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Durch die eisigen Winde und dem peitschenden Regen, flogen die Greife auf die Insel Moòrlòrc zu. Über der Insel hinweg steuerten sie die Nordwestküste an. Auf den Greifen saßen die reitenden Nekromanten, die die Greife in die richtige Richtung lenkten. In ihren Klauen hatten die Greife die verschleppten Menschen des letzten Raubzuges. An der Küste standen Käfige, die auf die Neuankömmlinge warteten. Die Käfige waren, bereits, zum Teil besetzt, es waren die verschleppten Einwohner von Ismaràk. Die Greife ließen die Gefangenen los, die auf einem felsigen Hügel hart aufschlugen. Die Nekromanten packten die Neuankömmlinge und warfen sie in die Käfige. Die Prinzen sind nun gefangen genommen worden und bangen um ihr Leben. Gibt es ein Entkommen von der schaurigen Insel?
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Seitenzahl: 180
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Rückblick
Der falsche Prinz
Das Abendmahl
Der schwarze Blick
Die Wächter
Baldige Ankunft
Der Regen des Zorns
Der schwarze Spiegel
Die Vorbereitung der Völker
Späher voran
Der saure See
Das unentdeckte Land
Die Suche beginnt
Motavos Lehrling
Der vermisste König
Die Hoffnung des Volkes
Das Zentrum des Grauens
Die Offensive
Motavos letzte Tat
Lares Fehler
Die Flucht
Wilde Heimreise
Über einige Hundert Jahre war die Inselwelt von Überfällen geplagt. Keiner wusste woher die Überfälle kamen und wo sie stattfanden.
Die Xzamà wussten von den Überfällen und hielten es geheim. Aus Angst von der Inselwelt verbannt zu werden, wo sie einst Asyl und eine zweite Heimat bekamen.
Prinz Lares von Srovà ist ein junger Mann, der ahnte, dass seine Familiengeschichte falsch überliefert wird. Prinz Silas teilte seine Meinung mit Prinz Lares und erkannte, dass die Familiengeschichte mit den Orks von Ismaràk zusammen hängt. Doch wich man ihren Fragen aus, oder erzählte eine andere Geschichte.
Die Überfälle häuften sich und durch den Verrat von Motavo, ein junger Xzamà, wurden Prinz Lares und Prinz Norb von Ismaràk verschleppt.
Die Xzamà riefen die Könige der vier Länder zu sich und offenbarten ihr schreckliches Geheimnis. Zaro ein grausamer Nekromant, hat nun die Prinzen in seiner Gewalt und wird versuchen über zu laufen. Fassungslos über diese Nachricht entschließen sich König Nirbo und König Milon für eine Rettungsaktion zusammen.
Mit zehn Flaggschiffen reisen sie nun nach Moòrlòrc.
Durch die eisigen Winde und dem peitschenden Regen, flogen die Greife auf die Insel Moòrlòrc zu. Über der Insel hinweg steuerten sie die Nordwestküste an. Auf den Greifen saßen die reitenden Nekromanten, die die Greife in die richtige Richtung lenkten. In ihren Klauen hatten die Greife die verschleppten Menschen des letzten Raubzuges. An der Küste standen Käfige, die auf die Neuankömmlinge warteten. Die Käfige waren, bereits, zum Teil besetzt, es waren die verschleppten Einwohner von Ismaràk. Die Greife ließen die Gefangenen los, die auf einem felsigen Hügel hart aufschlugen. Die Nekromanten packten die Neuankömmlinge und warfen sie in die Käfige.
Als Lares zu sich kam, fand er sich in einem Käfig wieder. Er war aus einer langen und tiefen Bewusstlosigkeit erwacht. Der Prinz fühlte sich benebelt und hatte höllische Kopfschmerzen. Ihm schmerzten auch die Arme und die Schultern. Es sind gut vier Tage vergangen, als er von Zipolà verschleppt wurde.
