Vegan ohne Wahn - Andreas Gossner - E-Book

Vegan ohne Wahn E-Book

Andreas Gößner

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Beschreibung

Die vegane Ernährung bekommt immer mehr Rückenwind und breitet sich weltweit aus. Der Autor, Andreas Gossner, ist veganer Ernährungsberater, Meditationslehrer, Mental-, Stressmanagement-, und Fitnesstrainer und zeigt in diesem Buch, wie eine gesunde, pflanzlich vollwertige Ernährung zu mehr Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude führt. Das Buch ist gefüllt mit allen Themen, die für eine gesunde, pflanzenbasierte Ernährung relevant sind und zeigt die ganzheitlichen Zusammenhänge auf,wie eine Umstellung erfolgreich gestaltet werden kann. Gesunde, lebenbejahende Ernährung, gesundheitsförderliche Bewegung, mentale Stärke, Entspannung und Spiritualität sind die Grundlagen für ein gesundes Leben. In diesem Sinne geht es vordergründig um die gesunde, pflanzlich vollwertige Ernährung. Es werden jedoch auch die damit einhergehenden Themenbereiche (Bewegung, mentale Stärke, Entspannung und Spiritualität) beleuchtet. Die Themen reichen von der Ethik über die Körperfunktionen, den gesundheitlichen Aspekten, die Nährstoffe, Nahrungsmittel, Alltagstipps bis hin zu Rezepten. Der Autor vermittelt eine Fülle an Themen um dem Leser einen praxisgerechten Einblick in eine neue befreiende Lebensweise zu geben. Mit 60 Rezepten für die gesunde vegane Küche! Die Zukunft is(s)t pflanzlich vollwertig!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 255

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Andreas Gossner

VEGAN OHNE WAHN

Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude durch lebenbejahende,pflanzlich vollwertige Ernährung

VEGAN OHNE WAHN

Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude durch lebenbejahende, pflanzlich vollwertige Ernährung

© 2020 Andreas Gossner

Erstausgabe

Umschlaggestaltung, Illustration: Andreas Gossner

Herausgeber: Andreas Gossner

Fotos: Klaus Larcher

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN Taschenbuch: 978-3-7497-1545-9

ISBN Hardcover: 978-3-7497-1546-6

ISBN e-Book: 978-3-7497-1547-3

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Sollte dieses Buch Links auf Webseiten enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalt keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verweisen.

Soweit im Folgenden Berufs- Gruppen- und / oder Personenbezeichnungen Verwendung finden, so ist auch stets die jeweils weibliche Form gemeint. Der Autor sieht daher bewusst von einer genderneutralen Ausdrucksweise ab.

Rechtlicher Hinweis: Der Inhalt dieses Buches hilft dabei, über die Ernährung als Prophylaxe zu mehr Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude zu kommen. Alle Inhalte des Buches wurden sorgfältige recherchiert, um ein umfassendes und objektives Bild zu liefern. Das Arbeiten mit diesem Buch ersetzt jedoch bei gesundheitlichen Störungen keine qualifizierte ärztliche, therapeutische Betreuung. Es wird auch empfohlen, bei Ernährungsumstellung zusätzliche ärztliche Fachexpertise einzuholen.

Weitere Informationen und Unterstützung:

https://www.aufbruchszeit.com

https://www.aufbruchszeit.com/vegan-ohne-wahn

https://www.mentaldusche.com

YouTube Kanal: „Aufbruchszeit“ https://bit.ly/2Z3S6x5

Mail: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Danksagung

Allgemeines

Über dieses Buch

Meine persönliche Ernährungsgeschichte

Gesund sterben?

Der Blick für das Ganze

Warum Vegan?

Grundlegende Zusammenhänge

Ethik

Ahimsa

Eine lebenbejahende Einstellung

Unser seltsamer Umgang mit Tieren

Bio - Schutzbehauptung

Was können wir tun?

Die Macht des Einkaufszettels

Körperliches

Unser Verdauungsprozess

Der Stoffwechsel

Körpervergleich Mensch – Raubtier

Lebensgemeinschaft im Körper

Die Zirbeldrüse

Gesundheit & Vegan

Warum sind tierische Produkte ungesund?

ÖGE Stellungnahme zur veganen Ernährung

Mangelernährung

Ausgewogene Ernährung

Pflanzlich vollwertige Ernährung

Die Lebensmittelgruppen

Vegane Ernährungspyramide

Rohkost ist Vitalkost

Säure-Basen Balance

Schadstoffe in der Ernährung

Hormone in der Ernährung

Gluten

Antioxidantien

Entgiftung

Parasiten

Darmreinigung

Der Faktor Mensch

Energie der Farben in den Lebensmitteln

Entwickeln einer Gesundheitskultur

Wichtige Nährstoffe

Makronährstoffe – Mikronährstoffe

Vitamin B12

Vitamin D

Folsäure - Folat

Eisen

Zink

Jod

Selen

Kalzium

Protein

Kohlenhydrate

Fette und Öle

Kritische Nährstoffe im Überblick

Vitamine im Überblick

Vitamine Tagesbedarf

Nahrungsmittel

Nahrungsmittel - Lebensmittel

Milch

Fleisch

Kulturfleisch

Eier

Fisch und Omega-3-Fettsäuren

Honig

Zucker

Keimlinge

Soja

Wasser

Wildkräuter

Vegan im Alltag

Ernährungsumstellung

Fasten

Der Diätenwahnsinn

Barfuß gehen

Grundsätze für die Ernährung

Ernährung auf Reisen

Vegan und Sport

Praxistipps für den Alltag

In guter Gesellschaft

Prominente Veganer

Vegan Kochen

Einführung in die vegane Küche

Einfach und entspannt vegan kochen

Tierische Produkte ersetzen

Die sechs Geschmacksrichtungen

Rezepte & Kochtipps

Vegane Rezepte

Allerlei Gutes

Salate

Indische Küche

Brot

Süßspeisen

Meine Quellen der Inspiration

Persönliches Nachwort

Anhang

Einführung

„Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück.“

(Pythagoras, antiker griechischer Philosoph)

