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Hier ist eine kurze Beschreibung für die drei Geschichten in deiner Anthologie "Wege ins Ungewisse": "Wege ins Ungewisse" ist eine Sammlung dreier packender Horror-Kurzromane, die den Leser in die Tiefen des Ozeans, auf endlose Straßen und in die Dunkelheit der menschlichen Seele führen: Kurs ins Unbekannte: Der erfahrene Segler Jonas Heller tritt eine Solo-Reise über den Pazifik an, um der modernen Welt zu entkommen. Doch bald treiben unerklärliche Ereignisse und uralte Mächte aus den Tiefen des Ozeans ihn an den Rand des Wahnsinns. Die Tiefe des Unbekannten: Ein Taucher- und Seglerpaar entdeckt ein geheimnisvolles Wrack im Pazifik, das uralte Schrecken birgt. Was als Abenteuer beginnt, wird bald zu einem Wettlauf gegen die unheimlichen Mächte des Meeres und den eigenen Verstand. Straßen des Wahnsinns: Ein zielloser Mann flieht über die Highways Amerikas, um der Leere seines Lebens zu entkommen. Doch die Straße verwandelt sich in ein lebendiges, surreal-Albtraumhaftes Labyrinth, das ihn unwiderruflich in den Wahnsinn treibt.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Erster Akt: Der Abstieg in die Dunkelheit
Die Tiefe des Unbekannten
Erster Akt: Der Ozean und seine Geheimnisse
Zweiter Akt: Der schleichende Wahnsinn
Dritter Akt: Der Abgrund des Meeres
Die Straße ins Ungewisse
Erster Akt: Der Aufbruch ins Nichts
Zweiter Akt: Die Reise ins Dunkel
Impressum
Kurs ins unbekannte
Eine Horror Anthologie
Einführung und Rezension:
„Kurs ins Unbekannte“ – Eine Reise in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele und des Ozeans
„Kurs ins Unbekannte“ ist eine beeindruckende Verschmelzung aus psychologischem Horror, kosmischem Schrecken und der düsteren Einsamkeit des Pazifiks. Mit einer Atmosphäre, die an die melancholischen und beklemmenden Werke von Edgar Allan Poe erinnert, zieht der Roman den Leser langsam in die klaustrophobische Isolation des Ozeans – und tiefer in die Psyche des Protagonisten, Jonas Heller.
Im ersten Akt taucht der Roman in die einsame, weite See ein, wo Jonas auf einem Solo-Segeltörn versucht, sich von der modernen Welt zu lösen. Doch die Ruhe trügt, und subtile, unheimliche Anzeichen lassen erahnen, dass mehr auf ihn wartet als die Einsamkeit der Wellen.
Der zweite Akt entfaltet den psychologischen Horror in Stephen Kingscher Manier. Die feinen Nuancen des Wahnsinns schleichen sich in Jonas' Alltag an Bord ein: unerklärliche Geräusche, das Gefühl, beobachtet zu werden, und Visionen von unmöglichen Dingen. Die allmähliche Eskalation dieser Ereignisse verstärkt die Spannung und führt Jonas immer tiefer in den Strudel des Wahnsinns.
Der Höhepunkt des Romans erreicht schließlich im dritten Akt Lovecraft'sche Dimensionen, als der kosmische Horror die Handlung vollständig dominiert. Uralte, unbegreifliche Mächte aus den Tiefen des Ozeans entziehen Jonas die Kontrolle, und er steht vor der unausweichlichen Erkenntnis, dass der Ozean und das Universum selbst weit größer und schrecklicher sind, als er jemals geglaubt hat.
„Kurs ins Unbekannte“ ist eine fesselnde und verstörende Reise durch die unerforschten Tiefen des Ozeans und der menschlichen Seele. Wer psychologischen Horror und kosmische Schrecken liebt, wird in diesem Roman eine düstere, atmosphärische Erfahrung finden, die den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht.
Jonas Heller stand am Bug der „Astraea“, und sein Blick glitt über das weite, grenzenlose Meer. Der Pazifik breitete sich in alle Richtungen aus wie eine unendliche Decke aus Dunkelheit, deren Tiefe keine Seele je ganz begreifen konnte. Die Wellen schienen mit ihm zu flüstern, leise, beharrlich, als wollten sie ihn auf einen Weg locken, den er nicht verstand.
Die Einsamkeit war erdrückend, aber auch vertraut. Einsamkeit war der ständige Begleiter der Seefahrer, jener stillen Geister, die auf dem endlosen Ozean trieben, zwischen Himmel und Hölle, zwischen Leben und Tod. Für Jonas war sie sowohl Flucht als auch Befreiung. An Land ertrug er die Hektik und das Chaos der Menschen nicht. Hier draußen, weit weg von allem, war die Welt in ihrer Reinheit unverfälscht, klar und doch unheimlich still.