Lares sah sich um und hatte Mühe klare Bilder zu sehen. Er konnte Umrisse von den Käfigen, an der Küste, erkennen und auch die eine oder andere Gestalt, die darin saß. Es verging einige Zeit, bis Lares wieder klar denken konnte. Der Prinz sah sich im eigenen Käfig um und sah zwei Männer vor sich sitzen. Der eine war groß und hatte Indigofarbige Haare. Der Prinz wusste nicht, was dieser Mann eigentlich war.
Er hatte noch nie solch eine Gestalt vor den Augen. Der andere junge Mann war ein Bauernjunge, unverkennbar an seiner Kleidung. Lares vermutete, dass der große dunkelhaarige Mann ebenfalls ein Bauer sein musste, auch seine Kleidung sprach für sich. Die zwei Bauern sahen den Prinzen an und warteten darauf, bis Lares richtig zu sich kam.
„ Wo bin ich?“ fragte Lares, der noch leicht benebelt war.
„ Das wissen wir nicht.“ antwortete der große Bauer.
„ Wie lange war ich weggetreten?“ wollte Lares wissen.
„ Keine Ahnung. Du bist erst vor ein paar Stunden angekommen!“ antwortete der große dunkelhaarige.
„ Darüber hinaus, wenn Du schon einmal wach bist! Zieh Deine Kleider aus.“ sagte der Bauer und kam näher.
„ Bitte?!“ Lares dachte sich verhört zu haben und rutschte zurück.
„ Tausche mit dem Bauernjungen die Kleider. Sofort!“
Lares sah den Bauernjungen an. Der Bursche schien ängstlich und erwiderte Lares Blick. Er zog seine Kleider aus und wartete auf den Prinzen.
„ Was soll das? Ich nehme doch keine Befehle von einem Bauern!“ protestierte der Prinz.
„ Mein Herz sagt mir, dass Du in Gefahr bist. Deine Kleider werden Dich verraten. Ich habe mit dem Burschen gesprochen und mit ihm ausgemacht, dass er Deine Rolle übernimmt.“
Erklärte der Mann.
Der Prinz sah beide abwechselnd an.
„ Was bist Du?“ fragte Lares.
„ Ich bin ein Hàvork!“ antwortete der Bauer und wurde nervös.
„ Wir haben keine Zeit! Die Sonne geht bald unter und dann kommen sie wieder!“ sagte der Bauer mit Nachdruck.
Der Hàvork krabbelte an den Prinzen heran und macht sich an Lares` Kleider zu schaffen.
„ Wer kommt wieder?“ Lares bekam Angst.
„ Die! Die Dich gefangen nahmen!“ bekam er zur Antwort.
Lares sah zu den anderen Käfigen. Die Insassen beobachteten, im Stillen, den Tausch. Ohne weiter zu überlegen, riss Lares sich die königliche Robe von Leib. Er gab die Robe dem Bauernjungen, der sich hastig ankleidete. Der Prinz zog sich die Bauernkleidung an. Lares stöberte in einer Tasche, der königlichen Robe und steckte den Inhalt in die getauschte Hosentasche. Tatsächlich sah der Bauernjunge Lares verblüffend ähnlich.
“ Wie ist Dein Name?” wollte Lares wissen.
“ Clawß!” antwortete der Bauernjunge.
“ Und das ist ab sofort dein Name!” sagte der Hàvork.
“ Der Junge wird sich Deinen Namen anlegen, zu Deinem Schutz. Mein Name ist...Ofnuk!
Weitere Erklärungen gibt es später.”
Lares spürte, dass der Hàvork, im Bezug seines Namens, lügt.
“ Was ist hier los?” Lares begriff seine Situation nicht.
“ Ich sagte später! Wir müssen zu sehen, dass wir die kommende Nacht überstehen!” antwortete der Bauer und setzt sich zurück in sein Eck, des Käfigs.
Lares musterte die Bauern. Der Eine, der genug Mumm hatte Befehle zu erteilen und den falschen Prinzen.
