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Von Hitzewallungen in den Wechseljahren hast du vielleicht schon gehört. Aber wusstest du, dass auch Herzbeschwerden und Unverträglichkeiten durch die Hormonumstellung bedingt sein können? Erfahre mehr über die Ursachen und Symptome, aber auch über die Möglichkeiten, deine Beschwerden zu lindern. Und feiere mit uns die Vorzüge der Zeit nach der Menopause. Ursachen: Hormone sind die Hauptakteure im weiblichen Zyklus und für viele weitere Funktionen im Körper verantwortlich. Informiere dich, was durch die Hormonveränderungen in deinem Körper passiert. Du wirst staunen! Symptome: Du hast Beschwerden und befürchtest eine Erkrankung? Dabei sind es vielleicht „nur“ Symptome der Wechseljahre. Finde heraus, was die Auslöser sind, wie du sie beeinflussen kannst und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Therapie: Bei gravierenden Einschränkungen kannst du auf zahlreiche Therapieansätze bauen. Ob Wechseljahresberatung, Heilkräuterkunde oder Hormonersatztherapie: Hier findest du kompakte Informationen, Praxisberichte und den Rat erfahrener Wechseljahresexpertinnen. Neue Freiheit: Entdecke, wie du dein neues Leben ohne Periode, PMS und Verhütung genießen kannst.
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Seitenzahl: 150
Veröffentlichungsjahr: 2024
Wechseljahre? Und wenn schon!
Die besten Tipps gegen Beschwerden und für die neue Freiheit danach
Herausgegeben von smarticular.netDas Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben
1. Auflage, Druck 2403 smarticular Verlag, 2024 Happy Minimalist GmbH Marktplatz 4, 85567 Grafing bei München
Textredaktion: Annette Frenzel, Sylvia Jahns (Redaktionsleitung)
Bildredaktion: Annette Frenzel, Sylvia Jahns
Covergestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur AG, Zürich, Annette Frenzel
Satz: fuxbux, Berlin
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt
ISBN: 978-3-910801-06-6
ISBN E-Book: 978-3-910801-07-3
Urheberrecht
Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorinnen unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Haftungsausschluss
Alle Rezepte und Tipps in diesem Buch wurden nach bestem Wissen erstellt. Die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Es wird keine Haftung für die beschriebenen Wirkweisen der Inhaltsstoffe oder Rezepturen übernommen. Des Weiteren wird keine Haftung übernommen für fehlerhafte Zubereitung und Anwendung, auch nicht für Gesundheitsschäden durch unsachgemäße Handhabung. Alle im Text erwähnten Internetquellen wurden am 29.02.2024 letztmals abgerufen.
Bildverzeichnis
Die hier angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf das gedruckte Buch.
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Cover
Titel
Impressum
Wechseljahre – eine Reise ins Unbekannte
Was die Hormone bewirken – ein wirkungsvoller Cocktail
Hormongesteuert – der weibliche Zyklus
Der Zyklus und was danach kommt
Hormone – kleine Boten, große Wirkung
Die Phasen des Wechsels – von sanft bis turbulent
Über die Herausforderungen der Wechseljahre – ein Erfahrungsbericht von Natalie Finger
Selbsttest: Bin ich schon drin?
Typische Symptome – wo tut’s denn weh?
Hitzewallungen und Schweißausbrüche – in the Heat of the Night
Schwindelgefühle – alles dreht sich um dich
Schlafstörungen – sleepless, nicht nur in Seattle
Tipps von der Schlafexpertin Mareike Adomat
Stimmungsschwankungen – die kleine Meerjungfrau und Rumpelstilzchen
Gewichtszunahme – schwer in Ordnung?
Lustverlust – schmerzvolle Erfahrungen mit der Liebe
Gehirnnebel – wider das Vergessen
Scheidentrockenheit – die gereizte Vagina
So kommt deine Vagina wieder in den Flow
Blasenprobleme – Pipi außer Rand und Band
Brustumbau – wenn die Brüste spannen
Hautprobleme – es ist zum aus der Haut fahren
Herzrasen – aufregendes Problem
Haarausfall – eine haarige Sache
Gelenkschmerzen – wenn Bewegung schmerzt
Muskelschmerzen – Muskelkater, nur ohne Training
Wassereinlagerungen – jetzt kommt’s dicke
Verdauungsprobleme – was tun bei Darmalarm?
Osteoporose – Marmor, Stein und Knochen bricht
Schilddrüsenprobleme und Wechseljahre – zum Verwechseln ähnlich
Tipps für den Alltag – Zeit für einen Wechsel
Ernährung – weniger Kalorien, mehr Nährstoffe!
