Verdammt, ich liebe dich (Leidenschaft in Kalifornien) - Bella Andre - E-Book

Verdammt, ich liebe dich (Leidenschaft in Kalifornien) E-Book

Bella Andre

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Beschreibung

"Bella Andre hat es wieder einmal geschafft, mich mit ihren Worten zu begeistern! Eine wunderschöne, gefühlvolle Geschichte über Liebe, Akzeptanz, Ehrlichkeit und das, was im Leben wirklich wichtig ist." Das kalifornische Weinland ist eine Welt der Sinnesfreuden – der verlockende Kuss der Sonne . . . die üppige Dekadenz der Gourmetküche . . . das weiche Brennen des Weines, der von innen wärmt . . . und die sündhaft verführerischen Männer. Ein Reiseziel, das Körper und Seele verwöhnt. . . . Vanessa ist es gewohnt, ihre Männer zu lieben und wieder zu verlassen. Und der Mann, den sie jetzt will, ist ein hingebungsvoller Künstler, der sie inmitten der Weinberge von Napa nackt Modell stehen lässt. Aber dieses Mal ist er derjenige, der sich entzieht – und als beide das Anschauen, ohne berühren zu dürfen, zu einem Spiel der Verführung machen, ist Vanessa bald nahe daran, ihn um Erlösung anzuflehen. . . . "Ich habe das Buch absolut geliebt! Bella Andres Bücher liefern immer wieder fesselnde, lustige und herzerwärmende Geschichten." *** Leidenschaft in Kalifornien *** Liebst Du Mich? Schenk mir deine Liebe Wie schön du bist Gib mir mehr von dir Verdammt, ich liebe dich

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Beliebtheit




VERDAMMT, ICH LIEBE DICH

Leidenschaft in Kalifornien 5

Bella Andre

Inhaltsverzeichnis

Bucheinband

Titelseite

Copyright

Über das Buch

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Vielen Dank

Auszug aus Tausendmal berührt

Alle Bücher von Bella Andre in deutscher Sprache

Über die Autorin

Verdammt, ich liebe dich

© 2022 Bella Andre

Übersetzung Christine L. Weiting

Language + Literary Translations, LLC

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Das kalifornische Weinland ist eine Welt der Sinnesfreuden – der verlockende Kuss der Sonne, die verführerischen Genüsse der Gourmetküche, das weiche Feuer des Weines, der von innen wärmt … und die sündhaft attraktiven Männer. Drei Frauen auf der Suche nach mehr möchten sich dort rundum verwöhnen lassen.

Vanessa ist es gewöhnt, sich ihre Männer auszusuchen und sie auch wieder zu verlassen. Der Mann, den sie jetzt begehrt, ist ein hingebungsvoller Künstler, für den sie inmitten der Weinberge von Napa als Aktmodell posiert. Aber dieses Mal ist sie diejenige, die an der langen Leine gehalten wird. Wird Vanessa bei diesem erregenden Spiel, bei dem alles zur Schau gestellt, aber nichts berührt werden darf, bald um Erlösung flehen?

KAPITEL 1

Vanessa Collins dehnte ihre braungebrannten Gliedmaßen und streckte sich auf ihrem Liegestuhl am glitzernden blauen Pool des Napa Valley Wellnesshotels. Sie nippte an ihrem halbvollen Glas Champagner und stellte dieses dann auf dem runden Tisch neben sich ab. Schließlich nahm sie ihre Sonnenbrille ab, schloss die Augen und lehnte ihren Kopf zurück gegen die Stoffbespannung.

Die warme Freitagnachmit­tagssonne streichelte ihre Haut, und morgen würde sie mit ihren beiden besten Freundinnen, Carrie und Rose, abhängen. Alles war perfekt.

Wieso war sie dann so missgestimmt?

Erneut hob sie ihr schlankes Sektglas an die Lippen und trank es ganz aus, aber aus irgendeinem Grund konnte selbst der Schampus nichts an ihrer Laune ändern.

Was war nur mit ihr los?

Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass Carrie mit einem dicken Brilli in der Tasche herumlief – auch wenn ihr den der falsche Mann geschenkt hatte.