“ Du weißt wer ich bin?” fragte Lares den falschen Prinzen.
Clawß nickte und sah ihm in die Augen.
“ Mein Name ist Lares und bin dem Reich Srovà Treu.” antwortete er schließlich.
Lares nickte, doch war es ihm unangenehm. Er sah aus seinem Käfig und erblickte die Küste.
Die Sonne war fast untergegangen. Lares musterte erneut die anderen Käfige und deren Insassen. Er schluckte, als er sah, wie viele Käfige es waren. Die Käfige nahmen die gesamte Küste ein. Die Insassen waren jung und alt. Mensch, Elb, Zwerg, auch Orks und Hàvorks. Geschockt stellte er fest, dass die Gefangenen hier schon ewig sitzen mussten.
Er musterte die Orks und Hàvorks genau, auch in seinem eigenen Käfig. Lares hatte noch nie einen Ork gesehen und war neugierig. Plötzlich schrak der Srovàner zusammen, als ein Greif aufschrie. Der Schrei des Greifes war wie ein großer Raubvogel, dass durch das ganze Land hallte. In diesem Moment war die Sonne vollständig untergegangen. Kurz darauf wurde das Land lebendig. Die Berge und die Felsen schienen sich zu bewegen. Beim genaueren Beobachten, konnte man erkennen, wie sich Gestalten von den Felsen lösten und die Küste entlang trabten. Als Lares einer von diesen Nekromanten sah, überfiel ihn die Angst und kroch hastig an die hintersten Gitterstäbe.
Dem einen Nekromanten folgten mehr und immer mehr. Ungewöhnlich ruhig wurde es an der Küste. Das einzige Geräusch, das man hörte, war das Rauschen des Ozeans. Lares bemerkte die Nervosität der Gefangenen und sah zu den anderen Käfigen. Die Insassen krabbelten in ihren Käfigen aufgeregt hin und her. Andere verkrochen sich tief in die Käfige hinein. Für Lares machte es den Eindruck, dass die Männer langsam zu Tieren wurden. Ein Teil der Gefangenen waren bereits so alt, dass sie nur noch vor sich dahin vegetierten. Der andere Teil wirkte geschockt oder in Panik, aber auch schon fast verrückt. Die Nekromanten versorgten die Gefangenen mit rohem Fisch und Wasser. Als einer dieser Nekromanten vor Lares` Käfig stand und die Fische rein warf, grinste er dem falschen Prinzen an. Lares und Ofnuk hatten den Nekromanten beobachtet und liefen Bleich an. Kurz darauf kam ein anderer. Auf seinem Haupt saß eine knöcherne Krone und in seiner rechten Hand hielt er ein Zepter. Sein Blick war auf den falschen Prinzen fixiert. Zaro. Zaro trat bis an die Gitterstäbe hervor und spähte in den Käfig, weiterhin den falschen Prinzen im Visier.
“ Endlich!” sagte er mit großer Genugtuung.
“ Endlich haben wir einen Prinzen! Den anderen finde ich auch noch. Er ist bereits hier, das spüre ich!” verkündete Zaro dem falschen Prinzen.
Ofnuk schluckte schwer und erstarrte. Auch Lares fiel in Panik und versuchte Ruhig zu bleiben. Zaro ging ein paar Schritte zurück und lachte laut auf. Sein Lachen präsentierte die spitzigen Zähne, die grausam und bedrohlich wirkten. Der Führer drehte sich mit einem Satz um, riss sein Zepter in die Höhe und schrie,
“ WIR HABEN DIE LANDGEBUNDENEN! LASST UNS FEIERN!”
Ein Jubelschrein der Nekromanten hallte auf.
Sie verließen die Küste und gingen Landeinwärts. Die Anspannung, der Gefangenen ließ nach und sahen sich erleichtert um.
“ Sieht so aus, als ob wir eine Galgenfrist bekommen haben!” sagte Clawß, der ebenfalls erleichtert durchatmete.
