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Heutzutage herrscht ein großes Interesse am Wirken des Heiligen Geistes, aber gleichzeitig gibt es viel Verwirrung. Wer ist der Heilige Geist? Wie wirkt er in unserem Leben? Offenbart er sich auch unabhängig von der Bibel? In diesem Buch geht R.C. Sproul auf diese Fragen ein. Er erklärt, wer hinter der Person des Heiligen Geistes steht und wie er Menschen neues Leben schenkt, sie verändert und ausrüstet, um anderen Menschen zu dienen. • Greift eine Frage auf, die von vielen gestellt wird • Fortsetzung der Buchreihe »Fragen zum christlichen Glauben« • Vom Gründer der Ligonier Ministries R.C. Sproul
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Seitenzahl: 67
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über dnb.de abrufbar.
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Originally published in English under the title: Who is the Holy Spirit? © 2012 by R. C. Sproul Published by Ligonier Ministries 421 Ligonier Court, Sanford, FL 32771
Ligonier.org
Translated by permission.
All rights reserved.
Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
© 2025 Verbum Medien gGmbH
Kleines Lohfeld 6
D-32549 Bad Oeynhausen
verbum-medien.de
Übersetzung
Harry Enns
Lektorat
Henry Berg
Buchgestaltung
Annika Felder
Satz
Wilhelm Adelberger
Druck und Bindung
Finidr, Tschechien
1. Auflage 2025
Best.Nr. 8652 272
ISBN 978-3-98665-272-2
E-Book 978-3-98665-273-9
Hörbuch 978-3-98665-274-6
DOI 10.54291/o379836972
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FRAGEN ZUMCHRISTLICHEN GLAUBEN
R.C. Sproul
Vorwort
Die dritte Person
Der Lebensspender
Der Advokat
Der Heiligmacher
Der Salbende
Der Erleuchter
Als ich im September 1957 Christ wurde, befand ich mich in einer ernsten Zwickmühle. Ich war verlobt und wollte heiraten, aber als ich meiner Verlobten von meiner Bekehrung erzählte, hielt sie mich für verrückt. Als wäre das nicht schon erschütternd genug, wurde mir dann auch noch klar, dass ich keine Ungläubige heiraten sollte. Ich begann mich also zu fragen, ob ich die Frau, die ich liebte, überhaupt heiraten könnte. Mehrere Monate vergingen, ohne dass sich dieses Dilemma löste.
Endlich rückten die Frühjahrsferien näher. Meine Verlobte plante, von der Universität, an der sie studierte, in ihre Heimat nach Pittsburgh zu fahren. Ich überredete sie, an meiner Universität einen Zwischenstopp einzulegen, mit mir an einer Bibelarbeit auf dem Campus teilzunehmen und anschließend im Mädchenwohnheim zu übernachten. Ich kann mich nicht erinnern, jemals mehr für eine Sache gebetet zu haben. Ich verbrachte praktisch den ganzen Tag vor ihrer Ankunft auf den Knien und betete, dass Gott in ihrem Leben wirken möge. Mir wurde klar, dass ich die Verlobung auflösen musste, wenn sie nicht bald Christin würde – so sehr mir das auch widerstrebte.
An dem besagten Abend nahmen wir an der Bibelarbeit teil. Sie saß die ganze Zeit da, ohne ein Wort zu sagen. Als ich sie danach zum Mädchenwohnheim begleitete, war sie immer noch sehr schweigsam. Doch als ich sie am nächsten Morgen abholte, kam sie heraus, als würde sie auf Wolken schweben. Sie erzählte mir, dass sie schlecht geschlafen habe, weil mit ihr am gestrigen Abend etwas geschehen sei. Sie sei nachts immer wieder aufgewacht, habe sich gezwickt und gefragt: »Ist es noch da?« Jedes Mal habe sie dann festgestellt: »Ja, es ist noch da«, und sei wieder eingeschlafen. Sie hatte sich am Abend zuvor durch die Bibelarbeit zu Christus bekehrt.
Besonders gut erinnere ich mich noch an den Moment, als wir in mein Auto stiegen. Während sie mir von ihrem Erlebnis erzählte, schaute sie mich ganz aufgeregt an und sagte: »Jetzt weiß ich, wer der Heilige Geist ist.« Sie hatte zuvor jahrelang eine Gemeinde besucht. Sie hatte gehört, wie über den Heiligen Geist geredet wurde. Sie hatte auch gehört, wie der Segen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ausgesprochen wurde. Aber jetzt hatte sie zum ersten Mal eine Ahnung davon, wer der Geist wirklich ist.