Vanessa hatte nie zur Eifersucht geneigt. Mit ihren zweiunddreißig Jahren hatte sie eine äußerst erfolgreiche PR-Firma in San Francisco aufgebaut, und sie hatte immer bekommen, was sie wollte – ob es nun ein Mann war oder der größte Werbeauftrag der Stadt. Sie hatte immer gedacht, sie sei immun gegen Eifersucht. Daher konnte sie es kaum fassen, als es ihr wie Schuppen von den Augen fiel und sie der Wahrheit ins Gesicht sehen musste: Sie war auf ihre beiden besten Freundinnen eifersüchtig.

Erst Carrie mit dem Ring, selbst wenn sie ihn zurückgeben wollte … und dann gewann auch noch Rose ein Date mit dem superattraktiven Koch Jack Gerard. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass Rose beinahe die Gelegenheit ausgeschlagen hätte, Kochunterricht bei einem echt scharfen, angesagten Chefkoch zu nehmen.

Eines war klar: Vanessa musste etwas tun, um wieder in die Gänge zu kommen. Zehn Minuten später machte sie sich in weißen Laufshorts und weißem Lauftop auf den Weg in die fast schon untergehende Sonne. Ein langer Lauf durch die Weinberge würde ihr hoffentlich den Kopf frei machen und die Gedanken ordnen.

Sie wurde schneller, atmete in kürzeren Zügen und ein leichter Schweißfilm bildete sich auf ihrer Brust. Nachdem sie fünfundvierzig Minuten lang Vollgas gegeben hatte, lief sie wieder langsamer, über die Hauptstraße, und freute sich schon auf eine heiße Dusche und einen kühlen Drink in einem Lokal in der Nähe. Während sie an Restaurants und Boutiquen, Weinprobelokalen und Kunstgalerien vorbeilief, schweifte ihr Blick über die Schaufenster.

Und auf einmal sah sie es. Das unglaublichste Gemälde, das sie je zu Gesicht bekommen hatte. Das Aktbildnis einer dunkelhaarigen, dunkeläugigen Frau. Purer Sex, auf Leinwand gebannt.

Vanessa sah es bereits in ihrem Büro hinter ihrem Schreibtisch hängen. Sie überlegte, ob sie erst zurück ins Hotel laufen, sich frisch machen und am nächsten Morgen in der Galerie vorbeischauen sollte. Aber sie wollte das Bild jetzt haben. Obwohl sie kein Geld dabeihatte und an der Glastür ein „Geschlossen“-Schild hing.

Für sie war es, als gehörte das Bild bereits ihr. Sie musste nur noch ein paar Einzelheiten erledigen.

Sie klopfte an die Glastür, und in der Ecke hinter der Kasse erhob sich ein Mann. Ein Meter achtzig, nichts als Sehnen und Muskeln, dazu wunderschöne sonnenblonde Haare, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren.

Jede Spur von Langeweile verflog und ihr Herz schlug so schnell wie seit Jahren nicht mehr. Jede andere hätte ihre feuchten Handflächen auf den anstrengenden Lauf geschoben, aber Vanessa kannte sich besser.

Sie hatte gerade etwas gesehen, das sie noch mehr begehrte als das Gemälde im Schaufenster: dieses prachtvolle Mannsbild in farbverschmierten Jeans.

* * *

Sam Marshall blickte von seiner Tagesabrechnung auf und hätte beinahe den Stapel Kreditkartenbelege zu Boden fallen lassen. Seine Hände begannen zu kribbeln, von den Fingernägeln bis zu den Handgelenken.

Er musste tief Luft holen.

Dieses Gefühl, einen Pinsel in den Händen zu halten, eine Leinwand vor sich zu haben und Farben in allen Tönen, mit denen er in einem endlosen Rausch der Inspiration etwas erschaffen könnte, hatte Sam seit Marissa nicht mehr gehabt.

In seinen Gedanken malte er die Frau, die an die Glastür seiner Galerie klopfte, bereits, und die Grenzen zwischen der, die auf dem Bürgersteig stand und ihrem Abbild, wie es auf der Leinwand aussehen würde, verschwammen.

Die Metallfüße seines Stuhls kratzten schrill über den Betonboden, als er ihn zurückschob. Und als er aufstand, um ihr die Tür zu öffnen, wusste er bereits, dass er sie malen würde. Nackt. Umgeben von Weinstöcken.