Tipps von der Food- und Wechseljahresexpertin Peggy Reichelt
Bewegung – läuft bei dir?
Tipps von der Fitness- und Wechseljahresexpertin Anja Jancke-Souhr
Stressreduktion – Mensch, ärgere dich nicht!
Therapiemöglichkeiten – mit und ohne Hormone
Hormonersatztherapie – hilfreich oder gefährlich?
Heilkräuter – Wechseljahresbeschwerden natürlich begegnen
Tipps von der Kräuterexpertin Gerda Holzmann
Traditionelle Chinesische Medizin – altbewährte Alternative
Tipps von der TCM-Ernährungsberaterin Sandra Langschwert
Wechseljahresberatung – individuelle Antworten auf deine Fragen
Tipps von der Wechseljahresberaterin Christina Calá
Hormon-Coaching – hormonelle Balance ohne Hormonersatztherapie
Neue Freiheit! Die positiven Seiten der Menopause
Starke Vorbilder
Anhang
Informieren und austauschen: Empfehlenswerte Internetportale
Weiterhören: Empfehlenswerte Podcasts
Weiterlesen: Empfehlenswerte Literatur
Bezugsquellen und Anlaufstellen
Stichwortverzeichnis
Zwar hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten so einiges getan im Hinblick auf den Umgang mit der Vielfalt weiblicher Körper, ihren Formen und Zyklen. In Bezug auf die Wechseljahre besteht aber noch erheblicher Nachholbedarf. Denn über die Veränderungen in dieser besonderen Lebensphase, die fast alle körperlichen Prozesse betreffen, wissen selbst Fachärztinnen und -ärzte oft kaum Bescheid. Kein Wunder, schließlich spielt das Thema bis heute in der schulmedizinischen Ausbildung so gut wie keine Rolle. Das hat zur Folge, dass sich viele Frauen vollkommen unvorbereitet und vermeintlich plötzlich in den Wechseljahren wiederfinden. Teilweise leiden sie unter schwerwiegenden Beschwerden und finden nicht selten keine adäquate Unterstützung.
Das möchten wir mit diesem Buch ändern! Denn ausgestattet mit dem Wissen über die verschiedenen Phasen der Wechseljahre, über typische und weniger typische Symptome und über die vielfältigen Möglichkeiten, diese Zeit angenehm(er) und sogar positiv zu gestalten, muss sich keine Frau mehr quälen. Ganz im Gegenteil, die Wechseljahre und die Zeit danach bringen auch jede Menge bereichernde Aspekte und großartige Potenziale mit sich – frau muss sie nur kennen und zu ergreifen wissen.
Frei nach dem Motto des alten chinesischen Sprichworts „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“ möchten wir dich dabei unterstützen, deine Wechseljahre mit einem guten Gefühl zu meistern. Dafür stellen wir dir jede Menge Informationen und Hilfe (zur Selbsthilfe) zur Verfügung und wünschen dir Kraft, Mut und Neugier, um in deine ganz individuellen Wechseljahre und die wunderbar befreite Zeit danach zu starten!
dein smarticular Team
Die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre läuten das Ende der fruchtbaren Phase einer Frau ein. In diesem Kapitel erfährst du, wie sich das Zusammenspiel der Hormone verändert, was das für Auswirkungen hat und welche Phasen dein Körper dabei durchläuft. Finde außerdem heraus, warum du manche Beschwerden vielleicht gar nicht mit der Hormonumstellung in Verbindung bringst.
Wer verstehen möchte, was sich in den Wechseljahren verändert, wirft am besten zunächst einen genaueren Blick auf den normalen Zyklus einer fruchtbaren Frau. Vereinfacht gesagt, besteht er aus dem Wechselspiel der Hormone Östrogen und Progesteron, die in den Eierstöcken gebildet werden. Gesteuert wird deren Produktion durch den Hypothalamus und die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse).
Die beiden Hirnregionen geben jeden Monat durch das follikelstimulierende Hormon FSH das Signal, dass ein Follikel, auch Eibläschen genannt, im Eierstock für den Eisprung (Ovulation) heranreift. Dadurch steigt der Östrogenspiegel. Östrogen wiederum fördert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und bereitet den Körper für eine Schwangerschaft vor. Durch das Östrogen wird außerdem das luteinisierende Hormon LH angeregt, die Ovulation auszulösen. Nach dem Eisprung wird der leere Follikel zum Gelbkörper, der Progesteron (auch Gelbkörperhormon oder Gestagen genannt) bildet – ein Hormon, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut bremst und sie stattdessen mit der Bildung von Blutgefäßen für die Einnistung eines Embryos vorbereitet. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde, fällt der Spiegel beider Hormone etwa 14 Tage nach dem Eisprung steil ab, sodass die Monatsblutung einsetzt. Nach der Menstruation beginnt der Zyklus jeden Monat von neuem.
