Unternehmensgründung einer unabhängigen Vermögensverwaltung - Harry Heinemann - E-Book

Unternehmensgründung einer unabhängigen Vermögensverwaltung E-Book

Harry Heinemann

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 1,3, Hamburger Fern-Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Das anhaltend steigende Angebot an Anlageinstrumenten, die zunehmende Globalisierung der Finanzmärkte sowie politische Veränderungen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sowohl die Chancen als auch die Risiken der Geldanlage erheblich gestiegen sind. Starke Marktschwankungen sollten nicht dazu führen, vor Investitionen am Kapitalmarkt zurückzuschrecken. Vielmehr sollte man solche Phasen und die sich bietenden Chancen durch entsprechende Anlagestrategien nutzen. Durch die ständig steigenden Anforderungen an ein professionelles Vermögensmanagement sind viele Anleger nicht in der Lage, die vielfältigen Einflüsse auf die Kapitalanlage zu beurteilen. Daher wird meist die professionelle Entwicklung und Umsetzung von Anlagestrategien an darauf spezialisierte Anbieter entsprechender Leistungen delegiert, häufig an Vermögensverwalter. In Fragen der Geldanlage wenden sich die Anleger häufig an ihre Hausbank. Jedoch sind die Unzufriedenheit hinsichtlich der kundenorientierten Beratung und die Enttäuschung über die Verwaltungsleistung oft sehr groß. Aufgrund der erhöhten Ansprüche der Kunden haben sich auch deren Anforderungen an die Berater erheblich erhöht. Das gestiegene Servicebewusstsein stellt für Banken mit ihren starren Strukturen eine Herausforderung dar, was kundenorientierten unabhängigen Vermögensverwaltern große Chancen eröffnet. Um den etablierten Banken Paroli zu bieten, müssen unabhängige Vermögensverwalter die anspruchsvolle Finanzdienstleistung auf verschiedenen Ebenen bewerkstelligen. Neben der individuellen Beratung sind die Beachtung komplexer Theorien, der Einsatz modernster Technologien und die Nutzung verschiedenster Medien zur Umsetzung der Anlagestrategien unabdingbar. Ziel dieses Buches ist die Darstellung von Einflussfaktoren auf die Unternehmensgründung einer unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft. Es werden die kundenspezifischen Faktoren und konkurrenzbedingten Einflüsse herausgestellt, die für eine erfolgreiche Unternehmensgründung zu berücksichtigen sind. Da das Vermögensverwaltungsgeschäft vor allem von Vertrauen geprägt ist und daher spezielle rechtliche Voraussetzungen für den Betrieb dieses Geschäftes zu beachten sind, werden diese im Wesentlichen erläutert. Insgesamt soll das Buch Antwort auf die Frage finden: Welche Faktoren muss ein Gründer einer unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft beachten, um in diesem umkämpften Markt erfolgreich zu sein? [...]

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Veröffentlichungsjahr: 2009

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Inhaltsverzeichnis
1 Problemstellung
2 Dienstleistung Vermögensverwaltung
2.1 Abgrenzung Vermögensverwaltung / Anlageberatung
2.2 Standardisierte und individuelle Vermögensverwaltung
2.3 Kundenerwartungen
2.4 Ethische Grundsätze
2.5 Vermögensstrukturanalyse
3 Businessplan
3.1 Geschäftsidee
3.2 Zweck des Businessplans
3.3 Wesentliche Inhalte des Businessplans
4 Unternehmensgründung der Kapitalia GmbH
4.2 Erlaubnis und Voraussetzungen für die Erlaubniserteilung
4.3 Anzeigepflichten
4.4 Organisationspflichten
4.5 Verhaltensregeln
5 Finanzierungsplanung
5.1 Eigenkapital
5.2 Fremdkapital
5.3 Liquidität

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6 Unternehmensstrategien33

6.1 Kundenorientierte Unternehmensführung 33 6.2 Wettbewerbsfaktoren 36

6.3 Marketing und Vertrieb 41

7 Portfoliomanagement49

7.1 Investmentprozess 50

7.2 Controlling und Risikomanagement 56 7.3 Reporting 60

8 Ausblick60

8.1 Marktpotenzial - Chancen des Unternehmenskonzeptes 60

8.2 Risiken des Unternehmenskonzeptes 66

8.3 Umsatz- und Gewinnerwartung 67

9 Zusammenfassung69

Quellenverzeichnis72

Anlagen78

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Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung Abs. Absatz BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BdB Bundesverband deutscher Banken BGB Bürgerliches Gesetzbuch BMJ Bundesministerium der Justiz BVI Bundesverband Investment und Assetmanagement e.V. bzw. beziehungsweise ca. circa EdW Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen EG Europäische Gemeinschaft EU Europäische Union FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung FPSB Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung KWG Kreditwesengesetz MiFID Markets in Financial Instruments Directive Mio. Million MoMiG Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen MonAwV Monatsausweisverordnung MwSt. Mehrwertsteuer o.V. ohne Verfasser usw. und so weiter vgl. vergleiche VuV Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e. V. VVH Vermögensverwaltungshonorar WpHG Wertpapierhandelsgesetz z.B. zum Beispiel zzgl. zuzüglich

