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Tue dir selbst Gutes und stärke dich – jeden Tag! Seit 20 Jahren erscheint jeden zweiten Sonntag der erfolgreichste deutsche Psychologie-Newsletter "Vitamine für die Seele" bei PAL. Bis heute wurde er von über 50.000 Menschen abonniert. Darin geben die Therapeutinnen und Therapeuten Doris Wolf, Maja Günther, Gert Kowarowsky, Heike Abt, Andrea Sterr, Claudia Morgenstern und Georg Rupp Expertenrat zu einem bestimmten Thema aus dem Bereich psychologische Selbsthilfe. Ihr Wissen und ihre Erfahrung fließt in Beiträge und Denkanstöße, Coaching-Tipps, Selbsttests und Übungen, Videos und Podcasts. Es ist praktisch anwendbare Hilfe zur Selbsthilfe sowie aufbauende Impulse für eine selbstwirksame Lebensgestaltung. Zum 40-jährigen Bestehen von PAL werden die beliebtesten Text des Newsletters in diesem inspirieren Lesebuch vereint. Ein wunderbares Geschenk an sich selbst und liebe Menschen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 183
Veröffentlichungsjahr: 2024
Doris Wolf (Hg.)
Wirksame Anregungen für einegelungene Lebensgestaltung
PAL Verlagsgesellschaft mbH
Seit 40 Jahren der Verlag für praktisch anwendbare
Lebenshilfen erfahrener Psychotherapeut:innen und Coaches.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie, abrufbar im Internet
über http://dnb.d-nb.de
© PAL Verlagsgesellschaft mbH, München
www.palverlag.de
ISBN 978-3-910294-24-0
eISBN 978-3-910253-65-0
1. Auflage 2024
Alle Rechte vorbehalten
Die psychologischen Ratschläge dieses Buches sind von den
Autor:innen und vom Verlag sorgfältig geprüft. Die Ratschläge
ersetzen jedoch nicht eine psychotherapeutische Behandlung.
Autor:innen und Verlag können keine Garantie für eine
Verbesserung des psychischen Zustands oder der emotionalen
Beschwerde geben und schließen jede Haftung für Personen-,
Sach- und Vermögensschäden aus.
Redaktion und Lektorat: Melanie Haizmann
Korrektur: Alexander Eß
Covergestaltung: Karin Etzold
Coverabbildung: © unsplash.com/Suhyeon Choi
Abbildungen Innenteil: © stock.adobe.com
Satz und Druck: Grafik + Druck digital K.P. GmbH, München
Einleitung
Was unsere Seele plagt und verletzt
Ängste
Was ist Angst?
Wie du mit deinem Denken Angst erzeugst
Niedergeschlagenheit
Woher kommen Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
Niedergeschlagenheit oder Depression?
Kränkung
Seelische Wunden
Wie erleben wir Kränkungen?
Einsamkeit
Ursachen von Einsamkeit
Phasen der Einsamkeit
Ärger
Ärger, Wut oder Zorn?
Wie Ärger entsteht
Wie äußert sich Ärger über uns selbst?
Schuldgefühle
Wie äußern sich Schuldgefühle?
Die Ursache von Schuldgefühlen
Schuld und Reue
Trauer und Verlust
Wenn die Seele trauert
Wie sich Trauer anfühlt
Eifersucht
Ursachen der Eifersucht
Warum sind manche Menschen so eifersüchtig?
Vergleiche
Das Selbst und die anderen
Welchen Schaden Vergleich anrichtet
Unzufriedenheit
Typische Symptome von Unzufriedenheit
Was sind die Ursachen für ständige Unzufriedenheit?
5 Alarmzeichen, die zeigen, dass deine Zufriedenheit in Gefahr ist
Vergangenheit
Vergangenheitsbewältigung
Es war, wie es war
Mit diesen „Vitaminen für die Seele“ können wir uns heilen und stärken
Mut
Habe den Mut, deinen Weg zu gehen
Mutig sein im Alltag
5 Tipps, wie du den Mut in dir wachsen lässt
Zuversicht und Hoffnung
Hoffnung und Sauerstoff – ohne sie können wir nicht leben
Wie kann ich (wieder) Hoffnung und Zuversicht schöpfen?