Der weibliche Zyklus läuft mehr oder weniger regelmäßig ab, bis der Vorrat an Eizellen im Laufe der Jahre zur Neige geht. Dann beginnen offiziell die Wechseljahre – allerdings nicht plötzlich, sondern schleichend.
Das hängt damit zusammen, dass in jedem normalen Zyklus neben der Eizelle, die zum Eisprung kommt, noch mehrere „Reserve“-Eizellen mit heranreifen. Zusammen produzieren sie einen hohen Östrogenspiegel, der das luteinisierende Hormon stimuliert.
Wenn nun die Anzahl der bereitstehenden Follikel sinkt, wird unter Umständen nicht genug Östrogen für einen Eisprung produziert. Zudem altern die von Geburt an vorhandenen Eizellen, sodass immer weniger von ihnen überhaupt in der Lage sind, zum Eisprung zu kommen.
Bleibt nun der Eisprung aus, bildet sich kein Gelbkörper, sodass die Progesteronbildung nicht in Fahrt kommt, während weiter Östrogen produziert wird. In der zweiten Zyklushälfte kommt es also zu einer Östrogendominanz auf niedrigem Niveau. Dieses Ungleichgewicht der beiden Hormone kann Symptome auslösen, die sonst bei einem zu hohen Östrogenspiegel auftreten.
Obwohl durch die Hormonveränderungen bereits Beschwerden auftreten können, ist die Menstruation anfangs oft noch sehr regelmäßig. Nähert sich der Vorrat an Eizellen dann seinem Ende, verändert sich auch die Blutung. Durch einen ausbleibenden Eisprung und den dadurch bedingten Progesteronmangel und Östrogenüberschuss wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut nicht rechtzeitig gebremst. Die Menstruation fällt in Folge entweder besonders stark aus oder bleibt durch den weiteren Aufbau zunächst aus. Durch eine unvollständige Ablösung der besonders dicken Schleimhaut kann es auch zu Zwischenblutungen kommen. Mit einer „Regel“ hat das oft nichts mehr zu tun. Solange noch Eizellen in den Eierstöcken vorhanden sind, kann es aber immer wieder auch zu Zyklen mit normalem Hormonspiegel und damit auch zu einer Schwangerschaft kommen. Das wird allerdings zunehmend unwahrscheinlicher.
Ist der Vorrat an Eizellen schließlich erschöpft, bleibt die Regel ganz aus – die letzte Monatsblutung ist per Definition die eigentliche Menopause. Da sich der verbleibende Vorrat an Eizellen aber nicht erkennen lässt, ist sie nur rückwirkend feststellbar. Erst ein Jahr nach der letzten Blutung ist der weibliche Zyklus endgültig beendet.
In dieser Phase pendeln sich Östrogen- und Progesteronspiegel auf niedrigem Niveau ein und der Organismus gewöhnt sich nach und nach an die neue Situation.
Wie du gerade erfahren hast, ist der weibliche Zyklus ein fein aufeinander abgestimmtes Wechselspiel aus Hormonen. Wenn nun diese Botenstoffe in den Wechseljahren zunächst verrücktspielen und dann ihren Dienst quittieren, kommt aber nicht nur der Zyklus zum Erliegen. Östrogen und Progesteron haben viele weitere Aufgaben im Organismus. Es ist also kein Wunder, dass im weiblichen Körper durch die Umstellung so einiges durcheinanderkommt.
Die unter dem Namen Östrogen zusammengefassten Hormone Östradiol, Östron, Östriol und Östetrol sorgen als weibliche Sexualhormone dafür, dass sich die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale entwickeln und eine Schwangerschaft entstehen kann. Östradiol ist das wirksamste Hormon dieser Gruppe.
Östrogene haben zudem viele geschlechtsunabhängige Funktionen im Körper. Zum Beispiel fördern sie den Fettstoffwechsel und die Durchblutung, die Elastizität der Haut, das Herz-Kreislauf-System sowie den Wasserhaushalt und hemmen den Abbau der Knochenmasse. Auf den Stoffwechsel hat die Gruppe der Östrogene eine allgemein aufbauende Wirkung.
