Wenn Mia schreibt - Saskia Savita Schulte - E-Book

Wenn Mia schreibt E-Book

Saskia Savita Schulte

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Beschreibung

Eine zauberhafte Geschichte über die Magie des Schreibens - für Kinder ab 8 Jahren Mit farbigen Illustrationen Warum heißt der Tiger Tiger? Und warum ist im Schokoladenkuchen Schokolade, aber im Hundekuchen kein Hund? Frag Mia! Mia findet Antworten auf fast alles: Sie kann erklären, warum die Elefanten im Zoo immer im Kreis stehen und wozu ein Wintergarten wirklich erfunden wurde. Nur auf eine Frage hat Mia noch keine Antwort gefunden: wie Mama wieder glücklich wird. Denn Mama leidet sehr darunter, dass Matthias nicht mehr da ist. Er ist der Papa von Mias Halbbruder Paul, den er an den Wochenenden abholt. Als Mia einer echten Autorin begegnet, möchte sie auch ein Buch schreiben. Sie beginnt mit der Geschichte darüber, warum alle Kinder abends um acht Uhr ins Bett müssen … Tipp: Eine großartige Geschichte für Kinder ab 8 Jahren, die viel Fantasie haben, sehr kreativ sind oder die zum Schreiben angeregt werden sollen! Leg das Buch gleich in den Einkaufswagen und inspiriere ein kreatives Kind!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 66

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Wenn Mia schreibt

Saskia Savita Schulte

Edition Buchflüstern

Für Maria & Tamara

© 2022 Saskia Schulte

Coverdesign: Claudia Sperl / Labelschmiede

Illustrationen: Arkanfu / fiverr.com

Autorinnenfoto: Susanne Koplin / Die-Schokolinse.de

Lektorat: Kanut Kirches

Verlagslabel: Edition Buchflüstern

ISBN Hardcover: 978-3-347-50974-0

ISBN E-Book: 978-3-347-50975-7

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhalt

Die weiße Welt des Papiers

Warum heißt der Tiger Tiger?

Der Prinz im Blumentopf

Der Augen-zu-Mann

Der Blumenkohl muss kotzen

Vampire und Prinzessinnen

Der magische Pullover

Mach es wie Mia!

Danksagungen

Impressum

Die weiße Welt des Papiers

„Mia, jetzt komm schon!“

Wie immer kann sich Mia nicht von ihrem Buch losreißen. Es ist so spannend!

„Jaaaaaa!“ Schnell blättert sie die Seite um. Schafft sie es noch, das Kapitel zu beenden, bevor Mama komplett ausflippt? Einen Versuch ist es wert.

„Leg das Buch weg, sonst fliegt es an die Wand!“ Mama ist ins Wohnzimmer gekommen und hat einen ganz roten Kopf. Das sieht lustig aus, vor allem, weil sie riesige Brillengläser hat. Und wie häufig trägt sie ihre Haare irgendwie zusammengeknödelt auf dem Kopf.

„Ist ja gut.“ Mama würde nie ein Buch an die Wand werfen. Trotzdem weiß Mia, dass es jetzt Zeit ist, das Lesen zu unterbrechen. Manchmal stellt sie sich vor, dass Mama vor Wut platzt. Wie ein Ballon. Peng! – und sie ist weg! Dann liegt nur noch ihre Brille am Boden und das war’s. Solche Dinge denkt sich Mia ständig aus. Jemand sagt etwas zu ihr und schon geht es los im Kopf.

Wenn Mama im Auto zum Beispiel „Schneckentempo“ sagt, weil ein anderes Auto zu langsam ist. Dann stellt sich Mia gleich vor, dass das Auto sein eigenes Häuschen mitschleppt wie eine Schnecke. Es schleicht über die Straße, und es glitscht auch ein bisschen. Ob die Autos dann auch ausrutschen auf dem Schneckenglibber? Mia grinst bei dem Gedanken.

„Ich habe dich etwas gefragt, junge Dame“, sagt Mama jetzt.

„Mist, was denn?“, fragt Mia, die nicht zugehört hat. Sie hat sich gefragt, ob Mama gleich im Auto wieder Schneckentempo sagen wird.

„Sag nicht ‚Mist‘, das sagt man nicht.“

„Oh, verdammt, ich habe nicht zugehört.“ Mia grinst Mama an.

Mama lächelt nicht zurück. Sie bekommt ihr „Ich geb’s auf“-Gesicht, lässt die Mundwinkel fallen und geht zurück in den Flur. Jetzt muss Mia sich beeilen. Mama wirft nämlich manchmal einfach die Wohnungstür hinter sich zu und ist weg.

Mia hat ihre Jacke griffbereit und läuft jetzt auch den Flur hinunter, an Mama vorbei, flitzt aus der Wohnung heraus, die Treppen herunter, durch die Haustür raus bis zum Auto. Dann fällt ihr ein, dass sie vergessen hat, das Buch mitzunehmen. Eine Autofahrt ohne Buch – gähnende Langeweile!

Schon muss Mia wieder lächeln. Sie stellt sich vor, dass die Langeweile ein graues, wabbliges Monster ist, das die Zeit dehnt. Und das Langeweile-Monster ist immer ein bisschen müde und deshalb gähnt es.

Mama schließt das Auto auf. Sie ist so genervt, dass Mia beschließt, sie nicht danach zu fragen, ob sie noch schnell das Buch aus der Wohnung holen kann.

Im Auto riecht es immer merkwürdig. Nach Plastik und etwas Muffigem.