Wie kann ich Zuversicht entwickeln?
Gelassenheit
Innere Gelassenheit
5 Tipps für mehr innere Gelassenheit und Ruhe
Autogenes Training für mehr Gelassenheit
Lebensfreude
Lass Glück und Freude in dein Leben
Verabrede dich mit der Freude
Geduld
Die Kraft der Geduld
9 Tipps, was du bei Ungeduld tun kannst, um geduldiger zu werden
Neugier
Etwas Neues braucht der Mensch
Mach die Neugier zu deinem inneren Antrieb
Anerkennung
Der Wunsch nach Anerkennung
Warum du lernen solltest, dich selbst anzuerkennen
Selbstliebe
Du bist wichtig
Selfcare – sorge für dich
Anleitung zur Selbstliebe
Achtsamkeit
Leben im Hier und Jetzt
Lebe heute
Auszeiten im Hier und Jetzt
Leichtigkeit
Wie du dir dein Leben erleichtern kannst
Bewahre dir die Leichtigkeit
Nimm‘s leicht
Optimismus
Beginnen wir mit Optimismus
Mache Chancen aus deinen Möglichkeiten
Nutze deine Fähigkeiten
Selbstvertrauen
Höre auf dich selbst
Du bist einfach unvergleichlich
Resilienz
Was dir guttut, tut dir gut
Innerlich stark
Das Leben ist ein ständiger Wechsel von Licht und Dunkelheit
Vertrauen
Urvertrauen – ein wertvolles Gut
So lernst du zu vertrauen
Dankbarkeit
Jeder Tag kann Erntedank sein
Sei dankbar – und du machst dich glücklich
7 Übungen für mehr Dankbarkeit
Akzeptanz
Beginne bei dir selbst
Was ist, ist
Loslassen und Neubeginn
Abschied und Neubeginn
Sag ja zum neuen Leben
Über das Verlieren und das (Zurück-)Gewinnen
Zufriedenheit
Sorge dich nicht, lebe
Die Gute-Laune-Strategie
Geborgenheit
Geborgen leben
Wie kannst du in dir das Gefühl von Geborgenheit finden?
Das Gefühl, angekommen zu sein
Liebe
Die erfüllte Beziehung
Der Partnerschaft der Bäume
Bring der Welt und den Menschen Liebe entgegen
So füllst du deine Seele Tag für Tag mit Lebensfreude
Struktur geben
Wann ist meine beste Zeit am Tag?
Erforsche deinen Biorhythmus
Vier Tipps, wie du deine Energie aktivieren kannst
Gewohnheiten etablieren
Die Kraft der Wiederholung
Finde für jede schlechte Gewohnheit eine Alternative
Die 5 Phasen eines Veränderungsprozesses
Pausen machen
Gönn deiner Seele eine Pause
Nutze kleine Fluchten, um gestärkt ins Alltagsleben zurückzukehren
Grenzen erkennen und verteidigen
Grenzen helfen, miteinander verbunden zu sein
Sag ja zum Nein
Werte finden
Nutze deinen Geist als Suchmaschine für Zuversicht
Liebe das Leben – nicht die Dinge
Weniger Konsum, dafür mehr erleben: 5 Tipps für mehr schöne Erlebnisse
Gemeinschaft leben
Freunde sind wie Ladekabel
Warum uns Gruppen gut tun und die Psyche stärken
3 Tipps, wie du die Vorteile von Gemeinschaften und Gruppen für dich nutzen kannst
3 Dinge, die sich vermehren, wenn du sie teilst
Ausblick
Die Autorinnen und Autoren und ihre Beiträge in diesem Buch
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie sieht dein Alltag aus? Wahrscheinlich ist er geprägt von Stress, Hektik und negativen Einflüssen. Unsere Seele ist täglich zahlreichen Belastungen ausgesetzt – ob es nun die ständige Flut an Informationen ist, die uns überrollt, zwischenmenschliche Konflikte, berufliche Herausforderungen oder persönliche Krisen. Wahrscheinlich sehnst du dich nur allzu oft nach innerer Ruhe, Zufriedenheit und Resilienz.