Die möglichen Auswirkungen durch einen Östrogenmangel in den Wechseljahren sind sehr vielfältig. Beschwerden sind etwa die für die Wechseljahre typischen Hitzewallungen. Aber auch Herzrasen oder ein diffuses Krankheitsgefühl mit Frösteln und Gliederschmerzen können ihre Ursache im Östrogenmangel haben.
Durch den schneller sinkenden Progesteronspiegel wirkt sich der Östrogenmangel aber zeitweise auch wie ein Östrogenüberschuss aus.
Das Hormon kann sich ohne seinen Gegenspieler mit starken Blutungen und Stimmungsschwankungen als regelrechte Drama-Queen aufführen.
Welche weiteren Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren möglich sind, kannst du im Kapitel „Typische Symptome – wo tut’s denn weh?“ ab S. 31 nachlesen.
Mit fortschreitendem Alter können auch weitere gesundheitliche Veränderungen auftreten. Bevor unklare Beschwerden den Hormoneskapaden zugeordnet werden, ist es wichtig, andere Ursachen ärztlich ausschließen zu lassen.
Progesteron ist der wichtigste Vertreter der Hormongruppe der Gestagene. Das Hormon sorgt im Zyklus für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle. Bei einer Schwangerschaft verhindert es einen neuen Eisprung und die Monatsblutung und besitzt eine schwangerschaftserhaltende Wirkung.
Neben geschlechtsspezifischen Funktionen unterstützt Progesteron die Hirnfunktion, regt den Stoffwechsel und das Immunsystem an, fördert den Knochenaufbau und das Haarwachstum, schützt Darm und Blutgefäße, unterdrückt Entzündungen, wirkt beruhigend und sorgt für einen guten Schlaf.
Ein Progesteronmangel kann unter anderem Stimmungsschwankungen, Ängste und Schlafstörungen zur Folge haben.
Progesteron und Östrogen werden aus dem gleichen Grundstoff gebildet wie das Stresshormon Cortisol. Bei Stress verwertet der Körper die Bausteine vorrangig zum evolutionär überlebenswichtigen Cortisol, die Progesteronbildung muss hinten anstehen. Das erklärt, warum Stress sowohl die Fruchtbarkeit einschränken, als auch Wechseljahressymptome verstärken kann.
Was du außer der Vermeidung von Stress noch gegen Wechseljahresbeschwerden unternehmen kannst, findest du im Kapitel „Typische Symptome – wo tut’s denn weh?“ ab S. 31.
Wenn Östrogen und Progesteron so wichtig sind für viele Funktionen im Körper, wie kommt eine Frau nach den Wechseljahren dann ohne diese Hormone aus? Das muss sie nicht, denn auch wenn die Produktion in den Eierstöcken endet, stellen zum Beispiel Fettgewebe und die Nebennierenrinde weiterhin geringe Mengen Östrogen und Progesteron her – ausreichend für alle körperlichen Abläufe, außer der Sexualfunktion.
Durch die Hormonumstellung in den Wechseljahren steigt die Wahrscheinlichkeit für Schilddrüsenprobleme (siehe auch S. 118). Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion sind möglich, die beide den Wechseljahresbeschwerden ähnliche Symptome hervorrufen können. Deshalb empfiehlt es sich, bei Beschwerden auch die Schilddrüsenfunktion mit einer Blutuntersuchung überprüfen zu lassen.
Die Zeit des Wechsels beginnt circa zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr, dauert zwischen 10 und 20 Jahre und lässt sich in vier Phasen unterteilen. Während in der ersten Phase die körperlichen Veränderungen oft unbemerkt ablaufen, verstärken sich in der zweiten Phase die hormonellen Schwankungen, sodass auch vermehrt Symptome spürbar werden. Diese fallen von Frau zu Frau sehr unterschiedlich aus und werden nicht selten zunächst gar nicht mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht. Auch die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen sind fließend und viele der möglicherweise auftretenden Symptome lassen sich nicht alleine einer Phase zuordnen.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Wechseljahre und Klimakterium, aber auch Menopause synonym verwendet. Genau genommen bezeichnet die Menopause aber lediglich die letzte Monatsblutung vor dem dauerhaften Ausbleiben der Periode.