Danksagung

Der Inhalt dieses Buches basiert zu einem Teil auf eigenen Erfahrungen und zahlreichen Ausbildungen und zu einem sehr großen anderen Teil auf der Arbeit von zahlreichen Ärzten und Wissenschaftlern, die den Weg für die vegane Bewegung bereitet haben. Mein ganz persönlicher Dank gilt all diesen Menschen und jedem, der im Rahmen seiner Möglichkeiten für die vegane Bewegung aktiv ist und somit auch für uns alle, die Tiere und den Planeten sehr viel Gutes tut.

Ohne die Arbeit aller, die in dem Bereich vegane Ernährung und vegane Lebensweise aktiv sind, wäre es für mich nicht möglich gewesen, dieses Buch zu schreiben. Es wurden bereits ganz fantastische Bücher zu diesem so wichtigen Thema geschrieben, und ich hoffe, dass noch ganz viel geschrieben, gesprochen, gefilmt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Vielen Dank auch allen, die in Tierschutzorganisationen unermüdlich für die Rechte der Tiere kämpfen und so einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesundung der Menschheit und des Planeten leisten.

Es ist schön zu beobachten, wie sich in den sozialen Medien immer mehr diesem Thema annehmen und ihre Vision posten und teilen. Durch all diese Aktivitäten entsteht eine Welle, die sich immer mehr ausbreitet. Das macht mich dankbar und glücklich. Das gibt mir auch die Kraft und die Energie, zu dem Thema der veganen Ernährung und des veganen Lebensstils aktiv zu sein. Zudem habe ich die Gewissheit, dass diese Bewegung nicht mehr aufzuhalten ist, und wir in eine bessere Zukunft gehen.

Mein besonderer Dank geht an Dr. Rüdiger Dahlke. Ich hatte die Freude bei ihm die Ausbildung zum „Veganen Ernährungsberater“ zu absolvieren. Ich habe von ihm viel, und weit über das Thema Ernährung hinaus, gelernt – und lerne immer noch.

DANKE!

Allgemeines

Vegan zu essen und zu leben ist ganz einfach. Jeder kann dabei nur gewinnen. Als Veganer is(s)t man nachweislich gesünder und vitaler, gleichzeitig profitiert der ganze Planet, die Umwelt, die Tiere. Einfach alle gewinnen.

Ich persönlich bin kein großer Fan von Labels wie „Vegan“, „Veganismus“, „Veganer“. Diese Labels bergen immer die Gefahr in sich, dass sie falsch interpretiert werden. Es besteht dabei einerseits die Gefahr des Fanatismus, der letztlich der Sache nicht dienlich ist, und andererseits, dass man sofort als „religiöser Spinner“ in eine Schublade gesteckt werden könnte. Ich bin ganz einfach ein leidenschaftlicher Anhänger der „pflanzlich vollwertigen Ernährung“.

Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist in einer zivilisierten Gesellschaft kein Platz für das Quälen von Tieren in der Massentierhaltung, das Töten und Essen von Tieren sowie das Trinken und Verzehren von tierischer Milch, Milchprodukten und Eiern.

Schon Schopenhauer sagte: „Mitleid ist die Grundlage der Moral.“ Daher ist es wundervoll, dass die vegane Bewegung immer mehr Rückenwind erfährt. Laut Statistik waren 2017 in Deutschland ungefähr 1 Prozent vegan und 5 Prozent vegetarisch [1]. Das ist noch nicht berauschend, aber es ist allgemein eine positive Entwicklung Tendenz zur veganen Ernährung wahrzunehmen.

Der aktuelle Film „The Game Changers“ [2] mit vielen bekannten Persönlichkeiten wie James Cameron, Arnold Schwarzenegger, Lewis Hamilton, Jackie Chan; Das Engagement für die vegane Idee von Leonardo DiCaprio als Co-Produzent des Filmes „Cowspiracy“ [3] und der 2020 erscheinende Film „Eating Our Way To Extinction“ [4] der unter anderem auch von Leonardi DiCaprio produziert wird, sind, neben vielen anderen Aktivitäten von prominenten Persönlichkeiten, deutliche Zeichen, die den Veganismus unterstützen, und hoffentlich noch viele Menschen zum Nachdenken und Aufwachen animieren werden.