Doch wie können wir diese erreichen? Wie können wir unsere Seele stärken und sie mit den notwendigen Nährstoffen versorgen, um widerstandsfähig gegen die Stürme des Lebens zu werden? Dieses Buch lädt dich ein, auf eine Reise er Selbstreflexion und des Wachstums zu gehen. Denn genauso wie unser Körper Nahrung braucht, um gesund zu bleiben, benötigt auch unsere Seele bestimmte „Vitamine“, um zu gedeihen.
Mut, Zuversicht, Hoffnung oder Optimismus – diese und andere „Vitamine“ sind essenziell für unsere seelische Gesundheit. Sie spenden Trost in dunklen Zeiten, geben uns die Kraft, Hindernisse zu überwinden, und lassen uns trotz aller Widrigkeiten weiterhin das Licht am Ende des Tunnels sehen.
Seit über 20 Jahren erscheint jeden zweiten Sonntag der kostenlose Newsletter von PAL: „Vitamine für die Seele“. In den vielen Jahren hat er sich zum wahrscheinlich erfolgreichsten Psychologie-Newsletter im deutschsprachigen Raum entwickelt und wurde bzw. wird von über 50.000 Abonnentinnen und Abonnenten gelesen. Jede Ausgabe widmet sich einem Thema aus den Bereichen psychologische Lebenshilfe und Persönlichkeitsentwicklung. Und für jede Ausgabe geben wir Autorinnen und Autoren von PAL unser Wissen und unsere Praxiserfahrung in Form von Anregungen und Tipps, Videos, Selbsttests und einem Podcast weiter.
In diesem Buch haben wir die meistgelesenen und beliebtesten Beiträge unseres Newsletters zusammengestellt. Darin stellen wir dir bewährte Methoden der Selbstfürsorge sowie praktische Übungen und Anleitungen vor, die dich von innen heraus stärken. Möge „Vitamine für die Seele“ dir helfen, deine inneren Ressourcen zu entdecken und deine Seele mit der Liebe und Fürsorge zu behandeln, die sie verdient.
Im Namen der Newsletter-Autorinnen und Autoren: Maja Günther und Claudia Morgenstern, Gert Kowarowsky und Georg Rupp wünsche ich dir: Viel Freude beim Lesen!
Deine
Gewöhnlich vertrauen wir unseren Gefühlen blind. Wir gehen davon aus, dass sie einfach die Wahrheit sagen. In Wirklichkeit können wir uns jedoch nicht auf unsere Gefühle verlassen.
Unsere Gefühle entstehen durch unser Denken: Wenn wir denken, etwas sei gefährlich, dann entwickeln wir Angst. Wenn wir denken, wir seien schwach, dann fühlen wir uns schwach. Wenn wir denken, alles sei hoffnungslos, dann fühlen wir uns hilflos und mutlos. Wenn wir denken, alles sei sinnlos, dann fühlen wir uns deprimiert und verzweifelt.
Dieser Zusammenhang zwischen unserem Denken und Fühlen war schon Epiktet, einem griechischen Philosophen, bekannt. Schon vor 2000 Jahren sagte er: „Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge.“
Wenn wir Angst empfinden, dann glauben wir, in Gefahr zu sein. Doch unser Angstgefühl muss noch lange nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Wir dürfen ihnen also nicht trauen. Häufig sind wir uns dieser Tatsache nicht bewusst. Unser Gehirn kann nicht zwischen einer eingebildeten Gefahr und einer realen Gefahr unterscheiden. Es reagiert auf die eingebildete Gefahr genau so wie auf die reale. Und da der Körper der Befehlsempfänger unseres Gehirns ist, reagiert er mit Angst oder einer Stressreaktion – ganz gleichgültig, ob wir tatsächlich in Gefahr sind oder uns nur einbilden, es zu sein.