Lares war zu geschockt, um Antworten zu können. Ofnuk stützte den Kopf in die Hände und verbarg seine Angst.
In der Landesmitte versammelten sich die Nekromanten. Es wurde ein großes Feuer entfacht. Um das Feuer herum bildeten sie einen Kreis. Rhythmische Trommeln waren zu vernehmen, das bis zur Küste zu hören war. Vor dem Feuer stand ein Thron. Der Thron war aus schwarzem Lavagestein. Die Lehne, des Thrones, ragte mit mehreren Spitzen, in die Höhe. Es sah aus, als ob der Thron gegossen wurde. Pompös und Schauderhaft. Zaro nahm Platz und sah seinem Volk zu. Das nekromantische Volk tanzte um das Feuer und hielten, hin und wieder, ihre Schwerter und Speere in die Höhe. Es schien wie ein Ritual. Die Nekromanten feierten die ganze Nacht hindurch.
Bei Morgengrauen wurde es abrupt still und sie verkrochen sich wieder in die Berge und in die Felsen.
Lares hatte im Laufe des Vormittags seinen Schock überwunden und dachte nach. Dabei sah er immer wieder, verstohlen, auf den falschen Prinz, neben sich.
“ Den einen Prinzen haben wir? Und den anderen kriegen wir auch noch?” fragte Lares schließlich und sah sich im Käfig um.
Ofnuk dachte, nach wie vor, über seine Situation nach. Schließlich erwiderte er Lares` Blick und nickte.
“ Das sagte ich doch! Du bist in Gefahr!” antwortete Ofnuk.
“ Aber zu welchem Zweck?” fragte Lares.
“ Soweit ich mitbekommen habe, braucht er die Prinzen, um das Land verlassen zu können.
Er braucht das Blut der Prinzen, um genau zu sein!” antwortete Clawß.
“ Wisst ihr wer der andere ist?” Lares war neugierig.
Clawß schüttelte den Kopf und Ofnuk zuckte mit den Schultern.
“ Das weis keiner hier!” sagte Clawß.
“ Wird auch besser sein, wenn wir es nicht wissen!” sagte Ofnuk, mit herablassendem Ton.
Lares dachte weiterhin nach und beobachtete den Hàvork genau.
“ Umso länger leben wir!” stellte Lares fest. Ofnuk nickte.
“ Gibt es eine Chance hier rauszukommen?” fragte Lares schließlich.
Der Hàvork lachte höhnisch.
“ Sieh Dich um. Hast Du den Eindruck, dass wir fliehen können?”
Lares sah zu den anderen Käfigen. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und ließ sich hängen. Ofnuk setzte sich an die hintersten Gitterstäbe, des Käfigs und sah über das Meer. Insgeheim hoffte Ofnuk auf Rettung. Er wusste, dass sein König niemand im Stich lassen würde.
Die Sonne ging unter und Zaro ging zur Küste der Gefangenen. Er ging an den Käfigen vorbei und achtete darauf, dass er etwas Adeliges aufspüren konnte. Hin und wieder machte er vor einem Käfig halt und spähte hinein. Wenn er nichts aufspüren konnte, ging er zum nächsten. Zaro verbrachte die ganze Nacht an der Küste. Die Nekromanten standen zwischen den Käfigen und beobachteten ihren Führer, der sich viel Zeit nahm. Die Gefangenen wagten keinen Laut. Selbst Zaro war still und schwieg. Bei Morgendämmerung zogen sich die Nekromanten zurück. Lares und Clawß, sowie Ofnuk, hatten Zaros Verhalten beobachtet. Sie rätselten darüber, dass Zaro soschweigsam war.
“ Was hat er vor?” fragte Clawß.
“ Er sucht nach dem zweiten Prinzen! Das ist doch klar!” antwortete Ofnuk.
“ Ist Euch aufgefallen, wie schweigsam und ruhig er war?” fragte Lares.
Clawß nickte. Ofnuk dachte nach und rieb sich das Kinn.