Noch vor einigen Jahren war es gar nicht so selbstverständlich, in einem Restaurant veganes Essen bestellen zu können. Heute haben schon viele Restaurants vegane Gerichte auf der Speisekarte und immer mehr vegane Restaurants entstehen. Vegan zu leben ist eine Win-Win-Situation für die Menschen und die Welt. Man tut Gutes für sich selbst und gleichzeitig für die Umwelt, die Tiere – alle gewinnen. Auch in den klassischen Supermärkten findet man immer mehr vegane Produkte, wenngleich nicht alles davon immer auch gesund ist, so ist doch ein Schritt in die richtige Richtung getan. Dennoch handelt es sich immer noch um eine Minderheit, die sich mit veganer Ernährung und veganer Lebensweise aktiv auseinandersetzt und ihr Konsumverhalten entsprechend anpasst. Die Stimmung in der Gesellschaft hat sich geändert. Das ist grundsätzlich eine sehr positive und wünschenswerte Entwicklung, die ich mit Freude beobachte und aktiv mitgestalten möchte. Dieses Buch ist ein weiterer Beitrag, um Menschen, die sich für eine gesunde vegane Ernährung interessieren, zu informieren und motivieren.

Wie der Titel des Buches „Vegan ohne Wahn“ schon andeutet, ist es mir ein Anliegen, die vegane Idee ohne missionarische Tendenzen zu transportieren. Das Buch bietet grundlegende Informationen zur pflanzlich vollwertigen Ernährung, einige Rezepte zum Nachkochen und soll auch zum weiteren Vertiefen anregen. Sich vegan zu ernähren ist grundsätzlich gesund, aber es besteht durchaus auch die Möglichkeit, sich vegan ungesund zu ernähren. Wie bei jeder Form der Ernährung besteht auch bei veganer Ernährung die Gefahr einer Mangelernährung. Mittlerweile hat die Nahrungsindustrie erkannt, dass Veganer eine nicht zu unterschätzende Klientel darstellen und bietet eine beträchtliche Anzahl an veganem Junkfood an. Es macht daher Sinn, wie immer man sich ernährt, sich mit der Materie Ernährung auseinanderzusetzen. Denn es ist ganz und gar nicht egal, was wir unserem Körper täglich zuführen.

Die vegane Ernährung und Lebensweise wird oft als etwas Neues und Hippes dargestellt. Diese Art des Lebens und Essens ist jedoch schon so alt wie die Menschheit selbst. Schon vor Jahrtausenden haben wir uns pflanzlich ernährt. Wenn man sich mit der Geschichte der Menschheit und den Ursprüngen vieler Religionen beschäftigt, findet man jede Menge Hinweise, dass die Ernährung damals sehr wohl pflanzenbasiert war und das Essen von Tieren und tierischen Produkten vermieden wurde.

Unsere heutige Art der Ernährung hat sehr weitreichende Konsequenzen. Es geht dabei nicht nur um unseren Körper und unsere Gesundheit. Wir haben mit unserer Wahl der Ernährung Einfluss auf das Wohlergehen unseres Planeten. Betroffen sind unsere Umwelt, die Tierwelt und unsere Verantwortung gegenüber unseren Nachkommen.

Für mich ist das Thema der veganen Ernährung zu einem Lebensthema geworden. Ich konnte so viele positive Erfahrungen machen, von denen ich in diesem Buch, in meinen Seminaren, Kursen und Vorträgen mit großer Leidenschaft und Freude erzählen möchte. Mir ist wichtig, dass das Thema Ernährung in Diskussionen nicht isoliert betrachtet wird, sondern ganzheitlich in Zusammenhang mit Bewegung, Entspannung, mentaler Stärke und seelischer Ausgeglichenheit. In diesem Buch möchte ich jedoch den Fokus auf das Thema der veganen Ernährung legen und dabei im Speziellen auf eine „gesunde vegane Ernährung“. Unter einer gesunden veganen Ernährung verstehe ich die „pflanzlich vollwertige Ernährung“.

Ich hatte das Glück, einen großen Teil meiner Kindheit und Jugendzeit auf einem Bauernhof zu verbringen, und konnte so die Sonnen- und Schattenseiten der damaligen Landwirtschaft erleben. Wir hatten einen wunderbaren Gemüsegarten, aus dem wir uns täglich bedienen konnten, und auch Obst hatten wir genügend zur freien Verfügung. Allerdings konnte (musste) ich auch dem Schlachten von Tieren beiwohnen, was immer eine emotionale Belastung für mich war und mich auch mit Ekel erfüllte. Auch der übermäßige Milchkonsum war normal und wurde als gesund dargestellt, was ja auch leider heute noch geschieht.

Meine persönliche Erfahrung mit dem Schlachten und die damit verbundene emotionale Belastung haben mich aber schon in meiner Jugend dazu gebracht, dass ich mich vom Fleischkonsum abgewandt habe. Ich ernähre mich nun schon, mit ganz kleinen Unterbrechungen (kurzen „Rückfällen“, wie ich sie bezeichne), seit mehr als drei Jahrzehnten fleischlos und seit 5 Jahren vegan.

Auf Grund meiner schon 35 Jahre langen intensiven sportlichen Aktivitäten hatte und habe ich immer die Möglichkeit, sofort wahrzunehmen, welche Nahrungsmittel meinem Körper guttun oder ob sie mir Energie rauben. Meine persönlichen Erfahrungen mit veganer Ernährung sind durchweg positiv und haben mich weiterführend sogar zu einer weitestgehend glutenfreien Ernährung gebracht.