Diese Aussage meiner Verlobten, die jetzt meine Frau ist, war sehr bedeutsam. Sie sagte: »Jetzt weiß ich, wer der Heilige Geist ist«, nicht: »Jetzt weiß ich, was der Heilige Geist ist.« Mit ihrer Bekehrung verwandelte sich ihr abstraktes Verständnis des Christentums in eine persönliche Beziehung zu Gott. Und dass der Heilige Geist eine Person ist und keine Sache, war eine der ersten Wahrheiten, die sie begriff.
Es ist von größter Bedeutung, dass Christen wissen, wer der Heilige Geist ist, und ein tieferes Verständnis dafür entwickeln, welche zentrale Rolle er in ihrem Leben spielt. Deswegen habe ich dieses Buch geschrieben. Natürlich ist die biblische Lehre über den Heiligen Geist viel zu umfangreich, um in einem schmalen Band wie diesem angemessen behandelt zu werden. Ich möchte hier lediglich die grundlegendsten Antworten auf die Frage geben, wer der Geist ist. Danach werde ich kurz auf einige der wichtigen Rollen eingehen, die er im Leben der Gläubigen spielt.
Ich bete, dass dich diese kurze Abhandlung über den Geist in eine tiefere Beziehung zu dem Gott führt, den du liebst und dem du dienst.
Als Christen folgen wir einer historischen Formel über das Wesen Gottes. Wir sagen: »Gott ist ein Wesen, aber drei Personen.« Mit anderen Worten: Gott ist dreieinig, er ist eine Dreieinigkeit. In Gott gibt es also drei Personen, die sich voneinander unterscheiden. Die Unterschiede zwischen den drei Personen – dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist – sind zwar reale, jedoch keine wesensmäßigen Unterschiede. Gott hat nur ein Wesen, nicht drei. In unserer menschlichen Erfahrung ist jede Person, der wir begegnen, ein eigenständiges Wesen. Eine Person entspricht also einem Wesen (und umgekehrt). Aber in Gott gibt es ein Wesen mit drei Personen. Diese Unterscheidung müssen wir beibehalten, um nicht in einen Polytheismus abzugleiten, der die drei Personen der Gottheit als drei unterschiedliche Wesen, also drei verschiedene Götter begreift.
Niemand von uns kann die Dreieinigkeit in ihren Tiefendimensionen voll erfassen. Trotzdem können wir uns in kleinen Schritten einem besseren Verständnis annähern. Das Begriffspaar Existenz und Sein kann uns hier weiterhelfen.
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Mit meinen Theologiestudenten habe ich mir manchmal einen Spaß erlaubt: Ich habe ihnen die Frage gestellt, ob Gott existiert, was sie natürlich immer bejahten. Wenn ich ihnen dann gesagt habe: »Nein, Gott existiert nicht«, war es immer lustig, die entsetzten Blicke auf ihren Gesichtern zu sehen. »Hatte ihr Professor«, fragten sie sich, »dem Christentum den Rücken gekehrt und seinen Glauben an den Nagel gehängt?« Ich habe mich dann aber immer schnell über sie erbarmt und erklärt, dass es sich bei der Behauptung, Gott würde nicht existieren, lediglich um eine kleine philosophische Spielerei handelt.
Das Wort »existieren« kommt vom lateinischen existare, was so viel wie »heraustreten« oder »hervortreten« bedeutet. Es stellt sich dann aber die Frage, woraus ein existierendes Wesen heraus- oder hervortritt.
Das Konzept der Existenz hat seine Wurzeln in der antiken Philosophie. Die damaligen Philosophen beschäftigten sich stark mit der Frage nach dem Sein. Mit genau dieser Frage beschäftigen wir uns auch: Wenn wir zwischen Gott und uns unterscheiden, identifizieren wir ihn als das höchste Wesen und uns als menschliche Wesen. Diese Unterscheidung ist jedoch ein wenig irreführend. In beiden Fällen wird das Wort »Wesen« verwendet, das durch entsprechende Adjektive qualifiziert wird, um den Unterschied zwischen Gott und uns zu markieren: Gott ist das höchste Wesen, wir dagegen sind lediglich menschliche Wesen. In Wahrheit liegt der große Unterschied zwischen Gott und dem Menschen in seinem Wesen selbst. Das Sein Gottes unterscheidet sich vom Sein des Menschen. Gott ist reines Sein. Er ist ein Wesen, das aus sich selbst lebt. Der Mensch ist ein Geschöpf. Er ist ein Wesen, dessen Existenz in jedem Augenblick von der Macht des höchsten Wesens abhängt. Das Sein Gottes ist von nichts abhängig und leitet sich auch aus keiner höheren Instanz ab. Er hat die Macht, in und aus sich selbst zu sein.