“ Na ja, er hat nun keine Eile mehr!” sagte Ofnuk.
“ Wie meinst du das?” wollte Lares wissen.
“ Zaro sagte, der zweite Prinz ist auch schon da!” antwortete Ofnuk und grübelte weiterhin nach.
“ Sie sind seit deiner Ankunft nicht mehr weggeflogen. Stattdessen klappert er die Küste ab und sucht hier.” schlussfolgerte Ofnuk.
“ Wie will er herausbekommen, wer der zweite Prinz ist?” fragte Clawß und sah beide an.
“ Das weis ich nicht!” Ofnuk schüttelte den Kopf.
Selbst Lares hatte keine Antwort.
“ Er braucht beide Prinzen! Was verbindet die Prinzen?” fragte Lares, der seine Familiengeschichte nicht, richtig, kannte.
“ Das Blut! Ich vermute, die Prinzen sind Blutsverwandt. Und sind sie doch so verschieden. Verstehst du?” antwortete Ofnuk.
Lares sah den Hàvork an.
“ Bist Du Dir sicher? Woher willst du das wissen?” wollte Lares wissen.
“ Das ist die einzige Erklärung. Clawß hatte schon sagte, dass er das Blut der Prinzen braucht. Beider Prinzen! Es wäre möglich, dass die Prinzen Blutsverwandt sind, ohne es zu wissen!” antwortete der Hàvork, der sich somit, aus der Lage, herausreden konnte.
Lares grübelte weiterhin nach und spielte mit den kleinen Steinchen, die durch die Gitterstäbe greifbar waren. Als er nachgedacht hatte, sah er Clawß an. Der Bauernjunge trug noch die königliche Robe.
“ Was weist du über mich?” fragte Lares Clawß.
Clawß sah sich um und fing zum Flüstern an.
“ Ihr seit der Thronfolger.” antwortete er.
“ Ja, aber was weist du sonst noch?” hakte Lares nach.
Ofnuk hatte sich aufgerichtet und sah Lares an. Der Hàvork verstand Lares Absichten und fand die Idee gut.
“ Euer Vater ist König Milon!” sagte Clawß.
“ Leiser! Redet Leiser! Wir können keine weiteren Ohren gebrauchen.” unterbrach Ofnuk und kroch näher.
“ Wie gesagt, König Milon ist euer Vater.” wiederholte Clawß.
Das Gespräch wurde im flüstern weitergeführt. Es war am späten Nachmittag und die Sonne fing an sich zu neigen. Am Horizont konnte man erkennen, dass der Himmel sich Orange färbte. Die Stunde konnten sie nicht bestimmen, da die Insel stets mit schwarzen Wolken bedeckt war.
“ Gut! König Milon mein Vater. Du kennst unser Land......”
“ Ja! Srovà!” unterbrach Clawß.
“ Ja! Srovà! Dann ist da noch Silas mein, jüngerer Bruder und Ima, meine Schwester.” erzählte Lares weiter.
Clawß nickte und versuchte sich alles zu merken.
“ Ich war zuletzt in Zipolà. Mit meinem Vater und meinem Bruder.” Lares dachte nach.
“ Ich weis nicht, ob es wichtig ist, aber meine Mutter ist Königin Jella.” sagte er schließlich.
" Das weis ich alles!" warf Clawß ein.
Lares hatte das ungute Gefühl, dass der Bauernjunge, soweit, alles über den Prinzen wissen sollte. Der getarnte Prinz erzählte Clawß von der Jagd im Fora, außer von den Fatua.
Von Rika seiner Stute. Das gute Verhältnis zu seinem Bruder und zu seiner Schwester. Er erzählte auch, dass er gerne Ausreitet und mit Vorliebe auf seinem Westturm saß. Lares erwähnte auch, dass er von seiner früheren Familiengeschichte, um Artos Herrschaft, nicht viel wusste. Ofnuk hatte bei der Erwähnung Artos die Ohren gespitzt und horchte genau zu. Er war ein wenig Enttäuscht, dass Lares nichts von seiner Vergangenheit wusste und bedauerte ihn.