Diese einzigartige Kombination aus erregter Unruhe und Leidenschaft, die diese Frau ausstrahlte, auf die Leinwand zu bringen, würde ihm all sein künstlerisches Können abverlangen. Er betete darum, der Aufgabe gewachsen zu sein.

Nein, er musste ihr gewachsen sein, denn er würde alles dafür geben, seine sechsmonatige Flaute zu überwinden. Alles, was er gemalt hatte, seit Marissa weg war, war in einem Müllcontainer gelandet.

Vor ihm stand so viel mehr als nur eine schöne Frau – sie war seine letzte Chance auf künstlerische Erlösung.

Sam entriegelte das Schloss und drehte den Knauf.

Sie kam direkt zur Sache. „Ich will das Bild im Fenster“, sagte sie.

„Kommen Sie herein“, sagte er, und seine ruhigen Worte standen im Widerspruch zu dem Pochen des Blutes in seinen Adern.

„Ich habe mein Portemonnaie nicht dabei“, sagte sie, „aber ich hätte keinen Moment länger warten wollen, ohne Gewissheit zu haben, dass sie mir gehört.“

Irgendetwas traf Sam wie ein Schlag in den Unterleib, an der Stelle, wo man einen Mann nicht schlägt, selbst wenn er es verdient hätte. Er wusste, wie es war, Marissa zu begehren. Er hatte sie begehrt. Und er hatte sie tatsächlich bekommen.

Bis sie ihn vernichtet hatte.

Es war schon verrückt, dass der Gedanke daran, wie ihn seine Ex-Muse wegen eines älteren, wohlhabenderen Liebhabers im Stich gelassen hatte, plötzlich nicht mehr ganz so weh tat wie vorher. Wie in den letzten sechs Monaten. Noch vor fünf Minuten war seine Erinnerung an Marissa deutlicher und schmerzhafter gewesen.

„Sie ist unverkäuflich“, sagte er schließlich, erfreut über das Feuer in den Augen der Rothaarigen mit den langen Beinen, die sich jetzt breitbeinig vor ihn stellte.

„Ich zahle Ihnen den doppelten Preis.“

Er erwiderte nichts. Er konnte nicht. Denn in Wirklichkeit hatte er gar nicht gehört, was sie gesagt hatte. Zu sehr war er damit beschäftigt gewesen, die blauen und schwarzen Punkte in ihren grauen Augen zu betrachten. Es juckte ihm in den Fingern, diese Augen auf die Leinwand zu bannen.

„Okay“, sagte sie, „Sie haben gewonnen. Ich gebe Ihnen das Dreifache.“

Er schüttelte den Kopf, als ihre Worte endlich bei ihm ankamen. „Es geht nicht um Geld.“ Und dann wurde ihm klar, dass sie beide bekommen konnten, was sie wollten, wenn er seine Karten richtig ausspielte. Sie könnte das Bild bekommen und er könnte eine neue Muse finden. „Wie dringend wollen Sie es?“

„Dringend.“ Sie schenkte ihm ein verruchtes, sexy Lächeln. „Gefährlich dringend.“

Verdammt ja, gefährlich war das richtige Wort. Sam spürte, wenn eine Situation brenzlig wurde. Das Letzte, was er jemals wieder tun wollte, war, mit einem seiner Aktmodelle zu schlafen. Vor allem wenn eines ihm das Gefühl gab, künstlerisch aufzuleben.

Irgendwie musste er einen Weg finden, diese Frau zu malen, ohne die Grenze zu überschreiten.

Zumal es eine Grenze war, die er bereits überschreiten wollte.

„Würden Sie alles tun, worum ich Sie bitte?“

Jede andere Frau hätte ihm für so eine Anspielung eine geknallt. Aber nicht diese hier. Sie lächelte, und ihre Lippen waren so geheimnisvoll geschwungen, dass sie die Mona Lisa in den Schatten stellte.

„Alles.“

Er konnte sein Erstaunen nicht verbergen, und wiederholte das Wort. „Alles?“

Sie hob eine Braue. „Sie haben mich schon beim ersten Mal verstanden.“

Was war sie doch für eine wilde Frau, unheimlich sexy. „Drei Tage“, sagte er, und zum ersten Mal erschien in der Tiefe ihrer grauen Augen etwas anderes als unerschütterliches Selbstvertrauen.

