Welt, in dem Frauen das Fahren eines Autos verboten war. Das Verbot galt seit mehr als sechzig Jahren. Die Aufhebung des Verbots ging auf eine Reform des als vergleichsweise liberal geltenden Kronprinzen Mohammed bin Salman zurück. Saudi-arabische Fahrschulen waren daraufhin über Monate hinweg ausgebucht.

FRAUENTAGE

Der Weltfrauentag wird jährlich am 8. März begangen und das bereits seit 1921. In Berlin ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag.

Der Muttertag wird in über 70 Ländern begangen und feiert die Bedeutung der Mütter für die Gesellschaft. Die meisten Muttertage finden am zweiten Sonntag im Mai statt. In Äthiopien hingegen feiert man die Mütter, wenn die Regenzeit beginnt.

WISSEN ÜBER MÄNNER (UND VÄTER)

Da Sie selbst ein Mann sind, müssten Sie ja bereits intime Kenntnisse der männlichen Verfasstheit besitzen. Die folgenden Fakten über Männer und Väter sind Ihnen vielleicht trotzdem noch nicht bekannt.

ATTRAKTIVITÄT UND ANZIEHUNG

Nicht nur Mode lässt sich mit attraktiven Models besser verkaufen. Bilder von schönen Frauen animieren Männer dazu, mehr Geld auszugeben. Insbesondere für Geschenke.

Wenn sich eine attraktive Frau in die Gegenwart eines Mannes begibt, lässt dessen geistige Leistungsfähigkeit kurzzeitig nach. Die Gedanken des Mannes werden sofort auf die Frage gelenkt, wie er das Interesse der Frau wecken kann. Das fanden Forscher der niederländischen Radboud-Universität heraus. Ein solcher Effekt ließ sich bei Frauen nicht feststellen.

Eine Untersuchung der Universität Zhejiang ergab ebenfalls, dass Männer in Gegenwart hübscher Frauen weniger konzentriert und weniger leistungsfähig sind, insbesondere in den ersten Minuten des Kontaktes. Aber auch das Fairnessverhalten leidet. Ein Argument für getrennte Mädchen- und Jungenschulen?

Der Anblick durchtrainierter Männerkörper lässt das Selbstbewusstsein von Männern in der Regel nicht sinken. Ganz anders sieht es aus, wenn sich Männer in der Gegenwart attraktiver Frauen befinden. Ihr Anblick lässt das männliche Selbstbewusstsein sinken. Aber auch Frauen lassen sich vom Anblick attraktiverer Geschlechtsgenossinnen verunsichern. In Gegenwart attraktiver Männer und Frauen sind Frauen mehr auf ihre Konkurrenz fokussiert als auf anwesende Männer.

Untersuchungen des Hormonhaushalts haben ergeben, dass der Testosteronspiegel eines Mannes in Gegenwart von Frauen um circa acht Prozent steigt. Der Anstieg ist nicht davon abhängig, ob der betroffene Mann die Frau attraktiv findet oder nicht. Vielmehr gibt es einen Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit der Frau, deren Status sich dem Mann über subtile unbewusste Signale mitteilt, die er ebenfalls unbewusst wahrnimmt. Deshalb verdienen Stripperinnen an ihren fruchtbaren Tagen mehr Geld.

Uniformen machen Männer sexy? Auf die richtige Uniform kommt es an! Ganz hoch im Kurs steht in weiblichen Wunschvorstellungen der Pilot. Briefträger haben es schwerer.

Kein Harem für die Frau? Männer fühlen sich in Gegenwart vieler Frauen wohl, wenn sie der einzige Mann im Raum sind. Frauen fühlen sich in Gegenwart zu vieler Männer unwohl.

In einer Studie des Internetportals ElitePartner im Jahr 2017 gaben 45 Prozent von 6500 Männern an, dass Ärztin der attraktivste weibliche Beruf für sie sei. Auf Platz 2 mit 37 Prozent landete die Krankenschwester.

Beuteschema: Ärmere Männer fühlen sich häufiger zu dickeren Frauen hingezogen als Männer, die sich selbst als materiell wohlhabend empfinden. Das ergab eine Umfrage unter amerikanischen Studenten, die Angaben zu ihrem gefühlten Vermögen und ihrem bevorzugten Beuteschema offenlegen sollte.