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Anlagenverzeichnis

Seite

Anlage 1 Wesentliche Vertragsinhalte 78

Anlage 2 Vermögensstrukturanalyse 79

Anlage 3 Gliederung Businessplan 81

Anlage 4 Organigramm 83

Anlage 5 Investitionsplanung 84

Anlage 6 Betriebsmittelplanung 85

Anlage 7 Fragebogen Marktstudie 86

Anlage 8 Aktien-Allokation 88

Anlage 9 Rentabilitätsbetrachtung 89

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1 Problemstellung

Mit Anlagekapital dauerhaft sichere Erträge zu erzielen ist schwerer, als es im ersten Augenblick den Anschein hat. Das anhaltend steigende Angebot an Anlageinstrumenten, die zunehmende Globalisierung der Finanzmärkte sowie politische Veränderungen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sowohl die Chancen als auch die Risiken der Geldanlage erheblich gestiegen sind. Die jüngsten Einbrüche an den internationalen Aktienbörsen zeigen deutlich, dass die Kapitalmärkte aufgrund der globalen Vernetzung sehr sensibel, schnell und vor allem auch mit hohen Kursausschlägen auf Veränderungen von wirtschaftlichen, politischen oder strukturellen Rahmenbedingungen reagieren. Starke Marktschwankungen sollten jedoch nicht dazu führen, vor Investitionen am Kapitalmarkt zurückzuschrecken. Vielmehr sollte man solche Phasen und die sich bietenden Chancen durch entsprechende Anlagestrategien nutzen (vgl. DOBLER 1999, 187).

Durch die ständig steigenden Anforderungen an ein professionelles Vermögensmanagement sind viele Anleger nicht in der Lage, die vielfältigen Einflüsse auf die Kapitalanlage zu beurteilen. Daher wird meist die professionelle Entwicklung und Umsetzung von Anlagestrategien an darauf spezialisierte Anbieter entsprechender Leistungen delegiert. Dies kann durch Inanspruchnahme von Beratungsleistungen oder durch Übertragung der Anlageentscheidungsbefugnis auf Vermögensverwalter erfolgen. In Fragen der Geldanlage wenden sich die Anleger häufig an ihre Hausbank. Jedoch sind die Unzufriedenheit hinsichtlich der kundenorientierten Beratung und die Enttäuschung über die Verwaltungsleistung oft sehr groß. Aufgrund der erhöhten Ansprüche der Kunden haben sich auch deren Anforderungen an die Berater erheblich erhöht. Das gestiegene Servicebewusstsein stellt für Banken mit ihren starren Strukturen eine Herausforderung dar, was kundenorientierten unabhängigen Vermögensverwaltern große Chancen eröffnet. Um den etablierten Banken Paroli zu bieten, müssen unabhängige Vermögensverwalter die anspruchsvolle Finanzdienstleistung auf verschiedenen Ebenen bewerkstelligen. Neben der individuellen Beratung sind die Beachtung komplexer Theorien, der Einsatz modernster Technologien und

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die Nutzung verschiedenster Medien zur Umsetzung der Anlagestrategien unabdingbar.

Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung von Einflussfaktoren auf die Unternehmensgründung einer unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft. Als Fallbeispiel dient die Gründung derKapitalia GmbH,die sich durch eine betont kundenorientierte Beratung sowie individuelle Erarbeitung und Umsetzung von Anlagestrategien von den meisten Wettbewerbern auf dem Vermögensverwaltungsmarkt abgrenzen möchte. Die Gründung erfolgt durch Klaus Hoffmann und Barbara Mühlenbeck. Beide sind seit über zehn Jahren bei bedeutenden Geschäftsbanken als Vermögensverwalter mit großem Erfolg tätig. Aufgrund der starken Kundenbindung gehen sie davon aus, den Großteil ihrer bestehenden Kunden bei der Kapitalia GmbH weiter zu betreuen. Zudem haben sie zwei qualifizierte Kollegen, die ebenfalls über intensive Kundenverbindungen verfügen, von ihrer Geschäftsidee überzeugt und als künftige Mitarbeiter gewonnen. Drei weitere Mitarbeiter konnten bereits über den Personalmarkt akquiriert werden.

In dieser Arbeit werden die kundenspezifischen Faktoren und konkurrenzbedingten Einflüsse herausgestellt, die für eine erfolgreiche Unternehmensgründung zu berücksichtigen sind. Da das Vermögensverwaltungsgeschäft vor allem von Vertrauen geprägt ist und daher spezielle rechtliche Voraussetzungen für den Betrieb dieses Geschäftes zu beachten sind, werden diese im Wesentlichen erläutert. Insgesamt soll die vorliegende Arbeit Antwort auf die Frage finden: Welche Faktoren muss ein Gründer einer unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft beachten, um in diesem umkämpften Markt erfolgreich zu sein?