Alles, was ich in meinen Büchern schreibe, in meinen Seminaren, Kursen und Vorträgen weitergebe, ist immer auch geprägt von meinen eigenen Erfahrungen. So ist auch dieses Buch nicht eine wissenschaftliche Abhandlung über die vegane Ernährung, sondern eine praxisbezogene Darstellung und soll dem Leser Hilfe und Inspiration sein. Wir sind alle individuell verschieden und weisen individuelle Begebenheiten auf, die sich in der Ernährung widerspiegeln. Es ist daher verwegen, allgemeingültige Ernährungstipps zu geben. Jeder muss seine eigene Situation betrachten und in seinen Körper hineinspüren, um festzustellen, was stimmig ist. Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative sind daher ganz wesentlich und die Voraussetzungen für eine Veränderung.

Ich bezeichne die pflanzlich vollwertige Ernährung gerne als „lebenbejahende Ernährung“. Im Sinne der lebenbejahenden Ernährung ist es notwendig, dass wir Fleisch von Tieren von den Speisekarten dieser Welt verbannen, damit wir das Leiden der Tiere beenden auch uns selbst von gesundheitlichen Leiden befreien. In diesem Sinne freue ich mich über jeden Einzelnen, der „Ja“ zu allem was lebt sagt und dem ich mit meiner Arbeit zu einem lebenbejahenden Leben verhelfen kann.

Es ist nicht meine Vorstellung, Menschen zu missionieren und Ernährung wie eine Religion zu predigen. Vielmehr geht es mir darum, auf diese, auf meiner persönlichen Erfahrung beruhende, so gesunde, belebende und lebenbejahende Form der Ernährung aufmerksam zu machen. Ich stelle immer wieder fest, dass sehr viele noch nicht den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit sowie Wohlbefinden erkennen. Es ist wichtig zu wissen, wie wir uns ernähren. Alles, was wir unserem Körper zuführen, verhält sich in unserem Körper wie eine Ursache und führt zu entsprechenden Auswirkungen. Es ist mir ein Anliegen, zu den Herzen der Menschen vorzudringen und sie zu motivieren, auf ihr Herz zu hören. Wir sind alle fühlende Wesen – genauso wie Tiere. Ich bin der Überzeugung, dass kein moralisch verantwortliches Wesen ein anderes fühlendes Wesen quälen und grausam ermorden darf, um es dann aufzuessen. Schon gar nicht, wenn dazu in keiner Weise eine Notwendigkeit besteht. Es ist eine Tatsache, dass uns dieses grausame Spiel in jeder Linie schadet – auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene.

Jeder der Tierprodukte zu sich nimmt, sollte sich Gedanken darüber machen, wie diese entstanden sind, wo sie herkommen und was schlussendlich in seinem Einkaufskorb und auf seinem Teller landet. Die Grausamkeiten finden hinter verschlossenen Türen, zentralisiert und abseits unserer Erreichbarkeit statt. Es gibt jedoch Filme, die mutige Menschen darüber gemacht haben, die es wert sind gesehen zu werden (siehe Kapitel „Die Quellen meiner Inspiration“). Jeder fühlende Mensch fühlt beim Ansehen dieser Filme, dass diese Quälereien nicht stimmig sind. Es braucht dafür nicht das Wälzen von wissenschaftlichen Studien, es reicht der uns angeborene Hausverstand und vor allem unser Herzensgefühl.

Für uns, unsere tierischen Begleiter und unseren Planeten freue ich mich über jeden Einzelnen, der bereit ist, den Weg der pflanzlich vollwertigen Ernährung zu beschreiten. Dieser Weg ist befreiend in jeder Hinsicht und ist mit Gesundheit, sehr viel Freude und Genuss verbunden.

Ich möchte Türen öffnen und Wege aufzeigen. Sie müssen mir und anderen nicht alles blind glauben, aber versuchen Sie, so offen zu sein, es auszuprobieren und nachzuprüfen.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Lesen, Ausprobieren und viele Erkenntnisse.

Andreas Gossner

Über dieses Buch

Dieses Buch soll keine weitere, wissenschaftliche Abhandlung zum Thema vegane Ernährung sein und auch keine Sammlung von wissenschaftlichen Studien. Vielmehr geht es mir darum, im Sinne des Buchtitels „Vegan ohne Wahn“, dem Leser ein entspanntes Verhältnis zum Thema vegane Ernährung zu vermitteln. Es ist immer meine Empfehlung, alle Tierprodukte aus der Ernährung zu streichen, aber das muss nicht immer zwanghaft passieren. Wenn man am Beginn einer Ernährungsumstellung steht, in einem Restaurant is(s)t, oder auf Reisen is(s)t, dann ist es nicht immer hundertprozentig möglich, alle Regeln einzuhalten. In diesen Fällen macht es Sinn, ein etwas entspannteres Verhältnis zu geringen Mengen an tierischen Produkten zu entwickeln und auch nicht in jeder Situation Andersdenkende zu missionieren. Essen sollte immer ein entspanntes und sorgenfreies Erlebnis sein und nicht auf Verzicht und Entbehrung beruhen. Mit dem Buchtitel „Vegan ohne Wahn“ möchte ich gerne darauf aufmerksam machen, dass es nicht von Vorteil ist, wenn Veganer auf Mischkostler herabschauen. Fast jeder Veganer hat, wie auch ich, eine Entwicklung hinter sich und war nicht vom ersten Tag in seinem Leben Veganer. Deshalb sollte man den Mischköstler als den Veganer von morgen betrachten. Als Veganer sind wir den Mischköstlern nur ein paar Schritte voraus, und wir sollten ihnen durch Vorleben und Information helfen, die nächsten Schritte zu tun. Dies funktioniert aber nur dann, wenn der Mensch, den ich auf diesen Weg bringen will, das auch von sich aus will. Das zwanghafte Einwirken von außen funktioniert nicht und bewirkt oft auch das Gegenteil und schadet dann der weiteren Verbreitung der veganen Lebensweise. Deshalb sollte man versuchen, dies ohne „Wahn“ zu machen. Wahn ist per Definition, ein seelischer Zustand, der von starker Ich-Bezogenheit und falschen Urteilen über die Realität geprägt ist.

