Von Koboldglück und Käsekuchen - K.K. Kellerkind - E-Book

Von Koboldglück und Käsekuchen E-Book

K.K. Kellerkind

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Beschreibung

Hoppel findet falsche Freunde im Internet während der Kobold Leprechaun das Rezept für wahres Glück sucht und ein kleines Mädchen durch ihren Einsatz die Welt zum Positiven verändert. In diesem Buch finden sich sechs spannende Gute-Nacht-Geschichten, die nicht nur der Unterhaltung dienen. Denn wer kennt es nicht: Das, womit wir uns am Abend vor dem Schlafengehen beschäftigen, beschäftigt uns auch im Traum noch weiter. Darum erzählen dir Hoppel und seine Freunde in diesem Buch auch keine gruseligen, inhaltsarmen Märchen, sondern wichtige Geschichten aus dem Leben. Sie werden dir dabei helfen, so manchen Fehler zu umgehen und deinen eigenen, großartigen Charakter zu formen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 42

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Für meine Mia Alessandra

Ich wünsche dir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst;den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kannst; und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

-Reinhold Niebuhr-

Kapitelverzeichnis

Falsche Vögel und wahre Freunde

Zuviel Käsekuchen ist auch Käse

Internet-Freunde

Plastikwelt

Lilli rettet den Zauberwald

Vom Kobold der das Glücksrezept sucht

Falsche Vögel und wahre Freunde

Der Kakadu Keiko sitzt auf seinem Ast hoch oben in den Bäumen und putzt sich sein makellos weißes Gefieder, als der kleine Rabe Erwin angeflogen kommt. Erwin fliegt aufgeregt um Keiko herum. Die beiden sind Nachbarn und kennen sich bereits seit ihrem Schlüpftag.

„Guten Morgen Keiko! Darf ich mich zu dir setzen?“, fragt Erwin.

„Nein“, antwortet Keiko genervt.

„Warum nicht? Ich wollte dir was erzählen!“

„Deine Kindergeschichten interessieren mich nicht“, entgegnet Keiko.

„Kindergeschichten? Du bist gleich alt wie ich“, kräht Erwin zurück.

„Wir sind vielleicht um dieselbe Zeit geboren, aber das war‘s dann auch! Schau uns doch nur mal an!“ Keiko stellt seinen imposanten gelben Kamm in die Höhe und plustert seine weiß gefiederte Brust auf.

„Da kannst du mit deinen langweilig schwarzen Federn nicht mithalten.“

„Aber meine Federn glänzen doch auch schön“, entgegnet Erwin verunsichert und landet neben Keiko auf dem Ast.

„Pah“, macht Keiko abwertend. Er erhebt sich mit seinen großen weißen Schwingen in die Luft und lässt den verunsicherten Erwin zurück.

Erwin bleibt mit hängendem Köpfchen auf seinem Ast sitzen. „Ist das wirklich wahr? Bin ich wirklich hässlich?“ Ihm gehen tausende Fragen im Kopf herum. Keiko und er hatten sich eigentlich gut verstanden, bis Keiko eine Gruppe neuer, cooler Kakadu-Freunde gefunden hatte. Seither wollte er nichts mehr von Erwin wissen.

Nachdem er einige Stunden Trübsal geblasen hatte, reißt sich Erwin seufzend zusammen.

Er schwingt sich in die Luft und fliegt in Richtung Süden zum See, um dort ein paar Schnäbelchen zu trinken.

Kurz bevor Erwin am See ankommt kann er sie schon hören: Die Kakadu-Bande ist am See und wetteifert, wer den schönsten Kamm hat und wer die breitesten Schwingen.

Erwin überlegt kurz ob er umdrehen soll, aber er ist zu durstig. Also fliegt er ganz leise in das Dickicht und versucht möglichst ungesehen an eine kleine Bucht des Sees zu gelangen. Doch als er gerade anfangen will, von dem kühlen Wasser zu trinken, entdecken ihn die Kakadus.

„Schaut mal wer da ist! Der hässliche kleine Rabenjunge!“, brüllt einer der Kakadus. „Geh aus dem Wasser raus, du färbst bestimmt ab!“, brüllt ein anderer. Zwei Kakadus fliegen in einem Affenzahn auf Erwin zu und so knapp über ihn hinweg, dass er den Kopf einziehen muss um nicht verletzt zu werden.

„Erwin klein dreckig´ Schwein…“, rufen die Kakadus im Chor.

„Warum tut ihr das?!“, ruft Erwin und schaut zu Keiko rüber. Doch der macht keine Anstalten, dem kleinen Raben zu helfen. Im Gegenteil: auch Keiko stimmt in den blöden Singsang mit ein.

Mit pochendem Herzen fliegt Erwin davon und versteckt sich ein paar hundert Meter weiter in einer dichten, dunklen Tanne. Eine Träne kullert ihm über seine schwarz gefiederte Wange. „Ich habe denen doch überhaupt nichts getan. Warum sind die grundlos so gemein zu mir?“, fragt Erwin sich traurig bis er schließlich in einen ganz unruhigen Schlaf fällt.

Am nächsten Morgen ist Erwin immer noch traurig. Er will am liebsten keinen sehen den er kennt, daher fliegt er Richtung Osten aus dem Wald hinaus.

Erwin denkt sogar daran, wegzufliegen und nie wieder zu kommen. Doch da hört er plötzlich, wie jemand bitterlich um Hilfe ruft.

Erwin fliegt der Stimme natürlich sofort entgegen um zu sehen, ob er helfen kann. Ein paar Bäume weiter sieht er die Misere: Keiko hat sich mit seinem Flügel in einem Vogelfang-Netz verheddert und hängt fest. Der große weiße Keiko scheint schon eine ganze Weile zu kämpfen, er sieht ganz zerrupft und verschwitzt aus. Erwin fliegt zu ihm.

„Keiko? Kann ich dir helfen?“

„Ich komm hier nicht mehr raus“, japst Keiko „und da hinten kommen die Vogelfänger.“

Erwin zögert nicht lange, er macht sich sofort daran, an dem Netz zu knabbern.

„Was tust du da?“, krächzt Keiko, „bring dich in Sicherheit bevor die Menschen uns einfangen!“

„Und dich im Stich lassen?!“, fragt Erwin mit zusammen gebissenem Schnabel. „Niemals!“

Keiko beginnt jetzt ebenfalls wie wild auf den Seilen des Netzes herumzuknabbern. Die Vogelfänger kommen immer näher, doch eine Masche nach der anderen löst sich und kurz bevor die Menschen bei den beiden Vögeln sind, ist das Netzt so locker, dass Keiko seinen Flügel herausziehen kann.

Die beiden Vögel fliegen hastig davon und lassen sich in einem nahe gelegenen Baumwipfel nieder.

Keiko sieht beschämt aus. Er schweigt einige Minuten.

„Warum hast du mir geholfen? Ich war die letzten Wochen doch nicht gerade nett zu dir?“, fragt er schließlich.

„Ja, das stimmt“, gibt Erwin ihm recht, „aber ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich nicht versucht hätte dir zu helfen.“ Er zuckt mit den Flügeln „So bin ich nun mal.“

In dem Moment kommt die ganze Kakadu-Bande angeflogen.