Verdorbenes Glück - Marcus Brown - E-Book

Verdorbenes Glück E-Book

Marcus Brown

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Beschreibung

Es kann der Frommste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. So könnte man die Erzählung "Verdorbenes Glück" zusammenfassen. Toby hat endlich seine Traumwohnung gefunden, aber sein Glück ist von kurzer Dauer. Denn kaum ist er eingezogen, als sein Ärger mit den Nachbarn beginnt. Die Zentralfigur muss sich zum Leben in einer Kleinstadt neu orientieren, und dabei durch das Schlimmste gehen, um sich letztendlich selbst zu finden. Wird er in seinem neuen Zuhause bleiben können oder schaffen es die Nachbarn, ihn zu vergraulen?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 56

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2025 novum publishing gmbh

Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt

[email protected]

ISBN Printausgabe: 978-3-99146-939-1

ISBN e-book: 978-3-99146-940-7

Lektorat: Mag. Eva-Maria Peidelstein

Umschlagfoto: Serban Enache | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Teil 1

Endlich ergattert! Nach mehreren von Unruhe sowie Unsicherheit geprägten Jahren in Deutschland fand Toby, ein dunkelhäutiger junger Mann, seine Traumwohnung:

Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, sogar ein Badezimmer mit sowohl Badewanne als auch Dusche sowie ein WC, das man nicht mit anderen Mietern teilen musste. Wenn man seinen Hintergrund betrachtet, ist dies eine große Sache.

Vorher wohnte Toby im Dachgeschoss eines Hauses. Bei dieser Dachwohnung war das kleine Zimmer mit Dusche und WC im Flur für alle anderen Mieter zugänglich, aber nicht verfügbar. Bis Toby seine jetzige Wohnung mit eigenem Badezimmer mit Dusche, Bad und WC besichtigte. Allein das war Grund genug, die Wohnung anzunehmen!

Im Endeffekt ist die Wohnung ca. 40 Quadratmeter groß, mit einem schönen Blick auf die Landschaft. Da er ursprünglich aus der Großstadt London stammt, ist diese Wohnung mit sowohl Kühen als auch Schäfchen in Sichtweite für Toby so etwas wie ein Kulturschock. Trotzdem ist sie wunderschön. Von ihrer Verfügbarkeit erfuhr er über eine ehemalige Mitarbeiterin. Toby griff direkt zu. Alles wäre besser als die vorherige Dachwohnung, dachte er. Nach und nach richtete Toby die neue Wohnung mit neuen Möbelstücken ein und strich die Wände frisch.

Langsam wurde er sich der Position seiner Wohnung bewusst. Sie lag in einem Zentralpunkt, wo alle Nachbarn aus verschiedenen Richtungen hineinschauen konnten – und das auch regelmäßig taten. Allein in seiner Wohnung fühlte sich Toby deswegen oftmals wie ein Fisch im Goldfischglas, ständig beobachtet, wenn er hin- und herschwamm! Das war Grund genug, um schleunigst blickdichte Vorhänge überall in der Wohnung aufzuhängen.

Langsam wurde sich Toby auch darüber bewusst, was für eine Rolle er in der Nachbarschaft spielte.

Offensichtlich überwogen Ausländer, zudem war die Rassentrennung in diesem Gebiet ständig präsent. Auf einer Seite wohnten Deutsche, während auf der anderen Seite die Mieter aus anderen Ländern wie Kosovo, Kroatien, Türkei oder Italien lebten. Die Deutschen blieben unter sich, so wie die anderen Ausländer. Natürlich war Toby dort, um die Quote der Schwarzen zu vertreten, zwar etwas zynisch, aber vielleicht doch wahr.

Der Hausmeister, der alles überwachte, kam ursprünglich aus der Schweiz, verheiratet mit einer Deutschen. Tatsächlich, wie die Schweiz selbst, war er immer neutral und mischte sich nicht in Zankereien der Nachbarschaft ein. Er spielte aber gern die Rolle des lachenden Dritten, um für Recht und Ordnung zu sorgen.

Klare Linien entwickelten sich. Auf der einen Seite die Deutschen, auf der anderen die Ausländer. Dann kommt Toby, der Schwarze. Die Lage nervte ihn total, andauernd diese Rassentrennung sowie Gruppenzwang zu beobachten, aber auch mitzuerleben. Ursprünglich kam er aus London, einer multikulturellen Hauptstadt. Des Weiteren nervte es ihn, wie manche Leute innerhalb dieses Zustands der Rassentrennung freiwillig leben konnten. „Manche Leute sind weder integrationsfähig noch -willig“, dachte Toby.

