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Wenn Mäuse denken könnten… Wenn Mäuse denken könnten ist ein Kinderbuch. Das 14-jährige Mädchen Sophia bekommt unerwartet von der verstorbenen Oma über einen Boten einen Brief. Dieser führt sie zu einem Buch, das ihre Oma für sie geschrieben und versteckt hat. Dadurch bekommt Sophia noch viele Dinge von ihrer Oma gesagt, die diese ihr nicht mehr selbst mitgeben konnte. In Omas Buch versucht die kleine Maus Conny herauszufinden, wie die Welt draußen so ist. Sie wohnt in einem S-Bahn-Tunnel und sehnt sich danach herauszufinden, ob das alles auf dieser Welt ist oder es noch mehr gibt. Somit begibt sie sich auf eine Reise. Dabei lernt sie alle möglichen Tiere kennen und auch ein Mädchen, das sie findet. Ein Buch im Buch...
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Seitenzahl: 71
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Susann Schlecht
Wenn Mäuse denken könnten
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Widmung
Wenn Mäuse denken könnten...
Impressum neobooks
Für meine Kinder
„Wenn Mäuse denken könnten…“, sagte meine Oma immer dann, wenn ich große, erstaunte Augen machte.
Ich dachte oft an Erlebnisse mit ihr zurück.
Seit 5 Jahren war sie nicht mehr hier und sie hatte mir eine große Frage unbeantwortet gelassen. – Was wäre, wenn Mäuse denken könnten? - Ich hatte diesen Satz nie verstanden.
Heute bin ich 14, die letzten Jahre weinte ich oft, die Erinnerungen verblassten immer mehr. „Mit der Zeit heilen alle Wunden“, wird gesagt, doch ich fühlte, dass sie mir noch etwas erzählen wollte…
Vor ein paar Monaten, es war mein 14. Geburtstag, da brachte mir ein Bote einen unerwarteten Brief…
Liebe Sophia,
heute zu deinem 14. Geburtstag möchte ich dir endlich deine schon lang gestellte Frage beantworten.
Mäuse sind wie Kleine Kinder und bald wirst du verstehen, weshalb das so ist. Ich habe auf dem Dachboden eine Truhe für dich hinterlassen, mit dem beigelegten Schlüssel kannst du deine Antwort suchen.
Alles liebe deine Oma
Ich war durcheinander – ein Brief von Oma? Woher? Welche Truhe? – Ich ging auf den Boden und schaute in allen Ecken nach – nichts – keine Truhe. Enttäuscht setze ich mich auf meine alte Spielzeugkiste. Sie stand früher als ich klein war in meinem Zimmer, alle meine liebsten Sachen habe ich dort immer verstaut. - Die Kiste! – Jetzt wusste ich welche Truhe Oma meinte. Ich nahm den Schlüssel und er passte … Mein Herz pochte vor Aufregung, was hat sie hier versteckt? Als ich den Deckel öffnete fiel mein Blick auf ein kleines Buch mit rotem Einband und einer Schnur. Auf dem Buchdeckel stand: „Wenn Mäuse denken könnten…“ Verrückt, dachte ich, was Oma wohl damit meint? Ich nahm das Buch und setzte mich wieder auf die Truhe. Vorsichtig öffnete ich diesen kleinen Schatz. Auf der ersten Seite stand:
„Gewidmet meiner kleinen neugierigen Maus, damit sie sich diese Eigenschaft für immer bewahrt.“
- Wie sie das wohl meint? – Ich blätterte weiter.
***
Die Menschen sind schon eigenartig, denkt Conny. Sie schaut hoch und verschwindet in einem Tunnel. Conny, eine kleine Maus, die ganz anders ist als die anderen. „Viel zu neugierig! Wie kann sie nur so viele Fragen haben?“, das sagen die meisten über sie. Nur ihr Papa hört ihr wirklich zu.
Conny wohnt mit ihrer Familie in einem Tunnellabyrinth an einer unterirdischen S-Bahn-Haltestelle, also mitten im Zentrum einer großen Stadt. Oft klettert sie zwischen den Schienen herum und geht ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, Menschen beobachten.
*Was machen sie hier? Wohin gehen sie?*
Conny stellt Fragen, die ihr niemand beantworten kann. Ihre Augen glänzen vor Wissbegierde. Diese Gedanken lassen ihr einfach keine Ruhe. *Wohin gehen die Menschen? Keiner beantwortet mir meine Fragen, also muss ich es selbst herausfinden!* Conny verabschiedet sich von ihrem Papa. Tränen kullern ihm über die Wangen, denn er liebt seine Familie sehr. Schweren Herzens lässt er sie mit dem Versprechen zurückzukehren auf ihre große Reise gehen. Völlig in Gedanken versunken wandert sie los, die Schienen entlang. *Denken die Menschen darüber nach, wer sie sind? Ich finde es so erstaunlich, jeden Tag sehe ich so viele Gesichter. Welcher Sinn bewegt ihr Leben? Sie sind doch seltsame Wesen. *
***
„Sophia!“, jemand rief nach mir. Ich hatte die Zeit vergessen. Daraufhin lief ich nach unten, das Buch hatte ich immer noch in der Hand. Schnell versteckte ich es in meiner Schreibtischschublade. Alle warteten am Kaffeetisch auf mich. Auf die Frage, wo ich gewesen bin, antwortete ich nicht weiter. Es sollte für die erste Zeit mein kleines Geheimnis mit Oma bleiben.
Wir feierten fröhlich meinen Geburtstag, aber in Gedanken lies mich das Buch nicht in Ruhe. Ich freute mich schon auf den Abend.