Wenn wir uns vor Augen führen, was über Angst geschrieben wird, so finden wir in diesem Zusammenhang verschiedene Begriffe, etwa Furcht, Angst, Phobie, Panikattacken.
Furcht kennzeichnet das Gefühl, das eine eindeutige, konkrete Bedrohung begleitet. Sie kann zu Kampf, Flucht oder Apathie führen. Furcht zeigt an, dass sich ein Individuum einer aktuellen Bedrohung bewusst ist, und dass es reagiert, um sich zu schützen.
Angst ist ein unangenehmer Gefühlszustand; sie wird durch eine vage oder unklare Bedrohung ausgelöst und ist meist begleitet von körperlichen Reaktionen, die auftreten, wenn Furcht ausgelöst wird.
Phobie ist die Furcht vor Gegenständen oder Ideen, die im Allgemeinen keine Furcht erzeugen. Eine betroffene Person weiß, dass die Furcht eigentlich unbegründet ist, kann sie aber nicht überwinden. Sie hat das Bedürfnis, den Gegenstand oder die Situation zu meiden. Je näher sie an die Situation oder den Gegenstand kommt, desto stärker wird die Furcht. Je weiter sie entfernt ist, desto weniger Furcht hat sie. Die Person kann durch Vermeidungsverhalten relativ angstfrei leben, da das Objekt meist konkret und eng umgrenzt ist.
Panikattacken sind wiederkehrende Angstattacken, die mit körperlichen Symptomen wie Herzklopfen, Brustschmerzen, Erstickungsgefühlen, Schwindel und Entfremdungsgefühlen einhergehen.
Als betroffene Person weißt du am besten, was du als Angst bezeichnen würdest, und wie sich deine Angst anfühlt. Angstgefühle treten in unterschiedlicher Stärke und in unterschiedlichen Situationen auf. Wir unterscheiden akute und chronische Angst:
Akute Angst
Die Angst entsteht innerhalb weniger Tage. Sie schwankt dann in der Stärke, ist jedoch nie völlig weg. Die Angst überfällt die betroffene Person plötzlich und behindert sie häufig vollkommen. Die Anfälle dauern zwischen wenigen Minuten und einigen Stunden. Solche Angstanfälle können mehr als einmal pro Woche bis ein- bis zweimal pro Monat auftreten. Thema der Angst ist meist Furcht vor einem körperlichen Unglück oder einer „zwischenmenschlichen Katastrophe“.
Chronische Angst
Leiden Betroffene mindestens 6 Monate an Angstzuständen, und häufen sich diese mehrmals am Tag, spricht man von chronischer Angst. Die Angst entwickelt sich langsam und schleichend, wird aber so belastend, dass die betroffene Person ihren Alltag nicht mehr meistern kann. Themen der chronischen Angst sind häufig Angst vor Kritik und Ablehnung und Angst zu versagen.
In jedem Augenblick unseres Lebens prüfen wir automatisch, ob unser Leben in Gefahr ist. Nicht immer ist unsere Einschätzung der Situation korrekt. Wir sehen etwa eine Gefahr, wo keine vorliegt, oder übertreiben das Ausmaß der Gefahr. Oder wir fordern Kontrolle und Sicherheit, wo wir keine haben, und sehen uns deshalb in Gefahr. Und wir unter- oder überschätzen unsere Bewältigungsmöglichkeiten. Unser Denken ist schlichtweg fehlerhaft.
Die Folgen unserer Denkfehler sind, dass wir uns schlechter fühlen, als es in der Situation sein müsste:
Wir haben Angst, wo Gefahr nicht besteht oder höchst unwahrscheinlich ist.