Rote Gesichter wirken eher männlich, grünliche Gesichter hingegen eher weiblich. Das fanden amerikanische Forscher heraus, indem sie die verzerrten Gesichter verschiedener Personen durch ihre Probanden einem Geschlecht zuordnen ließen. Färbten die Forscher die Gesichter fast unmerklich röter, wurden die Bilder mit größerer Wahrscheinlichkeit als männlich beschrieben. Wurden die Bilder hingegen grünlich eingefärbt, beschrieben die Probanden die gezeigten Gesichtsbilder eher als weiblich.

Männer mit tiefer Stimme haben im Schnitt mehr Kinder als Männer mit hoher Stimme. Eine Studie der Universität Westaustralien ergab jedoch, dass die Spermienzahl von Männern mit tiefer Stimme geringer ist.

Für längerfristige Beziehungen bevorzugen Frauen Männer mit eher weiblichen Gesichtszügen. Für kurzfristige Affären werden Männer mit männlichen Gesichtszügen bevorzugt.

Harte Schale, weicher Kern? Jeder vierte Mann gibt zu, bei gefühlvollen Liedern zu weinen. Bei den Frauen ist es jede zweite.

80 Prozent der befragten Frauen gaben an, es liebenswert zu finden, wenn ihr Mann hin und wieder weint. Im Durchschnitt weinen Frauen über 18 Jahren viermal häufiger als Männer.

Rund 70 Prozent der Männer gaben an, Humor bei Frauen unsexy zu finden. Viel lieber mögen es Männer, wenn Frauen über ihre Witze lachen.

KÖRPERGRÖSSE

Anfang des 20. Jahrhunderts betrug die Durchschnittsgröße eines ausgewachsenen deutschen Mannes 1,70 Meter. Heutzutage liegt sie mit 1,80 Metern zehn Zentimeter darüber.

Die größten Männer der Welt finden sich mit durchschnittlich 1,825 Metern in den Niederlanden.

Die kleinsten Männer der Welt leben in Osttimor in Südostasien. Die durchschnittliche Körpergröße eines Mannes beträgt dort bloß 1,598 Meter.

Der Durchschnittsdeutsche Max Mustermann ist 1,80 Meter groß, 82 Kilogramm schwer und verdient 3645 Euro brutto im Monat.

Größere Männer sind nicht nur stärker und wirken attraktiver. Auch im Gehalt schlägt sich die Körpergröße nieder. Pro zusätzlichem Zentimeter Körpergröße erhält ein Mann rund 0,6 Prozent mehr Gehalt. Das entspricht bei zehn Zentimetern Größenunterschied immerhin 6 Prozent beziehungsweise 180 Euro pro Monat bei einem durchschnittlichen monatlichen Bruttoeinkommen von 3000 Euro.

Kleinere Männer neigen deutlich häufiger zu Eifersucht als größere. Dies fand eine Umfrage der Universität Groningen heraus. Besonders bedroht fühlen sie sich durch reichere und größere Konkurrenten.

Frauen sind besonders häufig von Eifersucht betroffen, wenn sie selbst überdurchschnittlich groß oder klein sind. Für sie gilt beides als störende Abweichung von der Norm.

VATER, ALLEINERZIEHEND

In Deutschland gab es 2018 circa 400 000 alleinerziehende Väter. Die Zahl der alleinerziehenden Mütter lag mit mehr als zwei Millionen deutlich darüber.

1982 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass es nicht dem Gleichbehandlungsgrundsatz entspricht, wenn das Sorgerecht für gemeinsame Kinder nach einer Trennung immer auf die Mutter übertragen wird. Doch erst seit 1998 sind Vater und Mutter in gleicher Weise sorgeberechtigt.

VÄTER UND DIE ORDNUNG

Männer haben im Vergleich zu Frauen eine meist höhere Hemmschwelle, was Ordnung angeht. Was für sie unbedingt aufgeräumt werden muss, ist für ihn unter Umständen noch ganz in Ordnung. Eine Studie unter dem Titel »Good Housekeeping, Great Expectations: Gender and Housework Norms« aus dem Mai 2019 unterstreicht diese Beobachtung.