„Drei Tage“, wiederholte sie schließlich, „drei Tage was?“

Er streckte die Hand aus und zog ihr das Haarband aus den Haaren. Sie stand ganz still und erlaubte seinen Fingern, ein wenig zu lange in ihrem Nacken zu verweilen, damit er ihr das Haar um die Schultern legen konnte. Er strich ihr den zu langen Pony aus den Augen und betrachtete sie.

Alles im Raum entzog sich seiner Wahrnehmung, außer ihrem Gesicht, diesen Lippen und der Schräge ihrer Wangenknochen. „Ich werde Sie malen.“

Jetzt lächelte sie wieder. „Ich gehöre ganz Ihnen.“

„Nackt“, fügte er hinzu, um sich zu vergewissern, dass sie sich einig waren und dass alle Karten auf dem Tisch lagen.

„Ich würde es gar nicht anders haben wollen“, antwortete sie, und er spürte, wie ihm der Atem stockte.

Es würde andere sexy Frauen geben, mit denen er sein Bett teilen könnte. Aber er war nicht bereit, sich den kreativen Funken entgehen zu lassen, der ihn erfasst hatte, als diese Frau an seine Galerietür geklopft hatte. Er würde nicht den Fehler machen, mit ihr zu schlafen.

Er griff nach seinen Pinseln. „Wir fangen gleich an.“

KAPITEL 2

Vanessa folgte Sam zur Hintertür hinaus, bereit, zu nehmen, was er ihr gab. Sie würde tatsächlich alles nehmen, was er ihr gab.

Wie froh sie war, diesen spontanen Lauf gemacht zu haben. Es gab nichts, was sie lieber getan hätte, als nackt für diesen sexy Maler zu posieren.

Außer mit ihm zu schlafen, versteht sich.

Sie war sich absolut sicher, dass die Frau auf dem Gemälde, das sie kaufen – oder als Tauschgabe erhalten würde, wie sie annahm – seine Geliebte war. Er war ein guter Maler. Das wusste sie schon von dem flüchtigen Blick, den sie auf die Gemälde an den Wänden seiner Galerie hatte werfen können, als sie ihm zur Hintertür hinaus folgte. Aber kein Maler war so gut.

Die Sinnlichkeit, die von der Leinwand ausstrahlte, entsprang einer tiefen, ganz persönlichen Kenntnis jener Frau. Er kannte nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Herz.

Vanessa konnte es kaum erwarten, dass er beginnen würde, sich mit ihren eigenen Vertiefungen und Rundungen vertraut zu machen. Sie war schon mit vielen Anzugträgern zusammen gewesen, und mit ein oder zwei Rocksängern, aber noch nie mit einem Maler. Und dieser hier sah so verführerisch aus, wie es ein Mann nur sein konnte. Hart, rau und künstlerisch.

Sie folgte ihm durch eine kurze Gasse und war überrascht, dass diese in einen kleinen, privaten Weinberg mündete. Es war Ende August, nur noch ein oder zwei Monate bis zur Lese, und die violetten Trauben hingen schwer an den Rebstöcken. Sie konnte ihre Süße riechen, als sie die letzten Sonnenstrahlen einfingen.

Inmitten der Reben stand eine kleine rote Scheune, und sie sah zu, wie er eine große Holztür aufschob und darin verschwand. Wenige Augenblicke später tauchte er mit einem Zeichenblock, einem grünen Plastikstuhl und einer dicken weißen Malerplane wieder auf. Er stellte den Stuhl vor das Scheunentor, legte Block und Bleistift darauf, dann ging er zurück zu der Stelle, an der sie stand. Er breitete die Plane unter einer Reihe von Weinstöcken aus und trat zurück, um die Szene zu begutachten.

„Wollen Sie mich dort haben?“, fragte sie und wählte ihre Worte bewusst so, damit er wusste, dass er sie auf jeden Fall haben konnte. Jetzt sofort, bitte.

Er blickte von der Plane auf und sah ihr ins Gesicht. Sie errötete unter der Hitze seines Blickes. Würden die Wunder nie enden? Sie wurde niemals rot. Als Teenager hatte sie eine innere Gelassenheit, eine Selbstsicherheit gehabt, die sie von ihren Gleichaltrigen abhob. Aber dieser Mann, dieser Maler mit seinem brennenden grünen Blick, hatte die Macht, sie zum Erröten zu bringen.