Mobbing

Auf Anhieb fühlte sich Toby ausgeschlossen, als ob er anders wäre. Bei einer lokalen Mieterversammlung, die einige Wochen nach seinem Einzug stattfand, schrie der Leitwolf ihn an: „Hau ab, hau ab!“, mit der Begründung, Toby könne ein schönes Haus irgendwo anders finden. Bloß nicht hier. Interessant anzumerken ist, dass der Leitwolf keinen Gegenwind bekam. Als ob die Mehrheit ihm heimlich zustimmte, aber nicht wagte, es laut auszusprechen. Toby nahm alles auf die leichte Schulter. Aber leider hatte dieser Mieter großen Einfluss auf die Nachbarschaft. Sowohl er als auch seine Frau waren die Leitwölfe in der Gegend. Ihr Druck auf die anderen und die Einschüchterung der anderen waren anscheinend erheblich. Oft befand sich Toby im Mittelpunkt des Streits.

Tobys kurze Begegnungen mit dem Leitwolf

Diese konnte man an einer Hand abzählen. Zuerst während der schon erwähnten „Hau-ab-Attacke“ bei der Nachbarschaftsversammlung. Von diesem Zeitpunkt an konnte Toby deutlich erkennen, wer das Sagen hatte. Ein paar Monate später traf Toby zufällig auf dem Hof auf die männlichen Leitfiguren der Nachbarschaft. Er ergriff die Initiative, um eine kleine Rede vor ihnen zu halten.

„Sicherlich gibt’s eine Möglichkeit, wie wir Seite an Seite in Harmonie leben könnten, oder?“ Auf Englisch; dies war seine Interpretation der berühmten Rede des schwarzen Amerikaners Rodney King: „Can’t we all just get along“. Die drei Beteiligten, einschließlich des Leitwolfs, akzeptierten es widerwillig.

Später im selben Jahr während der Einräumung eines neuen Sessels, erwischte Toby den Leitwolf bei einer Lästerei über ihn.

Mir reicht’s, dachte Toby und ging sofort zum Leitwolf. Toby fing an: „Also gut, was ist dein Problem? Offensichtlich hast du ein Problem damit, dass ich hier wohne.“

Der Leitwolf machte einige Schritte zurück und fragte, ihm die Stirn bietend: „Was willst du von mir? Schlag mich doch. Du traust dich ja sowieso nicht!“

Offensichtlich wollte er Toby damit provozieren. Zudem roch er nach Alkohol. Toby antwortete nur: „Das hättest du wohl gern. Damit du sofort weinend zur Polizei rennen kannst.“

Gleichzeitig machte Toby die Mimik eines weinenden Kindes mit gestreckten Fingern unter den Augen. Alle Beteiligten lachten kräftig darüber, außer dem Leitwolf, der es überhaupt nicht lustig fand.

„Niemand will, dass du hier wohnst. Warum haust du nicht einfach ab?“, betonte der gekränkte Leitwolf.

Sofort reagierte Toby darauf: „Woher weißt du überhaupt, dass alle Leute hier so denken?“

„Ich weiß es einfach, keine Sorge“, versicherte ihm der Leitwolf.

„Du weißt ja nur Bescheid, weil DU alle Leute gegen mich aufgehetzt hast, gib es zu“, konterte Toby.

Damit hatte der Leitwolf nicht gerechnet, dass er ihn innerhalb einer Sekunde entlarven würde. Er trat zurück und holte sich eine Kippe.

Toby dachte letztendlich, dass sich eine weitere Diskussion nicht lohnte. Beim Weggehen schrie er laut: „Hör mal, ich weiß nicht, was für ein Problem du mit meinem Einzug hast, aber ich werde es herausfinden.“

Seine Rede war absichtlich für alle Leute hörbar, um deutlich die dicke Luft zwischen ihm und dem Leitwolf zu zeigen. Zudem wollte Toby die anderen Nachbarn ahnen lassen, was in Wirklichkeit hier vorging. Innerlich vermutete er nämlich schon die rassistische Tendenz des Leitwolfs, äußerte sich aber lieber nicht dazu.

Genau das war der Punkt, an dem der Leitwolf aus der Öffentlichkeit zurücktrat. Er fühlte sich dermaßen von Toby erniedrigt und gedemütigt. Je länger Toby mit ihm redete, umso mehr fand er heraus, wie der Leitwolf in Wirklichkeit tickte. Schlimmer noch, wenn der Leitwolf besoffen wäre und nur Blödsinn plapperte. Der Leitwolf merkte Tobys Überlegenheit, und von diesem Zeitpunkt an zog er sich zurück.