Nach dieser Studie verbringen Frauen im Durchschnitt etwa 80 Minuten pro Tag mit Kochen, Putzen und Wäschewaschen. Etwa 30 Minuten dieser Zeit werden für die Reinigung aufgewendet.

Männer hingegen widmen diesen drei Tätigkeiten viel weniger Zeit, nur eine halbe Stunde pro Tag. Davon verwenden Sie nur 10 Minuten für das Staubsaugen und Aufräumen der Wohnung.

Die zögerliche Aktivität oder gar Untätigkeit in Sachen Putzen und Aufräumen liegt aber keineswegs an einer geringeren männlichen Sensibilität für Schmutz und Unordnung. Die Annahme, Männer litten an einer Art Schmutzblindheit, die sich aus einer Rollenaufteilung seit der Steinzeit ergibt – er jagt das Mammut, sie räumt die Höhle auf – ist falsch. Fakt ist aber, dass Männer weltweit bedeutend weniger putzen als Frauen, und das sogar im emanzipierten Schweden.

Manche Männer lieben Ordnung, andere brauchen das Chaos. 47 Prozent der Männer müssen an einen aufgeräumten Schreibtisch zurückkehren, um stressfrei arbeiten zu können. 21 Prozent der Männer fühlen sich in einer unordentlichen Atmosphäre produktiver. Gerade dieser Gruppe wird das Zusammenleben mit ihren Kindern sehr entgegenkommen – kreatives Chaos garantiert!

DER VATERTAG

Der sehr beliebte Vatertag wird in Deutschland an Christi Himmelfahrt begangen, 40 Tage nach Ostern. Je nach Region wird er auch Herrentag oder Männertag genannt.

Die Brutstätte der auch heute noch praktizierten alkoholischen Riten (Bierfass auf einem Handwagen und Ähnliches) ist ein Brauereiunternehmen aus Berlin, ganz im Sinne der Absatzförderung: Ende des 19. Jahrhunderts zogen die ersten berauschten Männergruppen durch Berlin und das Umland. Dass Christi Himmelfahrt seit 1934 in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag ist, kommt den feiernden Männern entgegen.

Bereits im 19. Jahrhundert wanderten auch ostdeutsche Männer in einer »Herrentagspartie« mit Bollerwagen und Alkohol bestens ausgestattet durch die Landschaft.

Weil in der DDR der Feiertag Christi Himmelfahrt nach 1967 abgeschafft wurde, wurden die Genossen kreativ, um dennoch eine »Herrentagspartie« unternehmen zu können. Sie widmeten ihren Ausflug zum Beispiel zu einer religiösen Veranstaltung um.

In den USA wurde der Vatertag 1910 zur Ehrung der Veteranen des Bürgerkriegs (1861–1865) etabliert. Die Idee kam von Sonora Smart Dodd, deren Vater im Bürgerkrieg gefallen war.

Obwohl der Vatertag in den USA bereits 1910 etabliert worden war, machte ihn erst Präsident Richard Nixon zum offiziellen Feiertag an jedem dritten Sonntag im Juni.

Nur 4 Prozent der Väter erhalten ein Geschenk zum Vatertag. Zum Muttertag erhalten jedoch 80 Prozent aller Mütter ein Geschenk von ihren Liebsten.

Was war das Schlimmste, was deutschen Männern am Vatertag passiert ist? 44 Prozent gaben auf diese Frage an, dass sie sich am Vatertag durch Regen am meisten gestört gefühlt hatten. 25 Prozent hatten einen Kater, 7 Prozent war der Grill ausgefallen, 2 Prozent waren in eine Schlägerei verwickelt und 1 Prozent hatte einen Verkehrsunfall.

Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist am Vatertag in Deutschland dreimal so hoch wie an anderen Tagen.

Erinnern Sie sich noch an R-Gespräche? Bei diesen Telefonaten zahlte nicht der Anrufer für das Gespräch, sondern die Person am anderen Ende der Leitung. Nach Angaben der Telefongesellschaften wurden die meisten R-Gespräche an Vatertagen geführt.

Die Alternative: Am 3. November 2000 feierte die Welt zum ersten Mal den Weltmännertag.

DIE MÄNNLICHE ZEUGUNGSFÄHIGKEIT