Was konnte er wohl sonst noch alles? Sie konnte es kaum erwarten, es herauszufinden.

„Mein Name ist Sam Marshall“, sagte er, ohne auf ihre Frage zu antworten, denn er wusste genauso gut wie sie, dass die Antwort offensichtlich war. Natürlich wollte er, dass sie auf der Plane posierte, warum hätte er diese sonst dorthin gelegt?

Nun, dieses Spiel kann ich auch spielen, dachte sie. „Ich hieße Vanessa“, sagte sie, während sie ihre Laufschuhe abstreifte und dann beide Daumen in den Bund ihrer weißen Shorts steckte. Sie hielt seinem Blick stand, während sie die Shorts langsam über ihr weißes Spitzenhöschen hinunterzog und dann über ihre Oberschenkel gleiten ließ. Sie bückte sich leicht, hob ein Bein und zog den Fuß aus den Shorts. Dann tat sie das Gleiche mit dem zweiten Bein und ließ die Shorts an einem ihrer französisch manikürten Fingernägel baumeln. „Vanessa Collins.“

Sein Mund zuckte und sie dachte, er würde ihn zu einem Grinsen verziehen. Stattdessen schlenderte er zu dem Plastikstuhl hinüber und setzte sich, wobei er für Vanessas Geschmack viel zu entspannt wirkte.

„Wenn du lieber in BH und Höschen posieren möchtest, ist das auch in Ordnung.“ Er öffnete seinen Skizzenblock, dann kehrte sein Blick zu ihr zurück. „Im Moment.“

Alles in Vanessa brannte darauf, Sam zu beweisen, dass sie das beste Aktmodell sein würde, das er je gehabt hatte. Sogar besser als die Frau, die im Fenster hing.

Sie würde die Erfüllung jeder seiner Fantasien sein.

Und dann würde er alle ihre Fantasien wahr werden lassen.

* * *

Sam wusste, dass er locker und entspannt wirkte, als er auf dem Stuhl darauf wartete, dass Vanessa sich auszog. Das war etwas, was jeder Maler schon früh in der Kunstschule lernte. Als er mit achtzehn Jahren seinem ersten heißen Aktmodell gegenübergestanden hatte, war es schwierig gewesen, seinen Ständer zu verbergen. Aber das war fast zwanzig Jahre her, und seitdem hatte er schon viele schöne nackte Frauen gemalt.

Heute jedoch wäre er lieber Schauspieler gewesen als Maler. Denn Vanessa trieb ihn in den Wahnsinn. Am liebsten hätte er seinen Skizzenblock ins Gebüsch geworfen und wäre über sie hergefallen. Sie wäre für ihn bereit gewesen, das wusste er bereits. Jedes Wort aus ihrem verruchten, sexy Mund hatte ihm das klargemacht. Und jedes Aufblitzen ihrer grauen Augen, als ihre Blicke an seinem Körper auf und ab wanderten.

Wo zum Teufel war nur seine Selbstbeherrschung geblieben?

Als sie in dem weißen, hauchdünnen Höschen und dem Jogging-BH vor ihm stand, juckte es Sam in den Fingern, viel mehr zu tun, als eine Bleistiftskizze von ihr anzufertigen. Er wollte ihre Hüften mit seinen Handflächen erkunden, seine Zunge in ihre Kniekehlen gleiten lassen und von dem Geschmack ihrer Haut kosten.

Und dann, als sie ihren Jogging-BH an ihrem Brustkorb hochschob und es sich dann über die Vertiefung ihrer Schlüsselbeine bis über den Kopf zog, so dass ihr das Haar in Wellen um ihre Schultern fiel und ein paar lose Strähnen ihre vollen Brüste streichelten? Sein Mund wurde trocken.

Meinte er tatsächlich, er könnte diese Frau malen? Er wusste bereits, dass seine Hände vor Lust zittern würden, wenn er mit dem Skizzieren begann.

Warum hatte er nicht Landschaftsmaler werden können? Warum hatte er sich immer so sehr zur menschlichen Gestalt hingezogen gefühlt?

Er würde sie bitten müssen, beim Posieren die Augen zu schließen, damit er sich nicht blamierte. Er brauchte Zeit, um sich zu sammeln.

Und sie hatte noch nicht einmal ihr Höschen ausgezogen.