Wendys Lieblingsrezepte - Berliner Pfannkuchen E-Book

Wendy G.

• Herausgeber: epubli
• Kategorie: Lebensstil
• Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 36

Veröffentlichungsjahr: 2025

Beschreibung

Dieses Buch widmet sich dem klassischen Hefegebäck in all seinen handwerklichen und geschmacklichen Facetten: dem Berliner Pfannkuchen. Mit 25 sorgfältig entwickelten Rezepten, die durch Präzision, Alltagsnähe und Vielfalt überzeugen, richtet sich Wendys Lieblingsrezepte - Berliner Pfannkuchen an alle, die nicht nach schnellen Lösungen suchen, sondern nach fundierten Backanleitungen mit klaren Abläufen. Von traditionellen Varianten mit Hagebuttenmark bis hin zu modernen Kreationen mit Holunderblütencreme, Kürbisfüllung oder Schoko-Sahne - jedes Rezept ist durchdacht aufgebaut, technisch präzise formuliert und ermöglicht eine sichere Umsetzung auch ohne Vorkenntnisse. Die Zutatenlisten sind streng sortiert, vollständig und praxisnah, ohne Spielraum für Spekulationen. Im einleitenden Teil des Buches werden Herkunft, Entwicklung und Begrifflichkeiten rund um den Berliner verständlich erklärt. Ein Kapitel voller Tipps und Tricks vermittelt praktisches Wissen über Teigführung, Frittiertechnik, Füllverhalten und Textursteuerung. Dabei geht es nicht um Effekte, sondern um solides Handwerk. Das Buch legt Wert auf saubere Teigführung, stabile Ergebnisse und vielfältige Füllideen, die sich saisonal einsetzen lassen. Die Darstellung ist klar strukturiert, vollständig grammgenau und für ambitionierte Hobbybäckerinnen und Hobbybäcker ohne unnötige Vereinfachung lesbar. Ein Buch für alle, die ihre Berliner nicht kaufen, sondern selbst machen wollen - und dabei mehr erwarten als ein Rezept mit Gelingversprechen. Dieses Werk ist Backbuch und Wissensquelle zugleich, um Berliner dauerhaft beherrschen zu können.

Leseprobe

Vorwort

In meinem Buch Wendys Lieblingsrezepte - Berliner Pfannkuchen geht es um eines der gebackenen Gebäcke, die so unscheinbar wirken und dabei voller Geschichte, Technik und Möglichkeiten stecken. Ich heiße Wendy G. und beschäftige mich seit vielen Jahren mit klassischem Hefegebäck, besonders dann, wenn Jahreszeiten und Feste ihren Duft in die Backstuben bringen. Berliner Pfannkuchen sind für mich nicht nur ein Symbol für Karneval oder Silvester, sondern ein Beispiel dafür, wie viel Liebe, Zeit und Sorgfalt man einem Teig widmen kann, bis daraus etwas Besonderes wird.

Der Berliner gehört für mich zu den Gebäcken, bei denen jedes Gramm zählt. Schon kleinste Abweichungen bei der Teigführung verändern das Ergebnis spürbar. Die Herausforderung liegt nicht nur im Frittieren selbst, sondern im gesamten Ablauf: vom Kneten über das Gehenlassen bis zum Füllen und Glasieren. Wer einmal erlebt hat, wie aus einem weichen Teigling ein goldbrauner, duftender Pfannkuchen mit zarter Kruste und saftigem Kern wird, der versteht, warum dieses Gebäck für viele Bäckerinnen und Bäcker ein Prüfstein ist.

Dieses Buch richtet sich an alle, die sich wirklich mit dem Backen beschäftigen wollen. Nicht zwischen Tür und Angel, sondern mit Aufmerksamkeit und der Bereitschaft, auch Feinheiten zu beachten. Alle Rezepte in Wendys Lieblingsrezepte - Berliner Pfannkuchen sind mit der Absicht entstanden, den Pfannkuchen in seiner Vielfalt zu zeigen - nicht als reines Süßgebäck, sondern auch mit Varianten, die sich saisonal anpassen lassen oder neue Füllideen aufgreifen.