Wir meiden Situationen oder flüchten aus Situationen, die nicht gefährlich sind.
Wir betäuben unsere negativen Gefühle mit Suchtmitteln.
Wir fühlen uns hilflos, weil wir Sicherheit verlangen, wo es keine gibt.
Diese „Vitamine für die Seele“ können dir weiterhelfen, wenn du Angst hast:
Niedergeschlagenheit und Traurigkeit äußern sich in einer gedrückten, negativen Grundstimmung. Sie gehen meist auf ein schmerzliches oder kränkendes Ereignis zurück, das wir als belastend und verlustbehaftet wahrnehmen. Solche seelischen Verstimmungen sind – genauso wie positive Gefühle wie Lebensfreude, Genuss und Zufriedenheit – Teil unserer menschlichen emotionalen Grundausstattung. Und erst wenn wir die „dunklen“ Tage erleben, können wir auch die „hellen“ Stunden des Lebens wahrnehmen und wertschätzen.
Ein kleines Stimmungstief ist ganz normal und nicht krankhaft. Niemand ist immer gut drauf. Erst wenn die Phasen der Traurigkeit unangemessen lang und intensiv werden, sollten wir hellhörig werden. Denn dann kann sich aus der „schlechten Stimmung“ eine pathologische Depression entwickeln, die unbedingt von einer Fachperson diagnostiziert und behandelt werden sollte.
Traurigkeit und Niedergeschlagenheit entstehen als Reaktion auf seelische Belastungen, die wir als negativ und deprimierend bewerten. So stellt sich Niedergeschlagenheit ein, wenn wir
ein angestrebtes Ziel nicht erreichen,
einen nahestehenden Menschen durch Trennung oder Tod verlieren,
uns von einem Menschen gekränkt fühlen,
von etwas Abschied nehmen müssen, etwa wenn wir schwer erkranken, unseren Job verlieren oder den Kinderwunsch aufgeben müssen, oder
von anderen Menschen oder Ereignissen enttäuscht werden.
Neben psychisch belastenden Erlebnissen können aber auch bestimmte Medikamente (z. B. Betablocker, Antibabypille), Krankheiten (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Parkinson, multiple Sklerose) oder hormonelle Veränderungen (z. B. nach der Geburt, in den Wechseljahren, beim prämenstruellen Syndrom) Gründe für Niedergeschlagenheit sein.
Oft werden Traurigkeit und Niedergeschlagenheit von Antriebslosigkeit, schneller Erschöpfung, aber auch von Schlaf- und Konzentrationsstörungen begleitet.
Der Übergang von einem normalen Stimmungstief zu einer Depression ist fließend und meist nicht leicht zu erkennen. Wie aber kannst du selbst feststellen, ob du noch an einer normalen depressiven Verstimmung oder schon an einer Depression oder einem Burnout leidest?
Ein wichtiger Indikator ist die Länge und Intensität der Gefühle: Gibt es noch Bereiche, in denen du Lebensfreude verspürst? Triffst du dich noch gerne mit deinen Freunden – wenn du dich dazu aufraffen kannst? Hast du noch Genuss beim Essen? Hast du noch Hoffnung, dass es in der Zukunft wieder besser wird? Kannst du all diese Fragen mit einem „Ja“ beantworten, dann ist eine Depression eher unwahrscheinlich, und deine depressive Verstimmung wird in der Regel nach einigen Tagen oder wenigen Wochen von alleine wieder vergehen.
Bis dahin können dir stimmungsaufhellende Maßnahmen wie Bewegung oder Entspannungstechniken und ausreichender Schlaf bei einem Stimmungstief helfen. Bei einer pathologischen Depression helfen diese Methoden alleine nicht mehr. Oft liegt dann auch kein auslösendes Ereignis vor, sondern die tiefe Niedergeschlagenheit entsteht vermeintlich aus heiterem Himmel.