Ich möchte mit „Vegan ohne Wahn“ die Grundlagen für die vegane Ernährung beleuchten und erläutern. Die Ernährung ist kein isoliertes Thema und für sich alleine auch nicht heilbringend, sie ist ein Teil des Ganzen, ein sehr wichtiger Teil. Die Ernährung ist, wenn man sie wissenschaftlich betrachtet, ein sehr komplexes Thema, das man aber im Alltag ganz einfach gestalten kann. Um sich pflanzlich vollwertig zu ernähren, muss man kein Wissenschaftler sein und sich auch nicht mit allen Themen im Detail auseinandersetzen. Es genügt, wenn man sich mit ein paar grundlegenden Basics auseinandersetzt und einfach alles Tierische vermeidet, den daraus entstehenden Zugewinn an alternativen Nahrungsmitteln genießt und so nicht dem Irrglauben verfällt, dass es um Verzicht geht.

Es geht vielmehr um Ethik, Umweltschutz, Tier- und Menschenschutz, Gesundheit und nicht zuletzt auch um die Auswirkungen auf unseren Geist und unser Seelenleben. Ich bin der Überzeugung, dass wir uns von dem Verzehr von tierischen Produkten ganz schnell und ganz dringend distanzieren müssen. Ich weiß jedoch auch, dass das nicht mit dem Missionieren von Andersdenkenden und Andersessenden funktioniert, sondern durch Informationen. In diesem Sinne soll dieses Buch ein informatives Werk sein, das nicht alle Aspekte voll umfassend aufarbeitet, jedoch die wesentlichen Themen aufgreift und die Leserinnen und Leser zum weiteren Recherchieren animieren soll. Vor allem aber geht es mir mit „Vegan ohne Wahn“ darum, die Leserinnen und Leser für vegane Ernährung zu sensibilisieren und sie darauf aufmerksam zu machen, dass das Thema uns alle betrifft. Mit „uns alle“ sind alle Lebewesen auf diesem Planeten eingeschlossen und letztlich auch der Planet selbst. Es geht aus meiner Sicht um nicht mehr oder weniger als unser aller Überleben auf Mutter Erde. Alles ist mit allem verbunden und wirkt aufeinander. Wenn wir achtlos mit Lebewesen und der Umwelt umgehen, dann wirkt sich das unmittelbar auf uns aus. Wir sehen das Ergebnis beispielsweise in Form von überfüllten Arztpraxen, überbelegten Krankenhäusern, zerstörter Umwelt und vielem mehr.

Um das zu ändern, müssen wir auf keine Demonstrationen gehen, auch keine großen Aktionen starten, wir müssen nur aufhören, tierische Produkte zu essen und die Tiere in Ruhe lassen. Das Konsumieren tierischer Produkte ist verbunden mit einer Kettenreaktion des Grauens. Die Industrie produziert immer das, was wir kaufen. Wir haben selbst in der Hand, dass dieses Grauen morgen beendet ist (siehe Kapitel „Die Macht des Einkaufszettels“).

Dieses Buch „Vegan ohne Wahn“ hat den Anspruch zu informieren, zu sensibilisieren und auch zu zeigen, wie einfach es sein kann. Es ist kein Hexenwerk und keine Raketenwissenschaft, sich pflanzlich vollwertig zu ernähren.

Meine persönliche Ernährungsgeschichte

Anhand meiner persönlichen Ernährungsgeschichte möchte ich aufzeigen, dass der Weg zu einer pflanzlich vollwertigen Ernährung nicht zwangsläufig von einem Tag zum anderen abgeschlossen sein muss, sondern dass es sehr wohl auch eine Entwicklung sein kann. Ich kann daher jeden sehr gut verstehen, der mit Skepsis und Distanz an Veganismus herangeht.

Als Kind vom Lande, aufgewachsen auf einem klassischen Bauernhof, konnte ich schon sehr früh erfahren, was es bedeutet, Nutztiere zu halten, zu füttern, zu pflegen und letztendlich zu schlachten, um sie dann zu verzehren.

Schon sehr früh konnte ich für mich erkennen, dass Teile des Prozesses, insbesondere das Schlachten, mich emotional belasteten. Weil ich jedoch noch ein Kind war, musste ich das akzeptieren und habe mich gefügt und brav gemacht, was von mir erwartet wurde. Ich hatte jedoch das Glück, mich schon in meiner frühen Jugend mit Sport auseinandersetzen zu können und dadurch automatisch auch mit dem Thema Ernährung. Ich beschäftige mich nun schon seit ungefähr 40 Jahren mit Sport und Ernährung.