Wendys Lieblingsrezepte - Berliner Pfannkuchen ist keine Sammlung von schnellen Ideen, sondern eine Einladung, sich auf ein klassisches Gebäck einzulassen, es zu verstehen und in eigener Handschrift weiterzuentwickeln.

Zuckerkruste, Luftkammer, Namensfrage - das Gebäck mit den vielen Gesichtern

Wer Berliner Pfannkuchen sagt, meint in München Krapfen, in Berlin schlicht Pfannkuchen und in anderen Regionen noch ganz andere Varianten. Kaum ein Gebäck hat so viele Bezeichnungen, obwohl seine Grundform immer ähnlich bleibt: ein rundes, in Fett ausgebackenes Hefeteigstück mit süßer Füllung. Doch genau da beginnen die feinen Unterschiede - nicht nur sprachlich, sondern auch in Herstellung, Verwendung und Erwartung.

Berliner Pfannkuchen bestehen in der Regel aus einem weichen Hefeteig, der nach dem Formen ruhen darf, bis er sein Volumen deutlich vergrößert hat. Danach wird er in heißem Fett goldbraun gebacken. Richtig ausgeführt bildet sich dabei ein heller Ring in der Mitte, der als Zeichen für eine gut durchgeführte Gare gilt. Nach dem Ausbacken folgt die Füllung: häufig Konfitüren mit hohem Fruchtanteil, klassisch Hagebuttenmark oder Himbeere, aber auch Vanillecreme, Eierlikör oder Nougat. Obenauf kommt Zucker - feinkörnig, pudrig oder als Zuckerguss.

In manchen Gegenden gehören Berliner ganz selbstverständlich zur Bäckereitheke dazu, in anderen erscheinen sie nur zu bestimmten Jahreszeiten. In Norddeutschland füllt man sie traditionell mit roter Grütze, während in Österreich Marillenmarmelade bevorzugt wird. In Berlin bekommt man sie unter dem schlichten Namen „Pfannkuchen“, was anderswo eher für ein flaches Pfannengericht steht.

Typisch für Berliner ist die Kombination aus luftiger Krume, süßem Kern und der leichten Fettkruste, die beim ersten Biss nachgibt. Dabei kommt es auf die Balance an: Ist der Teig zu fest, fehlt die Weichheit. Ist die Füllung zu dünn, verliert sich der Geschmack. Gelungene Berliner zeichnen sich durch eine gleichmäßige Form, ein feinporiges Innenleben und eine gut dosierte Füllung aus, die nicht herausläuft, aber auch nicht geizt.

Was viele nicht wissen: Berliner Pfannkuchen sind keine reine Faschingsware. Auch im Frühling mit Zitronenfüllung, im Sommer mit fruchtiger Beerencreme oder im Winter mit Zimt und Apfel lassen sich saisonale Varianten umsetzen, ohne das klassische Format zu verlassen. Der Teig bietet eine stabile Grundlage, die sich kreativ weiterentwickeln lässt - sowohl im süßen als auch im leicht herzhaften Bereich.

Krapfen mit Geschichte - wie ein Kriegskoch, Zucker und Hefe ein Kultgebäck formten

Die Ursprünge des Berliner Pfannkuchens reichen weiter zurück, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Schon im Mittelalter wurden in Europa Hefeteige in heißem Fett ausgebacken, meist zu festlichen Anlässen. Zucker war kostbar, Fett aufwendig zu beschaffen, und so gehörten diese Gebäcke zu den kulinarischen Höhepunkten, die sich nur reiche Haushalte oder besondere Feiertage leisten konnten. Der Ursprung des Berliner Pfannkuchens ist eng mit dieser Tradition verbunden - ein Gebäck, das aus der Fülle kommt, nicht aus der Not.