Wenn deine Traurigkeit so schwer ist, dass du keine Lebensfreude mehr verspürst, alle Interessen an Aktivitäten verlierst, die dir früher Spaß gemacht haben, und dich die Hoffnungslosigkeit übermannt, du vielleicht kein Licht mehr am Ende des Tunnels siehst, ist es unbedingt nötig, psychologisches Fachpersonal zu kontaktieren. Depressionen können nur mit professioneller Hilfe richtig diagnostiziert und behandelt werden.
Diese „Vitamine für die Seele“ können dir bei Traurigkeit und Niedergeschlagenheit weiterhelfen:
Niemand ist geschützt vor Kränkungen und verletzten Gefühlen. Werden wir gekränkt, fühlen wir uns klein, nicht ernst genommen, missachtet, zurückgewiesen. Wir entwickeln dieses Gefühl als Reaktion auf eine Zurückweisung oder persönliche Nichtachtung, wenn wir uns als Person in unseren Werten oder unserem Sein in Frage gestellt fühlen. Kränkungen hinterlassen oft seelische Wunden und Verletzungen.
Manchmal geschehen Kränkungen bewusst, etwa in oder nach einem Streit. Dahinter können sich dann Motive wie ein geringes Selbstwertgefühl, Neid, Rache oder Wut verbergen. Manchmal „passieren“ sie aber auch unbewusst, etwa durch Unachtsamkeit.
Kränkungen sind wie Giftpfeile für Psyche und Seele sein in Form von
ungerechtfertigter Kritik,
beleidigenden Bemerkungen,
Bosheiten,
Demütigung,
Bloßstellung,
Tadel,
Übergangen werden,
Übersehen werden,
abschätzigen Blicken,
Zurückweisungen oder
Liebesentzug.
Wir empfinden Kränkungen als einen Angriff auf unser Selbstwertgefühl und unsere Persönlichkeit und fühlen uns immer in unserer gesamten Person bedroht. Wir beschreiben das mit Worten wie: „Die Person verletzt meine Ehre, trampelt auf meinen Gefühlen herum, putzt mich runter, bricht mir das Herz.“
Wiederholte Kränkungen, die sich in einer Art Dynamik entwickelt haben, nehmen uns umso stärker mit oder lassen uns nach einer Zeit sogar emotional abstumpfen. Vor allem von uns nahestehenden Menschen, etwa unseren Eltern oder unserer Partnerin oder unserem Partner ausgehend, haben sie eine besonders intensive Wirkung. Dann erleben wir seelische Schmerzen, fühlen uns ausgeschlossen, vielleicht sogar bedroht, gestresst und ängstlich oder traurig. Mitunter können wir unmittelbar keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Meist empfinden wir eine Kränkung auch körperlich: einen Kloß im Hals, einen Stich im Magen, Anspannung oder Druckgefühle. Fühlen wir uns sehr häufig gekränkt und persönlich verletzt, kann das zu psychosomatischen Beschwerden führen, denn Psyche und Schmerzempfinden hängen eng miteinander zusammen. Wir Menschen sind soziale Lebewesen, daher wollen wir schon als Kinder gerne „dazugehören“, wünschen uns Anerkennung und sind emotional einfach verletzlich. Niemand ist geschützt vor Kränkungen und verletzten Gefühlen, wir alle können sie erleben und haben es sicher schon getan.
Sagt oder tut jemand etwas, durch das wir uns gekränkt und verletzt fühlen, dann geschieht das deshalb, weil wir das Verhalten als kränkend und beleidigend ansehen. Das heißt, wir fügen uns eigentlich selbst die Kränkung zu, indem wir die Worte eines anderen Menschen als kränkend und verletzend bewerten und empfinden. Wenn wir uns gekränkt fühlen, tut es jemand anders vielleicht beim gleichen Verhalten nicht. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns ein Verhalten nur „einbilden“, sondern einfach, dass es auf uns kränkend wirkt. Natürlich gibt es auch Verhaltensweisen, die auf unterschiedliche Menschen in gleicher oder ähnlicher Weise wirken.