Dadurch wurde ich immer neugieriger und begann einiges zu lesen, viel zu lernen und zu experimentieren. Nachdem ich Fleisch nie so wirklich mochte, startete ich meine ersten Experimente mit vegetarischer Ernährung. Damals, vor ungefähr 35 Jahren, war man ein Extremist und fast schon ein Aussätziger, wenn man sich vegetarisch ernährte. Ich konnte bei meinen intensiven sportlichen Aktivitäten bald feststellen, dass das konsequente Weglassen von Fleisch meine sportlichen Leistungen verbesserte. Ich habe bis vor ungefähr 15 Jahren diese Form der Ernährung beibehalten (mit ganz kleinen „Rückfällen“, als ich einmal plötzlich unbändige Lust auf Salami hatte). Damals bin ich dann auf das Thema Milch und ihre negative Auswirkung auf unsere Gesundheit gestoßen. Ich habe relativ schnell erkannt, wie absurd es ist, als erwachsener, abgestillter Mensch, die Muttermilch eines anderen Wesens zu trinken. Daher fiel mir der Entschluss nicht schwer, neben Fleisch nun auch Milch und Milchprodukte aus meiner Ernährung zu streichen. Auch dieser Schritt hat sich auf meine sportliche Leistungsfähigkeit und mein Wohlbefinden erstaunlich positiv ausgewirkt. Eines Tages – vor ungefähr fünf Jahren – stieß ich dann plötzlich auf das Thema Eier. Nachdem ich mich auch damit näher auseinandergesetzt hatte, war klar, dass ich Eier unbedingt aus meiner Ernährung streichen möchte. Auch dieser Schritt hat sich in jeder Hinsicht als positiv erwiesen. Zuletzt beschäftigte ich mich mit dem Thema Gluten, und auch das ist nun schon einige Zeit weitestgehend aus meiner Ernährung gestrichen.

Ich habe mich also Schritt für Schritt der veganen Ernährung angenähert und dabei sehr viele positive Erfahrungen gemacht und natürlich sehr viel gelernt und experimentiert. Mit heutigem Stand kann ich sagen, dass ich mich mit einer pflanzlich vollwertigen und glutenfreien Ernährung am wohlsten fühle, noch nie so viel Energie hatte, gesund und topfit bin. Aktuell bin ich noch dabei, das Thema Zucker in meiner Ernährung abzuschließen, und merke jetzt schon, dass das ein weiterer guter, wenn auch nicht ganz leichter, Schritt in die richtige Richtung ist.

Aufgrund meiner Ausbildungen als Mentaltrainer, Fitnesstrainer, Stressmanagementtrainer, Massagetherapeut, Meditationslehrer und veganer Ernährungsberater konnte ich über die Jahre ein sehr umfassendes Wissen aufbauen, und baue noch weiteres auf, sodass es mich immer mehr zu einer ganzheitlichen Betrachtung von Ernährung geführt hat. Es steht niemals ein Thema oder ein Wissensgebiet für sich alleine, alles ist mit allem verbunden. Das bedeutet in der praktischen Umsetzung letztlich, dass es nicht zielführend ist, sich fast schon fanatisch mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen, ohne dabei an Bewegung, mentale Stärke, Entspannung und Spiritualität mit zu denken. Das Eine wirkt auf das Andere, und wenn man ein gesundes und erfülltes Leben führen will, muss man alle im Laufe des eigenen Lebens betrachten und mit sich in Verbindung setzen.

Ich gebe daher in diesem Sinne mit Begeisterung und ohne missionarische Ambitionen gerne meine Erfahrungen und mein Wissen an all jene weiter, die einen offenen Verstand dafür haben.

Gesund sterben?

Wie so oft war ich eines Tages mit meinem Hund im Wald spazieren und komme mit einem mir nicht persönlich bekannten, aber sehr freundlichen Passanten ins Gespräch. Wenn man mit dem Hund unterwegs ist, beginnt ein Gespräch naturgemäß mit einer Frage zum Hund. Dieses Gespräch entwickelte sich unerwarteterweise in die Richtung Gesundheit und Ernährung. Damit verbunden kamen wir auch auf meine ganzheitliche Einstellung zu sprechen, die ich in den Grundzügen Ernährung, Bewegung, mentale Stärke und Spiritualität in ganz einfachen und kurzen Worten dargelegt hatte. Dann kam von meinem Gesprächspartner die Frage: „Ja, dann hast du ja gar nichts mehr vom Leben, wenn du auf alles verzichten musst, und willst noch gesund sterben?“

Meine Antwort auf diese Frage und Anmerkung war für mich einfach: „Ich muss auf nichts verzichten, im Gegenteil, all diese Erfahrungen in Zusammenhang mit Ernährung, Bewegung, Mentaltraining und Spiritualität sind eine unglaubliche Bereicherung. Was das Sterben betrifft: Ja, ich möchte, wenn es so weit ist, einen gesunden Körper verlassen. Ich habe nicht das Ziel, krank, gebrechlich und dement meine letzten Tage zu verbringen. Mit unserer Lebensweise haben wir es nicht geschafft, unser Leben zu verlängern, sondern unsere Krankheitsdauer zu verlängern. Es ist daher mein Bestreben, bis zum Ende ein aktives, gesundes und bewusstes Leben zu führen und bei voller Gesundheit zu gehen.“

Der Blick für das Ganze

Wenn wir unseren Körper isoliert von unserer Psyche (Seele) betrachten, führt dies zu einem Ungleichgewicht und Mangel und letztlich in die Krankheit.