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2 Dienstleistung Vermögensverwaltung

Der Begriff der Vermögensverwaltung hat sich in der Praxis entwickelt. Er wird von der Realisierung verschiedener Anbietergruppen geprägt, so dass kein einheitliches Begriffsverständnis herrscht. Im weiteren Sinn wird die Vermögensverwaltung als Sammelbegriff für alle Aktivitäten verstanden, die mit der Kapitalanlage für private oder institutionelle Anleger verbunden sind. Aber auch Finanzdienstleistungsunternehmen, die Investmentfondsanteile vertreiben oder Dienstleistungen auf Beratungsbasis anbieten, bezeichnen sich manchmal als Vermögensverwalter. Häufig wird unter Vermögensverwaltung die alleinige Tätigkeit im Bereich des Wertpapiermanagements für den Kunden verstanden. Es herrscht aber auch ein Begriffsverständnis vor, welches diese Finanzdienstleistung als ganzheitliche Betreuung des Kunden in allen vermögensrelevanten Fragen versteht (vgl. BALZER 1999, 11 f.). In dieser Arbeit wird die Dienstleistung der Vermögensverwaltung als professionelle Verwaltung von Anlegerkapital in Form von Wertpapieren, dem Portfoliomanagement, verstanden. Dabei überträgt der Kunde dem Vermögensverwalter auf vertraglicher Basis das Mandat, nach eigenem Ermessen und ohne vorherige Rücksprache, Anlageentscheidungen im Kundeninteresse zu treffen. Die Kundeninteressen spiegeln sich in den Anlagerichtlinien wider, die im Rahmen einer ausführlichen Beratung vorab vereinbart werden und Bestandteil des Vertrages sind.

2.1 Abgrenzung Vermögensverwaltung / Anlageberatung

Da es zwischen Vermögensverwaltungstätigkeiten und anderen Finanzdienstleistungen Zusammenhänge und Überschneidungen gibt, ist eine Abgrenzung erforderlich, welche die Unterschiede zwischen den verschiedenen Tätigkeitsbereichen aufzeigt. Die größte Abgrenzungsnotwendigkeit besteht in Bezug auf die Anlageberatung. Sie zielt wie die Vermögensverwaltung darauf ab, den Anleger beim Management seines Vermögens zu unterstützen, wenn er selbst keine ausreichenden finanzwirtschaftlichen Kenntnisse und keinen genügenden Überblick über die in Frage kommenden Anlagemöglichkeiten hat. Anlageberatung und Vermögensverwaltung dienen zwar demselben Anlegerbedürfnis, jedoch bestehen zwischen beiden Dienstleistungen gravierende Unterschiede,

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die zunächst von rechtlicher Natur sind. Während der Vermögensverwalter aufgrund des Kundenmandates ermächtigt ist, ohne vorherige Rücksprache mit dem Kunden über dessen Vermögen zu disponieren, ist der Anlageberater ohne entsprechende Kundenweisung nicht dazu berechtigt. Der Anlageberater unterbreitet lediglich Anlagevorschläge, wobei der Vermögensinhaber letztlich die konkrete Anlageentscheidung trifft. Unterschiede zwischen Vermögensverwaltung und Anlageberatung bestehen aber nicht nur hinsichtlich der Dispositionsbefugnis. Die Pflichten des Anlageberaters nach der Anlageentscheidung des Kunden sind weniger weitreichend als die des Vermögensverwalters. Der Vermögensverwalter ist verpflichtet, das verwaltete Vermögen hinsichtlich seiner Zusammensetzung zu überwachen und muss tätig werden, wenn die Vermögensstruktur nicht mehr zur Erreichung der Kundenziele geeignet ist. Wenn beispielsweise unerwartete Ereignisse an den Finanzmärkten auftreten, die einer schnellen Anpassung der ursprünglichen Anlagestrategie bedürfen, steht der Anlageberater vor einem Problem. Im Gegensatz zum Vermögensverwalter muss er vor der Durchführung entsprechender Strategieveränderungen mit dem Vermögensinhaber Rücksprache nehmen. Aufgrund der bedeutenden Unterschiede zu den Pflichten und Aufgaben des Vermögensverwalters sehen die Richtlinien von seriösen Anbietern grundsätzlich vor, dass selbständige Dispositionen nur bei einem vorliegenden schriftlichen Vermögensverwaltungsvertrag vorgenommen werden dürfen (vgl. BALZER 1999, 14 f.). Wesentliche Inhalte eines Vermögensverwaltungsvertrages sind in der Anlage 1 aufgeführt.

2.2 Standardisierte und individuelle Vermögensverwaltung

Bei derstandardisierten Vermögensverwaltungwerden alle Kundengelder innerhalb einer Risikoklasse gleichgerichtet verwaltet. Dabei orientieren sich die Portfoliomanager beim Management an geeigneten Benchmarks. Diese aus Marktindizes gebildeten Referenzgrößen dienen zum einen als Maßstab für den Vergleich von erwarteter und erzielter Portfoliorendite und zum anderen als Anker für die Anlagestrategie (vgl. HOCKMANN 1998, 130). Einfluss auf die Zusammensetzung des Depots haben die Kunden bei standardisierten Angeboten nicht. Die persönlichen Umstände

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