Diese Verletzbarkeit hängt in hohem Maß, jedoch nicht ausschließlich, von unserem Selbstwertgefühl ab. Ist es gering oder angeschlagen, empfinden wir viele Äußerungen als respektlos und demütigend. Wir fühlen uns rasch angegriffen und verletzt, weil wir Worte anderer leicht auf uns beziehen und persönlich nehmen. Wenn wir uns generell unsicher fühlen, zweifeln wir durch eine erlebte Kränkung unter Umständen noch mehr an uns.
Schon Sigmund Freud prägte den Begriff der narzisstischen Kränkung, die geschieht, wenn wir uns in unserem Selbstwert angegriffen fühlen. Narzisstisch veranlagte Menschen sind leichter kränkbar und reagieren nicht immer angemessen. Auch wenn wir besonders verletzlich, vielleicht sogar hochsensibel sind, nehmen wir uns ein Fehlverhalten besonders zu Herzen. Wie wir darauf reagieren, bleibt allerdings weiterhin individuell. Verletzlichkeit und Kränkbarkeit sind also nicht unbedingt immer dasselbe, auch wenn Hochsensible sich vor ungünstigen äußeren Einflüssen besonders schützen müssen.
Wenn wir es nicht gewohnt sind, Grenzen zu setzen, und uns Reize leicht überwältigen, können uns Kränkungen unter Umständen eher und tiefer treffen. Wenn wir nach außen hin verletzlich wirken, wird je nach Gegenüber vielleicht weniger Rücksicht auf uns genommen. Deshalb sollten wir immer passende Signale senden, damit unser Gegenüber uns nicht falsch versteht.
Diese „Vitamine für die Seele“ können dir weiterhelfen, wenn du dich gekränkt fühlst:
Die meisten Menschen empfinden Einsamkeit als sehr schmerzhaft und belastend. Wir Menschen sind einfach soziale Wesen. Trotzdem fühlen sich viele Menschen, auch jüngere Menschen, einsam, ungeliebt, alleingelassen und vom Leben abgeschnitten. Diese Isolation ist für sie genauso schmerzhaft wie eine körperliche Erkrankung.
Oft verwechseln wir Einsamkeit mit Alleinsein. Manche Menschen glauben, wer Single ist, müsse sich zwangsläufig einsam fühlen. Dem ist jedoch nicht so. Allein zu sein bedeutet nicht zwangsläufig einsam zu sein.
Einsamkeitsgefühle können auch dann auftreten, wenn wir
verheiratet sind,
einen Beruf haben,
von anderen gemocht werden,
jung sind,
Kinder haben,
uns in Gesellschaft befinden.
Alleinsein führt nicht zwangsläufig zum Gefühl der Einsamkeit.
Einige Menschen suchen bewusst Einsamkeit und Zurückgezogenheit, indem sie für einige Wochen ins Kloster gehen. Andere wiederum haben Angst vor Vereinsamung. Fühlen wir uns der Einsamkeit ausgeliefert, kann sie uns auch körperlich krank machen. Sie kann aber auch die Persönlichkeit stärken, wenn wir sie bewusst aufsuchen, um z. B. zu meditieren.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass uns bestimmte negative Einstellungen für Einsamkeitsgefühle empfänglich machen. Menschen, die sich einsam fühlen, glauben, nicht liebenswert zu sein. Sie meinen, unbedingt einen Partner zu brauchen, um glücklich zu sein.
Betroffene leiden unter einer starken Angst vor Ablehnung und lehnen sich selbst ab. Da sie sich selbst ablehnen, sind sie in starkem Maße auf Anerkennung, Lob und Zuspruch anderer angewiesen. Manchmal wirken sie aufgrund innerer Unsicherheiten arrogant und überheblich.
