Valentinstag in der Princes Street - Eireen McGowan - E-Book

Valentinstag in der Princes Street E-Book

Eireen McGowan

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Beschreibung

Mel ist 37 und arbeitet in der Parfümerie eines großen Traditionskaufhauses in Edinburgh. Ihr Leben hat sie sich in diesem Alter eigentlich ganz anders vorgestellt. Doch stattdessen ist sie Single, wohnt in einem WG-Zimmer und hasst den bevorstehenden Valentinstag über alles. Dass Mel eine geheimnisvolle Einladung zu einem Valentinsdate bekommt, macht die Sache aber auch nicht leichter.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Impressum

Valentinstag in der Princes Street

Kurgeschichte

von

Eireen McGowan

Kapitel 1

Man sah, wie sie immer mehr durch die Galerie schlichen, auf der Suche nach einem geeigneten Geschenk: Männer, wenige Tage vor dem Valentinstag. Ich mochte diese Zeit nicht. Aber als Verkäuferin in der Parfümabteilung eines der größten Einkaufshäuser in der Princes Street von Edinburgh, war es unumgänglich, damit konfrontiert zu werden. Selbst das Weihnachtsgeschäft fand ich nur halb so anstrengend wie die Zeit vor Valentinstag.

„Ich hasse Valentinstag“, knurrte ich leise vor mir hin, doch meine Worte verhallten nicht ungehört.

„Sweety, du musst endlich mal dein Trauma überwinden. Das kann doch nicht ewig so weitergehen mit dir“, mischte sich meine junge Kollegin Ciara ein.

Sie war zwar erst 24, doch von ihrer Art her wirkte sie schon wesentlich reifer. Ihr schwarzes Haar war kurz geschnitten und ihr Klamottenstil modern. Bevorzugt trug sie kurze Kordröcke und lange Stiefel, die ihr fast über das Knie gingen. Man musste sie mögen. Und ich war froh, dass sie diesen Tag mit mir zusammen in der Abteilung arbeitete. Anders hätte ich das alles nicht überlebt.

„Da gibts nichts zu überwinden“, konterte ich ihr ein wenig harsch, obwohl ich wusste, dass sie es nur gut meinte.

Ich hatte keine Lust, dieses Thema zu vertiefen. Und ich wusste, dass es mir Ciara nicht übel nehmen würde. Glücklicherweise kam in diesem Moment Kundschaft an die Theke und ich wurde ein wenig abgelenkt von den Gedanken, die mal wieder so plötzlich in mir aufstiegen und mich zu überrumpeln versuchten. So wie immer um diese Zeit.

Mittlerweile war ich 37 und ein wenig desillusioniert. Ich hatte mir vieles vorgestellt, wie mein Leben in dieser Phase wohl verlaufen würde, aber nicht so, wie es jetzt war. Fast zehn Jahre hatte ich mit Luca verbracht. Die Besten, wenn man es so sagen wollte. Wir hatten eine schöne Zeit gehabt und ich wollte nichts davon missen. Aber dann kam dieser verhängnisvolle Valentinstag vor drei Jahren, der auf einmal alles auf den Kopf stellte.

Eigentlich fühlte ich mich bis zu diesem Tag sehr zufrieden mit meinem Leben. Und auch mit Luca lief alles super. Gut, die Schmetterlinge, die mir zu Beginn unserer Beziehung im Bauch umhergeschwirrt waren, hatten sich etwas gelegt. Aber wir verstanden uns und planten eine gemeinsame Zukunft. Luca hatte vor wenigen Wochen eine Beförderung erhalten und wir waren erst kürzlich in eine neue Wohnung gezogen, in der auch Platz für ein Kinderzimmer war. Alles schien perfekt. Und als er mich kurzfristig für den Valentinstag zum Italiener einlud, dachte ich, ich wüsste, was das zu bedeuten hätte. Luca hielt nicht viel vom Valentinstag. Und eigentlich waren wir uns darin einig gewesen, diesen kommerzverseuchten Tag nicht zu unterstützen. Liebesbekundungen und Geschenke konnte man sich das ganze Jahr machen. Und auch wenn unsere diesbezügliche Euphorie über die Jahre nachgelassen hatte, gab es immer mal wieder Überraschungsmomente zwischen uns. Die letzten Wochen waren für uns beide ziemlich anstrengend gewesen. Er kämpfte noch mit den neuen Aufgaben, die sein Job mit sich gebracht hatten und auch hinter mir lagen turbulente Zeiten, nachdem mein Vater recht plötzlich ins Krankenhaus musste. Doch mittlerweile hatte sich die Anspannung gelegt. Alles schien wieder seinen gewohnten Gang zu gehen. Für den besonderen Tag stiftete mich meine beste Freundin Annie an, mich herauszuputzen. Etwas widerwillig gab ich ihrem Drängen nach. Sie half mir dabei, die Haare zu stylen und Make-up aufzutragen. Auch bei der Kleiderwahl leistete sie Hilfestellung.

„Du siehst umwerfend aus“, meinte sie schließlich zufrieden.

„Ist das nicht ein bisschen overdressed?“, warf ich kritisch ein und beobachtete mich im Spiegel.

Ich mochte meinen natürlichen Look eigentlich ganz gerne. Und nun trug ich dieses noble Kleid, das meine Hüften betonte und dezente Einblicke in mein Dekolleté gab. Doch Annie ließ keine Kritik zu und schüttelte energisch den Kopf.

„Du bist super, so wie du bist“, sprach sie mir Mut zu und ich rang mir ein Lächeln ab.

Hoffnungsvoll kam ich schließlich beim Italiener an, der in einem historischen Altstadtgebäude untergebracht war. Das Lokal war modern und doch gemütlich eingerichtet. Der Kellner führte mich an den Platz. Ein kleiner Tisch direkt am Fenster nur für zwei. Es stand eine Rose in einer Vase darauf. Luca war noch nicht da. Was durchaus mal passieren konnte, da er nicht immer pünktlich aus der Firma kam. Ich hatte bereits ein Glas Rotwein bestellt, als er über 20 Minuten später das Lokal betrat. Nervös schaute er sich um, bis er mich erblickte. Er trug seinen Anzug von der Arbeit. Sein Haar war leicht zerzaust.

„Hallo“, begrüßte er mich flüchtig.

Er schien alles andere als entspannt. War irgendwas bei der Arbeit gewesen? Ich fragte nicht und ließ ihn erstmal ankommen. Der Kellner hielt ihm sofort die Menü-Karte vor die Nase. Meine Wahl hatte ich bereits getroffen. Ein ungutes Gefühl überkam mich plötzlich, von dem ich nicht wusste, woher es kam. Irgendwas stimmte hier nicht. Ich schaute zu Luca. Er war doch wie immer? Schnell versuchte ich, diese Gedanken beiseitezuschieben. Wir bestellten und alles schien wieder in bester Ordnung. Während des Essens unterhielten wir uns über unseren Tag. Vielleicht spielte mir nur die Aufregung einen Streich. Er wählte Pasta mit Meeresfrüchten und ich ein Vitello Tonnato. Das Essen war hervorragend. Und mit jedem Bissen wurde ich ein bisschen ruhiger.