DURCHSCHNITTLICH ZWISCHEN DEM 35. UND 45. LEBENSJAHR
Die Prämenopause bezeichnet die Frühphase der Wechseljahre, in der sich der weibliche Zyklus zu verändern beginnt. Gegen Ende der Prämenopause nehmen die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron allmählich ab und es kommt zu mehr oder minder starken Zyklusveränderungen, die zu den ersten spürbaren Anzeichen der Wechseljahre gehören. Bei einigen Frauen fällt die Regelblutung ganz allgemein oder nur gelegentlich schwächer aus, bei anderen verstärkt sie sich – bis hin zu lang anhaltenden massiven Blutungen, die sehr belastend sein können. Auch eine Verkürzung oder Verlängerung des Zyklus und das Auftreten von Zwischenblutungen sind möglich.
Darüber hinaus können bereits in der Anfangszeit der Wechseljahre weitere Symptome auftreten, die sich leicht mit den Auswirkungen eines stressigen Alltags verwechseln lassen wie beispielsweise
Schlafprobleme,
Reizbarkeit,
diffuse Ängste und
depressive Verstimmungen.
Weitere körperliche Symptome, die in dieser frühen Phase spürbar sein können, sind:
verstärktes prämenstruelles Syndrom und
Brustspannen.
Für manche Frauen beginnen bereits in den 30ern völlig überraschend die Wechseljahre, wodurch sie gar nicht erst auf die Idee kommen, dass ihre Beschwerden in diesem Zusammenhang stehen könnten. Andere haben so diffuse, jenseits der viel thematisierten Hitzewallungen angesiedelte Symptome, dass sie diese ebenfalls nicht zuordnen können. Nicht selten ist das der Startpunkt für eine regelrechte medizinische Odyssee, weil auch viele Ärztinnen und Ärzte in ihrer Ausbildung nur wenig über die Wechseljahre in ihrer ganzen Komplexität und Bandbreite erfahren. Umso wichtiger sind eine frühzeitige Aufklärung und die Hilfe zur Selbsthilfe.
DURCHSCHNITTLICH ZWISCHEN DEM 40. UND 55. LEBENSJAHR
Die Perimenopause ist von einem stark schwankenden Hormonspiegel geprägt, wodurch sowohl Phasen eines Hormonmangels als auch eines Hormonüberschusses auftreten können, gerne auch beides gleichzeitig. Zu Beginn der Wechseljahre reifen weniger Eizellen heran und ein Eisprung wird seltener. Bleibt der Eisprung aus, wird in den Eierstöcken kein Progesteron gebildet, und es kommt es zu einer relativen Östrogendominanz. Durch den veränderten Hormonspiegel wird auch die Blutung unregelmäßiger, bis sie schließlich ganz ausbleibt.
Während der Perimenopause sind die Turbulenzen im weiblichen Körper besonders intensiv, weshalb zahlreiche, individuell sehr unterschiedliche Symptome auftreten können:
Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Schwindelgefühle
Schlafstörungen
Stimmungsschwankungen
Gewichtszunahme
Lust-Verlust
Gehirnnebel (Brain Fog)
Vaginale Trockenheit
Blasenprobleme
Spannende, schmerzende Brüste
Hautprobleme
Herzrasen und -stolpern
Haarausfall
Gelenkschmerzen
Muskelbeschwerden
Wassereinlagerungen
Verdauungsprobleme und Unverträglichkeiten
Osteoporose
Schilddrüsenprobleme
Die häufig im mittleren Alter auftretende Gewichtszunahme bei unverändertem Lebensstil lässt sich nicht allein auf die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre zurückführen. Auch die im Alter geringer werdende Muskelmasse und der dadurch sinkende Kalorienbedarf spielen dabei eine Rolle. Wenn du mit über 40 dein Wohlfühlgewicht behalten möchtest, kannst du mit der richtigen Ernährung (siehe S. 122) sowie ausreichend Bewegung und einem gezielten Muskelaufbau (siehe S. 138) viel erreichen – und gleichzeitig die Auswirkungen des Wechsels abmildern.
DURCHSCHNITTLICH MIT ANFANG 50
Der Eintritt der Menopause lässt sich nur im Rückblick festlegen, wenn die letzte Monatsblutung ein Jahr zurückliegt. In dieser Phase hat der Körper die Produktion von Östrogen und Progesteron stark reduziert. Symptome wie Hitzewallungen, Nachtschweiß, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen können zwar weiterhin auftreten, nehmen aber bei vielen Frauen durch das Abflauen der hormonellen Schwankungen ab. Bei einigen Frauen dauert es hingegen etwas länger, bis sich ein neues hormonelles Gleichgewicht einstellt, wodurch sie auch nach der Menopause noch mit den Auswirkungen des Wechsels zu kämpfen haben.
AB ANFANG 50 BIS MITTE 60