Umgekehrt zeichnen sich Menschen, die mit sich allein zufrieden sein können, aber auch im Kontakt zu anderen Menschen stehen, durch folgende Einstellungen aus. Sie können
sich selbst annehmen und glauben, anderen Menschen etwas geben zu können,
damit umgehen, dass ein anderer Mensch sie ablehnt und ihre Schwächen erkennt, und
andere Menschen mit ihren Schwächen akzeptieren.
Ob wir uns einsam fühlen, hängt also nicht davon ab, ob wir allein sind, sondern von unserer Einstellung zu uns und unserem Leben.
Die folgenden Faktoren können dazu beitragen, dass sich Menschen einsam fühlen:
Viele Menschen leben in der Großstadt. Der Kontakt zu den Angehörigen wird oder kann nicht mehr so gepflegt werden. Außerdem ist die Anonymität in einer Stadt größer als auf dem Land.
Die Menschen setzen sich immer mehr Ziele, legen ihren Schwerpunkt auf Erfolg und Leistung, denken zunächst einmal an sich selbst. So werden Partnerschaften erschwert und die Bildung von Gemeinschaft vernachlässigt.
Auch die digitalen Medien, insbesondere Social Media, erschweren die soziale Kommunikation. Menschen sind es nicht mehr gewohnt, miteinander zu sprechen und aufeinander ein- und zuzugehen.
Mangelnde Selbstliebe: Wer sich selbst nicht genügt, der braucht andere, um das Gefühl zu haben, liebenswert zu sein.
1. Die momentane, vorübergehende Einsamkeit
Die Einsamkeitsgefühle dauern nur kurze Zeit und sind eine Reaktion auf äußere Umstände wie beispielsweise einen Umzug, einen Krankenhausaufenthalt, Arbeitslosigkeit, den Auszug der Kinder. Ausgelöst durch diese Ereignisse können wir von dem Kontakt mit anderen uns vertrauten Menschen abgeschnitten sein. Diese Phase der Einsamkeit ist nicht schädlich, sondern kann sogar dabei hilfreich sein, uns den neuen Umständen anzupassen. Sie deutet eine Veränderung in unserem Leben an und kann sogar motivierend wirken.
2. Der langsame Rückzug
Die Einsamkeit beginnt, unser Dauerbegleiter zu sein. Unsere Fähigkeiten, Kontakt aufzunehmen und uns mit anderen Menschen zu unterhalten, nehmen langsam ab. Wir verlernen zu lächeln oder über Alltäglichkeiten zu reden.
3. Die chronische Einsamkeit
Wir versteinern – die Einsamkeitsgefühle dauern Monate oder gar Jahre. Alle unsere Fähigkeiten, Kontakt aufzunehmen und aufrechtzuerhalten, für andere interessant zu sein, Anerkennung anzunehmen und zu geben, sind verschwunden. Wir fühlen uns abgelehnt und unattraktiv und verlieren immer mehr das Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Wir ziehen uns zurück, kapseln uns ab oder werden anderen gegenüber immer abweisender und gereizter.
Diese „Vitamine für die Seele“ können dir weiterhelfen, wenn du dich einsam fühlst:
Die stärkste Form des Ärgers ist die Wut, bzw. der Zorn. Wut unterscheidet sich von Ärger durch eine starke körperliche Erregung (beispielsweise Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern). Wer wütend reagiert, sieht sich zutiefst verletzt, gedemütigt, ausgenutzt, missbraucht, mit Füßen getreten oder bedroht. Bei einem Wutanfall kann es sogar zu einem Kontrollverlust kommen. Betroffene wenden sich verbal oder tätlich gegen die Person oder Sache, auf die sie wütend sind. Man will sich rächen und es dem Anderen heimzahlen. Ärger dagegen wird meist als weniger intensiv empfunden als Wut, bleibt dafür aber oft langfristiger. Er manifestiert sich oft als Unmut, Frustration oder Irritation über eine bestimmte Situation oder Person.
Ursache 1: Wir fühlen uns persönlich angegriffen