Es war 1993, aber die Zeit bedeutete hier draußen nichts. Der Ozean war alt, älter als alles, was Jonas kannte, und die „Astraea“, sein treues Boot, schien aus einer anderen Epoche zu stammen. Sie war nicht nur ein einfaches Segelboot – sie war ein lebendiger Organismus, fast wie eine Seele, die mit ihm sprach. Astraea, die Göttin der Gerechtigkeit, die die Erde verließ und in die Sterne aufstieg, war sein ständiger Begleiter. Doch selbst sie konnte ihm keinen Trost in dieser stillen, tiefen Einsamkeit spenden.
Der Pazifik war nicht nur ein Ozean. Er war ein Abgrund. Ein Spiegel, der die eigene Seele offenlegte. Und was Jonas in diesem Spiegel sah, beunruhigte ihn immer mehr.
Die Tage auf See folgten einem endlosen Rhythmus. Die Sonne stieg, wanderte über den Himmel und senkte sich wieder. Jonas lebte nach dem Takt der Natur, und er fand Trost in der Vorhersehbarkeit der Elemente. Die Sterne, die jede Nacht über ihm aufgingen, waren seine einzigen Gefährten. Doch auch sie schienen manchmal fremd, wie tote Augen, die ihn aus dem schwarzen Firmament beobachteten.
Zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten stand, führte Jonas seine gewohnte Routine durch. Der Sextant war sein treuer Verbündeter. Er richtete das Instrument auf die Sonne und wartete geduldig, bis sie den höchsten Punkt erreicht hatte – den Moment des wahren Mittags. Dann nahm er die Ablesung des Höhenwinkels vor und notierte die Werte in seinem Logbuch.
Anschließend öffnete er das nautische Jahrbuch, um die genaue Position der Sonne zu dieser Tageszeit an seinem gegenwärtigen Ort zu bestimmen. Das Jahrbuch lieferte ihm die Daten, die er brauchte, um seinen Kurs zu berechnen und zu korrigieren. Jonas führte sorgfältig die nötigen Korrekturen durch: für den Indexfehler, für die atmosphärische Brechung und andere Faktoren, die den gemessenen Winkel beeinflussen könnten.
Doch an diesem Tag… war es anders.
Als er die Ablesung überprüfte, war da eine kleine, kaum merkliche Abweichung. Die Sonne stand nicht dort, wo sie hätte sein sollen. Jonas starrte auf die Werte, als ob sie ihm ins Gesicht schlagen würden. Er wiederholte die Messung, führte die Korrekturen erneut durch – und doch war da diese Diskrepanz. Ein leiser Zweifel nagte an ihm, wie ein Schatten, der in seinem Geist aufstieg.
„Vielleicht… vielleicht habe ich einen Fehler gemacht“, murmelte er zu sich selbst, als er das Jahrbuch zurück ins Regal stellte. Doch etwas in ihm wusste, dass das nicht der Fall war. Es war ein Gefühl, das ihm fremd war – ein unbestimmtes Unbehagen, das sich tief in seiner Brust einnistete, wie ein kalter Wind, der durch einen Riss in den Mauern drang.
Die Nacht war still, und die „Astraea“ glitt lautlos über das dunkle Wasser. Die Sterne, die sonst Trost spendeten, wirkten heute Nacht fremd und bedrohlich. Die Stille schien Jonas zu umschlingen wie eine unsichtbare Macht, die ihn erdrückte. In der Dunkelheit fühlte er sich so klein, so bedeutungslos, als ob das Meer und der Himmel sich gegen ihn verschworen hatten.
Er ging unter Deck und setzte sich schwer auf den Stuhl vor dem Kartentisch. Seine Hände zitterten leicht, als er das nautische Jahrbuch aufschlug. Das vertraute Gefühl der Kontrolle über seine Umgebung, das ihn immer begleitet hatte, begann zu bröckeln.
Doch dann sah er es.
Auf dem Umschlag stand das Jahr 1767.
Jonas erstarrte. Sein Atem ging schneller, und sein Herz begann zu rasen. 1767? Das konnte nicht sein. Er hatte doch das Jahrbuch von 1993 gekauft, direkt aus einem Laden in San Francisco. Aber dieses Buch… dieses Buch war anders. 1767 war das Jahr, in dem das erste nautische Jahrbuch, der „Nautical Almanac“, veröffentlicht worden war – aber was machte ein Buch aus dieser Zeit hier auf seinem Boot?
Er blätterte hektisch durch die Seiten. Die Daten schienen korrekt zu sein, aber sie waren veraltet. Die Positionen der Sterne, die Berechnungen, alles schien aus einer anderen Epoche zu stammen. Aber das Druckbild war scharf und klar, als ob es gerade erst gedruckt worden wäre. Es war ein Widerspruch, der Jonas in den Wahnsinn trieb.
Er stand auf und ging zu dem Regal, wo er das Jahrbuch von 1993 aufbewahrt hatte. Doch es war nicht mehr da. Das Jahrbuch von 1767 lag dort, als wäre es schon immer an diesem Ort gewesen, als ob es nie etwas anderes gegeben hätte.
In dieser Nacht lag Jonas wach in seiner Koje, unfähig zu schlafen.