Natürlich sind die körperlichen Ursachen für Krankheiten nicht zu leugnen. Wenn wir einen Mangel an Bewegung haben, zu wenig an die frische Luft gehen und uns ungesund, nicht lebensbejahend ernähren, dann tut uns das nicht gut und unser Körper nimmt Schaden.

Viele haben sich selbst entmündigt, indem sie annehmen, dass jede Krankheit Zufall ist und man vorbeugend nichts tun kann. Wir neigen dazu, anzunehmen, dass die Gene oder das Alter an dem Zustand schuld sind und man selbst nichts dagegenhalten kann.

Auch die WHO empfiehlt in ihren Positionspapieren zu Gesundheit den ganzheitlichen Weg (Ernährung und Bewegung) und eine vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung. Als eines von vielen Beispielen möchte ich im Folgenden einen Auszug aus dem Bericht zu „Krebs und schlechte Ernährung sind miteinander verknüpft“ zur Verdeutlichung zitieren [5]:

Einfache Ernährungsgewohnheiten können das Krebsrisiko reduzieren:

• Gesunde Ernährungsgewohnheiten sollten in der Kindheit gefördert und entwickelt werden.

• Ein gesundes Körpergewicht durch eine ausgewogene Energiezufuhr in Verbindung mit körperlicher Betätigung und der Vermeidung exzessiver Gewichtszunahme sollte im gesamten Lebenslauf bewahrt werden.

• Übergewichtige und adipöse Menschen sollten ein gesundes Körpergewicht erreichen und dann verteidigen.

• Eine körperlich aktive Lebensweise sollte angenommen werden.

• Es sollten nur gesunde Lebensmittel und insbesondere pflanzliche Produkte verzehrt werden.

• Die Lebensmittel und Getränke sollten in Mengen gewählt werden, die das Erreichen und Beibehalten des gesunden Körpergewichts erleichtern.

• Täglich sollten fünf oder mehr Portionen verschiedener Früchte und Gemüse gegessen werden.

• Vollkornprodukte sollten anstelle raffinierter (verarbeiteter) Getreide verwendet werden.

• Weiterverarbeitetes und rotes Fleisch sollte nur in begrenztem Umfang verzehrt werden.

• Alkohol sollte nur in moderaten Mengen konsumiert werden (Frauen höchstens ein alkoholisches Getränk pro Tag, Männer höchstens zwei).

Alle diese Faktoren können beeinflusst werden, wenn wir wieder den Blick auf das Ganze richten: Gesunde Ernährung, eine gesunde Form der Bewegung, viel Aufenthalt in der Natur und das Entwickeln von mentaler sowie spiritueller Bewusstheit führen uns hin zu einer ganzheitlichen, lebenbejahenden Lebensweise, zu der auch die vegane Lebensweise zählt. Unter einer gesunden Ernährung verstehe ich eine gut geplante pflanzlich vollwertige Ernährung. Diese gut geplante pflanzlich vollwertige Ernährung schützt nicht nur unser Leben, sondern auch das Leben aller Lebewesen und unsere Umwelt. Eine gut geplante pflanzlich vollwertige Ernährung ist eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung, die alle fünf Lebensmittelgruppen (Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Nüsse und Samen, Hülsenfrüchte) abwechslungsreich beinhaltet.

Der Blick für das Ganze ist auch in der Ernährungswissenschaft größtenteils verloren gegangen. Man beschäftigt sich mit Tabellen, Listen und Studien und verliert dabei den Blick für die natürlichen Zusammenhänge. Es wird dabei außer Acht gelassen, dass das Ganze immer die Summe der Teile ist. Wenn wir uns also auf den Weg machen und mit Nährstofftabellen einkaufen gehen, dann ignorieren wir das Prinzip der ganzheitlichen Zusammenhänge. Es besteht ein Unterschied zwischen den Werten, die in einer Nährstofftabelle stehen, und dem, was dann vom Körper aufgenommen und verarbeitet wird. Wenn wir zum Beispiel Kurkuma (Gelbwurz) nehmen, so steht es in einem interessanten Zusammenhang mit Pfeffer: Unser Körper nimmt in Verbindung mit Pfeffer das gesunde Curcumin aus Kurkuma in tausendfach höherer Menge auf. Wenn man Kurkuma ohne diese Verbindung mit den Molekülen aus dem Pfeffer konsumiert, wird nur ein geringer Teil vom Körper aufgenommen und verarbeitet. Solche und ähnliche Zusammenhänge gelten für fast alle Vitalstoffe – und die sind in kaum einer Nährstofftabelle abgebildet.

Warum Vegan?

Die vegane Ernährung zeichnet sich dadurch aus, dass alle Lebensmittel, die aus tierischen Produkten gewonnen werden, gemieden werden (inklusive Honig). Das bedeutet, dass die vegane Ernährung eine rein pflanzenbasierte Ernährungsweise ist.

Es gibt viele Gründe, warum sich immer mehr Menschen zu einer veganen Ernährung hingezogen fühlen. Ethische, gesundheitliche und ökologische Motive stehen dabei im Vordergrund.