Endlich war es soweit. Ich legte mich auf mein Bett und las.
***
Conny läuft immer weiter. Es scheint kein Ende zu nehmen. Immer wieder rollen S-Bahnen über ihren Kopf hinweg. Wenn sie den Menschen folgen will, muss sie das überstehen. Nach langer Zeit wird es heller. Als Conny beim Licht ankommt, ist sie enttäuscht. *Hier sieht es ja aus wie zu Hause. Menschen über Menschen - aber auch sie wollen irgendwohin.* Das denkt sich Conny und wandert weiter, wieder in den dunklen Tunnel hinein. Als sie müde wird, findet sie zum Glück ein leeres Mäuseloch und legt sich schlafen. Ein anstrengender Tag liegt hinter ihr und sie hofft morgen zu sehen, was hinter den Tunneln liegt.* Oder ist die ganze Welt so?* Das möchte Conny nicht glauben und schläft ein. Am nächsten Morgen erwacht sie aus einem seltsamen Traum.
- sie folgte einem Licht, aber es war anders als sonst und sie konnte es nicht erreichen. -
Nach einem kleinen Frühstück macht sich Conny wieder mit ihren kleinen Mäusefüßchen auf den Weg. Der Tag verläuft fast wie der vorige. *Irgendwann muss dieser Tunnel doch mal ein Ende haben.* Conny ist traurig und vermisst ihre Familie, besonders ihren Vater. Aber er hatte sie ermuntert daran zu glauben, also geht sie weiter.
Endlich erblickt sie einen kleinen Lichtpunkt, ganz weit hinten. Voller Hoffnung wandert sie ohne Pause weiter. Der Punkt wird immer größer. *Das Licht ist wie in meinem Traum, das ist kein Bahnhof!* Wieder rauscht eine S-Bahn über sie hinweg.
- Licht -
Eine kleine Maus unter dem großen Himmel, Conny erblickt das erste Mal die Sonne. Völlig überwältigt taumelt sie die Schienen entlang und kann sich gar nicht satt sehen an den vielen Farben. *Wenn das nur meine Familie sehen könnte!* Am liebsten wäre sie zurückgegangen und hätte sie geholt. Aber sie weiß, dass sie ihnen diese Welt irgendwann zeigen wird. Also geht sie weiter. Ihr kommt das alles vor wie ein Wunder. *Wo haben wir die ganze Zeit gelebt? Wie trostlos ist es zu Hause.*
***
Müde rieb ich mir den Schlaf aus den Augen. Ich war über Omas Buch eingeschlafen. Ich schaute aus dem Fenster. Der Himmel war strahlend blau und ich ließ meinen Blick über unseren Garten schweifen. Wie schön draußen alles war, wie wundervoll. Ich hatte das Gefühl aus einem langen Schlaf erwacht zu sein. Ein seltsames Buch hat Oma mir hinterlassen. Es war Sommer, der 14. Juni, draußen war tolles Wetter. Ich nahm mir eine Decke und das Buch und setzte mich raus in den Garten um weiter zu lesen.
***
Langsam senkt sich die Sonne am Horizont. Der Himmel färbt sich in allen möglichen Rot- und Orangetönen. Connys Augen leuchten, so etwas hat sie noch nie gesehen. Schritt für Schritt geht sie weiter, kann aber den Blick nicht vom Horizont wenden. Sie hat Freudentränen in den Augen. Doch sie merkt, dass es langsam kühler wird. Der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Wieder fährt eine S-Bahn über sie hinweg und Conny wird aus ihren Gedanken gerissen. Sie überlegt, dass sie eine Möglichkeit zum Übernachten braucht. So muss sie sich einen Weg suchen die Gleise zu verlassen. Nicht lang uns sie findet ein paar Steine auf denen sie hochklettern kann. Oben angekommen schaut sie sich um. *So viele Richtungen, wo soll ich bloß langgehen*? Sie schließt kurz ihre Augen.
*Mmh, hier riecht es lecker!* Als Conny die Augen öffnet, sieht sie ein kleines Mädchen, dass sie neugierig anschaut und ihr ein Stück von ihrem Brötchen hinhält. Vorsichtig geht Conny auf sie zu und isst etwas. Das kleine Mädchen streckt die Hand aus um die niedliche Maus zu streicheln, Conny zuckt zurück. Doch ihr Hunger ist stärker und so kommt sie wieder. Da nimmt das Mädchen sie auf die Hand und rennt mir ihr davon. Conny hat Angst. *Wohin läuft sie? So finde ich Papa nie wieder! * Sie weint und schläft vor Erschöpfung ein.
Am nächsten Tag wecken sie die Sonnenstrahlen. *Wo bin ich?* Conny findet sich in einem Pappkarton in einem Zimmer wieder. *So wohnen die Menschen.* Sie schaut sich neugierig um. Mit großen Augen betrachtet sie fasziniert die Gegenstände im Raum. Die meisten Sachen sind ihr unbekannt. *Was sie damit wohl machen?* Conny lehnt sich gegen eine Wand des Kartons um etwas mehr sehen zu können. Plötzlich fällt er um. Jetzt macht sie sich auf Entdeckungsreise. Als erstes läuft sie quer über den Boden.
*Halt – da war doch was * Conny tapst wieder
zurück. Der weiche Teppich war ungewohnt für sie. *Wer ist das? Noch eine Maus?* Immer wenn sie sich bewegt, macht die andere Maus die Bewegung auch. „Hey! Geh doch mal aus dem Weg! Was machst du da im Boden?“