Clawß erzählte dem Prinzen auch von sich.
Das Arbeiten auf den Feldern und die Erntezeit. Das Reisen in die Städte, um die Märkte zu besuchen. Das liebte Clawß sehr. Er freute sich bei jedem Besuch, der Stadt. Die Stadt selbst zu sehen und was es neues gab. Es war nicht selbstverständlich das Clawß, immer mit in die Stadt fuhr. Deswegen genoss er es besonders, wenn er Reisen durfte. Er erzählte auch vom Dovrè, wie er es erleben durfte und auch von seinem spielen auf den Feldern.
Clawß liebte Drachen, die er gerne Steigen ließ. Sofern er die Zeit dafür bekam. Seine Eltern bezeichnete Clawß als freundlich, aber auch Streng. Die Strenge der Eltern bezog sich mehr auf die Arbeit. Der junge Mann erwähnte auch zwei ältere Brüder, die bald Heiraten würden.
Der Himmel wurde Rot und sie beendeten ihr Gespräch. Lares sah in den Himmel und seufzte.
“ Ist es immer Dunkel? Ich meine verziehen sich die Wolken nicht einmal?”
“ Nein! Die Insel ist immer Dunkel!” antwortete Ofnuk betrübt.
“ Warum verschwinden sie am Tag, wenn es doch immer Dunkel ist?” fragte sich Lares.
“ Das weis ich nicht!” antwortete der Hàvork.
Die Küste roch streng nach verdorbenen und verfaulten Fisch. Auch die Fische im eigenen Käfig waren verdorben und Lares hob seine Hand unter die Nase. Er nahm die Fische und warf sie vom Käfig hinaus. Als er ein paar knöcherne Beine vor sich sah, schrak Lares zusammen. Zaro war vor dem Käfig und musterte Lares, der immer noch als Bauer getarnt war. Der Führer wandte seinen Blick ab und musterte den falschen Prinzen. Clawß drängte sich an die Gitterstäbe und wurde bleich. Zaro beugte sich nach vorne an die Gitterstäbe heran.
“ Prinz Lares, wenn ich mich recht erinnere!” sagte Zaro im ruhigen Ton.
Clawß nickte hastig und blieb stumm.
“ Es wäre mir eine Ehre, wenn Ihr heute Abend an meinem Tisch speisen würdet.”
Clawß starrte Zaro an und schluckte. Zaro kam in der gebeugten Haltung näher. Seine weißen Augen färbten sich Rot und leuchteten auf.
“ Das ist keine Bitte!” fletschte er mit den Zähnen und gab sein Gebiss frei.
Der falsche Prinz war eingeschüchtert und nickte abermals hastig. Der Führer drehte sich um und ging.
“ Holt den Prinz aus seinem Käfig und bringt ihn zu mir!” befahl Zaro im strengen Ton.
Clawß sah Onuk und Lares an. Er zeigte einen Gesichtsausdruck des Unbehagens und Unwohlseins. General Spießer und zwei weitere Nekromanten waren vor dem Käfig getreten und öffneten den Deckel, des Käfigs. Der Deckel schwank nach oben und gab dem falschen Prinzen den Ausstieg frei. Clawß kletterte aus dem Käfig und sah erneut Lares an.
Lares nickte Clawß im Geheimen zu, um ihn Mut zu machen. Der falsche Prinz drehte sich um und stand vor drei Nekromanten. Spießer ging voran, gefolgt von Clawß. Die zwei anderen Nekromanten bildeten das Schlusslicht. Da Clawß keiner von ihnen war und somit durch keine Felsen gehen konnte, gingen sie von der Küste aus Landeinwärts. Der junge Mann passierte etliche Käfige. Obwohl er sich vorgenommen hatte stur gerade aus zu sehen, konnte er nicht anders und sah in jeden Käfig, um sich. Die Insassen beobachteten Clawß genau. Auch Clawß sah sich jeden einzeln genau an. Da saßen sie. Einer nach dem anderen. Geschockt von ihrem Anblick bekam Clawß es mit der Angst zu tun. Die Angst stieg in dem jungen Mann. Die Männer in den Käfigen präsentierten den Anblick des Grauens.