Es ist daher von immenser Bedeutung und unsere Eigenverantwortung zu entscheiden, was und wie wir essen. – Wir haben es in der Hand, denn wir entscheiden täglich, was und wie wir essen. Täglich treffen wir circa 100 Entscheidungen (Einkauf, Kühlschrank checken, was, wann, wie …) rund um unser Essen. Wir sollten uns deshalb mit einem hohen Bewusstsein persönlich um diese Prozesse kümmern. Wir reagieren alle individuell unterschiedlich auf Nahrungsmittel. Eine vegane Ernährung ist keine Diät – die sich ohnehin jeglicher Sinnhaftigkeit entzieht –, sondern eine Einstellung zu Ernährung und eine Veränderung des Lebensstils.

Die Crux mit der Ernährung ist, dass die Auswirkungen auf den Körper und den Geist nicht unmittelbar spürbar sind. Es dauert oft Jahre und Jahrzehnte, bis die negativen Auswirkungen wahrgenommen werden. Daher sind Aussagen wie „Ich ernähre mich sowieso gesund, es geht mir ja gut“ nur bedingt richtig und immer zu hinterfragen. Das Positive wiederum ist, dass sich der Körper durch eine entsprechende Ernährungsintervention wieder recht schnell regeneriert und in sein natürliches Gleichgewicht zurückkommt.

Es gelten in der Ernährung ein paar wesentliche Grundregeln. Abseits dieser Regeln ist Ernährung sehr individuell, und jeder muss seinen Weg, abhängig von seiner Lebenssituation, finden. Wir reagieren alle unterschiedlich auf Nahrungs- und Lebensmittel. Daher ist wichtig, dass jeder seine individuelle Form der veganen beziehungsweise pflanzlich vollwertigen Ernährung finden muss.

„Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst“, sagt Albert Schweitzer. Das gilt auch für die Ernährung. Wir müssen unsere Haltung zum Essen und unseren Umgang damit grundlegend ändern.

Man stelle sich vor, es gäbe eine ganz einfache Möglichkeit, die uns in jeder Hinsicht bereichert, den Planeten, auf dem wir leben, in einen besseren Ort zu verwandeln, ja ihn sogar zu retten. Mag sein, dass das jetzt etwas seltsam klingen mag, aber die vegane Ernährung ist ein ganz großer Schritt in diese Richtung. Es gibt viele gute Gründe, warum wir ganz bewusst auf unsere Ernährung achten müssen und uns frei von Tierprodukten ernähren sollten:

Umwelt: Massentierhaltung und alles, was damit verbunden ist, ist eine enorme Belastung für die gesamte Umwelt. Der Anbau von Futtermittel, für den ganze Wälder gerodet werden müssen, und dessen verheerende CO2-Bilanz sind nur zwei massive Auswirkungen der Massentierhaltung von vielen.

Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch verursacht ungefähr 22 Kilogramm CO2, das entspricht ungefähr dem Verbrauch bei einer Autofahrt von 100 Kilometern mit einem Kleinwagen.

Die Massentierhaltung produziert eine Unmenge an Methangas. Methangas ist um ein Vielfaches (ca. 25 Mal) schädlicher für die Umwelt als CO2. Ein weiteres Problem sind die Stickstoffoxide, die ungefähr um ein 300-faches schädlicher für die Umwelt als CO2 sind. Die Stickstoffoxide werden mit dem Kunstdünger ausgebracht. Das Ausbringen der Tierexkremente auf die Felder produziert kaum wiedergutzumachenden Schaden im Boden. Dies sind nur ein paar Auswirkungen von vielen, die die Massentierhaltung und die damit verbundene Landwirtschaft mit sich bringen.

Es gibt zwei Studien der UN-Landwirtschaftsorganisation, die belegen, dass die Nutztierhaltung in Verbindung mit dem Konsum tierischer Produkte mit ungefähr 14,5 bis 18 Prozent [6] [7] am vom Menschen verursachten Klimawandel beteiligt ist. Das sind mehr als alle Flugzeuge, Schiffe, Autos, Lastkraftwagen, Züge und Motorräder zusammen.

Nutztiere verbrauchen die meisten Kalorien, die sie durch die Nahrungsaufnahme (bis zur Schlachtreife) für den eigenen Stoffwechsel zu sich nehmen müssen, und scheiden sie in Form von Gülle und Kot wieder aus, was Gülleseen und Kotberge mit sich bringt. So wird im Durchschnitt aus sieben Kalorien pflanzlicher Nahrung eine Kalorie an Fleisch. Das ist eine massive Verschwendung von Nahrungsressourcen und geht zudem einher mit der Zerstörung von Landflächen und Regenwäldern für die Produktion von Futtermitteln.

Der Weltklimarat warnt in seinem Bericht vom 8. August 2019 vor einer drohenden Katastrophe, wenn wir so weitermachen [8] [9]:

„(…)Es gehe auch darum, die gesamte Kette der Erzeugung und des Konsums von Nahrungsmitteln zu überdenken. Eine ausgewogene Ernährung, die verstärkt auf Gemüse und Getreide setze, könne dazu beitragen, die Kohlendioxid-Emissionen wesentlich zu senken“.

Wasserverbrauch [10]: Wasser ist eines der wertvollsten Güter für uns und diesen Planeten. Mit dem Verzehr von tierischen Produkten wird eine Unmenge an Wasser verschwendet:

Ein Kilogramm Eier benötigt ungefähr 3.300 l Wasser.