Mama wartet, bis Mia angeschnallt ist, dann geht es schon los. „Wo fahren wir eigentlich hin?“

„Das habe ich doch gestern schon gesagt. Wir holen Paul ab und dann geht’s in den Zoo.“

„In den Zoo? Das ist ja was für Kleinkinder!“

„Paul ist noch klein.“

„Aber ich nicht! Warum darf ich nicht zu Hause bleiben und lesen?“

„Warum, warum …“, sagt Mama genervt. „Ich habe keine Lust mehr, das mit dir zu diskutieren. Du musst auch mal raus. Niemand kann immer nur drinnen sitzen und lesen.“

„Doch, kann ich!“, ruft Mia.

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Ach, denk dir doch selbst eine Erklärung aus“, sagt Mama und parkt vor dem Haus von Pauls Papa. Sie lehnt sich zurück. „Kannst du ihn holen?“, fragt sie leise.

„Ja.“ Diesmal diskutiert Mia nicht. Sie weiß, wie traurig Mama jedes Mal wird, wenn sie Paul zu seinem Papa fährt oder ihn wieder abholt. Also schlüpft sie aus dem Auto, hüpft über den Bürgersteig, öffnet das kleine Gartentürchen und läuft schnell zur Tür.

Matthias macht gleich auf. „Hey, Mia, meine Große“, sagt er und lächelt sie liebevoll an.

„Hey Matthias“, sagt sie. Und dann spürt sie ebenfalls diese Traurigkeit, die Mama immer so müde macht. Weil sie sich daran erinnert, dass Matthias fast mal ihr neuer Papa geworden wäre. Aber jetzt holt er immer nur Paul ab.

„Ist Paul fertig? Wir wollen in den Zoo“, sagt sie deshalb schnell.

„Klar ist er fertig.“

Paul streckt den Kopf aus dem Wohnzimmer. Er ist schon wieder dabei, die Jacke auszuziehen. „Hey, Paul, lass die Jacke an“, sagt Matthias. „Mia hat gesagt, ihr geht in den Zoo.“

Pauls Gesicht beginnt zu leuchten, und er rennt, ohne sich zu verabschieden, aus dem Haus. Matthias lacht. „Das war ein überzeugendes Argument“, sagt er. „Alles klar bei dir?“, fragt er dann.

„Glaub schon“, sagt Mia und folgt Paul durch den Garten. Wenn Paul sich nicht verabschieden muss, dann spart sie sich das auch. Es tut ja ohnehin nur weh.

Paul ist schon auf den Rücksitz gekrochen und Mia hilft ihm in den Kindersitz. Paul ist nämlich erst vier. Mia ist doppelt so alt. Paul strahlt sie an, während sie die Anschnalle in den Sitz fummelt. Er ist total süß manchmal, der Paul. Aber er kann auch mächtig nerven.

Matthias ist doch noch bis zum Auto mitgekommen. Mia beschäftigt sich intensiv mit dem Anschnallgurt. Sie will nicht mitbekommen, was Mama und Matthias reden. Es hört sich ohnehin nicht schön an, es sind nur kurze Sätze und dann wissen sie offenbar nicht, was sie als Nächstes sagen sollen. Mama soll endlich losfahren!

Und das macht sie dann endlich auch. Paul guckt aus dem Fenster und Mia denkt sich Warums aus.

„Mit jedem Buch, das man liest, verliert man einen Tag seiner Lebenszeit“, sagt Mia. „Deshalb sollte man sowieso nur dicke Bücher lesen.“

„Was?“, fragt Mama verwirrt.

„Wenn man zu viele Bücher auf einmal liest, wird man irgendwann in die weiße Welt des Papiers hineingezogen. Und dann ist man ein kleines Mädchen, ganz allein unter schwarzen Buchstaben!“ Mia lacht.

„Wie?“, fragt Mama jetzt, konzentriert sich aber auf das Fahren.

„Wenn man nur noch liest und nie rausgeht, dann verliert man bald alle Farbe aus dem Gesicht und man wird so blass wie eine Buchseite. Und man kann nie wieder braun werden, nicht mal mehr im Sommerurlaub!“

„Worüber redest du da?“ Mama hat an einer roten Ampel gehalten.

„Na, den Grund, warum ich nicht einfach ständig drinnen bleiben und Bücher lesen darf. Du hast doch gesagt, ich soll mir das Warum selber ausdenken.“

Mama lacht. „Du hast wirklich eine blühende Fantasie, Mia.“

„Och, Mamaaaaaa.“ Sie ist immer so eine Spielverderberin. Warum macht sie nie mit?

Doch bevor Mia sich dafür auch noch Gründe überlegen kann, sind sie schon am Zoo angekommen.

Warum heißt der Tiger Tiger?

Mia hat keine Lust auf den Zoo, aber wo sie schon mal hier ist, kann sie sich ja mal umschauen. Auf einem großen Schild sieht man eine Karte von dem Zoo. Es gibt mehrere Wege in verschiedenen Farben. Mia will den blauen Weg nehmen, der führt am Schlangenhaus vorbei. Oh, das ist bestimmt gruselig!

Mama ist nicht damit einverstanden, dass Mia allein durch den Zoo läuft. Dabei hat Mia eine Armbanduhr und ein Handy. Sie könnte pünktlich am Ausgang sein. Aber Mama möchte, dass sie mit Paul und ihr durch den Zoo geht. Und mit ihrer Freundin Melanie. Na toll, denkt Mia. „Hör auf mit dem Augenrollen“, sagt Mama.