Sie waren verstört, geschunden, zum Teil auch verstümmelt. Clawß sah zurück zu seinem Käfig, der bereits weit entfernt war. Sie gingen Bergaufwärts. Viele Gefangene waren auch verletzt. Clawß fragte sich, woher die Wunden kamen. Seitdem er auf dieser Insel ist, hatte niemand ihre Käfige verlassen. Die Wunden, die er sah, waren frisch. Einer hatte sich die Augen ausgekratzt. Sein Gesicht war mit Blutbeschmiert, das fest auf der Haut klebte und eingetrocknet war. Ein anderer hatte sich die Haare vom Kopf gerissen. Auf der Kopfhaut waren große und tiefe Narben zu sehen, die noch bluteten und auch bereits verkrustet waren. Andere Gefangene rissen sich an den verschiedensten Stellen, des Körpers, tiefe Wunden in das Fleisch. Es waren auch Gefangene zu sehen, die größere Felsbrocken durch die Gitterstäbe holen konnten und sich die Gliedmaßen zerschmetterten und auch zum Teil matschig schlugen. Clawß zitterte am ganzen Leib. Er sah einen Gefangenen, der gerade sich selbst verletzte. Der Gefangene, ein junger Mann, weinte und jammerte unverständliches vor sich hin. Er schien desorientiert und verwirrt. Der junge Mann legte seine rechte Hand auf dessen linken Unterarm. Er bohrte langsam die Fingernägel in das Fleisch. Das durchdringen der Fingernägel knarrte laut auf.
Als die Haut durchbohrt war, spritzte das Blut in sein Gesicht. Vor Schmerzen brüllte der Mann auf und riss mit aller Gewalt an. In seiner rechten Hand hatte er einen großen Fleischfetzen des linken Unterarmes. Die anderen Insassen, des Käfigs, ergriffen die Arme, des Mannes. Einer von ihnen riss sich den Fetzen vom Leib, dass er an hatte und bindet die Wunde ab. Der andere nahm den fetzen Fleisch und warf es weg, dabei Übergab sich der Mann vor Ekel. Der Verletzte schrie aus Leibeskräften.
“ ICH SAGTE DOCH; DASS ICH ES NICHT WEIS!”
Geschockt von diesem Anblick, drehte sich der falsche Prinz um. Der falsche Prinz hatte die Stimme des jungen Mannes erkannt. Fassungslos, wagte er einen weiteren Blick zu dem Gefangenen und erkannte seinen Cousin Daman, der vor etwa sechs Monaten verschleppt wurde. Clawß` Leib zitterte, ruhig zu bleiben fiel ihm schwer und übergab sich weiter. Clawß ging zu einem nahe gelegenen Felsen, er hob sich den Magen und musste sich Übergeben. Die Nekromanten grinsten bei diesem Anblick.
“ Hier geht es lang, Prinz:” forderte Spießer auf.
Ohne zurück zu blicken, ging der falsche Prinz den besagten Weg. Sein Gang nahm an Geschwindigkeit an. Er wollte schnell an den Käfigen vorbei. Als sie an der höchsten Stiege des Berges ankamen, wagte Clawß einen kleinen Blick über die Küste. Er sah Tausende und aber Tausende Käfige, die drei bis fünf Insassen hatten. Jung und Alt. Der falsche Prinz war fassungslos und atmete schwer. Auf dem Berg konnte er das Jammern und das Wehklagen der Gefangenen hören. Clawß hob sich die Ohren zu und hoffte insgeheim, dass sie aufhören würden. Spießer nahm Clawß am Arm und zog ihn weiter über den Berg. Vor ihnen