What the Hell... ? - Ryan J. Sinclair - E-Book

What the Hell... ? E-Book

Ryan J. Sinclair

0,0

Beschreibung

In den drei Geschichten wird das Zombie-Genre einmal von unterschiedlichen Seiten betrachtet und folgende Fragen beantwortet: Was hat es mit der sagenumwobenen goldenen Stadt El Dorado wirklich auf sich? Gibt es einen Neuanfang nach einer Zombie-Epidemie? Und können Tote durch schwarze Magie zum Leben erweckt werden?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 40

Veröffentlichungsjahr: 2015

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Ryan J. Sinclair

What the Hell... ?

3 Zombie-Kurzgeschichten

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Unter dem Meer

Moorgrauen

Der Eingang zu Xibalbá

Impressum neobooks

Impressum

Texte: © by Jasmin Jülicher

Jasmin Jülicher, Annastraße 87, 47638 Straelen

[email protected]

Lektorat:

Bild von DianaraSHERRY / Pixabay.com

Cover: Jasmin Jülicher

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar

Unter dem Meer

20. Juni 2017

Gedenkfeier für die Opfer des Wiederauferstehungs-Ausbruchs

Heute, exakt zwei Jahre nach dem Wiederauferstehungs-Ausbruch,

ist die Welt annähernd wieder die, die wir vorher gekannt haben.

In vielen Ländern finden heute Gedenkfeiern

für die 800 Millionen Menschen statt,

die dem Ausbruch zum Opfer gefallen sind.

Auch in New London wird der zweitausendeinhundertzehn Opfer gedacht,

die die mysteriöse Krankheit gefordert hat.

Treffpunkt ist die St. Joseph‘s Church, 17 Squire Street, 17:00 Uhr.

Karl Newman, New London Post

Genervt ließ Joe die Zeitung sinken und schnaubte verächtlich. Warum bloß nannten sie es den „Wiederauferstehungs-Ausbruch“? Die Leute waren zu verdammten Zombies mutiert, nicht mehr, nicht weniger.

Vor genau zwei Jahren hatten sich auf der ganzen Welt die Berichte von Menschen gehäuft, die gestorben und wenig später unerwartet wieder erwacht waren. Ihnen allen fehlte das Gedächtnis: Sie wussten nicht, wer sie waren, sie erkannten ihre Familien nicht mehr, und das Einzige, woran sie denken konnten, das Einzige was sie antrieb und was sie wollten, war Fleisch. Zunächst dachte man sie würden sich auf Tiere beschränken, dann jedoch waren auch Menschen unter den Opfern, und da hatte die Katastrophe erst wirklich ihren Lauf genommen ...

Halten Sie bitte Abstand von Personen, deren Augen eine rötliche Färbung haben!

Dieser Satz war tagelang unter jeder Sendung im Fernsehen auf einem Banner gelaufen. Eine wichtige Warnung, denn die Infizierten waren nicht von gesunden Menschen zu unterscheiden, es sei denn, man sah ihnen in die Augen. Sie verhielten sich völlig normal, planten ihr Vorgehen, stellten ihren Opfern regelrechte Fallen und warteten den geeigneten Augenblick für einen Angriff ab. Viele Leute wurden gebissen, da sie den Menschen in ihrer Umgebung keine Aufmerksamkeit schenkten und die roten Augen eines Infizierten übersahen. Joe erinnerte sich nur zu gut daran, dass er von seinem Zimmer aus hatte beobachten müssen, wie Daniel, ein Freund aus der Schule, sich an die Bushaltestelle direkt gegenüber gesetzt hatte. Eine Frau hatte sich wenig später direkt neben ihm niedergelassen, doch Daniel hatte nicht einmal eine Sekunde von seinem Handy aufgesehen. Die Frau hatte die Hände nach ihm ausgestreckt und ihn zu sich gezogen. Sie hatte ihn in die Schulter gebissen, förmlich daran herumgenagt und Joe hatte hilflos in seinem Zimmer gestanden und zugesehen. Seine Mutter hatte danach das Fenster vernageln lassen, damit er „nicht auf dumme Ideen“ kam.

Diejenigen, die gebissen wurden, starben innerhalb eines Tages einen qualvollen Tod, der von Fieber, Krämpfen und dem Verlust der Sehkraft verbunden war. Acht bis zwölf Stunden später erwachten sie wieder als wäre nichts gewesen, jedoch ohne Gedächtnis und mit der Gier nach Fleisch.

Nach dem Bekanntwerden der seltsamen Todesfälle dauerte es eine Weile, bis das Militär sich organisiert und geeignete Maßnahmen ergriffen hatte. In New London hatte es zu dem Zeitpunkt bereits ausgesehen wie nach einem heftigen Hurrikan. Die Menschen hatten Angst, ihre Häuser zu verlassen, sie trauten niemandem mehr und ganze Stadtteile waren geplündert worden. Seine Mutter hatte Joe in seinem Zimmer eingeschlossen, „bis das Ganze ausgestanden“ war, wie sie es nannte. Zweimal am Tag etwas zu essen – das war alles gewesen.

Gemeinsam mit seinen Eltern hatte er nach sechs Monaten die befreienden Nachrichten im Fernsehen gesehen – die Gefahr war ausgestanden. Interviews mit wichtig aussehenden Menschen mit noch wichtigeren Doktortiteln hatten endlich auch die Ursache des Ausbruchs enthüllt: Prionen aus einer verseuchten Fleischlieferung nach New York City und Berlin hatte die Hirne derjenigen befallen, die Teile davon verzehrt hatten.

„Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Prionen in die Struktur des Gehirngewebes eingreifen. Sie gestalten es gewissermaßen völlig neu, doch dazu muss das Gehirn abgeschaltet werden; das war der klinische Hirntot, der bei allen Patienten festgestellt worden ist. Danach wird das Gehirn neu gestartet – wie ist uns bis heute ein Rätsel – und die Patienten leben weiter, nur eben ohne die Erinnerungen, die sie als Person ausgemacht haben.“ Das hatte ein Wissenschaftler in den Nachrichten erklärt, der immer wieder nervös an seiner Brille herumgenestelt hatte.